Drehbuch: Alice Addison, Wain Fimeri (Original Adaptation)
LV: Julia Leigh: The Hunter, 1999 (Der Jäger)
Martin David (Willem Dafoe, grandios!) soll für einen Konzern den sagenumwobenen Tasmanischen Tiger finden und von ihm genetische Proben entnehmen. Allerdings jagen auch andere Menschen das Tier und David gerät in einen Konflikt zwischen Umweltschützern und Einheimischen.
Beginnen wir mit zwei Informationen: es gibt keine Szene im oder nach dem Abspann. Das macht Marvel. Batman, Superman und noch einige andere Superhelden gehören zu DC Comics.
Laut IMDB kostete der Film 250 Millionen US-Dollar.
Gehen wir zum Geschmäcklerischen über: die durchgehend dunklen Bilder störten mich. Zack Snyder verwechselt hier, wie viele andere Regisseure, dunkle Bilder mit Düsternis und Bedeutung.
Und wo wir gerade bei „Bedeutung“ sind: Zeitlupe ist okay. Zeitlupe kann grandios sein. Sam Peckinpah war ein Meister darin und jeder Actionfilm-Regisseur sollte ein Gespür dafür entwickeln. Allerdings wäre „Batman v Superman: Dawn of Justice“ (ein Titel wie die Ankündigung für einen Boxkampf) ohne die Zeitlupe nur noch halb so lang. So schafft es die erste filmische Begegnung zwischen Superman (ein grundgütiger Kämpfer für die gute Sache) und Batman (ein etwas schlecht gelaunter Kämpfer für die gute Sache) auf gut 150 Minuten (der Abspann ist relativ kurz geraten). Dass die beiden Jungs sich am Ende vertragen, können wir uns denken. Sind ja beides Superhelden, die sich niemals gegenseitig töten würden. Deshalb endet so ein Zusammentreffen wie ein Boxkampf, der selbstverständlich mit einem ‚Unentschieden‘ oder einem vorzeigen Abbruch endet. Dass die Szene, in der aus den beiden Gegnern Verbündete werden, sich in Snyders Film in ihrer Absurdität schon jetzt für viele Parodien empfiehlt, konnten wir uns dagegen nicht denken. Und dass der Weg dahin so langweilig ist, haben wir nicht erwartet (über diesen Punkt bestand nach der Vorstellung zwischen mit allen, mit denen ich über den Film redete, Konsens). Denn wenn schon das Ende klar ist, sollte wenigstens, wie bei den Marvel-“Avengers“, der Weg dorthin kurzweilig, unterhaltsam und voller Überraschungen sein.
„Batman v Superman: Dawn of Justice“ ist nichts davon. Die von Chris Terrio und David S. Goyer geschriebene Filmgeschichte besteht nämlich nur aus der länglichen Einführung der Hauptcharaktere und vielen Set-Ups. Es beginnt, wieder einmal, mit der Schilderung der Ermordung von Bruce Waynes Eltern. Später wird der kleine Bruce Batman. Wir sehen, noch einmal, den Schlusskampf aus Zack Snyders vorherigem, ziemlich schlechten, aber immerhin schön bunten Superman-Film „Man of Steel“. Dieses Mal aus der Perspektive von Bruce Wayne. Und der Milliardär Lex Luthor sucht Kryptonit, um so Superman zu besiegen. Superman hat auch Ärger mit der US-Regierung, die seine letzte Weltrettung wegen der Kollateralschäden nicht so lustig fand. Deshalb will auch Batman Superman besiegen.
Zwischen den Kloppereien – mal real, mal als Alptraum von Mister Bruce Wayne – wird dann etwas Tiefe vorgegaukelt. Dabei erinnert „Batman v Superman“ an Zack Snyders ungleich gelungenere Alan-Moore-Verfilmung „The Watchmen“, in der all die Dinge verhandelt wurden, die in „Batman v Superman“ nur behauptet werden, weil der Film kein Thema, keine Botschaft, kein Anliegen hat, das konsequent zu Ende erzählt wird. Außer die nächsten Superman-Batman-Filme vorzubereiten.
Er macht aus seiner Grundidee, Superman gegen Batman kämpfen zu lassen, erstaunlich wenig, weil die Macher nachdem sie die beiden Superhelden in den Ring stellten, keine weitere Idee hatten, außer sie aufeinander einschlagen zu lassen. Auch der wirkliche Bösewicht des Films, der bekannte Superman-Gegner und LexCorp-Chef Lex Luthor (hier gespielt von Jesse Eisenberg), bleibt blass. Am Ende des Films werden einfach die verschiedenen Handlungsstränge und Storyideen mutwillig zusammengeknüpft zu einem überlangem, lärmendem und vollkommen sinnfreiem Showdown, bei dem dann auch Wonder Woman ihr Kostüm anziehen darf und Supermans irdische Mutter und seine Freundin durchs Bild huschen.
Die Schauspieler machen ihre Sache ganz gut, ohne jemals wirklich gefordert zu werden. Etliche Schauspieler, die bereits bei „Man of Steel“ dabei waren, sind wieder dabei, wie Amy Adams, Diane Lane, Laurence Fishburne und Kevin Costner. Henry Cavill spielt Superman wieder so herrlich blasiert als männliche Barbie-Puppe, dass er seinen treudoofen Blick unmöglich ernst meinen kann. Immerhin hat es, wie die gesamte Inszenierung von Superman, durchaus Camp-Potential. Ben Affleck kann als Batman und Bruce Wayne immer angemessen grimmig gucken, bis er für den Schlusskampf in ein Kostüm schlüpfen muss, das mehr an Robocop als an Batman erinnert. Gal Gadot absolviert ihren ersten Auftritt als Wonder Woman und Jesse Eisenberg darf als Lex Luthor erratische Sätze aufsagen. Weitgehend ohne Glatze. Die wird ihm erst am Filmende verpasst.
Die Tricks sind – verglichen mit den grandiosen Animationen in Jon Favreaus „The Jungle Book“ (Kinostart ist am 14. April) – erbärmlich schlecht. Wahrscheinlich wird deshalb bevorzugt nach Sonnenuntergang in schlecht beleuchteten Räumen gekämpft. Mit vielen Schnitten, Lichtblitzen und Explosionen.
Das Ende ist, wenig überraschend, eine riesige Schlacht, die trotzt eines vermeintlich schockierenden Ereignisses, genug Raum für mehrere Fortsetzungen bietet. Mit dem Zweiteiler „The Justice League“ von Zack Snyder und mehreren begleitenden Solo-Superheldenfilme, wie wir es von Marvel kennen, wird es in den kommenden Jahren auch von DC Comics hoch budgetiertes Superheldenfutter geben.
Für die Heimkinoauswertung hat Zack Snyder schon eine um eine halbe Stunde längere Fassung angekündigt, die – eher unwahrscheinlich – einige Probleme von „Batman v Superman“ beheben könnte oder – viel wahrscheinlicher – einfach nur noch lääänger ist, ohne dass sich die grundlegenden Probleme dieses Slow-Motion-Desasters ändern. Und die liegen in schlecht motivierten Charakteren (vor allem natürlich das Trio Superman, Batman und Lex Luthor) und einer vergessenswerten Geschichte. Eigentlich werden uns nur ein Haufen zusammenhangloser, pompöser, nirgendwohin führender Szenen, garniert mit einigen Traumsequenzen, präsentiert. Der Showdown ist dann auch nicht aus der Geschichte, sondern aus der Laufzeit des Films begründet.
Batman v Superman: Dawn of Justice (Batman v Superman: Dawn of Justice, USA 2016)
Regie: Zack Snyder
Drehbuch: Chris Terrio, David S. Goyer
mit Ben Affleck, Henry Cavill, Amy Adams, Jesse Eisenberg, Diane Lane, Laurence Fishburne, Jeremy Irons, Holly Hunter, Gal Gadot, Scoot Mnnairy, Callan Mulvey, Kevin Costner, Michael Shannon
The Hunter (Australien 2011, Regie: Daniel Nettheim)
Drehbuch: Alice Addison, Wain Fimeri (Original Adaptation)
LV: Julia Leigh: The Hunter, 1999 (Der Jäger)
Martin David (Willem Dafoe, grandios!) soll für einen Konzern den sagenumwobenen Tasmanischen Tiger finden und von ihm genetische Proben entnehmen. Allerdings jagen auch andere Menschen das Tier und David gerät in einen Konflikt zwischen Umweltschützern und Einheimischen.
The Hunter (Australien 2011, Regie: Daniel Nettheim)
Drehbuch: Alice Addison, Wain Fimeri (Original Adaptation)
LV: Julia Leigh: The Hunter, 1999 (Der Jäger)
Martin David (Willem Dafoe, grandios!) soll für einen Konzern den sagenumwobenen Tasmanischen Tiger finden und von ihm genetische Proben entnehmen. Allerdings jagen auch andere Menschen das Tier und David gerät in einen Konflikt zwischen Umweltschützern und Einheimischen.