TV-Tipp für den 7. August: Milk

August 6, 2025

ZDFneo, 21.35

Milk (Milk, USA 2008)

Regie: Gus Van Sant

Drehbuch: Dustin Lance Black

Überzeugendes Biopic über Harvey Milk, der in den siebziger Jahren in San Francisco politisch aktiv und bekannt wurde als erster offen homosexueller Stadtverordneter in den USA. Am 27. November 1978 wurde er in San Francisco von dem Ex-Cop und Ex-Stadtrat Dan White erschossen.

Für das Drehbuch und den Hauptdarsteller gab es einen Oscar. Um nur zwei Preise aus dem Feld der über sechzig gewonnenen Preise und gut hundertfünfzig Nominierungen zu nennen.

mit Sean Penn, James Franco, Diego Luna, Emile Hirsch, Josh Brolin, Lucas Grabeel, Victor Garber, Jeff Koons

Hinweise

Metacritic über „Milk“

Rotten Tomatoes über „Milk“

Wikipedia über „Milk“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Gus Van Sants „The Sea of Trees – Liebe wird dich nach Hause führen“ (The Sea of Trees, USA 2015)

Meine Besprechung von Gus Van Sants „Don’t worry, weglaufen geht nicht“ (Don’t worry, he won’t get far on foot, USA 2018)


TV-Tipp für den 18. September: Don’t worry, weglaufen geht nicht

September 17, 2024

Arte, 20.15

Don’t worry, weglaufen geht nicht (Don’t worry, he won’t get far on foot, USA 2018)

Regie: Gus Van Sant

Drehbuch: Gus Van Sant (nach einer Geschichte von John Callahan und Gus Van Sant & Jack Gibson & William Andrew Eatman)

LV: John Callahan: Don’t worry, he won’t get far on foot, 1989 (Don’t worry, weglaufen geht nicht)

Nach einem Autounfall ist John Callahan fast vollständig gelähmt. Zurück in seiner Heimatstadt Portland, Oregon, säuft er weiter, bis er mit seinem Rollstuhl in ein Treffen der Anonymen Alkoholiker fährt und zu zeichnen beginnt. Seine schwarzhumorigen Cartoons machen ihn weltweit bekannt.

TV-Premiere. Mit etwas Indie-Feeling erzählt Gus Van Sant in seinem konventionellem Biopic, wie John Callahan vom Trinker zum trockenen Alkoholiker wird.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Joaquin Phoenix, Jonah Hill, Rooney Mara, Jack Black, Mark Webber, Udo Kier, Carrie Brownstein, Beth Ditto, Kim Gordon

Hinweise

Moviepilot über „Don’t worry, weglaufen geht nicht“

Metacritic über „Don’t worry, weglaufen geht nicht“

Rotten Tomatoes über „Don’t worry, weglaufen geht nicht“

Wikipedia über „Don’t worry, weglaufen geht nicht“ (deutsch, englisch)

Berlinale über „Don’t worry, weglaufen geht nicht“

Meine Besprechung von Gus Van Sants „The Sea of Trees – Liebe wird dich nach Hause führen“ (The Sea of Trees, USA 2015)

Meine Besprechung von Gus Van Sants „Don’t worry, weglaufen geht nicht“ (Don’t worry, he won’t get far on foot, USA 2018)


TV-Tipp für den 25. August: Forrester – Gefunden!

August 24, 2020

Zuerst einmal: Herzlichen Glückwunsch zum 90. Geburtstag, Sean Connery!

 

Servus TV, 20.15

Forrester – Gefunden! (Finding Forrester, USA 2000)

Regie: Gus Van Sant

Drehbuch: Mike Rich

Als Mutprobe bricht der sechzehnjährige Jamal Wallace (Rob Brown) bei dem Einsiedler William Forrester (Sean Connery) ein. Daraus entwickelt sich die Freundschaft zwischen einer Schriftstellerlegende und einem begabtem Schüler.

Herziges, aufbauendes Drama, das damals oft mit Gus Van Sants „Good Will Hunting“ verglichen wurde.

Nach „Forrester – Gefunden!“ drehte Sean Connery noch „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ (ein Desaster, über das sie niemand freute und über das wir gerne ignorieren).

Anschließend, um 22.55 Uhr, zeigt Servus TV mit „Die Wiege der Sonne“ (Rising Sun, USA 1993) einen weiteren Connery-Film.

Mit Sean Connery, Rob Brown, F. Murray Abraham, Anna Paquin, Busta Rhymes, Matt Damon

Wiederholung: Mittwoch, 26. August, 01.05 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Forrester – Gefunden!“

Wikipedia über „Forrester – Gefunden!“ (deutsch, englisch) und Sean Connery (deutsch, englisch)

My-Space-Seite von Gus Van Sant

Meine Besprechung von Gus Van Sants „The Sea of Trees – Liebe wird dich nach Hause führen“ (The Sea of Trees, USA 2015)

Meine Besprechung von Gus Van Sants „Don’t worry, weglaufen geht nicht“ (Don’t worry, he won’t get far on foot, USA 2018)

Homepage von Sean Connery

Sean Connery in der Kriminalakte

Mein Text zu einem früheren Geburtstag von Sean Connery

 


TV-Tipp für den 14. Januar: To Die For

Januar 14, 2019

Weil Nicole Kidman gerade so oft, mit sehr unsterschiedlichen Filmen im Kino zu sehen ist. „Aquaman“ läuft noch (und hat schon über eine Milliarde eingespielt), „Der verlorene Sohn“ (Boy Erased, mit Lucas Hedges und Russel Crowe, wahre Geschichte über einen Baptistenprediger, der seinen homosexuellen Sohn heilen will, Kinostart am 21. Februar), „Mein Bester & ich“ (The Upside, mit Bryan Cranston und Kevin Hart, US-Remake von „Ziemlich beste Freunde“, Kinostart am 21. Februar)  und „Destroyer“ (ein insgesamt sehenswerter Noir-Polizeikrimi von „Aeon Flux“-Regisseurin Karyn Kasuma mit Kidman als extrem taffer, von Dämonen aus ihrer Vergangenheit gejagter Polizistin, Kinostart am 14. März).

Arte, 20.15

To Die For (To Die For, USA 1995)

Regie: Gus Van Sant

Drehbuch: Buck Henry

LV: Joyce Maynard: To die for, 1992 (To die for)

TV-Wetterfee Suzanne Stone Maretto  lässt für ihre Karriere Männer über die Klinge springen, bis sie an die Mafia gerät.

Bitterböse Mediensatire. Heute war wahrscheinlich noch aktueller und realistischer als damals.

mit Nicole Kidman, Matt Dillon, Joaquin Phoenix, Casey Affleck, Dan Hedaya, Kurtwood Smith, Buck Henry (als Mr. H. Finlaysson), Joyce Maynard (als Suzannes Anwältin), David Cronenberg, George Segal (jeweils Gastauftritte)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „To Die For“

Wikipedia über „To Die For“ (deutsch, englisch)

Homepage von Joyce Maynard

My-Space-Seite von Gus Van Sant

Meine Besprechung von Gus Van Sants „The Sea of Trees – Liebe wird dich nach Hause führen“ (The Sea of Trees, USA 2015)

Meine Besprechungvon Gus Van Sants „Don’t worry, weglaufen geht nicht“ (Don’t worry, he won’t get far on foot, USA 2018)


Neu im Kino/Filmkritik: Über Gus Van Sants John-Callahan-Biopic „Don’t worry, weglaufen geht nicht“

August 17, 2018

John Callahan trinkt sich in den frühen Siebzigern in Long Beach, Kalifornien, durch den Tag. Als er mit einer Zufallsbekanntschaft von einer wilden Party zu einer noch wilderen Party will, verändert sich sein Leben für immer. Und das ist jetzt nicht Hollywood-Pathos, sondern bittere Realität: Auf dem Weg zur nächsten Party baut der betrunkene Fahrer einen Unfall, den dieser fast unverletzt überlebt. Callahan, der noch betrunkenere Beifahrer, überlebt schwer verletzt. Ärzte können sein Leben retten, aber er ist fast vollständig gelähmt. Er muss bis an sein Lebensende im Rollstuhl sitzen. Auch seine Arme kann er kaum bewegen.

Callahan zieht zurück in seine Geburtsstadt Portland, Oregon. Er trinkt weiter und beginnt zu Malen. Es sind primitive, sarkastisch-schwarzhumorige und immer wieder politisch inkorrekten Cartoons, die zuerst in der örtlichen Tageszeitung abgedruckt werden. Später in den gesamten USA und weltweit.

Am 24. Juli 2010 stirbt der am 5. Februar 1951 geborene John Callahan. Aber diesen Teil, seine letzten Lebensjahre als erfolgreicher Cartoonist, erzählt Gus Van Sant in seinem neuen Film „Don’t worry, weglaufen geht nicht“ nicht. Er baut seinen konventionell erzählten Feelgood-Film nach dem Zwölf-Schritte-Programm der Anonymen Alkoholiker auf. Er erzählt Callahans Weg vom Trinker zur Enthaltsamkeit und Selbsterkenntnis. Mit dem AA-Programm hat Van Sant eine sehr einfache und dramaturgisch sehr tragfähige Struktur. Er kann in der Zeit hin und her springen, ohne den Fluss der Erzählung zu unterbrechen und so auch etwas widerständiges Indie-Feeling in einen sehr konventionellen Film bringen. Das AA-Programm gibt auch eine klare dramaturgische Richtung vor: von rauschenden Drogennächte über die verschiedenen Versuche, abstinent zu Leben und anschließend sein Leben immer mehr in Ordnung zu bringen. Dazu gehören auch Callahans Umgang mit seiner Behinderung und sein beginnender Erfolg als Cartoonist. In seinen Zeichnungen setzt er sich auch ohne falsche Scheu, mit ätzendem Humor und Selbstironie mit seiner letztendlich selbst verschuldeten, beschissenen Situation auseinander. Auch ohne das Bild zu kennen, sagt der Filmtitel ‚Keine Panik, er wird zu Fuß nicht weit kommen‘ einiges über Callahans Haltung zu sich und seinem Leben aus. Callahans spiritueller Helfer auf dem Weg zur Selbsterkenntnis ist dabei Donnie. Ein vermögender AAler, der eine kleine Schar von Jüngern um sich gescharrt hat und in seiner Nobelvilla nicht arm wie Jesus lebt, aber sich so benimmt und aussieht.

Mit den Musikerinnen Kim Gordon („Sonic Youth“) und Beth Ditto („Gossip“) und Udo Kier ist Donnies AA-Gruppe prominent besetzt. Callahans Sozialarbeiterin Suzanne wird ebenfalls von einer Indie-Musikerin gespielt: „Sleater-Kinney“-Gitarristin Carrie Brownstein.

Und Donnie, gespielt von Jonah Hill, ist auch kein Unbekannter. Auch wenn er unter seinem Vollbart kaum erkennbar ist. Joaquin Phoenix spielt, gewohnt überzeugend, John Callahan.

In Gus Van Sants Filmographie, die munter zwischen Arthaus, Experimenten und Mainstream-Hollywood-Erzählkino hin und her springt, gehört „Don’t worry, weglaufen geht nicht“ eindeutig in die letzte Kategorie. Den Ursprung hatte das Projekt vor mehr als zwanzig Jahren. Robin Williams, mit dem Van Sant bei „Good Will Hunting“ zusammen gearbeitet hatte, hatte sich die Rechte an John Callahans Biographie gesichert und er wollte Callahan spielen. Seitdem traf Van Sant sich öfter mit Callahan und arbeitete mit verschiedenen Autoren an verschiedenen Drehbuchversion. Letztendlich baute er das Buchkapitel, in dem Callahan erzählt, wie er seine Alkoholsucht überwand, zum Film aus.

Don’t worry, weglaufen geht nicht (Don’t worry, he won’t get far on foot, USA 2018

Regie: Gus Van Sant

Drehbuch: Gus Van Sant (nach einer Geschichte von John Callahan und Gus Van Sant & Jack Gibson & William Andrew Eatman)

LV: John Callahan: Don’t worry, he won’t get far on foot, 1989 (Don’t worry, weglaufen geht nicht)

mit Joaquin Phoenix, Jonah Hill, Rooney Mara, Jack Black, Mark Webber, Udo Kier, Carrie Brownstein, Beth Ditto, Kim Gordon

Länge: 115 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Don’t worry, weglaufen geht nicht“

Metacritic über „Don’t worry, weglaufen geht nicht“

Rotten Tomatoes über „Don’t worry, weglaufen geht nicht“

Wikipedia über „Don’t worry, weglaufen geht nicht“ (deutsch, englisch)

Berlinale über „Don’t worry, weglaufen geht nicht“

Meine Besprechung von Gus Van Sants „The Sea of Trees – Liebe wird dich nach Hause führen“ (The Sea of Trees, USA 2015)

Don’t worry, das Filmgespräch ist zwar leise aufgenommen, aber die drei Drehbuchautoren sind gut verständlich

https://www.youtube.com/watch?v=ShdjABRqdvM

Eine Doku über John Callahan


DVD-Kritik: „The Sea of Trees – Liebe wird dich nach Hause führen“, wenn du willst

Februar 8, 2017

Arthur Brennan (Matthew McConaughey) reist nach Japan, um sich in dem dortigen Selbstmörderwald Aokigahara umzubringen. Kaum hat er die tödlichen Pillen geschluckt, sieht er einen hilflos durch den Wald irrenden Mann (Ken Watanabe), der offensichtlich aus dem Wald heraus will. Brennan zeigt Takumi Nakamura den Weg. Allerdings bemerkt er kurz darauf, dass er ihn in die falsche Richtung geschickt hat. Er verfolgt ihn, um ihm den richtigen Weg aus dem Wald zu zeigen und fortan irren sie orientierungslos durch den riesigen Wald. Dabei erzählen sie sich, warum sie sich umbringen wollen.

Dass der Aokigahara-Wald durchaus unheimlich ist, wissen wir aus „The Forest“. In dem Horrorfilm musste die Heldin sich mit mehr oder weniger realen Geistern, die sie töten wollten, herumschlagen. Dagegen hat Brennan es eindeutig besser erwischt. Er muss sich, während er mit Nakamura durch den Wald stolpert, nur mit den Geistern seiner Vergangenheit, seiner Beziehung zu seiner Frau Joan (Naomi Watts), herumärgern. Und der Frage, ob er wirklich sterben will.

The Sea of Trees – Liebe wird dich nach Hause führen“ ist Gus Van Sants Selbstfindungsdrama mit absehbarer Pointe und Übererklärung in den letzten Minuten. Das ist sicher nicht van Sants bester Film, überhaupt nicht experimentell und nicht besonders anspruchsvoll. Es ist aber bei weitem nicht so schlecht, wie man nach Berichten über Buhrufen während der Cannes-Premiere befürchten musste. Die Schauspieler überzeugen. Die Außenaufnahmen (gedreht wurde im Purgatory Chasm in Massachusetts) ebenso. Die schon im deutschen Untertitel angedeutete Botschaft „Liebe wird dich nach Hause führen“ sagt nichts falsches. Sie ist halt, wie der gesamte Film, wenig überraschend und ungefähr so tiefsinnig wie ein Kalenderspruch. Dabei hätte die Beziehung zwischen Brennan und seiner Frau viel Stoff für ein komplexes Drama geboten. Er ist ein Lehrer, der seinen Schülern etwas beibringen will, und sich gerne in intellektuellen Gedankengebäuden verliert. Sie eine Alkoholikerin, die das Geld verdient. Auch die Beziehung zwischen Brennan und Nakamura hätte als Basis für einen Culture Clash fungieren können. Immerhin stehen sie für verschiedene Kulturen und Weltsichten. Aber der Film bleibt immer an der Oberfläche.

Nennen wir „The Sea of Trees“ einfach Gus van Sants Version eines Selbstfindungsdramas der Nicholas-Sparks-Schule und da gehört Van Sants Film zu den besseren Werken.

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The Sea of Trees – Liebe wird dich nach Hause führen (The Sea of Trees, USA 2015)

Regie: Gus Van Sant

Drehbuch: Chris Sparling

mit Matthew McConaughey, Ken Watanabe, Naomi Watts

DVD

Ascot Elite

Bild: 2.40:1 (16:9)

Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bonusmaterial: Featurette: A Story of Beauty and Tragedy, Trailer, Wendecover

Länge: 107 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Homepage zum Film

Moviepilot über „The Sea of Trees“

Metacritic über „The Sea of Trees“

Rotten Tomatoes über „The Sea of Trees“

Wikipedia über „The Sea of Trees“

Die Cannes-Pressekonferenz mit Gus Van Sant, Matthew McConaughey und Naomi Watts