Public Enemy No. 1 – Mordinstinkt (Mesrine: L’Instinct de mort, Frankreich/Kanada/Italien 2008)
Regie: Jean-François Richet
Drehbuch: Abdel Raouf Dafri, Jean-François Richet
LV: Jacques Mesrine: L’instinct de mort, 1977 (Der Todestrieb)
Zweiteiliges Biopic über Jacques Mesrine (1936 – 1979), einen im benachbarten Frankreich heute immer noch legendären Verbrecher. Im ersten Teil von „Public Enemy No. 1“ (ein sehr deutscher Titel) erfahren wir, wie Jacques Mesrine nach seiner Rückkehr aus dem Algerienkrieg 1959 den Respekt von Gangsterboss Guido gewinnt, in der Kriminellenhierarchie aufsteigt, nach Kanada fliehen muss, inhaftiert wird und aus einem Hochsicherheitsgefängnis flieht.
Im zweiten Teil „Todestrieb“, der am kommenden Freitag, den 27. Oktober, um 22.25 Uhr gezeigt wird, erfahren wir dann, wie die Geschichte weitergeht.
In Frankreich war „Public Enemy No. 1“ ein mit drei Césars ausgezeichneter Kinohit. Cassel und Richet, der zuletzt das Remake von „Assault on Precint 13“ drehte, erhielten je eine Trophäe. Vincent Cassels Leistung, der für Darstellung mehrere Preise erhielt, wird noch bemerkenswerter, wenn man weiß, dass der Film chronologisch rückwärts gedreht wurde. So konnte er während des Drehs Gewicht verlieren, während er im Film immer älter und schwerer wird.
mit Vincent Cassel, Cécile de France, Gérard Depardieu, Gilles Lellouche, Roy Dupuis, Ludivine Sagnier
Schon vor dem Start hat Pilot Brodie Torrances (Gerard Butler) ein mulmiges Gefühl. Nicht wegen der überraschenden Mitnahme von Louis Gaspare (Mike Colter). Gaspare ist ein Mörder, der jetzt von einem Gefängnis in ein anderes Gefängnis gebracht werden soll. Der hat Handschellen an und wird von einem FBI-Agenten bewacht. Der sollte ihm während des Flugs keine Probleme bereiten. Brodie ist beunruhigt wegen eines heraufziehenden Sturms. Durch ihn muss er fliegen, weil die Fluggesellschaft das Benzin für einen Umweg sparen will.
Dieser Sparplan geht schief. Der Sturm zerstört die Elektronik des Passagierflugzeugs. Die Triebwerke fallen aus. Die Maschine stürzt ab.
Zum Glück entdecken Brodie und sein Co-Pilot eine Insel, auf der sie eine Notlandung versuchen. Diese gelingt.
Dummerweise ist das notgelandete Flugzeug fluguntauglich und die Funkanlage funktioniert nicht mehr. Niemand weiß, wo sie sind.
Brodie – ein Mann mit besonderen Fähigkeiten – und Louis – ein Mann mit ‚a very particular set of skills‘, wie Brodie nach einem Blick in Louis‘ Handgepäck weiß – machen sich gemeinsam auf den Weg, um Hilfe zu holen. Dabei erfahren sie, dass sie auf Jolo notgelandet sind. Diese Insel wird von Piraten/Terroristen beherrscht, die so schlimm sind, dass das philippinische Militär sich nicht auf die Insel wagt. Sie sind skrupellose Verbrecher, die mit Geiselnahmen ihr Geld verdienen. Als sie von dem abgestürztem Flugzeug erfahren sind sie angesicht des erwartbaren Lösegeldes begeistert.
Weil „Plane“ einer dieser Filme ist, in denen ein, zwei mutige Einzelkämpfer locker ganze Armeen besiegen können, wissen Genrefans, wie die Begegnung für die Piraten enden wird. Insofern erfüllt dieses Gerard-Butler-Vehikel genau die Erwartungen seiner Fans. „Plane“ ist ein 80er-Jahre-Action-Thriller mit handgemachter Action und zweckdienlichen Tricks. Aber wegen der Spezialeffekte sieht sich wirklich niemand einen Film mit Gerard Butler an.
Ein Blick auf den Stab macht dann doch neugierig. Zwei Namen stechen hervor: Jean-François Richet und Charles Cumming.
Richet ist als Genreregisseur bekannt, dessen Filme immer etwas besser als die Masse der Actionfilme ist. Er drehte das durchaus gelungene John-Carpenter-Remake „Das Ende – Assault on Precinct 13“ (2005), das auf zwei Kinofilme angelegte Gangster-Biopic „Public Enemy No. 1 – Mordinstinkt“ (Mesrine: L’instinct de mort, 2008) und „Public Enemy No. 1 – Todestrieb“ (Mesrine: L’Ennemi public n°1, 2008) und das Mel-Gibson-Actionvehikel „Blood Father“ (2016). „Plane“ nennt er zutreffend eine „klassische Actiongeschichte mit leicht zuordenbaren Charakteren“.
Cumming ist bekannt als Autor von Spionagethrillern, die in Kritiken selbstverständlich mit den Werken von James-Bond-Erfinder Ian Fleming und George-Smiley-Erfinder John le Carré verglichen werden. Fleming und le Carré sind halt die üblichen Verdächtigen, die in so einem Fall immer genannt werden. Dessen ungeachtet sind Cummings Agentengeschichten gelungene Thriller. Vor einigen Jahren erschienen einige seiner Werke bei Goldmann in deutschen Übersetzungen. Unter anderem erschien „Die Tunis Affäre“, sein erster Roman mit dem Geheimagenten Thomas Kell, auf Deutsch. Der Roman erhielt den CWA Ian Fleming Steel Dagger und wurde zum Scottish Crime Book of the Year gewählt. Sein Drehhbuch für „Plane“ verkaufte er bereits 2015 an DiBonaventura Pictures.
Das sind Namen, die mehr als einen 08/15-Actionthriller versprechen. Und so ist es auch.„Plane“ ist ein gut gemachter B-Actionthriller (bis auf die Tricks), der kurzweilig und ohne große Überraschungen knapp zwei Stunden unterhält.
Plane(Plane, USA/Großbritannien 2023)
Regie: Jean-François Richet
Drehbuch: Charles Cumming, J. P. Davis (nach einer Geschichte von Charles Cumming)
mit Gerard Butler, Mike Colter, Yoson An, Daniella Pineda, Paul Ben-Victor, Remi Adeleke, Joey Slotnick, Tony Goldwyn, Lilly Krug
Das Ende – Assault on Precinct 13 (Assault on Precinct 13, USA/Frankreich 2005)
Regie: Jean-François Richet
Drehbuch: James DeMonaco (nach dem Drehbuch von John Carpenter)
Jahreswende in Detroit: In einem abgelegenem Polizeirevier, das demnächst aufgelöst werden soll, muss wegen eines Schneesturms über die Nacht ein berüchtigter Gangster untergebracht werden. Einige korrupte Polizisten, die verhindern wollen, dass der Gangster redet, wollen ihn umbringen. Sie belagern das Revier. Der Revierleiter nimmt den Kampf auf – und muss dabei auch dem Gefangenen vertrauen.
Das Ende – Assault on Precinct 13 (Assault on Precinct 13, USA/Frankreich 2005)
Regie: Jean-François Richet
Drehbuch: James DeMonaco (nach dem Drehbuch von John Carpenter)
Jahreswende in Detroit: In einem abgelegenem Polizeirevier, das demnächst aufgelöst werden soll, muss wegen eines Schneesturms über die Nacht ein berüchtigter Gangster untergebracht werden. Einige korrupte Polizisten, die verhindern wollen, dass der Gangster redet, wollen ihn umbringen. Sie belagern das Revier. Der Revierleiter nimmt den Kampf auf – und muss dabei auch dem Gefangenen vertrauen.
Drehbuchautor James DeMonaco schrieb und inszenierte anschließend die „The Purge“-Filme. Der vierte „The Purge“-Film „The Island“ ist für den 4. Juli 2018 (US-Premiere) angekündigt.
Jean-François Richet inszenierte das aus zwei Kinofilmen bestehende Biopic „Public Enemy No. 1″ über den Verbrecher Jacques Mesrine.
mit Ethan Hawke, Laurence Fishburne, Gabriel Byrne, Maria Bello, John Leguizamo, Brian Dennehy, Kim Coates, Hugh Dillon