TV-Tipp für den 15. September: James Bond: GoldenEye

September 15, 2014

ZDF, 22.15
James Bond: GoldenEye (Großbritannien 1995, Regie: Martin Campbell)
Drehbuch: Michael France, Jeffrey Caine
LV: Charakter von Ian Fleming
Buch zum Film: John Gardner: GoldenEye, 1995 (GoldenEye)
General Ourumov (der am 1. September verstorbene Gottfried John) und Xenia (Famke Janssen), die zur Geheimorganisation „Janus“ gehören, haben sich den Zugang zu Weltraumsatelliten verschafft und damit können sie alles kontrollieren. James Bond soll das Schlimmste verhindern und bei seiner Hatz nach den Verbrechern trifft er auch auf einen alten Bekannten.
Erster Auftritt von Pierce Brosnan als Agent mit der Lizenz zum Töten. Für Bond-Fans eine etwas lang geratene, aber unterhaltsame Tour durch die bisherigen Bond-Filme. Finanziell war der Actionfilm unglaublich erfolgreich, – obwohl Brosnan der (wir reden Prä-Daniel-Craig!) in diesem Film der stilloseste Bond aller Zeiten war: unrasiert (!!) und schwitzend (!!!). DAS wäre den anderen niemals passiert.
Thriller-Autor John Gardner (u. a. ein Gegententwurf zu Bond: die Boysie-Oakes-Serie über einen sehr unheldischen Geheimagenten) schrieb ab 1981 auf Wunsch der Fleming-Erben die Abenteuer von James Bond fort und hier das Buch zum Film.
Das ZDF zeigt bis zum Jahresende siebzehn (!!!) James-Bond-Filme, unter anderem alle Pierce-Brosnan- und Daniel-Craig-Bonds. Die mit Daniel Craig laufen zum Jahresende und „Skyfall“ bildet den bondinischen Abschluss.
Dazwischen gibt es Auftritte der anderen James Bonds, also Sean Connery, George Lazenby, Roger Moore und Timothy Dalton. Immer ohne Werbepausen und jedenfalls die nächsten Montage sind Bond-Tage.
Die weiteren Sendetermine sind noch nicht bekannt. Die Filme aber schon. Es sind, wohl ungefähr in der geplanten Ausstrahlungsreihenfolge: „Der Morgen stirbt nie“, „Die Welt ist nicht genug“, „Stirb an einem anderen Tag“, „James Bond 007 – jagt Dr. No“, „Der Mann mit dem goldenen Colt“, „Liebesgrüße aus Moskau“, „Man lebt nur zweimal“, „Leben und sterben lassen“, „Diamantenfieber“, „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“, „Casino Royale“, „Ein Quantum Trost“, „Sag niemals nie“, „Im Angesicht des Todes“, „Skyfall“ und „Lizenz zum Töten“.

Fleming - Cross-Cult-James-Bond-Gesamtbox
Wer noch mehr Bond, James Bond, will: bei Cross Cult gibt es die Bond-Romane von Ian Fleming inzwischen in einer schönen Box. Der Bond-Roman „Colonel Sun“ von Robert Markham (ein Pseudonym von Sir Kingsley Amis) und der erste Bond-Roman „Kernschmelze“ von John Gardner erscheinen die Tage. Im März 2015 soll es mit den Gardner-Bonds „Der Kunstsammler“ und Eisbrecher“ weitergehen.
Mit Pierce Brosnan, Sean Bean, Izabella Scorupco, Famke Janssen (die Bond in die Zange nimmt), Judi Dench (als M bezeichnet sie ihn als „Relikt aus dem Kalten Krieg“), Gottfried John, Joe Don Baker (mal wieder dabei, inzwischen auf der Seite der Guten), Robbie Coltrane, Samantha Bond, Desmond Llewelyn, Tcheky Karyo, Michael Kitchen
Wiederholung: ZDFneo, Dienstag, 16. September, 00.15 Uhr (Taggenau!)
Hinweise
ZDF über „GoldenEye“ (und die nächsten James-Bond-Filme)
Rotten Tomatoes über „GoldenEye“
Wikipedia über „GoldenEye“ (deutsch, englisch)

Homepage von Ian Fleming

Meine Besprechung von Sebastian Faulks’ James-Bond-Roman „Der Tod ist nur der Anfang“ (Devil may care, 2008)

Meine Besprechung von Jeffery Deavers James-Bond-Roman “Carte Blanche” (Carte Blanche, 2011)

Meine Besprechung von William Boyds James-Bond-Roman “Solo” (Solo, 2013)

Meine Besprechung von Ian Flemings ersten drei James-Bond-Romanen “Casino Royale”, “Leben und sterben lassen” und “Moonraker”

Meine Besprechung des James-Bond-Films „Skyfall“ (Skyfall, GB/USA 2012)

James Bond in der Kriminalakte

Ian Fleming in der Kriminalakte

Meine Besprechung von Martin Campbells TV-Serie “Am Rande der Finsternis” (Edge of Darkness, GB 1985 – DIE Vorlage für “Auftrag Mord”)

Meine Besprechung von Martin Campbells „Green Lantern” (Green Lantern, USA 2011)


Neu im Kino/Filmkritik: Die Katholikin „Philomena“ sucht ihr Kind

Februar 28, 2014

 

Nachdem Stephen Frears mit seinem vorherigen Film „Lady Vegas“ (Lay the Favorite) so richtig daneben griff, kehrt er mit „Philomena“ wieder zur alten Stärke zurück, indem er, genau beobachtend und vielschichtig, eine einfache Geschichte erzählt, die von den Schauspielern und den pointierten Dialogen getragen wird. Außerdem handelt es sich um eine wahre Geschichte, die Martin Sixsmith zu einem Sachbuch verarbeitete, das die Vorlage für „Philomena“ ist. Dabei war Martin Sixsmith zuerst überhaupt nicht begeistert von der Geschichte. Aber nachdem der große BBC-Polit-Journalist nach einer spitzen Bemerkung als Berater der Tony-Blair-Regierung entlassen wurde, benötigte er das Geld und er nahm die Human-Interest-Geschichte – ein journalistisches Genre, das er für den Bodensatz des Bodensatzes hält – nur widerwillig an. Eigentlich überlegte er nur, wie er den Auftrag möglichst schnell erledigen könnte. Aber das war, bevor er Philomena Lee kennen lernte und er merkte, dass die katholische Kirche jede Hilfe verweigert.

Vor etwas über fünfzig Jahren, 1952, wurde Philomena im streng katholischen Irland als junges, unverheiratetes, katholisches Mädchen schwanger. Eine Sünde, für die sie von ihren Eltern in das Kloster in Roscrea abgeschoben wird. Dort, in der Sean Ross Abtei, muss sie, wie viele andere Sünderinnen in der Wäscherei schuften. Ihre Kinder wurden zur Adoption freigegeben; – eigentlich in die USA verkauft, während die Mütter nicht gefragt wurden, Frondienste leisteten und von den Schwestern wie Sklavinnen gehalten wurden. Nach außen inszenierten die Schwestern sich, wie auch die Kirche, als Wohltäterinnen. 1955 wurde Philomenas Kind verkauft.

Jetzt fragt sie sich, was aus ihrem Sohn wurde. Zusammen mit Martin Sixsmith besucht sie die Sean Ross Abtei, aber die Schwestern sagen ihnen nichts.

Im Dorfpub erfährt Sixsmith von den Verkäufen der Bastarde an reiche US-Amerikaner. Gemeinsam mit Philomena verfolgt er die vielversprechende Spur in die USA – und wer die Geschichte von Philomena Lee aus den Medien kennt, dürfte jetzt keine großen Überraschungen erleben. Jedenfalls nicht bei der Identität von ihrem Sohn.

Dafür schreibt hier das echte Leben eine viel bittere Geschichte. Denn ihr Sohn ist tot und seine letzten Wünsche wurden von der katholischen Kirche ignoriert.

Bis dahin lernen sich der arrogante, weltgewandte Upper-Class-Journalist Sixsmith und die Working-Class-Frau, die immer noch eine gläubige Katholikin ist, begeistert Kitschromane liest und nie ihr Land verlassen hat, besser kennen und, dank des pointierten Drehbuchs von Steve Coogan und Jeff Pope, der gewohnt souveränen Regie von Stephen Frears („Die Queen“, „The Snapper“, „Grifters“, „Gefährliche Liebschaften“, „Mein wunderbarer Waschsalon“) und dem grandiosen Spiel von Steve Coogan und Judi Dench werden die offensichtlichen Fallen der Geschichte souverän umschifft.

Philomena“ ist eine zu Herzen gehende Geschichte über die Suche nach dem verlorenen Sohn, eine kühle, die Fakten sprechende Anklage gegen die katholische Kirche, die witzige Geschichte eines seltsamen Paares und auch ein Moralstück. Denn wie soll man mit Unrecht umgehen?

Am Ende des Films verlässt man, trotz der düsteren Geschichte, beschwingt das Kino. „Philomena“ ist ein feiner, kleiner Film, der letztes Jahr beim Filmfestival in Venedig seine Premiere feierte, Publikumsliebling war und neun Preise erhielt. Seitdem erhielt das Drama etliche weitere Preise und wurde für vier Oscars, unter anderem als Bester Film, nominiert.

Philomena - Plakat

Philomena (Philomena, Großbritannien 2013)

Regie: Stephen Frears

Drehbuch: Steve Coogan, Jeff Pope

LV: Martin Sixsmith: The Lost Child of Philomena Lee, 2009 (Philomena – Eine Mutter sucht ihren Sohn)

mit Judi Dench, Steve Coogan, Sophie Kennedy Clark, Anna Maxwell Martin, Ruth McCabe, Kate Fleetwood, Peter Hermann, Mare Winningham, Michelle Fairley

Länge: 98 Minuten

FSK: ab 6 Jahre

Hinweise

Englische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Philomena“

Moviepilot über „Philomena“

Metacritic über „Philomena“

Rotten Tomatoes über „Philomena“

Wikipedia über „Philomena“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Stephen Frears „Lady Vegas“ (Lay the Favorite, USA/GB 2012)

Und noch einige Interviews

mit Philomena Lee und ihrer Tochter Jane

mit Stephen Frears (Regie) und Steve Coogan (Produktion, Drehbuch, Hauptrolle)


TV-Tipp für den 7. Januar: James Bond: Casino Royale

Januar 6, 2014

ZDF, 20.15

James Bond: Casino Royale (USA 2006, R.: Martin Campbell)

Drehbuch: Paul Haggis, Neal Purvis, Robert Wade

LV: Ian Fleming: Casino Royale, 1953 (Casino Royale)

James Bond soll Le Chiffre, den Finanzier eines weltweiten Terrornetzwerkes, ausschalten.

Nach allgemeiner Einschätzung ist der einundzwanzigste James-Bond-Film (Offizielle Zählung) einer der fünf besten, vielleicht sogar – vor “Skyfall” – der beste Bond-Film. Niemand hatte mit dieser umfassenden Revitalisierung des Mythos James Bond für das neue Jahrhundert gerechnet.

Der erste Auftritt von Daniel Craig als Geheimagent ihrer Majestät ist ein spannender Thriller mit einem viel zu langen Ende. Denn nachdem Le Chiffre tot ist, ist der Film noch lange nicht zu Ende.

Das Drehbuch war für einen Edgar nominiert.

Mit Daniel Craig, Eva Green, Mads Mikkelsen, Jeffrey Wrigth, Judi Dench, Giancarlo Giannini

Wiederholung: Mittwoch, 8. Januar, 00.50 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Casino Royale“

Wikipedia über „Casino Royale“ (deutsch, englisch)

Homepage von Ian Fleming

Meine Besprechung von Sebastian Faulks’ James-Bond-Roman „Der Tod ist nur der Anfang“ (Devil may care, 2008)

Meine Besprechung von Jeffery Deavers James-Bond-Roman “Carte Blanche” (Carte Blanche, 2011)

Meine Besprechung von William Boyds James-Bond-Roman “Solo” (Solo, 2013)

Meine Besprechung von Ian Flemings ersten drei James-Bond-Romanen “Casino Royale”, “Leben und sterben lassen” und “Moonraker”

Meine Besprechung des James-Bond-Films „Skyfall“ (Skyfall, GB/USA 2012)

James Bond in der Kriminalakte

Ian Fleming in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 8. April: James Bond: Der MORGEN stirbt nie

April 7, 2013

ZDF, 22.15

James Bond: Der MORGEN stirbt nie (GB/USA 1997, R.: Roger Spottiswoode)

Drehbuch: Bruce Feirstein

LV: Charakter von Ian Fleming

Buch zum Film: Raymond Benson: Tomorrow never dies, 1997 (Der MORGEN stirbt nie)

Die Zeiten ändern sich: Bonds Gegner ist ein Pressezar, der für eine Schlagzeile einen Weltkrieg riskiert.

Brosnans zweiter Einsatz war an der Kinokasse selbstverständlich ein Erfolg. Der Rest war auch wie gewohnt; – auch die zahlreichen Drehbuchentwürfe und Veränderungen während der Dreharbeiten. Da arbeitete ein Team von vier Autoren in einem Londoner Hotel an neuen Ideen und den Wünschen von Spottiswoode. Entsprechend zerfällt der Film immer wieder in Einzelteile. Es gibt dazu einen bissigen Artikel von Feirstein.

Mit Pierce Brosnan, Michelle Yeoh, Jonathan Pryce, Götz Otto, Teri Hatcher, Judi Dench, Samantha Bond (nicht verwandt mit James Bond), Desmond Llewelyn

Hinweise

Rotten Tomatoes über „James Bond: Der MORGEN stirbt nie“

Wikipedia über „Der MORGEN stirbt nie“ (deutsch, englisch)

Drehbuch von Bruce Feirstein

Homepage von Ian Fleming

Meine Besprechung von Sebastian Faulks’ James-Bond-Roman „Der Tod ist nur der Anfang“ (Devil may care, 2008)

Meine Besprechung von Jeffery Deavers James-Bond-Roman “Carte Blanche” (Carte Blanche, 2011)

Meine Besprechung von Ian Flemings ersten drei James-Bond-Romanen “Casino Royale”, “Leben und sterben lassen” und “Moonraker”

Meine Besprechung des James-Bond-Films „Skyfall“ (Skyfall, GB/USA 2012)

James Bond in der Kriminalakte

Ian Fleming in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 23. März: Casino Royale

März 23, 2013

ARD, 20.15

James Bond: Casino Royale (USA 2006, R.: Martin Campbell)

Drehbuch: Paul Haggis, Neal Purvis, Robert Wade

LV: Ian Fleming: Casino Royale, 1953 (Casino Royale)

James Bond soll Le Chiffre, den Finanzier eines weltweiten Terrornetzwerkes, ausschalten.

Nach allgemeiner Einschätzung ist der einundzwanzigste James-Bond-Film (Offizielle Zählung) einer der fünf besten, vielleicht sogar – vor „Skyfall“ – der beste Bond-Film. Niemand hatte mit dieser umfassenden Revitalisierung des Mythos James Bond für das neue Jahrhundert gerechnet.

Der erste Auftritt von Daniel Craig als Geheimagent ihrer Majestät ist ein spannender Thriller mit einem viel zu langen Ende. Denn nachdem Le Chiffre tot ist, ist der Film noch lange nicht zu Ende.

Das Drehbuch war für einen Edgar nominiert.

Mit Daniel Craig, Eva Green, Mads Mikkelsen, Jeffrey Wrigth, Judi Dench, Giancarlo Giannini

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Casino Royale“

Wikipedia über „Casino Royale“ (deutsch, englisch)

Homepage von Ian Fleming

Meine Besprechung von Sebastian Faulks’ James-Bond-Roman „Der Tod ist nur der Anfang“ (Devil may care, 2008)

Meine Besprechung von Jeffery Deavers James-Bond-Roman “Carte Blanche” (Carte Blanche, 2011)

Meine Besprechung von Ian Flemings ersten drei James-Bond-Romanen “Casino Royale”, “Leben und sterben lassen” und “Moonraker”

Meine Besprechung des James-Bond-Films „Skyfall“ (Skyfall, GB/USA 2012)

James Bond in der Kriminalakte

Ian Fleming in der Kriminalakte