TV-Tipp für den 21. Mai: Der Marshal

Mai 20, 2023

3sat, 22.20

Der Marshal (True Grit, USA 1969)

Regie: Henry Hathaway

Drehbuch: Marguerite Roberts

LV: Charles Portis: True Grit, 1968 (Die mutige Matti, Der Marshal und die mutige Mattie, True Grit)

Arkansas, 1880: Die 14-jährige Mattie will den Mörder ihres Vaters zur Strecke bringen. Weil sie das allein nicht schafft, überzeugt sie den einäugigen, dem Alkohol verfallenen Marshal Rooster Cogburn dazu, ihr zu helfen.

Der Western-Klassiker mit einem humoristischen Einschlag ist eine gelungene Abhandlung zum Thema Tapferkeit.

Ansonsten hat Joe Hembus alles gesagt: „Das glorreiche Denkmal von Hollywoods Western-Tradition, ein enorm junges, frisches, allumfassendes Werk von drei fetten alten Männern, dem Produzenten Hal B. Wallis, im Western-Geschäft seit 1922, dem Regisseur Henry Hathaway, der seine Karriere 1933 mit Zane-Grey-Verfilmungen begann, und Star John Wayne, der 1930 in The Big Trail debütierte. Die Summe dieser Erfahrungen wird mit einem Elan mobilisiert, den man sonst nur bei Debütfilmen sieht, zugleich mit dem gelassenen Humor, der weiß, dass man nur noch gewinnen kann.“ (Joe Hembus: Das Western-Lexikon)

John Wayne erhielt für diese Rolle seinen einzigen Oscar, einen Golden Globe und einen Laurel Award.

2010 verfilmten die Coen-Brüder den Roman. Ihre Version von „True Grit“ ist ebenfalls sehenswert.

mit John Wayne, Kim Darby, Glen Campbell, Robert Duvall, Jeff Corey, Dennis Hopper, Strother Martin

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Der Marshal“

Wikipedia über Charles Portis, den Roman und die Verfilmung

Meine Besprechung von Charles Portis‘ „True Grit“ (True Grit, 1968)


TV-Tipp für den 21. März: Little Big Man

März 20, 2023

Servus TV, 22.10

Little Big Man (Little Big Man, USA 1970)

Regie: Arthur Penn

Drehbuch: Calder Willingham

LV: Thomas Berger: Little Big Man, 1964 (Der letzte Held)

Der 121-jährige Exscout Jack Crabb, der als Indianer Little Big Man hieß, erzählt einem Historiker sein Leben zwischen Indianern und Weißen – und man verirrt sich hoffnungslos und extrem kurzweilig im Dickicht zwischen Fakten und Mythen, zwischen Verklärung und Entzauberung des Wilden Westens.

Der satirische Klassiker ist eine grandiose Mythenentzauberung und -bestätigung.

Dustin Hoffman spielte Jack Crabb vom jungen bis zum alten Mann.

mit Dustin Hoffman, Faye Dunaway, Martin Balsam, Richard Mulligan, Chief Dan George, Jeff Corey

Wiederholung: Mittwoch, 22. März, 02.15 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Little Big Man“

Wikipedia über „Little Big Man“ (deutsch, englisch)

Kriminalakte: Nachruf auf Arthur Penn und Geburtstagsgruß an Faye Dunaway


TV-Tipp für den 14. April: Little Big Man

April 13, 2022

Servus TV, 21.50

Little Big Man (Little Big Man, USA 1970)

Regie: Arthur Penn

Drehbuch: Calder Willingham

LV: Thomas Berger: Little Big Man, 1964 (Der letzte Held)

Der 121-jährige Exscout Jack Crabb, der als Indianer Little Big Man hieß, erzählt einem Historiker sein Leben zwischen Indianern und Weißen – und man verirrt sich hoffnungslos und extrem kurzweilig im Dickicht zwischen Fakten und Mythen, zwischen Verklärung und Entzauberung des Wilden Westens.

Der satirische Klassiker ist eine grandiose Mythenentzauberung und -bestätigung.

Dustin Hoffman spielte Jack Crabb vom jungen bis zum alten Mann.

mit Dustin Hoffman, Faye Dunaway, Martin Balsam, Richard Mulligan, Chief Dan George, Jeff Corey

Wiederholung: Freitag, 15. April, 01.35 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Little Big Man“

Wikipedia über „Little Big Man“ (deutsch, englisch)

Kriminalakte: Nachruf auf Arthur Penn und Geburtstagsgruß an Faye Dunaway


TV-Tipp für den 2. April: Der Marshal

April 1, 2022

SWR, 20.15

Der Marshal (True Grit, USA 1969)

Regie: Henry Hathaway

Drehbuch: Marguerite Roberts

LV: Charles Portis: True Grit, 1968 (Die mutige Matti, Der Marshal und die mutige Mattie, True Grit)

Arkansas, 1880: Die 14-jährige Mattie will den Mörder ihres Vaters zur Strecke bringen. Weil sie das allein nicht schafft, überzeugt sie den einäugigen, dem Alkohol verfallenen Marshal Rooster Cogburn dazu, ihr zu helfen.

Der Western-Klassiker mit einem humoristischen Einschlag ist eine gelungene Abhandlung zum Thema Tapferkeit.

Ansonsten hat Joe Hembus alles gesagt: „Das glorreiche Denkmal von Hollywoods Western-Tradition, ein enorm junges, frisches, allumfassendes Werk von drei fetten alten Männern, dem Produzenten Hal B. Wallis, im Western-Geschäft seit 1922, dem Regisseur Henry Hathaway, der seine Karriere 1933 mit Zane-Grey-Verfilmungen begann, und Star John Wayne, der 1930 in The Big Trail debütierte. Die Summe dieser Erfahrungen wird mit einem Elan mobilisiert, den man sonst nur bei Debütfilmen sieht, zugleich mit dem gelassenen Humor, der weiß, dass man nur noch gewinnen kann.“ (Joe Hembus: Das Western-Lexikon)

John Wayne erhielt für diese Rolle seinen einzigen Oscar, einen Golden Globe und einen Laurel Award.

2010 verfilmten die Coen-Brüder den Roman. Ihre Version von „True Grit“ ist ebenfalls sehenswert.

mit John Wayne, Kim Darby, Glen Campbell, Robert Duvall, Jeff Corey, Dennis Hopper, Strother Martin

Wiederholung: Sonntag, 3. April, 03.00 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Der Marshal“

Wikipedia über Charles Portis, den Roman und die Verfilmung

Meine Besprechung von Charles Portis‘ „True Grit“ (True Grit, 1968)


TV-Tipp für den 16. März: Butch Cassidy and the Sundance Kid

März 15, 2021

Servus TV, 22.10

Butch Cassidy und Sundance Kid (Butch Cassidy and Sundance Kid, USA 1969)

Regie: George Roy Hill

Drehbuch: William Goldman

In Wirklichkeit waren Butch Cassidy und Sundance Kid zwei Verbrecher, die zu Legenden wurden, und deren Leben öfters verfilmt wurde. Am erfolgreichsten von George Roy Hill, nach einem Drehbuch von William Goldman, der damit in die Topliga der Drehbuchautoren aufstieg, und mit Paul Newman als Butch Cassidy und Robert Redford als Sundance Kid. Der eine war damals schon ein Star, der andere danach.

In „Butch Cassidy und Sundance Kid“ erzählen sie das Leben der beiden Verbrecher in einem locker-flockigen Stil, bei dem die beiden einfach nette Jungs sind, die gegen die Autoritäten kämpfen, Züge und Banken überfallen, immer ihren Spaß haben und die besten Freunde sind.

Der Film war ein Kinohit. 1973 trafen sich George Roy Hill, Paul Newman und Robert Redford wieder für die ebenfalls sehr erfolgreiche Gaunerkomödie „Der Clou“ (The Sting, USA 1973), die mir nicht so gefällt. William Goldman erhielt für „Butch Cassidy und Sundance Kid“ einen Drehbuchoscar und schrieb in den nächsten Jahren die Drehbücher für „Vier schräge Vögel/Zwei dufte Typen“ (The hot rock, USA 1972), „Die Frauen von Stepford“ (The Stepford Wives, USA 1975), „Tollkühne Flieger“ (The great Waldo Pepper, USA 1975, ein schöner, unterschätzter Film mit Robert Redford), „Die Unbestechlichen“ (All the President’s Men, USA 1976, für den er seinen zweiten Drehbuchoscar erhielt) und „Der Marathon-Mann“ (Marathon Man, USA 1976, nach seinem Roman).

mit Robert Redford, Paul Newman, Katherine Ross, Strother Martin, Henry Jones, Jeff Corey

Wiederholung: Mittwoch, 17. März, 01.50 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Butch Cassidy und Sundance Kid“

Wikipedia über „Butch Cassidy und Sundance Kid“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von George Roy Hills „Butch Cassidy und Sundance Kid“ (Butch Cassidy and Sundance Kid, USA 1969)


TV-Tipp für den 6. Dezember: Butch Cassidy und Sundance Kid

Dezember 5, 2019

3sat, 22.25

Butch Cassidy und Sundance Kid (Butch Cassidy and Sundance Kid, USA 1969)

Regie: George Roy Hill

Drehbuch: William Goldman

In Wirklichkeit waren Butch Cassidy und Sundance Kid zwei Verbrecher, die zu Legenden wurden, und deren Leben öfters verfilmt wurde. Am erfolgreichsten von George Roy Hill, nach einem Drehbuch von William Goldman, der damit in die Topliga der Drehbuchautoren aufstieg, und mit Paul Newman als Butch Cassidy und Robert Redford als Sundance Kid. Der eine war damals schon ein Star, der andere danach.

In „Butch Cassidy und Sundance Kid“ erzählen sie das Leben der beiden Verbrecher in einem locker-flockigen Stil, bei dem die beiden einfach nette Jungs sind, die gegen die Autoritäten kämpfen, Züge und Banken überfallen, immer ihren Spaß haben und die besten Freunde sind.

Der Film war ein Kinohit. 1973 trafen sich George Roy Hill, Paul Newman und Robert Redford wieder für die ebenfalls sehr erfolgreiche Gaunerkomödie „Der Clou“ (The Sting, USA 1973), die mir nicht so gefällt. William Goldman erhielt für „Butch Cassidy und Sundance Kid“ einen Drehbuchoscar und schrieb in den nächsten Jahren die Drehbücher für „Vier schräge Vögel/Zwei dufte Typen“ (The hot rock, USA 1972), „Die Frauen von Stepford“ (The Stepford Wives, USA 1975), „Tollkühne Flieger“ (The great Waldo Pepper, USA 1975, ein schöner, unterschätzter Film mit Robert Redford), „Die Unbestechlichen“ (All the President’s Men, USA 1976, für den er seinen zweiten Drehbuchoscar erhielt) und „Der Marathon-Mann“ (Marathon Man, USA 1976, nach seinem Roman).

mit Robert Redford, Paul Newman, Katherine Ross, Strother Martin, Henry Jones, Jeff Corey

Hinweise

Turner Classic Movies über „Butch Cassidy und Sundance Kid“

Rotten Tomatoes über „Butch Cassidy und Sundance Kid“

Wikipedia über „Butch Cassidy und Sundance Kid“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von George Roy Hills „Butch Cassidy und Sundance Kid“ (Butch Cassidy and Sundance Kid, USA 1969)


TV-Tipp für den 25. November: Butch Cassidy und Sundance Kid

November 25, 2018

Tele 5, 20.15

Butch Cassidy und Sundance Kid (Butch Cassidy and Sundance Kid, USA 1969)

Regie: George Roy Hill

Drehbuch: William Goldman

In Wirklichkeit waren Butch Cassidy und Sundance Kid zwei Verbrecher, die zu Legenden wurden, und deren Leben öfters verfilmt wurde. Am erfolgreichsten von George Roy Hill, nach einem Drehbuch von William Goldman, der damit in die Topliga der Drehbuchautoren aufstieg, und mit Paul Newman als Butch Cassidy und Robert Redford als Sundance Kid. Der eine war damals schon ein Star, der andere danach.

In „Butch Cassidy und Sundance Kid“ erzählen sie das Leben der beiden Verbrecher in einem locker-flockigen Stil, bei dem die beiden einfach nette Jungs sind, die gegen die Autoritäten kämpfen, Züge und Banken überfallen, immer ihren Spaß haben und die besten Freunde sind.

Der Film war ein Kinohit. 1973 trafen sich George Roy Hill, Paul Newman und Robert Redford wieder für die ebenfalls sehr erfolgreiche Gaunerkomödie „Der Clou“ (The Sting, USA 1973), die mir nicht so gefällt. William Goldman erhielt für „Butch Cassidy und Sundance Kid“ einen Drehbuchoscar und schrieb in den nächsten Jahren die Drehbücher für „Vier schräge Vögel/Zwei dufte Typen“ (The hot rock, USA 1972), „Die Frauen von Stepford“ (The Stepford Wives, USA 1975), „Tollkühne Flieger“ (The great Waldo Pepper, USA 1975, ein schöner, unterschätzter Film mit Robert Redford), „Die Unbestechlichen“ (All the President’s Men, USA 1976, für den er seinen zweiten Drehbuchoscar erhielt) und „Der Marathon-Mann“ (Marathon Man, USA 1976, nach seinem Roman).

mit Robert Redford, Paul Newman, Katherine Ross, Strother Martin, Henry Jones, Jeff Corey

Hinweise

Turner Classic Movies über „Butch Cassidy und Sundance Kid“

Rotten Tomatoes über „Butch Cassidy und Sundance Kid“

Wikipedia über „Butch Cassidy und Sundance Kid“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von George Roy Hills „Butch Cassidy und Sundance Kid“ (Butch Cassidy and Sundance Kid, USA 1969)


TV-Tipp für den 22. Oktober: Der Mann, der zweimal lebte

Oktober 22, 2018

Arte, 22.05

Der Mann, der zweimal lebte (Seconds, USA 1966)

Regie: John Frankenheimer

Drehbuch: Lewis John Carlino

LV: David Ely: Seconds, 1964 (Das vertauschte Leben)

Bankier Arthur Hamilton langweilt sich in seinem Leben. Da nimmt er das Angebot an, nach einer Operation als Maler Tony Wilson ein neues Leben zu beginnen. Als er zurück in sein altes Leben will, wird er für die geheime Organisation, die ihm sein neues Leben verschaffte, zum Sicherheitsrisiko.

TV-Premiere der von Arte digital restaurierten Fassung – und möglicherweise sogar die TV-Premiere des düsteren Paranoia-Thrillers.

überwältigende Paranoia-Studie“ (Phil Hardy, Hrsg.: Die Science Fiction Filmenzyklopädie)

mit Rock Hudson, John Randolph, Salome Jens, Will Geer, Jeff Corey, Richard Anderson, Murray Hamilton

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Der Mann, der zweimal lebte“

TCM über „Der Mann, der zweimal lebte“

Wikipedia über „Der Mann, der zweimal lebte“ (deutsch, englisch)

Meine Bepsrechung von John Frankenheimers „Die jungen Wilden“ (The Young Savages, USA 1960)


TV-Tipp für den 1. Mai: Der Marshal

Mai 1, 2016

Arte, 20.15

Der Marshal (USA 1969, Regie: Henry Hathaway)

Drehbuch: Marguerite Roberts

LV: Charles Portis: True Grit, 1968 (Die mutige Matti, Der Marshal und die mutige Mattie, True Grit)

Arkansas, 1880: Die 14-jährige Mattie will den Mörder ihres Vaters zur Strecke bringen. Weil sie das allein nicht schafft, überzeugt sie den einäugigen, dem Alkohol verfallenen Marshal Rooster Cogburn dazu, ihr zu helfen.

Der Western-Klassiker mit einem humoristischen Einschlag ist eine gelungene Abhandlung zum Thema Tapferkeit.

Ansonsten hat Joe Hembus alles gesagt: „Das glorreiche Denkmal von Hollywoods Western-Tradition, ein enorm junges, frisches, allumfassendes Werk von drei fetten alten Männern, dem Produzenten Hal B. Wallis, im Western-Geschäft seit 1922, dem Regisseur Henry Hathaway, der seine Karriere 1933 mit Zane-Grey-Verfilmungen begann, und Star John Wayne, der 1930 in The Big Trail debütierte. Die Summe dieser Erfahrungen wird mit einem Elan mobilisiert, den man sonst nur bei Debütfilmen sieht, zugleich mit dem gelassenen Humor, der weiß, dass man nur noch gewinnen kann.“ (Joe Hembus: Das Western-Lexikon)

John Wayne erhielt für diese Rolle seinen einzigen Oscar, einen Golden Globe und einen Laurel Award.

2010 verfilmten die Coen-Brüder den Roman und ihre Version von „True Grit“ ist ebenfalls sehenswert.

mit John Wayne, Kim Darby, Glen Campbell, Robert Duvall, Jeff Corey, Dennis Hopper, Strother Martin

Wiederholungen

Dienstag, 3. Mai, 13.50 Uhr

Mittwoch, 11. Mai, 13.45 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Der Marshal“

Wikipedia über Charles Portis, den Roman und die Verfilmung

Nicht-Offizielle Charles-Portis-Seite

Meine Besprechung von Charles Portis‘ „True Grit“ (True Grit, 1968)


DVD-Kritik: „Die Wildgänse kommen“ – immer noch?

Januar 14, 2015

In den späten Siebzigern war „Die Wildgänse kommen“ im Kino ein Riesenhit. In Deutschland hatte er fast vier Millionen Besucher und er belegte den sechsten Platz der deutschen Kinocharts von 1978. Selbstverständlich gab es danach weitere Söldnerfilme und auch „Missing in Action“ klopfte eine Jahre später an die Tür.
Als ich den Film vor Ewigkeiten im Kino sah, war ich begeistert und, das kann schon jetzt verraten werden, ich erinnere mich sehr genau an viele Szenen. Eigentlich an fast den gesamten Film. Aber natürlich ist man als Jugendlicher, wenn man höchstens einmal im Monat ins Kino geht, es auch an der Kasse vorbei schafft und sich einen Film anzusehen kann, den man noch nicht ansehen darf (ja, ich war noch Unter-16), wesentlich einfacher zu beeindrucken.
Naja, damals überlegte ich auch, wie ich mir einen „Eis am Stil“-Film ansehen kann. Denn die waren damals noch verbotener. Heute frage ich mich, nachdem ich mir auf YouTube einige Minuten angesehen habe, warum jemals irgendein Lebewesen sich einen solchen Mist ansehen möchte.
Daher fragte ich mich vor dem Ansehen der jetzt erschienenen, neu restaurierten Fassung (für mein Empfnden ist das Bild am Anfang zu Hell, aber insgesamt ist es gut und anscheinend deutlich besser als bei den vorherigen Ausgabe), ob mir „Die Wildgänse kommen“ heute immer noch gefällt.
Schon bei dem Vorspann fällt auf, wie viele bekannte Namen dabei sind. Die Produzenten Euan Lloyd und Erwin C. Dietrich wollten, sicher beflügelt durch den Erfolg von Sam Peckinpahs Weltkrieg-II-Film „Steiner – Das eiserne Kreuz“, mit viel Geld einen Kassenhit produzieren.
Der vor allem für sein kompetentes Handwerk bekannte Andrew V. McLaglen übernahm die Regie. Er inszenierte davor etliche Western, wie „MacLintock“, „Der Mann vom großen Fluß“, „Der Weg nach Westen“, „Bandolero“, „Chisum“, „Geier kennen kein Erbarmen“ und den unterschätzten Western „Der Letzte der harte Männer“ (mit Charlton Heston und James Coburn). Öfters arbeitete er mit James Stewart und John Wayne zusammen.
John Glen übernahm, wie schon vorher bei zwei James-Bond-Filmen und bei „Superman“, die Second-Unit-Regie. Später inszenierte er fünf James-Bond-Filme.
TV-Veteran Reginald Rose („Die zwölf Geschworenen“) schrieb das dichte Drehbuch, das die Geschichte ohne Hänger, aber auch ohne große Überraschungen, gradlinig vorantreibt.
Joan Armatrading, damals noch am Anfang ihrer Karriere, schrieb und sang das Titellied „Flight of the Wild Geese“.
Roy Budd schrieb die beschwingte Marschmusik, die das ganze Abenteuer wie einen Lausbubenstreich wirken lässt. Budd schrieb davor auch die Musik für „Get Carter“, „Fluchtpunkt Marseille“ und „Die schwarze Windmühle“; alle mit Michael Caine.
Und dann die Schauspieler, die ein kleines Who-is-Who der damaligen Stars sind. Heute erinnert so eine Ansammlung natürlich an die „Expendables“-Filme. Jedenfalls übernahm Richard Burton die Hauptrolle. Roger Moore, der damals James Bond war, spielt mit. Ebenso Stewart Granger, Hardy Krüger, Richard Harris (davor „Der Mann, den sie Pferd nannten“, „18 Stunden bis zur Ewigkeit“ und „Robin und Marian“), Barry Foster („Frenzy“ und die Hauptrolle in der englischen Krimiserie „Van der Valk“), Frank Finlay (Richard Lesters „Die drei Musketiere“-Filme und der deutsche „Van der Valk“) und einige Gesichter, die man aus damaligen englischen Spielfilmen kennt, ohne ihre Namen zu kennen. Es sind Charaktergesichter, die so heute kaum noch in Filmen auftreten.
Die Story selbst ist denkbar einfach. Colonel Allen Faulkner (Kann ein Ex-Militär einen Militärrang haben?) soll, im Auftrag von einem britischen Banker, in einem afrikanischen Land einen totgeglaubten Politiker aus der Gefangenschaft befreien. Faulkner stellt ein Team aus alten Kameraden und Neulingen zusammen. Sie trainieren. Am Heiligabend (das ist wahrscheinlich der einzige Weihnachtsfilm, bei dem es keine Weihnachtsbäume gibt) führen sie dann die Mission aus. Sie springen über dem Land ab, töten alle Bewacher von Präsident Julius Limbani, befreien ihn, gehen zum nächsten Flughafen, an dem sie von einem Flugzeug abgeholt werden sollen. Weil der Bankier mit den neuen Machthabern zu einer lukrativen Vereinbarung gekommen ist, cancelt er den Auftrag und das Flugzeug landet nicht. Jetzt sind die Söldner auf sich allein gestellt und sie schlagen sich, verfolgt von Feinden, durch das Land zu einem weiter entfernt liegendem Flugplatz.
Das ist effektiv erzählt und trotz der Länge von 129 Minuten erstaunlich kurzweilig. Es ist auch, wenn wir uns an neuere Aktionen von Söldnerfirmen in Afrika erinnern – ich sage nur „Executive Outcomes“ –, erstaunlich aktuell. Es ist auch, in seiner Glorifizierung des Söldnertums, ein Werbefilm für diese freischaffenden Soldaten, die ihre Talente dem höchsten Bieter zur Verfügung stellen und deren Moral niemals auch nur ansatzweise hinterfragt wird. Dass sie in „Die Wildgänse kommen“ letztendlich für die gute Sache kämpfen und der Rassist zum Freund des bei der Bevölkerung beliebten Revolutionärs (so eine Art Nelson-Mandela-Vorläufer) wird, verleiht den Söldnern einen Glorienschein, den sie nicht verdient haben. Immerhin bringen sie bei der Befreiung von Limbani ohne Skrupel mehrere hundert, größtenteils schlafende Soldaten um.
Sowieso sind die Söldner in „Die Wildgänse kommen“ echte Männer, die ihre Erfüllung im Dienst an der Waffe finden und sich dazwischen eher langweilen. Seelische Probleme haben sie nicht und wenn getrunken wird, dann aus Langeweile.
Die DVD enthält, neben dem Originaltrailer, auch einen, auf dem Cover nicht erwähnten Audiokommentar mit Euan Lloyd, John Glen und Roger Moore.

Die Wildgänse kommen - DVD-Cover - Master 2014

Die Wildgänse kommen (The Wild Geese, Großbritannien/Schweiz 1978)
Regie: Andrew V. McLaglen
Drehbuch: Reginald Rose
LV: Daniel Carney: The Wild Geese, 1977 (Die Wildgänse kommen)
mit Richard Burton, Roger Moore, Richard Harris, Hardy Krüger, Stewart Granger, Jeff Corey, Frank Finlay, Barry Foster, Ronald Fraser, Kenneth Griffith, John Kani, David Ladd, Rosalind Lloyd, Winston Ntshona, Jake Watson

DVD
Ascot Elite
Bild: 1,85:1 (16:9)
Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Deutsch
Bonusmaterial: Audiokommentar, Originaltrailer, Wendecover
Länge: 129 Minuten
FSK: ab 16 Jahre

Hinweise
Rotten Tomatoes über „Die Wildgänse kommen“
Wikipedia über „Die Wildgänse kommen“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 26. August: Der letzte Tycoon

August 26, 2013

 

Arte, 20.15

Der letzte Tycoon (USA 1976, R.: Elia Kazan)

Drehbuch: Harold Pinter

LV: F. Scott Fitzgerald: The last Tycoon, 1941 (Manuskript, posthum veröffentlicht)

Biopic über Monroe Stahr, eine mächtigen Hollywood-Studiochef in den dreißiger Jahren, seine Arbeit und sein Leben.

Das Vorbild für Monroe Stahr war Irving Thalberg, der mit 20 Jahren MGM-Studiomanager wurde, Filme wie „Meuterei auf der Bounty“ (das Original von 1935) produzierte und 1936 mit 37 Jahren starb.

Elia Kazans letzter Spielfilm war ein Kassenflop und wurde zuletzt vor einer halben Ewigkeit im Fernsehen gezeigt.

Trotz sehr guter Besetzung, aufwendiger Ausstattung und handwerklichem Können fehlt der letzte Biss, und der Film bleibt in einer Aneinanderreihung von Episoden stecken.“ (Lexikon des internationalen Films)

mit Robert De Niro, Tony Curtis, Robert Mitchum, Jeanne Moreau, Jack Nicholson, Donald Pleasence, Ray Milland, Dana Andrews, Ingrid Boulting, Peter Strauss, Theresa Russell, John Carradine, Jeff Corey, Seymour Cassel, Angelica Huston

Wiederholung: Freitag, 30. August, 13.55 Uhr

Hinweise

Arte über „Der letzte Tycoon“

Rotten Tomatoes über „Der letzte Tycoon“

Wikipedia über „Der letzte Tycoon“ (deutsch, englisch)


%d Bloggern gefällt das: