Ein Arbeiter findet an einem Wintermorgen im Straßengraben die Leiche einer jungen Landstreicherin. Aus den Aussagen der Menschen, die sie in den letzten Tagen trafen, zeichnet Agnès Varda Mona Bergerons Leben nach.
Sandrine Bonnaire, die für ihre Rolle als Mona ihren zweiten César erhielt, war danach international bekannt. Sie ist immer noch eine feste Größe im französischen Kino.
„Vogelfrei“ erhielt in Venedig den Goldenen Löwen.
„In ihrem vielleicht besten Film gelingt Agnès Varda ein erneuernder Ansatz des Autorenkinos, auf den sich offensichtlich auch das ‚große‘ Publikum einzulassen bereit ist.“ (Fischer Film Almanach 1987)
„regt die Frage nach dem Sinn des menschlichen Daseins unter gegenwärtigen zivilisatorischen und natürlichen Lebensbedingungen nachhaltig an.“ (Lexikon des internationalen Films)
Ein selten gezeigter Film.
Anschließend, um 23.45 Uhr, zeigt Arte die neue Dokumentation „Agnès Varda – Filmkunst gegen den Strom“ (Frankreich 2023) und um 00.50 Uhr Agnès Vardas keine-Ahnung-wann-der-zuletzt-im-Fernsehen-lief-Spielfilm „Die eine singt, die andere nicht“ (Frankreich 1976).
Mit Sandrine Bonnaire, Macha Méril, Yolande Moreau, Stéphane Freis, Martha Jarnias, Joel Fosse, Patrick Lepczynski
Hinweise
Arte über „Vogelfrei“ (dort findet ihr auch die Links zu weiteren Filmen von und über Agnès Varda, die in der Arte-Mediathek sind)
Drehbuch: François Ozon (freie Adaption des Stücks „Der Junge aus der letzten Reihe“ von Juan Mayorga)
Kleinstadt-Lehrer Germain ist begeistert von den gut geschriebenen Aufsätzen seines sechzehnjährigen Schülers Claude. Der schleicht sich in die Familie eines Mitschülers ein. Germain fordert Claude auf, weiterzuschreiben. Und wir fragen uns, wie nah Claude bei der Wahrheit bleibt.
Ein auf mehreren Ebenen, mit einer ordentlichen Portion Claude Chabrol,.gekonnt und gewitzt erzählter Krimi ohne Mord und Totschlag.
Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.
mit Fabrice Luchini, Ernst Umhauer, Kristin Scott Thomas, Emmanuelle Seigner, Denis Ménochet, Bastien Ughetto, Jean-François Balmer, Yolande Moreau, Catherine Davenier
Die fabelhafte Welt der Amélie (Le fabuleux destin d’Amélie Poulain, Frankreich/Deutschland 2001)
Regie: Jean-Pierre Jeunet
Drehbuch: Guillaume Laurant, Jean-Pierre Jeunet
In einem Paris, das nicht von dieser Welt ist (und das es so nie gab), verzaubert die Kellnerin Amélie ihre Mitmenschen und macht sie glücklich. Da trifft sie ihren Märchenprinzen…
Ein märchenhafter, schnell verzaubernder, vor Einfällen überbordender, wundervoll warmherziger Film voller Humor und skurriller Typen.
mit Audrey Tautou, Mathieu Kassovitz, Rufus, Yolande Moreau, Artus de Penguern
Das brandneue Testament(Le tout nouveau testament, Belgien/Frankreich/Luxemburg 2015)
Regie: Jaco Van Dormael
Drehbuch: Jacob Van Dormael, Thomas Gunzig
Gott existiert. Er lebt in Brüssel und ist ein ziemliches Ekel, das gerne Menschen quält. Als seine Tochter den Menschen ihr genaues Todesdatum verrät, bringt sie seine Pläne in Unordnung.
TV-Premiere einer hochgelobten grotesken Komödie, die auch der Kinotipp der katholischen Filmkritik war. „Die fein ziselierte Fabel steckt voller aberwitziger Ideen und inszenatorischer Einfälle.“ (Lexikon des internationalen Films)
mit Benoît Poelvoorde, Catherine Deneuve, Pili Groyne, Marco Lorenzini, François Damiens, Yolande Moreau
Den Tod hat…nun, sagen wir es mal so: Jean-Mis Tod ist eine Verkettung unglücklicher Umstände, bei der die scharfe Kante einer Spindtür in der Umkleidekabine der örtlichen Fisch-Konservenfabrik zu seiner Entmannung führt. Anschließend fällt er eine Treppe hinunter und verletzt sich dabei tödlich. Pech halt. Die an dem Abend zum Putzen eingeteilten Arbeiterinnen – die nach fünfzehn Jahren wieder in das ärmliche nordfranzösische Provinzkaff Boulogne-sur-Mer zurückgekommene Schönheitskönigin Sandra (Cécile de France mit konsequent angepisstem Gesichtsausdruck), ihre ehemalige Klassenkameradin Marilyn (Audrey Lamy), inzwischen alleinerziehende Mutter mit erhöhtem Konsum illegaler Drogen und Ex-Geliebte von Jean-Mi, und Nadine (Yolande Moreau), die ihre Mutter sein könnte – vergessen ihren Plan, den Notruf zu wählen, als sie bei ihrem Chef Jean-Mi eine Tasche voller Geld entdecken. Die drei Damen denken an ihre prekäre finanzielle Lage, ahnen, dass Jean-Mi das Geld gestohlen hat und wollen es jetzt behalten. Dafür muss Jean-Mi verschwinden – in Fischdosen.
Dummerweise wird das Geld doch vermisst. Der örtliche Gangster Simon (Simon Abkarian) benötigt das Geld für ein Geschäft mit der ziemlich mordlustigen belgischen Drogenmafia. Genaugenommen ist es sein Geld und Jean-Mi sollte nur darauf aufpassen.
Außerdem schnüffelt die Polizei bei der Suche nach dem spurlos verschwundenen Jean-Mi in der Fisch-Konservenfabrik herum. Immerhin ist der ermittelnde Kommissar (Samuel Joey) ein fescher Bursche, der wegen eines Korruptionsverfahrens in die Provinz versetzt wurde. In dem Moment hat Sandra schon eine heiße Nacht mit ihm erlebt. Fortsetzung nicht ausgeschlossen.
„Rebelllinnen“-Regisseur Allan Mauduit arbeitete vor seinem Solo-Regiedebüt lange für das Fernsehen. Er entwickelte die bei uns anscheinend nie gezeigte Comedy-Serie „Kaboul Kitchen“. Bei seinem ersten Kinofilm, der schwarzen Komödie „Vilaine“, teilte er sich mit Jean-Patrick Benes die Regie. Später wollte er Iain Levisons „Betriebsbedingt gekündigt“ verfilmen. Aber die Filmrechte für den Kriminalroman über einen Arbeitslosen, der zum Auftragskiller wird, waren bereits vergeben. Währenddessen fragte Mauduit sich, als er eine Thunfischdose in der Hand hielt, wie viele Thunfischdosen man wohl brauche, um eine Leiche in ihnen zu verteilen.
Viele. Sehr viele. Und danach können die Dosen mit dem besonderen Inhalt nicht einfach verkauft werden. Sie müssen entsorgt werden, ohne dass ein Verdacht auf das Damentrio fällt, das im Kampf gegen Verbrecher und Polizisten über sich hinauswächst.
Schon milieubedingt ist „Rebellinnen – Leg‘ dich nicht mit ihnen an!“ nichts für Feingeister. Sandra, Nadine und Marilyn sind Arbeiterinnen mit einfachen Bedürfnissen und, beim Lösen der teilweise von ihnen verursachten Probleme, pragmatisch-einfachen Methoden. Mauduit inszenierte, ohne wohlfeile ironische Brechungen, eine tiefschwarze Komödie über ein Damentrio, das nach einem kurzen Zögern nicht mehr vor Gewalt gegen Männer zurückschreckt. Wobei diese Männer ihre Strafe verdient haben.
Wenn sie bekommen, was sie verdienen.
Rebellinnen – Leg‘ dich nicht mit ihnen an!(Rebelles, Frankreich 2019)
Regie: Allan Mauduit
Drehbuch: Allan Mauduit, Jérémie Guez
mit Cécile de France, Yolande Moreau, Audrey Lamy, Simon Abkarian, Samuel Jouy, Béatrice Agenin, Patrick Ridremont
Ein Arbeiter findet an einem Wintermorgen im Straßengraben die Leiche einer jungen Landstreicherin. Aus den Aussagen der Menschen, die sie in den letzten Tagen trafen, zeichnet Agnès Varda Mona Bergerons Leben nach.
Sandrine Bonnaire, die für ihre Rolle als Mona ihren zweiten César erhielt, war danach international bekannt. Sie ist immer noch eine feste Größe im französischen Kino.
„Vogelfrei“ erhielt in Venedig den Goldenen Löwen.
„In ihrem vielleicht besten Film gelingt Agnès Varda ein erneuernder Ansatz des Autorenkinos, auf den sich offensichtlich auch das ‚große‘ Publikum einzulassen bereit ist.“ (Fischer Film Almanach 1987)
„regt die Frage nach dem Sinn des menschlichen Daseins unter gegenwärtigen zivilisatorischen und natürlichen Lebensbedingungen nachhaltig an.“ (Lexikon des internationalen Films)
Ein selten gezeigter Film.
Anschließend, um 21.55 Uhr, zeigt Arte Vardas ebenfalls extrem selten gezeigtes Frühwerk „Cléo – Mittwoch zwischen 5 und 7“ (Cleo de 5 à 7, Frankreich 1961), über eine Chansonsängerin, die auf eine Krebsdiagnose wartet. Mit dabei ist Komponist Michel Legrand, der auch die Filmmusik schrieb.
Und danach, um 23.25 Uhr, zeigt Arte zwei Stunden „Agnès Varda – Publikumsgespräche“ (Frankreich 2016)
Beide Filme sind in Deutschland noch nicht auf DVD und Blu-ray erschienen.
Mit Sandrine Bonnaire, Macha Méril, Yolande Moreau, Stéphane Freis, Martha Jarnias, Joel Fosse, Patrick Lepczynski