Drehbuch: Walter Hill (nach einer Geschichte von Matt Harris und Walter Hill)
TV-Premiere. New Mexico, 1897: ein Kopfgeldjäger soll die angeblich entführte Frau eines Geschäftsmannes aus Mexiko zurückholen. – Und wie schon in Richard Brooks‘ „Die gefürchteten Vier“ (The Professionals, USA 1966) sind die Dinge erstens nicht so wie sie scheinen und zweitens entwickelt sich die Geschichte anders als von dem Auftraggeber erwartet. Ein weiterer Einfluss sind die Western von Budd Boetticher; ihm widmete Walter Hill seinen neuesten Film.
„Dead for a Dollar“ ist nicht schlecht, aber auch nie so gut, wie es angesichts der involvierten Personen sein sollte. Walter Hill hat schon bessere Filme gemacht.
Für Western-Fans bleibt ein top besetztes, straff inszeniertes, aber auch weitgehend vorhersehbares traditionsbewusstes Western-Abenteuer mit vertrauten Versatzstücken, die in vertrauter Weise präsentiert werden, oft hölzernen Dialogen und durchgehend nerviger Farbgebung.
mit Christoph Waltz, Willem Dafoe, Rachel Brosnahan, Warren Burke, Benjamin Bratt, Brandon Scott, Luis Chavez, Hamish Linklater
Drehbuch: Roger Spottiswoode, Walter Hill, Larry Gross, Steven E. de Souza
Detective Jack Cates hat ’nur 48 Stunden‘ um den flüchtigen Schwerverbrecher Albert Ganz zu schnappen. Der Knacki Reggie Hammond soll ihm helfen.
Ein Klassiker. Hill verbindet das Buddy-Movie mit dem Actionfilm und landet einen Kassenhit. Nolte ist dabei der ewig schlecht gelaunte, Regeln brechende Cop und Murphy, in seinem ersten Filmauftritt, eine wahre Quasselstrippe.
„Hill erzählt diese im Grund sehr simple Geschichte ungeheuer direkt, kraftvoll und mit einer Wucht, dass die Gewalt beinahe physisch spürbar wird. Seine rasantes Schnittfolgen lassen keine Entspannung zu und treiben die Story und die gewitzten Dialoge mit Höchstdruck voran.“ (Wolfgang Schweiger: Der Polizeifilm, 1989)
Danach, um 22.10 Uhr, zeigt Tele 5 die nicht so wahnsinnig überzeugende Fortsetzung „Und wieder nur 48 Stunden“ (USA 1990).
mit Nick Nolte, Eddie Murphy, Annette O’Toole, Frank McRae, James Remar, David Patrick Kelly, Sonny Landham
Wiederholung: Freitag, 4. April, 23.50 Uhr (dann könnte die ungekürzte Kinofassung laufen)
Geronimo – Eine Legende(Geronimo: An American Legend, USA 1993)
Regie: Walter Hill
Drehbuch: John Milius, Larry Gross
Ein junger West-Point-Absolvent erzählt, wie er die Jagd auf Geronimo erlebte. Der Indianerhäuptling kämpfte mehrere Jahre gegen die US-Armee, bevor er sich 1886 kampflos ergab.
Postmoderner Spät-Western. „Die Geschichte des letzten Indianeraufstands als elegisches Dokudrama: ohne übergroße Helden, ohne mythische Überzeichnung in Bild und Stil. Indianer und Soldaten agieren wie Gezeichnete, die bei allem, was sie tun und wofür sie kämpfen, nur verlieren. (…) Sie ahnen, dass ihre Zeit abgelaufen ist, und wissen, dass sie dennoch nicht aufgeben dürfen.“ (Norbert Grob: Geronimo, in Bernd Kiefer/Norbert Grob: Filmgenres: Western, 2003)
mit Jason Patric, Robert Duvall, Gene Hackman, Wes Studi, Matt Damon
Mit Musik geht bei ‚Baby‘ nicht alles besser. Bei geht alles nur mit Musik. Zum Beispiel wenn er als Fluchtwagenfahrer einigen Gangstern bei der Flucht vor der Polizei hilft. Als er sich verliebt, will er aus dem Verbrecherleben aussteigen. Davor soll er noch bei dem berühmten letzten großen Überfall mitmachen.
Harter Gangsterthriller mit einer Portion Humor und so viel gut ausgewählter Musik, dass er sich mühelos zum Gangster-Musical qualifiziert. Und ich meine das lobend!
mit Ansel Elgort, Kevin Spacey, Lily James, Jon Hamm, Jamie Foxx, Eiza González, Jon Bernthal, Micah Howard, Morse Diggs, CJ Jones, Sky Ferreira, Lance Palmer, Flea, Lanny Joon, Big Boi, Killer Mike, Paul Williams, Jon Spencer, Walter Hill
Geronimo – Eine Legende(Geronimo: An American Legend, USA 1993)
Regie: Walter Hill
Drehbuch: John Milius, Larry Gross
Ein junger West-Point-Absolvent erzählt, wie er die Jagd auf Geronimo erlebte. Der Indianerhäuptling kämpfte mehrere Jahre gegen die US-Armee, bevor er sich 1886 kampflos ergab.
Postmoderner Spät-Western. „Die Geschichte des letzten Indianeraufstands als elegisches Dokudrama: ohne übergroße Helden, ohne mythische Überzeichnung in Bild und Stil. Indianer und Soldaten agieren wie Gezeichnete, die bei allem, was sie tun und wofür sie kämpfen, nur verlieren. (…) Sie ahnen, dass ihre Zeit abgelaufen ist, und wissen, dass sie dennoch nicht aufgeben dürfen.“ (Norbert Grob: Geronimo, in Bernd Kiefer/Norbert Grob: Filmgenres: Western, 2003)
mit Jason Patric, Robert Duvall, Gene Hackman, Wes Studi, Matt Damon
Drehbuch: Roger Spottiswoode, Walter Hill, Larry Gross, Steven E. de Souza
Detective Jack Cates hat ’nur 48 Stunden‘ um den flüchtigen Schwerverbrecher Albert Ganz zu schnappen. Der Knacki Reggie Hammond soll ihm helfen.
Ein Klassiker. Hill verband das Buddy-Movie mit dem Actionfilm und landete einen Kassenhit. Nolte ist dabei der ewig schlecht gelaunte, Regeln brechende Cop und Murphy, in seinem ersten Filmauftritt, eine wahre Quasselstrippe.
„Hill erzählt diese im Grund sehr simple Geschichte ungeheuer direkt, kraftvoll und mit einer Wucht, dass die Gewalt beinahe physisch spürbar wird. Seine rasantes Schnittfolgen lassen keine Entspannung zu und treiben die Story und die gewitzten Dialoge mit Höchstdruck voran.“ (Wolfgang Schweiger: Der Polizeifilm, 1989)
Danach, um 01.00 Uhr, zeigt ZDFneo die nicht so wahnsinnig überzeugende Fortsetzung „Und wieder nur 48 Stunden“
Mit Nick Nolte, Eddie Murphy, Annette O’Toole, Frank McRae, James Remar, David Patrick Kelly, Sonny Landham
Geronimo – Eine Legende(Geronimo: An American Legend, USA 1993)
Regie: Walter Hill
Drehbuch: John Milius, Larry Gross
Ein junger West-Point-Absolvent erzählt, wie er die Jagd auf Geronimo erlebte. Der Indianerhäuptling kämpfte mehrere Jahre gegen die US-Armee, bevor er sich 1886 kampflos ergab.
Postmoderner Spät-Western. „Die Geschichte des letzten Indianeraufstands als elegisches Dokudrama: ohne übergroße Helden, ohne mythische Überzeichnung in Bild und Stil. Indianer und Soldaten agieren wie Gezeichnete, die bei allem, was sie tun und wofür sie kämpfen, nur verlieren. (…) Sie ahnen, dass ihre Zeit abgelaufen ist, und wissen, dass sie dennoch nicht aufgeben dürfen.“ (Norbert Grob: Geronimo, in Bernd Kiefer/Norbert Grob: Filmgenres: Western, 2003)
mit Jason Patric, Robert Duvall, Gene Hackman, Wes Studi, Matt Damon
Mit Musik geht bei ‚Baby‘ nicht alles besser. Bei geht alles nur mit Musik. Zum Beispiel wenn der Fluchtwagenfahrer einigen Gangstern bei der Flucht vor der Polizei hilft. Als er sich verliebt, will er aus dem Verbrecherleben aussteigen. Davor soll er noch bei dem berühmten letzten großen Überfall mitmachen.
TV-Premiere. Harter Gangsterthriller mit einer Portion Humor und so viel gut ausgewählter Musik, dass er sich mühelos zum Gangster-Musical qualifiziert. Und ich meine das lobend!
mit Ansel Elgort, Kevin Spacey, Lily James, Jon Hamm, Jamie Foxx, Eiza González, Jon Bernthal, Micah Howard, Morse Diggs, CJ Jones, Sky Ferreira, Lance Palmer, Flea, Lanny Joon, Big Boi, Killer Mike, Paul Williams, Jon Spencer, Walter Hill
Drehbuch: Roger Spottiswoode, Walter Hill, Larry Gross, Steven E. de Souza
Detective Jack Cates hat ’nur 48 Stunden‘ um den flüchtigen Schwerverbrecher Albert Ganz zu schnappen. Der Knacki Reggie Hammond soll ihm helfen.
Ein Klassiker. Hill verband das Buddy-Movie mit dem Actionfilm und landete einen Kassenhit. Nolte ist dabei der ewig schlecht gelaunte, Regeln brechende Cop und Murphy, in seinem ersten Filmauftritt, eine wahre Quasselstrippe.
„Hill erzählt diese im Grund sehr simple Geschichte ungeheuer direkt, kraftvoll und mit einer Wucht, dass die Gewalt beinahe physisch spürbar wird. Seine rasantes Schnittfolgen lassen keine Entspannung zu und treiben die Story und die gewitzten Dialoge mit Höchstdruck voran.“ (Wolfgang Schweiger: Der Polizeifilm, 1989)
Danach, um 00.45 Uhr, zeigt ZDFneo die nicht so wahnsinnig überzeugende Fortsetzung „Und wieder nur 48 Stunden“
Mit Nick Nolte, Eddie Murphy, Annette O’Toole, Frank McRae, James Remar, David Patrick Kelly, Sonny Landham
Regie: Thomas Lee (Pseudonym von Walter Hill, Francis Ford Coppola, Jack Sholder)
Drehbuch: David C. Wilson, William Malone (Geschichte), Daniel Chuba (Geschichte)
Das intergalaktische Rettungsschiff „Nightingale 229“ erhält aus einer entfernten, nicht mehr bewohnten Galaxie einen Notruf. Mit einem Dimensionssprung fliegen sie dahin und finden den verunglückten Astronauten Karl. Der schleppt eine außerirdische Lebensform in ihr Raumschiff und es geschieht das, was immer geschieht, wenn Menschen und Aliens sich begegnen.
Die drei Regisseure verraten eingefleischten Filmfans, dass „Supernova“ ein weiterer Alan Smithee-Film ist, der hier allerdings Thomas Lee heißt und weil Walter Hill, Jack Sholder und Francis Ford Coppola in ihrem Metier durchaus ihre Meriten erworben haben, ist „Supernova“ ein nicht vollkommen uninteressanter Torso.
Die Reise von „Supernova“ begann 1988 als „Dead Star“ unter der Federführung von William Malone. Damals war’s „Hellraiser im Weltall“. Kurz vor Drehbeginn verließ Regisseur Geoffrey Wright wegen künstlerischer Differenzen das Projekt. „Alien“-Produzent Walter Hill sprang ein. Er versuchte einen guten Film zu drehen. Während dem Dreh wurde unter der Aufsicht von MGM-Angestellten das Drehbuch umgeschrieben. MGM war mit dem von Hill abgelieferten Schnitt sehr unzufrieden. Jack Sholder drehte einige Szenen nach. Dann kam Francis Ford Coppola dazu und versuchte eine Version zu erstellen, die dem Studio und Walter Hill gefiel. Hill zog seinen Namen zurück. An der Kinokasse ging der offiziell 70 Millionen Dollar teuere Film (Lou Diamond Phillips meinte in einem Interview, der Film habe eher 100 Millionen Dollar gekostet) gnadenlos unter.
Zu Recht. Denn „Supernova“ ist ein 08/15-Science-Fiction-Film, der allein wegen seiner desaströsen Produktionsgeschichte, der ansehnlichen Besetzung und der schwindlig machenden Wackelkamera (die Neuauflage von „Kampfstern Galactica“ wird dagegen mit einer statischen Kamera gedreht) kurze Zeit in Erinnerung bleibt.
„The film never got a chance to have a clear vision.” (Lou Diamond Phillips)
Mit James Spader, Angela Bassett, Robert Forster, Lou Diamond Phillips, Peter Facinelli, Robin Tunney
Drehbuch: Roger Spottiswoode, Walter Hill, Larry Gross, Steven E. de Souza
Detective Jack Cates hat ’nur 48 Stunden‘ um den flüchtigen Schwerverbrecher Albert Ganz zu schnappen. Der Knacki Reggie Hammond soll ihm helfen.
Ein Klassiker. Hill verband das Buddy-Movie mit dem Actionfilm und landete einen Kassenhit. Nolte ist dabei der ewig schlecht gelaunte, Regeln brechende Cop und Murphy, in seinem ersten Filmauftritt, eine wahre Quasselstrippe.
„Hill erzählt diese im Grund sehr simple Geschichte ungeheuer direkt, kraftvoll und mit einer Wucht, dass die Gewalt beinahe physisch spürbar wird. Seine rasantes Schnittfolgen lassen keine Entspannung zu und treiben die Story und die gewitzten Dialoge mit Höchstdruck voran.“ (Wolfgang Schweiger: Der Polizeifilm, 1989)
Mit Nick Nolte, Eddie Murphy, Annette O’Toole, Frank McRae, James Remar, David Patrick Kelly, Sonny Landham
Auf Wunsch des korrupten Politikers Jack Benyon wird Doc McCoy vorzeitig aus der Haft entlassen. Er soll eine Bank ausrauben. Der Überfall gelingt, aber danach geht alles schief.
Die gelungene und kommerziell sehr erfolgreiche Verfilmung des Krimis, mit Steve McQueen und Ali MacGraw – obwohl das letzte Drittel des Buches fehlt. Und das ist noch nicht alles, wie der französische Regisseur Alain Corneau meint: „Im Gegensatz zu Hammett und Chandler sind die Amerikaner nicht dazu in der Lage, Thompson zu verfilmen. Nehmen wir zum Beispiel Getaway. Die Figuren werden für die Verfilmung um 180 Grad gedreht, das Buch um mindestens ein Drittel gekürzt. Die Personen und das Thema des Romans wurden an die Seite gedrängt. Doc McCoy ist im Buch ein viel düsterer Charakter als Steve McQueen, und die philosophischen Dimensionen gingen völlig verloren.“ – Trotzdem ist „Getaway“ ein kalter, düsterer und amoralischer Film.
Mit Steve McQueen, Ali MacGraw, Ben Johnson, Al Lettieri, Slim Pickens, Bo Hopkins
Wiederholung: Freitag, 27. April, 00.0 Uhr (Taggenau!)
Drehbuch: Deric Washburn, Harry Kleiner (nach einer Geschichte von John Milius und Fred Rexer)
Um persönliche Verfehlungen zu vertuschen, eskaliert ein hochrangiger CIA-Mann (Michael Ironside) mit seinen Männern in einem texanischen Grenzkaff den Kampf zwischen Texas-Ranger Jack Benton (Nick Nolte, seltsam unterkühlt spielend) und Bentons Schulfreund Cash Bailey (Powers Boothe) zu einer blutigen Schlacht. Denn Bailey ist inzwischen ein aus Mexiko operierender Rauschgifthändler, der mit dem CIA-Mann in schmutzige Geschäfte verwickelt ist.
„Eine ungewöhnliche Mischung aus Western, Agentenstory und Actionfilm, von Hill mit gewohnter Präzision und Effizienz inszeniert. Störend wirken die kompromisslose Gewalttätigkeit und Menschenverachtung, die die Geschichte prägen.“ (Fischer Film Almanach 1988)
Vor allem das bleihaltige Ende versucht, ziemlich erfolgreich, Sam Peckinpahs „The Wild Bunch“ zu toppen.Auch davor gibt es schon einige Peckinpah-Anspielungen.
mit Nick Nolte, Powers Poothe, Michael Ironside, Maria Conchita Alonso, Rip Torn, Clancy Brown
Wiederholung: Samstag, 30. Dezember, 00.00 Uhr (Taggenau!, anschließend „Doberman“)
Drehbuch: Harry Kleiner, Walter Hill, Troy Kennedy Martin
Taffer, wortkarger russischer Polizist (Arnold Schwarzenegger) soll in Chicago einen skrupellosen russischen Gangster verhaften. Ein sprücheklopfender, fauler US-Polizist (James Belushi) soll auf den russischen Kollegen aufpassen.
Buddy-Action mit vielen Kloppereien, Blechschäden und flotten Sprüchen. Und „der erste im Zeichen von Glasnost und Perestrojka entstandene Polizeifilm“ (Wolfgang Schweiger: Der Polizeifilm, 1989)
Die Nachtwiederholung müsste ungekürzt sein.
Mit Arnold Schwarzenegger, James Belushi, Peter Boyle, Ed O’Ross, Larry Fishburne, Gina Gershon
Baby ist kein gewöhnlicher Fluchtwagenfahrer. Selbstverständlich kennt er die Straßen aus dem Effeff. Er beherrscht sein Auto mit traumwandlerischer Sicherheit. Und es gelingt ihm, der Polizei zu entkommen. Eine solche Flucht verlangt dabei oft ein gehöriges Maß an Improvisation.
Improvisationen gibt es allerdings nicht bei Baby. Denn er plant die Fluchtrouten präzise nach einem Soundtrack, der zehntelsekundengenau eingehalten wird.
Das ist natürlich unglaublich cool. Wenn Baby singend durch die Straßen von Atlanta brettert, die Polizei abhängt und dabei millimetergenau zwischen zwei Fahrzeugen durchfährt, summt man (man will ja den Sitznachbarn nicht stören) den Song mit.
Das ist natürlich auch vollkommen unrealistisch. Denn so genau kann niemand eine Flucht planen.
Aber um Realismus geht es Edgar Wright in seinem neuen Film „Baby Driver“ nicht. Es ist ein Gangstermusical. Es dürfte sogar das erste Gangstermusical sein. Denn Baby hört nicht nur ständig Musik, hauptsächlich Rock’n’Roll in all seinen Schattierungen, sondern er bewegt sich auch singend und tanzend durch die Stadt und seine Wohnung. Wright suchte für den Film eine Liste aus gut dreißig Songs aus den vergangenen Jahrzehnten zusammen, die Baby als Soundtrack für sein Leben hat. Es sind „Bellbottoms“ (Jon Spencer Blues Explosion), „Egyptian Reggae“ (Jonathan Richmann & The Modern Lovers), „Unsquare Dance“ (Dave Brubeck, yep, Jazz), „Debora“ (T. Rex), „Debra“ (Beck), „Brighton Rock“ (Queen) und „Baby Driver“ (Simon & Garfunkel).
Die Filmgeschichte bewegt sich in vertrauten Gewässern: Baby wird von Doc (Kevin Spacey), einem lokalen Gangsterboss, erpresst, als Fluchtwagenfahrer zu arbeiten, bis er seine Schulden abbezahlt hat. Dies könnte ihm jetzt, mit seinem letzten Job, gelingen. Der Milchbubi, der seine Eltern bei einem Autounfall verlor, soll für Buddy (Jon Hamm), dessen Freundin Darling (Eiza Gonzalez) und Bats (Jamie Foxx) der Fluchtwagenfahrer sein. Dummerweise ist Bats ein ziemlich durchgeknallter, schießwütiger und entsprechend unzuverlässiger Typ. Wobei Buddy auch nur ungern an seine Wall-Street-Karriere erinnert wird.
Gleichzeitig verliebt Baby sich in die Diner-Kellnerin Deborah (Lily James). Mit ihr möchte er ein ehrliches Leben beginnen, aber – selbstverständlich – hat Doc andere Pläne mit ihm.
„Baby Driver“ ist ein großer Spaß, in dem Edgar Wright nach „Shaun of the Dead“, „Hot Fuzz“ und „The World’s End“ wieder seine Vorbilder zu einer vollkommen neuen Geschichte verarbeitet. Das macht Spaß. Die Musik passt. Der Humor ebenso; auch wenn „Baby Driver“, im Gegensatz zu seinen drei vorherigen Filmen, keine ausgewiesene Komödie ist. In dem Gangstermusical gibt es zwar viel zu Lachen, aber keine Szene ist von vornherein und nur auf die Lacher hin geschrieben. Dafür ist jede Szene mit einem Musikstück im Ohr geschrieben worden und wird im Takt des Songs gespielt.
Eigentlich kann man dem Film nur vorwerfen, dass er etwas zu sehr von sich überzeugt ist, etwas zu sehr seine eigene Cleverness ausstellt und dabei zu sehr auf den Applaus der Hipster spekuliert.
Darauf ein Cornetto.
Baby Driver (Baby Driver, USA 2017)
Regie: Edgar Wright
Drehbuch: Edgar Wright
mit Ansel Elgort, Kevin Spacey, Lily James, Jon Hamm, Jamie Foxx, Eiza González, Jon Bernthal, Micah Howard, Morse Diggs, CJ Jones, Sky Ferreira, Lance Palmer, Flea, Lanny Joon, Big Boi, Killer Mike, Paul Williams, Jon Spencer, Walter Hill
Drehbuch: Harry Kleiner, Walter Hill, Troy Kennedy Martin
Taffer, wortkarger russischer Polizist (Arnold Schwarzenegger) soll in Chicago einen skrupellosen russischen Gangster verhaften. Ein sprücheklopfender, fauler US-Polizist (James Belushi) soll auf den russischen Kollegen aufpassen.
Buddy-Action mit vielen Kloppereien, Blechschäden und flotten Sprüchen. Und „der erste im Zeichen von Glasnost und Perestrojka entstandene Polizeifilm“ (Wolfgang Schweiger: Der Polizeifilm, 1989)
Die Nachtwiederholung müsste ungekürzt sein.
Mit Arnold Schwarzenegger, James Belushi, Peter Boyle, Ed O’Ross, Larry Fishburne, Gina Gershon
Drehbuch: Walter Hill (nach dem Drehbuch „Yojimbo“ von Ryuzo Kikushima und Akira Kurosawa)
USA, 1931: In dem texanischen Grenzkaff Jericho kämpfen zwei Schnapsbrennerbanden um die Vorherrschaft. Da taucht ein wortkarger Fremder, der sich gut mit Schusswaffen auskennt, auf. Beide Banden hätten ihn gerne als Handlanger und er lässt sich von beiden bezahlen.
Walter Hills Version von Akira Kurosawas „Yojimbo“ (und damit auch von Sergio Leones „Yojimbo“-Remake „Für eine Handvoll Dollar“). Und Kurosawa ließ sich für seinen Samurai-Film von Dashiell Hammetts „Red Harvest“ (Bluternte, Rote Ernte) inspirieren.
Davor, um 20.15 Uhr, und danach, um 00.35 Uhr, läuft „Road to Perditon„. Auch schön.
mit Bruce Willis, Bruce Dern, William Sanderson, Christopher Walken, David Patrick Kelly, Karina Lombard, Ned Eisenberg
Shootout – Keine Gnade (Bullet to the Head, USA 2013)
Regie: Walter Hill
Drehbuch: Alessandro Camon
LV: Alexis Nolent: Du plomb dans la tête (Graphic Novel)
Feines Alterswerk von Walter Hill, der hier, wie schon in „Nur 48 Stunden“ und „Red Heat“, letztendlich einfach noch einmal die Geschichte von zwei gegensätzlichen Charakteren erzählt, die gegen einen Verbrecher zusammen arbeiten müssen.
Die einfache Story des Neo-Noirs: Ein Polizist will einen Fluchtwagenfahrer schnappen. Dabei scheut er auch nicht vor illegalen Methoden zurück.
„The Driver is the ultimate urban thriller.“ (Philip French, Radio Times)
Hill lässt seine existenzialistische Geschichte hauptsächlich im nächtlichen Los Angeles spielen, die Charaktere haben keine Namen, reden wenig und die Action-Szenen (natürlich vor allem in zu schnell fahrenden Autos) beanspruchen einen großen Teil von Walter Hills zweitem Film. Nach „Driver“, „Die Warriors“, „Long Riders“ und „Die letzten Amerikaner“ wurde er als wichtigster Action-Regisseur der achtziger Jahre gehandelt. Und dann kam „Nur 48 Stunden“.
Mit Ryan O’Neal, Bruce Dern, Isabelle Adjani, Ronee Blakley