TV-Tipp für den 15. November: Clockwork Orange – Im Räderwerk der Gewalt

November 14, 2023

Arte, 21.40

Clockwork Orange – Im Räderwerk der Gewalt (Frankreich 2023)

Regie: Benoit Felici, Elisa Mantin

Drehbuch: Benoit Felici, Elisa Mantin

TV-Premiere. Knapp einstündige Doku über den Roman von Anthony Burgess, die Verfilmung von Stanley Kubrick und die Skandale und Diskussionen, die der Film und der Roman entfachten. Inzwischen sind der Roman und die Verfilmung Klassiker. Wer sie noch nicht kennt, sollte das schnellstmöglich ändern. 

Die Doku konzentriert sich dabei auf den Roman. Sie „führt an den Ursprung des Skandals zurück und beleuchtet das Werk mit Hilfe des von Burgess hinterlassenen, unveröffentlichten Manuskripts „The Clockwork Condition“. (…) Er brachte darin seine Bedenken über die Auswirkungen der Technologie auf die Menschheit und sein Misstrauen gegenüber Medien, Film und Fernsehen zu Papier.“ (Arte zur Doku)

Leider zeigt Arte Kubricks grandiose Verfilmung nicht vorher oder nachher.

Hinweise

Arte über die Doku (bis zum 12. Mai 2024 in der Mediathek)

Wikipedia über „Uhrwerk Orange“ (Roman: deutsch, englisch; Film: deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Anthony Burgess‘ „Clockwork Orange – Die Urfassung“ (A Clockwork Orange – The Restored Edition, 2012)

Meine Besprechung von Stanley Kubricks „Uhrwerk Orange“ (A Clockwork Orange, Großbritannien 1971)


TV-Tipp für den 21. August: Die Rechnung ging nicht auf

August 20, 2023

Arte, 20.15

Die Rechnung ging nicht auf (The Killing, USA 1956)

Regie: Stanley Kubrick

Drehbuch: Jim Thompson, Stanley Kubrick

LV: Lionel White: Clean Break, 1955 (später „The killing“, deutsch “Der Millionencoup“)

Ex-Sträfling Johnny Clay will mit einigen Amateurenwährend eines Pferderennens die Wettgelder klauen. Der minutiös geplante Coup läuft nach Plan ab. Dann geht alles schief.

Grandioses, düsteres Caper-Movie und der endgültige Durchbruch für Stanley Kubrick. Im Gegensatz zu anderen Caper-Movies wird die Handlung im Buch und im Film nicht chronologisch, sondern mit zahlreichen Vor- und Rücksprüngen erzählt. Und der Überfall wird, zusammengehalten von einer atemberaubenden Montage, aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Mit seinen Diskontinuitäten und Dekonstruktionen ist „Die Rechnung ging nicht auf“ ein Vorläufer des postmodernen Kinos.

Einer von Kubricks Schülern ist Quentin Tarantino, der diesen Film in „Reservoir Dogs“ ausführlich würdigt. Im Drehbuch ist sogar eine – im Film nicht gezeigte – Widmung an Lionel White enthalten.

Mit Sterling Hayden, Coleen Gray, Vince Edward, Jay C. Flippen, Elisha Cook jr.

Wiederholung: Dienstag, 22. August, 13.45 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Die Rechnung ging nicht auf“

Wikipedia über „Die Rechnung ging nicht auf“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 21. April: Shining

April 20, 2022

Weil Jack Nicholson am 22. April seinen 85. Geburtstag feiert, zeigt Kabel 1 heute zwei seiner Filme und eine neue Doku über ihn. Der Abend beginnt um 20.15 Uhr mit der Komödie „Besser geht’s nicht“ (für die er 1998 seinen dritten und letzten Oscar als bester Schauspieler erhielt). Um 23.10 Uhr gibt es die Doku über ihn weiter und nach Mitternacht gibt es den Klassiker

Kabel 1, 00.20

Shining (The Shining, Großbritannien 1980)

Regie: Stanley Kubrick

Drehbuch: Stanley Kubrick, Diane Johnson

LV: Stephen King: The Shining, 1977 (Shining)

Jack Nicholson läuft axtschwingend durch ein einsames Hotel – und wir können eine der besten Stephen King-Verfilmungen (auch wenn der Grandmaster mit Kubricks Version nicht zufrieden war und ihm eine Jahre später gedrehte, inzwischen vergessene TV-Fassung besser gefiel) genießen.

„Der Horrorfilm schlechthin.“ (Der Spiegel)

Mit Jack Nicholson, Shelley Duvall, Danny Lloyd, Scatman Crothers, Barry Nelson

Die Vorlage

Stephen King: Shining

(übersetzt von Harro Christensen)

Bastei-Lübbe, 2019

624 Seiten

11 Euro

Deutsche Erstausgabe 1980, seitdem unzählige Neuauflagen.

Originalausgabe

The Shining

Doubleday & Co, 1977

HInweise

Rotten Tomatoes über „Shining“

Wikipedia über „Shining“ (deutsch, englisch)

Homepage von Stephen King

Mein Porträt zu Stephen Kings Geburtstag

Meine Besprechung von Stephen Kings/Richard Bachmans „Qual“ (Blaze, 2007)

Meine Besprechung von Stephen Kings „Nachgelassene Dinge“ (The things they left behind) in Ed McBains „Die hohe Kunst des Mordens“ (Transgressions, 2005)

Meine Besprechung von Stephen Kings „Colorado Kid“ (The Colorado Kid, 2005)

Meine Besprechung von Joe Hill/Stephen King/Richard Mathesons „Road Rage“ (Road Rage, 2012)

Meine Besprechung der auf Stephen Kings Novelle “The Colorado Kid” basierenden TV-Serie “Haven”

Meine Besprechung von Kimberly Peirces Stephen-King-Verfilmung “Carrie” (Carrie, USA 2013)

Meine Besprechung von Tod Williams‘ Stephen-King-Verfilmung „Puls“ (Cell, USA 2016)

Meine Besprechung von Stephen Kings „Der dunkle Turm: Schwarz“ (The Dark Tower: The Gunslinger, 1982) und von Nikolaj Arcels Romanverfilmung „Der dunkle Turm“ (The dark Tower, USA 2017)

Meine Besprechung von Andy Muschiettis „Es“ (It, USA 2017)

Meine Besprechung von Stephen Kings „Friedhof der Kuscheltiere“ (Pet Sematary, 1983) und Kevin Kölsch/Dennis Widmyers Romanverfilmung „Friedhof der Kuscheltiere“ (Pet Sematary, USA 2019)

Meine Besprechung von Andy Muschietti Stephen-King-Verfilmung „Es Kapitel 2″ (It Chapter 2, USA 2019)

Meine Besprechung von Mike Flanagans „Stephen Kings Doctor Sleeps Erwachen“ (Doctor Sleep, USA 2019) (wahrscheinlich einer der Filmtitel, die kein Mensch an der Kinokasse vollständig ausgesprochen hat)

Meine Besprechung von Stephen Kings „Doctor Sleep“ (Doctor Sleep, 2013)

Meine Besprechung von Stephen Kings „Später“ (Later, 2021)

Stephen King in der Kriminalakte, in seinem Trailer-Park und auf Europa-Tour

Dieser fanmade Happy-Trailer ist auch ganz schön creepy


TV-Tipp für den 5. Juli: Spartacus

Juli 4, 2020

Arte, 20.15

Spartacus (Spartacus, USA 1960)

Regie: Stanley Kubrick

Drehbuch: Dalton Trumbo

LV: Howard Fast: Spartacus, 1951 (Spartacus)

71 nach Christus: Spartacus führt einen Sklavenaufstand gegen die Römer an – und Stanley Kubrick inszenierte (nachdem Produzent und Hauptdarsteller Kirk Douglas Regisseur Anthony Mann gefeuert hatte) einen der wenigen genießbaren Monumentalfilme.

mit Kirk Douglas, Laurence Olivier, Jean Simmons, Charles Laughton, Peter Ustinov, John Gavin, Tony Curtis, Nina Foch, John Ireland, Herbert Lom, John Dall, Woody Strode

Wiederholung: Dienstag, 7. Juli, 13.40 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Spartacus“

Wikipedia über „Spartacus“ (deutsch, englisch)

Stanley Kubrick in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 12. April: Barry Lyndon

April 11, 2020

Arte, 20.15

Barry Lyndon (Barry Lyndon, Großbritannien 1975)

Regie: Stanley Kubrick

Drehbuch: Stanley Kubrick

LV: William Makepeace Thackeray: Memoirs of Barry Lyndon, 1944 (Die Memoiren des Junkers Barry Lyndon; Barry Lyndon)

Stanley Kubricks Verfilmung von William M. Thackerays Roman über den Emporkömmling Barry Lyndon, der im 18. Jahrhundert in der Welt des Absolutismus ein sehr bewegtes Leben hatte. Als Offizier der englischen und der preußischen Armee, als Liebhaber und als Ehemann von Lady Lyndon.

Großes Kino, das historisch präzise ist, mit großem Aufwand und nur mit natürlichem Licht gedreht wurde und das konsequent auf Vergegenwärtigungen und Identifikationsfiguren verzichtet. Das künstlerische Wagnis, einen vollkommen distanzierten Historienfilm zu drehen, kam beim Publikum nicht gut an. Das ging damals in „Der weiße Hai“, „Einer flog über das Kuckucksnest“ und, in Deutschland, „Asterix erobert Rom“.

Danach, um 23.10 Uhr, zeigt Arte die brandneue Doku „Kubrick erzählt Kubrick“ (Frankreich 2020) und um 00.15 Uhr „Stanley Kubricks Filmmusik im Konzertsaal“, gespielt vom Orchestre Philharmonique de Radio France.

mit Ryan O’Neal, Marisa Berenson, Patrick Magee, Hardy Krüger, Steven Berkoff, Gay Hamilton, Marie Kean, Diana Körner

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Barry Lyndon“

Wikipedia über „Barry Lyndon“ (deutsch, englisch)

Stanley Kubrick in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 25. September: Full Metal Jacket

September 24, 2019

Kabel 1, 20.15

Full Metal Jacket (Full Metal Jacket, Großbritannien 1987)

Regie: Stanley Kubrick

Drehbuch: Stanley Kubrick, Michael Herr, Gustav Hasford

LV: Gustav Hasford: The Short-Timers, 1981 (Höllenfeuer)

Grandioser (Anti-)Kriegsfilm von Stanley Kubrick, der im ersten Drittel des Films die gnadenlose Ausbildung der Soldaten, ihre Entpersönlichung und Zurichtung nach den Wünschen des Militärs, und in den restlichen zwei Dritteln den chaotischen Kampf in Vietnam, in dem die Ausbildung keinen Pfifferling mehr wert ist, dokumentiert.

Kein angenehmer Film und auch kein Film mit irgendwelchen Identifikationsfiguren oder einem moralischen Standpunkt, aber ein wichtiger und sehenswerter Film.

„Full Metal Jacket ist ein nihilistischer Thriller und insofern der letzte Kriegsfilm, ein Schlussstrich unter das Genre, weil in ihm das Ende des Individuums weniger eine Aussage ist als eine Haltung.“ (Stefan Reinicke: Es ist besser zu leben, als tot zu sein: Full Metal Jacket [1987], in Andreas Kilb/Rainer Rother: Stanley Kubrick)

mit Matthew Modine, Adam Baldwin, Vincent D’Onofrio, R. Lee Ermey, Dorian Harewood

Wiederholung: Donnerstag, 26. September, 01.15 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Metacritic über „Ful Metal Jacket“

Rotten Tomatoes über „Full Metal Jacket“

Wikipedia über „Full Metal Jacket“ (deutsch, englisch)

Blog über Gustav Hasford

Stanley Kubrick in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 26. März: Shining

März 26, 2019

Einige Tage vor dem Kinostart der Stephen-King-Verfilmung „Friedhof der Kuscheltiere“ am 4. April gibt es einen echten King-Klassiker

Pro7 MAXX, 22.45

Shining (The Shining, Großbritannien 1980)

Regie: Stanley Kubrick

Drehbuch: Stanley Kubrick, Diane Johnson

LV: Stephen King: The Shining, 1977 (Shining)

Jack Nicholson läuft axtschwingend durch ein einsames Hotel – und wir können eine der besten Stephen King-Verfilmungen (auch wenn der Grandmaster mit Kubricks Version nicht zufrieden war und ihm eine Jahre später gedrehte, inzwischen vergessene TV-Fassung besser gefiel) genießen.

„Der Horrorfilm schlechthin.“ (Der Spiegel)

Mit Jack Nicholson, Shelley Duvall, Danny Lloyd, Scatman Crothers, Barry Nelson

HInweise

Rotten Tomatoes über „Shining“

Wikipedia über „Shining“ (deutsch, englisch)

Homepage von Stephen King

Mein Porträt zu Stephen Kings Geburtstag

Meine Besprechung von Stephen Kings/Richard Bachmans „Qual“ (Blaze, 2007)

Meine Besprechung von Stephen Kings „Nachgelassene Dinge“ (The things they left behind) in Ed McBains „Die hohe Kunst des Mordens“ (Transgressions, 2005)

Meine Besprechung von Stephen Kings „Colorado Kid“ (The Colorado Kid, 2005)

Meine Besprechung von Joe Hill/Stephen King/Richard Mathesons „Road Rage“ (Road Rage, 2012)

Meine Besprechung der auf Stephen Kings Novelle “The Colorado Kid” basierenden TV-Serie “Haven”

Meine Besprechung von Kimberly Peirces Stephen-King-Verfilmung “Carrie” (Carrie, USA 2013)

Meine Besprechung von Tod Williams‘ Stephen-King-Verfilmung „Puls“ (Cell, USA 2016)

Meine Besprechung von Stephen Kings „Der dunkle Turm: Schwarz“ (The Dark Tower: The Gunslinger, 1982) und von Nikolaj Arcels Romanverfilmung „Der dunkle Turm“ (The dark Tower, USA 2017)

Meine Besprechung von Andy Muschiettis „Es“ (It, USA 2017)

Stephen King in der Kriminalakte, in seinem Trailer-Park und auf Europa-Tour

Dieser fanmade Happy-Trailer sieht auch ganz schön creepy aus


TV-Tipp für den 4. Februar: Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben

Februar 4, 2019

Arte, 22.05

Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben (Dr. Strangelove or: How I learned to stop worrying and love the Bomb, GB 1964)

Reige: Stanley Kubrick

Drehbuch: Stanley Kubrick, Peter George, Terry Southern

LV: Peter George: Red Alert. 1958 (Die Welt der letzten Tage)

Buch zum Film: Peter Bryant (Pseudonym von Peter George): Dr. Strangelove Or: How I learned to stop worrying and love the bomb, 1963

Air-Force-Kommandant Jack D. Ripper glaubt, dass die Russen für seine Impotenz verantwortlich sind. Also gibt er den Befehl aus, das Reich des Bösen anzugreifen. Seine Vorgesetzten versuchen einen dritten Weltkrieg zu verhindern. Doch das ist nicht so einfach.

Tiefschwarze Satire auf den Rüstungswahnsinn und das Denken der Militärs, Technokraten und Politiker, die beängstigend nahe an der Wirklichkeit ist und auch nach dem Ende des Kalten Krieges immer noch aktuell ist. Eine Alptraum-Komödie

Mit Peter Sellers, George C. Scott, Sterling Hayden, Keenan Wynn, Slim Pickens, Peter Bull, James Earl Jones, Tracy Reed

Wiederholung: Montag, 11. Februar, 13.50 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Dr. Seltsam“

Wikipedia über „Dr. Seltsam“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 27. Juli: Stanley-Kubrick-Abend: Dr. Seltsam/Die Rechnung ging nicht auf

Juli 27, 2018

3sat, 22.25

Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben (Dr. Strangelove or: How I learned to stop worrying and love the Bomb, GB 1964)

Reige: Stanley Kubrick

Drehbuch: Stanley Kubrick, Peter George, Terry Southern

LV: Peter George: Red Alert. 1958 (Die Welt der letzten Tage)

Buch zum Film: Peter Bryant (Pseudonym von Peter George): Dr. Strangelove Or: How I learned to stop worrying and love the bomb, 1963

Air-Force-Kommandant Jack D. Ripper glaubt, dass die Russen für seine Impotenz verantwortlich sind. Also gibt er den Befehl aus, das Reich des Bösen anzugreifen. Seine Vorgesetzten versuchen einen dritten Weltkrieg zu verhindern. Doch das ist nicht so einfach.

Tiefschwarze Satire auf den Rüstungswahnsinn und das Denken der Militärs, Technokraten und Politiker, die beängstigend nahe an der Wirklichkeit ist und auch nach dem Ende des Kalten Krieges immer noch aktuell ist. Eine Alptraum-Komödie

Mit Peter Sellers, George C. Scott, Sterling Hayden, Keenan Wynn, Slim Pickens, Peter Bull, James Earl Jones, Tracy Reed

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Dr. Seltsam“

Wikipedia über „Dr. Seltsam“ (deutsch, englisch)

3sat, 23.55

Die Rechnung ging nicht auf (The Killing, USA 1956)

Regie: Stanley Kubrick

Drehbuch: Jim Thompson, Stanley Kubrick

LV: Lionel White: Clean Break, 1955 (später „The killing“, deutsch “Der Millionencoup“)

Ex-Sträfling Johnny Clay will mit einigen Amateurenwährend eines Pferderennens die Wettgelder klauen. Der minutiös geplante Coup läuft nach Plan ab. Dann geht alles schief.

Grandioses, düsteres Caper-Movie und der endgültige Durchbruch für Stanley Kubrick. Im Gegensatz zu anderen Caper-Movies wird die Handlung im Buch und im Film nicht chronologisch, sondern mit zahlreichen Vor- und Rücksprüngen erzählt. Und der Überfall wird, zusammengehalten von einer atemberaubenden Montage, aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Mit seinen Diskontinuitäten und Dekonstruktionen ist „Die Rechnung ging nicht auf“ ein Vorläufer des postmodernen Kinos.

Einer von Kubricks Schülern ist Quentin Tarantino, der diesen Film in „Reservoir Dogs“ ausführlich würdigt. Im Drehbuch ist sogar eine – im Film nicht gezeigte – Widmung an Lionel White enthalten.

Mit Sterling Hayden, Coleen Gray, Vince Edward, Jay C. Flippen, Elisha Cook jr.

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Die Rechnung ging nicht auf“

Wikipedia über „Die Rechnung ging nicht auf“ (deutsch, englisch)

Mordlust über Lionel White

Noir of the Week über „The Killing“ (mit Filmausschnitten) 

Turner Classic Movies über “The Killing”


„201 x 2001“ – Fragen und Antworten zur „Odyssee im Weltraum“

Mai 3, 2018

Der Untertitel von Nils Daniel Peilers „201 x 2001“ „Fragen und Antworten mit allem Wissenswerten zu Stanley Kubricks ‚Odyssee im Weltraum’“ fasst das jetzt im Schüren Verlag erschienene Büchlein gut zusammen: es gibt 201 Fragen und Antworten zu dem Filmklassiker.

Nils Daniel Peiler setzt damit seine Beschäftigung mit Kubricks Meisterwerk „2001: Odyssee im Weltraum“ fort. Der Film schildert, nachdem auf dem Mond ein von Außerirdischen geschaffener Monolith entdeckt wurde, das Schicksal einer aus dem Ruder laufenden Weltraumexpedition. Denn der Bordcomputer entwickelt ein für die Raumfahrer bedrohliches Eigenleben.

Peiler schrieb seine Promotion über die künstlerische Rezeption von „2001“, ist Kokurator der bis zum 23. September laufenden „2001“-Jubiläumsaustellung im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt am Main und hat jetzt ein kleines Büchlein voller mehr oder weniger bedeutender Fakten über den Film zusammengetragen. Diese präsentiert er als alphabetisch sortiertes Frage-Antwort-Spiel. Da steht dann erschreckend Banales neben Interessantem. Fakten, die man durch eine schnelle IMDB-Recherche erfährt, stehen neben Informationen, die wahrscheinlich sogar „2001“-Aficionados nicht kennen. Oder schon wieder vergessen haben.

Am Ende ist „201 x 2001“ ein informatives Buch zum Rumblättern. Leider ohne Bilder. Aber die sieht man beim nächsten Genuss von „2001: Odyssee im Weltraum“. Je nach Wunsch: mit oder ohne Drogen.

Nils Daniel Peiler: 201 x 2001

Schüren, 2018

108 Seiten

9,90 Euro

Der Film, der das Buch inspirierte

2001: Odyssee im Weltraum (2001: A Spacy Odyssey, Großbritannien/USA 1968)

Regie: Stanley Kubrick

Drehbuch: Stanley Kubrick, Arthur C. Clarke

LV: Arthur C. Clarke: The Sentinel, 1951 (Der Wachposten, Kurzgeschichte, abgedruckt unter anderem in “Verbannt in die Zukunft” und “2001: Aufbruch zu verlorenen Welten“)

Buch zum Film: Arthur C. Clarke: 2001: A Space Odyssey, 1968 (2001: Odyssee im Weltraum)

Buch über die Dreharbeiten: Arthur C. Clarke: The lost worlds of 2001, 1972 („2001“ Aufbruch zu verlorenen Welten – Das Logbuch der Kapitäne Clarke und Kubrick)

Auf dem Mond wird ein schwarzer Monolith entdeckt. Er sendet Signale zum Jupiter. Um das Rätsel zu lösen, wird die „Discovery“ losgeschickt. Während des Flugs beginnt der Bordcomputer HAL sich über seine menschliche Besatzung so seine Gedanken zu machen.

Ein zeitloser Klassiker und ein Film, der für die große Leinwand gemacht wurde.

2001: Odyssee im Weltraum war ohne Zweifel der einflussreichste Science-Fiction-Film der sechziger Jahre. Von nun an gewann das Science-Fiction-Kino einen wahrhaft spekulativen Aspekt und folgte damit der Science-Fiction-Literatur.“ (Phil Hardy, Hrsg.: Die Science Fiction Filmenzyklopädie) Denn: „Nach all dem Kinoschwachsinn, den Heerscharen unbedarfter SF-Filmer dem Publikum bis 1969 vorgesetzt hatten, ging 2001: Odyssee im Weltraum den SF-Fans herunter wie die reinste Götterspeise.“ (Ronald M. Hahn/Volker Jansen: Lexikon des Science Fiction Films).

Mit Keir Dullea, Gary Lockwood, William Sylvester, Daniel Richter, Daniel Richter, Margaret Tyzack

Hinweise

Schüren über „201 x 2001“

Rotten Tomatoes über „2001“

Wikipedia über „2001“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 11. Januar: Full Metal Jacket

Januar 11, 2018

Kabel 1, 20.15

Full Metal Jacket (Großbritannien 1987, Regie: Stanley Kubrick)

Drehbuch: Stanley Kubrick, Michael Herr, Gustav Hasford

LV: Gustav Hasford: The Short-Timers, 1981 (Höllenfeuer)

Grandioser (Anti-)Kriegsfilm von Stanley Kubrick, der im ersten Drittel des Films die gnadenlose Ausbildung der Soldaten, ihre Entpersönlichung und Zurichtung nach den Wünschen des Militärs, und in den restlichen zwei Dritteln den chaotischen Kampf in Vietnam, in dem die Ausbildung keinen Pfifferling mehr wert ist, dokumentiert.

Kein angenehmer Film und auch kein Film mit irgendwelchen Identifikationsfiguren oder einem moralischen Standpunkt, aber ein wichtiger und sehenswerter Film.

„Full Metal Jacket ist ein nihilistischer Thriller und insofern der letzte Kriegsfilm, ein Schlussstrich unter das Genre, weil in ihm das Ende des Individuums weniger eine Aussage ist als eine Haltung.“ (Stefan Reinicke: Es ist besser zu leben, als tot zu sein: Full Metal Jacket [1987], in Andreas Kilb/Rainer Rother: Stanley Kubrick)

mit Matthew Modine, Adam Baldwin, Vincent D’Onofrio, R. Lee Ermey, Dorian Harewood

Wiederholung: Freitag, 12. Januar, 00.45 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Metacritic über „Ful Metal Jacket“

Rotten Tomatoes über „Full Metal Jacket“

Wikipedia über „Full Metal Jacket“ (deutsch, englisch)

Blog über Gustav Hasford

Stanley Kubrick in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 4. November: Room 237

November 4, 2016

Arte, 21.45

Room 237 (USA 2012, Regie: Rodney Ascher)

Drehbuch: Rodney Ascher

Was hat sich der Regisseur dabei gedacht? Rodney Ascher folgt in seinem Meta-Film über Stanley Kubricks Horrofilm „Shining“ fünf Fans, die jedes Detail des Films analysieren und interpretieren.

faszinierende, höchst raffiniert montierte Sammelsurium aus Verschwörungstheorien und intensiver Detail-Lektüre (…) Vor allem fordert er zum intensiven Zuschauen und Hören auf und feiert den Bedeutungsüberschuss der filmischen Erzählung.“ (Lexikon des internationalen Films)

Hinweise

Moviepilot über „Room 237“

Metacritic über „Room 237“

Rotten Tomatoes über „Room 237“

Wikipedia über „Room 237“


TV-Tipp für den 31. Juli: Lolita/Eyes Wide Shut

Juli 30, 2016

Zwei Liebesfilme von Stanley Kubrick

Arte, 20.15

Lolita (Großbritannien/USA 1962, Regie: Stanley Kubrick)

Drehbuch: Vladimir Nabokov

LV: Vladimir Nabokov: Lolita (1955/1958, Lolita)

Professor Humbert Humbert verliebt sich in die pubertierende Tochter seiner Vermieterin Charlotte Haze.

Film und Buch gehören heute zu den Klassikern in ihrem Genre.

Nabokovs Roman wurde 1955 zuerst auf Englisch in Frankreich veröffentlicht. Die US-amerikanische Erstausgabe erschien 1958 und wurde sofort ein Bestseller.

Mit James Mason, Sue Lyon, Peter Sellers, Shelley Winters

Wiederholung: Donnerstag, 4. August, 00.20 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Lolita“

Wikipedia über “Lolita” (deutsch, englisch)

Stanley Kubrik in der Kriminalakte

Arte, 22.45

Eyes Wide Shut (USA 1999, Regie: Stanley Kubrick)

Drehbuch: Stanley Kubrick, Frederic Raphael

LV: Arthur Schnitzler: Traumnovelle, 1926 (Buchausgabe, davor 1925/1926 als Fortsetzungsroman in „Die Dame“ erschienen)

Nachdem seine Frau ihm eine Jahre zurückliegende außereheliche Sexfantasie beichtet, tickt William aus. Verstört irrt der Doktor durch das nächtliche New Yorker zwischen Prostituierten und Swingerclubs.

Kubricks letzter Film ist nicht sein bester. Dafür ist er zu lang (auf mich wirkt er wie der Rohschnitt) und durch den Wechsel der Handlungszeit vom Wien der späten Kaiserjahre in das heutige New York wird die Geschichte ihres moralischen Kontextes beraubt. Denn in einer heute, unter normalen Menschen, spielenden Geschichte ist es einfach unglaubwürdig, dass ein Mann so von einer außerehelichen Sexualfantasie irritiert ist.

Zum Glück spielen weite Teile in pompös-altmodischen Innenräumen und die Dialoge wurden auch von Schnitzler übernommen. So kann man meistens ausblenden, dass „Eyes Wide Shut“ zur falschen Zeit spielt.

Mit Tom Cruise, Nicole Kidman, Sydney Pollack, Sky Dumont

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Eyes Wide Shut“

Wikipedia über “Eyes Wide Shut” (deutsch, englisch)

Stanley Kubrik in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 19. Juli: Spartacus

Juli 19, 2015

3sat, 21.40
Spartacus (USA 1960, Regie: Stanley Kubrick)
Drehbuch: Dalton Trumbo
LV: Howard Fast: Spartacus, 1951 (Spartacus)
71 nach Christus: Spartacus führt einen Sklavenaufstand gegen die Römer an – und Stanley Kubrick inszenierte (nachdem Produzent und Hauptdarsteller Kirk Douglas Regisseur Anthony Mann gefeuert hatte) einen der wenigen genießbaren Monumentalfilme.
mit Kirk Douglas, Laurence Olivier, Jean Simmons, Charles Laughton, Peter Ustinov, John Gavin, Tony Curtis, Nina Foch, John Ireland, Herbert Lom, John Dall, Woody Strode
Hinweise
Rotten Tomatoes über „Spartacus“
Wikipedia über „Spartacus“ (deutsch, englisch)
Stanley Kubrick in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 2. Juli: Lolita

Juli 2, 2014

3sat, 23.15

Lolita (Großbritannien/USA 1962, Regie: Stanley Kubrick)

Drehbuch: Vladimir Nabokov

LV: Vladimir Nabokov: Lolita (1955/1958, Lolita)

Professor Humbert Humbert verliebt sich in die pubertierende Tochter seiner Vermieterin Charlotte Haze.

Film und Buch gehören heute zu den Klassikern in ihrem Genre.

Nabokovs Roman wurde 1955 zuerst auf Englisch in Frankreich veröffentlicht. Die US-amerikanische Erstausgabe erschien 1958 und wurde sofort ein Bestseller.

Mit James Mason, Sue Lyon, Peter Sellers, Shelley Winters

Wiederholung: Sonntag, 6. Juli, 00.25 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Arte: Lars Penning über „Lolita“

Rotten Tomatoes über „Lolita“

Wikipedia über “Lolita” (deutsch, englisch)

Stanley Kubrik in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 21. Februar: Eyes Wide Shut

Februar 21, 2014

RTL II, 22.00

Eyes Wide Shut (USA 1999, R.: Stanley Kubrick)

Drehbuch: Stanley Kubrick, Frederic Raphael

LV: Arthur Schnitzler: Traumnovelle, 1926 (Buchausgabe, davor 1925/1926 als Fortsetzungsroman in „Die Dame“ erschienen)

Nachdem seine Frau ihm eine Jahre zurückliegende außereheliche Sexfantasie beichtet, tickt William aus. Verstört irrt der Doktor durch das nächtliche New Yorker zwischen Prostituierten und Swingerclubs.

Kubricks letzter Film ist nicht sein bester. Dafür ist er zu lang (auf mich wirkt er wie der Rohschnitt) und durch den Wechsel der Handlungszeit vom Wien der späten Kaiserjahre in das heutige New York wird die Geschichte ihres moralischen Kontextes beraubt. Denn in einer heute, unter normalen Menschen, spielenden Geschichte ist es einfach unglaubwürdig, dass ein Mann so von einer außerehelichen Sexualfantasie irritiert ist.

Zum Glück spielen weite Teile in pompös-altmodischen Innenräumen und die Dialoge wurden auch von Schnitzler übernommen. So kann man meistens ausblenden, dass „Eyes Wide Shut“ zur falschen Zeit spielt.

Mit Tom Cruise, Nicole Kidman, Sydney Pollack, Sky Dumont

Hinweise

Wikipedia über “Eyes Wide Shut” (deutsch, englisch)

Stanley Kubrik in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 8. November: Full Metal Jacket

November 8, 2013

 

RTL II, 22.30

Full Metal Jacket (Großbritannien 1987, R.: Stanley Kubrick)

Drehbuch: Stanley Kubrick, Michael Herr, Gustav Hasford

LV: Gustav Hasford: The Short-Timers, 1981 (Höllenfeuer)

Grandioser (Anti-)Kriegsfilm von Stanley Kubrick, der im ersten Drittel des Films die gnadenlose Ausbildung der Soldaten, ihre Entpersönlichung und Zurichtung nach den Wünschen des Militärs, und in den restlichen zwei Dritteln den chaotischen Kampf in Vietnam, in dem die Ausbildung keinen Pfifferling mehr wert ist, dokumentiert.

Kein angenehmer Film und auch kein Film mit irgendwelchen Identifikationsfiguren oder einem moralischen Standpunkt, aber ein wichtiger und sehenswerter Film.

Full Metal Jacket ist ein nihilistischer Thriller und insofern der letzte Kriegsfilm, ein Schlussstrich unter das Genre, weil in ihm das Ende des Individuums weniger eine Aussage ist als eine Haltung.“ (Stefan Reinicke: Es ist besser zu leben, als tot zu sein: Full Metal Jacket [1987], in Andreas Kilb/Rainer Rother: Stanley Kubrick)

mit Matthew Modine, Adam Baldwin, Vincent D’Onofrio, R. Lee Ermey, Dorian Harewood

Wiederholung: Sonntag, 10. November, 00.00 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Metacritic über „Ful Metal Jacket“

Rotten Tomatoes über „Full Metal Jacket“

Wikipedia über „Full Metal Jacket“ (deutsch, englisch)

Blog über Gustav Hasford

Stanley Kubrick in der Kriminalakte