Nur wenige Tage vor einem wichtigen G12-Gipfel werden alle Außendienst-Agenten des MI7 enttarnt. Nur Johnny English („Mr. Bean“ Rowan Atkinson) kann jetzt noch das Königreich retten. Vor allem nachdem er durch seine Schusseligkeit die anderen pensionierten MI7-Agenten, die ihm bei dem Kampf gegen den Bösewicht hätten helfen können, tötete.
Also begibt English sich mit seinem altbekannten Kumpel Bough (Ben Miller) nach Südfrankreich. An der Riviera vermutet er den Bösewicht: den jungen, charmanten, unglaublich reichen Technologiegiganten Jason Volta (Jake Lacy).
Wer die vorherigen beiden „Johnny English“-Filme kennt (oder auch nicht kennt), weiß, was einen erwartet. „Johnny English – Man lebt nur dreimal“ ist eine liebevolle Parodie der klassischen James-Bond-Film der Sean-Connery-Ära mit viel Klamauk und Slapstick.
English ist ein von sich überzeugter Dummkopf, der mit seiner Dummheit und Sturheit zuverlässig seine viel smarteren Gegner überwältigt. Oft indem er unwissentlich eine Situation herbeiführt, die in all dem Chaos dazu führt, dass die Bösewichter sich gegenseitig außer Gefecht setzen und auch umbringen.
Mittendrin ist Emma Thompson als Premierministerin, die ein Auge auf Volta geworfen hat, von ihrem dummen Personal ständig genervt ist und nicht fassen kann, dass Johnny English das Beste ist, was ihr Geheimdienst ihr in der Stunde höchster Not bieten kann.
„Johnny English – Man lebt nur dreimal“ ist ein liebevoller Abschiedsgruß an eine einfachere Zeit, als Blödheit noch witzig war und am Ende zum Sieg der Guten führte. Aber waren das nicht auch schon die vorherigen Johnny-English-Komödien? Und brauchen wir wirklich noch eine Parodie des James Bonds der sechziger Jahre?
Johnny English – Man lebt nur dreimal (Johnny English strikes again, Großbritannien 2018)
Regie: David Kerr
Drehbuch: William Davies
mit Rowan Atkinson, Emma Thompson, Ben Miller, Olga Kurylenko, Jake Lacy, Adam James, Jules de Jongh, Matthew Beard, Irena Tyshyna, Charles Dance, Michael Gambon, Edward Fox
Zwei Staffeln, beziehungsweise zwei Jahre, lang löste DI Richard Poole auf der Karibikinsel Saint Marie Mordfälle. Er war der typische fish out of water: ein überaus steifer und korrekter Brite, der immer seinen Anzug an hat und Tee trinkt (natürlich richtig zubereitet), während er knifflige Mordfälle löst. Seine Arbeitskollegen Camile Bordey, Dwayne Myers und Fidel Best, die alle gebürtige Inselbewohner sind, sich entsprechend leger kleiden und eine karibisch entspannte Lebenseinstellung haben, waren zunächst erstaunt über den Inbegriff des britischen Empire, der mit ihnen zusammenarbeiten soll. Aber schnell wurden sie ein gutes Team, das viele Morde löste, bis Poole, der sich nur langsam an die karibische Lebenseinstellung und das Klima gewöhnte (ohne jemals auf seine korrekte Bekleidung zu verzichten), in „Tickende Uhren“, der Auftaktepisode der dritten „Death in Paradise“-Staffel, gemeuchelt wird.
Als Ersatz kommt Humphey Goodman, ein ebenso brillanter Detektiv mit der seltsamen Angewohnheit, sich auf Zetteln und Servietten Notizen zu machen, und äußerst schusselig ist. Wenn ein Kabel im Weg liegt, stolpert er darüber. Jedenfalls beim Lösen der ersten Mordfälle. Davon abgesehen ist er vollkommen normal. Er braucht keinen Tee, kleidet sich dem Klima entsprechend, setzt sich in den Sand und ist verheiratet. Jedenfalls am Anfang. Aber seine Frau verlässt ihn.
Durch diese Umbesetzung wird „Death in Paradise“ zu einer gewöhnlichen, netten, sonnigen Rätselkrimiserie, die kurzweilig unterhält, aber nicht mehr das besondere Flair der ersten Fälle hat, die vor allem von dem Culture Clash zwischen britischer Steifheit und karibischer Lockerheit lebte.
Die Fälle selbst, wieder acht Mordfälle, die in einer knappen Stunde aufgeklärt werden, sind Rätselkrimis, die mit einer Versammlung aller Betroffenen in einem Raum endet, wo der Detektiv dann den Mörder überführt.
So wird während eines Drehs für einen Zombie-Horrorfilm ein Stand-In vergiftet. Aber wollte der Mörder in Wirklichkeit nicht die Hauptdarstellerin ermorden? In ihrem nächsten Fall wird während einer Kunstausstellung ein Gigolo, der auch viel über Kunst weiß, ermordet. Dann wird eine Stewardess vergiftet. Die Polizisten fragen sich, wer ihrer Arbeitskollegen der Täter ist. Ein Minister soll sich in seinem Arbeitszimmer umgebracht haben. Aber Goodman ist misstrauisch.
Raus aus geschlossenen Räumen und in die freie Wildbahn geht es in ihrem nächsten Fall: Ein Mitglied einer Gruppe von Vogelbeobachtern, die einen besonders seltenen Vogel sichten wollen, wird ermordet und, wie es sich für einen Rätselkrimi gehört, haben alle Mitglieder der Gruppe, obwohl einer von ihnen der Mörder sein muss, wasserdichte Alibis.
Als auf einer vor Saint Marie gelegenen Insel der Familienpatriarch ermordet wird, müssen Goodman und seine Kollegen den Mörder finden, während sie wegen eines Sturms von der Zivilisation abgeschnitten sind. Goodmans Kollege Poole befand sich in einem früheren Mordfall in einer ähnlichen Situation.
Und im letzten Mordfall der dritten „Death in Paradise“-Staffel wird in einer ziemlich britischen Seniorenresidenz eine Ärztin ermordet, obwohl der Tatort auf einen Suizid schließen lässt.
Die Fälle sind, wie gesagt, vergnügliche Rätselkrimis, bei denen es unmöglich ist, den Mörder, den genauen Hergang und das Tatmotiv vor der Auflösung zu erraten. Aber das war schon zu Zeiten von Hercule Poirot so.
Alelrdings fehlt in der dritten Staffel das Flair des Besonderen, das Richard Poole auf die Insel trug. Humphrey Goodman ist halt nur ein guter Mann.
Dieses Mal gibt es sogar etwas Bonusmaterial: sieben kurze Werbe-Featurettes, die in 18 Minuten durchgesehen sind und als „Making of Death in Paradise“ angekündigt sind.
Death in Paradise – Staffel 3(Death in Paradise, Großbritannien 2014)
Regie: Cilla Ware, Dusan Lazarevic, Robert Quinn, Richard Signy
Drehbuch: Robert Thorogood, Daisy Coulam, Paul Logue, Ian Kershaw, J. C. Wilsher, Simon Winstone, Jack Lothian
Erfinder: Robert Thorogood
mit Kris Marshall (DI Humphrey Goodman), Sara Martins (DS Camille Bordey), Danny John-Jules (Officer Dwayne Myers), Gary Carr (Fidel Best), Don Warrington (Commissioner Selwyn Patterson), Élisabeth Bourgine (Catherine), Ben Miller (DI Richard Poole)
– DVD
Edel
Bild: 16:9 PAL
Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: –
Bonusmaterial: Making of Death in Paradise
Länge: 435 Minuten (4 DVDs)
FSK: ab 12 Jahre
– Hinweise
Jetzt sind die TV-Serien dran. Ebenfalls durchgängig mindestens einen Blick wert.
„Twilight Zone“ ist eine der klassischen TV-Serien. Rod Serling erfand sie 1959 und seitdem erlebte sie zwei erfolgreiche Neuauflagen im TV und einen Spielfilm. Außerdem gab es einige Nachahmer. Denn das Konzept war denkbar einfach: spannende Geschichten innerhalb einer halben Stunde erzählen. Sie waren das filmische Äquivalent zu einer Kurzgeschichte. Weitere Regeln gab es nicht, aber normalerweise waren es phantastische Geschichten, Horrorgeschichten und manchmal auch Kriminalgeschichten. Gerne auch in einem lockeren Genremix. Solange die Geschichte eine gute Pointe hatte, war alles möglich. Rod Serling schrieb fast alle „unwahrscheinliche Geschichten“ aus der „fünften Dimension jenseits der menschlichen Erfahrung – eine Dimension, so gewaltig wie der Weltraum und so zeitlos wie die Ewigkeit. Es ist das Zwischenreich, wo Licht in Schatten übergeht, Wissenschaft auf Aberglaube trifft. Sie liegt zwischen den Fallgruben unserer Furcht und den lichten Gipfeln unseres Wissens. Dies ist die Dimension der Fantasie, das Reich der Dämmerung“. Neben Serling schrieben auch Charles Beaumont und Richard Matheson einige Drehbücher für die erste Staffel.
Oh, und natürlich spielten die Geschichten mit wenigen Charakteren an wenigen Orten. Denn viel Geld war für die einzelnen Geschichten nicht vorhanden. Also beschränkten die Regisseure, wie Robert Parrish, Mitchell Leisen, Jack Smight, Stuart Rosenberg, William Claxton, Ted Post und Ralph Nelson, sich darauf, die Schauspieler möglichst wenig zu stören. In der ersten Staffel sind dann auch einige bekannte Namen dabei, die damals teils am Ende, teils am Anfang ihrer Karriere waren, wie Martin Landau, Dan Duryea, Ida Lupino, Martin Balsam, Burgess Meredith, Richard Conte, Rod Taylor, Fritz Weaver, Inger Stevens, Paul Mazursky, Warren Oates, Vera Miles, Claude Akins, Kevin McCarthy, Roddy McDowall, Jack Klugman, Anne Francis und Jack Warden.
Auch aus heutiger Perspektive sind die Geschichten – auch wenn wir einige Pointen früh erahnen – flott erzählt mit einer meist überraschenden, immer gelungenen Pointe.
Die DVD-Box mit der ersten Staffel ist eine Fundgrube für filmhistorisch Interessierte. Denn neben den 36 Folgen (in vorzüglicher Bildqualität) gibt es Tonnen von Bonusmaterial, unter anderem zu jeder Folge einen Audiokommentar, weitere Gespräche, Werbematerial und etwas Kleinkram.
Was soll ich sagen: eine phantastische Serie in einer rundum gelungenen Aufmachung.
Die zweite Staffel erscheint am 20. März 2014.
The Twilight Zone – Unwahrscheinliche Geschichten: Staffel 1 (The Twilight Zone, USA 1959/1960)
Erfinder: Rod Serling
–
DVD
Koch Media
Bild: 1.33:1 (4:3)
Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Deutsch
Bonusmaterial: 36 Audiokommentare und episodenbezogene Audiointerviews, Isolierte Musikspuren mit Musik von Bernard Herrmann, Jerry Goldsmith, Franz Waxman und anderen, Radio-Hörspielversionen einzelner Episoden, Werbetafeln der US-Erstausstrahlungen, Promotions zu einzelnen Episoden, Originalversion der Pilotfolte „Where is everybody“, Interviews mit den Darstellern Dana Dillaway, Suzanne Lloyd, Beverly Garland, Ron Masak und dem Kamermann George T. Clemens, Ausschnitte der Emmy Awards“-Verleihung, Deutscher Originalvorspann
Im Gegensatz zur „Twilight Zone“ ist „Der Equalizer“ erstaunlich schlecht gealtert. „Der Equalizer“ war eine der prägenden Krimiserien der achtziger Jahre. In ihr spielte Edward Woodward in der Rolle seine Lebens Robert McCall, einen ehemaligen Geheimagenten, der jetzt in New York als „The Equalizer“ Menschen hilft, denen sonst niemand hilft. Er ist in einer von Gewalt und Verbrechern beherrschten New York ein altruistisches Ein-Mann-Gerechtigkeitsunternehmen mit einem Zeitungsinserat: „Gotta problem? Odds against you? Call The Equalizer“.
Aufgrund der Prämisse konnten die Macher (unter anderem Joel Surnow, der später einer der wichtigen Köpfe bei „Nikita“ und „24“ war) jede Art von Geschichte erzählen: mal hilft McCall einem Jugendlichen, der sich gegen eine Straßengang durchsetzen muss, mal einer Polizistin, die von ihren korrupten Kollegen bedroht wird, mal geht es gegen die Mafia, mal geht es um Geheimdienstintrigen, mal muss er alten Bekannten, wozu auch russische Überläufer und Profikiller gehören, helfen, und manchmal gerät er auch einfach so in einen riesigen Schlamassel und muss gehörig improvisieren. Manchmal hilft er dabei der Polizei, manchmal nicht. Manchmal hilft er seinen alten Bekannten beim Geheimdienst, manchmal nicht und McCall hat aus seiner Vergangenheit ein großes Netz sehr unterschiedlicher Freunde, die ihm manchmal helfen. Sobald ein Mensch sich in dem Sündenpuhl New York in einer ausweglosen Lage befindet, ist es ein Fall für den Equalizer, der mit allen Mitteln für Gerechtigkeit sorgt. Dabei verzichtet er nicht auf Gewalt, aber lieber setzt er seine kleinen grauen Zellen ein und überlistet die Bösewichter.
Zum Erfolg der Serie, die es auf vier Staffeln brachte, trug neben der Prämisse außerdem bei, dass viel in New York gedreht, das in „Der Equalizer“ schon in der Titelsequenz als ein Moloch des Verbrechens porträtiert wird. Naja, das war auch das kaputte New York der achtziger Jahre und nicht das heutige, friedliche, sanierte und gentrifizierte New York.
Im Zentrum der Geschichten steht dabei McCall, der von Edward Woodward herrlich ernsthaft als befehlsgewohnten Patriarchen der alten Schule spielt, der allein mit seiner Stimme alle zur Gefolgschaft bewegt; was natürlich vollkommen unglaubwürdig ist, aber Jack Bauer verfügte Jahre später über ein ähnliches Charisma. McCall ist auch immer Herr der Lage und mit seinem Jaguar fährt er selbst in die schlimmsten Slums. Dabei wird sein Auto nie geklaut, demoliert oder auch nur zerkratzt. Auch sein maßgefertigter Anzug wird nie schmutzig. Es ist halt ein wahrer Schutzengel.
Damals verbreitete die Serie einen grimmigen Realismus und war optisch das Anti-Programm zur ebenfalls sehr düsteren Krimiserie „Miami Vice“. Heute wirken die Geschichten doch arg betulich und gerade die cheesy Momente stören den angestrebten Realismus.
Die zweite Staffel ist für den 17. April angekündigt.
Der auf der Serie basierende Spielfilm (naja, wie gewohnt, sehr lose) mit Denzel Washington als Robert McCall soll in den USA am 26. September 2014 starten. Antoine Fuqua ist der Regisseur. Das Drehbuch ist von Richard Wenk. Könnte also ein guter Film werden.
The Equalizer – Der Schutzengel von New York: Staffel 1 (The Equalizer, USA 1985/1986)
Erfinder: Michael Sloan, Richard Lindheim
mit Edward Woodward (Robert McCall), Robert Lansing (Control), Steven Williams (Lieutenant Burnett), Keith Szarabajka (Mickey Kostmayer), Mark Margolis (Jimmy), William Zabka (Scott McCall)
Überhaupt nicht realistisch oder grimmig will „Death in Paradise“ sein. Wir erinnern uns: Detective Inspector Richard Poole wurde vom beschaulichen London (Hey, immerhin hat die Stadt alles, was ein typischer Brite benötigt: Regen, Nebel, Tee und einen legeren Anzugzwang) nach Saint.-Marie, eine Insel in der Karibik versetzt. Für Poole die Hölle. Das beginnt schon mit der Kleidung. So ist seine Kollegin Camille Bordey immer sommerlich gekleidet und auch seine beiden Untergebenen Fidel Best und Dwayne Myers tragen eine eher leger-luftige Uniform, die perfekt ihre Dienstauffassung spiegelt. Außerdem muss er auf all die Annehmlichkeiten eines funktionierenden Polizeiapparates verzichten. Während er in London innerhalb weniger Stunden eine DNA-Analyse hat, dauert das auf St. Marie schon einmal einige Tage oder Wochen.
Aber Poole ist auch ein Ermittler alten Schlages. Ein grandioser Beobachter mit einer ebenso guten Kombinationsgabe und die wird auch gefordert bei den vielen Mordfällen, die sich jetzt auf der Insel ereignen. Normalerweise in der britischen Gemeinschaft oder unter mehr oder weniger halbseidenen Besuchern. So wird ein Plantagenbesitzer ermordet; in einer Schönheitsklinik ertrinkt eine Patientin im Pool; auf einem Ausflugdampfer wird eine Sängerin vergiftet; eine Querschnitgelähmte wird erwürgt und eine Schatzsuche nach einem legendären Piratenschatz geht mörderisch schief.
„Death in Paradise“ ist eine witzige Crime-Comedy mit Fällen, die nach dem bewährten Agatha-Christie-Whodunit-Muster gestrickt sind. Aber während man in der ersten Staffel den Täter noch erraten konnte, gelingt das in der zweiten Staffel kaum noch. Das Sehvergnügen wird dadurch kaum gemindert.
Schade ist allerdings, dass auf der DVD nur die vom BBC bereits gekürzte internationale Fassung enthalten ist. In ihr sind die acht, im Original einstündigen Folgen nur jeweils fünfzig Minuten. Normalerweise werden Szenen gekürzt oder entfernt, die außerhalb Englands kaum verständlich oder für die Handlung unwichtig sind.
In England lief bereits die dritte, wieder aus acht Folgen bestehende Staffel.
Death in Paradise – Staffel 2 (Death in Paradise, Großbritannien 2013)
Erfinder: George Thorogood
mit Ben Miller (DI Richard Poole), Sara Martins (DS Camille Bordey), Danny John-Jules (Dwayne Myers), Gary Carr (Fidel Best), Don Warrington (Commisioner Selwyn Patterson), Elizabeth Bourgine (Catherine Bordey)
Zurück nach England. Genaugenommen in die Grafschaft Midsomer und zu den letzten Ermittlungen von Inspector Tom Barnaby, die in „Inspector Barnaby – Volume 20“ enthalten sind. Denn nach vierzehn Jahren und 81 Fällen beendete Barnaby-Darsteller John Nettles seinen Dienst. Dabei ist die Abschlussepisoden „Gesund, aber tot“ (Fit for Murder) ein schwacher Fall, bei dem nichts auf das Ende hindeutet. Barnabys Abschied aus dem Polizeidienst wirkt lieblos angepappt. Davor löste er, während eines Wellness-Urlaubs, auf den er gegen seinen erbitterten Widerstand von seiner Frau geschleppt wurde, eine Mordserie in dem Hotel. Denn unter zwei Toten ist ein Barnaby-Fall kein echter Barnaby-Fall. .
Mit „Geisterwanderung“ (The silent Land), „Mord von Meisterhand“ (Master Class), „Unter die Gürtellinie“ (The noble Art) und „Eine Schande für das Dorf“ (Not in my Backyard) sind auch die vorherigen vier Fälle in der Box enthalten.
Damit liegen jetzt alle Tom-Barnaby-Fälle auf Deutsch vor und schon für den 11. April ist die vierte und letze „Inspector Barnaby“-Collectors-Box angekündgt.
Inspector Barnaby – Volume 20
Regie: Peter Smith, Renny Rye, Richard Holthouse
Drehbücher: Peter J. Hammond, Nicholas Martin, Barry Purchese, John Wilsher, Andrew Payne
LV: Charakter von Caroline Graham
mit John Nettles (DCI Tom Barnaby), Jason Hughes (DS Ben Jones), Jane Wymark (Joyce Barnaby), Barry Jackson (Dr. Bullard), Laura Howard (Cully Barnaby)
–
DVD
Edel
Bild: 16:9 PAL
Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 2.0 Stereo)
Untertitel: –
Bonusmaterial: Interviews mit John Nettles und Barry Jackson
Fast schon prophetisch mutet „Secret State“ an. Nicht wegen der Geschichte: nachdem eine Kleinstadt durch eine Explosion zerstört wurde, es 19 Tote und 94 Verletzte gab, setzt sich der Stellvertretende Premierminister Tom Dawkins (Gabriel Byrne) bei dem US-Konzern PetroFex für eine Entschädigungszahlung ein. Der Konzern möchte nicht bezahlen. Es gibt Intrigen im Parlament und die Tötung eines Terroristen wächst sich zu einer veritablen diplomatischen Krise aus. Das ist alles Standard-Polit-Thriller-Stoff, der hier mit britischer Feinfühligkeit präsentiert wird und auch einen guten Einblick in das Politikgeschäft mit einer ordentliche Portion Konzernkritik vermittelt.
Nein, viel spannender ist der Blick auf die Arbeit der Geheimdienste, wie dem GCHQ, die in der vierteiligen TV-Miniserie „Secret State“ unkontrolliert jeden abhören. Das war 2012 und damit noch vor den Enthüllungen von Edward Snowden, die sich wie die Vorlage für „Secret State“ lesen. Denn Dawkins, der nach dem Absturz eines PedroFex-Flugzeuges in dem der Premierminister mitflog, zum Premierminister wird, glaubt zunehmend, dass er als Regierungschef nicht Herr der Lage ist, sondern von Geheimdiensten, Militärs, Banken und Konzernen, die die wahre Macht in den Händen halten, gesteuert wird.
Dabei ist „Secret State“ das Update des 1982 erschienenen Thrillers „A very british Coup“ von Chris Mullin, der bereits 1988 als „A very british Coup“ verfilmt wurde. Die Geschichte ist eine Anklage gegen Konzerne, Institutionen und Strukturen, die die Demokratie aushöhlen. Damals, als Mullin den Roman schrieb, entfaltete er seine These von einem geheimen Staat vor einem anderen Hintergrund. Heute ist sie, wie die 2012-er Version zeigt, aktueller denn je und, gerade wegen ihrem hoffnungslos pessimistischen Ende, ein Aufruf zum Handeln.
„Secret State“ ist ein sehenswerter Polit-Thriller: gut erzählt, spannend, aufklärerisch.
Secret State (Secret State, Großbritannien 2012)
Regie: Ed Fraiman
Drehbuch: Robert Jones
LV: Chris Mullin: A very british Coup, 1982
mit Gabriel Byrne, Ralph Ineson, Gina McKee, Douglas Hodge, Charles Dance, Rupert Grave, Sylvestra LeTouzel
In den USA läuft schon sehr erfolgreich die vierte Staffel von „The Walking Dead“, die fünfte und sechste Staffel der Zombieserie sind schon seit langem bestellt, und ich habe die dritte Staffel immer noch nicht abgefeiert. In ihr haben Rick Grimes und die anderen Überlebenden, nachdem sie nach einem Zombie-Angriff Herschels Farm verlassen mussten, in einem leerstehendem Gefängnis ein neues Zuhause gefunden. Die Mauern und Zäune, die früher Gefangene am Ausbruch hinderten, bieten jetzt einen guten Schutz gegen die Zombies. Vor allem, nachdem sie das Gefängnis von den Zombies geräumt haben.
In der Nähe residiert der Governor, der im Lauf der aus sechzehn Folgen bestehenden Staffel zu dem großen Gegner von Rick wird. Denn der Governor ist, wie die Leser der Vorlage wissen, ein ziemlich durchgeknallter Tyrann.
Das Gefängnis, der Governor und Michonne (yeah, wir „The Walking Dead“-Fans warteten schon die ganze zweite Staffel auf sie) sind aus der Comic-Vorlage bekannt und beliebt. Aber in der TV-Serie, die sich zunehmend von der Comic-Geschichte löst, aber ihrem Geist treu bleibt, gibt es viele Ereignisse und Charaktere, die neu sind. So erfahren wir in der Serie mehr über den Weg des Governors zum Tyrannen. Über große Strecken der Staffel, die wie ein Roman eine große Geschichte erzählt, erscheint er als ein durchaus vernünftig handelndes Stadtoberhaupt.
Nachdem die erste Staffel mit sechs Folgen arg kurz geraten war und bei der zweiten Staffel in der ersten Hälfte vollkommen unklar war, in welche Richtung die Macher die Geschichte erzählen wollen, haben sie jetzt ihren Rhythmus gefunden. Die Länge ist perfekt, die Geschichte, wobei sich die Ereignisse in der Stadt und im Gefängnis über weite Strecken parallel entwickeln, ist straff erzählt und langweilt nie.
Wie bei den vorherigen Staffeln ist auch hier das Bonusmaterial wieder erfreulich umfangreich und informativ ausgefallen. Oh, und wegen der Spoiler sollte man es erst nach der Serie ansehen.
The Walking Dead – Staffel 3 (The Walking Dead, USA 2013)
Erfinder: Frank Darabont
LV: Comicserie von Robert Kirkman, Charlie Adlard und Tony Moore
mit Andrew Lincoln (Rick Grimes), Sarah Wayne Callies (Lori Grimes), Chandler Riggs (Carl Grimes), Laurie Holden (Andrea), Steven Yeun (Glenn Rhee), Norman Reedus (Daryl Dixon), Melissa McBride (Carol Peletier), Scott Wilson (Hershel Greene), Lauren Cohan (Maggie Greene), Emily Kinney (Beth Greene), David Morrissey (The Governor), Michael Rooker (Merle Dixon)
–
DVD
Entertainment One
Bild: 16:9
Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch
Bonusmaterial: diverse Featurettes, Deleted Scenes (insgesamt 78 Minuten)
Die Karibikinsel Saint-Marie sieht wie das Paradies aus. Aber auch im Paradies wird gemordet und Detectiv Inspector Richard Poole (Ben Miller), aus London nach dem Tod eines Kollegen auf die Insel versetzt, muss eine ganze Menge Morde aufklären. Und mit den laxen Sitten auf der Insel kämpfen. Denn Tee und Anzug gehören nun einmal zum guten Leben.
Britischer Humor trifft karibische Lässigkeit in der kurzweiligen zweiten Staffel von „Death in Paradise„, von der ich eine Box, die die gesamte zweite Staffel enthält, verlose.
Wer also bei den acht Mordfällen mit DI Poole und Camille Bordey (Sara Martins) miträtseln will, schickt eine E-Mail mit dem Betreff „Verlosung Death in Paradise“ und einer deutschen Postadresse an info@axelbussmer.de
Die Verlosung endet am Sonntag, den 15. September, um 23.59 Uhr. Dann beginnt für mich die Arbeitswoche als Glücksfee.
Death in Paradise: Willkommen im Paradies/Nur die Sonne war Zeuge (GB/Fr 2011, R.: Charles Palmer/Roger Goldby)
Drehbuch: Robert Thorogood
DI Richard Poole hat auch wirklich Pech. Denn als typischer Bilderbuchengländer muss er in auf der Karibikinsel Saint-Marie einen Mord aufklären – und weil er ein so guter Polizist ist, wird sein Rückkehrgesuch sabotiert.
ZDFneo wiederholt in Doppelfolgen die erste Staffel der vergnüglichen Culture-Clash-Whodunit-Krimiserie „Death in Paradise“. Die zweite Staffel dürfte im Anschluss folgen. Die DVD erscheint jedenfalls am 24. Juli.