Hot Shots! Die Mutter aller Filme(Hot Shots: An important Movie, USA 1991)
Regie: Jim Abrahams
Drehbuch: Jim Abrahams, Pat Proft
Blöde gut, diese Parodie auf Hollywood-Filme wie dieser Fliegerfilm mit Tom Cruise. In „Hot Shots!“ zieht US-Pilot Topper Harley in den Krieg gegen einen Diktator.
Mit Charlie Sheen, Cary Elwes, Valeria Golino, Lloyd Bridges, Kevin Dunn, Jon Cryer, William O’Leary, Kristy Swanson, Efrem Zimbalist Jr.
Hawaii Crime Story (USA 2003, Regie: George Armitage)
Drehbuch: Sebastian Gutierrez
LV: Elmore Leonard: The big bounce, 1969 (Ein schlechter Abgang)
Jack Ryan jobbt auf Hawaii in einem Strandmotel und genießt das Leben, bis Nancy ihn zu einem Diebstahl überredet.
George Armitage inszenierte vor der „Hawaii Crime Story“ (der Originaltitel ist „The big bounce“) die Charles-Willeford-Verfilmung „Miami Blues“ und „Ein Mann, ein Mord“ (Grosse Pointe Blank), zwei herrlich gemeine schwarze Komödien und entsprechend hoch waren die Erwartungen. Sebastian Gutierrez schrieb davor das Buch für den bestenfalls halbgaren Thriller „Gothika“ und danach „Snakes on a Plane“.
Elmore Leonards erster Kriminalroman „The big bounce“ (nach mehreren Western) wurde bereits in den späten Sechzigern verfilmt und Leonard mag beide Verfilmungen nicht.
Denn auch die zweite Verfilmung von „The big bounce“ ist, nun ja, eine Gaunerkomödie, „die nie recht in Gang kommt“ (Lexikon des internationalen Films)
„Trotz prominenter Vorlage und ebensolcher Besetzung bleibt diese gemütliche Krimikomödie ein wenig fade.“ (Lothar R. Just: Filmjahrbuch 2005)
Extrem selten gezeigte Leonard-Verfilmung, die vor der Premiere heftig umgeschnitten wurde, in den USA floppte und bei uns nur auf DVD veröffentlicht wurde.
mit Owen Wilson, Morgan Freeman, Sara Foster, Charlie Sheen, Vinnie Jones, Gregory Sporleder, Butch Helemano, Willie Nelson, Gary Sinise, Harry Dean Stanton
Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen. Deshalb bittet der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika den ehemaligen Federal Agent Machete Cortez um Hilfe. Der Mexikaner soll einen durchgeknallten Ex-Kartellboss, der derzeit auf Revolutionär macht und an einer heftigen bipolaren Störung leitet, ausschalten. Denn Marcos Mendez bedroht Washington, D. C., mit einer Nuklearrakete.
Machete nimmt den Auftrag an. Immerhin macht ihm der Präsident ein Angebot, das er nicht ablehnen kann: amerikanische Staatsbürgerschaft und keine Anklage für seine zahlreichen Straftaten.
Der schweigsame Mexikaner begibt sich auf ein Himmelfahrtskommando, das ihn zuerst über die Grenze nach Mexiko zu Mendez führt. Aber Machete kann ihn nicht töten, weil Mendez den Zünder für die Rakete mit seinem Herz verbunden hat. Nur der stinkreiche Waffenhersteller Luther Voz kann den Zünder abstellen. Also begibt Machete sich, mit dem Kartellboss als Geisel, auf den Rückweg in die USA in die Firmenzentrale von Voz. Dort entdeckt er, dass Voz einen wahrhaft teuflischen und finalen Weltvernichtungsplan hat.
Vor drei Jahren schlug Machete, kongenial verkörpert von Danny Trejo, in dem Mexploitation „Machete“ zum ersten Mal zu. Vorher gab es nur einen grandiosen Fake-Trailer, der bei den Grindhouse- und Trash-Fans den Wunsch nach einem Film weckte.
Mit seinem Arsenal an Macheten und einigen sehr seltsamen Verbündeten (ein Padre war dabei) räumte er in Texas unter dem Rassistenpack auf. Das war auch die Rache der mexikanischen Einwanderer an den weißen Tea-Party-Texanern.
„Machete Kills“ ist jetzt die Machete-Version eines James-Bond-Films, vor allem von „Moonraker“, mit noch mehr Stars in Kleinstrollen, die ihren Spaß an den durchgeknallten Rollen hatten. Robert Rodriguez verteilt ihre Auftritte, wie schon in „Irgendwann in Mexico“, elegant über den gesamten Film und so fällt kaum auf, dass die meisten Stars nur wenige Drehtage hatten.
Unter dem Staraufgebot leidet, wie schon in „Irgendwann in Mexico“ die Filmstory. Sie ist nur noch eine episodische Ansammlung von Zitaten und mehr oder weniger gelungenen Witzen, denen allerdings der politische Stachel des ersten „Machete“-Films fehlt.
Gleichzeitig zeigt sich in den Action-Szenen, dass der 1944 geborene Danny Trejo nicht mehr der Jüngste ist.
Der größte Downer der Nummernrevue ist dann allerdings das Ende des Films, das mit einem großen Kampf in der Firmenzentrale von Luther Voz, der als durchgeknallter James-Bond-Schurke mit seinen Jüngern ins Weltall flüchten will, beginnt und mitten im Kampf abbricht. So als hätte man im Kino vergessen, die letzte Filmrolle einzulegen. Das ist, als ob man bei dem Bond-Film „Moonraker“ die Vernichtung der Weltraumstation des Bösewichts nicht sieht, weil der Film mit dem Start der Rakete des Bösewichts endet.
Gegen diesen Coitus Interruptus hilft auch nicht der schon vor dem Filmbeginn gezeigte Fake-Trailer „Machete Kills again…in Space!“, der einen dritten „Machete“-Film ankündigt.
So ist „Machete Kills“, wie Robert Rodriguez‘ dritter „El Mariachi“-Film „Irgendwann in Mexico“, ein anspielungsreiches Chaos mit vielen Stars und einer allzu selbstgenügsamen Haltung. Fanservice eben.
Machete Kills (Machete Kills, USA 2013)
Regie: Robert Rodriguez
Drehbuch: Kyle Ward (nach einer Geschichte von Marcel Rodriguez und Robert Rodriguez)
mit Danny Trejo, Michelle Rodriguez, Sofia Vergara, Amber Heard, Antonio Banderas, Cuba Gooding, Jr., Walt Goggins, William Sadler, Demian Bichir, Mel Gibson, Carlos Estevez (auch bekannt als Charlie Sheen), Jessica Alba, Lady Gaga, Vanessa Hudgens, Alexa Vega
Die ersten Minuten sind nicht schlecht: animiert wie in einem alten Monty-Python-Cartoon wird uns ein Blick in den Kopf von Charles Swan III gewährt und ein Psychiater diagnostiziert, dass sich siebzig Prozent seiner Hirntätigkeit um Sex drehen, zwanzig um Geld verdienen und die restlichen zehn Prozent um den ganzen Rest. Damit ist klar, dass dieser Charles Swan III ein wahrer Lebemann ist, der als gut verdienender Grafikdesigner in den frühen siebziger Jahren in Los Angeles ein wahrhaft fürstliches Leben führt – und eine Reise durch seine Welt dürfte ein wahres, durchaus schlüpfriges Retro-Fest werden.
Tja, großer Irrtum. Denn schneller als ein Soufflee fällt „Charlies Welt“, inszeniert von Roman Coppola (yep, der Daddy ist „Der Pate“ Francis Ford Coppola), in sich zusammen und verkommt zu einer chaotischen Nummernrevue, in der ein Mann im Mittelpunkt steht, der ein toller Hecht sein soll, aber nur als absolut uninteressanter, weinerlicher Softie durch den Film schlurft, der seiner großen Liebe hinterhertrauert und an dem höchstens bemerkenswert ist, dass alle über ihn sagen, dass er bemerkenswert sei. Kurz: dieser Charlie Swan III ist ein Nullum, eine erzählerische Leerstelle, die hier im Mittelpunkt eines Films steht, der zwar nicht so lärmend wie ein Blockbuster ist, aber ungefähr genauso sinnentleert ist und sich absolut nicht um sein Publikum kümmert.
Denn die Familie Coppola hat inzwischen genug Geld, um ihre Homemovies, die nur für sie und ihre Verwandtschaft interessant sind, auch in die Kinos zu bringen. Denn Roman Coppola schert sich einen Dreck um die Zuschauer und auch als künstlerisches Statement ist „Charlies Welt“ gescheitert. Da helfen auch nicht die schönen Retro-Designs und die Musik. Der Blick in „Charlies Welt“ ist praktizierte Publikumsverachtung, den Roman Coppola einen „Jux“ nennt.
Immerhin hat diese American-Zoetrope-Produktion den Chuzpe, im Abspann einen Besuch des kalifornischen Weinguts der Familie Coppola zu empfehlen.
Charlies Welt – Wirklich nichts ist wirklich (A glimpse inside the Mind of Charles Swan III, USA 2012)
Regie: Roman Coppola
Drehbuch: Roman Coppola
mit Charlie Sheen, Jason Schwartzman, Bill Murray, Katheryn Winnick, Patricia Arquette, Aubrey Plaza, Mary Elizabeth Winstead, Dermot Mulroney, Stephen Dorff
Amerikanische Facebook-Seite zum Film (Ach, herrje, die Werbung für den Film ist tausendmal besser als der Film. Das erinnert mich an den letzten Blockbuster…)