LV: H. G. Wells: The War of the Worlds, 1898 (Der Krieg der Welten)
Aliens wollen die Menschheit vernichten und Hafenarbeiter Ray Ferrier (Tom Cruise) stolpert mit seinen Kindern, die er retten will, durch ein sich in Auflösung befindendes Land. Denn die Aliens sind unbesiegbar.
Extrem düsterer, von 9/11 beeinflusster Science-Fiction-Film von Steven Spielberg.
Am Donnerstag, den 13. Juli, läuft „Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil eins“ mit Tom Cruise an – und der Film ist verdammt gut. Die Kritik gibt es zum Filmstart.
mit Tom Cruise, Dakota Fanning, Miranda Otto, Justin Chatwin, Tim Robbins, Amy Ryan
Wiederholung: Montag, 10. Juli, 01.45 Uhr (Taggenau!; Davor zeigt Sat.1 ab 20.15 Uhr, zwei „Mission: Impossible“-Film mit Tom Cruise)
LV: H. G. Wells: The War of the Worlds, 1898 (Der Krieg der Welten)
Aliens wollen die Menschheit vernichten und Hafenarbeiter Ray Ferrier (Tom Cruise) stolpert mit seinen Kindern, die er retten will, durch ein sich in Auflösung befindendes Land. Denn die Aliens sind unbesiegbar.
Extrem düsterer, von 9/11 beeinflusster Science-Fiction-Film von Steven Spielberg.
mit Tom Cruise, Dakota Fanning, Miranda Otto, Justin Chatwin, Tim Robbins, Amy Ryan
LV: H. G. Wells: The War of the Worlds, 1898 (Der Krieg der Welten)
Aliens wollen die Menschheit vernichten und Hafenarbeiter Ray Ferrier (Tom Cruise) stolpert mit seinen Kindern, die er retten will, durch ein sich in Auflösung befindendes Land. Denn die Aliens sind unbesiegbar.
Extrem düsterer, von 9/11 beeinflusster Science-Fiction-Film von Steven Spielberg.
Anschließend, um 22.40 Uhr, zeigt Kabel 1 die neue Doku „Die Steven-Spielberg-Story“ und um Mitternacht „Der Soldat James Ryan“.
mit Tom Cruise, Dakota Fanning, Miranda Otto, Justin Chatwin, Tim Robbins, Amy Ryan
Dr. Moreau – das dürfte allgemein bekannt sein – forscht im Pazifik auf einer einsamen Insel. Er will aus Tieren Menschen machen. Mit durchwachsenem Ergebnis.
H. G. Wells erfand diesen Dr. Moreau und erzählte in dem 1896 erschienenem Roman „Die Insel des Dr. Moreau“ die Geschichte dieses Wissenschaftler. Heute ist „Die Insel des Dr. Moreau“ ein Klassiker der Science-Fiction-Literatur und, wie meine wiederholte (?; ich weiß nicht, ob ich den Roman nicht schon einmal als Jugendlicher gelesen habe. In jedem Fall habe ich jetzt zum ersten Mal die englische Ausgabe gelesen.) Lektüre zeigt, ein immer noch gut lesbarer Roman. Wells treibt die Handlung unerbittlich voran, viele Dialoge und knappe Beschreibungen bestimmen die extrem schnörkellos geschriebene und kurze Geschichte.
Während andere SF-Klassiker inzwischen viel Patina angesetzt haben und damit auch eindeutig Kinder ihrer Entstehungszeit sind, ist „Die Insel des Dr. Moreau“ erstaunlich zeitlos und aktuell. Einerseits weil sich das Leben eines einsam auf einer Insel vor sich hin experimentierenden Forschers vor hundertzwanzig Jahren von dem eines heute oder in naher Zukunft einsam vor sich hin experimentierenden Forschers wenig unterscheidet: die Temperaturen sind tropisch, eine ständige Verbindung zur Außenwelt gibt es nicht und die in dem Labor benutzten Geräte sind für einen wissenschaftlichen Laien einfach Geräte in einem Labor. Nur die Computer sind neu.
Andererseits, und das ist der wichtigere Punkt, sind die Fragen, die H. G. Wells in seiner Geschichte stellt, heute immer noch relevant. Eigentlich sind sie heute sogar relevanter. Dank der Entwicklungen in der Gentechnik erscheint heute eine Verwirklichung von Dr. Moreaus Vision möglich und kurz vor ihrer Verwirklichung zu stehen. Damit ist die Frage, ob mit dem Erbgut experimentiert werden soll und welche Veränderungen an Lebewesen akzeptabel sind, heute aktueller denn je.
So sagt Ted Adams in einer in dem Comic enthaltenen Unterhaltung mit seinem Co-Autor Gabriel Rodriguez: „Die Frage, ob die Wissenschaft, nur weil sie etwas tun kann, das auch tun sollte – die ist jetzt sogar noch aktueller als zu der Zeit, als Wells das Buch geschriben hat.“
Rodríguez pflichtet ihm bei: „Genau das sollten sich Wissenschaftler fragen: Wie übernimmt man die Verantwortung für das, was man erreicht hat? Auf gewisse Weise spricht Wells in Moreau darüber, was geschieht, wenn wir ein fühlendes Wesen schaffen. Man nimmt ein Tier und macht es zum Menschen, und dann übernimmt man keine Verantwortung dafür. Wir werden uns in der allernächsten Zukunft mit diesen Fragen auseinandersetzen müssen.“
Diese im Roman zentrale Frage rechtfertigt dann auch Comicversion der altbekannten Geschichte. Bis auf eine große Änderung (aus dem schiffbrüchigem Romanerzähler Edward Prendick wird Ellie Prendick) erzählen Ted Adams und Gabriel Rodrìguez die Geschichte getreu nach, verdichten sie sinnvoll und übertragen sie gelungen in ein anderes Medium. Für das Auge sind die meist doppelseitigen, detailreichen Panels mit den vielen von Dr. Moreau geschaffenen Kreaturen ein Fest.
Außerdem lädt die Adaption auch zur erstmaligen oder wiederholten Lektüre des Romans ein.
Auf die Verfilmungen kann man dagegen getrost verzichten. Bis jetzt wurde der Roman von Wells offiziell dreimal verfilmt. Und keine Verfilmung ist gelungen. Weder als Verfilmung noch als eigenständiger Film.
Neben der schon erwähnten Unterhaltung zwischen Adams und Rodríguez enthält „Die Insel des Dr. Moreau“ erstmals die blauen Bleistiftzeichnungen von Rodríguez (letztendlich handelt es sich um den Comic ohne Text und Farben) und die Covers der Einzelhefte.
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Ted Adams/Gabriel Rodríguez: Die Insel des Dr. Moreau
(übersetzt von Josef Rother)
Panini, 2020
108 Seiten
25 Euro
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Originalausgabe
The Island of Dr. Moreau
IDW Publishing, 2020
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Vorlage
H. G. Wells: The Island of Doctor Moreau
Heinemann, 1896
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Deutsche Übersetzungen als „Dr. Moreaus Insel“ und „Die Insel des Dr. Moreau“.
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Hinweise
Wikipedia über H. G. Wells‘ „Die Insel des Dr. Moreau“ (deutsch, englisch)
Pro 7, 20.15 Krieg der Welten (USA 2005, Regie: Steven Spielberg)
Drehbuch: Josh Friedman, David Koepp
LV: H. G. Wells: The War of the Worlds, 1898 (Der Krieg der Welten)
Aliens wollen die Menschheit vernichten und Hafenarbeiter Ray Ferrier (Tom Cruise) stolpert mit seinen Kindern, die er retten will, durch ein sich in Auflösung befindendes Land. Denn die Aliens sind unbesiegbar.
Extrem düsterer, von 9/11 beeinflusster Science-Fiction-Film von Steven Spielberg.
mit Tom Cruise, Dakota Fanning, Miranda Otto, Justin Chatwin, Tim Robbins, Amy Ryan Wiederholung: Samstag, 11. Juli, 00.50 Uhr Hinweise Film-Zeit über „Krieg der Welten“ Moviepilot über „Krieg der Welten“ Metacritic über „Krieg der Welten“ Rotten Tomatoes über „Krieg der Welten“
Wikipedia über „Krieg der Welten“ (deutsch, englisch)
Zwischen den TV-Serien „Solo für O.N.K.E.L.“ (The Man from U.N.C.L.E., 1964 – 1968), mit der David McCallum als russischer Agent Illya Kuryakin zum Weltstar aufstieg, und „Navy CIS“, in der er seit zehn Jahren den Gerichtsmediziner Dr. Donald Mallard spielt, war er unter anderem Dr. Daniel Westin in der kurzlebigen Science-Fiction-Serie „Der Unsichtbare – The Invisible Man“, die jetzt komplett, inclusive der damals in Deutschland nur gekürzt ausgestrahlten Pilotfolge in voller Länge und den zwei bei uns nicht ausgestrahlten Folgen, auf DVD vorliegt.
Die von Steven Bochco („Polizeirevier Hill Street“, „NYPD Blue“) und Produzent Harve Bennett („Der sechs Millionen Dollar Mann“, die „Star Trek“-Filme II, III, IV, V) erfundene Serie basiert auf H. G. Wells‘ Roman „The Invisible Man“, übernahm von ihm allerdings nur die Prämisse, nämlich dass ein Wissenschaftler bei einem Experiment unsichtbar wird und jetzt verzweifelt nach einem Gegenmittel sucht. Bei Wells diente diese Unsichtbarkeit auch dazu, moralische Fragen zu stellen: vor allem, ob wir uns auch dann an Gesetze halten, wenn wir für eine Übertretung nicht bestraft werden und welche Folgen Unsichtbarkeit auf unsere Psyche hat.
Das ist Bochco und Bennett, auch wenn es im Pilotfilm in Schwundstufen angedacht wird, herzlich egal. Bei ihnen ist der Unsichtbare ein ausgeglichener, glücklich verheirateter Mann, der vor allem als Quasi-Geheimagent unterwegs ist; dies aber eigentlich nur im sonnigen Kalifornien tun kann, weil die Unsichtbarkeit sich nur auf seinen Körper erstreckt. Das heißt: unser Held muss ständig nackt durch die Landschaft laufen.
Und das muss er ziemlich oft tun für die Klae Resource, einem klandestinen Teil der Klae Corporation, einem – hm – Teil des militärisch-industriellen Komplexes, der gleichzeitig so eine Art Mini-CIA ist und auch in schmutzige Geschäfte verwickelt ist. Jedenfalls wird das im Pilotfilm angedeutet. Denn Westin, der mit seiner Frau für sie forscht, und der sich bei seinem Unsichtbarkeitsforschungen permanent unsichtbar machte, will zunächst nicht weiterforschen, weil er befürchtet, dass seine Erkenntnisse für militärische Zwecke verwandt werden. Laborleiter Walter Carlson kann ihn allerdings überzeugen, für die Klae Resource gelegentlich spezielle Aufgaben, bei denen seine Unsichtbarkeit vorteilhaft ist, zu übernehmen. Dafür kann er an einem Mittel gegen seine Unsichtbarkeit forschen. In einigen der späteren Folgen steht Dr. Westin dann auch forschend in seinem Labor.
Meistens läuft er allerdings nackt und unsichtbar durch die Gegend und holt für die Klae Resource die Kastanien aus dem Feuer. Dabei sind die Fälle eher für einen durchtrainierten Geheimagenten als für einen Forscher geeignet. Er muss herausfinden, wie in Washington eine hochrangige Mitarbeiterin Geheimunterlagen aus dem Parlament schmuggelt. Er muss Überläufern helfen. Er muss herausfinden, wie und warum ein Geisterbeschwörer einen wichtigen Abgeordneten beeinflusst. Er soll herausfinden, ob ein Diplomat Gemälde aus dem Weißen Haus geklaut hat. Er sucht die Entführer der Firmenchefin. Er entlarvt eine korrupte Kleinstadtspitze, die ihn, wie viele andere Menschen, wegen des Vorbeifahrens an einem Schulbus, der als Dummenfalle aufgestellt wurde, zu einer hohen Strafe verurteilt. Er hilft einer Klae-Putzfrau, die sich Sorgen um ihren in Texas in einem Gefängnis sitzenden Sohn macht, diesen zu befreien und die korrupte Gefängnisleitung hinter Gitter zu bringen. Und in „Klimpergeld“ hilft er Carlsons Tante, die sich bei Kartenspielen hoch verschuldete und Geld aus ihrer Bank entwendete. Um ihr zu helfen, inszeniert Westin einen Banküberfall und gerät in einen weiteren Banküberfall. In dieser Folge wird am stärksten mit surrealen Comedy-Elementen gespielt, wenn die Westins die Tante besuchen und überall Geldscheine herumflattern und liegen und alle die Scheine ignorieren oder wenn bei dem Banküberfall alle in ikonischen Frankensteins-Monstermasken (die Boris-Karloff-Ausgabe) herumlaufen.
Das alles ist, auch für den Siebziger-Jahre-Standard, ziemlich träge geschrieben, lahm inszeniert, reichlich unlogisch und weitgehend humorfrei gespielt. Da helfen auch nicht die netten Unsichtbarkeitstricks weiter.
Immerhin bleibt so reichlich Zeit, darüber nachzudenken, warum die Macher nicht einen Geheimagenten unsichtbar machten, warum niemand den Unsichtbaren neben sich spürt und warum eine so alltagsuntaugliche Form der Unsichtbarkeit entdeckt wurde. Ich meine: wer will schon nackt und barfuss durch die Gegend laufen?
Der Unsichtbare – The Invisible Man (The Invisible Man, USA 1975/1976)
Erfinder: Harve Bennett, Steven Bochco
LV: H. G. Wells: The Invisible Man, 1897 (Der Unsichtbare)
Musik: Henry Mancini, Pete Rugolo
mit David McCallum (Dr. Daniel Westin), Melinda O. Fee (Dr. Kate Westin), Craig Stevens (Walter Carlson)
Gaststars: John Vernon, Farley Granger, Monte Markham, Oskar Homolka
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DVD
Ascot-Elite
Bild: 1,33:1/4:3
Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: –
Bonusmaterial: Pilotfolge in der Langfassung (teilweise Originalton mit festen Untertiteln)
Länge: 657 Minuten (4 DVDs)
FSK: ab 12 Jahre
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„Der Unsichtbare“ Dr. Daniel Westin in Action
Experiment mit Folgen (The Invisible Man)
Regie: Robert Michael Lewis
Drehbuch: Steven Bochco (nach einer Geschichte von Harve Bennett und Steven Bochco)
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Armer, reicher Mann (The Klae Resource)
Regie: Robert Michael Lewis
Drehbuch: Steven Bochco
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Ein seltener Vertreter seines Fachs (The Fine Art of Diplomacy)
Regie: Sigmund Neufeld Jr.
Drehbuch: James D. Parriott
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Hokuspokus im Senat (Man of Influence)
Regie: Alan J. Levi
Drehbuch: Seeleg Lester, Rick Blaine (nach einer Geschichte von Rick Blaine)
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Sie macht’s nur mit den Augen (Eyes Only)
Regie: Alan J. Levi
Drehbuch: Leslie Stevens
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Barnard will raus (Barnard wants out)
Regie: Alan J. Levi
Drehbuch: James D. Parriott
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Blinde sehen mehr (Sight Unseen)
Regie: Sigmund Neufeld Jr.
Drehbuch: Brian Rehak (nach einer Geschichte von Brian Rehak und Kandy Rehak)
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Im Kittchen ist ’ne Zelle frei (Go directly to Jail)
Regie: Sigmund Neufeld Jr.
Drehbuch: Steven Bochco
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Rotes Licht wird teuer (Stop when Red Lights flash)
Regie: Gene Nelson
Drehbuch: Seeleg Lester
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Klimpergeld (Pin Money)
Regie: Alan J. Levi
Drehbuch: James D. Parriott
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Familienkrieg (The Klae Dynasty)
Regie: Alan J. Levi
Drehbuch: Philip DeGuere
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Power Play (Power Play)
Regie: Alan J. Levi
Drehbuch: Leslie Stevens
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Auf der Suche nach dem verlorenen Gesicht (An Attempt to Save Face)
Regie: Don Henderson
Drehbuch: James D. Parriott, Leslie Stevens (nach einer Geschichte von Leslie Stevens)
Im Kino gehören Science-Fiction-Filme, die oft mehr Fiction als Science sind, zu den erfolgreichsten Filmen. Auch etliche Science-Fiction-Romane, vor allem wenn es um epische Weltraumschlachten und Alien-Invasionen geht, sind eher knallbunte Abenteuergeschichten. Dennoch gab und gibt es immer Autoren, denen der Science-Anteil wichtig ist. Sie entwarfen zukünftige Welten und Techniken. Sie fantasierten von U-Booten und Reisen zum Mond, als man sich hauptsächlich zu Fuß oder auf einem Pferd fortbewegte.
In der achtteiligen, von Ridley Scott produzierten und präsentierten Serie „Die Science-Fiction-Propheten“ werden einige dieser Science-Fiction-Autoren in jeweils etwa 42-minütigen Episoden vorgestellt.
Die Auswahl konzentriert sich dabei weitgehend auf die bekannten und etablierten Namen: Mary Shelley, Jules Verne, H. G. Wells, Isaac Asimov, Arthur C. Clarke, Robert A. Heinlein, Philip K. Dick und, die mit Abstand schwächste Episode der Serie, George Lucas. Die Autoren werden in einem flotten Mix aus Biographie, Werkvorstellung und Wissenschaftsdokumentation vorgestellt, die die sozialen Aspekte ihrer Zukunftsvorstellungen stark vernachlässigt und sich auf die technischen Aspekte konzentriert. So wird immer gezeigt, wie sehr die Visionen der Autoren inzwischen Realität sind, von ihr überholt wurden oder an ihnen geforscht wird. Diese Verknüpfung von Vision und Realität zeigt immer wieder, wie sehr die ausgewählten Autoren wissenschaftliche Erkenntnisse verarbeiteten und teilweise selbst Wissenschaftler und Vordenker für wissenschaftliche Projekte waren. Allerdings werden die aktuellen Forschungen, meist von den Forschern selbst, arg unkritisch, fast schon blind technikeuphorisch, vorgestellt. Hier wäre etwas mehr Distanz oder eine andere Auswahl der Interviewpartner gut gewesen.
Ärgerlich und vollkommen unverständlich ist, dass in der von N24 erstellten deutschen Fassung nie die Namen und Berufe der Gesprächspartner eingeblendet werden. Oft werden noch nicht einmal ihre Namen genannt. Denn sie sind ziemlich hochrangig, mit bekannten Wissenschaftlern, wie Michio Kaku, und Science-Fiction-Autoren, wie David Brin, Kim Stanley Robinson und Harlan Ellison.
Echte Science-Fiction-Fans werden wenig neues in „Die Science-Fiction-Propheten“ entdecken. Sie werden sich höchstens über eine Auffrischung ihres Wissens, einige biographische Details und die Verknüpfung von Vision und Realität erfreuen und, jedenfalls erging es mir so, wieder ein Buch der präsentierten oder interviewten Autoren lesen wollen.
Für Neulinge ist die Serie dagegen eine ziemliche Fundgrube – und Science-Fiction-Verächter können zwar erstaunt darüber sein, wie viele wissenschaftliche Erkenntnisse in die Werke der Autoren einflossen, aber sie sind wahrscheinlich auch über die Machart dieser achtteiligen Discovery-Channel-Serie verärgert, die etwas hastig und damit auch oberflächlich zwischen dem Autor, seinem Werk und der heutigen Wissenschaft hin- und herspringt, oft ohne das alles wirklich sinnvoll einzuordnen und die Rolle der Autoren bei den technischen Entwicklungen, vor allem wenn es um den „Propheten“ George Lucas geht, doch etwas übertreibt.
Die Science-Fiction-Propheten (Prophets of Science-Fiction, USA 2011/2012)
Regie: Declan Whitebloom
Drehbuch: Simon Brown, Thomas Quinn, Kevin Tavolaro
mit Ridley Scott (Präsentator), Jonathan Adams (Erzähler im Original), Michio Kaku, David Brin, Kim Stanley Robinson, Harlan Ellison, Jerry Pournelle, Akiva Goldsman, Roberto Orci, Dan Vebber, Matt Fraction, John Siuntres, Gavin Scott, Andre Fenton, Paul Verhoeven, außerdem Archivaufnahmen der porträtierten Autoren und Ausschnitte aus den Verfilmungen
LV (Inspiration): Jules Verne: De la terre à la lune, 1865 (Von der Erde zum Mond/Die Reise zum Mond); H. G. Wells: The First Men in the Moon, 1901 (Die ersten Menschen im Mond)
Professor Barbenfoullis will den Mond erkunden. Nach dem Okay des Astronomischen Clubs baut er eine Rakete, fliegt zum Mond und erlebt dort einige Abenteuer.
„Das erste Epos der Science-Fiction und das Meisterwerk des Kinos bis zu diesem Zeitpunkt. Schon die epische Länge von 21 Minuten in einer Zeit, da ein Film selten länger als ein oder zwei Minuten dauerte, hätte es zu einem Meisterstück gemacht, selbst dann, wenn man den phantastischen Inhalt nicht berücksichtigen würde.“ (Phil Hardy, Hrsg.: Die Science Fiction Filmenzyklopädie, 1998)
„Es ist leicht, über Méliès Tanzhallenschilderung der Weltraumfahrt zu lachen, aber ‘Die Reise zum Mond’ unterscheidet sich nur wenig von den aufgemotzten Produkten der heutigen SF-Film-Macher.“ (John Baxter: Science Fiction in the Cinema, zitiert nach Ronald M. Hahn/Volker Jansen: Lexikon des Science Fiction Films, 1997)
Aber „Die Reise zum Mond“ ist kürzer als „Transformers: Die Rache“.
Méliès war auch für die Ausstattung zuständig, fertigte Kostüme an und spielte die Hauptrolle. Oh, und vermarktet hat er der enorm produktive Theatermann Méliès seine Werke auch noch selbst.
Der Film kann zwar an verschiedenen Orten im Internet kostenlos angesehen werde, aber bei Arte dürfte die vollständigste und optisch perfekteste Version (nämlich die restaurierte und 2011 in Cannes erstmals gezeigte Fassung) laufen; – obwohl die obige Version mit der Musik von Stephan König auch sehr schön ist.
Eines Tages kommt in Large Mouth („Heimat des größten Barschs der Welt“ und „754 Einwohner“ steht auf dem Ortsschild) ein Fremder an, der durch sein Aussehen sofort auffällt: er ist vom Kopf bis zum Fuß mit Mullbinden bandagiert. Trotz seines seltsamen Aussehens und seinem zurückgezogenem Leben in einem Hotelzimmer, wird er schnell zu einem Teil des Dorfes. Er gehört halt einfach irgendwie zu Large Mouth. Auch wenn niemand etwas über ihn weiß.
Nur die sechzehnjährige Vickie freundet sich mit John Griffen, wie er sich nennt, an – und der Name erinnert nicht zufälligerweise an Jack Griffin, „Der Unsichtbare“ (The invisible man, USA 1933, Regie: James Whale). Bei ihren Besuchen in seinem Zimmer erfährt sie auch, dass er an irgendetwas herumexperimentiert – und wir ahnen schon, was sein Geheimnis ist. Griffen ist unsichtbar und er versucht jetzt, das fehlgeschlagene Experiment ungeschehen zu machen.
Jeff Lemire verlegte H. G. Wells „The Invisible Man“ (Der Unsichtbare) mit einigen entscheidenden Änderungen in der Geschichte gelungen in die Fast-Gegenwart. „The Nobody“ spielt 1994 und das dürfte ungefähr das letzte Jahr sein, in dem die Geschichte noch glaubhaft mit einer starken Verbeugung an das Original erzählt werden kann. Denn heute würde man Griffen und seine Angaben einfach googeln und in Nullkommanichts wüsste man, ob seine Geschichte stimmt.
Aber so wird auch die winterliche Hetzjagd auf Griffen, der nur seine Ruhe will, nachvollziehbar. Denn die schon die ganze Zeit latent vorhandene Kleinstadtparanoia und die in offenen Hass umschlagende Abneigung gegen den Fremden, dem man jede Schandtat zutraut, bricht nach dem Verschwinden einer Mitbürgerin ungehindert gegen den vermeintlichen Übeltäter aus.
Mit seinen kargen, fast schon abstrakten Schwarz-Weiß-Blauen Panels zeichnet Jeff Lemire das Bild einer friedlich-langweiligen Kleinstadt, die nur einen Anlass braucht, um ihr wahres Gesicht zu zeigen.