Die üblichen Verdächtigen (The usual Suspects, USA 1995)
Regie: Bryan Singer
Drehbuch: Christopher McQuarrie
„Wer ist Keyser Soze?“ fragen sich einige nur scheinbar zufällig in eine Gefängniszelle eingesperrte Verbrecher und, nach einem Massaker im Hafen von San Pedro, auch ein Zollinspektor. Er lässt sich von dem einzigen Überleben erzählen, wie es zu dem Blutbad im Hafen kam.
Nach zwei Stunden gibt es die überraschende Enthüllung. Heute dürfte das Ende bekannt sein.
„Einer der intelligentesten Thriller des Jahres.“ (Fischer Film Almanach 1997)
McQuarries Drehbuch erhielt unter anderem den Edgar und den Oscar.
Mit Kevin Spacey, Chazz Palminteri, Stephen Baldwin, Gabriel Byrne, Benicio Del Toro, Kevin Pollak, Pete Postlethwaite, Suzy Amis, Giancarlo Esposito, Dan Hedaya, Paul Bartel, Louis Lombardi
Mulholland Drive – Straße der Finsternis (Mulholland Dr., USA/Frankreich 2001)
Regie: David Lynch
Drehbuch: David Lynch
Die Handlung von „Mulholland Drive“ kann, wie bei dem ähnlich strukturiertem „Lost Highway”, kaum wiedergegeben werden. Denn dafür springt sie zu sehr zwischen Traum und Wirklichkeit, Gegenwart und Vergangenheit, hin und her.
Der Neo-Noir-Mystery-Thriller beginnt mit einem Autounfall. Eine junge Schönheit (Laura Elena Harring) verliert dabei ihr Gedächtnis. Sie irrt durch das nächtliche Hollywood, findet bei der jungen Schauspielerin Betty (Naomi Watts) Unterschlupf und nennt sich, nach einem Filmplakat, Rita. Gemeinsam versuchen die beiden Frauen hinter Ritas Geheimnis zu kommen.
Diese Suche ist dann vollkommen irreal, surreal und doch auch vollkommen logisch. Inzwischen wird „Mullholland Drive“ David Lynchs vollendetstes Werk genannt.
Zahlreiche Preise und noch mehr Nominierungen sagen einiges über die Qualität von “Mulholland Drive” aus. Lynch erhielt 2001 beim Filmfestival in Cannes den Preis für die beste Regie. Der Film erhielt den César als bester ausländischer Film. Für Krimifans ist die Nominierung von „Mulholland Drive“ für den Edgar als bester Kriminalfilm des Jahres wichtig. Für Science-Fiction-Fans ist es die Nominierung für den Saturn Award als bester Science-Fiction-Film. Beide Male wurde Christopher Nolans „Memento“ als bester Film ausgezeichnet.
David Lynch: „Ich habe zuerst visuelle Einfälle (…) So war es auch bei ‚Mulholland Drive‘. Ich bin eines Nachts wirklich über diese Straße gefahren, oberhalb von Los Angeles in den Bergen von Santa Maria. Alles fügte sich in meinem Kopf zum perfekten Bild: die mystische Dunkelheit, die symbolischen Gegenstände, die unheimliche Atmosphäre. Es entstanden sofort ganz konkrete Vorstellungen, wie bestimmte Szenen in meinem Film auszusehen haben. (…) Ich glaube, man muss meine visuellen und akustischen Einfälle auf sich wirken lassen und in ihren Sog geraten. Und zum Schluss soll man aus dem Kino kommen und im Idealfall meine Bilder nicht mehr loswerden.“ (AZ, 31. Januar 2002)
mit Naomi Watts, Laura Elena Harring, Justin Theroux, Ann Miller, Robert Forster, Dan Hedaya, Lee Grant, Billy Ray Cyrus, Chad Everett, Mark Pellegrino
Die üblichen Verdächtigen (The usual Suspects, USA 1995)
Regie: Bryan Singer
Drehbuch: Christopher McQuarrie
„Wer ist Keyser Soze?“ fragen sich einige nur scheinbar zufällig in eine Gefängniszelle eingesperrte Verbrecher und, nach einem Massaker im Hafen von San Pedro, auch ein Zollinspektor. Er lässt sich von dem einzigen Überleben erzählen, wie es zu dem Blutbad im Hafen kam.
Nach zwei Stunden gibt es die überraschende Enthüllung. Heute dürfte das Ende bekannt sein.
„Einer der intelligentesten Thriller des Jahres.“ (Fischer Film Almanach 1997)
McQuarries Drehbuch erhielt unter anderem den Edgar und den Oscar.
Mit Kevin Spacey, Chazz Palminteri, Stephen Baldwin, Gabriel Byrne, Benicio Del Toro, Kevin Pollak, Pete Postlethwaite, Suzy Amis, Giancarlo Esposito, Dan Hedaya, Paul Bartel, Louis Lombardi
Wiederholung: Freitag, 19. April, 01.43 Uhr (Taggenau!)
Die üblichen Verdächtigen (The usual Suspects, USA 1995)
Regie: Bryan Singer
Drehbuch: Christopher McQuarrie
„Wer ist Keyser Soze?“ fragen sich einige nur scheinbar zufällig in eine Gefängniszelle eingesperrte Verbrecher und, nach einem Massaker im Hafen von San Pedro, auch ein Zollinspektor. Er lässt sich von dem einzigen Überleben erzählen, wie es zu dem Blutbad im Hafen kam.
Nach zwei Stunden gibt es die überraschende Enthüllung. Heute dürfte das Ende bekannt sein.
„Einer der intelligentesten Thriller des Jahres.“ (Fischer Film Almanach 1997)
McQuarries Drehbuch erhielt unter anderem den Edgar und den Oscar.
Mit Kevin Spacey, Chazz Palminteri, Stephen Baldwin, Gabriel Byrne, Benicio Del Toro, Kevin Pollak, Pete Postlethwaite, Suzy Amis, Giancarlo Esposito, Dan Hedaya, Paul Bartel, Louis Lombardi
Die Handlung von „Mulholland Drive“ kann, wie bei dem ähnlich strukturiertem „Lost Highway”, kaum wiedergegeben werden. Denn dafür springt sie zu sehr zwischen Traum und Wirklichkeit, Gegenwart und Vergangenheit, hin und her.
Der Neo-Noir-Mystery-Thriller beginnt mit einem Autounfall. Eine junge Schönheit (Laura Elena Harring) verliert dabei ihr Gedächtnis. Sie irrt durch das nächtliche Hollywood, findet bei der jungen Schauspielerin Betty (Naomi Watts) Unterschlupf und nennt sich, nach einem Filmplakat, Rita. Gemeinsam versuchen die beiden Frauen hinter Ritas Geheimnis zu kommen.
Diese Suche ist dann vollkommen irreal, surreal und doch auch vollkommen logisch. Inzwischen wird „Mullholland Drive“ David Lynchs vollendetstes Werk genannt.
Zahlreiche Preise und noch mehr Nominierungen sagen einiges über die Qualität von “Mulholland Drive” aus. Lynch erhielt 2001 beim Filmfestival in Cannes den Preis für die beste Regie. Der Film erhielt den César als bester ausländischer Film. Für Krimifans ist die Nominierung von „Mulholland Drive“ für den Edgar als bester Kriminalfilm des Jahres wichtig. Für Science-Fiction-Fans ist es die Nominierung für den Saturn Award als bester Science-Fiction-Film. Beide Male wurde Christopher Nolans „Memento“ als bester Film ausgezeichnet.
David Lynch: „Ich habe zuerst visuelle Einfälle (…) So war es auch bei ‚Mulholland Drive‘. Ich bin eines Nachts wirklich über diese Straße gefahren, oberhalb von Los Angeles in den Bergen von Santa Maria. Alles fügte sich in meinem Kopf zum perfekten Bild: die mystische Dunkelheit, die symbolischen Gegenstände, die unheimliche Atmosphäre. Es entstanden sofort ganz konkrete Vorstellungen, wie bestimmte Szenen in meinem Film auszusehen haben. (…) Ich glaube, man muss meine visuellen und akustischen Einfälle auf sich wirken lassen und in ihren Sog geraten. Und zum Schluss soll man aus dem Kino kommen und im Idealfall meine Bilder nicht mehr loswerden.“ (AZ, 31. Januar 2002)
Am 1. März wird „Total Recall – Totale Erinnerung“ (natürlich die grandiose Version von Paul Verhoeven mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle und, natürlich, in einer restaurierten Fassung) im Rahmen der „Best of Cinema“-Reihe gezeigt.
Mulholland Drive – Straße der Finsternis (Mulholland Dr., USA/Frankreich 2001)
Regie: David Lynch
Drehbuch: David Lynch
mit Naomi Watts, Laura Elena Harring, Justin Theroux, Ann Miller, Robert Forster, Dan Hedaya, Lee Grant, Billy Ray Cyrus, Chad Everett, Mark Pellegrino
Mulholland Drive – Straße der Finsternis (Mulholland Dr., USA/Frankreich 2001)
Regie: David Lynch
Drehbuch: David Lynch
Die Handlung kann, wie beim Vorgänger “Lost Highway”, kaum wiedergegeben werden. Denn dafür springt sie zu sehr zwischen Traum und Wirklichkeit, Gegenwart und Vergangenheit, hin und her. Der Film beginnt mit einem Autounfall. Eine junge Schönheit verliert ihr Gedächtnis, findet bei der jungen Schauspielerin Betty Unterschlupf und nennt sich, nach einem Filmplakat, Rita. Gemeinsam versuchen sie hinter Ritas Geheimnis zu kommen.
Zahlreiche Preise und noch mehr Nominierungen sagen einiges über die Qualität von “Mulholland Drive” aus. So erhielt er den César als bester ausländischer Film und Lynch 2001 beim Filmfestival in Cannes den Preis für die beste Regie. Aber für uns Krimifans ist natürlich nur eine Nominierung wichtig. Nämlich der Edgar. „Mulholland Drive“ wurde als bester Kriminalfilm des Jahres nominiert.
Ansonsten schließe ich mich dem „Großen Filmlexikon“ von TV Spielfilm an: „Dabei erinnert Lynch an sein Werk Lost Highway, ist aber so kompromisslos irreal und scheinbar unlogisch, so wild entschlossen, dem Zuschauer die Auflösung seines Thrillers zu überlassen, dass der inszenatorisch überwältigende Mulholland Drive zu Recht als sein bis dato vollendetstes Werk gilt.“
Sein nächster und bislang letzter Kinofilm „Inland Empire“ ist für mich einfach nur ein dreistündiger, quälend-langatmiger, pseudo-intellektueller Murks. Oder wie im Kino, als es im Abspann eine weitere Szene gab, der Mann hinter sagte: „Oh Mann, ist das immer noch nicht zu Ende?“
Mit Naomi Watts, Laura Elena Harring, Justin Theroux, Ann Miller, Robert Foster, Dan Hedaya, Lee Grant, Billy Ray Cyrus, Chad Everett
Mulholland Drive – Straße der Finsternis (Mulholland Dr., USA/Frankreich 2001)
Regie: David Lynch
Drehbuch: David Lynch
Die Handlung kann, wie beim Vorgänger “Lost Highway”, kaum wiedergegeben werden. Denn dafür springt sie zu sehr zwischen Traum und Wirklichkeit, Gegenwart und Vergangenheit, hin und her. Der Film beginnt mit einem Autounfall. Eine junge Schönheit verliert ihr Gedächtnis, findet bei der jungen Schauspielerin Betty Unterschlupf und nennt sich, nach einem Filmplakat, Rita. Gemeinsam versuchen sie hinter Ritas Geheimnis zu kommen.
Zahlreiche Preise und noch mehr Nominierungen sagen einiges über die Qualität von “Mulholland Drive” aus. So erhielt er den César als bester ausländischer Film und Lynch 2001 beim Filmfestival in Cannes den Preis für die beste Regie. Aber für uns Krimifans ist natürlich nur eine Nominierung wichtig. Nämlich der Edgar. „Mulholland Drive“ wurde als bester Kriminalfilm des Jahres nominiert.
Ansonsten schließe ich mich dem „Großen Filmlexikon“ von TV Spielfilm an: „Dabei erinnert Lynch an sein Werk Lost Highway, ist aber so kompromisslos irreal und scheinbar unlogisch, so wild entschlossen, dem Zuschauer die Auflösung seines Thrillers zu überlassen, dass der inszenatorisch überwältigende Mulholland Drive zu Recht als sein bis dato vollendetstes Werk gilt.“
Sein nächster und bislang letzter Kinofilm „Inland Empire“ ist für mich einfach nur ein dreistündiger, quälend-langatmischer, pseudo-intellektueller Murks. Oder wie im Kino der Mann hinter sagte: „Oh Mann, ist das immer noch nicht zu Ende?“
Mit Naomi Watts, Laura Elena Harring, Justin Theroux, Ann Miller, Robert Foster, Dan Hedaya, Lee Grant, Billy Ray Cyrus, Chad Everett
Alien – Die Wiedergeburt (Alien Resurrection, USA 1997)
Regie: Jean-Pierre Jeunet
Drehbuch: Joss Whedon
Vierter „Alien“-Film mit Sigourney Weaver und der letzte sehenswerte „Alien“-Film. Dieses Mal muss die zweihundert Jahre nach ihrem Tod aus ihrer DNA geklonte Ellen Ripley auf einem Forschungsraumschiff gegen die bösen Aliens kämpfen. Denn die Forscher klonten auch diese.
Der Franzose Jean-Pierre Jeunet durfte, wie die vorherigen „Alien“-Regisseure, dem Film seinen Stempel aufdrücken und so gibt es eine ziemlich abgedrehte Verbindung von Hollywood-Horror-SF-Thriller und groteskem französischem Humor der schwarzen Sorte.
„Eine überzeugende Fortsetzung der erfolgreichen ‚Alien‘-Saga.“ (Fischer Film Almanach 1998)
„Science-Fiction-Bühnenzauber der besseren Spielart, das gleichermaßen vom europäischen Autorenkino und von amerikanischer Perfektion profitiert.“ (Lexikon des internationalen Films)
Jeunet drehte davor „Delicatessen“ (Delicatessen, 1991) und „Die Stadt der verlorenen Kinder“ (La Cité des enfants perdus, 1995), danach „Die fabelhafte Welt der Amélie“ (Le Fabuleux destin d’Amélie Poulain, 2001), „Mathilde – Eine große Liebe“ (Un long dimanche de fiançailles, 2004) und „Die Karte meiner Träume“ (L’Extravagant voyage du jeune et prodigieux T.S. Spivet, 2013).
mit Sigourney Weaver, Winona Ryder, Dominique Pinon, Ron Perlman, Michael Wincott, Brad Dourif, Gary Dourdan, Dan Hedaya, Raymond Cruz
Die üblichen Verdächtigen (The usual Suspects, USA 1995)
Regie: Bryan Singer
Drehbuch: Christopher McQuarrie
„Wer ist Keyser Soze?“ fragen sich einige nur scheinbar zufällig in eine Gefängniszelle eingesperrte Verbrecher und, nach einem Massaker im Hafen von San Pedro, auch ein Zollinspektor. Er lässt sich von dem einzigen Überleben erzählen, wie es zu dem Blutbad im Hafen kam.
Nach zwei Stunden gibt es die überraschende Enthüllung. Heute dürfte das Ende bekannt sein.
„Einer der intelligentesten Thriller des Jahres.“ (Fischer Film Almanach 1997)
McQuarries Drehbuch erhielt unter anderem den Edgar und den Oscar.
Mit Kevin Spacey, Chazz Palminteri, Stephen Baldwin, Gabriel Byrne, Benicio Del Toro, Kevin Pollak, Pete Postlethwaite, Suzy Amis, Giancarlo Esposito, Dan Hedaya, Paul Bartel, Louis Lombardi
Wiederholung: Sonntag, 5. Mai, 01.30 Uhr (Taggenau!)
Weil Nicole Kidman gerade so oft, mit sehr unsterschiedlichen Filmen im Kino zu sehen ist. „Aquaman“ läuft noch (und hat schon über eine Milliarde eingespielt), „Der verlorene Sohn“ (Boy Erased, mit Lucas Hedges und Russel Crowe, wahre Geschichte über einen Baptistenprediger, der seinen homosexuellen Sohn heilen will, Kinostart am 21. Februar), „Mein Bester & ich“ (The Upside, mit Bryan Cranston und Kevin Hart, US-Remake von „Ziemlich beste Freunde“, Kinostart am 21. Februar) und „Destroyer“ (ein insgesamt sehenswerter Noir-Polizeikrimi von „Aeon Flux“-Regisseurin Karyn Kasuma mit Kidman als extrem taffer, von Dämonen aus ihrer Vergangenheit gejagter Polizistin, Kinostart am 14. März).
Arte, 20.15
To Die For (To Die For, USA 1995)
Regie: Gus Van Sant
Drehbuch: Buck Henry
LV: Joyce Maynard: To die for, 1992 (To die for)
TV-Wetterfee Suzanne Stone Maretto lässt für ihre Karriere Männer über die Klinge springen, bis sie an die Mafia gerät.
Bitterböse Mediensatire. Heute war wahrscheinlich noch aktueller und realistischer als damals.
mit Nicole Kidman, Matt Dillon, Joaquin Phoenix, Casey Affleck, Dan Hedaya, Kurtwood Smith, Buck Henry (als Mr. H. Finlaysson), Joyce Maynard (als Suzannes Anwältin), David Cronenberg, George Segal (jeweils Gastauftritte)
Innerhalb einer klassischen Genre-Geschichte (ein Cop jagt den Mörder seines Partners) präsentiert Harris eine melancholische und desillusionierte Charakterstudie über Männer, deren gescheiterte Beziehungen und großspurigen Pläne. Dabei laufen die Geschichten weitgehend unverbunden nebeneinander. Kein Klassiker, aber ein unterschätzter Film, der im Trailer zu Unrecht als Action-Film verkauft wird und viel zu wenig von Dennis Hopper zeigt. Aber Wesley Snipes war damals mit den erfolgreichen Filmen „New Jack City“, „Weiße Jungs bringen’s nicht“ und „Passagier 57“ der aufstrebende Star. „Demolition Man“ und „Die Wiege der Sonne“ starteten kurz darauf und festigten seinen Status; – auch wenn das angesichts der letzten Filme von Wesley Snipes heute schwer vorstellbar ist.
James B. Harris produzierte die frühen Kubrick-Filme, wie “Die Rechnung ging nicht auf” und “Lolita”.
Mit Wesley Snipes, Dennis Hopper, Viggo Mortensen, Lolita Davidovich, Seymour Cassel, Tony Lo Bianco, Tobin Bell, Dan Hedaya, Paul Gleason
Und ungefähr so sieht „Blood Simple“, nach der von Joel und Ethan Coen und Kameramann Barry Sonnenfeld beaufsichtigten 4K-Restaurierung des Director’s Cut, aus
Das ist wie Nacht und Tag. Der Film sieht jetzt wieder wie zu seiner Premiere (oder besser) aus. Und allein wegen des fantastischen Bildes sollte man sich den Film im Kino ansehen.
Die in Texas spielende Filmgeschichte ist ein klassischer Noir-Stoff über Ehebruch, Hass, Neid, Missgunst und Mord, in dem die Menschen sich gegenseitig das Leben zur Hölle machen.
Schon in ihrem Spielfilmdebüt gingen die Coen-Brüder mit ihren Charakteren angemessen respektlos um. Niemand ist besonders sympathisch. Jeder wird während des 96-minütigen Films vollständig demontiert.
Abby betrügt ihren Mann, den Barbesitzer Marty, mit einem seiner Angestellten. Der von Marty beauftragte Privatdetektiv Visser findet das heraus und Marty beauftragt ihn, seine Frau und ihren Liebhaber Ray umzubringen. Der Plan geht – selbstverständlich – gründlich schief. Tote gibt es trotzdem. Und das Sterben zieht sich oft quälend in die Länge.
„Blood Simple“ ist ein feiner Noir, der schon damals von der Kritik breit abgefeiert wurde. Zum Beispiel steht im Fischer Film Almanach: „Furios und bewusst überfrachtet, ansonsten mit genau der richtigen Mischung aus Spannung, Verzwicktheit, Erotik und schicksalhafter Ironie haben die Brüder Joel und Ethan Coen ihr B-Picture-Debüt in Szene gesetzt, das mit seiner großen Portion Originalität weit über ein bloßes Stil-Remake (und gelegentliches Plagiat) hinausgeht.“
Das Lexikon des internationalen Films meint zum Original: „Was als Ehedrama beginnt, entwickelt sich zu einem düsteren, handwerklich nicht uninteressanten Psycho-Thriller in der Tradition der Suspense-Filme; dabei können formale Brillanz und das Bemühen um einen atmosphärisch dichten Erzählstil einzelne Ungereimtheiten und Längen nicht verdecken.“
Zum 2001 von den Coen-Brüdern erstellten Director’s Cut meint das Lexikon: „Gänzlich überarbeitet und jetzt vier Minuten kürzer (…) eine glattere Wirkung und hat einen Teil seiner spröden Aura verloren. Dadurch wirkt der Film zwar weniger beklemmend als das 15 Jahre ältere Original, er fesselt aber nach wie vor durch seinen atmosphärisch dichten Erzählstil.“
Beim Sundance-Filmfestival gewann der Film den Großen Preis. Joel Coen erhielt Independent Spirit Award als bester Regisseur. Das Drehbuch der Coen-Brüder war für den Edgar nominiert.
„Blood Simple“ ist allerdings auch unverkennbar ein Debütfilm mit all den Schwächen, die man mit einem Debüt assoziiert. Das Budget war überschaubar. Das Erzähltempo ist teilweise arg schleppend und einige Szenen werden über Gebühr gedehnt. Die Schauspielerführung ist oft amateurhaft, weshalb vor allem John Getz als Liebhaber Ray und Frances McDormand als Ehebrecherin Abby (in ihrem Filmdebüt) nicht so präsent sind, wie in späteren Filmen. M. Emmet Walsh, der den Privatdetektiv Visser spielt, würde unerträglich chargieren, wenn es nicht ein fester Bestandteil seiner Rolle als Arschloch wäre.
Schon der nächste Film der Coen-Brüder, „Arizona Junior“ (Raising Arizona), war ein gewaltiger Schritt nach vorne. Dann kamen „Miller’s Crossing“, „Barton Fink“, „Hudsucker – Der große Sprung“ (The Hudsucker Proxy; okay, das ist quasi ihr ‚großer altmodischer Hollywood-Film‘), „Fargo“, „The Big Lebowski“ undundund.
Dank der Restaurierung läuft der Film jetzt wieder im Kino und es ist eine lohnende Wiederbegegnung mit ihrem Debüt.
Vielleicht erleben ihre anderen Filme – ich sage nur „The Big Lebowski“ – auch eine Wiederaufführung im Kino.
Blood Simple – Director’s Cut (Blood Simple, USA 1984/2000)
Regie: Joel Coen (damals wurde nur einer der Brüder als Regisseur genannt)
Drehbuch: Ethan Coen, Joel Coen
mit John Getz, Frances McDormand, Dan Hedaya, M. Emmet Walsh, Samm-Art Williams, Deborah Neumann, Raquel Gavia, Holly Hunter (Frauenstimme auf dem Anrufbeantworter; natürlich nur in der Originalfassung)
Länge: 96 Minuten
FSK: ab 18 Jahre
–
auch bekannt als „Blood Simple – Eine mörderische Nacht“ (Kinotitel 1985), „Blood Simple – Blut für Blut“ (Videotitel)
Kopfgeld – Einer wird bezahlen (USA 1996, Regie: Ron Howard)
Drehbuch: Richard Price, Alexander Ignon (nach einer Geschichte von Cyril Hume und Richard Maibaum)
Als der Sohn von Selfmade-Millionär Tom Mullen entführt wird, setzt er das geforderte Lösegeld als Kopfgeld für die Entüfhrer ein. Eine Idee mit Folgen.
Spannender Thriller, der seine Idee von dem ebenso spannenden Thriller „Menschenraub“ (USA 1956, Regie: Alex Segal, mit Glenn Ford, Donna Reed und Leslie Nielsen) hat. Während das Remake ungefähr im Jahresturnus im TV läuft, wurde das ebenso spannende Original seit Ewigkeiten nicht mehr gezeigt.
mit Mel Gibson, René Russo, Gary Sinise, Brawley Nolte, Delroy Lindo, Lili Taylor, Liev Schreiber, Donnie Wahlberg, Evan Handler, Paul Guilfoyle, Dan Hedaya, Richard Price
Wiederholung: Montag, 5. Mai, 00.50 Uhr (Taggenau!)
Fargo – Blutiger Schnee (USA 1996, R.: Joel & Ethan Coen)
Drehbuch: Joel & Ethan Coen
Minnesota, im Winter: Autoverkäufer Jerry Lundegaard will an die Kohle von seinem Schwiegervater gelangen. Er lässt seine Frau von zwei strohdumm-gewalttätigen Verbrechern kidnappen. Selbstverständlich geht alles, was schief gehen kann, schief und die hochschwangere Polizeichefin Marge Gunderson darf Leichen einsammeln.
„Oh, jeez“, was für ein herrlich doppelbödiger, schwarzhumoriger Kriminalfilm. „Fargo“ gehört unbestritten zu den besten Werken der Coen-Brüder.
Mit Frances McDormand, William H. Macy, Steve Buscemi, Peter Stormare, Bruce Campbell (ungenannt)
Blood Simple – Director’s Cut (USA 1984/2000, R.: Joel Coen)
Drehbuch: Ethan Coen, Joel Coen
Texas: Privatdetektiv Visser findet heraus, dass Abby ihren Mann, den Barbesitzer Marty, mit einem seiner Angestellten betrügt. Marty beauftragt Visser, seine Frau und den Nebenbuhler umzubringen. Der Plan geht – selbstverständlich – gründlich schief.
Ein feiner Noir, der keine Rücksicht auf seine Charaktere nimmt.
Das Kinodebüt der Brüder Coen. Heute im vier Minuten kürzeren „Director’s Cut“. In jeder Fassung ist schon der typische Coen-Humor vorhanden.
Das Drehbuch war für einen Edgar nominiert.
mit John Gertz, Frances McDormand, Dan Hedaya, M. Emmet Walsh, Samm-Art Williams
auch bekannt als „Blood Simple – Eine mörderische Nacht“ (Kinotitel 1985), „Blood Simple – Blut für Blut“ (Videotitel)
Der Wolf hetzt die Meute (USA 1984, R.: Richard Tuggle)
Drehbuch: Richard Tuggle
New-Orleans-Cop Wes Block jagt einen Prostituiertenmörder. Als eine Prostituierte, bei der er kurz vorher war, ermordet wird, vermutet er eine Beziehung zwischen ihm und dem Mörder. Er hält es sogar nicht für ausgeschlossen, selbst der Täter zu sein.
Als Zuschauer wissen wir in dem Regiedebüt des Drehbuchautors von „Flucht von Alcatraz“ (obwohl Eastwood im Hintergrund dann doch Regie führte) schon früh, dass sich Block in diesem Punkt irrt. Dennoch ist „Der Wolf hetzt die Meute“ (doofer deutscher Titel des wesentlich treffenderen Originaltitels „Tightrope“) ein spannender Psycho-Thriller, der die dunkle Seite von Dirty Harry erkundet, bei den Kritikern ziemlich gut ankam und an der Kasse erfolgreich war.
Im Rückblick ist „Der Wolf hetzt die Meute“ einer von Eastwoods besten Filmen aus den achtziger Jahren.
mit Clint Eastwood, Genevieve Bujold, Dan Hedaya, Alison Eastwood, Jennifer Beck
Innerhalb einer klassischen Genre-Geschichte (ein Cop jagt den Mörder seines Partners) präsentiert Harris eine melancholische und desillusionierte Charakterstudie über Männer, deren gescheiterte Beziehungen und großspurigen Pläne. Dabei laufen die Geschichten weitgehend unverbunden nebeneinander. Kein Klassiker, aber ein unterschätzter Film, der im Trailer zu Unrecht als Action-Film verkauft wird und viel zu wenig von Dennis Hopper zeigt. Aber Wesley Snipes war damals mit den erfolgreichen Filmen „New Jack City“, „Weiße Jungs bringen’s nicht“ und „Passagier 57“ der aufstrebende Star. „Demolition Man“ und „Die Wiege der Sonne“ starteten kurz darauf und festigten seinen Status; – auch wenn das angesichts der letzten Filme von Wesley Snipes heute schwer vorstellbar ist.
James B. Harris produzierte die frühen Kubrick-Filme, wie “Die Rechnung ging nicht auf” und “Lolita”.
Mit Wesley Snipes, Dennis Hopper, Viggo Mortensen, Lolita Davidovich, Seymour Cassel, Tony Lo Bianco, Tobin Bell, Dan Hedaya, Paul Gleason