Neu im Kino/Filmkritik: „The Toxic Avenger“ – gelungenes Remake eines Trash-Kultfilms?

September 24, 2025

Am 4. April 1984 startete in den US-Kinos – der deutsche Kinostart war am 14. Mai 1987 unter dem deutschen Titel „Atomic Hero“ (der Videotitel war dann „Atomic-Monster-Hero“) – ein billigst produzierter Horrorfilm mit Comedy-Teilen (teils absichtlich, teils unabsichtlich) und schlechten Spezialeffekten. Aber, so die Rechnung der Macher, mit genug Gore, Fun und Sex, bzw. dem offen gezeigtem Versprechen darauf, dürften genug Jugendliche ins Kino gehen, um den Film zu refinanzieren. Und so geschah es. „The Toxic Avenger“ (so der inzwischen auch hier bekanntere Originaltitel) entwickelte sich für Troma zu einem veritablen Hit mit mehreren Fortsetzungen, einem Musical und dem Ruf eines Kultfilms.

Der titelgebende Held des Films ist Melvin Ferd, die von allen gehänselte Putzkraft in dem angesagten Fitness-Studio von Tromaville, einem Kaff mit Manhattan als Skyline. Nach einem vulgären Streich der jugendlichen Besucher des Studios springt Melvin aus einem Fenster und landet in einem mit nuklearem Abfall gefülltem Fass. Er mutiert zum Toxic Avenger und beginnt seinen Feldzug gegen das örtliche Verbrechen.

Zum Kinostart urteilte der Fischer Film Almanach, wie auch andere Kritiker: „Sexistischer, instinkloser Horror-Schocker (…) Primitive Spekulation statt überzeugender Provokation.“ Also genau der Film für orientierungslose Teenager, die den Playboy noch nicht kaufen dürften, und orientierungssüchtige Studierende, die ihr Studium in der Mitternachtsvorstellung des Studentenkinos verbringen. Die Besucher von Autokinos sind ja mit anderen Dingen beschäftigt.

Ich sah den Film Jahre nach dem Kinostart im Kino im Rahmen einer Trash-Reihe. Der schlechte Film gefiel mir, weil ich einen schlechten Film erwartete und bekam.

Seit Jahren wurde mit verschiedenen Regisseuren und Schauspielern über ein Remake gesprochen. Natürlich mit einem größeren Budget, mehr Professionalität vor und hinter der Kamera, bekannten Schauspielern und flankiert von einer Werbekampagne, die betont, wie sehr der neue Film in der Tradition des alten Films steht.

Gedreht wurde, bleiben wir bei dem altmodischem Wort, das Remake vom 21. Juni 2021 bis, je nach Quelle, irgendwann zwischen dem 14. August und 21. September 2021 in Bulgarien in Sofia. Die Premiere war am 21. September 2023 auf dem Fantastic Fest in Austin, Texas. Dass der Film erst jetzt in die Kinos kommt (der US-Kinostart war vor vier Wochen am 29. August 2025) lag daran, dass die Macher zunächst keinen Verleih fanden. Zu blutig und gewalttätig sollte der Film sein.

Jetzt können wir prüfen, ob das stimmt.

Die Story bleibt, trotz teilweise weitreichender Veränderungen, weitgehend gleich. So wurde aus der offensichtlich geistig zurückgebliebenen, bei seiner Mutter lebenden, von allen schikanierden Putzkraft des Fitnessclubs ein alleinerziehender, kleinwüchsiger, an einem tödlichen Gehirntumor leidender, überaus liebevoller Vater, der als Hausmeiser eines bösen, die Umwelt verschmutzenden Pharmaunternehmens arbeitet. Beide Male fällt er in ein mit toxischem Abfall gefülltes Behältnis und verwandelt sich zum titelgebenden Toxic Avenger. Im Original kämpft er fortan primär gegen die Straßekriminalität und die böse Teenie-Clique aus dem Fitness-Studio. Im Remake kämpft er gegen die korrupten oberen Zehntausend des Ortes, vor allem gegen den bösen Boss des Pharmaunternehmens und seine schmierigen Helfer. Am Ende sind es nur andere Kostüme für die weitgehend gleiche Geschichte.

The Toxic Avenger“ tappt in die erwartbaren Fallen. Die erste ist, dass hier bewusst ein schlechter Film gemacht werden soll. Das aber gut gemacht. Das funktioniert bestenfalls begrenzt. Bei Trash-Filmen besteht beim Ansehen ein großer Teil des Spaßes aus der Diskrepanz zwischen dem, was die Macher erreichen wollen und dem, was sie erreichen. Es ist also das Beobachten eines ungewollten Scheiterns. Sie wollen einen guten Film machen. Sie können es nicht. Aber die Begeisterung und der Wille dazu sind erkennbar.

Jetzt wollen Profis einen schlechten Filmen machen. Sie können es besser, aber sie spielen schlecht und nennen es Overacting. Die Spezialeffekte sind, obwohl sie besser sein könnten, schlampig.

Immerhin gibt es einige blutige Gore-Effekte. Aber ohne den Spaß früherer Blutorgien, für die die Schauspieler und das gesamte Set in eine blutrote Sauce getaucht wurden.

Das nächste Problem ist, dass hier ein Witz wieder erzählt wird. Die Idee des Original-“The Toxic Avenger“ einen Hausmeister mit seinem Wischmopp zum Rächer zu machen, ist ebenso grandios wie bescheuert. Beim Remake bleibt nur das Gefühl, den Gag schon einmal gesehen zu haben und der Eindruck, dass hier kein dreckiger Wischmopp sondern bunte Pixel in das Gesicht des Bösewichts gedrückt werden.

Die Dialoge und die Leistungen der Schauspieler sind schlecht. Kevin Bacon als Bösewicht aus der Schule der Superschurken-Parodien überzeugt. Peter Dinklage ist der Held. Von seiner Körpergröße ist er vor und nach der Verwandlung das komplette Gegenteil des riesenhaften Original-Toxic-Avengers. Sein Spiel ist überraschend unglaubwürdig. Das gilt für die Teile, in denen er den liebevollen Vater spielt. Wenn er zum Toxic Avenger mutiert, schlüpft Luisa Guerreiro in die Rolle des verunstalteten Rächers. Dinklage sprach seine Dialoge später ein. Durchgängig bleibt das Gefühl, dass hier nichts zusammenpasst.

Weil der Original-“Toxic Avenger“ mit unbekannten Schauspielern und Laien auf der Straße und in existierenden Orten gedreht wurde, macht ihn das inzwischen auch zu einem Zeitdokument über die frühen achtziger Jahre in den USA. Das Remake wurde in Bulgarien im Studio gedreht. Der Schmutz der Straße wurde also gegen die Sauberkeit eines Studios außerhalb der USA ausgetauscht.

Der Original-“Toxic Avenger“ wollte gut sein und scheiterte an den üblichen B-und C-Movie-Verdächtigen: Regie, Drehbuch, Schauspieler, Drehzeit.

Das Remake hat gute Leute die im Geist des Originals und mit vielen Anspielungen einen schlechten Film machen wollen. Das funktioniert nicht gut. Auch nicht als Parodie auf – eine Parodie. Denn selbstverständlich ist der Original-“Toxic Avenger“ auch eine Parodie auf Superheldenfilme, in denen der Superheld der gute Engel der Nachbarschaft sind und Bösewichter verkloppen.

The Toxic Avenger (The Toxic Avenger, USA 2023)

Regie: Macon Blair

Drehbuch: Macon Blair (basierend auf „The Toxic Avenger“ von Lloyd Kaufman)

mit Peter Dinklage, Kevin Bacon, Elijah Wood, Taylour Paige, Jacob Tremblay, Julia Davis, Spencer Wilding, David Yow, Luisa Guerreiro (Toxic Avenger)

Länge: 103 Minuten

FSK: ab 18 Jahre

Kinostart: 25. September 2025

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „The Toxic Avenger“

Metacritic über „The Toxic Avenger“

Rotten Tomatoes über „The Toxic Avenger“

Wikipedia über „The Toxic Avenger“


Neu im Kino/Buch- und Filmkritik: Über Osgood Perkins‘ Stephen-King-Verfilmung „The Monkey“

Februar 20, 2025

Zuerst ist er für die Zwillingsbrüder Hal und Bill nur ein seltsam aussehendes Spielzeug. Ein breit grinsender Zirkusaffe, der, wenn er aufgezogen wird, die kleinen Blechbecken, die er in seinen Händen hält, zusammenschlägt. Aber dann bemerken sie, dass jedes Mal, wenn der Affe die Zimbel zusammenschlägt, jemand stirbt, den sie kennen.

Also werfen sie, nach mehreren Todesfällen, den Affen in einen tiefen, im Wald hinter ihrem Haus liegenden und seit Ewigkeiten nicht mehr benutzten Brunnen und vergessen ihn.

25 Jahre später ist der Affe wieder da und das Morden beginnt von neuem.

Osgood Perkins neuer Horrorfilm basiert auf einer 1980 von Stephen King geschriebenen Kurzgeschichte, die er auf Spielfilmlänge ausbaute. Er behält selbstverständlich die Grundidee von dem dämonisch bessessenem Gegenstand, einem Spielzeug, einer Puppe oder in diesem Fall einem Zirkusaffen, bei. Er steigt tiefer in die Geschichte der Familie von Bill und Hal ein, verändert dabei auch einiges – so sind Bill und Hall bei King Brüder, bei Perkins Zwillingsbrüder – und er zeigt die Todesfälle genauer. Was bei King in einem Satz gesagt wird, ist bei Perkins ein in seinen blutig-grotesken Details gezeigter tödlicher Unfall. Und es gibt viele dieser Unfälle, die beim geneigten Horrorfilmfan für Entzücken sorgen.

Außerdem, und das ist die größte Veränderung, veränderte er das Finale zu einem grotesk überzeichnetem Weltuntergangsszenario, das jede Glaubwürdigkeit und Plausibilität grimmig ignoriert.

Andere Veränderungen sind vernachlässigbar. „Longlegs“-Regisseur Perkins erzählt die Geschichte, im Gegensatz zu King, chronologisch. Er verlegte sie im ersten Teil in die neunziger Jahre und im zweiten Teil in die Gegenwart. Die von ihm gezeichnete Welt verströmt dabei immer das Patina abgeranzter Provinz-Siebziger-Jahre, als dort noch voller Stolz die Mode der fünfziger Jahre getragen wurde. Das verleiht seinem Film eine heimelige Zeitlosigkeit.

Wer vom neuen Film des „Longlegs“-Regisseurs mehr als eine Reihe schwarzhumorig-blutig inszenierter tödlicher Unfälle erwartet, wird enttäuscht werden. Sicher, die Schauspieler sind gut, und sie haben auch einige gute Szenen, die Ausstattung ist stilecht und das Spiel mit der im Verlauf des Films zwischen den Brüdern wechselnden Erzählerstimme zeigt, dass er sich einige Gedanken über die Geschichte machte, aber noch mehr Hirnschmalz investierte er in die Inszenierung der Todesfälle.

The Monkey (The Monkey, USA/Großbritannien 2025)

Regie: Osgood Perkins

Drehbuch: Osgood Perkins

LV: Stephen King: The Monkey, 1980 (Der Affe, Kurzgeschichte, enthalten in „Blut – Skeleton Crew“)

mit Theo James, Christian Convery, Tatiana Maslany, Colin O’Brien, Rohan Campbell, Sarah Levy, Adam Scott, Elijah Wood, Osgood Perkins, Danica Dreyer, Laura Mennell, Nicco Del Rio

Länge: 98 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Die Vorlage

Der Affe“ (The Monkey) ist eine Kurzgeschichte aus Stephen Kings zweiter Sammlung von Kurzgeschichten. „Skeleton Crew“ erschien in den USA 1985. In Deutschland erschienen die 22 Kurzgeschichten zuerst getrennt in „Im Morgengrauen“, „Der Gesang der Toten“ und „Der Formit“.

Das in der aktuell erhältlichen Heyne-Ausgabe gut neunhundert Seiten dicke Buch enthält alle Geschichten:

Der Nebel (The Mist, 1980 – verfilmt 2007 von Frank Darabont als „Der Nebel“ [The Mist])

Hier Seyen Tiger (Here there be Tygers, 1968)

Der Affe (The Monkey, 1980 – verfilmt 2025 von Osgood Perkins als „The Monkey“ [The Monkey])

Kains Aufbegehren (Cain rose up, 1968)

Mrs. Todds Abkürzung (Todd’s Shortcut, 1984)

Der Jaunt (The Jaunt, 1981)

Der Hochzeitsempfang (The Wedding Gig, 1980)

Paranoid: Ein Gesang (Paranoid: A Chant, 1985)

Das Floss (The Raft, 1982)

Textcomputer der Götter (Word Processor of the Gods, 1983)

Der Mann, der niemand die Hand geben wollte (The Man who wold not shake Hands, 1982)

Dünenwelt (Beachworld, 1985)

Das Bildnis des Sensenmanns (The Reaper’s Image, 1969)

Nona (Nona, 1978)

Für Owen (For Owen, 1985)

Überlebenstyp (Survivor Type, 1982)

Onkel Ottos Lastwagen (Uncle Otto’s Truck, 1983)

Morgenlieferung (Morning Deliveries, 1985)

Große Räder: Eine Geschichte aus dem Wäschereigeschäft (Big Wheels: A Tale of the Laundry Game, 1982)

Omi (Gramma, 1984)

Die Ballade von der flexiblen Kugel (The Ballad of the Flexible Bullett, 1984)

Die Meerenge (The Beach, 1981)

Weggelassen habe ich die TV- und One-Dollar-Baby-Adaptionen.

Stephen King: Blut – Skeleton Crew

(übersetzt von Joachim Körber, Alexandra von Reinhardt, Monika Hahn und Martin Bliesser)

Heyne, 2013

896 Seiten

14 Euro

Originalausgabe

Skeleton Crew

Putnam, New York 1985

Hinweise

Moviepilot über „The Monkey“

Metacritic über „The Monkey“

Rotten Tomatoes über „The Monkey“

Wikipedia über „The Monkey“ (deutsch, englisch) und die Vorlage (deutsch [Band 1, 2, 3], englisch)

Meine Besprechung von Osgood Perkins‘ „Longlegs“ (Longlegs, USA 2024)

Homepage von Stephen King

Mein Porträt zu Stephen Kings Geburtstag

Stephen King in der Kriminalakte, in seinem Trailer-Park und auf Europa-Tour

den Romanen von Stephen King

Meine Besprechung von Stephen Kings/Richard Bachmans „Qual“ (Blaze, 2007)

Meine Besprechung von Stephen Kings „Nachgelassene Dinge“ (The things they left behind) in Ed McBains „Die hohe Kunst des Mordens“ (Transgressions, 2005)

Meine Besprechung von Stephen Kings „Colorado Kid“ (The Colorado Kid, 2005)

Meine Besprechung von Stephen Kings „Doctor Sleep“ (Doctor Sleep, 2013)

Meine Besprechung von Stephen Kings „Später“ (Later, 2021)

Meine Besprechung von Joe Hill/Stephen King/Richard Mathesons „Road Rage“ (Road Rage, 2012)

den Verfilmungen, teils mit Besprechungen der Romane

Meine Besprechung der auf Stephen Kings Novelle “The Colorado Kid” basierenden TV-Serie “Haven”

Meine Besprechung von Kimberly Peirces Stephen-King-Verfilmung “Carrie” (Carrie, USA 2013)

Meine Besprechung von Tod Williams‘ Stephen-King-Verfilmung „Puls“ (Cell, USA 2016)

Meine Besprechung von Stephen Kings „Der dunkle Turm: Schwarz“ (The Dark Tower: The Gunslinger, 1982) und von Nikolaj Arcels Romanverfilmung „Der dunkle Turm“ (The dark Tower, USA 2017)

Meine Besprechung von Andy Muschiettis „Es“ (It, USA 2017)

Meine Besprechung von Stephen Kings „Friedhof der Kuscheltiere“ (Pet Sematary, 1983) und Kevin Kölsch/Dennis Widmyers Romanverfilmung „Friedhof der Kuscheltiere“ (Pet Sematary, USA 2019)

Meine Besprechung von Andy Muschietti Stephen-King-Verfilmung „Es Kapitel 2″ (It Chapter 2, USA 2019)

Meine Besprechung von Mike Flanagans „Stephen Kings Doctor Sleeps Erwachen“ (Doctor Sleep, USA 2019) (wahrscheinlich einer der Filmtitel, die kein Mensch an der Kinokasse vollständig ausgesprochen hat)

Meine Besprechung von Rob Savages Stephen-King-Verfilmung „The Boogeyman“ (The Boogeyman, USA 2023)

Meine Besprechung von Kurt Wimmers „Kinder des Zorns“ (Children of the Corn, USA 2020)

 


TV-Tipp für den 16. Mai: Sin City

Mai 15, 2023

Tele 5, 22.15

Sin City (Sin City, USA 2005)

Regie: Frank Miller, Robert Rodriguez, Quentin Tarantino (special guest director)

Drehbuch: Frank Miller

LV: Frank Miller: Sin City (verfilmte Geschichten: The Hard Goodbye [1991], The Big Fat Kill [1994], That Yellow Bastard [1996], The Customer is Always Right[1994])

Kongeniale Verfilmung einiger Geschichten aus der düsteren „Sin City“-Welt. Ein Fest für Noir- und Comicfans.

Mit Jessica Alba, Powers Boothe, Jude Ciccolella, Rosario Dawson, Benicio Del Toro. Josh Hartnett, Rutger Hauer, Jamie King, Michael Madsen, Frank Miller, Brittany Murphy, Clive Owen, Mickey Rourke, Nick Stahl, Bruce Willis, Elijah Wood

Hinweise

Metacritic über „Sin City“

Rotten Tomatoes über „Sin City“

Wikipedia über „Sin City“ (deutsch, englisch)

Schnittberichte vergleicht die Kino- mit der Recut-Version

Meine Besprechung von Frank Miller/Robert Rodriguez‘ „Sin City 2: A Dame to kill for (Frank Miller’s Sin City: A Dame to kill for, USA 2014)

Meine Besprechung von Robert Rodriguez‘ „Alita: Battle Angel“ (Alita: Battle Angel, USA 2019)

Blog/Homepage von Frank Miller

Meine Besprechung von Frank Miller/Geoff Darrows „Hard Boiled“ (Hard Boiled, 1990/1992)

Meine Besprechung von Frank Miller/Dave Gibbons’ “Martha Washington – Ein amerikanischer Traum (Band 1)” (Give me liberty, 1990)

Meine Besprechung von Frank Miller/Jim Lee/Scott Williams’ “All-Star Batman” (All Star Batman & Robin: The Boy Wonder, 2005 – 2008)

Meine Besprechung von Frank Millers “Holy Terror” (Holy Terror, 2011)

Meine Besprechung von Frank Miller/Geoff Darrows „Hard Boiled“ (Hard Boiled, 1990/1992)

Meine Besprechung von Frank Miller/David Mazzucchelli/Richmond Lewis‘ „Batman – Das erste Jahr“ (Batman # 404 – 407, 1987)

Meine Besprechung von Frank Miller/Brian Azzarello/Andy Kubert/Klaus Janson/Brad Anderson/Alex Sinclairs „Batman – Die Übermenschen“ (Dark Knight III: The Master Race # 1 – 9, 2018)


TV-Tipp für den 25. Januar: Internal Affairs – Trau ihm, er ist ein Cop

Januar 24, 2023

ZDFneo, 23.15

Internal Affairs – Trau ihm, er ist ein Cop (Internal Affairs, USA 1990)

Regie: Mike Figgis

Drehbuch: Henry Bean

Ist der allseits beliebte, hilfsbereite Polizist Dennis Peck (Richard Gere) korrupt? Der interne Ermittler Raymond Avilla (Andy Garcia) will es herausfinden.

Hübsch düsterer, in Los Angeles spielender Cop-Thriller von Mike Figgis („Stormy Monday“, „Leaving Las Vegas“) mit Richard Gere, besetzt gegen sein Image, als bad guy.

„Es gibt keine sauberen Polizisten mehr in diesem ungemein spannenden und dichten Polizeifilm, (…) der (…) vor allem durch seine atmosphärisch stimmige und dicht an den Figuren bleibenden Inszenierung besticht.“ (Fischer Film Almanach 1991)

mit Richard Gere, Andy Garcia, Nancy Travis, Laurie Metcalf, Richard Bradford, William Baldwin, Annabella Sciorra, Michael Beach, Xander Berkeley, Elijah Wood

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Internal Affairs“

Wikipedia über „Internal Affairs“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Mike Figgis‘ „Ronnie Wood – Somebody up there likes me“ (Somebody up there likes me, Großbritannien 2019)


TV-Tipp für den 22. September: Sin City

September 21, 2022

Tele 5, 22.15

Sin City (Sin City, USA 2005)

Regie: Frank Miller, Robert Rodriguez, Quentin Tarantino (special guest director)

Drehbuch: Frank Miller

LV: Frank Miller: Sin City (verfilmte Geschichten: The Hard Goodbye [1991], The Big Fat Kill [1994], That Yellow Bastard [1996], The Customer is Always Right[1994])

Kongeniale Verfilmung einiger Geschichten aus der düsteren „Sin City“-Welt. Ein Fest für Noir- und Comicfans.

Mit Jessica Alba, Powers Boothe, Jude Ciccolella, Rosario Dawson, Benicio Del Toro. Josh Hartnett, Rutger Hauer, Jamie King, Michael Madsen, Frank Miller, Brittany Murphy, Clive Owen, Mickey Rourke, Nick Stahl, Bruce Willis, Elijah Wood

Wiederholung: Samstag, 24. September, 00.55 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Metacritic über „Sin City“

Rotten Tomatoes über „Sin City“

Wikipedia über „Sin City“ (deutsch, englisch)

Schnittberichte vergleicht die Kino- mit der Recut-Version

Meine Besprechung von Frank Miller/Robert Rodriguez‘ „Sin City 2: A Dame to kill for (Frank Miller’s Sin City: A Dame to kill for, USA 2014)

Meine Besprechung von Robert Rodriguez‘ „Alita: Battle Angel“ (Alita: Battle Angel, USA 2019)

Blog/Homepage von Frank Miller

Meine Besprechung von Frank Miller/Geoff Darrows „Hard Boiled“ (Hard Boiled, 1990/1992)

Meine Besprechung von Frank Miller/Dave Gibbons’ “Martha Washington – Ein amerikanischer Traum (Band 1)” (Give me liberty, 1990)

Meine Besprechung von Frank Miller/Jim Lee/Scott Williams’ “All-Star Batman” (All Star Batman & Robin: The Boy Wonder, 2005 – 2008)

Meine Besprechung von Frank Millers “Holy Terror” (Holy Terror, 2011)

Meine Besprechung von Frank Miller/Geoff Darrows „Hard Boiled“ (Hard Boiled, 1990/1992)

Meine Besprechung von Frank Miller/David Mazzucchelli/Richmond Lewis‘ „Batman – Das erste Jahr“ (Batman # 404 – 407, 1987)

Meine Besprechung von Frank Miller/Brian Azzarello/Andy Kubert/Klaus Janson/Brad Anderson/Alex Sinclairs „Batman – Die Übermenschen“ (Dark Knight III: The Master Race # 1 – 9, 2018)


TV-Tipp für den 1. August: Internal Affairs – Trau ihm, er ist ein Cop

Juli 31, 2020

ZDFneo, 22.00

Internal Affairs – Trau ihm, er ist ein Cop (Internal Affairs, USA 1990)

Regie: Mike Figgis

Drehbuch: Henry Bean

Ist der allseits beliebte, hilfsbereite Polizist Dennis Peck (Richard Gere) korrupt? Der interne Ermittler Raymond Avilla (Andy Garcia) will es herausfinden.

Hübsch düsterer, in Los Angeles spielender Cop-Thriller von Mike Figgis („Stormy Monday“, „Leaving Las Vegas“) mit Richard Gere, besetzt gegen sein Image, als bad guy.

Es gibt keine sauberen Polizisten mehr in diesem ungemein spannenden und dichten Polizeifilm, (…) der (…) vor allem durch seine atmosphärisch stimmige und dicht an den Figuren bleibenden Inszenierung besticht.“ (Fischer Film Almanach 1991)

mit Richard Gere, Andy Garcia, Nancy Travis, Laurie Metcalf, Richard Bradford, William Baldwin, Annabella Sciorra, Michael Beach, Xander Berkeley, Elijah Wood

Wiederholung: Sonntag, 2. August, 01.15 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Internal Affairs“

Wikipedia über „Internal Affairs“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Mike Figgis‘ „Ronnie Wood – Somebody up there likes me“ (Somebody up there likes me, Großbritannien 2019)


TV-Tipp für den 5. Mai: Sin City

Mai 5, 2017

RTL II, 23.00

Sin City (USA 2005, Regie: Frank Miller, Robert Rodriguez, Quentin Tarantino [special guest director])

Drehbuch: Frank Miller

LV: Frank Miller: Sin City (verfilmte Geschichten: The Hard Goodbye [1991], The Big Fat Kill [1994], That Yellow Bastard [1996], The Customer is Always Right[1994])

Kongeniale Verfilmung einiger Geschichten aus der düsteren „Sin City“-Welt.

Die Fortsetzung „Sin City: A Dame to kill for“, neun Jahre später, war dann eine ziemlich reizlose Angelegenheit. RTL II zeigt sie, als TV-Premiere, am kommenden Freitag, den 12. Mai, um 23.30 Uhr.

Mit Jessica Alba, Powers Boothe, Jude Ciccolella, Rosario Dawson, Benicio Del Toro. Josh Hartnett, Rutger Hauer, Jamie King, Michael Madsen, Frank Miller, Brittany Murphy, Clive Owen, Mickey Rourke, Nick Stahl, Bruce Willis, Elijah Wood

Wiederholung: Montag, 8. Mai, 03.05 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Film-Zeit über „Sin City“

Metacritic über „Sin City“

Rotten Tomatoes über „Sin City“

Wikipedia über „Sin City“ (deutsch, englisch)

Schnittberichte vergleicht die Kino- mit der Recut-Version

Meine Besprechung von Frank Miller/Geoff Darrows „Hard Boiled“ (Hard Boiled, 1990/1992)

Meine Besprechung von Frank Miller/Dave Gibbons‘ „Martha Washington – Ein amerikanischer Traum (Band 1)“ (Give me liberty, 1990)

Meine Besprechung von Frank Miller/Jim Lee/Scott Williams‘ „All-Star Batman“ (All Star Batman & Robin: The Boy Wonder, 2005 – 2008)

Meine Besprechung von Frank Millers „Holy Terror“ (Holy Terror, 2011)

Meine Besprechung von Robert Rodriguez‘ „Machete Kills“ (Machete Kills, USA 2013)

Meine Besprechung von Frank Miller/Robert Rodriguez‘ „Sin City 2: A Dame to kill for (Frank Miller’s Sin City: A Dame to kill for, USA 2014)


TV-Tipp für den 26. Mai: Hooligans

Mai 26, 2016

Kabel 1, 22.00

Hooligans (USA 2005, Regie: Lexi Alexander)

Drehbuch: Lexi Alexander, Dougie Brimson, Josh Shelov

Ein Ex-Harvard-Student lernt in London den Anführer der Hooligan-Gang „Green Street Elite“ kennen und er ist fasziniert von deren gewalttätigem Lebensstil.

Handwerklich routiniert erzählt, werden die Schlachten als rasante Actionsequenzen inszeniert, wobei der Film mehr und mehr einem tumben Kameradschafts-Pathos verfällt und die sinnfreien Gewalteskalationen nachgerade zu Heldentaten stilisiert.“ (Lexikon des internationalen Films)

Dabei kommt das Kameradschafts-Pathos aus der Filmgeschichte und der Weltsicht der Protagonisten, die Lexi Alexander nicht verurteilt, sondern, durchaus mit einer gewissen Faszination, nur zeigt.

Bemerkenswert an dem Film ist, neben der Besetzung, dass Lexi Alexander eine der wenigen Frauen ist, die harte Actionfilme inszeniert. Davor drehte sie den Oscar-nominierten Kurzfilm „Johnny Flynton“ über einen Boxer. Danach drehte sie „Punisher: War Zone“. Zuletzt arbeitete sie für das US-Serien-TV.

Oh, und sie ist eine Deutsche. Als Neunzehnjährige zog sie nach Hollywood.

mit Elijah Wood, Charlie Hunnam, Claire Forlani, Marc Warren, Henry Goodman, Leo Gregory, Geoff Bell, Rafe Spall

Wiederholung: Freitag, 27. Mai, 01.55 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über „Hooligans“

Metacritic über „Hooligans“

Rotten Tomatoes über „Hooligans“

Wikipedia über „Hooligans“ (deutsch, englisch)

Homepage von Lexi Alexander


TV-Tipp für den 9. Mai: Sin City

Mai 9, 2016

Kabel 1, 23.05

Sin City (USA 2005, Regie: Frank Miller, Robert Rodriguez, Quentin Tarantino [special guest director])

Drehbuch: Frank Miller

LV: Frank Miller: Sin City (verfilmte Geschichten: The Hard Goodbye [1991], The Big Fat Kill [1994], That Yellow Bastard [1996], The Customer is Always Right[1994])

Kongeniale Verfilmung einiger Geschichten aus der düsteren „Sin City“-Welt.

Die Fortsetzung „Sin City: A Dame to kill for“, neun Jahre später, war dann eine ziemlich reizlose Angelegenheit.

Mit Jessica Alba, Powers Boothe, Jude Ciccolella, Rosario Dawson, Benicio Del Toro. Josh Hartnett, Rutger Hauer, Jamie King, Michael Madsen, Frank Miller, Brittany Murphy, Clive Owen, Mickey Rourke, Nick Stahl, Bruce Willis, Elijah Wood

Hinweise

Film-Zeit über „Sin City“

Metacritic über „Sin City“

Rotten Tomatoes über „Sin City“

Wikipedia über „Sin City“ (deutsch, englisch)

Schnittberichte vergleicht die Kino- mit der Recut-Version

Meine Besprechung von Frank Miller/Geoff Darrows „Hard Boiled“ (Hard Boiled, 1990/1992)

Meine Besprechung von Frank Miller/Dave Gibbons‘ „Martha Washington – Ein amerikanischer Traum (Band 1)“ (Give me liberty, 1990)

Meine Besprechung von Frank Miller/Jim Lee/Scott Williams‘ „All-Star Batman“ (All Star Batman & Robin: The Boy Wonder, 2005 – 2008)

Meine Besprechung von Frank Millers „Holy Terror“ (Holy Terror, 2011)

Meine Besprechung von Robert Rodriguez‘ „Machete Kills“ (Machete Kills, USA 2013)

Meine Besprechung von Frank Miller/Robert Rodriguez‘ „Sin City 2: A Dame to kill for (Frank Miller’s Sin City: A Dame to kill for, USA 2014)


DVD-Kritik: „The Trust – Big Trouble in Sin City“ für zwei Cops auf Abwegen

Mai 4, 2016

Jim Stone (Nicolas Cage) und David Waters (Elijah Wood) sind Polizisten in der Beweismittelabteilung der Polizei von Las Vegas und damit stehen sie in der polizeilichen Hierarchie ziemlich weit unten. Als Stone eine Quittung entdeckt, nach der die erstaunlich hohe Kaution von 200.000 Dollar für einen kleinen Gangster bar bezahlt wurde, wird er neugierig.

Nach einigen Erkundungen über den Gangster und sein Umfeld wittert er die Chance auf den Jackpot. Denn in einem Lebensmittelladen entdeckt er einen großen Safe, der dort nicht stehen sollte und der aufgrund des Kundenverkehrs in dem Laden gut mit Drogengeld gefüllt sein sollte.

Gemeinsam mit seinem Kumpel Waters will er den Safe in schönster „Rififi“-Manier öffnen. Weil Stone und Waters keine Einbrecher und keine Safeknacker sind, gestaltet sich schon die Vorbereitung schwierig. Als sie dann den Safe aus einer darüber liegenden Wohnung aufbrechen wollen, stoßen sie auf ein Pärchen. Ihn erschießt Stone. Sie (Sky Ferreira) wird im Badezimmer angekettet.

Dank der Besetzung – Nicolas Cage, Elijah Wood und Jerry Lewis (eigentlich nur ein langer Cameoauftritt, den er für seinen Freund Cage absolvierte) – und dank einiger einfallsreicher Sequenzen und eines durchgehend mild ironischen Tonfalls ist „The Trust“ ein netter kleiner, durchaus kurzweiliger, nie besonders aufregender Gangsterfilm geworden, der zwei ungewöhnliche Safeknacker bei ihrem ersten und letztem großen Verbrechen zeigt. Echte Überraschungen und auch Konflikte, die über das Trio im Apartment hinausgehen, fehlen. Die Story konzentriert sich auf die beiden Polizisten, die Vorbereitungen und den Einbruch.

Immer wieder irritierend in diesem Gangsterfilm ist allerdings Nicolas Cage, der Jim Stone als latent unzurechnungsfähige Nervensäge spielt. Da hätten die beiden Regisseure Ben und Alex Brewer den Star, der so dem Film einen bizarren Stempel aufdrückt, bremsen müssen.

The Trust - Cover

The Trust – Big Trouble in Sin City (The Trust, USA 2016)

Regie: Ben Brewer, Alex Brewer

Drehbuch: Ben Brewer, Adam Hirsch

mit Nicolas Cage, Elijah Wood, Sky Ferreira, Jerry Lewis

DVD

Ascot Elite

Bild: 1,85:1 (16:9 Anamorph)

Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bonusmaterial: Making of, Interviews mit Nicolas Cage, Elijah Wood und Sky Ferreira, Trailer, Wendecover

Länge: 88 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „The Trust“

Metacritic über „The Trust“

Rotten Tomatoes über „The Trust“

Wikipedia über „The Trust“ (deutsch, englisch)


Neu im Kino/Filmkritik: Vin Diesel ist „The Last Witch Hunter“

Oktober 22, 2015

Beginnen wir mit dem Positiven bei dem Fantasy-Film „The Last Witch Hunter“: Die Kamera ist angenehm ruhig, es wird auch eher selten geschnitten und, nachdem einige Blockbuster ja aussahen, als habe man einfach Szenen aus verschiedenen, vollkommen inkompatiblen Drehbüchern zusammengepappt, bis die Länge stimmte, ist die Geschichte hier nachvollziehbar. Es gibt den guten Hexenjäger, der eine sehr böse Hexe und ihre ebenso bösen Helfer jagt. Das sind Gut und Böse klar getrennt und wir wissen, dass alles in einem Schlusskampf endet. Eigentlich wissen wir auch, wer gewinnt. Aber das hält uns ja auch nicht davon ab, jeden James-Bond-Film und Western zu sehen.
Dummerweise ist das das Beste, was über die Geschichte gesagt werden kann. Denn anstatt jetzt den Konflikt zwischen Gut und Böse, was ja immer ein Konflikt über verschiedene Wertvorstellungen ist, klar zu konturieren, haben wir ein einziges Chaos, das im Film nur fotogen bebildert wird. Es gibt den edlen Hexenjäger Kaulder, der von Vin Diesel stoisch verkörpert wird. Kaulder ist, nach einem Kampf mit einer Hexe, seit Jahrhunderten unsterblich. Die Hexe war danach, so glauben alle, tot. Er lebt im heutigen New York in einem mondänem Apartment, fährt einen Sportflitzer und verführt reihenweise Stewardessen. Er ist eine Mischung aus James Bond und ‚Highlander‘ Connor MacLeod, der trotz seines unkatholischen Lebensstils von einem Priester des Ordens von Axt und Kreuz betreut und beaufsichtigt wird. Derzeit ist es Dolan, der 36. (Michael Caine). Nummer 37 (Elijah Wood) wird schon in sein Amt eingeführt.
Auf der Seite der Bösen gibt es die Hexenkönigin (Julie Engelbrecht) und ihre mehr oder weniger bösen Handlanger. Besonders tödlich ist Belial (Ólafur Darri Ólafsson). Nur was sie genau verkörpern, was sie wollen (ja, schon klar, die Macht. Aber wozu?) und was sie den heutigen Menschen anbieten, bleibt im Dunkel. Vor allem die Hexenkönigin ist eine mit verstellter Stimme in Zungen sprechender, aus dem Computer stammender, brennender Körper.
Im Presseheft wird die bestenfalls krude Mythologie des Films genauer erklärt. Danach waren die Hexen schon vor der Menschheit auf der Erde und sie sehen sich als die Beschützer der Natur. Sie wollen die Natur gegen die Menschen, die sie ausbeutet und zerstört, bewahren; was, wenn wir es sauber durchklinieren in diesem Fall bedeutet, dass die Guten die Umweltzerstörer sind und das die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen okay ist. Hm, gut, dass diese Mythologie im Film nicht weiter thematisiert wird.
Das nächste Problem des Films sind die Effekte. In älteren Filmen wurden die Hexen und Monster in Handarbeit hergestellt; es wurde mit Masken und Make-Up gearbeitet. Heute agieren die Schauspieler in einer Halle vor einem Green Screen und den Rest erledigt der Kollege Computer. Da wird jeder Kampf zu einer in dunklen Räumen stattfindenden, letztendlich langweiligen CGI-Schlacht in der ein in diesem Fall unsterblicher Mensch gegen einen Haufen anonymer Pixel kämpft.
Letztendlich gibt es keinen Grund sich den seelenlosen und in jeder Beziehung humorfreien „The Last Witch Hunter“ im Kino anzusehen.

The Last Witch Hunter - Plakat

The Last Witch Hunter (The Last Witch Hunter, USA 2015)
Regie: Breck Eisner
Drehbuch: Cory Goodman, Matt Sazama, Burk Sharpless
mit Vin Diesel, Elijah Wood, Rose Leslie, Ólafur Darri Ólafsson, Julie Engelbrecht, Michael Caine, Joe Gilgun, Isaach de Bankolé
Länge: 106 Minuten
FSK: ab 12 Jahre

Hinweise
Amerikanische Homepage zum Film
Deutsche Homepage zum Film
Film-Zeit über „The Last Witch Hunter“
Moviepilot über „The Last Witch Hunter“
Metacritic über „The Last Witch Hunter“
Rotten Tomatoes über „The Last Witch Hunter“
Wikipedia über „The Last Witch Hunter“


DVD-Kritik: Elijah Wood spielt das „Grand Piano – Symphonie der Angst“

Juni 16, 2014

Obwohl „Grand Piano“ nicht besonders lang ist – ohne Abspann ist die Geschichte nach knapp 75 Minuten vorbei – ist der Thriller keine Minute zu lang, weil er trotz aller Spannung seine idiotische Prämisse nicht verleugnen kann.
Ein Unbekannter erpresst den Starpianisten Tom Selznick (Elijah Wood mit unangenehm starrem Blick), der nach einer fünfjährigen Konzertpause mit einem großen Orchester und einem ganz besonderem Piano vor großer Kulisse auftritt. Wenn Selznick während des Konzertes einen Spielfehler macht, eine falsche Taste anschlägt, wird er ihn erschießen. Und als Beweis für seine Ernsthaftigkeit schießt er gleich einmal, während des Konzertes, neben das Piano auf den Bühnenboden.
Selznick spielt also wirklich um sein Leben. Vor allem nachdem er das unspielbare Stück, an dem er schon einmal vor fünf Jahren scheiterte (damals ohne schießwütige Motivationshilfe), spielen soll. Gleichzeitig versucht er herauszufinden, wer der Unbekannte ist.
Das hat, wenn Selznick gleichzeitig spielt, mit dem Erpresser telefoniert und Textnachrichten verschickt, eine beträchtliche Spannung. Vor allem, solange das Motiv des Bösewichts unklar ist.
Allerdings ist die ganze Geschichte nicht besonders glaubwürdig. Ein Erpresser, der seinem Opfer Angst einjagt, um ihn zum fehlerfreien Spielen anzuleiten, hat eigentlich genau die Methode erwischt, die sein Ziel besonders gut sabotiert. Dass dann Selznick ein so guter Pianist ist, dass er während des Konzerts gleichzeitig spielt und telefoniert, auch mal schnell von der Bühne verschwindet, gehört in das Land der Fantasie, in dem sich niemand über so ein seltsames Verhalten wundert und Multitasking ein leistungssteigerndes Elixier ist.
Sowieso taugt das Motiv des Bösewichts allenfalls als schlechter MacGuffin. Seine Ziele hätte er auf vielen anderen Wegen einfacher und sicher auch erfolgreicher erreichen können.
„Grand Piano“ ist eine Übung in Suspense, bar jeglicher psychologischen Glaubwürdigkeit und Erklärungen. Ein kaltes, mechanisches Stück, das mit seiner technischen Bravour und seinem optischen Einfallsreichtum beeindruckt und auch eine Liebeserklärung an Alfred Hitchcock, den Master of Suspense ist.

Grand Piano - DVD-Cover neu

Grand Piano – Symphonie der Angst (Grand Piano, Spanien 2013)
Regie: Eugenio Mira
Drehbuch: Damien Chazelle
mit Elijah Wood, John Cusack, Kerry Bishé, Tamsin Egerton, Don McManus, Dee Wallace

DVD
Koch Media
Bild: 2.35:1 (16:9)
Ton: Deutsch (Dolby Digital 5.1, DTS 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch
Bonusmaterial: Trailer
Länge: 86 Minuten
FSK: ab 16 Jahre

Hinweise
Moviepilot über „Grand Piano“
Metacritic über „Grand Piano“
Rotten Tomatoes über „Grand Piano“
Wikipedia über „Grand Piano“ 


DVD-Kritik: „Maniac“, alt und neu, aber immer gekürzt. Auch für Erwachsene

Juli 10, 2013

 

Als William Lustigs erster Spielfilm unter seinem Namen (davor drehte er zwei Pornos) 1980 in die Kinos kam, waren die Kritiken für „Maniac“, wie man in der „Gallery of Outrage“ im Bonusmaterial der jetzt veröffentlichten DVD nachlesen kann, ziemlich negativ. Denn auf den irgendwie gearteten guten Geschmack nahm er keine Rücksicht. Es war ein billig gedrehter Exploitation-Film reinsten Wasser. Ein Film, der New York als Vorhölle zeigte, die die paranoiden Visionen von „Ein Mann sieht rot“ und „Taxi Driver“ als lauschige Nachmittagsunterhaltung erscheinen ließ. Lustig erzählte seinen Film aus der Sicht eines wahnsinnigen Täters, der grundlos Frauen bestialisch ermordet, und so verfügt „Maniac“ über keinen moralischen Kompass, der das Tun seines Protagonisten irgendwie rechtfertigen oder in eine moralisch einwandfreie Perspektive rücken könnte. Hauptdarsteller Joe Spinell in der Rolle seines Lebens, erfand diesen Killer und spielte ihn beeindruckend als von inneren Stimmen, sexuellen Trieben und Hass getriebenen Frauenmörder, der in seiner abgeranzten Wohnung von Schaufensterpuppen umgeben ist, denen er die Haare der von ihm skalpierten Frauen auf den Kopf heftet. Spinell gelingt es, dass wir mit dem von ihm gespielten Frank Zito mitfühlen. Ihn nicht nur als Bestie, sondern auch als getriebenen Menschen sehen.

Die Filmgeschichte erschöpft sich dann weitgehend in einer Aneinanderreihung von Suspense-Momenten, in denen Zito Frauen beobachtet, verfolgt und tötet. Das ist natürlich spannend, aber auch immer auf den schnellen Dollar im nächsten Autokino (vulgo Bahnhofskino) angelegt und kommerziell war der sehr billig, teils ohne Drehgenehmigung in New York gedrehte Film ein Erfolg.

Später wurde „Maniac“ ein kleiner Kultfilm für die Horrorfilmgemeinde, der – natürlich – in Deutschland beschlagnahmt wurde. 1983 vom Landgericht München, wegen eines Verstoßes gegen § 131 StGB (Gewaltdarstellung). Damit war Lustigs Film, wie auch einige andere, inzwischen teilweise zu Klassikern gewordenen Horrorfilme, faktisch vom deutschen Markt verschwunden.

Es wurde später eine FSK-16-Version erstellt, die den 88-minütigen Film um sechs Minuten kürzte. Letztendlich wurden die Morde bis zur Unkenntlichkeit gekürzt, aber die nihilistische Atmosphäre der nackten Angst bleibt erhalten.

Maniac“ ist kein guter Film, aber als Einblick in das Leben eines Wahnsinnigen und als Vorbild für künftige Slasher-Filme, die immer brutaler wurden, ist er ein wichtiger Film. Außerdem sorgt er heute immer noch für Unwohlsein. Nicht wegen der Morde, die aus heutiger Sicht ziemlich zahm inszeniert sind, sondern wegen seiner schwarzen Vision der Gesellschaft.

2012 produzierte Horrorfilmregisseur Alexandre Aja („Mirrors“, „The Hills have Eyes“ [Remake]) ein Remake, das bei uns ungekürzt als „Alexandre Ajas Maniac“ in die Kinos kam. Für die DVD-Auswertung wurde der Film für die FSK-ab-18-Jahre-Version um über zwei Minuten gekürzt.

Regisseur Franck Khalfoun verlegte die Geschichte von der Ost- an die die Westküste, ließ Frank andere Morde begehen, behielt aber Lustig und Spinells Vision bei und mit Elijah Wood (Frodo in „Der Herr der Ringe“, Kevin in „Sin City“) konnte er sogar einen bekannten Hauptdarsteller engagieren, den man allerdings die meiste Zeit nicht sieht, weil Khalfoun den Film, bis auf zwei, drei kurze Szenen, aus Franks Perspektive inszenierte. Diese subjektive Sicht, die das filmische Äquivalent zur Ich-Perspektive in einem Roman sein soll, wird alle Jubeljahre für einen ganzen Film ausprobiert und jedes mal wird deutlich, dass sie im Film dann nicht funktioniert. Denn wir sehen zwar, was der Protagonist sieht, aber wir sehen nicht seine Reaktionen darauf. Wir wissen nicht, wie er sich fühlt und deshalb langweilt auch in „Alexandre Ajas Maniac“ dieses Stilmittel ziemlich schnell. Da helfen auch nicht die stimmungsvollen Nachtaufnahmen und die unappetitlichen Mordszenen. Denn unser Ekel muss ja nicht unbedingt Franks Ekel sein.

Lustigs „Maniac“ ist in diesen Momenten einfach einige Klassen besser und hat, mit vielen Bildern von New York in den ausgehenden Siebzigern, den Klassikerbonus. Aber wirklich ansehen muss man sich keinen der beiden Filme. Denn „Maniac“ ist ein waschechter Exploitation-Film mit den damit verbundenen Problemen (geringes Budget, schlechte Schauspieler, schlechte Dialoge). „Alexandre Ajas Maniac“ ist vor allem langweilig.

Zu den „FSK ab 18“-DVDs

Das Beste, was über die jetzt erschienenen DVD-Ausgaben von William Lustigs „Maniac“ und Franck Khalfouns Remake gesagt werden kann, ist, dass sie einen ersten Eindruck von dem Film vermitteln. Denn auch in der „ab 18 Jahre“-Version mussten sie für den bundesdeutschen Markt (Österreich und Schweiz sind etwas anderes) geschnitten werden. Bei William Lustigs Film wurde, nach einem Blick in den Schnittbericht, wohl fast die „ab 16 Jahre“-Fassung genommen. Aber vielleicht sieht man ja bei der ein oder anderen Mordszene etwas mehr. Insofern sind sie für filmhistorisch Interessierte und Horrorfilmfans belanglos.

Maniac - DVD-Cover

Maniac (Maniac, USA 1980)

Regie: William Lustig

Drehbuch: C. A. Rosenberg, Joe Spinell

mit Joe Spinell, Caroline Munro, Gail Lawrence, Kelly Piper, Sharon Mitchell, Tom Savini (der sich hier den Kopf wegschießt; – jedenfalls in der ungekürzten Version)

DVD

Ascot-Elite

Bild: 1,85:1 (16:9)

Ton: Deutsch (Dolby Digital 2.0, 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bonusmaterial: Grindhouse Q & A, TV Spots, Gallery of Outrage, Originaltrailer, Wendecover

Länge: 79 Minuten

FSK: ab 18 Jahre

Alexandre Ajas Maniac - DVD-Cover

Alexandre Ajas Maniac (Maniac, Frankreich/USA 2012)

Regie: Franck Khalfoun

Drehbuch: Alexandre Aja, Grégory Levasseur

mit Elijah Wood, Nora Arnezeder, Liane Balaban, America Olivio

DVD

Ascot-Elite

Bild: 2.40:1 (16:9)

Ton: Deutsch (DTS 5.1, Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bonusmaterial: Making of, Interviews, Originaltrailer, Wendecover

Länge: 84 Minuten

FSK: ab 18 Jahre

Hinweise

Film-Zeit über „Alexandre Ajas Maniac“

AllMovie über „Maniac“ und „Alexandre Ajas Maniac“

Metacritic über „Alexandre Ajas Maniac“

Rotten Tomatoes über „Maniac“ und „Alexandre Ajas Maniac“

Wikipedia über „Maniac“ (deutsch, englisch) und „Alexandre Ajas Maniac“ (deutsch, englisch)

Schnittberichte über „Maniac“ (Kinofassung/ungekürzte Fassung – FSK-16-Fassung) und „Alexandre Ajas Maniac“ (Vergleich Kinofassung – FSK-18-Fassung)