Edipo Re – Bett der Gewalt(Edipo Re, Italien 1967)
Regie: Pier Paolo Pasolini
Drehbuch: Pier Paolo Pasolini (nach „Oedipus Rex“ und „Oedipus auf Kolonos“ von Sophokles)
Zum 100. Geburtstag von Pier Paolo Pasolini (der wäre am 5. März) zeigt der RBB, gut versteckt in der Nacht, zwei Pasolini-Klassiker: „Edipo Re“ und, um 01.35 Uhr die witzige Episodenkomödie „Große Vögel – kleine Vögel“ (Uccelacci e uccellini, Italien 1966).
„Edipo Re“ ist Pasolinis Version der Ödipus-Geschichte. Keine leichte Kost.
LV: Frank Herbert: Dune, 1965 (Dune – Der Wüstenplanet)
Wenige Stunden vor dem Kinostart von Denis Villeneuves neuer Verfilmung von Frank Herberts mit dem Hugo-Award ausgezeichneten SF-Klassiker „Der Wüstenplanet“ kann heute Abend noch einmal David Lynchs mit dem Stinkers Bad Movie Award ausgezeichnete Verfilmung angesehen werden.
Die Story: in der Zukunft wird auf dem Wüstenplaneten Arrakis das für die Gesellschaft wichtige Gewürz (aka Spice) abgebaut. Jetzt soll das Haus Atreides die Gewürzförderung übernehmen. Herzog Leto Atreides fällt einer Intrige durch das Haus Harkonnen zum Opfer. Sein Sohn Paul Atreides flüchtet mit seiner Mutter in die Wüste. Dort wird er der Anführer der Fremen. Gemeinsam ziehen sie in den Kampf gegen die niederträchtigen Harkonnen.
Der Film: Als ich mir den Film vor einigen Tagen wieder ansah, war ich erstaunt, wie schlecht er ist. Lynch rafft einfach das Buch zusammen, was dazu führt, dass die Geschichte vollkommen unverständlich wird. Er inszenierte eine Armee regungslos vor der Kamera stehender sprechender Köpfe. Für eine Big-Budget-Produktion und verglichen mit den Tricks von ungefähr zeitgleich entstandenen Filmen wie „Das Imperium schlägt zurück“, „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“, „Das Ding aus einer anderen Welt“ oder „Blade Runner“ sind die Tricks atemberaubend schlecht. Sogar in einem SF-Film aus den Fünfzigern sind sie überzeugender.
Lynches „Der Wüstenplanet“ ist ein grottenschlechtes Totaldesaster. Humorfreie und prätentiöse auf jeder Ebene. Verglichen mit diesem Film ist Villeneuves Version natürlich besser. Wieviel besser sie ist, werde ich in meiner ausführlichen Besprechung erklären.
Mit Kyle MacLachlan, José Ferrer, Francesca Annis, Jürgen Prochnow, Kenneth McMillan, Silvana Mangano, Dean Stockwell, Max von Sydow, Linda Hunt, Brad Dourif, Sting, Sean Young, Richard Jordan, Sean Phillips, Freddie Jones, Patrick Stewart, Virginia Madsen
Teorema – Geometrie der Liebe (Teorema, Italien 1968)
Regie: Pier Paolo Pasolini
Drehbuch: Pier Paolo Pasolini (nach seinem Roman)
Ein junger Schönling verdreht den Frauen und Männer einer Mailänder Industriellenfamilie den Kopf. Als er wieder aus ihrem Leben verschwindet, hat das Folgen.
Pasolinis Abrechnung mit der Moral der Bourgeoisie war damals ein Skandalfilm, der in Italien zeitweise verboten war.
„ein enigmatisches, hermetisches Werk von kristalliner Struktur und Klarheit.“ (Wolfram Schütte, in Peter W. Jansen/Wolfram Schütte: Pier Paolo Pasolini, 1977/1985)
mit Terence Stamp, Massimo Girotti, Silvana Mangano, Anne Wiazemsky, Laura Betti, Andrès José Soublette Cruz