Das „Lexikon des Internationalen Films“ blickt auf das „Filmjahr 2022/2023“

Natürlich blickt das „Lexikon des Internationalen Films“ nicht, wie der Titel „Filmjahr 2022/2023“ auf den ersten Blick suggeriert, auf das aktuelle Filmjahr zurück. Denn einige für dieses Jahr wichtige Filme, wie die aktuell in Cannes laufenden Filme, sind noch nicht in den deutschen Kinos gestartet. In dem jährlich erscheinenden Filmlexikon wird auf das letzte Jahr zurückgeblickt. Und zwar in der seit einigen Jahren etablierten Form.

Das Lexikon besteht aus Kurzkritiken von fast 1400 mindestens einstündigen Spiel-, TV- und Dokumentarfilmen, die in Deutschland 2022 im Kino liefen, gestreamt, im TV ausgestrahlt oder auf DVD veröffentlichet wurden, und aus einem Berichteteil. Dieser nimmt seit einigen Jahren gut die Hälfte des Lexikons ein. Mit seinen zahlreichen bestimmte Aspekte des vergangenen Kinojahres vertiefenden Texten ist dieser Teil ein weiterer Grund, das Lexikon zu kaufen. Es geht in der aktuellen Ausgabe um Perspektiven des ukrainischen Kinos, subversive Filme, die Darstellung von Demenz in aktuellen Spielfilmen, Nordische Mythen und Filme und Serien zur Pandemie. Es gibt Porträts von Filmschaffenden, wie Andrew Dominik, Alex Garland, Bruno Dumont, Céline Sciamma und der immer sehenswerten Tilda Swinton. Es gibt Interviews mit, unter anderem, Aelrun Goette („In einem Land, das es nicht mehr gibt“), Kenneth Branagh („Belfast“), Jacques Audiard („Wo in Paris die Sonne aufgeht“) und Carla Simón („Alcarràs – Die letzte Ernte“). Es gibt kürzere und länger Nachrufe. Unter anderem auf den zu früh verstorbenen Gaspard Ulliel, Alain Tanner, Klaus Lemke und Jean-Luc Godard, der nach seinem Debüt „Außer Atem“ keinen weiteren Film mehr hätte drehen müssen, um eine Legende zu sein. Es gbt, wie in den vorrherigen Jahren, einige Preislisten, von den Oscars über die Gewinner der Festivals in Cannes, Locarno, Venedig und Berlin bis hin zum Deutschen Filmpreis.

Es gibt, von der Redaktion des „filmdienst“ ausgewählt, fünfzehn Serien und zwanzig Kinofilme, die die wichtigsten Filme und Serien des lezten Jahres sind. Sie werden ausführlicher vorgestellt. Bei den in jedem Fall sehens- und diskussionswürdigen Spielfilmen handelt es sich um

Licorice Pizza

Der schlimmste Mensch der Welt (in ihrer ganzen Pracht, fast wie „Lola rennt“, ist Renate Reinsve auf dem Buchcover abgebildet und mit einem sehr freundlichen Blick läuft ‚der schlimmste Mensch der Welt‘ auf den Käufer zu)

Everything Everywhere all at once (der Oscar-Liebling und Everybody’s Darling)

Nope

The Card Counter

Come on, come on

Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen?

Petite Maman

Corsage

The Batman

Triangle of Sadness

Vortex

Bones and All

Memoria

Belle

Inu-Oh

Crimes of the Future

Guillermo del Torors Pinocchio

EO

Ambulance (Uh, der kommt etwas überraschend.)

Die jährliche Ausgabe des Lexikons des Internationalen Films ist ein Buch, das als gedrucktes Buch in jeden gut ausgestatteten cineastischen Haushalt gehört. Und das jedes Jahr wertvoller wird. Denn während man im Internet immer nur eine spezielle Filmkritik sucht, erschließt sich beim Blättern im „Lexikon des Internationalen Film“ das Filmjahr wieder, inclusive der Erkenntnis, welche gruseligen Filme in dem Kinojahr neben Klassikern anliefen und, manchmal, wie sich im Lauf der Zeit die Bewertung bei einem Film grundlegend ändert.

Filmdienst.de/Katholische Filmkommission für Deutschland (Redaktion: Jörg Gerle, Felicitas Kleiner, Josef Lederle, Marius Nobach): Lexikon des Internationalen Films – Filmjahr 2022/2023

Schüren, 2023

528 Seiten

28,00 Euro

(als E-Book 14,99 Euro)

Hinweise

Homepage der Zeitschrift „Filmdienst“

Meine Besprechung von „Lexikon des Internationalen Films – Filmjahr 2008“

Meine Besprechung von „Lexikon des internationalen Films – Filmjahr 2009“

Meine Besprechung von “Lexikon des Internationalen Films – Filmjahr 2010″

Meine Besprechung von „Lexikon des Internationalen Films – Filmjahr 2011“

Meine Besprechung von „Lexikon des Internationalen Films – Filmjahr 2012“

Meine Besprechung von „Lexikon des Internationalen Films – Filmjahr 2013“

Meine Besprechung von „Lexikon des Internationalen Films – Filmjahr 2014“

Meine Besprechung von „Lexikon des Internationalen Films – Filmjahr 2015“

Meine Besprechung von „Lexikon des Internationalen Films – Filmjahr 2016“

Meine Besprechung von „Lexikon des Internationalen Films – Filmjahr 2017“

Meine Besprechung von „Lexikon des Internationalen Films – Filmjahr 2019/2020“

Meine Besprechung von „Lexikon des Internationalen Films – Filmjahr 2020/2021“

Meine Besprechung von „Lexikon des Internationalen Films – Filmjahr 2021/2022“

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