TV-Tipp für den 17. Juli: Der Mann aus dem Westen

Juli 16, 2023

Arte, 20.15

Der Mann aus dem Westen (Man of the West, USA 1958)

Regie: Anthony Mann

Drehbuch: Reginald Rose

LV: Will C. Brown: The Border Jumpers, 1955

1874: Link Jones hat die Verbrecherlaufbahn zugunsten eines bürgerlichen Lebens aufgegeben. Als er während einer eines Zugüberfalls mit zwei Mitreisenden zurückbleibt führt er sie in eine Hütte, in der sie bereits von seinen alten Freunden erwartet werden. Ihr Anführer freut sich, dass das verlorene Schaf wieder zurückgekehrt ist. Aber ist das so?

Als der Film in die Kinos kam, war er bei der Kritik und dem Publikum ein Reinfall. Die französischen Kritiker waren begeistert und heute zählt „Der Mann aus dem Westen“ zu den anerkannten Western-Klassikern.

„’Man of the West’ zählt mit ‚The Naked Spur’ und ‚The Far Country’ zu seinen besten Western und damit zu de Hauptwerken des Genres überhaupt.“ (Joe Hembus: Das Western-Lexikon)

„Gary Coopers erste und einzige Begegnung mit dem Meisterregisseur Anthony Mann resultierte folgerichtig in dem ersten und einzigen wirklich großen Western seiner langen Karriere.“ (Homer Dickens: Gary Cooper und seine Filme)

„Mit Anthony Mann entdecken wir den Western als Arithmetik, wie in der ersten Mathematikstunde. Was bedeutet, dass ‚Der Mann aus dem Westen’ der intelligenteste aller Filme ist und zugleich der einfachste.“ (Jean-Luc Godard, Cahiers du Cinéma)

Reginald Rose schrieb auch die Drehbücher für „Die zwölf Geschworenen“ (nach seinem Theaterstück), „Ist das nicht mein Leben?“, „Die Wildgänse kommen“, „Die Seewölfe kommen“, „Das Kommando“ und „Wildgänse II – Sie fliegen wieder“.

Mit Gary Cooper, Julie London, Lee J. Cobb, Arthur O’Donnell, Jack Lord

Wiederholung: Donnerstag, 20. Juli, 13.00 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Der Mann aus dem Westen“

Wikipedia über „Der Mann aus dem Westen“ (deutsch, englisch)

 


TV-Tipp für den 26. Mai: Der Stern des Gesetzes

Mai 25, 2023

3sat, 22.25

Der Stern des Gesetzes (The Tin Star, USA 1957)

Regie: Anthony Mann

Drehbuch: Dudley Nichols (basierend auf einer Geschichte von Barney Slater und Joel Kane)

Früher arbeitete Morg Hickman als Sheriff. Inzwischen ist er ein Kopfgeldjäger. In einem Dorf hilft er dem jungen und unerfahrenen Ortsheriff Ben Owens bei einer Festnahme. Anschließend bittet dieser ihn um Hilfe und Morg wird Bens Lehrer.

Extrem selten gezeigter Western-Klassiker

Das Drehbuch war für einen Oscar nominiert. Der Film für einen BAFTA.

mit Henry Fonda, Anthony Perkins, Betsy Palmer, Michael Ray, Neville Brand, Lee Van Cleef

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Der Stern des Gesetzes“

Wikipedia über „Der Stern des Gesetzes“ (deutsch, englisc


TV-Tipp für den 25. April: Über den Todespass

April 24, 2022

Arte, 20.15

Über den Todespass (The Far Country, USA 1954)

Regie: Anthony Mann

Drehbuch: Borden Chase

Alaska, 1899, während es Klondike-Goldrauschs: Jeff Websters Viehherde stört in Skagway eine Hinrichtung. Als Strafe behält der örtliche Gesetzeshüter die Tiere. Jeff will das nicht akzeptieren – und das ist der Beginn vieler Abenteuer.

Westernklassiker und Teil der erfolgreichen, sich über acht Filme erstreckenden Zusammenarbeit zwischen Anthony Mann und James Stewart.

mit James Stewart, Ruth Roman, Carinne Calvet, Walter Brennan, John McIntire, Jay C. Flippen

Wiederholung: Mittwoch, 27. April, 14.15 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Über den Todespass“

Wikipedia über „Über den Todespass“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 12. Juli: Der Stern des Gesetzes

Juli 11, 2021

Arte, 20.15

Der Stern des Gesetzes (The Tin Star, USA 1957)

Regie: Anthony Mann

Drehbuch: Dudley Nichols (basierend auf einer Geschichte von Barney Slater und Joel Kane)

Früher arbeitete Morg Hickman als Sheriff. Inzwischen ist er ein Kopfgeldjäger. In einem Dorf hilft er dem jungen und unerfahrenen Ortsheriff Ben Owens bei einer Festnahme. Anschließend bittet dieser ihn um Hilfe und Morg wird Bens Lehrer.

Extrem selten gezeigter Western-Klassiker

Das Drehbuch war für einen Oscar nominiert. Der Film für einen BAFTA.

Danach könnt ihr dranbleiben. Um 21.45 Uhr zeigt Arte „Der letzte König von Schottland“ und um 23.45 Uhr, als Premiere, den französischen Stummflim „Karottenkopf“.

mit Henry Fonda, Anthony Perkins, Betsy Palmer, Michael Ray, Neville Brand, Lee Van Cleef

Wiederholung: Mittwoch, 14. Juli, 15.30 Uhr (und wahrscheinlich auch in der Arte-Mediathek)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Der Stern des Gesetzes“

Wikipedia über „Der Stern des Gesetzes“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 29. Dezember: Winchester ’73

Dezember 28, 2019

Westerntag bei 3sat mit einer ansehnlichen Auswahl bekannter und guter klassischer Hollywood-Western. Gezeigt werden u. a.  „Trommeln am Mohawk“ (um 12.25 Uhr), „Der Mann aus Alamo“ (um 14.05 Uhr), „Faustrecht der Prärie“ (um 15.20 Uhr), „Die gebrochene Lanze“ (um 16.55 Uhr), „Alvarez Kelly“ (um 18.30 Uhr), „Der Garten des Bösen“ (um 21.45 Uhr), „Der Scharfschütze“ (um 23.20), „Zwei ritten zusammen“ (um 00.40 Uhr), „Der letzte Scharfschütze“ (um 02.25 Uhr)  und

3sat, 20.15

Winchester ’73 (Winchester ’73, USA 1950)

Regie: Anthony Mann

Drehbuch: Robert L. Richards, Borden Chase (nach einer Geschichte von Stuart N. Lake)

Lin will seine Winchester zurück haben. Aber dieses Gewehr geht durch viele Hände, die Anthony Mann liebevoll zeigt.

Einer der unumstrittenen Western-Klassiker und die erste Zusammenarbeit von Regisseur Anthony Mann und James Stewart.

mit James Stewart, Shelley Winters, Dan Duryea, Stephen McNally, Millard Mitchell, Charles Drake, Will Geer, Jay C. Flippen, Rock Hudson, Tony Curtis

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Winchester ’73“

Turner Classic Movies über „Winchester ’73“

Wikipedia über „Winchester ’73“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 26. Dezember: Der Untergang des Römischen Reiches

Dezember 26, 2016

Arte, 20.15

Der Untergang des Römischen Reiches (USA 1964, Regie: Anthony Mann)

Drehbuch: Ben Barzman, Basilio Franchina, Philip Yordan

Römisches Reich, 180 n. Chr.: Marc Aurel will das Römische Reich erhalten, indem er seine Tochter mit dem König von Armenien verheiratet. Aber sie liebt einen anderen und sein Sohn ist ein wenig weitsichtiger Herrscher.

Unter der Vielzahl von Monumentalfilmen ist ‚Der Untergang des Römischen Reiches‘ einer der unterhaltsamsten und intelligentesten und lässt neben den üblichen Ausstattungseffekten auch die politischen Hintergründe nicht zu kurz kommen. (…) ein Muss für Freunde des Genres.“ (TV Spielfilm: Das große Filmlexikon)

Trotzdem gehört Anthony Manns dreistündiges Epos zu den unbekannteren Monumentalfilmen, die vor allem mit gigantischen Zahlen (Das Budget! Die Statistenheere! Die Kulissen!) und Stars prunken.

mit Sophia Loren, Stephen Boyd, Alec Guiness, James Mason, Christopher Plummer, Anthony Quayle, John Ireland, Omar Sharif, Mel Ferrer

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Der Untergang des Römischen Reiches“

TCM über „Der Untergang des Römischen Reiches“

Wikipedia über „Der Untergang des Römischen Reiches“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Alfred L. Werker und Anthony Manns (ungenannt) „Schritte in der Nacht“ (He walked by Night, USA 1948)

Meine Besprechung von Anthony Manns „Das schwarze Buch“ (Reign of Terror/The Black Book, USA 1949)

Meine Besprechung von Anthony Manns „Der Mann aus dem Westen“ (Man of the West, USA 1958)


TV-Tipp für den 20. Juni: Winchester ’73

Juni 20, 2016

Arte, 20.15

Winchester ’73 (USA 1950, Regie: Anthony Mann)

Drehbuch: Robert L. Richards, Borden Chase (nach einer Geschichte von Stuart N. Lake)

Lin will seine Winchester zurück haben. Aber dieses Gewehr geht durch viele Hände, die Anthony Mann liebevoll zeigt.

Einer der unumstrittenen Western-Klassiker und die erste Zusammenarbeit von Regisseur Anthony Mann und James Stewart.

mit James Stewart, Shelley Winters, Dan Duryea, Stephen McNally, Millard Mitchell, Charles Drake, Will Geer, Jay C. Flippen, Rock Hudson, Tony Curtis

Wiederholung: Dienstag, 21. Juni, 13.55 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Winchester ’73“

Turner Classic Movies über „Winchester ’73“

Wikipedia über „Winchester ’73“ (deutsch, englisch)


DVD-Kritik: Über „Schritte in der Nacht“, das Vorbild für „Dragnet“

November 27, 2013

Auch der zwölfte Film in der uneingeschränkt lobenswerten Film-Noir-Collection von Koch Media ist eine lohnenswerte Wiederentdeckung. Denn „Schritte in der Nacht“ von Alfred L. Werker ist zwar kein sattsam bekannter Noir-Klassiker, kein Film, der im Jahresturnus im TV läuft und auch kein waschechter Noir, aber ein flott inszenierter Polizeifilm mit mehr als deutlichen Noir-Spuren.

Offiziell basiert „Schritte in der Nacht“ auf einem wahren Fall und er präsentiert diese auch so, wie sie waren. Nur die Namen wurden geändert, verkündet am Anfang eine autoritäre Stimme. Nun, das stimmt so nicht. Denn die Filmemacher veränderten auch etliche weitere Fakten. Davon abgesehen bieten sie, wie einige Jahre später die einflussreiche von „Schritte in der Nacht“-Nebendarsteller Jack Webb erfundene TV-Serie „Dragnet“ („Polizeibericht“; für den „Schritte in der Nacht“ das Vorbild war), einen Einblick in die reale Polizeiarbeit. Die Detectives sind hart arbeitende, honorige Männer. Polizeiarbeit wird als Teamarbeit gezeigt, in der Polizisten und Forensiker, lange vor „CSI“, gut zusammenarbeiten. Dennoch ist Polizeiarbeit weitgehend langwierige und oft ergebnislose Beinarbeit, die kein Superhirn, sondern Beharrlichkeit erfordert.

Ein Mann erschießt in Los Angeles kaltblütig einen Polizisten. Er verschwindet spurlos in der Nacht. Die sofort angeordneten Fahndung bringt keine Ergebnisse. In den Verbrecherakten findet sich keine Spur und auch im kriminellen Milieu weiß niemand etwas über den Polizistenmörder. Erst als ein Kriminaltechniker eine Verbindung zwischen dem Mord und anderen, vollkommen anders begangenen Verbrechen entdeckt, haben die Detectives eine erste vielversprechende Spur.

Alfred L. Werker, Anthony Mann (dessen ungenannte Mitarbeit an dem Film damals ein offenes Geheimnis war und der wahrscheinlich die Szenen mit dem Mörder und die Actionszenen inszenierte) und Noir-Kameramann John Alton inszenierten die Szenen mit dem Mörder Roy Martin/Ray Morgan (Richard Basehart) oft in den typischen Noir-Perspektiven und es gibt drei großartige Actionszenen, in denen Spannung nicht durch laute Musik, sondern durch Bilder generiert wird: in einer Firma wollen die Polizisten dem Mörder stellen. Aber dieser ahnt etwas und es entwickelt sich ein Katz-und-Maus-Spiel, in dem sie umeinander herumschleichen, bis ein Schusswechsel tödlich endet. Später wollen die Polizisten ihn in seiner Wohnung, einem Apartment in einer Apartmentsiedlung, stellen. Aber, gewarnt durch seinen Hund, gelingt ihm die Flucht in die riesigen Abwasserkanäle, die er bereits früher für die Flucht von seinen Tatorten benutzte. Hier entspinnt sich die finale Verfolgungsjagd. Sie wurde vor der heute legendären Verfolgungsjagd in „Der dritte Mann“ gedreht.

So spannend „Schritte in der Nacht“ als taffer noirischer Polizeithriller auch ist, so ärgerlich rudimentär ist die Zeichnung der Charaktere. Während man das bei den Polizisten noch als Stilmittel entschuldigen kann, ist es bei Martin ärgerlich. Denn wir erfahren nichts über ihn, vor allem nicht, warum er die Taten beging. Da helfen auch nicht die Noir-Kamerawinkel, die uns verraten, dass Martin schwere psychische Probleme hat.

In dem gewohnt informativen Booklet verrät Thomas Willmann einiges über die wahren Hintergründe. So war Martin, in Wirklichkeit Erwin Walker, ein psychisch kranker Kriegsveteran, der mit seinen Überfällen eine elektronische Radar-Kanone, die Metall pulverisieren kann, finanzieren wollte. Mit ihr wollte er die US-Regierung erpressen, den Soldatensold so sehr zu erhöhen, bis das Führen von Kriegen zu teuer würde. Das klingt nach einem Plan, der einen James-Bond-Schurken in Ehrfurcht erstarren lässt, und der ungefähr so durchgeknallt wie der von General Francis X. Hummel in dem Michael-Bay-Actionfilm „The Rock – Fels der Entscheidung“ ist.

Die Ausstattung der DVD unterscheidet sich nicht von den vorherigen Teilen der „Film Noir Collection“: das Bild ist überraschend gut und der Text von Thomas Willmann gewohnt informativ.

Schritte in der Nacht - DVD-Cover

Schritte in der Nacht (He walked by Night, USA 1948)

Regie: Alfred L. Werker, Anthony Mann (ungenannt)

Drehbuch: Crane Wilbur, John C. Higgins (nach einer Idee von Crane Wilbur)

mit Richard Basehart, Scott Brady, Roy Roberts, Whit Bissel, Jim Cardwell, Felice Ingersol, Jack Webb

DVD

Koch Media (Film-Noir-Collection 12)

Bild: 1,33:1 (4:3)

Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 2.0)

Untertitel: Englisch

Bonusmaterial: Bildergalerie, 12-seitiges Booklet (von Thomas Willmann)

Länge: 76 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Turner Classic Movies über „Schritte in der Nacht“

Rotten Tomatoes über „Schritte in der Nacht“

Wikipedia über „Schritte in der Nacht“ (deutsch, englisch)

Noir of the Week über „Schritte in der Nacht“

Der Film bei Archive.org