Neu im Kino/Filmkritik: Über Darren Aronofskys Charlie-Huston-Verfilmung „Caught Stealing“

August 28, 2025

Das ist jetzt ein Film für den Noir- und Hardboiled-Fan und die Fans von Krimiautor Charlie Huston, der ab 2004 mehrere grandiose Romane, drei davon mit ‚Prügelknabe‘ Hank Thompson und fünf mit Joe Pitt schrieb. Die Pitt-Romane sind eine gelungene Mischung aus Hardboiled-Privatdetektiv- und Vampirroman. Im letzten Jahrzehnt orientierte Huston sich Richtung Hollywood, unter anderem als Autor und Produzent der TV-Serie „Gotham“. Die Huston-Fans dürfen sich freuen, dass jetzt sein erster Hank-Thompson-Roman fürs Kino verfilmt wurde. Und zwar von keinem geringerem als Darren Aronofsky. Zu seinen vorherigen Filmen gehören „The Whale“, „Black Swan“, „The Wrestler“ und „Requiem for a Dream“. Das sind alles hochgelobte und vielfach ausgezeichnete Arthaus-Filme. Manchmal geht es in seinen Filmen in Richtung Horrorfilm, aber bislang nie in Richtung Kriminalfilm. Und trotzdem ist er, das kann schon jetzt verraten werden, eine ausgezeichnete Wahl. Wobei ‚Wahl‘ etwas missverständlich ist. Denn, so Aronofsky, der Hustons Roman kurz nach seinem Erscheinen las und seitdem an eine Verfilmung dachte: „I was so entertained and pumped by the book when I first read it 18 years ago. Then a bunch of time passed, and Charlie tracked me down with an email out of the blue—they now controlled the book and had written a screenplay.”

Huston ergänzt: „I wrote this book way back in 1998, the year the story is set in. There’s a ton of my own lived experience in the story’s main character. When Darren Aronofsky reached out to me 18 years ago to say that he was interested in the book, it was super exciting. I loved the idea of Darren taking his visual sensibility and the dynamism of his storytelling and applying it to this story.”

Wie gesagt, schrieb Charlie Huston das Drehbuch. Aus Hank Thompson wurde Hank Thomas. Gespielt wird er von „Elvis“ Austin Butler.

Hank hatte bis zu einem fatalen Autounfall eine glänzende Karriere als Baseball-Spieler vor sich sich. Jetzt, was in diesem Fall 1998 ist, jobbt er in New York in der Lower East Side in einer Kaschemme, in der sich die trinkfreudige Nachbarschaft trifft. Er ist mit der Rettungssanitäterin Yvonne liiert. Er lebt in einem dieser heruntergekommenen New-Yorker-Apartments, die zuletzt vor Jahrzehnten renoviert wurden. Seine Nachbarn sind – naja, auch keine Millionäre. Einer ist Russ, ein Punk, der jetzt unbedingt nach London zu seinem im Sterben liegendem Vater muss. Er bittet Hank, auf seine über alles geliebte Katze aufzupassen.

Der gutmütige Hank sagt zu und gerät in Teufels Küche. Denn Russ hat anscheinend ungefähr mit allen örtlichen Verbrechergangs und der Polizei Ärger. Sie wollen etwas von Russ und sie glauben, dass Hank weiß, wo der gesuchte Gegenstand ist. Keiner dieser ungefragt in seiner Wohnung auftauchenden Gangster schreckt vor Gewalt zurück. Seine Chancen, die Geschichte lebendig zu überleben, tendieren, wie ihm eine Polizistin erklärt, gegen Null.

Caught Stealing“ ist ein schön schwarzhumoriger Hardboiled-Krimi mit einem gut aufgelegtem Ensemble und einer Menge überraschender Wendungen. Aronofsky, der damals, wie Huston, in dem Viertel lebte und der dort auch sein Spielfilmdebüt „Pi“ inszenierte, skizziert schnell die verschiedenen Gruppen und Ethnien und ihre Besonderheiten. Ein Höhepunkt sind dabei die beiden jiddischen Gangster, die gleichzeitig orthodoxe Juden und Brüder sind.

Der mit einigen selten gezeigten Stadtansichten von New York garnierte Krimi ist definitiv keine Kopie von Quentin Tarantino (der in den Neunzigern von jedem zweiten Regisseur schlecht kopiert wurde) oder Guy Ritchie (dem englischen Pendant zu Tarantino, der dann zu sehr in dicke Muckis, harte Jungs und filmische Spielereien verliebt ist). „Caught Stealing“ ist ein absolut eigenständiger Krimi – und ein willkommener Anlass, die aktuell nur noch antiquarisch erhältlichen Hardboiled-Krimis von Charlie Huston im nächsten Antiquariat zu…kaufen.

Caught Stealing (Caught Stealing, USA 2025)

Regie: Darren Aronofsky

Drehbuch: Charlie Huston

LV: Charlie Huston: Caught Stealing, 2004 (Der Prügelknabe)

mit Austin Butler, Regina King, Zoë Kravitz, Matt Smith, Liev Schreiber, Vincent D’Onofrio, Griffin Dunne, Benito A Martínez Ocasio, Carol Kane, Laura Dern

Länge: 107 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „Caught Stealing“

Metacritic über „Caught Stealing“

Rotten Tomatoes über „Caught Stealing“

Wikipedia über „Caught Stealing“ (deutsch, englisch)

zu Charlie Huston

Pulp Noir: Homepage/Blog von Charlie Huston

Meine Besprechung von Charlie Hustons „Killing Game“ (The Shotgun Rule, 2007)

Meine Besprechung von Charlie Hustons „Das Clean-Team“ (The mystic arts of erasing all signs of death, 2009)

Meine Besprechung von Charlie Hustons „Bis zum letzten Tropfen“ (Every last drop, 2008)

Meine Besprechung von Charlie Hustons „Die Hank-Thompson-Trilogie“

Meine Besprechung von Charlie Huston (Autor)/ Lan Medina (Zeichner) „Deathlok: Der Zerstörer (MAX 41)“ (Deathlok: The Demolisher, Vol. 1 – 7, Januar – Juli 2010)

Meine Besprechung von Charlie Huston/Andy Diggle/Kyle Hotz‘ „PunisherMAX: Hässliche kleine Welt“ (2013)

Mein Interview mit Charlie Huston

Charlie Huston in der Kriminalakte

zu Darren Aronofsky

Meine Besprechung von Darren Aronofskys “Black Swan” (Black Swan, USA 2010)

Meine Besprechung von Darren Aronofskys „Noah“ (Noah, USA 2014)

Meine Besprechung von Darren Aronofskys „The Whale“ (The Whale, USA 2022) und der DVD

Darren Aronofsky in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 10. Mai: Im Rausch der Tiefe

Mai 9, 2025

Kein „Last Breath“, sondern

RBB, 23.50

Im Rausch der Tiefe – The Big Blue (La grand bleu, Frankreich/USA/Italien 1988)

Regie: Luc Besson

Drehbuch: Luc Besson, Roger Garland

Bildgewaltiges Drama über zwei Kinderfreunde, die begeisterte Taucher sind und jetzt gegeneinander antreten. Es geht um den Weltrekord im Tauchen ohne Sauerstoffgerät.

Ein frühes Werk von Luc Besson, das in Frankreich ein Kassenhit war.

mit Jean-Marc Barr, Jean Reno, Rosanna Arquette, Paul Shenar, Sergio Castellitto, Jean Bouise, Griffin Dunne

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Im Rausch der Tiefe“

Wikipedia über „Im Rausch der Tiefe“ (deutsch, englisch, französisch)

Meine Besprechung von Luc Bessons „Léon – Der Profi“ (Léon, Frankreich 1994)

Meine Besprechung von Luc Bessons „The Lady – Ein geteiltes Herz“ (The Lady, Frankreich/Großbritannien 2011)

Meine Besprechung von Luc Bessons „Lucy“ (Lucy, Frankreich 2014)

Meine Besprechung von Luc Bessons „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“ (Valerian and the City of a thousand Planets, Frankreich 2017)

Meine Besprechung von Luc Bessons „Anna“ (Anna, Frankreich 2019)

Meine Besprechung von Luc Bessons „Dogman“ (Dogman, Frankreich/USA 2023)

Luc Besson in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 15. April: Im Rausch der Tiefe

April 14, 2025

HR, 22.40

Im Rausch der Tiefe – The Big Blue (La grand bleu, Frankreich/USA/Italien 1988)

Regie: Luc Besson

Drehbuch: Luc Besson, Roger Garland

Bildgewaltiges Drama über zwei Kinderfreunde, die begeisterte Taucher sind und jetzt gegeneinander antreten. Es geht um den Weltrekord im Tauchen ohne Sauerstoffgerät.

Ein frühes Werk von Luc Besson, das in Frankreich ein Kassenhit war.

mit Jean-Marc Barr, Jean Reno, Rosanna Arquette, Paul Shenar, Sergio Castellitto, Jean Bouise, Griffin Dunne

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Im Rausch der Tiefe“

Wikipedia über „Im Rausch der Tiefe“ (deutsch, englisch, französisch)

Meine Besprechung von Luc Bessons „Léon – Der Profi“ (Léon, Frankreich 1994)

Meine Besprechung von Luc Bessons „The Lady – Ein geteiltes Herz“ (The Lady, Frankreich/Großbritannien 2011)

Meine Besprechung von Luc Bessons „Lucy“ (Lucy, Frankreich 2014)

Meine Besprechung von Luc Bessons „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“ (Valerian and the City of a thousand Planets, Frankreich 2017)

Meine Besprechung von Luc Bessons „Anna“ (Anna, Frankreich 2019)

Meine Besprechung von Luc Bessons „Dogman“ (Dogman, Frankreich/USA 2023)

Luc Besson in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 1. November: Im Rausch der Tiefe

Oktober 31, 2023

Arte, 22.10

Im Rausch der Tiefe – The Big Blue (La grand bleu, Frankreich/USA/Italien 1988)

Regie: Luc Besson

Drehbuch: Luc Besson, Roger Garland

Bildgewaltiges Drama über zwei Kinderfreunde, die begeisterte Taucher sind und jetzt gegeneinander antreten. Es geht um den Weltrekord im Tauchen ohne Sauerstoffgerät.

Ein frühes Werk von Luc Besson, das in Frankreich ein Kassenhit war.

Anschließend, um 00.25 Uhr, zeigt Arte die knapp einstündige Doku „Jacques Mayol, Dolphin Man: Mit einem Atemzug in die Tiefe“. Mayol ist die Inspiration für einen der beiden Taucher im Film.

mit Jean-Marc Barr, Jean Reno, Rosanna Arquette, Paul Shenar, Sergio Castellitto, Jean Bouise, Griffin Dunne

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Im Rausch der Tiefe“

Wikipedia über „Im Rausch der Tiefe“ (deutsch, englisch, französisch)

Meine Besprechung von Luc Bessons „Léon – Der Profi“ (Léon, Frankreich 1994)

Meine Besprechung von Luc Bessons „The Lady – Ein geteiltes Herz“ (The Lady, Frankreich/Großbritannien 2011)

Meine Besprechung von Luc Bessons „Lucy“ (Lucy, Frankreich 2014)

Meine Besprechung von Luc Bessons „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“ (Valerian and the City of a thousand Planets, Frankreich 2017)

Meine Besprechung von Luc Bessons „Anna“ (Anna, Frankreich 2019)

Meine Besprechung von Luc Bessons „Dogman“ (Dogman, Frankreich/USA 2023)

Luc Besson in der Kriminalakte

 


TV-Tipp für den 2. Mai: Dallas Buyers Club

Mai 1, 2023

HR, 00.10

Dallas Buyers Club (Dallas Buyers Club, USA 2013)

Regie: Jean-Marc Vallée

Drehbuch: Craig Borten, Melisa Wallack

1985 erfährt Ron Woodroof, Rodeoreiter, Frauenheld und Homohasser, dass er HIV-Positiv ist und in wenigen Tagen sterben wird. Er besorgt sich nicht zugelassene Medikamente und verkauft sie an Leidensgenossen, wenn sie Mitglied im titelgebenden „Dallas Buyers Club“ werden.

Regisseur Jean-Marc Vallée inszenierte die auf der wahren Geschichte von Ron Woodroof, der am 12. September 1992 starb, basierende, sehenswerte Charakterstudie mit der Handkamera im Stil des Siebziger-Jahre-New-Hollywood-Kinos. Und Matthew McConaughey überzeugt als bis auf die Knochen abgemagerte Unsympath mit uramerikanischem Unternehmergeist.

Dafür gab es den Oscar als bester Hauptdarsteller; Jared Leto erhielt den Oscar als bester Hauptdarsteller. Beide und der Film erhielten etliche weitere Preise.

mit Matthew McConaughey, Jared Leto, Jennifer Garner, Denis O’Hare, Steve Zahn, Michael O’Neill, Dallas Roberts, Griffin Dunne

Hinweise

Moviepilot über „Dallas Buyers Club“

Metacritic über „Dallas Buyers Club“

Rotten Tomatoes über „Dallas Buyers Club“

Wikipedia über „Dallas Buyers Club“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Jean-Marc Vallées „Dallas Buyers Club“ (Dallas Buyers Club, USA 2013)

Meine Besprechung von Jean-Marc Vallées „Wild- Der große Trip“ (Wild, USA 2014)

Meine Besprechung von Jean-Marc Vallées „Demolition – Lieben und Leben“ (Demolition, USA 2015)


TV-Tipp für den 29. April: Broken City

April 28, 2023

Servus TV, 20.15/23.45

Broken City – Stadt des Verbrechens (Broken City, USA 2013)

Regie: Allen Hughes

Drehbuch: Brian Tucker

Billy Taggart, Ex-Cop und inzwischen glückloser Privatdetektiv, soll die Frau des Bürgermeisters observieren. Dieser glaubt, dass sie ihn betrügt.

Biederer Neo-Noir, der mitten im Wahlkampf um den Bürgermeisterposten spielt und bei dem es um Korruption und illegale Immobiliengeschäfte geht. Die Geschichte ist vertraut (selbstverständlich hat Bürgermeister Hostetler einige Hintergedanken, selbstverständlich stolpert Taggart in eine „Chinatown“-Geschichte, selbstverständlich…). Er ist prominent besetzt. Er liefert einige ungewöhnliche Ansichten von New York und es gibt etwas Action. Am Auffallendsten ist die oft beunruhigende Musik/Soundcollage von Atticus Ross, Leopold Ross und Claudia Sarne. Ross schrieb mit Trent Reznor die Musik für die David-Fincher-Filme „The Social Network“, „Verblendung“ und „Gone Girl – Das perfekte Opfer“.

mit Mark Wahlberg, Russell Crowe, Catherine Zeta-Jones, Jeffrey Wright, Barry Pepper, Natalie Martinez, Kyle Chandler, Griffin Dunne

Hinweise

Moviepilot über „Broken City“

Metacritic über „Broken City“

Rotten Tomatoes über „Broken City“

Wikipedia über „Broken City“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 18. März: Dallas Buyers Club

März 17, 2023

3sat, 23.10

Dallas Buyers Club (Dallas Buyers Club, USA 2013)

Regie: Jean-Marc Vallée

Drehbuch: Craig Borten, Melisa Wallack

1985 erfährt Ron Woodroof, Rodeoreiter, Frauenheld und Homohasser, dass er HIV-Positiv ist und in wenigen Tagen sterben wird. Er besorgt sich nicht zugelassene Medikamente und verkauft sie an Leidensgenossen, wenn sie Mitglied im titelgebenden „Dallas Buyers Club“ werden.

Regisseur Jean-Marc Vallée inszenierte die auf der wahren Geschichte von Ron Woodroof, der am 12. September 1992 starb, basierende, sehenswerte Charakterstudie mit der Handkamera im Stil des Siebziger-Jahre-New-Hollywood-Kinos. Und Matthew McConaughey überzeugt als bis auf die Knochen abgemagerte Unsympath mit uramerikanischem Unternehmergeist.

Dafür gab es den Oscar als bester Hauptdarsteller; Jared Leto erhielt den Oscar als bester Hauptdarsteller. Beide und der Film erhielten etliche weitere Preise.

mit Matthew McConaughey, Jared Leto, Jennifer Garner, Denis O’Hare, Steve Zahn, Michael O’Neill, Dallas Roberts, Griffin Dunne

Hinweise

Moviepilot über „Dallas Buyers Club“

Metacritic über „Dallas Buyers Club“

Rotten Tomatoes über „Dallas Buyers Club“

Wikipedia über „Dallas Buyers Club“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Jean-Marc Vallées „Dallas Buyers Club“ (Dallas Buyers Club, USA 2013)

Meine Besprechung von Jean-Marc Vallées „Wild- Der große Trip“ (Wild, USA 2014)

Meine Besprechung von Jean-Marc Vallées „Demolition – Lieben und Leben“ (Demolition, USA 2015)


TV-Tipp für den 26. Januar: Broken City – Stadt des Verbrechens

Januar 25, 2019

ZDFneo, 21.30

Broken City – Stadt des Verbrechens (Broken City, USA 2013)

Regie: Allen Hughes

Drehbuch: Brian Tucker

Billy Taggart, Ex-Cop und inzwischen glückloser Privatdetektiv, soll die Frau des Bürgermeisters observieren. Dieser glaubt, dass sie ihn betrügt.

Biederer Neo-Noir, der mitten im Wahlkampf um den Bürgermeisterposten spielt und bei dem es um Korruption und illegale Immobiliengeschäfte geht. Die Geschichte ist vertraut (selbstverständlich hat Bürgermeister Hostetler einige Hintergedanken, selbstverständlich stolpert Taggart in eine „Chinatown“-Geschichte, selbstverständlich…). Er ist prominent besetzt. Er liefert einige ungewöhnliche Ansichten von New York und es gibt etwas Action. Am Auffallendsten ist die oft beunruhigende Musik/Soundcollage von Atticus Ross, Leopold Ross und Claudia Sarne. Ross schrieb mit Trent Reznor die Musik für die David-Fincher-Filme „The Social Network“, „Verblendung“ und „Gone Girl – Das perfekte Opfer“.

mit Mark Wahlberg, Russell Crowe, Catherine Zeta-Jones, Jeffrey Wright, Barry Pepper, Natalie Martinez, Kyle Chandler, Griffin Dunne

Wiederholung: Sonntag, 27. Januar, 00.40 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über „Broken City“

Metacritic über „Broken City“

Rotten Tomatoes über „Broken City“

Wikipedia über „Broken City“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 15. November: Dallas Buyers Club

November 15, 2018

3sat, 22.25

Dallas Buyers Club (Dallas Buyers Club, USA 2013)

Regie: Jean-Marc Vallée

Drehbuch: Craig Borten, Melisa Wallack

1985 erfährt Ron Woodroof, Rodeoreiter, Frauenheld und Homohasser, dass er HIV-Positiv ist und in wenigen Tagen sterben wird. Er besorgt sich nicht zugelassene Medikamente und verkauft sie an Leidensgenossen, wenn sie Mitglied im titelgebenden „Dallas Buyers Club“ werden.

Regisseur Jean-Marc Vallée inszenierte die auf der wahren Geschichte von Ron Woodroof, der am 12. September 1992 starb, basierende, sehenswerte Charakterstudie mit der Handkamera im Stil des Siebziger-Jahre-New-Hollywood-Kinos. Und Matthew McConaughey überzeugt als bis auf die Knochen abgemagerte Unsympath mit uramerikanischem Unternehmergeist.

Dafür gab es den Oscar als bester Hauptdarsteller; Jared Leto erhielt den Oscar als bester Hauptdarsteller. Beide und der Film erhielten etliche weitere Preise.

mit Matthew McConaughey, Jared Leto, Jennifer Garner, Denis O’Hare, Steve Zahn, Michael O’Neill, Dallas Roberts, Griffin Dunne

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Dallas Buyers Club“

Moviepilot über „Dallas Buyers Club“

Metacritic über „Dallas Buyers Club“

Rotten Tomatoes über „Dallas Buyers Club“

Wikipedia über „Dallas Buyers Club“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Jean-Marc Vallées „Dallas Buyers Club“ (Dallas Buyers Club, USA 2013)

Meine Besprechung von Jean-Marc Vallées „Wild- Der große Trip“ (Wild, USA 2014)

Meine Besprechung von Jean-Marc Vallées „Demolition – Lieben und Leben“ (Demolition, USA 2015)


TV-Tipp für den 20. Mai: Broken City – Stadt des Verbrechens

Mai 19, 2017

ZDFneo, 22.35

Broken City – Stadt des Verbrechens (USA 2013, Regie: Allen Hughes)

Drehbuch: Brian Tucker

Billy Taggart, Ex-Cop und inzwischen glückloser Privatdetektiv, soll die Frau des Bürgermeisters observieren. Dieser glaubt, dass sie ihn betrügt.

Biederer Neo-Noir, der mitten im Wahlkampf um den Bürgermeisterposten spielt und bei dem es um Korruption und illegale Immobiliengeschäfte geht. Die Geschichte ist vertraut (selbstverständlich hat Bürgermeister Hostetler einige Hintergedanken, selbstverständlich stolpert Taggart in eine „Chinatown“-Geschichte, selbstverständlich…). Er ist prominent besetzt. Er liefert einige ungewöhnliche Ansichten von New York und es gibt etwas Action. Am Auffallendsten ist die oft beunruhigende Musik/Soundcollage von Atticus Ross, Leopold Ross und Claudia Sarne. Ross schrieb mit Trent Reznor die Musik für die David-Fincher-Filme „The Social Network“, „Verblendung“ und „Gone Girl – Das perfekte Opfer“.

mit Mark Wahlberg, Russell Crowe, Catherine Zeta-Jones, Jeffrey Wright, Barry Pepper, Natalie Martinez, Kyle Chandler, Griffin Dunne

Hinweise

Moviepilot über „Broken City“

Metacritic über „Broken City“

Rotten Tomatoes über „Broken City“

Wikipedia über „Broken City“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 30. September: Dallas Buyers Club

September 30, 2016

Service. Nur Service:

Eins Plus, 20.15

Dallas Buyers Club (Dallas Buyers Club, USA 2013)

Regie: Jean-Marc Vallée

Drehbuch: Craig Borten, Melisa Wallack

1985 erfährt Ron Woodroof, Rodeoreiter, Frauenheld und Homohasser, dass er HIV-Positiv ist und in wenigen Tagen sterben wird. Er besorgt sich nicht zugelassene Medikamente und verkauft sie an Leidensgenossen, wenn sie Mitglied im titelgebenden „Dallas Buyers Club“ werden.

Regisseur Jean-Marc Vallée inszenierte die auf der wahren Geschichte von Ron Woodroof, der am 12. September 1992 starb, basierende, sehenswerte Charakterstudie mit der Handkamera im Stil des Siebziger-Jahre-New-Hollywood-Kinos. Und Matthew McConaughey überzeugt als bis auf die Knochen abgemagerte Unsympath mit uramerikanischem Unternehmergeist.

Dafür gab es den Oscar als bester Hauptdarsteller; Jared Leto erhielt den Oscar als bester Hauptdarsteller. Beide und der Film erhielten etliche weitere Preise.

mit Matthew McConaughey, Jared Leto, Jennifer Garner, Denis O’Hare, Steve Zahn, Michael O’Neill, Dallas Roberts, Griffin Dunne

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Dallas Buyers Club“

Moviepilot über „Dallas Buyers Club“

Metacritic über „Dallas Buyers Club“

Rotten Tomatoes über „Dallas Buyers Club“

Wikipedia über „Dallas Buyers Club“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Jean-Marc Vallées „Dallas Buyers Club“ (Dallas Buyers Club, USA 2013)

Meine Besprechung von Jean-Marc Vallées „Wild- Der große Trip“ (Wild, USA 2014)

Meine Besprechung von Jean-Marc Vallées „Demolition – Lieben und Leben“ (Demolition, USA 2015)


TV-Tipp für den 27. September: Dallas Buyers Club

September 27, 2016

ARD, 22.45

Dallas Buyers Club (Dallas Buyers Club, USA 2013)

Regie: Jean-Marc Vallée

Drehbuch: Craig Borten, Melisa Wallack

1985 erfährt Ron Woodroof, Rodeoreiter, Frauenheld und Homohasser, dass er HIV-Positiv ist und in wenigen Tagen sterben wird. Er besorgt sich nicht zugelassene Medikamente und verkauft sie an Leidensgenossen, wenn sie Mitglied im titelgebenden „Dallas Buyers Club“ werden.

Regisseur Jean-Marc Vallée inszenierte die auf der wahren Geschichte von Ron Woodroof, der am 12. September 1992 starb, basierende, sehenswerte Charakterstudie mit der Handkamera im Stil des Siebziger-Jahre-New-Hollywood-Kinos. Und Matthew McConaughey überzeugt als bis auf die Knochen abgemagerte Unsympath mit uramerikanischem Unternehmergeist.

Dafür gab es den Oscar als bester Hauptdarsteller; Jared Leto erhielt den Oscar als bester Hauptdarsteller. Beide und der Film erhielten etliche weitere Preise.

mit Matthew McConaughey, Jared Leto, Jennifer Garner, Denis O’Hare, Steve Zahn, Michael O’Neill, Dallas Roberts, Griffin Dunne

Wiederholungen

ARD, Mittwoch, 28. September, 02.30 Uhr (Taggenau!)

Eins Plus, Freitag, 30. September, 20.15 Uhr

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Dallas Buyers Club“

Moviepilot über „Dallas Buyers Club“

Metacritic über „Dallas Buyers Club“

Rotten Tomatoes über „Dallas Buyers Club“

Wikipedia über „Dallas Buyers Club“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Jean-Marc Vallées „Dallas Buyers Club“ (Dallas Buyers Club, USA 2013)

Meine Besprechung von Jean-Marc Vallées „Wild- Der große Trip“ (Wild, USA 2014)

Meine Besprechung von Jean-Marc Vallées „Demolition – Lieben und Leben“ (Demolition, USA 2015)

 


DVD-Kritik: „Blood Ties“ in vertrauten Gewässern

Oktober 9, 2014

Auf den ersten Blick sieht „Blood Ties“ wie ein amerikanischer Film aus. Er spielt in New York. In den Siebzigern. Clive Owen, Billy Crudup, James Caan, Zoe Saldana, Mila Kunis, Noah Emmerich und Lili Taylor spielen mit. Marion Cottilard, die in dem am 30. Oktober im Kino anlaufendem grandiosen Sozio-Drama „Zwei Tage, eine Nacht“ die Hauptrolle hat, ist zwar eine Pariserin, aber mit „Contagion“, „Public Enemies“ und den Christopher-Nolan-Filmen „The Dark Knight rises“ und „Inception“ sammelte sie schon reichlich Hollywood-Erfahrung.
Trotzdem ist „Blood Ties“, der neue Film von „Kein Sterbenswort“-Regisseur Guillaume Canet eine europäische Produktion, die in New York gedreht wurde, weil Canet vor seinem geistigen Auge bei dieser Geschichte immer das Manhattan der siebziger Jahre sah. Außerdem verleiht der Ortswechsel der Geschichte über zwei Brüder, der eine Polizist, der andere Gangster, eine andere Stimmung. Denn „Blood Ties“ ist ein Remake von „Rivals“ (DVD-Titel)/“Ungleiche Brüder“ (TV-Titel) (Les Liens Du Sang, Frankreich 2009). In Jacques Maillots Film spielte Guillaume Canet den Polizistenbruder.
In dem Remake übernahm Billy Crudup die Rolle des gesetzestreuen Polizisten Frank. Sein Bruder Chris wird von Clive Owen gespielt. Im Zentrum des Films steht ihre Beziehung zueinander und ihre Beziehung zu ihrem Vater (James Caan), der Chris bevorzugt. Außerdem erzählt Canet aus dem Leben der beiden Brüder, also dem Polizistenalltag von Frank und wie er sich in die Gangsterbraut Vanessa (Zoe Saldana) verliebt und von Chris‘ Versuchen, ein ehrliches Leben zu führen, wie er sich in eine Arbeitskollegin verliebt und doch wieder zum Verbrecher wird. Dabei leidet der extrem langsam bis schleppend erzählte Film unter seinem Anspruch, wirklich alles, was einem zu einem Familiendrama, Polizei- und Gangsterfilm einfällt, mehr oder weniger ausführlich, zeigen zu wollen. So verschwindet der Hauptplot, der Kampf der Brüder um die Anerkennung ihres Vaters, immer wieder hinter den Subplots, ohne jemals zu überraschen. Vor allem die Geschichte von Chris ist ein Best of des sozialkritischen Gangsterdramas: die Arbeit in einer Werkstatt (im Original arbeitet er in einem Lebensmittelgeschäft als Aushilfe unter einem missgünstigem Chef), der missglückte Versuch, einen Imbiss zu eröffnen, die absurd hohe Kindergeldforderung seiner Frau und dann halt wieder die Verbrechen. Auftragsmorde, Überfälle um Geld zu verdienen und der Betrieb eines Bordells als Hintermann, während seine Ex-Frau die Bordellchefin ist.
Canets Drama ist in erster Linie eine Charakterstudie, die oft kryptisch wirkt, weil viele Hintergründe erst langsam enthüllt werden, und alle Charaktere wahre Meister im Schweigen sind. Entsprechend wenig Eigendynamik entfalten die einzelnen Plots. Da ist das kürzere Original „Ungleiche Brüder“, dessen Plots sich ebenfalls teilweise sehr sprunghaft voran bewegen und das auch immer wieder zerfasert, kraftvoller.
Bei der Besetzung hätte man einen Film erwarten können, der nicht so sehr nur den bekannten Muster folgt und, gerade weil er in New York spielt, im Schatten von Sidney Lumets Polizeidramen, Martin Scorseses Gangsterfilmen und James Grays „Helden der Nacht“ (We own the Night, USA 2007), dessen Story fast wie eine Blaupause für „Blood Ties“ wirkt, steht.
Das Bonusmaterial besteht aus einem informativem Making of (26 Minuten) und etlichen geschnittenen Szenen (20 Minuten). Bei den geschnittenen Szenen wurden erstaunlich viele Szenen geschnitten, die entweder genau so oder sehr ähnlich in „Ungleiche Brüder“ sind; was geradezu eine vergleichende Betrachtung der beiden Filme herausfordert.

Blood Ties - DVD-Cover

Blood Ties (Blood Ties, Frankreich/USA 2013)
Regie: Guillaume Canet
Drehbuch: Guillaume Canet, James Gray (Englische Fassung) (nach dem Drehbuch „Les Liens du sang“ von Jacques Maillot, Pierre Chosson und Eric Veniard)
LV: Bruno Papet, Michel Papet: Deux freres, flic et truand, 1997 (auch als Film-Tie-in „Les Liens du sang“ veröffentlicht)
mit Clive Owen, Billy Crudup, Marion Cotillard, Mila Kunis, Zoe Saldana, Matthias Schoenaerts , James Caan, Noah Emmerich, Lili Taylor, Domenick Lombardozzi, John Ventimiglia, Griffin Dunne

DVD
Koch Media
Bild: 2.35:1 (16:9)
Ton: Deutsch (DTS, Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch
Bonusmaterial: Making of, Deleted Scenes, Deutscher und Originaltrailer
Länge: 122 min
FSK: ab 16 Jahre

Hinweise
Homepage zum Film
Moviepilot über „Blood Ties“
Rotten Tomatoes über „Blood Ties“
AlloCiné über „Blood Ties“
Wikipedia über „Blood Ties“ (englisch, französisch)


DVD-Kritik: Matthew McConaughey ist der „Dallas Buyers Club“ und ein „True Detective“

Oktober 8, 2014

Vor einigen Jahren war Matthew McConaughey der Typ aus Filmen wie „Ein Schatz zum Verlieben“ und „Der Womanizer – Die Nacht der Ex-Freundinnen“, die schon im Titel sagten, dass das nichts für den anspruchsvollen Filmfan ist. Mit der grandiosen Michael-Connelly-Verfilmung „Der Mandant“ setzte er dann seine Schauspielkarriere auf die Spur „Charakterdarsteller“ und seitdem erhält er Lob und Preise. So wurde zuletzt sein kurzer, aber prägnanter und komplett durchgeknallter Auftritt in Martin Scorseses „The Wolf of Wall Street“ abgefeiert. In der fast zeitgleich entstandenen TV-Miniserie „True Detective“ und dem Biopic „Dallas Buyers Club“ zeigte er vollkommen andere Charaktere. Und in wenigen Wochen läuft „Interstellar“, der neue, gut dreistündige Christopher-Nolan-Science-Fiction-Film an. Für den von ihm dargestellten Ron Woodroof in „Dallas Buyers Club“ erhielt er den Oscar als bester Darsteller.


Der echte Ron Woodroof erfuhr 1985, dass er HIV-positiv ist und nur noch einen Monat zu leben habe. Woodroof, dessen Leben bislang von Rodeo reiten, Drogenkonsum (quer durch das Angebot) und Frauen (ebenso), bestimmt war, kann sich nicht vorstellen, woher er diese Schwulenkrankheit haben kann, aber er beschließt, um sein Leben zu kämpfen. Als er von einem nicht zugelassenem Vitaminpräparat hört, beginnt er es, zusammen mit der Transe Rayon (Jared Leto, Oscar als bester Nebendarsteller) im großen Stil zu importieren und im titelgebenden „Dallas Buyers Club“ über eine kostenpflichtige Mitgliedschaft zu vergeben. Ungefähr zur gleichen Zeit beginnt die Polizei mit Razzien gegen ihn vorzugehen und die Food and Drug Administration (FDA) will ihn als Händler von gefährlichen Präparaten anklagen. Immerhin weiß die Gesundheitsbehörde, die für die Zulassung von Arzeneien zuständig ist, was gut für die Menschen ist.
Regisseur Jean-Marc Vallée inszenierte die auf der wahren Geschichte von Ron Woodroof, der am 12. September 1992 starb, basierende, sehenswerte Charakterstudie mit der Handkamera im Stil des Siebziger-Jahre-New-Hollywood-Kinos. Und Matthew McConaughey überzeugt als bis auf die Knochen abgemagerte Unsympath mit uramerikanischem Unternehmergeist.
Das Bonusmaterial der DVD ist nur auf den ersten Blick umfangreich. Denn es handelt sich nur um kurze Clips und Werbespots, deren Informationsgehalt gegen Null tendiert. Informationsplacebos eben.

Deutlich umfangreicher und informativer ist das Bonusmaterial auf „True Detective“, der hochgelobten, achtstündigen, inzwischen schon mehrfach ausgezeichneten HBO-Noir-TV-Miniserie. Zu jeder Episode gibt es einen kurzen Kommentar von Autor Nic Pizzolatto und Regisseur Cary Joji Fukunaga („Sin Nombre“), es gibt zwei Audiokommentare (einer mit Nic Pizzolatto und T Bone Burnett, einer mit Nic Pizzolatto, T Bone Burnett und Executive Producer Scott Stephens), ein Making of, ein Gespräch zwischen Nic Pizzolatto und Musiker T Bone Burnett, mehrere kurze Clips, in denen die beiden Hauptdarsteller Matthew McConaughey und Woody Harrelson über einige wichtige Szenen sprechen und einige geschnittene oder gekürzte Szenen, wie eine lange Predigt und eine Montage von Landschaftsaufnahmen.
Nic Pizzolatto, der vorher einige Kurzgeschichten und den für den Debüt-Edgar nominierten Roman „Galveston“ veröffentlichte und zwei Drehbücher für die US-Version von „The Killing“ schrieb, erzählt in „True Detective“ die Geschichte der beiden Kriminalpolizisten Marty Hart (Woody Harrelson) und Rust Cohle (Matthew McConaughey), die über gut zwei Jahrzehnte in Louisiana einen Serienmörder jagen.
Diese Mörderjagd wird allerdings eher unwillig mitgeschleppt und am Ende dank Kommissar Zufall gelöst. Davor gibt es einige Umwege, die den Verdacht mal mehr in Richtung einer einflußreichen Familie, mal in Richtung religiöser Gemeinden, mal in Richtung krimineller Biker-Gangs lenken, ohne dass eine der Spuren und angedeuteten Verschwörungen am Ende wirklich relevant ist. Eigentlich ist es schon schockierend, wie wenig Pizzolatto aus dem Kriminalfall, der ihn auch nie wirklich interessiert, macht.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen nämlich die beiden Detectives Hart und Cohle und wie der Fall und die Arbeit sie und ihr Umfeld beeinflussen. Der von Matthew McConaughey gespielte Rust Cohle ist ein introvertiert-unnahbares, hochintelligentes, allein lebendes Arbeitstier, das im Lauf der Geschichte zum Alkoholiker wird. Sein von Woody Harrelson gespielter Kollege Marty Hart ist ebenfalls eher unnahbar und entspricht weitgehend den bekannten Harter-Cop-Klischees: bodenständig, großmäulig, schlagkräftig, trinkfreudig und fremd gehend. Wirklich interessiert hat mich während der achtstündigen Mini-Serie keiner der beiden Cops, weshalb mir ihr Schicksal auch ziemlich egal war.
Pizzolatto erzählt die Geschichte, die in der Welt weißer US-Amerikaner spielt, in der Frauen nur als Hausfrau oder Hure vorkommen und es Nicht-Weiße nicht gibt, strikt chronologisch. Daran ändert auch der Kunstgriff, dass Hart und Cohle in der Gegenwart getrennt zwei Polizisten (die die einzigen Afro-Amerikaner in der Serie sind) von ihren damaligen Ermittlungen und ihrem Leben erzählen, nichts. Immerhin entlarven einige Rückblenden ihre heutigen Erzählungen als Lügen. Allerdings werden durch diese Struktur die ersten sechs Folgen zu einer Geduldsprobe. Solange erzählen die beiden Cops von ihren Streitereien und ihren damaligen Ermittlungen in unterschiedlichen Milieus, die nicht zur Verhaftung des Mörders führten. Erst in den letzten beiden, in der Gegenwart spielenden Folgen beginnen Cohle und Hart mit neuen Ermittlungen, die sie dann auch zum Täter führen. Und ihre privaten Probleme, vor allem die Ehe- und Erziehungsprobleme von Hart, der eine pubertierende Tochter hat, folgen zu sehr den bekannten Konventionen, um wirklich zu interessieren. Daran ändern auch etliche beeindruckende Monologe, hauptsächlich von Nebencharakteren, und die atmosphärischen Bilder von Louisiana nichts.
Die Neuerfindung des Serien-TVs, wie ich irgendwo las und was ungefähr über jede zweite neue Serie geschrieben wird, ist „True Detective“ nicht. Dafür ist die Serie zu konventionell, zu klischeebehaftet und zu langatmig erzählt und zu sehr von ihrer eigenen Bedeutung und Wichtigkeit durchdrungen.
Andere Serien, wie die letzendlich stark episodische Polizeiserie „The Shield“ (in der der Protagonist am Ende der ersten Folge einen Kollegen kaltblütig ermordet), oder „Kommissarin Lund“, die in der ersten Staffel in fast zwanzig Stunden einen Fall klärte und dabei in mehreren Handlungssträngen ein Bild der dänischen Gesellschaft entwarf, sind da deutlich weiter. Sie entwickeln beim Ansehen auch ein Suchtpotential, das ich bei „True Detective“ nie verspürte.

Dallas Buyers Club - DVD-Cover
Dallas Buyer Club (Dallas Buyers Club, USA 2013)
Regie: Jean-Marc Vallée
Drehbuch: Craig Borten, Melisa Wallack
mit Matthew McConaughey, Jared Leto, Jennifer Garner, Denis O’Hare, Steve Zahn, Michael O’Neill, Dallas Roberts, Griffin Dunne

DVD
Ascot Elite
Bild: 16:9 (1:2,35)
Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch
Bonusmaterial: Featurette, Interviews, Photocall, B-Roll, Kinorelease Ankündigung Matthew McConaughey, AIDS-Hilfe-Spot, Originaltrailer, Wendecover
Länge: 112 Minuten
FSK: ab 12 Jahre

Hinweise
Amerikanische Homepage zum Film
Deutsche Homepage zum Film
Film-Zeit über „Dallas Buyers Club“
Moviepilot über „Dallas Buyers Club“
Metacritic über „Dallas Buyers Club“
Rotten Tomatoes über „Dallas Buyers Club“
Wikipedia über „Dallas Buyers Club“ (deutsch, englisch)

True Detective - DVD-Cover US

True Detective (True Detective, USA 2014)
Regie: Cary Joji Fukunaga
Drehbuch/Erfinder: Nic Pizzolatto
mit Matthew McConaughey, Woody Harrelson, Michelle Monaghan, Michael Potts, Tory Kittles

DVD
Warner
Bild: 1.78:1 (16:9)
Ton: Deutsch, Englisch, Spanisch (Dolby Digital 5.1), Ungarisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Deutsch, Spanisch, Rumänisch, Türkisch, Englisch für Hörgeschädigte
Bonusmaterial: Making „True Detective“, Up Close with Matthew McConaughey und Woody Harrelson, A Conversation with Nic Pizzolatto and T Bone Burnett, Inside the Episode, Zwei Audiokommentare, Geschnittene Szenen
Länge: 439 Minuten (8 Episoden à 55 Minuten, 3 DVDs)
FSK: ab 16 Jahre

Hinweise
HBO über „True Detective“
Moviepilot über „True Detective“
Metacritic über „True Detective“
Rotten Tomatoes über „True Detective“
Wikipedia über „True Detective“ (deutsch, englisch)

Außerdem
Nic Pizzolattos Romandebüt „Galveston“ ist inzwischen auf Deutsch erschienen.

Pizzolatto - Galveston

Nic Pizzolatto: Galveston
(übersetzt von Simone Salitter und Gunter Blank)
Metrolit, 2014
256 Seiten
20 Euro
15,99 Euro (E-Book)

Originalausgabe
Galveston
Scribner, 2011

Hinweis
Homepage von Nic Pizzolatto