Tommie Goertz erhielt für seinen Roman „Frenzel“ (ars vivendi) den diesjährigen Crime Cologne Award.
Die Jury begründete ihre Auswahl so: „Tommie Goerz‘ wunderbarer Kriminalroman „Frenzel“ gehörte von Anfang an zu unseren Favoriten. Frenzel, die Hauptfigur, ist kein strahlender Held, kein Mensch, dem die Herzen zufliegen. Nein, er ist ein Versehrter, mit dem es das Leben von Anfang an nicht gut gemeint hat. Als Kind vernachlässigt, als Jugendlicher zu naiv, um keine Dummheiten zu haben. Schließlich eine schwere Körperverletzung mit Todesfolge, ein Unglück, das ihm neun Jahre Knast und ein unstillbar schlechtes Gewissen einbringt.
Und dennoch hat sich dieser wunderliche, dieser herzenseinsame Frenzel seinen moralischen Kompass bewahrt. Damit hat er sich still und leise in unsere Herzen geschlichen. Frenzel weiß, was Recht und was Unrecht ist, und er schafft Ordnung in seinem kleinen Kosmos, den er sich mühsam aufgebaut hat. Helden wie er sind selten. Umso mehr verdient Frenzel diesen Preis.“
Auf der Shortlist standen außerdem
Martin von Arndt: Wie wir töten, wie wir sterben (ars vivendi)
Horst Eckert: Das Jahr der Gier (Heyne Verlag)
Linus Geschke: Das Loft (Piper)
Petra Ivanov: Stumme Schreie (Unionsverlag)
Jan Costin Wagner: Am roten Strand (Galiani Berlin).