Als Paddington erfährt, dass seine in Peru lebende Tante Lucy verschwunden ist, kehrt er in seine alte Heimat zurück. Begleitet wird er von der Familie Brown, bei der er in London lebt.
Nach den ersten beiden „Paddington“-Filmen hält „Paddington in Peru“, trotz weitgehend gleich bleibender Besetzung, nicht das Niveau der allseits verehrten Kinderfilme von 2014 und 2017. Das liegt an der Geschichte, einem Reiseabenteuer, das all die bekannten Klischees der Schatzsuche im Amazonas-Regenwald erwartbar und ohne Inspiration aneinanderreiht. Das liegt auch an den personellen Veränderungen. Dougal Wilson übernahm die Regie. Es ist sein Spielfilmdebüt. Davor drehte er drei Kurzfilme und viele Musikvideos.
Paul King, der Regisseur und Autor der ersten beiden „Paddington“-Filme wird nur noch als eine Inspiration für die Story genannt. Das kann auch heißen, dass er mit der Filmgeschichte und dem fertigen Film nichts zu tun hat. Jedenfalls fehlt sein Touch.
Die zweite schmerzhafte Veränderung ist die Umbesetzung von Mary Brown, die Mutter im Brownschen Haushalt, die Frau, die in „Paddington“ dem orientierungslos auf dem Bahnhof stehendem Bären seinen Namen gab und ihn gegen den anfänglichen Widerstand der halben Familie adoptierte. In den ersten beiden „Paddington“-Filmen wurde sie von Sally Hawkins gespielt. Jetzt übernahm Emily Mortimer die Rolle.
Die anderen Schauspieler sind wieder dabei. Aber weil die Geschichte kaum in Paddingtons vertrauter Umgebung spielt, beschränken sich die Auftritte seiner Londoner Freunde auf reine Gastauftritte. Auch Paddingtons Gastfamilie ist eher selten im Bild, es gibt zu wenig Slapstick und nur in den ersten Minuten sich aus der Begegnung des herzensguten Bären mit den Bewohnern von London ergebender Humor.
Bei den Neuzugängen begeistert nur Olivia Colman als Mutter Oberin. In dem von ihr geleiteten Heim für Bären im Ruhestand wohnte Tante Lucy und die hysterisch-fröhlich singende und tanzende Nonne hat – das ist schon bei ihrem ersten hemmungslos übertriebenem Auftritt offensichtlich – etwas mit dem Verschwinden von Paddingtons Tante zu tun.
„Paddington in Peru“ fehlt der besondere Charme der ersten beiden „Paddington“-Filme.
P. S.: Es lohnt sich, beim Abspann sitzen zu bleiben.

Paddington in Peru (Paddington in Peru, Großbritannien 2024)
Regie: Dougal Wilson
Drehbuch: Mark Burton, Jon Foster, James Lamont (nach einer Geschichte von Paul King, Simon Farnaby und Mark Burton; basierend auf der von Michael Bond erfundenen Figur)
mit Hugh Bonneville, Emily Mortimer, Julie Walters, Jim Broadbent, Madeleine Harris, Samuel Joslin, Carla Tous, Olivia Colman, Antonio Banderas, Hayley Atwell, Hugh Grant
und (im Original den Stimmen von) Ben Whishaw, Imelda Staunton
(in der deutschen Synchronisation der Stimme von) Elyas M’Barek
Länge: 106 Minuten
FSK: ab 0 Jahre
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Hinweise
Moviepilot über „Paddington in Peru“
Metacritic über „Paddington in Peru“
Veröffentlicht von AxelB 

