Ein Fest für Berliner und Berlin-Freunde: Andreas Dresen verfolgt in seinem wahrscheinlich leichtesten Film die beiden Mittdreißigerinnen Nike und Katrin. Beide sind aus dem Leben gegriffene Charaktere, die ihre alltäglichen Probleme auch mit viel Humor kaum bewältigen können. Dank des liebevoll-melancholisch-humorvollen Tonfalls schwebt ein sehr angenehmer Hauch von Nouvelle Vague durch den skizzenhaften Film. Da fällt die dünne Story kaum auf.
Mit Nadja Uhl, Inka Friedrich, Andreas Schmidt, Stefanie Schönfeld
Eine flotte Komödie, die aktuelle Diskurse problematisiert und uns den Spiegel vorhält, könnte die Stimmung im Land mit einem kollektivem Lachen im dunklen Kinosaal aufheitern. Den Franzosen gelingt so etwas ja öfter. Ich sage nur „Willkommen bei den Sch’tis“ und, wenn auch deutlich unappetitlicher und politisch fehlgeleiteter, „Monsieur Claude und seine Töchter“. Eine Satire ist weniger geeignet für ein solches therapeutisches Programm. Da ist zu viel Selbstgewissheit und erhobener Zeigefinger dabei.
Simon Verhoeven könnte sogar der richtige Mann für den Job sein. Seine Komödie „Willkommen bei den Hartmanns“ war vor acht Jahren bei Kritik und Publikum erfolgreich. Fast vier Millionen Kino-Besucher sprechen eine eindeutige Sprache.
Jetzt hat er, nach seinem Drehbuch und prominent besetzt mit Jan Josef Liefers, Nadja Uhl, Friedrich von Thun, Elyas M’Barek und Meltem Kaptan, den „unterhaltsamen Gesellschaftsfilm“ (Presseheft) „Alter weißer Mann“ inszeniert.
Es gibt, wie man nach dem Titel vermuten kann, um aktuelle Diskurse zwischen älteren und jüngeren Menschen über dies und das und um die Frage, was man noch sagen darf. Schließlich hat sich früher auch niemand darüber beschwert, wenn man bestimmte Worte benutzte oder sich auf eine bestimmte Art und Weise verhielt.
Aufhängen tut Simon Verhoeven sein Thema an einem Plot, der funktionieren könnte. Heinz Hellmich arbeitet seit 28 Jahren bei dem Telekommunikationsunternehmen Fernfunk AG im Vertrieb. Jan-Josef Liefers spielt ihn als eine nett-verpeilte Mischung aus Heinz Rühmann und Heinz Erhardt. Während er versucht, Fettnäpfchen zu vermeiden, tritt er in andere Fettnäpfchen. Manchmal sorgt das für weitere Vewicklungen, meistens ist es noch nicht einmal wirklich peinlich, sondern einfach nur schusselig, weil Hellmich niemanden verletzen und von allen gemocht werden möchte.
Jetzt stehen bei Fernfunk Umstrukturierungen, Entlassungen und einige wenige Beförderungen an. Hellmich spekuliert auf eine Beförderung. Wenn da nicht Kaffeetassen mit dummen Sprüchen und im Team ein kollegialer Umgangston wären. Beides und vielleicht noch einige weitere Dinge könnten nämlich von der von der Firmenleitung beauftragten Beratungsfirma und deren Diversity-Beauftragter missfallen. Und dann würde ein Kollege befördert werden.
Um die Diversity-Beauftragte von seinen Qualitäten zu überzeugen, lädt er sie und einige ausgewählte Personen, wozu seine Frau und seine Kinder, aber nicht sein Vater gehören, zu einem Abendessen in seinem kleinbürgerlichem Haus ein.
Wenige Tage vor dem geplanten Abendessen, das der Höhepunkt des Films ist, verschwindet er, ohne seinen Chef und seine Frau zu informieren, nach Berlin. Der Besuch bei seiner Tochter wird zu einem mehrtägigem Drogentrip. Mit Ach und Krach schafft er es dann doch zu dem Abendessen, das über seine Karriere entscheiden soll und das in vorhersehbaren Bahnen und mit erwartbaren Pointen aus dem Ruder läuft.
Dabei hat Hellmich mit seinem Berlin-Ausflug den perfekten Anlass für eine Entlassung gegeben.
Es ist unglaublich, wie der Film sein gesamtes Potential verschenkt. Das beginnt mit der nicht vorhandenen Story. „Alter weißer Mann“ ist das filmische Äquivalent zu einer von der aktuellen Zeitungslektüre inspirierten Ideensammlung, in der einfach alles, was einem spontan zu „Woke“ einfällt, aufgeschrieben wurde. Es werden die gängigen Witze und Diskussionspunkte ohne nennenswerte Variation wiederholt. Ein schon tausendmal erzählter Witz wird, ohne dass ihm irgendetwas Neues hinzugefügt wurde, nochmal erzählt. Aus so einem Notizzettel ergibt sich allerdings keine Abfolge von aufeinander aufbauenden Szenen, in denen ein präzise formulierter Konflikt behandelt wird. Es bleibt beim oberflächlichen Patchwork.
Simon Verhovens harmlos-biedere Komödie wirkt wie ein schlampig entstaubtes Relikt aus den fünfziger Jahren. Waren wir da nicht schon einmal weiter?
Alter weißer Mann(Deutschland 2024)
Regie: Simon Verhoeven
Drehbuch: Simon Verhoeven
mit Jan Josef Liefers, Nadja Uhl, Friedrich von Thun, Michael Maertens, Meltem Kaptan, Elyas M’Barek, Momo Beier, Juri Winkler, Yun Huang, Sarah Mahita, Denise M’Baye
Dass „Der Baader Meinhof Komplex“ am Dienstag, den 2. April, im Rahmen der „Best of Cinema“-Reihe im Kino gezeigt wird, hatte Studiocanal lange geplant. Dass wenige Wochen vor der eintägigen Kino-Wiederaufführung Daniela Klette, ein seit über dreißig Jahren untergetauchtes Mitglied der dritten Generation der RAF (Rote Armee Fraktion), verhaftet wurde, war nicht geplant, dürfte aber die Neugierde für eine erneute (?) Sichtung des starbesetzten Terrorgruppen-Biopics erhöhen.
Uli Edel erzählt nach einem Drehbuch von Bernd Eichinger und ausgehend von Stefan Austs Sachbuch-Bestseller die Geschichte der RAF von 2. Juni 1967, beginnend mit dem Schah-Besuch und der Ermordung von Benno Ohnesorg, bis zum 18. Oktober 1977, als sich in Stuttgart im Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe umbrachten. Irmgard Möller überlebte. Ulrike Meinhof tötete sich in ihrer Zelle bereits am 9. Mai 1976.
Edel erzählt die Geschichte der ersten und, jedenfalls bis zum 18. Oktober 1977, auch der zweiten Generation der RAF. Ihre Namen waren allgemein bekannt. Sie waren Popstars und, nicht nur in Deutschland, war der Kampf gegen das abgelehnte kapitalistische Unterdrückersystem mit Bomben und Kugeln ein für Jugendliche faszinierender Way of Life. Die Bekennerschreiben der RAF wurden breit diskutiert.
Die Namen der Mitglieder der nachfolgenden RAF-Generationen waren deutlich unbekannter. Immer perfekter gelang das Versteckspiel vor dem Staat. Auch heute, dreißig, vierzig Jahre später wissen die Ermittler und die Öffentlichkeit wenig bis nichts über sie. Die Bekennerschreiben wurden immer formelhafter. 1998 erklärte die RAF ihre Selbstauflösung.
Danach entstanden über diesen Teil der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eine Schwemme von Dokumentar- und Spielfilme, die teils sehr genau den Fakten folgten. Zu den wichtigsten Werken gehören „Die innere Sicherheit“ (D 2000, Regie: Christian Petzold), „Die Stille nach dem Schuss“ (D 2000, Regie: Volker Schlöndorff), „Black Box BRD“ (D 2001, Regie: Andres Veiel), „Baader“ (D 2002, Regie: Christopher Roth), „Starbuck Holger Meins“ (D 2003, Regie: Gerd Conradt), „Die RAF“ (D 2007, Regie: Stefan Aust und Helmar Büchel), „Mogadischu“ (D 2008, Regie: Roland Suso Richter), „Die Geschichte der RAF“ (D 2014, sechsteiliger Dokumentarfilm von Bernd Reufels und Anne Kauth) und eben Uli Edels 2008 beim Kinostart wegen seiner Länge, seinem Cast und seiner Ausstattung als monumental empfundener „Der Baader Meinhof Komplex“. Von den genannten Filmen hat er als bis in kleinste Nebenrollen prominent besetztes Epos voller Action und stimmigem Zeitkolorit am eindeutigsten das große Publikum im Visier.
Angesichts neuer Kinoerfolge – „Oppenheimer“ ist drei Stunden, „Avatar: The Way of Water“ ist länger und „Killers of the Flower Moon“ ist noch länger – erscheinen die hundertfünfzig Minuten, die die Kinofassung von „Der Baader Meinhof Komplex“ dauert, (es gibt eine um wenige Minuten längere TV-Fassung) gar nicht mehr so lang. Trotzdem ist Uli Edels Film von der Länge her eine epische, vom Tempo her hektische Verfilmung der Geschichte der RAF von ihren Anfängen bis zu ihrem Ende. Da stimmt die Ausstattung und die mitreißend inszenierte Action, aber für die Vertiefung der einzelnen Charaktere oder für das Erklären der politischen Hintergünde, abseits einiger Schlagworte und Soundbytes, bleibt zu wenig Zeit. Edel muss einfach zu viele Personen und Ereignisse in einer zu kurzen Zeit abarbeiten.
Als schnelle Auffrischung historischen Wissens, inzwischen sogar mit einem kräftigen doppelten Nostalgiebonus, taugt Edels Terrorgruppen-Biopic Film trotzdem. Auch als ebenso schnelle, aber oft auch arg kryptische Einführung in die Geschichte der RAF taugt der Film.
LV: Stefan Aust: Der Baader Meinhof Komplex, 1985 (danach mehrere überarbeitete Neuausgaben)
Buch zum Film: Katja Eichinger: Der Baader Meinhof Komplex – Das Buch zum Film, 2008
Mit Martina Gedeck, Moritz Bleibtreu, Johanna Wokalek, Bruno Ganz, Simon Licht, Jan Josef Liefers, Alexandra Maria Lara, Heino Ferch, Nadja Uhl, Hannah Herzsprung, Niels-Bruno Schmidt, Stipe Erceg, Daniel Lommatzsch, Volker Bruch, Bernd Stegemann, Tom Schilling, Katharina Wackernagel, Anna Thalbach, Jasmin Tabatabai, Hans-Werner Meyer, Michael Gwisdek, Thomas Winter, Sebastian Blomberg, Vinzenz Kiefer, Sunnyi Melles, Hans Peter Hallwachs, Alexander Held, Hubert Mulzer
LV: Stefan Aust: Der Baader Meinhof Komplex, 1985 (danach mehrere überarbeitete Neuausgaben)
Buch zum Film: Katja Eichinger: Der Baader Meinhof Komplex – Das Buch zum Film, 2008
Von der Länge her epische, vom Tempo her hektische Verfilmung der Geschichte der RAF von ihren Anfängen bis zu ihrem Ende. Da stimmt die Ausstattung, aber für die Vertiefung der einzelnen Charaktere bleibt wenig Zeit.
Mit Martina Gedeck, Moritz Bleibtreu, Johanna Wokalek, Bruno Ganz, Simon Licht, Jan Josef Liefers, Alexandra Maria Lara, Heino Ferch, Nadja Uhl, Hannah Herzsprung, Niels-Bruno Schmidt, Stipe Erceg, Daniel Lommatzsch, Volker Bruch, Bernd Stegemann, Tom Schilling, Katharina Wackernagel, Anna Thalbach, Jasmin Tabatabai, Hans Werner Meyer
Ein Fest für Berliner und Berlin-Freunde: Andreas Dresen verfolgt in seinem wahrscheinlich leichtesten Film die beiden Mittdreißigerinnen Nike und Katrin. Beide sind aus dem Leben gegriffene Charaktere, die ihre alltäglichen Probleme auch mit viel Humor kaum bewältigen können. Dank des liebevoll-melancholisch-humorvollen Tonfalls schwebt ein sehr angenehmer Hauch von Nouvelle Vague durch den skizzenhaften Film. Da fällt die dünne Story kaum auf.
Mit Nadja Uhl, Inka Friedrich, Andreas Schmidt, Stefanie Schönfeld
Eine in der BRD gesuchte RAF-Terroristen taucht in den Siebzigern in der DDR unter. Dort beginnt sie, mit einem neuen Namen, ein neues Leben als Arbeiterin.
Von wahren Ereignissen inspiriertes Drama
mit Bibiana Beglau, Martin Wuttke, Nadja Uhl, Harald Schrott, Alexander Beyer
Als Vorbereitung für „Bis wir tot sind oder frei“ (Kinostart: 31. März 2022; das mit Zeit- und Lokalkolorit gesättigte sehenswerte Drama spielt in den frühen Achtzigern in der Schweiz und erzählt wie eine linke Kanzlei den Ausbrecherkönig Walter Stürm verteidigt und wie er dabei in linken Kreisen zum Symbol für die Freiheit und Würde des Einzelnen wird) empfehle ich
Tele 5, 20.15
Der Baader Meinhof Komplex (Deutschland 2008)
Regie: Uli Edel
Drehbuch: Bernd Eichinger
LV: Stefan Aust: Der Baader Meinhof Komplex, 1985 (danach mehrere überarbeitete Neuausgaben)
Buch zum Film: Katja Eichinger: Der Baader Meinhof Komplex – Das Buch zum Film, 2008
Von der Länge her epische, vom Tempo her hektische Verfilmung der Geschichte der RAF von ihren Anfängen bis zu ihrem Ende. Da stimmt die Ausstattung, aber für die Vertiefung der einzelnen Charaktere bleibt wenig Zeit.
Mit Martina Gedeck, Moritz Bleibtreu, Johanna Wokalek, Bruno Ganz, Simon Licht, Jan Josef Liefers, Alexandra Maria Lara, Heino Ferch, Nadja Uhl, Hannah Herzsprung, Niels-Bruno Schmidt, Stipe Erceg, Daniel Lommatzsch, Volker Bruch, Bernd Stegemann, Tom Schilling, Katharina Wackernagel, Anna Thalbach, Jasmin Tabatabai, Hans Werner Meyer
Auch wenn die Tage kürzer und kälter werden, haben wir immer noch
RBB, 20.15
Sommer vorm Balkon (Deutschland 2005)
Regie: Andreas Dresen
Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase
Ein Fest für Berliner und Berlin-Freunde: Andreas Dresen verfolgt in seinem wahrscheinlich leichtesten Film die beiden Mittdreißigerinnen Nike und Katrin. Beide sind aus dem Leben gegriffene Charaktere, die ihre alltäglichen Probleme auch mit viel Humor kaum bewältigen können. Dank des liebevoll-melancholisch-humorvollen Tonfalls schwebt ein sehr angenehmer Hauch von Nouvelle Vague durch den skizzenhaften Film. Da fällt die dünne Story kaum auf.
Mit Nadja Uhl, Inka Friedrich, Andreas Schmidt, Stefanie Schönfeld
LV: Stefan Aust: Der Baader Meinhof Komplex, 1985 (danach mehrere überarbeitete Neuausgaben)
Buch zum Film: Katja Eichinger: Der Baader Meinhof Komplex – Das Buch zum Film, 2008
Von der Länge her epische, vom Tempo her hektische Verfilmung der Geschichte der RAF von ihren Anfängen bis zu ihrem Ende. Da stimmt die Ausstattung, aber für die Vertiefung der einzelnen Charaktere bleibt wenig Zeit.
Mit Martina Gedeck, Moritz Bleibtreu, Johanna Wokalek, Bruno Ganz, Simon Licht, Jan Josef Liefers, Alexandra Maria Lara, Heino Ferch, Nadja Uhl, Hannah Herzsprung, Niels-Bruno Schmidt, Stipe Erceg, Daniel Lommatzsch, Volker Bruch, Bernd Stegemann, Tom Schilling, Katharina Wackernagel, Anna Thalbach, Jasmin Tabatabai, Hans Werner Meyer
Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen (Deutschland 2017)
Regie: Andreas Dresen
Drehbuch: Alexander Adolph
LV: James Krüss: Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen, 1962
Timm Thaler verkauft sein Lachen an den Baron Lefuet. Schnell bemerkt er, dass das eine sehr dumme Idee war und er will es wieder zurück haben.
Andreas Dresens Verfilmung von James Krüss‘ kapitalismuskritischem Kinderbuchklassiker ist ein guter, unterhaltsamer, kurzweiliger, auch anspielungsreicher Kinderfilm, der vor allem für Kinder ist.
mit Arved Friese, Justus von Dohnányi, Axel Prahl, Andreas Schmidt, Jule Hermann, Charly Hübner, Nadja Uhl, Steffi Kühnert, Bjarne Mädel, Fritzi Haberlandt, Harald Schmidt, Heinz-Rudolf Kunze, Milan Peschel, Joachim Król (Erzähler)
Mogadischu (Deutschland 2008, Regie: Roland Suso Richter)
Drehbuch: Maurice Philip Remy
Buch zum Film: Timo Kortner: Mogadischu – Das Entführungsdrama der Landshut, 2008
Nach Heinrich Breloers hochgelobtem Zweiteiler „Todesspiel“ (von 1997) über den Deutschen Herbst 1977, diversen Dokumentationen (zum Beispiel 2007 ein Zweiteiler) über die RAF, dem zeitgleich im Kino gelaufenem, ziemlich grottigem „Baader Meinhof Komplex“ mutet „Mogadischu“ etwas akademisch an. Denn die Fakten sind bekannt. Am 13. Oktober 1977 entführt ein palästinensisches Kommando die Lufthansa-Maschine Landshut. Nach einem mehrtägigen Irrflug landet das Flugzeug in Mogadischu und die GSG 9 beendet die Geiselnahme.
Neue Erkenntnisse, wie die Beteiligung des KGB an der Entführung und was Lufthansa-Pilot Jürgen Schumann machte, als er nach einer Notlandung in Aden zwanzig Minuten verschwand, ändern nichts an dem großen Bild.
Aber Autor Remy und Regisseur Richter verarbeiteten diese Geschichte jetzt zu einem die damaligen Ereignisse konzentriert nacherzählendem TV-Spielfilm, der auch im Kino überzeugt hätte. Einziger Kritikpunkt ist die derzeit angesagte Wackelkamera.
„Es ist ein ernsthafter Versuch der Annäherung (an die Wahrheit, A. d. V.). Wir bemühen uns, mit Verantwortung an ein Thema heranzugehen. Die Menschen, die das erlebt haben, sollen nicht davor sitzen und sagen: Was machen die denn da? Was erzählen die da?“ (Remy in der FAZ)
Das gleichnamige „Begleitbuch zum Film ‚Mogadischu’“ von Timo Kortner nimmt eine seltsame Zwischenstellung zwischen einem traditionellem Buch zum Film, also einer höchstens sparsam erweiterten Romanfassung des Drehbuchs, und einem Sachbuch über die Entführung ein. Denn Kortner führt relativ ausführlich in das gesellschaftliche Klima während der Schleyer-Entführung ein und er fügt immer wieder erklärende Passagen ein. Dabei gibt es im Buch und im Film eine Verschiebung der Perspektive von den Tätern zu den Opfern. Der Tatsachenroman „Mogadischu“ erzählt von Menschen in einer Ausnahmesituation und wie sie versuchen, diese zu überleben. Die Entführer bleiben dagegen, bis auf den durchgeknallten Captain Martyr Mahmud, blass. Und die Ideologie der Terroristen wird höchstens in einem Nebensatz gestreift; – was sie als Bösewichter noch bedrohlicher macht.
Kortners „Mogadischu“ ist ein packendes Drama, das auch eine gehörige Portion historisches Wissen vermittelt. Ein feines Buch.
Mit Nadja Uhl, Thomas Kretschmann, Christian Berkel, Said Tagmaqoui, Herbert Knaup, Simon Verhoeven, Jürgen Tarrach
Der Baader Meinhof Komplex (Deutschland 2008, Regie: Uli Edel)
Drehbuch: Bernd Eichinger
LV: Stefan Aust: Der Baader Meinhof Komplex, 1985 (danach mehrere überarbeitete Neuausgaben)
Buch zum Film: Katja Eichinger: Der Baader Meinhof Komplex – Das Buch zum Film, 2008
Von der Länge her epische, vom Tempo her hektische Verfilmung der Geschichte der RAF von ihren Anfängen bis zu ihrem Ende. Da stimmt die Ausstattung, aber für die Vertiefung der einzelnen Charaktere bleibt wenig Zeit.
Mit Martina Gedeck, Moritz Bleibtreu, Johanna Wokalek, Bruno Ganz, Simon Licht, Jan Josef Liefers, Alexandra Maria Lara, Heino Ferch, Nadja Uhl, Hannah Herzsprung, Niels-Bruno Schmidt, Stipe Erceg, Daniel Lommatzsch, Volker Bruch, Bernd Stegemann, Tom Schilling, Katharina Wackernagel, Anna Thalbach, Jasmin Tabatabai, Hans Werner Meyer
Jetzt hat es auch Andreas Dresen getan. Einen Kinderfilm gedreht. Nach einem erfolgreichen Buch. Und bei Andreas Dresen hätte man das – siehe „Bibi & Tina“-Regisseur Detlev Buck – am wenigsten erwartet. Immerhin ist Dresen als Regisseur von Filmen wie „Die Polizistin“, „Halbe Treppe“, „Sommer vorm Balkon“ und „Wolke 9“ vor allem als improvisationsfreudiger Erwachsenenregisseur bekannt. Mit „Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen“ inszenierte er jetzt eine Big-Budget-Produktion, die ganz anderen Gesetzen gehorcht. Sie ist mit vielen alten Dresen-Bekannten und einigen Neuzugängen prominent besetzt und für ein junges Publikum inszeniert. Die dürfen mit diesem Kinofilm ihren Timm Thaler, der von Arved Friese gespielt wird, entdecken. Ältere Semester erinnern sich ja immer noch an ihren 1979er Timm Thaler, der von Thomas Ohrner gespielt wurde. Ohrner hat als Concierge des Grand Hotel einen Kurzauftritt.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht der junge Timm Thaler. Ein aufgeweckter, fröhlicher Junge, der mit seinem Lachen jeden verzaubert. Auf der Pferderennbahn lernt er Baron Lefuet (Justusvon Dohnányi) kennen, der ihm ein teuflisches Geschäft anbietet: wenn er Lefuet sein Lachen verkauft, wird er fortan jede Wette gewinnen. Der in bitterster Armut lebende Timm ist einverstanden und ab jetzt gibt es zwischen dem Roman von James Krüss und dem Film von Andreas Dresen (nach einem Drehbuch von „Unter Verdacht“-Erfinder Alexander Adolph) auf der reinen Handlungsebene viele Unterschiede. Auf der emotionalen Ebene und dem Ende nicht. Deshalb habe ich mit den Veränderungen auch keine Probleme und finde sie sogar gut. Denn wer will schon wirklich einen Film sehen, in dem Timm während der halben Geschichte durch die Welt stolpert, Geschäftspartner von Baron Lefuet kennenlernt und sich um Firmeninterna kümmern muss? Außerdem erstreckt sich der Roman über mehrere Jahre.
Der Film spielt dagegen in einem überschaubarem Zeitraum in einer Stadt zwischen Timms Armenviertel, der Pferderennbahn, dem Grand Hotel und dem Anwesen von Baron Lefuet. Wie der Roman spielt der Film in den zwanziger Jahren. Allerdings in einer Steampunk-Variante der zwanziger Jahre, die deutlich von Fritz Langs Filmen, wie „Metropolis“, „Spione“ und seinen „Dr. Mabuse“-Filme inspiriert ist.
Timm hat im Film viele Freunde und damit ein soziales Umfeld, das die gesamte Geschichte realistisch erscheinen lässt. Neben dem aus dem Roman bekannten Kreschimir (Charly Hübner), der ihm im Film als freundlicher Bartender des Grand Hotels hilft und schnell Timms Geheimnis erahnt, ist vor allem Timms Freundin Ida (Jule Hermann) wichtig. Im Roman ist Timm, trotz böser Stiefmutter und bösem Stiefbruder, ein Waisenknabe.
Einige Details in Dresens gelungener und eigenständiger Verfilmung sind allerdings misslungen. Am ärgerlichsten sind Behemoth (Axel Prahl) und Belial (Andreas Schmidt. Koptisch sprechend, in Frauenkleidern), die von Baron Lefuet immer wieder zu Ratten verwandelt werden und Timm hinterherspionieren sollen. Das spekuliert, wenn sie als Ratten durchs Bild laufen, zu sehr auf billige Lacher.
Und das große Finale auf der Rennbahn fällt arg schwach aus. Obwohl es pompöser als das Buchfinale ist.
Erwachsene dürfte auch die fehlende zweite (oder dritte) Ebene stören, die aus Anspielungen besteht, die sie, aber nicht die Kinder verstehen. Wie das geht, zeigt Pixar ja in seinen Animationsfilmen.
So ist „Timm Thaler“ dann ein guter, unterhaltsamer, kurzweiliger, auch anspielungsreicher Kinderfilm, der vor allem für Kinder ist, die wissen wollen, warum Timm keine Freude an seinem Wettglück hat, mit dem er alles haben kann, was er sich wünscht. Außer seinem Lachen und allem, was damit zusammenhängt.
James Krüss‘ kapitalismuskritischer Roman ist nach dem Filmbesuch immer noch eine Lektüre wert. Immerhin erzählt Krüss eine andere, eine globetrottende Geschichte, in der man an einigen Stellen vermutet, dass Behemoth und Belial schon damals Timm beobachten mussten.
Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen (Deutschland 2017)
Regie: Andreas Dresen
Drehbuch: Alexander Adolph
LV: James Krüss: Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen
mit Arved Friese, Justus von Dohnányi, Axel Prahl, Andreas Schmidt, Jule Hermann, Charly Hübner, Nadja Uhl, Steffi Kühnert, Bjarne Mädel, Fritzi Haberlandt, Harald Schmidt, Heinz-Rudolf Kunze, Milan Peschel, Joachim Król (Erzähler)
Länge: 102 Minuten
FSK: ab 0 Jahre
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Die Vorlage
James Krüss: Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen
Der Baader Meinhof Komplex (Deutschland 2008, Regie: Uli Edel)
Drehbuch: Bernd Eichinger
LV: Stefan Aust: Der Baader Meinhof Komplex, 1985 (danach mehrere überarbeitete Neuausgaben)
Buch zum Film: Katja Eichinger: Der Baader Meinhof Komplex – Das Buch zum Film, 2008
Von der Länge her epische, vom Tempo her hektische Verfilmung der Geschichte der RAF von ihren Anfängen bis zu ihrem Ende. Da stimmt die Ausstattung, aber für die Vertiefung der einzelnen Charaktere bleibt wenig Zeit.
Mit Martina Gedeck, Moritz Bleibtreu, Johanna Wokalek, Bruno Ganz, Simon Licht, Jan Josef Liefers, Alexandra Maria Lara, Heino Ferch, Nadja Uhl, Hannah Herzsprung, Niels-Bruno Schmidt, Stipe Erceg, Daniel Lommatzsch, Volker Bruch, Bernd Stegemann, Tom Schilling, Katharina Wackernagel, Anna Thalbach, Jasmin Tabatabai, Hans Werner Meyer
Mogadischu (Deutschland 2008, Regie: Roland Suso Richter)
Drehbuch: Maurice Philip Remy
Buch zum Film: Timo Kortner: Mogadischu – Das Entführungsdrama der Landshut, 2008
Nach Heinrich Breloers hochgelobtem Zweiteiler „Todesspiel“ (auch schon über zehn Jahre alt) über den Deutschen Herbst 1977, diversen Dokumentationen (zum Beispiel 2007 ein Zweiteiler) über die RAF, dem zeitgleich im Kino gelaufenem, ziemlich grottigem „Baader Meinhof Komplex“ mutet „Mogadischu“ etwas akademisch an. Denn die Fakten sind bekannt. Am 13. Oktober 1977 entführt ein palästinensisches Kommando die Lufthansa-Maschine Landshut. Nach einem mehrtägigen Irrflug landet das Flugzeug in Mogadischu und die GSG 9 beendet die Geiselnahme.
Neue Erkenntnisse, wie die Beteiligung des KGB an der Entführung und was Lufthansa-Pilot Jürgen Schumann machte, als er nach einer Notlandung in Aden zwanzig Minuten verschwand, ändern nichts an dem großen Bild.
Aber Autor Remy und Regisseur Richter verarbeiteten diese Geschichte jetzt zu einem die damaligen Ereignisse konzentriert nacherzählendem TV-Spielfilm, der auch im Kino überzeugt hätte. Einziger Kritikpunkt ist die derzeit angesagte Wackelkamera.
„Es ist ein ernsthafter Versuch der Annäherung (an die Wahrheit, A. d. V.). Wir bemühen uns, mit Verantwortung an ein Thema heranzugehen. Die Menschen, die das erlebt haben, sollen nicht davor sitzen und sagen: Was machen die denn da? Was erzählen die da?“ (Remy in der FAZ)
Das gleichnamige „Begleitbuch zum Film ‚Mogadischu’“ von Timo Kortner nimmt eine seltsame Zwischenstellung zwischen einem traditionellem Buch zum Film, also einer höchstens sparsam erweiterten Romanfassung des Drehbuchs, und einem Sachbuch über die Entführung ein. Denn Kortner führt relativ ausführlich in das gesellschaftliche Klima während der Schleyer-Entführung ein und er fügt immer wieder erklärende Passagen ein. Dabei gibt es im Buch und im Film eine Verschiebung der Perspektive von den Tätern zu den Opfern. Der Tatsachenroman „Mogadischu“ erzählt von Menschen in einer Ausnahmesituation und wie sie versuchen, diese zu überleben. Die Entführer bleiben dagegen, bis auf den durchgeknallten Captain Martyr Mahmud, blass. Und die Ideologie der Terroristen wird höchstens in einem Nebensatz gestreift; – was sie als Bösewichter noch bedrohlicher macht.
Kortners „Mogadischu“ ist ein packendes Drama, das auch eine gehörige Portion historisches Wissen vermittelt. Ein feines Buch.
Mit Nadja Uhl, Thomas Kretschmann, Christian Berkel, Said Tagmaqoui, Herbert Knaup, Simon Verhoeven, Jürgen Tarrach
Mord am Meer (Deutschland 2004, Regie: Matti Geschonneck)
Drehbuch: Thomas Kirchner
LV: Ulrich Woelk: Die letzte Vorstellung, 2002
Wer ermordete den Freund von Kommissar Glauberg? Und warum schickt das BKA eine Polizistin in die norddeutsche Provinz? Gemeinsam decken Glauberg und die hübsche BKAlerin RAF-, Stasi-, West- und Ost-Ängste auf.
Woelks Roman kam damals bei den Kritikern nicht gut an. Ganz im Gegensatz zu den Fernsehkritikern. Die mochten den Film des immer zuverlässigen Matti Geschonneck. Und beim Hamburger Filmfest 2004 erhielt „Mord am Meer“ den TV-Produzentenpreis.
„Mord am Meer“ ist ein insgesamt gelungener Film, der unter den Beschränkungen des 90-Minuten-TV-Formats (einige Minuten länger wäre besser gewesen), einem zuviel an verschiedenen angesprochenen Themen (hier wäre weniger mehr gewesen) und einer enttäuschenden Lösung leidet. Aber die schönen Berlin-Bilder und die guten Leistungen der Schauspieler, die teilweise nur eine Szene haben, trösten darüber hinweg.
Mit Heino Ferch, Nadja Uhl, Manfred Zapatka, Birge Schade, Ulrike Krumbiegel, Otto Mellies, Ellen Schwiers, Thomas Sarbacher, Markus Boysen
Sommer vorm Balkon (Deutschland 2005, Regie: Andreas Dresen)
Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase
Ein Fest für Berliner und Berlin-Freunde: Andreas Dresen verfolgt in seinem wahrscheinlich leichtesten Film die beiden Mittdreißigerinnen Nike und Katrin. Beide sind aus dem Leben gegriffene Charaktere, die ihre alltäglichen Probleme auch mit viel Humor kaum bewältigen können. Dank des liebevoll-melancholisch-humorvollen Tonfalls schwebt ein sehr angenehmer Hauch von Nouvelle Vague durch den skizzenhaften Film. Da fällt die dünne Story kaum auf.
Mit Nadja Uhl, Inka Friedrich, Andreas Schmidt, Stefanie Schönfeld
Apple (Nadja Uhl) schickt ihre Mutter Ingrid (Hannelore Elsner) in den spanischen Ort Torremolinos zur Reha. Wobei Reha nicht ganz richtig ist. Denn Ingrids Hotel ist keine mondäne Reha-Klinik, sondern ein All-Inclusive-Hotel, durch das sie sich nach einer Hüft-Operation mit Krücken mehr schlecht als recht bewegt. Den Rest besorgt ihre Laune. Denn, wie schon ihre wallenden Gewänder verraten, ist Ingrid eine Überlebende der Hippie-Ära, die jetzt unter genau den Spießern sitzt, zu denen sie nie gehören wollte. Wie dieser Helmut (Axel Prahl), ein aufdringliches Großmaul, das sich durch das Buffet frisst und mit einer Arschbombe für gute Laune sorgt. Nicht bei ihr. Mit der Transe Tina (Hinnerk Schönemann), die allabendlich dem deutschen Publikum per Playback Schlager serviert, kann sie ebenfalls nichts anfangen. So muss die Vorhölle aussehen.
Dabei war sie schon einmal in Torremolinos: als sie noch jung und schön war, in der deutschen Hippie-Kommune den schönsten Busen hatte, den freien Sex exzessiv praktizierte und ihre Tochter vernachlässigte.
In Doris Dörries neuem Film „alles inklusive“ sind gerade die dokumentarischen Impressionen aus dem All-inclusive-Hotel und die fein aufspielenden Schauspieler, mit einer grandiosen Sexszene zwischen Hannelore Elsner und Axel Prahl (und einer Gitarre als wichtigem Accessoire) äußerst gelungen. Auch die eher impressionistischen Rückblenden in die Vergangenheit, die die Hippie-Kommune als einen alternativen Club Med zeichnen, sind gut. Aber in ihrem episodischen Film verzettelt Dörrie sich schnell zwischen ihren Geschichten und Episoden. Denn sie erzählt auch von Tinas Versuchen, zusammen mit seiner Freundin, mit Betrügereien genug Geld zusammen zu bekommen, um aus Torremolinos zu flüchten. Außerdem ist Tina, also eigentlich Tim, der Sohn von einem ihrer früheren Liebhaber. Tims Vater wohnt, inzwischen ein Rentner, in Torremolinos in einem Seniorenheim – und selbstverständlich begegnen sie sich. Tim, der Ingrid abgrundtief hasst, ist davon natürlich nicht begeistert.
Als ob das noch nicht genug wäre, gibt es noch die Erlebnisse von Ingrids Tochter Apple in München. Im Gegensatz zu ihrer Mutter hat sie ein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis und ist überfürsorglich. Auch gegenüber ihrem Hund Dr. Sigmund Freud, den sie solange verhätschelte, bis er sich überhaupt nicht mehr bewegte. Sie verliebt sich auch sofort in Freuds Tierarzt Dr. Fellborn (Fabian Hinrichs), den sie bis zum gehtnichtmehr zuquasselt. Dieser Plot hat, bis auf das Ende, wenn Apple nach Spanien zu ihrer Mutter fährt, mit dem Hauptplot absolut nichts zu tun und könnte genausogut gestrichen werden. Was auch besser gewesen wäre. Denn Apples Geschichte ist erkennbar für die billigen, schnellen Lacher gedacht, die in eine dieser typischen deutschen Komödien (ich sage nur Schweighöfer) passen.
Im dritten Akt fliegt Apple dann nach Spanien – und alle Konflikte lösen sich länglich auf. Denn bevor sie alle friedlich bis an ihr Lebensende zusammenleben dürfen, werden ihnen noch einige Steinchen in den Weg geräumt.
„alles inklusive“ ist ein zu lang geratenes, sich verzettelndes, episodisches Werk über Eltern, Kinder, Beziehungen und Sex.
alles inklusive (Deutschland 2013)
Regie: Doris Dörrie
Drehbuch: Doris Dörrie
LV: Doris Dörrie: Alles inklusive, 2011
mit Hannelore Elsner, Nadja Uhl, Hinnerk Schönemann, Axel Prahl, Fabian Hinrichs, Peter Striebeck, Maria Happel, Robert Stadlober
Ein Fest für Berliner und Berlin-Freunde: Andreas Dresen verfolgt in seinem wahrscheinlich leichtesten Film die beiden Mittdreißigerinnen Nike und Katrin. Beide sind aus dem Leben gegriffene Charaktere, die ihre alltäglichen Probleme auch mit viel Humor kaum bewältigen können. Dank des liebevoll-melancholisch-humorvollen Tonfalls schwebt ein sehr angenehmer Hauch von Nouvelle Vague durch den skizzenhaften Film. Da fällt die dünne Story kaum auf.
Mit Nadja Uhl, Inka Friedrich, Andreas Schmidt, Stefanie Schönfeld