Neu im Kino/Filmkritik: Christian Petzold spielt „Miroirs No. 3“

September 18, 2025

Der Beginn von Christian Petzolds neuestem Spielfilm „Miroirs No. 3“ ist etwas seltsam und auch arg gekünstelt.

Zusammen mit ihrem Freund fährt die Klavierstudentin Laura (Paula Beer) ins Berliner Umland. Weil sie keine Lust auf ein Wochende mit seinen Freunden hat, streiten sie sich und er will sie zum Bahnhof fahren. Von dort kann sie den nächsten Zug nach Berlin nehmen. Auf einer einsamen Landstraße verunglücken sie. Ihr Freund stirbt. Sie überlebt ohne eine Kratzer, geht zu dem wenige Meter von dem Unfallort stehendem Haus und fragt die ihr bis dahin vollkommen unbekannte Betty (Barbara Auer), ob sie bei ihr einige Tage bleiben kann. Die allein in dem Haus lebende Betty ist einverstanden. In den folgenden Tagen erfährt Laura langsam mehr über Betty, ihren Mann Richard (Matthias Brandt) und ihren Sohn Max (Enno Trebs). Die beiden Männer betreiben in der Nähe eine Autowerkstatt. Sie wohnen dort und sind in offensichtlich illegale Geschäfte verwickelt. Sie alle versuchen, vor allem schweigend, den Verlust ihrer Tochter und Schwester verarbeiten. Anscheinend sah sie wie Laura aus.

In jedem Film gibt es Logiklücken und Auslassungen. Manchmal muss halt einfach etwas geglaubt werden, dass die Geschichte funktioniert. Manchmal gibt es am Ende eine gute Erklärung für bestimmte Lücken. In „Miroirs No. 3“ ist das nicht der Fall. Das beginnt mit dem Autounfall. Es wird nie erklärt, wie es auf der Landstraße dazu kam. Wir sehen nur das davor, wenn der Wagen über die Straße fährt, und das danach, wenn der Wagen, als sei er für ein Gemälde sorgfältig arrangiert worden, auf einem Feld auf der Seite liegt.

Danach wird Laura von Betty aufgenommen und lebt einige Tage mit ihr. Die Polizei, ihre Freunde und auch ihre Eltern glänzen durch Abwesenheit. Es ist, als ob sie über keinerlei Beziehungen verfügt, oder, wie in seinem Film „Yella“, als ob sie bei dem Unfall gestorben ist und sich jetzt in einem Zwischenzustand zwischen Leben und Tod befindet. Dann würde der Film ab dem Unfall in Lauras Kopf spielen.

Das Geheimnis in Bettys Familie wird erst relativ spät in dem enervierend langsam erzählten Film angedeutet. Einerseits ist es ziemlich offensichtlich, andererseits wird es nie wirklich enthüllt. Es ist eine Leerstelle, über die Betty, Richard und Max schweigen und sich stumme Vorwürfe machen. Hier gibt Petzold einfach zu wenig Informationen, um mit den Figuren mitfühlen zu können.

Dazwischen wird viel Musik gehört, Klavier gespielt (wir erinnern uns: Laura studiert Klavier) und Fahrrad gefahren.

Natürlich hat ein Film von Christian Petzold dank der Inszenierung, der vielen bewusst gewählten Anspielungen und Querverweise innerhalb des Films und zu anderen Werken und den in ihren Rollen versinkenden Schauspieler (die wir in diesem Fall alle aus früheren Petzold-Filmen kennen) immer eine gewisse Qualität. Aber dieses Mal dehnt er eine Idee von einem Film auf Spielfilmlänge. Am Ende ist „Miroirs No. 3“ sein schwächster Film.

Vielleicht sollte er mal wieder einen Kriminalfilm drehen.

Miroirs No. 3 (Deutschland 2025)

Regie: Christian Petzold

Drehbuch: Christian Petzold

mit Paula Beer, Barbara Auer, Matthias Brandt, Enno Trebs

Länge: 86 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Miroirs No. 3“

Moviepilot über „Miroirs No. 3“

Metacritic über „Miroirs No. 3“

Rotten Tomatoes über „Miroirs No. 3“

Wikipedia über „Miroirs No. 3“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Christian Petzolds „Phoenix“ (Deutschland 2014)

Meine Besprechung von Christian Petzolds „Transit“ (Deutschland/Frankreich 2018)

Meine Besprechung von Christian Petzolds „Undine“ (Deutschland/Frankreich 2020) und der DVD

Meine Besprechung von Christian Petzolds „Roter Himmel“ (Deutschland 2023)

Christian Petzold in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 8. August: Brandnacht

August 7, 2024

3sat, 22.25

Brandnacht (Deutschland/Schweiz 1992)

Regie: Markus Fischer

Drehbuch: Rosemarie Fendel, Markus Fischer

LV: Sam Jaun: Die Brandnacht, 1986

Privatdetektiv Peter Keller (Bruno Ganz) will im Emmental in seinem Heimatdorf einem alten Freund helfen. Der soll eine Frau vergewaltigt und ermordet haben. Schnell gerät Keller in einen wunderschön verschachtelten Hardboiled-Plot, der seine Vorbilder nie versteckt und sie – im Buch und im Film (beides gefiel mir damals) – gelungen auf schweizer Verhältnisse überträgt.

Der Roman erhielt 1987 Friedrich-Glauser-Preis.

Die damalige Kritik über den selten gezeigten Krimi, der anscheinend 2023 erstmals im Fernsehen gezeigt wurde: „herrlich ironischen Krimi (…) Philip Marlowe und Kemal Kayankaya sind wie Peter Keller Brüder im Geiste: zwar sarkastisch und bitter, aber nie traurig oder selbstmitleidig.“ (Fischer Film Almanach 1994)

Eine lohnenswerte Entdeckung

mit Bruno Ganz, Barbara Auer, Rolf Hoppe, Ueli Jäggi, Suzanne von Borsody, Dietmar Schönherr, Katja Peter

Hinweise

Filmportal über „Brandnacht“

Swissfilms über „Brandnacht“

Wikipedia über Sam Jaun

Krimi-Couch über Sam Jaun


TV-Tipp für den 14. Juni: Polizeiruf 110: Kreise

Juni 13, 2024

ARD, 21.45

Polizeiruf 110: Kreise (Deutschland 2015)

Regie: Christian Petzold

Drehbuch: Christian Petzold

Kommissar Hanns von Meuffels soll den Mord an der Eigentümerin einer Möbel-Manufaktur aufklären. Die Firma sollte von einem Investor übernommen werden und mit dem Eigentümerwechsel sollten 72 Arbeitsplätze wegfallen. Der Hauptverdächtige ist ihr Ex-Mann, dem die Polizei nichts nachweisen kann.

Christian Petzold, der in den vergangenen Jahren hauptsächlich für das Kino arbeitete und dessen TV-Filme immer wie Kinofilme aussehen, inszeniert seinen ersten „Polizeiruf 110“. Es wurde, wie erwartet, ein ebenso ungewöhnlicher, wie gelungener Krimi. Mit „Wölfe“ (2016) und „Tatorte“ (2018), gleichzeitig der letzte von-Meuffels-Polizeiruf, inszenierte Petzold zwei weitere hochgelobte „Polizeiruf 110“-Krimis mit Kommissar von Meuffels.

Ach ja: Petzolds Inspiration für „Kreise“ war Claude Gorettas „Ganz so schlimm ist er auch nicht“ mit einem noch jungen und schlanken Gérard Depardieu in der Hauptrolle.

mit Matthias Brandt, Barbara Auer, Justus von Dohnányi, Luise Heyer, Daniel Sträßer, Jan Messutat

Hinweise

Wikipedia über „Polizeiruf 110“ und diesen Polizeiruf

Meine Besprechung von Christian Petzolds „Phoenix“ (Deutschland 2014)

Meine Besprechung von Christian Petzolds „Transit“ (Deutschland/Frankreich 2018)

Meine Besprechung von Christian Petzolds „Undine“ (Deutschland/Frankreich 2020) und der DVD

Meine Besprechung von Christian Petzolds „Roter Himmel“ (Deutschland 2023)

Christian Petzold in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 14. Mai: Nachtschicht: Wir sind alle keine Engel

Mai 13, 2024

ZDFneo, 20.15

Nachtschicht: Wir sind alle keine Engel (Deutschland 2014)

Regie: Lars Becker

Drehbuch: Lars Becker

Während der „Ab-in-die-Wüste-Schlussmacherwoche” eines Radiosenders macht Pizza-Bote Mufti via Radio und Moderatorin, die seine Freundin Sharronda über die Trennung informieren soll, mit ihr Schluß. Sharronda flippt aus, überfällt den Blumenladen, in dem sie arbeitete, und das krisenerprobte Team vom Kriminaldauerdienst hat eine neue arbeitsreiche Nacht vor sich.

Denn nachdem die Geiselnahme beendet ist, wird Mufti von einem maskierten Mann auf offener Straße erschossen und Sharrondas Brüder Dexter und Gordon, zwei Schläger mit Nazi-Vergangenheit, haben die Tat gesehen.

Gewohnt kurzweiliger, top besetzter „Nachtschicht“-Krimi mit absurden Situationen und viel Wortwitz. Dieses Mal, wegen des Radiosenders, der eine wichtige Rolle hat, sogar mit vielen bekannten Rocksongs.

mit Armin Rohde, Barbara Auer, Minh-Khai Phan-Thi, Christoph Letkowski, Özgür Karadeniz, Alina Levshin, Katrin Bauerfeind, Clemens Schick, Margarita Broich, Tristan Seith, Edin Hasanovic, Chiara Schoras, Hans Jochen Wagner, Kida Khodr Ramadan

Hinweise

Wikipedia über Lars Becker

Lexikon der deutschen Krimi-Autoren über Lars Becker

Lars Becker in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 1. April: Transit

März 31, 2024

ZDF, 23.35

Transit (Deutschland/Frankreich 2018)

Regie: Christian Petzold

Drehbuch: Christian Petzold

LV (frei nach): Anna Seghers: Transit, 1944/1947

Georg Seidler will aus Europa nach Mexiko flüchten. In Marseille wartet er auf das rettende Transitvisum und trifft auf die Frau des Mannes, dessen Identität er angenommen hat.

Christian Petzold verlegt Anna Seghers während des Zweiten Weltkriegs spielenden Roman in die Gegenwart. Mit einem sehr überzeugendem Ergebnis.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Franz Rogowski, Paula Beer, Godehard Giese, Lilien Batman, Maryam Zaree, Barbara Auer, Matthias Brandt, Sebastian Hülk, Antoine Oppenheim, Ronald Kukulies, Justus von Dohnányi, Alex Brendemühl, Trystan Pütter

Die lesenswerte Vorlage

ist in verschiedenen Ausgaben erhältlich, u. a.

 

Anna Seghers: Transit

Aufbau Taschenbuch, 2018

416 Seiten

12 Euro

Der Roman erschien zuerst 1944 in den USA auf englisch, anschließend in Mexiko auf spanisch und 1947 auf deutsch als Fortsetzungsroman in der Berliner Zeitung.

Spätere deutsche Veröffentlichungen bearbeiteten den Text.

Erst 2001 erschien im Rahmen der Werkausgabe die erste authentische deutsche Buchausgabe.

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Transit“

Moviepilot über „Transit“

Metacritic über „Transit“

Rotten Tomatoes über „Transit“

Wikipedia über „Transit“ (deutsch, englisch)

Berlinale über „Transit“

Meine Besprechung von Christian Petzolds “Phoenix” (Deutschland 2014)

Meine Besprechung von Christian Petzolds „Transit“ (Deutschland/Frankreich 2018)

Meine Besprechung von Christian Petzolds „Undine“ (Deutschland/Frankreich 2020) und der DVD

Meine Besprechung von Christian Petzolds „Roter Himmel“ (Deutschland 2023)

Christian Petzold in der Kriminalakte

 


TV-Tipp für den 26. Juli: Brandnacht

Juli 25, 2023

3sat, 20.15

Brandnacht (Deutschland/Schweiz 1992)

Regie: Markus Fischer

Drehbuch: Rosemarie Fendel, Markus Fischer

LV: Sam Jaun: Die Brandnacht, 1986

Die Wege der Programmverantwortlichen sind unergründlich: heute ist, so 3sat in seiner Ankündigung, die deutsche TV-Premiere dieses Kinofilm, der damals auch in den deutschen Kinos lief, vom ZDFkoproduziert wurde, prominent besetzt ist und von Markus Fischer inszeniert wurde. Er ist auch für mehrere „Tatorte“ und Hunkeler-Krimis verantwortlich. Kurz: es gibt keinen nachvollziehbaren Grund, warum der Krimi noch nie im Fernsehen lief.

Es geht um den Privatdetektiv Peter Keller (Bruno Ganz), der im Emmental in seinem Heimatdorf einem alten Freund will. Der soll eine Frau vergewaltigt und ermordet haben. Schnell gerät Keller in einen wunderschön verschachtelten Hardboiled-Plot, der seine Vorbilder nie versteckt und sie – im Buch und im Film (beides gefiel mir damals) – gelungen auf schweizer Verhältnisse überträgt.

Der Roman erhielt 1987 Friedrich-Glauser-Preis.

Die damalige Kritik: „herrlich ironischen Krimi (…) Philip Marlowe und Kemal Kayankaya sind wie Peter Keller Brüder im Geiste: zwar sarkastisch und bitter, aber nie traurig oder selbstmitleidig.“ (Fischer Film Almanach 1994)

Eine lohnenswerte Entdeckung (und vielleicht läuft der Krimi demnächst öfter im Fernsehen)

mit Bruno Ganz, Barbara Auer, Rolf Hoppe, Ueli Jäggi, Suzanne von Borsody, Dietmar Schönherr, Katja Peter

Hinweise

3sat über „Brandnacht“ und die aus vier Filmen bestehende Reihe zum 70. Geburtstag des Schweizer Regisseurs Markus Fischer

Filmportal über „Brandnacht“

Swissfilms über „Brandnacht“

Wikipedia über Sam Jaun

Krimi-Couch über Sam Jaun


Neu im Kino/Filmkritik: „Wolke unterm Dach“, Mama im Himmel, Papa traurig

Mai 1, 2022

Wolke unterm Dach“ ist jetzt nicht der schlechteste Film der Welt. Er ist kompetent gemacht. Die Schauspieler sind auch okay. Und auf einer grundlegenden Ebene stimmt auch die Dramaturgie. Am Anfang lernen Paul (kein Nachname) und Julia (kein Nachname) sich kennen. Schnell folgen in einer austauschbar-belanglosen, aber beschwingten Werbeclip-Montage glückliche Momente zu zweit, die Heirat, der Einzug in ein uriges, auch nach Jahren kaum renoviertes Haus, ein schnuckeliges Kind und der plötzliche Tod von Julia.

Danach, und darum geht es in dem Film, müssen Paul und seine Tochter Lilly mit dem Tod zurechtkommen. Das wird, locker angelehnt an die bekannten Phasen der Trauer (die damit auch den Plot liefern), erzählt. Mit etwas Humor, etwas Traurigkeit und Stimmungsschwankungen.

Das könnte ein guter Film über ein jeden irgendwann betreffendes Thema sein. Am Ende ist „Wolke unter Dach“ ein typischer deutscher Wohlfühlfilm, der schnell aus den Kinos verschwindet und noch schneller vergessen ist.

Der Grund dafür liebt, mal wieder, am Drehbuch. So wollen Regisseur Alain Gsponer und sein Drehbuchautor Dirk Ahner sich nicht entscheiden, ob sie Pauls oder Lillys Geschichte erzählen. Also erzählen sie einfach beide Trauerbewältigungen gleichberechtigt. Während Lilly Bewältigung mit der titelgebenden Wolke auf dem Dachboden und der Mutter als imaginären Freundin wenigstens in sich schlüssig ist, ist das bei Pauls Geschichte nicht so. Ihm werden ziemlich wahllos alle möglichen Probleme angedichtet. So hat er massive finanzielle Probleme. Gleichzeitig hat er in einer Klinik als Stationsleiter eine Stelle mit einem festen Gehalt, das für die Finanzierung eines Hauses ausreichen sollte. Nachdem er ein Foto entdeckt, wird er eifersüchtig auf einen mutmaßlichen Liebhaber seiner Frau. Einmal betrinkt er sich besinnungslos. Einmal demoliert er die Wohnung. Mehrmals räumt er um und hängt mit seinem Arbeitskollegen und Freund Malik ab. Er kümmert sich um Lilly. Und selbstverständlich ist er von den Hausarbeiten vollkommen überfordert und unwillig, um Hilfe zu bitten. Das ist alles wahllos zusammengeklaubt aus dem Story-Baukasten. Nichts davon wird vertieft oder konsequent zu Ende erzählt. Für die Geschichte bleiben alle diese Episoden, Probleme und Marotten ohne Folgen. Am Ende des Films wissen wir über Paul nicht mehr als am Anfang. Er wird nie zu einer glaubwürdigen dreidimensionalen Figur mit für die Filmgeschichte nachvollziehbaren und wichtigen Problemen, Sehnsüchten und Zielen. In dieser Hinsicht erfahren wir mehr über seine tote Frau Julia. Oder Julias Mutter, die mal wieder Trost in der Kirche sucht.

Wolke unterm Dach (Deutschland 2022)

Regie: Alain Gsponer

Drehbuch: Dirk Ahner

mit Frederick Lau, Hannah Herzsprung, Romy Schroeder, Barbara Auer, Kida Khodr Ramadan, Nicolette Krebitz, Reinout Scholten van Aschat

Länge: 112 Minuten

FSK: ab 12 Jahre (mit Eltern ab 6 erlaubt; – und so dürfte Lilly sich den Film ansehen)

Hinweise

Filmportal über „Wolker unterm Dach“

Moviepilot über „Wolke unterm Dach“

Meine Besprechung von Alain Gsponers „Jugend ohne Gott“ (Deutschland 2017)


TV-Tipp für den 22. August: Nachtschicht: Das tote Mädchen

August 21, 2021

ZDFneo, 21.45

Nachtschicht: Das tote Mädchen (Deutschland 2010, Regie: Lars Becker)

Drehbuch: Lars Becker

Ein russisches Callgirl wird ermordet und in der Elbe versenkt. Das Nachtschicht-Team sucht den Mörder und landet schnell bei einem Privatbankier, der behauptet die Tote nicht zu kennen.

Nix neues von der “Nachtschicht”: Dutzende bekannter Gesichter, die endlich (?) mal wieder (?) zeigen, was sie können, gutes Buch, gute Regie, gute Unterhaltung.

mit Armin Rohde, Barbara Auer, Minh-Khai Phan-Thi, Pierre Semmler, Dietmar Bär, Kai Wiesinger, Jürgen Prochnow, Lisa Maia Potthoff

Hinweise

ZDF über „Nachtschicht“

Wikipedia über „Nachtschicht“

Lexikon der deutschen Krimi-Autoren über Lars Becker

Lars Becker in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 9. November: Transit

November 8, 2020

Arte, 20.15

Transit (Deutschland/Frankreich 2018)

Regie: Christian Petzold

Drehbuch: Christian Petzold

LV (frei nach): Anna Seghers: Transit, 1944/1947

Georg Seidler will aus Europa nach Mexiko flüchten. In Marseille wartet er auf das rettende Transitvisum und trifft auf die Frau des Mannes, dessen Identität er angenommen hat.

TV-Premiere. Christian Petzold verlegt Anna Seghers während des Zweiten Weltkriegs spielenden Roman in die Gegenwart. Mit einem sehr überzeugendem Ergebnis.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Franz Rogowski, Paula Beer, Godehard Giese, Lilien Batman, Maryam Zaree, Barbara Auer, Matthias Brandt, Sebastian Hülk, Antoine Oppenheim, Ronald Kukulies, Justus von Dohnányi, Alex Brendemühl, Trystan Pütter

Die lesenswerte Vorlage

ist in verschiedenen Ausgaben erhältlich, u. a.

 

Anna Seghers: Transit

Aufbau Taschenbuch, 2018

416 Seiten

12 Euro

Der Roman erschien zuerst 1944 in den USA auf englisch, anschließend in Mexiko auf spanisch und 1947 auf deutsch als Fortsetzungsroman in der Berliner Zeitung.

Spätere deutsche Veröffentlichungen bearbeiteten den Text.

Erst 2001 erschien im Rahmen der Werkausgabe die erste authentische deutsche Buchausgabe.

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Transit“

Moviepilot über „Transit“

Metacritic über „Transit“

Rotten Tomatoes über „Transit“

Wikipedia über „Transit“ (deutsch, englisch)

Berlinale über „Transit“

Meine Besprechung von Christian Petzolds “Phoenix” (Deutschland 2014)

Meine Besprechung von Christian Petzolds „Transit“ (Deutschland/Frankreich 2018)

Meine Besprechung von Christian Petzolds „Undine“ (Deutschland 2020)

Christian Petzold in der Kriminalakte

Bonushinweis

Seit einigen Tagen kann Christian Petzolds neuer Film „Undine“ online bei den einschlägigen Plattformen gekauft werden. Am 19. November veröffentlicht Piffl Medien/good!movies den Film als Stream, DVD- und Blu-ray.


TV-Tipp für den 6. Oktober: Nachtschicht: Reise in den Tod

Oktober 5, 2020

ZDFneo, 21.45

Nachtschicht: Reise in den Tod (Deutschland 2012)

Regie: Lars Becker

Drehbuch: Lars Becker

Während einer Polizeikontrolle verliert ein Schleuser einen Teil seiner aus Afrika kommenden Fracht, eine aus Afrika kommende Hausangestellte beschwert sich bei der Polizei über ihre Arbeitgeber und das bewährte „Nachtschicht“-Team erlebt wieder eine unruhige Nacht, in der alles mit allem zusammen hängt.

Das Lexikon des internationalen Films meint: „Dicht inszenierter und gut gespielter (Fernseh-)Kriminalfilm.“ Besser hätte ich es auch nicht sagen können.

Ach ja: gewohnt gut besetzt.

mit Armin Rohde, Barbara Auer, Minh-Khai Phan-Thi, Götz George, Jeanette Hain, Peter Kremer, Hadnet Tesfai, Dominique Siassia, Clemens Schick, Filip Peeters, Christian Redl, Jan-Gregor Kremp

Hinweise

Wikipedia über „Nachtschicht“

Lexikon der deutschen Krimi-Autoren über Lars Becker

Lars Becker in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 29. September: Nachtschicht: Ein Mord zu viel

September 29, 2020

ZDFneo, 21.45

Nachtschicht: Ein Mord zu viel (Deutshland 2010)

Regie: Lars Becker

Drehbuch: Lars Becker

Pinky Brühl behauptet, der vierte Mord gehe nicht auf sein Konto und weil die Polizei ihm nicht glaubt, flüchtet er aus der Haft. Das Nachtschicht-Team jagt ihn.

Und wieder gibt es eine aufregende Nacht für die Hamburger Polizisten mit gut aufgelegten Schauspielern und pointierten Dialogen.

mit Armin Rohde, Barbara Auer, Minh-Khai Phan-Thi, Peter Kremer, Misel Maticevic, Lars Rudolph, Katja Flint, Olli Dietrich, Joachim Król

Hinweise

ZDF über „Nachtschicht“

Wikipedia über „Nachtschicht“

Lexikon der deutschen Krimi-Autoren über Lars Becker

Lars Becker in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 4. Mai: Nachtschicht: Cash & Carry

Mai 3, 2020

ZDF, 20.15

Nachtschicht: Cash & Carry (Deutschland 2020)

Regie: Lars Becker

Drehbuch: Lars Becker

Zuerst geht eine Verhaftung schief, weil ein zufällig vorbeikommender Streifenpolizist eine Personenkontrolle bei Elias Zekarias (Tedros Teclebrhan) durchführt. Kurz darauf ist dieser Streifenpolizist tot und zwei Kleingangster, die einen Geldautomaten klauten, sind auf der Flucht. Verfolgt von Erichsen (Armin Rohde), Lisa Brenner (Barbara Auer), Zekarias und etlichen Kollegen, die die Polizistenmörder schnappen wollen.

Gewohnt unterhaltsames Multikulti-“Nachtschicht“-Abenteuer mit einer lustvoll aufspielenden Riege bekannter Schauspieler, humorvoll-pointierten Dialogen und absurden Wendungen. Was auch daran liegt, dass die Gangster nicht gerade die hellsten Leuchten am Christbaum sind und einige Polizisten eine sehr laxe Auffassung von Gesetzestreue haben.

Lars-Becker- und Armin-Rohde-Fans können sich schon einmal den 25. Mai im Kalender notieren. Dann gibt es mit „Friss oder stirb“ einen neuen in Berlin spielenden „Der gute Bulle“-Krimi.

Mit Armin Rohde, Barbara Auer, Tedros Teclebrhan, Minh-Khai Phan-Thi, Özgür Karadeniz, Friederike Becht, Benno Fürmann, Klismann Lefaza Jovete, Pit Bukowski, Hassan Akkouch, Lorna Ishema, Nadeshda Brennicke, Maximilian Brückner, Albrecht Ganskopf, Liz Baffoe

Hinweise

ZDF über „Nachtschicht“

Wikipedia über „Nachtschicht“

Lexikon der deutschen Krimi-Autoren über Lars Becker

Lars Becker in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 6. Februar: Nachtschicht: Reise in den Tod

Februar 6, 2020

ZDFneo, 21.45

Nachtschicht: Reise in den Tod (Deutschland 2012)

Regie: Lars Becker

Drehbuch: Lars Becker

Während einer Polizeikontrolle verliert ein Schleuser einen Teil seiner aus Afrika kommenden Fracht, eine aus Afrika kommende Hausangestellte beschwert sich bei der Polizei über ihre Arbeitgeber und das bewährte „Nachtschicht“-Team erlebt wieder eine unruhige Nacht, in der alles mit allem zusammen hängt.

Das Lexikon des internationalen Films meint: „Dicht inszenierter und gut gespielter (Fernseh-)Kriminalfilm.“ Besser hätte ich es auch nicht sagen können.

Ach ja: gewohnt gut besetzt.

mit Armin Rohde, Barbara Auer, Minh-Khai Phan-Thi, Götz George, Jeanette Hain, Peter Kremer, Hadnet Tesfai, Dominique Siassia, Clemens Schick, Filip Peeters, Christian Redl, Jan-Gregor Kremp

Hinweise

Wikipedia über „Nachtschicht“

Lexikon der deutschen Krimi-Autoren über Lars Becker

Lars Becker in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 29. August: Polizeiruf 110: Kreise

August 29, 2019

WDR, 20.15

Polizeiruf 110: Kreise (Deutschland 2015)

Regie: Christian Petzold

Drehbuch: Christian Petzold

Kommissar Hanns von Meuffels soll den Mord an der Eigentümerin einer Möbel-Manufaktur aufklären. Die Firma sollte von einem Investor übernommen werden und mit dem Eigentümerwechsel sollten 72 Arbeitsplätze wegfallen. Der Hauptverdächtige ist ihr Ex-Mann, dem die Polizei nichts nachweisen kann.

Christian Petzold, der in den vergangenen Jahren hauptsächlich für das Kino arbeitete und dessen TV-Filme immer wie Kinofilme aussehen, inszeniert seinen ersten „Polizeiruf 110“. Es wurde, wie erwartet, ein ebenso ungewöhnlicher, wie gelungener Krimi. 2016 inszenierte er mit „Wolfe“ einen weiteren „Polizeiruf 110“ mit Kommissar von Meuffels.

Ach ja: Petzolds Inspiration für „Kreise“ war Claude Gorettas „Ganz so schlimm ist er auch nicht“ mit einem noch jungen und schlanken Gérard Depardieu in der Hauptrolle.

mit Matthias Brandt, Barbara Auer, Justus von Dohnányi, Luise Heyer, Daniel Sträßer, Jan Messutat

Hinweise

Wikipedia über „Polizeiruf 110“ und diesen Polizeiruf

Meine Besprechung von Christian Petzolds „Phoenix“ (Deutschland 2014)

Meine Besprechung von Christian Petzolds „Transit“ (Deutschland/Frankreich 2018)

Christian Petzold in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 16. Dezember: Polizeiruf 110: Tatorte

Dezember 16, 2018

ARD, 20.15

Polizeiruf 110: Tatorte (Deutschland 2018)

Regie: Christian Petzold

Drehbuch: Christian Petzold

Auf dem Parkplatz eines Autokinos wird eine Psychiaterin ermordet. Ihre kleine Tochter sah die Tat. Kommissar von Meuffels (Matthias Brandt) ermittelt.

Dritter „Polizeiruf 110“ von Christian Petzold, der der Abschluss seiner von-Meuffels-Trilogie und gleichzeitig der letzte Fall für Hanns von Meuffels ist.

Mit seinem 15. Fall verabschiedet sich einer der interessantesten und filmisch experimentierfreudigsten TV-Kommissare. Denn er lieferte niemals Dienst nach Vorschrift, er kultivierte keine Masche und er ist kein durchgeknallter Exzentriker.

Mit Matthias Brandt, Barbara Auer, Maryam Zaree

Wiederholungen

One, Sonntag, 16. Dezember, 21.45 Uhr und 23.45 Uhr

ARD, Dienstag, 18. Dezember, 00.35 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

ARD über „Polizeiruf 110“

BR über „Polizeiruf 110: Tatorte“

Wikipedia über „Polizeiruf 110“ und diesen Polizeiruf

Meine Besprechung von Christian Petzolds „Phoenix“ (Deutschland 2014)

Meine Besprechung von Christian Petzolds „Transit“ (Deutschland/Frankreich 2018)

Christian Petzold in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 4. Dezember: Polizeiruf 110: Kreise

Dezember 4, 2018

NDR, 22.00

Polizeiruf 110: Kreise (Deutschland 2015)

Regie: Christian Petzold

Drehbuch: Christian Petzold

Kommissar Hanns von Meuffels soll den Mord an der Eigentümerin einer Möbel-Manufaktur aufklären. Die Firma sollte von einem Investor übernommen werden und mit dem Eigentümerwechsel sollten 72 Arbeitsplätze wegfallen. Der Hauptverdächtige ist ihr Ex-Mann, dem die Polizei nichts nachweisen kann.

Christian Petzold, der in den vergangenen Jahren hauptsächlich für das Kino arbeitete und dessen TV-Filme immer wie Kinofilme aussehen, inszeniert seinen ersten „Polizeiruf 110“. Es wurde, wie erwartet, ein ebenso ungewöhnlicher, wie gelungener Krimi. 2016 inszenierte er mit „Wolfe“ einen weiteren „Polizeiruf 110“ mit Kommissar von Meuffels.

Ach ja: Petzolds Inspiration für „Kreise“ war Claude Gorettas „Ganz so schlimm ist er auch nicht“ mit einem noch jungen und schlanken Gérard Depardieu in der Hauptrolle.

mit Matthias Brandt, Barbara Auer, Justus von Dohnányi, Luise Heyer, Daniel Sträßer, Jan Messutat

Hinweise

Wikipedia über „Polizeiruf 110“ und diesen Polizeiruf

Meine Besprechung von Christian Petzolds „Phoenix“ (Deutschland 2014)

Meine Besprechung von Christian Petzolds „Transit“ (Deutschland/Frankreich 2018)

Christian Petzold in der Kriminalakte


Neu im Kino/Buch- und Filmkritik: Über Christian Petzolds Anna-Seghers-Verfilmung „Transit“

April 5, 2018

Georg, ein Mittzwanziger, hängt in Marseille fest. Wie unzählige andere Flüchtlinge. Er wartet und steht in Schlangen bei verschiedenen Konsulaten, um an Visa und Transitbescheinigungen zu gelangen. Denn er darf nur dann in der Hafenstadt bleiben, wenn er sie verlassen will. Das ist allerdings leichter gesagt, als getan, denn die verschiedenen Bescheinigungen, die unterschiedliche Gültigkeitstage haben, erhält er nur nacheinander von verschiedenen Staaten, die sich untereinander nicht absprechen, und er kann erst dann abreisen, wenn er einen lückenlosen Reiseweg nachweisen kann. Dieses kafkaeske Labyrinth schildert Anna Seghers in ihrem Roman „Transit“, den sie während ihrer Flucht schrieb und der erstmals 1944 veröffentlicht wurde, ausführlicher als Christian Petzold in seiner grandiosen Verfilmung, in der er frei mit der Vorlage umging, aber ihrem Geist treu blieb.

Die größte und augenfälligste Veränderung ist dabei Petzolds Entscheidung, den Film nicht während des Zweiten Weltkriegs, sondern in der Gegenwart spielen zu lassen. Das fällt, wegen der historischen Kulisse, den zeitlosen Kleidern und dem Verzicht auf fast alles, was den Film eindeutig in der Gegenwart verortet, kaum auf. Auch die Dialoge, teils aus Seghers Roman, teils in diesem Stil, sind eher im Duktus der vierziger Jahre als in dem der Gegenwart gehalten. Hier gibt es die zweite große Veränderung zum Roman. Der Roman wird von einem Ich-Erzähler, von dem wir nur den Nachnamen Seidler kennen, erzählt. Im Film gibt es einen Voice-Over-Erzähler. Es ist ein Barkeeper. Die Verlegung der Geschichte in die Gegenwart wirkt daher eher wie ein Verfremdungseffekt, der mühelos die Geschichte aus ihrem historischen Korsett befreit und in die Gegenwart transportiert. Petzold muss die aktuellen Flüchtlingsbewegungen im Film nicht ansprechen. Durch die Filmgeschichte sind sie immer präsent.

Das gilt auch für den Rechtsruck und die verschiedenen Renationalisierungstendenzen. Durch den einfachen Trick, Gegenwart und Vergangenheit übereinanderzulegen, wird die Vergangenheit erschreckend lebendig.

Ich konnte mir vorstellen, dass jemand mit einem Anzug und einem Seesack am Hafen von Marseille langläuft, sich einmietet in ein Hotel und sagt: ‚In drei Tagen kommen die Faschisten, ich muss hier raus.‘ Das hat mich überhaupt nicht irritiert. Und das irritiert mich, dass es mich nicht irritierte. Das hieß für mich, dass die Fluchtbewegungen, die Ängste, die Traumata, die Geschichten der Menschen, die vor über 70 Jahren in Marseille festhingen, sofort verständlich sind. Die müssen überhaupt nicht erklärt werden. Das fand ich überraschend. (…)

Transiträume sind immer Balanceakte. Wir mussten immer die Balance halten zwischen etwas, das man heute noch findet, und etwas, das die Zeichen nicht zu modern macht. Wir wollten keine Blase von alten Gespenstern, die durch das heutige Marseille laufen, sondern diese Gespenster sind von heute.“ (Christian Petzold)

Während der Roman vor allem eine Ode an den Stillstand ist, werden im Film stärker Beziehungen und Geschichten herausgearbeitet. Die Personen, die im Roman immer flüchtig sind, werden konkreter und plastischer. Sie haben Geschichten, die schon im Buch vorhanden sind. Zum Beispiel die von Marie, die jetzt bei einem Arzt lebt, für den sie ihren Mann, den Schriftsteller Weidel, verlassen hat. Trotzdem möchte sie zurück zu Weidel und, weil sie hörte, dass er in Marseille sei, sucht sie ihn in den Cafés und Gassen der Hafenstadt. Auf ihrer Suche trifft sie Georg, der in Paris durch einen Zufall an den letzten, noch nicht veröffentlichten Roman und einige Briefe von Weidel gelangt ist. Es dauert lange, bis Georg erfährt, wenn Marie sucht. Bis dahin gelangt er, als bekannter Schriftsteller, mühelos an die benötigten und schon genehmigten Papiere für seine Reise nach Mexiko. Er begegnet einem Komponisten, der für verschiedene Transitvisa ansteht und einer Frau mit zwei Hunden. Er spielt Fußball mit einem Jungen, der zu seinem Begleiter wird.

Es sind oft wiederholte Begegnungen, aus denen sich im herkömmlichen Sinn keine Geschichte ergibt und es ist, im Roman stärker als im Film, auch die Beschreibung eines Vakuums. Eigentlich ist Georg in dem Alter, in dem er Erfahrungen machen sollte, an die er sich später erinnern möchte und die sein späteres Leben bestimmen. Aber in Marseille hängt er, wie die anderen Flüchtlinge, nur herum. Wie Zombies in einer Wartehalle.

Transit (Deutschland/Frankreich 2018)

Regie: Christian Petzold

Drehbuch: Christian Petzold

LV (frei nach): Anna Seghers: Transit, 1944/1947

mit Franz Rogowski, Paula Beer, Godehard Giese, Lilien Batman, Maryam Zaree, Barbara Auer, Matthias Brandt, Sebastian Hülk, Antoine Oppenheim, Ronald Kukulies, Justus von Dohnányi, Alex Brendemühl, Trystan Pütter

Länge: 101 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Die lesenswerte Vorlage

ist aktuell in verschiedenen Ausgaben erhältlich

Anna Seghers: Transit

Aufbau Verlag

304 Seiten

10 Euro (Taschenbuch)

3,49 Euro (Ebook)

Umfangreicher (wegen fast hundert Seiten Bonusmaterial) als Teil der Werkausgabe (Das erzählerische Werk I/5) von 2001

384 Seiten

30 Euro

Der Roman erschien zuerst 1944 in den USA auf englisch, anschließend in Mexiko auf spanisch und 1947 auf deutsch als Fortsetzungsroman in der Berliner Zeitung.

Spätere deutsche Veröffentlichungen bearbeiteten den Text.

Erst 2001 erschien im Rahmen der Werkausgabe die erste authentische deutsche Buchausgabe.

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Transit“

Moviepilot über „Transit“

Metacritic über „Transit“

Rotten Tomatoes über „Transit“

Wikipedia über „Transit“ (deutsch, englisch)

Berlinale über „Transit“

Meine Besprechung von Christian Petzolds “Phoenix” (Deutschland 2014)

Christian Petzold in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 5. November: Nachtschicht: Das tote Mädchen

November 5, 2017

ZDFneo, 22.30

Nachtschicht: Das tote Mädchen (Deutschland 2010, Regie: Lars Becker)

Drehbuch: Lars Becker

Ein russisches Callgirl wird ermordet und in der Elbe versenkt. Das Nachtschicht-Team sucht den Mörder und landet schnell bei einem Privatbankier, der behauptet die Tote nicht zu kennen.

Nix neues von der “Nachtschicht”: Dutzende bekannter Gesichter, die endlich (?) mal wieder (?) zeigen, was sie können, gutes Buch, gute Regie, gute Unterhaltung.

mit Armin Rohde, Barbara Auer, Minh-Khai Phan-Thi, Pierre Semmler, Dietmar Bär, Kai Wiesinger, Jürgen Prochnow, Lisa Maia Potthoff

Hinweise

Wikipedia über „Nachtschicht“

Lexikon der deutschen Krimi-Autoren über Lars Becker

Lars Becker in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 30. August: Die innere Sicherheit

August 29, 2017

3sat, 22.25

Die innere Sicherheit (Deutschland 2000, Regie: Christian Petzold)

Drehbuch: Christian Petzold, Harun Farocki

Die 15-jährige Jeanne ist mit ihren Eltern ständig auf der Flucht. Denn diese sind gesuchte, ehemalige RAF-Terroristen. Jetzt müssen sie wegen Geldproblemen zurück nach Deutschland. Die alten Freunde sollen ihnen aus der finanziellen Misere helfen. Und Jeanne ist erstmals wirklich verliebt.

Mit dem genau beobachteten, die deutsche Wirklichkeit sezierenden Drama über vergangene Schuld, das Erwachsenwerden und Verpflichtungen hatte Christian Petzold seinen Durchbruch bei den Kritikern und dem Publikum (über 100.000 Zuschauer). Stellvertretend für die zahlreichen euphorischen Besprechungen: „bester deutscher Film des Jahres“ (Michael Althen, SZ, 31. Januar 2001)

Mit Julia Hummer, Barbara Auer, Richy Müller, Günther Maria Halmer

Hinweis

M Means Movie: Interview mit Christian Petzold (2001)

Wikipedia über “Die innere Sicherheit”

Meine Besprechung von Christian Petzolds “Phoenix” (Deutschland 2014)

Christian Petzold in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 2. März: Nachtschicht: Wir sind die Polizei

März 2, 2017

ZDFneo, 20.15

Nachtschicht: Wir sind die Polizei (Deutschland 2010, Regie: Lars Becker)

Drehbuch: Lars Becker

In Hamburg geht’s auch in der siebten „Nachtschicht“-Folge rund: die Schicht beginnt mit einem Krokodil. Dann gibt es schlagende Männer, Männer, die in Frauenkleidern einen Juwelierladen überfallen und falsche Polizisten (Kennen wir die nicht schon von der vorherigen Nachtschicht?).

Die gewohnt kurzweilige Folge war für den Grimme-Preis nominiert.

mit Armin Rohde, Barbara Auer, Minh-Khai Phan-Thi, Roeland Wiesnekker, Peter Kremer, Cosma Shiva Hagen, Ralph Herforth, Oliver Stokowski

Hinweise

Wikipedia über „Nachtschicht“

Lexikon der deutschen Krimi-Autoren über Lars Becker

Lars Becker in der Kriminalakte