TV-Tipp für den 5. Februar: Deepwater Horizon

Februar 4, 2023

Sat.1, 22.35

Deepwater Horizon (Deepwater Horizon, USA 2016)

Regie: Peter Berg

Drehbuch: Matthew Michael Carnahan, Matthew Sand

LV: David Barstow, David Rohde, Stephanie Saul: Deepwater Horizon’s Final Hours (The New York Times, 26. Dezember 2010)

Grandioses Drama über die von BP grob fahrlässig verursachte und extrem kostspielige Katastrophe auf der Olbohrplattform „Deepwater Horizon“, die am 20. April 2010 im Golf von Mexiko in Flammen aufging. Elf Arbeiter verloren ihr Leben. Die darauf folgende Umweltkatastrophe wird im Abspann erwähnt.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Mark Wahlberg, Kurt Russell, John Malkovich, Gina Rodriguez, Dylan O’Brien, Kate Hudson, Stella Allen, Chris Ashworth

Wiederholung: Montag, 6. Februar, 02.45 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über „Deepwater Horizon“

Metacritic über „Deepwater Horizon“

Rotten Tomatoes über „Deepwater Horizon“

Wikipedia über „Deepwater Horizon“ (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood über „Deepwater Horizon“

Meine Besprechung von Peter Bergs „Battleship“ (Battleship, USA 2012)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Lone Survivor“ (Lone Survivor, USA 2013)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Deepwater Horizon“ (Deepwater Horizon, USA 2016)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Boston“ (Patriots Day, USA 2016) und der DVD

Meine Besprechung von Peter Bergs „Mile 22“ (Mile 22, USA 2018)


TV-Tipp für den 24. Juni: Departed – Unter Feinden

Juni 23, 2022

RTL II, 20.15

Departed – Unter Feinden (The Departed, USA 2006)

Regie: Martin Scorsese

Drehbuch: William Monahan

Cop Billy Costigan ist Undercover-Agent in der Organisation des Mafiapaten Frank Costello. Gangster Colin Sullivan ist bei der Polizei der Top-Maulwurf für Costello. Beide steigen in den feindlichen Organisationen stetig auf. Da erhalten Costigan und Sullivan von ihrem Boss den Auftrag, den Verräter in den eigenen Reihen zu finden.

„Departed – Unter Feinden“ ist, wie Genre-Junkies wissen, das grandiose US-Remake des ebenso grandiosen Hongkong-Thrillers „Infernal Affairs“ (von Andrew Lau und Alan Mak). Monahan verlegte die Geschichte nach Boston, orientierte sich bei dem Mafiapaten an dem legendären Whitey Bulger und zeichnete ein Porträt der amerikanischen Gesellschaft. Die schwächsten Szenen des Remakes sind die weinigen, direkten Übernahmen von Szenen aus dem Original.

Beide Filme sind stilistisch überzeugende Werke über Freundschaft, Loyalität und Verrat.

Monahans Drehbuch erhielt einen Edgar, einen Oscar, den Preis der Writers Guild of America und war für den Golden Globe nominiert (um nur einige zu nennen). Der Film wurde für zahlreiche Preise nominiert und erhielt auch den Oscar für den besten Film des Jahres

Die nächste Zusammenarbeit von Martin Scorsese und Leonardo DiCaprio war die allseits abgefeierte Dennis-Lehane-Verfilmung „Shutter Island“ (mir gefällt das Buch besser). Danach kam “The Wolf of Wall Street”.

Und William Monahans lieferte danach sein gelungenes Regiedebüt, die Ken-Bruen-Verfilmung “London Boulevard” (mit Colin Farrell, David Thewlis, Ray Winstone, Eddie Marsan und Keira Knightley), ab.

Mit Leonardo DiCaprio, Matt Damon, Jack Nicholson, Mark Wahlberg, Martin Sheen, Ray Winstone, Vera Farmiga, Alec Baldwin

Wiederholung: Samstag, 25. Juni, 03.15 Uhr (Taggenau! – Dann sicher auch ungekürzt. Denn der Film ist ‚frei ab 16 Jahre‘)

Hinweise

Metacritic über “Departed – Unter Feinden”

Rotten Tomatoes über “Departed – Unter Feinden”

Wikipedia über “Departed – Unter Feinden” (deutsch, englisch)

Drehbuch „The Departed“ von William Monahan

Collider: Interview mit William Monahan (Februar 2007)

Meine Besprechung von Martin Scorseses “Hugo Cabret” (Hugo, USA 2011)

Meine Besprechung von Martin Scorseses “The Wolf of Wall Street” (The Wolf of Wall Street, USA 2013)

Meine Besprechung von Martin Scorseses „Silence“ (Silence, USA 2016)

Martin Scorsese in der Kriminalakte

Meine Besprechung von William Monahans “London Boulevard” (London Boulevard, USA/GB 2010)

Meine Besprechung von William Monahans “The Gambler” (The Gambler, USA 2014 – nur Drehbuch)


Neu im Kino/Filmkritik: „Uncharted“ in vertrauten Gewässern

Februar 17, 2022

Erstens: ich kenne das gleichnamige Computerspiel nicht.

Zweitens: ich will es auch nicht kennen lernen.

Aber das kein Problem, weil der Abenteuerfilm die Vorgeschichte, also wie sich Nathan Drake und Victor ‚Sully‘ Sullivan kennen lernen, erzählt und außerdem muss der Film als Film überzeugen. Deshalb geht es in den folgenden Zeilen um den Abenteuerfilm „Uncharted“ und wie sehr es ihm gelingt, zwei Stunden zu unterhalten.

Bis heute wurden von den sechs „Uncharted“-Computerspielen über 44 Millionen Exemplare verkauft und natürlich eignet sich eine sich über mehrere Kontinente erstreckende Schatzsuche gut für einen entsprechenden Film. Die ersten Pläne für eine Verfilmung des Computerspiels sind von 2008. Im Lauf der Jahre waren verschiedene Regisseure und Schauspieler im Gespräch. So sollte Mark Wahlberg ursprünglich – und damit vor Jahren – Nathan Drake spielen. Jetzt spielt er den väterlichen Freund von Drake. Drake wird jetzt von Tom Holland gespielt, der hier einfach noch einmal ‚Spider-Man‘ Peter Parker spielt.

Die Story der in der Gegenwart spielenden Geschichte ist einfach. Victor ‚Sully‘ Sullivan (Mark Wahlberg) ist ein halbseidener Schatzsucher. Um den riesigen, seit Ewigkeiten verschwundenen Goldschaftz von Ferdinand Magellan zu finden, benötigt er die Hilfe von Nathan Drake (Tom Holland). Dieser arbeitet in New York als Barkeeper und Taschendieb, vermisst immer noch seinen vor Ewigkeiten spurlos verschwundenen Bruder (den Sully kennt) und er interessiert sich wahnsinnig für Geschichte, Legenden und verschollene Schätze. Ihr Konkurrent bei der Schatzsuche ist Santiago Moncada (Antonio Banderas). Er glaubt, dass seiner Familie das Gold rechtmäßig gehört. Schließlich raubte Magellan es in ihrem Auftrag zusammen. Und schon entspinnt sich eine Verfolgungsjagd um die halbe Welt. Von New York geht es über Barcelona in die Philippinen.

Jedenfalls im Film. Denn gedreht wurde in Spanien, vor allem Barcelona, ein wenig in Berlin (die Filmauktion wurde in der Deutsche Telekom Hauptstadtrepräsentanz gedreht) und im Studio Babelsberg. Das fehlende Lokalkolorit wird dann durch Actionszenen und CGI-Schauwerte ausgeglichen, über die wirklich nicht nachgedacht werden sollte. Da werden uralte Segelschiffe an Hubschraubern durch die Luft befördert, während unsere Helden sich auf dem Schiffsdeck kloppen. Da findet in der Luft ein epischer Kampf auf und unter mehreren Frachtboxen statt, die an einem fliegendem Flugzeug hängen, und Nathan Drake springt, wie Spider-Man, von einer Box zur nächsten in Richtung Flugzeug. Das ist nicht ‚möglich, aber unwahrscheinlich‘, sondern schlichtweg unmöglich.

Das unterscheidet „Uncharted“ dann auch von den Abenteuerfilmen, die ihn inspirierten. Das sind vor allem die Indiana-Jones-Filme. Aber auch die drei Dan-Brown-Verfilmungen mit Tom Hanks als Professor Robert Langdon, vor allem die flotte dritte Verfilmung „Inferno“, und, auch wenn es keine Abenteuerfilme sind, die James-Bond-Filme mit ihren exotischen Drehorten und ausufernden Actionszenen sind zu nennen.

Gegenüber all diesen Filmen wirkt „Uncharted“ dann doch sehr bieder, künstlich und auch langweilig. Denn die Witze und Frotzeleien zwischen den Figuren zünden nicht richtig. Die Actionszenen sind mit zu viel CGI aufgepimpt. Die Musik klingt immer wie ein provisorisch eingefügter, nur eine Rhythmus vorgebender Temp Track.

Die Geschichte verlässt sich viel zu oft auf unmögliche Zufälle. So soll eine fünfhundert Jahre alte Schatzkarte heute immer noch akkurat zum Ziel führen. So sollen vor fünfhundert Jahren im Untergrund von Barcelona erbaute, bislang nicht entdeckte Gänge und Fallen heute noch genauso schmeidig wie am ersten Tag funktionieren. Das Versteck des Goldes sieht dann zwar prächtig aus, aber mehr auch nicht.

Außerdem sind alle Hauptfiguren schnöde Grabräuber, die an dem Gold nur wegen des Goldes und der damit verbundenen persönlichen Bereicherung interessiert sind. Alles andere ist ihnen egal. Für über hundert Jahren war das eine ausreichende Motivation. Schon Indiana Jones interessierte sich aus anderen Gründen für die alten Legenden und Gegenstände. Heute wird über die Rückgabe der kolonialen Raubkunst diskutiert.

Uncharted (Uncharted, USA 2022)

Regie: Ruben Fleischer

Drehbuch: Rafe Lee Judkins, Art Marcum, Matt Holloway (nach einer Geschichte von Rafe Lee Judkins, Jon Hanley Rosenberg und Mark D. Walker)

mit Tom Holland, Mark Wahlberg, Antonio Banderas, Sophia Ali, Tati Gabrielle, Steven Waddington, Pingi Moli, Tiernan Jones, Rudy Pankow

Länge: 116 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Filmportal über „Uncharted“ (das Studio Babelsberg gehört zu den beteiligten Produktionsfirmen und es wurde auch dort gedreht)

Moviepilot über „Uncharted“

Metacritic über „Uncharted“

Rotten Tomatoes über „Uncharted“

Wikipedia über „Uncharted“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Ruben Fleischers „Venom“ (Venom, USA 2018)

Meine Besprechung von Ruben Fleischers „Zombieland: Doppelt hält besser“ (Zombieland: Double Tap, USA 2019)


TV-Tipp für den 11. September: Boston

September 10, 2021

Pro7, 20.15

Boston (Patriots Day, USA 2016)

Regie: Peter Berg

Drehbuch: Peter Berg, Matt Cook, Joshua Zetumer (nach einer Geschichte von Peter Berg, Matt Cook, Paul Tamasy und Eric Johnson)

Spannender, quasi-dokumentarischer Thriller über den Terroranschlag auf den Boston-Marathon am 15. April 2013 und der anschließenden Jagd auf die Täter.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung

mit Mark Wahlberg, Kevin Bacon, John Goodman, J. K. Simmons, Michelle Monaghan, Alex Wolff, Themo Melikidze, Jake Picking, Jimmy O. Yang, Rachel Brosnahan, Christopher O’Shea, Khandi Alexander

Wiederholung: Sonntag, 12. September, 01.35 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über „Boston“

Metacritic über „Boston“

Rotten Tomatoes über „Boston“

Wikipedia über „Boston“ (deutsch, englisch) und den Anschlag (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood über „Boston“

Meine Besprechung von Peter Bergs „Battleship“ (Battleship, USA 2012)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Lone Survivor“ (Lone Survivor, USA 2013)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Deepwater Horizon“ (Deepwater Horizon, USA 2016)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Boston“ (Patriots Day, USA 2016) und der DVD

Meine Besprechung von Peter Bergs „Mile 22“ (Mile 22, USA 2018)


TV-Tipp für den 16. Oktober: Deepwater Horizon

Oktober 15, 2020

Pro7, 20.15

Deepwater Horizon (Deepwater Horizon, USA 2016)

Regie: Peter Berg

Drehbuch: Matthew Michael Carnahan, Matthew Sand

LV: David Barstow, David Rohde, Stephanie Saul: Deepwater Horizon’s Final Hours (The New York Times, 26. Dezember 2010)

Grandioses Drama über die von BP grob fahrlässig verursachte und extrem kostspielige Katastrophe auf der Olbohrplattform „Deepwater Horizon“, die am 20. April 2010 im Golf von Mexiko in Flammen aufging. Elf Arbeiter verloren ihr Leben. Die danach folgende Umweltkatastrophe wird im Abspann erwähnt.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Mark Wahlberg, Kurt Russell, John Malkovich, Gina Rodriguez, Dylan O’Brien, Kate Hudson, Stella Allen, Chris Ashworth

Wiederholung: Samstag, 17. Oktober, 22.25 Uhr

Hinweise

Moviepilot über „Deepwater Horizon“

Metacritic über „Deepwater Horizon“

Rotten Tomatoes über „Deepwater Horizon“

Wikipedia über „Deepwater Horizon“ (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood über „Deepwater Horizon“

Meine Besprechung von Peter Bergs „Battleship“ (Battleship, USA 2012)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Lone Survivor“ (Lone Survivor, USA 2013)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Deepwater Horizon“ (Deepwater Horizon, USA 2016)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Boston“ (Patriots Day, USA 2016) und der DVD

Meine Besprechung von Peter Bergs „Mile 22“ (Mile 22, USA 2018)


TV-Tipp für den 16. September: Departed – Unter Feinden

September 15, 2020

Kabel 1, 20.15

Departed – Unter Feinden (The Departed, USA 2006)

Regie: Martin Scorsese

Drehbuch: William Monahan

Cop Billy Costigan ist Undercover-Agent in der Organisation des Mafiapaten Frank Costello. Gangster Colin Sullivan ist bei der Polizei der Top-Maulwurf für Costello. Beide steigen in den feindlichen Organisationen stetig auf. Da erhalten Costigan und Sullivan von ihrem Boss den Auftrag, den Verräter in den eigenen Reihen zu finden.

„Departed – Unter Feinden“ ist, wie Genre-Junkies wissen, das grandiose US-Remake des ebenso grandiosen Hongkong-Thrillers „Infernal Affairs“ (von Andrew Lau und Alan Mak). Monahan verlegte die Geschichte nach Boston, orientierte sich bei dem Mafiapaten an dem legendären Whitey Bulger und zeichnete ein Porträt der amerikanischen Gesellschaft. Die schwächsten Szenen des Remakes sind die weinigen, direkten Übernahmen von Szenen aus dem Original.

Beide Filme sind stilistisch überzeugende Werke über Freundschaft, Loyalität und Verrat.

Monahans Drehbuch erhielt einen Edgar, einen Oscar, den Preis der Writers Guild of America und war für den Golden Globe nominiert (um nur einige zu nennen). Der Film wurde für zahlreiche Preise nominiert und erhielt auch den Oscar für den besten Film des Jahres

Die nächste Zusammenarbeit von Martin Scorsese und Leonardo DiCaprio war die allseits abgefeierte Dennis-Lehane-Verfilmung „Shutter Island“ (mir gefiel das Buch besser). Danach kam “The Wolf of Wall Street”.

Und William Monahans lieferte danach sein gelungenes Regiedebüt, die Ken-Bruen-Verfilmung “London Boulevard” (mit Colin Farrell, David Thewlis, Ray Winstone, Eddie Marsan und Keira Knightley) ab.

Mit Leonardo DiCaprio, Matt Damon, Jack Nicholson, Mark Wahlberg, Martin Sheen, Ray Winstone, Vera Farmiga, Alec Baldwin

Wiederholung: Donnerstag, 17. September, 00.20 Uhr (Taggenau! – Dann sicher auch ungekürzt. Denn der Film ist ‚frei ab 16 Jahre‘)

Hinweise

Metacritic über “Departed – Unter Feinden”

Rotten Tomatoes über “Departed – Unter Feinden”

Wikipedia über “Departed – Unter Feinden” (deutsch, englisch)

Drehbuch „The Departed“ von William Monahan

Collider: Interview mit William Monahan (Februar 2007)

Meine Besprechung von Martin Scorseses “Hugo Cabret” (Hugo, USA 2011)

Meine Besprechung von Martin Scorseses “The Wolf of Wall Street” (The Wolf of Wall Street, USA 2013)

Meine Besprechung von Martin Scorseses „Silence“ (Silence, USA 2016)

Martin Scorsese in der Kriminalakte

Meine Besprechung von William Monahans “London Boulevard” (London Boulevard, USA/GB 2010)

Meine Besprechung von William Monahans “The Gambler” (The Gambler, USA 2014 – nur Drehbuch)


TV-Tipp für den 1. Oktober: The Gambler

Oktober 1, 2019

ServusTV, 20.15

The Gambler (The Gambler, USA 2014)

Regie: Rupert Wyatt

Drehbuch: William Monahan (nach dem Drehbuch „The Gambler“ von James Toback)

Mit seiner Spielsucht hat der Literaturdozent Jim Bennett längst sein Leben zerstört. Jetzt versucht der Spieler durch neue Spieleinsätze seine alten Schulden zurückzuzahlen.

Die sehenswerte, glänzend gespielte Charakterstudie ist ein Noir, der immer auf einen besseren Film hoffen lässt. Auch und gerade weden des versammelten Talents vor und hinter der Kamera.

Warum erkläre ich in meiner ausführlichen Filmkritik

mit Mark Wahlberg, Brie Larson, John Goodman, Jessica Lange, Michael Kenneth Williams, Alvin Ing, Anthony Kelley, Emory Cohen, George Kennedy

Wiederholung: Mittwoch, 2. Oktober, 00.10 Uhr (Taggenau!)

Hinweise
Moviepilot über „The Gambler“
Metacritic über „The Gambler“
Rotten Tomatoes über „The Gambler“
Wikipedia über „The Gambler“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Rupert Wyatts „The Gambler“ (The Gambler, USA 2014)


TV-Tipp für den 24. August: Helden der Nacht

August 23, 2019

ZDFneo, 22.05

Helden der Nacht (We own the Night, USA 2007)

Regie: James Gray

Drehbuch: James Gray

Stilsicherer, an das Kino der Siebziger erinnernder, 1988 in New York spielender Polizeithriller über zwei Brüder: der eine folgt der Familientradition und wird Polizist; der andere Discobesitzer und Verbrecher. Jetzt steht der Discobesitzer vor der Frage, ob er vollständig mit seiner Familie brechen soll.

„Helden der Nacht hat alle Ingredienzien eines Genrethrillers. Mehr noch, Gray scheint einigen dieser Klassiker seine Reverenz erweisen wollen. In seinen besten Momenten ruft Helden der Nacht Erinnerungen an die Korruptionsthriller Sidney Lumets oder die dreckigen kleinen Nachtfilme Scorseses wach.“ (epd Film 2/2008)

Mit Joaquin Phoenix, Mark Wahlberg, Eva Mendes, Robert Duvall, Tony Musante

Hinweise:

Rotten Tomatoes über „Helden der Nacht“

Wikipedia über „Helden der Nacht“ (deutsch, englisch)

Film & Video: Interview mit James Gray über Stuntmen und digitale Bildbearbeitung

Salon Conversations: Podcast mit James Gray

Dark Horizons: Interview mit James Gray

Meine Besprechung von James Grays „Two Lovers“ (Two Lovers, USA 2008)

Meine Besprechung von James Grays „Die versunkene Stadt Z“ (The lost City of Z, USA 2016)


Neu im Kino/Filmkritik: „Plötzlich Familie“, und dabei sind die Kinder nur adoptiert

Februar 1, 2019

Pete und Ellie Wagner haben keine Kinder und sie sind glücklich über diese schon vor langem getroffene Entscheidung. Bis durch eine blöde Bemerkung Ellie recherchiert, wie man ein Kind adoptieren könne und die Kinder auf der Seite der Adoptionsagentur sehen wirklich sehr süß aus. Auch Pete ist von den schönen Bildern auf der Homepage berührt. Ein Kind ginge schon sagen sie sich.

Und weil „Plötzlich Familie“ eine rundum gelungene Wohlfühlkomödie ist, ist auch klar, dass es für die Wagners nicht bei einem Kind bleiben wird. Denn mit der fünfzehnjährigen Lizzy, die sie adoptieren möchten, kommen auch ihre beiden jüngeren Geschwister Juan und Lita in das Haus der Wagners.

Daddy’s Home“-Regisseur Sean Anders inszenierte seinen neuen Film „Plötzlich Familie“ nach einem von ihm mit John Morris geschriebenem Drehbuch. Die Inspiration für den Film war, dass Anders und seine Frau selbst drei Kinder adoptierten und dann viele Probleme, aber auch erfreuliche und lustige Erlebnisse mit ihnen hatten. Diese Erlebnisse und Geschichten, die ihm andere Familien und Betreuerinnen von Adoptionskindern erzählten, verarbeitete er jetzt in einem Film, der all das zeigt und der eine unverhohlene Werbung für das adoptieren von Kindern ist. Diese Botschaft bringt er überzeugend rüber.

Das liegt auch an dem Ensemble. Mark Wahlberg und Rose Byrne als glücklich kinderloses Ehepaar, das gleich drei Kinder adoptiert, die Kinder Isabela Moner (die große Schwester), Gustavo Quiroz (der überängstliche Juan) und Julianna Gamiz (die kleine Schwester mit den speziellen Essgewohnheiten [wenn es doch nur Nudeln mit Ketchup wären]) und Octavia Spencer und Tig Notaro als Betreuerinnen, die ein wundervoll gegensätzliches und sich deshalb wundervoll ergänzendes Paar sind, überzeugen.

Plötzlich Familie“ ist ein sehr sympathischer Film mit einer sehr sympathischen Botschaft.

Plötzlich Familie (Instant Family, USA 2018)

Regie: Sean Anders

Drehbuch: Sean Anders, John Morris

mit Mark Wahlberg, Rose Byrne, Isabella Moner, Gustavo Quiroz, Julianna Gamiz, Octavia Spencer, Tig Notaro, Margo Martindale, Julie Haggerty, Michael O’Keefe, Joan Cusack

Länge: 117 Minuten

FSK: ab 6 Jahre

Hinweise

Englische Facebook-Seite zum Film

Moviepilot über „Plötzlich Familie“

Metacritic über „Plötzlich Familie“

Rotten Tomatoes über „Plötzlich Familie“

Wikipedia über „Plötzlich Familie“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Sean Anders‘ „Kill the Boss 2“ (Horrible Bosses 2, USA 2014)


TV-Tipp für den 26. Januar: Broken City – Stadt des Verbrechens

Januar 25, 2019

ZDFneo, 21.30

Broken City – Stadt des Verbrechens (Broken City, USA 2013)

Regie: Allen Hughes

Drehbuch: Brian Tucker

Billy Taggart, Ex-Cop und inzwischen glückloser Privatdetektiv, soll die Frau des Bürgermeisters observieren. Dieser glaubt, dass sie ihn betrügt.

Biederer Neo-Noir, der mitten im Wahlkampf um den Bürgermeisterposten spielt und bei dem es um Korruption und illegale Immobiliengeschäfte geht. Die Geschichte ist vertraut (selbstverständlich hat Bürgermeister Hostetler einige Hintergedanken, selbstverständlich stolpert Taggart in eine „Chinatown“-Geschichte, selbstverständlich…). Er ist prominent besetzt. Er liefert einige ungewöhnliche Ansichten von New York und es gibt etwas Action. Am Auffallendsten ist die oft beunruhigende Musik/Soundcollage von Atticus Ross, Leopold Ross und Claudia Sarne. Ross schrieb mit Trent Reznor die Musik für die David-Fincher-Filme „The Social Network“, „Verblendung“ und „Gone Girl – Das perfekte Opfer“.

mit Mark Wahlberg, Russell Crowe, Catherine Zeta-Jones, Jeffrey Wright, Barry Pepper, Natalie Martinez, Kyle Chandler, Griffin Dunne

Wiederholung: Sonntag, 27. Januar, 00.40 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über „Broken City“

Metacritic über „Broken City“

Rotten Tomatoes über „Broken City“

Wikipedia über „Broken City“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 3. November: The Gambler

November 2, 2018

ServusTV, 20.15

The Gambler (The Gambler, USA 2014)

Regie: Rupert Wyatt

Drehbuch: William Monahan (nach dem Drehbuch „The Gambler“ von James Toback)

Mit seiner Spielsucht hat der Literaturdozent Jim Bennett längst sein Leben zerstört. Jetzt versucht der Spieler durch neue Spieleinsätze seine alten Schulden zurückzuzahlen.

Die sehenswerte, glänzend gespielte Charakterstudie ist ein Noir, der immer auf einen besseren Film hoffen lässt. Auch und gerade weden des versammelten Talents vor und hinter der Kamera.

Warum erkläre ich in meiner ausführlichen Filmkritik

mit Mark Wahlberg, Brie Larson, John Goodman, Jessica Lange, Michael Kenneth Williams, Alvin Ing, Anthony Kelley, Emory Cohen, George Kennedy

Wiederholung: Sonntag, 4. November, 00.05 Uhr (Taggenau!)

Hinweise
Amerikanische Homepage zum Film
Deutsche Homepage zum Film
Film-Zeit über „The Gambler“
Moviepilot über „The Gambler“
Metacritic über „The Gambler“
Rotten Tomatoes über „The Gambler“
Wikipedia über „The Gambler“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Rupert Wyatts „The Gambler“ (The Gambler, USA 2014)


TV-Tipp für den 7. Oktober: Deepwater Horizon

Oktober 7, 2018

Pro7, 20.15

Deepwater Horizon (Deepwater Horizon, USA 2016)

Regie: Peter Berg

Drehbuch: Matthew Michael Carnahan, Matthew Sand

LV: David Barstow, David Rohde, Stephanie Saul: Deepwater Horizon’s Final Hours (The New York Times, 26. Dezember 2010)

Grandioses Drama über die von BP grob fahrlässig verursachte und extrem kostspielige Katastrophe auf der Olbohrplattform „Deepwater Horizon“, die am 20. April 2010 im Golf von Mexiko in Flammen aufging. Elf Arbeiter verloren ihr Leben. Die danach folgende Umweltkatastrophe wird im Abspann erwähnt.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Mark Wahlberg, Kurt Russell, John Malkovich, Gina Rodriguez, Dylan O’Brien, Kate Hudson, Stella Allen, Chris Ashworth

Wiederholung: Montag, 8. Oktober, 00.15 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Deepwater Horizon“

Metacritic über „Deepwater Horizon“

Rotten Tomatoes über „Deepwater Horizon“

Wikipedia über „Deepwater Horizon“ (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood über „Deepwater Horizon“

Meine Besprechung von Peter Bergs „Battleship“ (Battleship, USA 2012)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Lone Survivor“ (Lone Survivor, USA 2013)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Deepwater Horizon“ (Deepwater Horizon, USA 2016)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Boston“ (Patriots Day, USA 2016) und der DVD

Meine Besprechung von Peter Bergs „Mile 22“ (Mile 22, USA 2018)


Neu im Kino/Filmkritik: „Mile 22“ – der neue Film von Peter Berg und Mark Wahlberg

September 14, 2018

Nach drei auf wahren Ereignissen basierenden Filmen – „Lone Survivor“, „Deepwater Horizon“ und „Boston“ – erzählen Regisseur Peter Berg und Schauspieler Mark Wahlberg in ihrer vierten Zusammenarbeit eine erfundene Geschichte. Berg ist inzwischen bekannt für intelligente Actionfilme. In „Mile 22“ gibt es weder das eine, noch das andere. Dafür gibt es ein veritables Desaster.

Mile 22“ ist ein Actionfilm, der seine Geschichte niemals in den Griff bekommt. Dabei ist der Hauptplot denkbar einfach: in dem südostasiatischen Fantasiestaat Indocarr sollen James Silva (Mark Wahlberg) und sein Overwatch-Team einen Mann von der US-Botschaft zum nächsten Flughafen bringen. Es handelt sich um Li Noor (Iko Uwais), einen lokalen Special-Forces-Soldaten, der auch als Informant für die Amerikaner arbeitet. Er hat hoch sensible Informationen, die er den Amerikanern übergeben wird, wenn sie ihn aus dem Land befördern.

Schon in der Botschaft, wenige Minuten nachdem Noor sie betreten hat, wird ein Mordanschlag auf ihn verübt. Er kann die Attentäter töten. Silva weiß jetzt, dass Noor mächtige Feinde hat und dass die Informationen, die Noor ihnen geben will, wichtig sind. Auf der 22 Meilen langen Strecke werden weitere Anschläge auf sie verübt. Denn anscheinend will jeder, der gerade auf der Straße ist, sie umbringen.

Was, so fragt sich der Genrejunkie, kann bei so einer Geschichte schon schief gehen? In diesem Fall so ungefähr alles. Anstatt die Geschichte einfach chronologisch zu erzählen und Silvas Team mit Noor möglichst schnell auf die Reise zu schicken, springt Berg zwischen den Ereignissen in Indocarr, der temporären Overwatch-Zentrale an einem anderem Ort und einem Verhör (Nachbesprechung?), in dem Silva seine Sicht der Ereignisse erzählt, hin und her. Dieses Springen zwischen den verschiedenen Orten und Zeiten verdeckt, dass unglaublich viel Filmzeit vergeht, bis Silva mit Noor die Botschaft verlässt. In dem Moment ist schon der halbe Film mit etwas Action, viel Set-Up-Geplänkel und vielen, vielen, sehr vielen Wiederholungen des F-Wortes vorbei. Dummerweise ersetzt ständiges Fluchen kein intelligentes Drehbuch.

Und dann ist noch ein russisches Spionageflugzeug unterwegs. In dem Flugzeug ist eine Hightech-Überwachungseinheit und eine hochrangige Kreml-Offizierin, die Overwatch und die Jagd auf Silva, sein Team und Noor beobachtet. Warum wird erst am Ende der 22 Meilen enthüllt. Bis dahin ist vollkommen rätselhaft, warum aus dem Flugzeug die Aktion beobachtet wird. Wenn man dann dummerweise über die Schlusspointe nachdenkt, fragt man sich, ob sie ihr Ziel nicht auch einfacher hätte erreichen können.

Das gilt für den gesamten Film. Anstatt im Rahmen eines Actionfilms eine politische Analyse zu liefern, über die man diskutieren kann, gibt es ein kopfloses Themenshopping, das sich für nichts interessiert und über das man nicht ernsthaft diskutieren kann.

Dieses erzählerische Chaos, unter dem einige interessante Ideen vergraben sind, könnte man vergessen, wenn wenigstens die Action gut inszeniert wäre. Das war in Bergs vorherigen Filmen eine der Stärken: mitreisend inszenierte Action, die einen in das Geschehen hineinversetzt und bei der man, bei all dem Chaos, niemals den Überblick verliert. In „Mile 22“ bleibt dann nur noch das Chaos übrig, aus dem man sich mühsam die Abläufe zusammenreimen muss. Schon die erste Actionszene – ein Überfall auf ein russisches Safe-House in den USA – ist so schlecht geschnitten, dass es nicht nach Peter Berg, sondern nach einem Möchtegern-Peter-Berg aussieht.

Bei den Actionszenen von und mit Iko Uwais möchte man schreien. Uwais wurde durch die „The Raid“-Filme bekannt. Er kann schauspielern und kämpfen. Auch in „Mile 22“ choreographierte er seine Kämpfe. Aber anstatt ihn im Film möglichst ungeschnitten kämpfen zu lassen, gehen auch Uwais‘ Kämpfe im Schnittgewitter unter.

Mile 22“ ist ein vollkommen vermurkster Film.

Mile 22 (Mile 22, USA 2018)

Regie: Peter Berg

Drehbuch: Lea Carpenter (nach einer Geschichte von Graham Roland und Lea Carpenter)

mit Mark Wahlberg, Lauren Cohan, Iko Uwais, Ronda Rousey, Terry Kinney, John Malkovich, Emily Skeggs, Carlo Alban, Sam Medina, Poorna Jagannathan, Chae Rin Lee, Natasha Goubskaya, Peter Berg (Cameo)

Länge: 95 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Mile 22“

Metacritic über „Mile 22“

Rotten Tomatoes über „Mile 22“

Wikipedia über „Mile 22“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Battleship“ (Battleship, USA 2012)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Lone Survivor“ (Lone Survivor, USA 2013)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Deepwater Horizon“ (Deepwater Horizon, USA 2016)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Boston“ (Patriots Day, USA 2016) und der DVD


Neu im Kino/Filmkritik und ausführlicher Lesehinweis: „Alles Geld der Welt“ hilft der Getty-Familie nicht

Februar 15, 2018

Irgendwann während des Films fragte ich mich, was eigentlich aus der Getty-Familie und ihrem Vermögen wurde. Dabei war J. Paul Getty (15. Dezember 1892 – 6. Juni 1976) einmal der reichste lebende Amerikaner und wahrscheinlich auch der reichste Mensch auf der Erde. Er war ein Öl-Tycoon und Geizkragen vor dem Herrn. Die Entführung seines sechzehnjährigen Enkels Paul Getty (bzw. genaugenommen John Paul Getty III) am 10. Juli 1973 in Rom ging um die Welt. Es war in einer Zeit als Entführungen zum Geschäft von Terrorgruppen und Verbrecherbanden gehörten, eine der wenigen Geiselnahmen, über die noch Jahre danach gesprochen wurde.

Die Gründe dafür sind offensichtlich: das Opfer, seine Familie und der Verlauf der Geiselnahme. Denn J. Paul Getty weigerte sich, das geforderte Lösegeld von 17 Millionen Dollar zu zahlen. Zuerst weil er vermutete, dass sein Enkel gar nicht entführt wurde, später weil dann alle seine Enkel entführt würden und er dafür bezahlen müsste. Nach zähen Verhandlungen, begleited von einer großen Medienöffentlichkeit, und der Zahlung eines wesentlich geringeren Lösegelds von etwa drei Millionen Dollar kam Paul Getty am 15. Dezember 1973 frei. Davor – und das ist die schlimmste Szene des Films – wurde ihm sein rechtes Ohr abgeschnitten.

In seinem neuen Film „Alles Geld der Welt“ konzentriert Ridley Scott sich, nach einem Drehbuch von David Scarpa („Die letzte Festung“, „Der Tag, an dem die Erde stillstand“), auf diese Geiselnahme ohne sie erzählerisch in den Griff zu bekommen. Weil er sich nie entscheiden kann, aus welcher Perspektive er seine Geschichte erzählen möchte, verheddert er sich schnell zwischen seinen verschiedenen Erzählsträngen. Er mäandert zwischen den Geschichten von J. Paul Getty, Paul Getty, Gail Harris, Fletcher Chace, Cinquata und der normalen Polizeiarbeit hin und her, ohne dass sich ein Hauptplot herausschält, an dem sich alle anderen Plots als Nebengeschichten orientieren könnten. Es ist auch nie klar, was Scott erzählen will. Soll „Alles Geld der Welt“ eine Meditation über Geld und Reichtum, ein Entführungsthriller, eine Familiengeschichte oder die Geschichte einer Person sein? Denn jede Person und jeder Erzählstrang könnte fast mühelos fast vollständig aus dem Film herausgeschnitten werden, ohne dass man beim restlichen Film viel verändern müsste.

Als Ensemblestück funktioniert „Alles Geld der Welt“ auch nicht. Ein gelungenes Ensemblestück hat ebenfalls einen zentralen Charakter und ein Thema, um das alle Plots und Szenen kreisen.

Scott beginnt seinen Film mit Paul Getty (Charlie Plummer). Er wird in Rom entführt und nach Kalabrien gebracht. Er ist sogar über eine große Strecke des Films der Voice-Over-Erzähler. Aber irgendwann in der Mitte des Films verstummt er.

Bis dahin hat er uns viel über den finanziellen Aufstieg seines Großvaters, die Beziehung seiner Eltern Gail Harris (Michelle Williams) und John Paul Getty II (Andrew Buchan) zu ihm und ihre desaströse Beziehung erzählt. Einiges davon ist später für die Filmgeschichte wichtig. Viele Informationen sind allerdings nur belanglose Hintergrundinformationen, die Christopher Plummer die Gelegenheit geben, an verschiedenen Orten jüngere Version von J. Paul Getty zu spielen.

1973 lebt J. Paul Getty schon seit Jahren auf seinem Landsitz Sutton Place. Dort besucht ihn Gail Harris. Sie, inzwischen geschieden, hat nicht das geforderte Lösegeld. Aber J. Paul Getty könnte das Lösegeld für seinen Lieblingsenkel mühelos bezahlen. Er lehnt ab und beauftragt seinen Sicherheitsberater, den ehemaligen CIA-Agenten Fletcher Chace (Mark Wahlberg), sich um die Entführung zu kümmern. Chace soll seinen Enkel möglichst billig, am besten ohne dass er einen Cent bezahlen muss, befreien.

Chace böte sich, wie man es von einer klassischen Privatdetektivgeschichte kennt, als Erzähler und Führer durch die seltsame Welt der Gettys zwischen unermesslichem Reichtum und emotionaler Kälte an. Aber über weite Strecken des Films lungert Chace einfach nur in dem Film herum, ohne etwas zur Handlung beizutragen. Er muss uns auch nicht die Geschichte von Gettys Vermögen erzählen. Das hat der entführte Paul Getty bereits erledigt.

Während Chace in und um Rom herum falsche Spuren verfolgt, freundet Paul Getty sich mit einem seiner Entführer an. Cinquanta (Romain Duris) versucht ihm dann auch zu helfen, während die anderen Entführer Paul Getty an höherrangige ‚Ndrangheta-Mitglieder verkaufen (Yep, Entführung war damals ein Geschäft). Die sehen Paul Getty nur als Investition, die bei Bedarf abgeschrieben werden kann.

Das alles plätschert, durchaus gut gespielt und immer wieder mit interessanten Szenen, über zwei Stunden vor sich hin, ohne dass jemals das Potential der Geschichte in irgendeine Richtung auch nur halbwegs ausgelotet wird. Denn dafür hätten Autor Scarpa und Regisseur Scott Entscheidungen treffen müssen.

Alles Geld der Welt“ ist – und das muss spätestens am Ende der Besprechung erwähnt werden – der Film, der Monate nach den Dreharbeiten, sechs Wochen vor dem Kinostart im Dezember, während die Werbemaschne schon auf Hochtouren lief, einen Darsteller ersetzte. Eine Verschiebung des Starttermins kam in dem Moment nicht in Frage. Schließlich sollte „Alles Geld der Welt“ bei der gerade anlaufenden Preisverleihungssaison einige Preise erhalten und von dem Rummel um die Nominierungen und Verleihungen profitieren. Bis jetzt gab es neun Nominierungen. Fünf, davon eine Oscar-Nominierung, für Christopher Plummer. Zwei für Ridley Scott. Außerdem ist, und das ist der zweite wichtige Grund, der gegen eine Verschiebung des Starttermins sprach, für Ende März der Start der zehnteiligen FX-Serie „Trust“ von Danny Boyle angekündigt. Sie erzählt ebenfalls die Geschichte der Getty-Entführung.

Der ersetzte Schauspieler ist Kevin Spacy. Er spielte J. Paul Getty. Als Vorwürfe gegen ihn wegen fortgesetzter sexueller Belästigung öffentlich wurden, wurden die Dreharbeiten für die letzte Staffel der erfolgreichen Netflix-Serie „House of Cards“ gestoppt. Die Macher entschlossen sich, die Staffel ohne ihn zu beenden und schrieben neue Drehbücher.

Ridley Scott veranlasste für seinen Film einen teuren Nachdreh mit Christopher Plummer als J. Paul Getty. Plummer war auch seine ursprüngliche Wunschbesetzung. Mit ihm und Gail-Harris-Darstellerin Michelle Williams und Fletcher-Chace-Darsteller Mark Wahlberg wurden die Spacey-Szenen mit Plummer innerhalb weniger Tage neu gedreht und in den Film hineingeschnitten. Der Grund für diesen radikalen und nicht unumstrittenen Schritt war, dass Scott eine objektive Betrachtung des Films wollte. Es sollte nicht über Kevin Spacey, sondern über den Film geschrieben werden. Es sollte nicht zu einem Backlash kommen, der, befeuert durch Boykott-Aufrufe, den finanziellen Erfolg des Films gefährdet.

Boykott-Aufrufe gab es nicht, aber ein finanzieller Erfolg wurde „Alles Geld der Welt“ bis jetzt auch nicht.

Alles Geld der Welt (All the Money in the World, USA 2017)

Regie: Ridley Scott

Drehbuch: David Scarpa

LV: John Pearson: All the Money in the World; Painfully Rich, 1995 (Alles Geld der Welt)

mit Michelle Williams, Christopher Plummer, Mark Wahlberg, Charlie Plummer, Romain Duris, Andrew Buchan, Timothy Hutton, Stacy Martin, Giuseppe Bonifati, Charlie Shotwell

Länge: 133 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Buchhinweis

Pünktlich zum Kinostart erschien bei HarperCollins die deutsche Ausgabe von John Pearsons Biographie über Jean Paul Getty, der seinen erste Vornamen normalerweise auf „J.“ abkürzte, auf Deutsch. Die Entführung, die im Mittelpunkt des Films steht, macht mit vierzig Seiten nur einen kleinen Teil der umfangreichen Biographie über Jean Paul Getty und seine Familie, die vom Pech verfolgte ‚Getty-Dynastie‘, aus, die nach seinem Tod wenig bis nichts von seinem Vermögen erhielt. Sein gesamtes persönliches Vermögen ging, ohne irgendeine Bedingung, an das J. Paul Getty Museum in Malibu. Das von seinem persönlichem Vermögen sauber in einem Trust getrennte Vermögen ging dann, Jahre nach seinem Tod, an einige seiner Nachkommen.

Wenn man sich die Seiten über die Entführung durchliest, hätte man Gettys Entführung auch als Schwarze Komödie oder Satire über Unfähigkeit auf verschiedenen Ebenen verfilmen können. So war Chace „wahrscheinlich jedoch der schlechteste Botschafter, den der alte Mann sich hätte aussuchen können“. Er war „ein ziemlicher Verschwörungstheoretiker“, der kein Italienisch sprach und mit den Entführen spanisch reden wollte. Die postalische Zustellung des abgeschnittenen Ohrs dauerte drei Wochen. Und die Carabinieri hätten „den Fall nicht einmal dann (…) lösen können, wenn Paul von Donald Duck gefangen gehalten worden wäre“.

John Pearson: Alles Geld der Welt

(übersetzt von Claudia Heuer)

HarperCollins, 2018

432 Seiten

14,99 Euro

Ursprünglich erschien Pearsons Buch 1995 bei Macmillan als „All the Money in the World“. 2017 erschien bei William Collins unter dem Titel „Painfully Rich“ eine erweiterte Neuausgabe.

Für die deutsche Ausgabe wurde die aktuellste Ausgabe mit einer vierseitigen Nachschrift von John Pearson zur Neuausgabe zum Filmstart genommen.

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Alles Geld der Welt“

Metacritic über „Alles Geld der Welt“

Rotten Tomatoes über „Alles Geld der Welt“

Wikipedia über „Alles Geld der Welt“ (deutsch, englisch)

 

Meine Besprechung von Ridley Scotts “Prometheus” (Prometheus, USA 2012)

Meine Besprechung von Ridley Scotts “Exodus – Götter und Könige (Exodus – Gods and Kings, USA 2014)

Meine Besprechung von Ridley Scotts “Der Marsianer – Rettet Mark Watney” (The Martian, USA 2015)

Meine Besprechung von Ridley Scotts „Alien: Covenant“ (Alien: Covenant, USA 2017)

Ridley Scott in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 12. Dezember: The Gambler

Dezember 12, 2017

Pro7 Maxx, 20.15

The Gambler (The Gambler, USA 2014)

Regie: Rupert Wyatt

Drehbuch: William Monahan (nach dem Drehbuch „The Gambler“ von James Toback)

Mit seiner Spielsucht hat der Literaturdozent Jim Bennett längst sein Leben zerstört. Jetzt versucht der Spieler durch neue Spieleinsätze seine alten Schulden zurückzuzahlen.

Die sehenswerte, glänzend gespielte Charakterstudie ist ein Noir, der immer auf einen besseren Film hoffen lässt.Auch und gerade weden des versammelten Talents vor und hinter der Kamera.

Warum erkläre ich in meiner ausführlichen Filmkritik

mit Mark Wahlberg, Brie Larson, John Goodman, Jessica Lange, Michael Kenneth Williams, Alvin Ing, Anthony Kelley, Emory Cohen, George Kennedy

Wiederholung: Mittwoch, 13. Dezember, 01.45 Uhr (Taggenau!)

Hinweise
Amerikanische Homepage zum Film
Deutsche Homepage zum Film
Film-Zeit über „The Gambler“
Moviepilot über „The Gambler“
Metacritic über „The Gambler“
Rotten Tomatoes über „The Gambler“
Wikipedia über „The Gambler“

Meine Besprechung von Rupert Wyatts „The Gambler“ (The Gambler, USA 2014)


DVD-Kritik: „Boston“ – zur Heimkinoveröffentlichung des grandiosen Thrillers über den Anschlag auf den Boston Marathon 2013

September 13, 2017

Vor einigen Monaten schrieb ich (mit weiteren Videoclips) zum Kinostart von Peter Bergs Thriller „Boston“:

Am 15. April 2013 endet der jährliche Boston Marathon in einem Blutbad. Zwei in Rucksäcken versteckte selbstgebaute Bomben explodieren. Drei Menschen werden getötet. 264 Zuschauer und Läufer teilweise schwer verletzt.

In den folgenden Tagen sucht das FBI und die Polizei die Täter. Es sind die Brüder Dschochar (19 Jahre) und Tamerlan Zarnajew (26 Jahre). Sie stammen aus einer tschetschenisch-awarischen Einwandererfamilie, die 2002 Asyl in den USA beantragt hat.

Tamerlan wird nach einem Schusswechsel mit der Polizei von seinem Bruder getötet. Dschochar wird am 19. April 2013 verhaftet. Er hatte sich in einem Hinterhof in einem Boot versteckt.

Die Bilder des Anschlags und der Verhaftung gingen um die Welt.

Jetzt hat Peter Berg mit „Boston“ (wie der eher nichtssagende deutsche Titel von „Patriots Day“ lautet) einen packenden Thriller darüber gedreht. Wie in seinem vorherigen Film „Deepwater Horizon“, ebenfalls mit Mark Wahlberg, bleibt er nah bei den Fakten und er konzentriert sich auf einen kleinen Teil der großen Geschichte.

In „Deepwater Horizon“ waren es die Stunden vor der Explosion und der anschließenden Rettung der Bohrarbeiter von der brennenden Bohrinsel. Die durch die Explosion verursachte Umweltkatastrophe wird nur im Abspann angesprochen.

In „Boston“ ist es die Jagd auf die beiden Täter. Also die Zeit zwischen Anschlag und Verhaftung, erzählt fast ausschließlich aus der Sicht der beteiligten Polizisten. Weil in der Realität über tausend Beamte von Bundesbehörden, dem Staat Massachusetts und der Stadt Boston direkt in die Ermittlungen involviert waren und kein Beamter an allen entscheidenden Orten war, wurde mit dem von Wahlberg gespielten Boston Police Sergeant Tommy Saunders ein waschechter bodenständig-proletarischer Polizist erfunden, der zufällig fast immer am Ort des Geschehens ist. Das verleiht dem Film eine konventionelle Struktur und auch einen durchgehend präsenten Sympathieträger, der durch die gesamte Geschichte führt, ohne den zahlreichen realen Charakteren, die im Film ebenfalls auftauchen, allzuviel Raum zu nehmen. Denn Berg gibt all den anderen Menschen, die zur erfolgreichen Verhaftung beitrugen, und den beiden Terroristen genügend Raum. Sie alle sind dreidimensionale Charaktere, die von Schauspielern gespielt werden, die den realen Vorbildern sehr ähnlich sehen.

Die Action ist gewohnt gelungen. Das gilt vor allem für die nächtliche Schießerei in Watertown, einer kleinen, verschlafenen Vorstadt von Boston, bei der Beamte von über hundert Einheiten beteiligt waren. Es war eine der größten Schießereien in der Geschichte von Boston. In diesem Minuten zeigt Berg, dass er derzeit einer der wenigen Regisseure ist, die Action-Szenen inszenieren können. Ihm gelingt es, das Chaos der Schießerei so zu inszenieren, dass wir niemals den Überblick über das Geschehen verlieren und gleichzeitig einen Eindruck von dem Chaos bekommen, das damals die Schießerei beherrschte.

Der straff erzählte Thriller endet mit Statements von Ermittlern und Opfern des Anschlags, die eine klare, nicht auf Rache oder Vergeltung ausgerichtete Botschaft haben.

 

Diese Statements der Opfer, Ermittler und Politiker über das Gemeinschaftsgefühl von Boston nach dem Attentat gab es, wie ich jetzt erfahren habe, nur in der Originalfassung. In der deutschen Kinoversion wurden diese vier Minuten herausgekürzt. Sie sind jetzt im Bonusmaterial als „Erweitertes Ende“ enthalten. Warum der deutsche Verleih diese sinnlose und auch die Botschaft des Films verändernde Kürzung vornahm, ist unklar und auch nicht wirklich nachvollziehbar. Immerhin geht es den Machern des Films, um es etwas pathetisch zu sagen, nicht um ‚Hass‘, sondern um ‚Liebe‘ und das füreinander einstehen, was in dem Motto „Boston Strong“ versinnbildlicht wurde. Oder weniger pathetisch, um die Ablehnung des „Auge um Auge“-Prinzips, um Rechtsstaatlichkeit und die Werte, die eine Gemeinschaft im Positiven ausmachen.

Das restliche Bonusmaterial ist mit über hundert Minuten ungewöhnlich lang und, mit sehr wenigen Doppelungen (so im Bereich von einer Minute) ungewöhnlich informativ geraten. Es besteht aus der dreiteiligen, insgesamt zwanzigminütigen Dokumentation „Boston Strong“ (in der der Chirurg Jeffrey Kalish, Dun Meng und Watertown-Polizeichef Jeffrey Pugliese vorgestellt werden) und mehreren Featurettes zwischen fünf und einundzwanzig Minuten. In zwei Featurettes reden die Schauspieler mit den realen Vorbildern: John Goodman mit Boston-Polizeichef Ed Davis (der das Projekt von Anfang an unterstüzte und den Filmemachern etliche Kontakte vermittelte), Jimmy O. Yang mit Dun Meng, der in seinem Auto von den Attentätern als Geisel genommen wurde, flüchten konnte und der Polizei den entscheidenden Hinweis für den Aufenthaltsort der Attentäter und deren nächstes Ziel verraten konnte.

In dem mit fünf Minuten kürzesten Featurette „Die Schauspieler erinnern sich“ erzählen die Hauptdarsteller, wo sie während des Anschlags waren. In den drei anderen Featurettes (von elf, neunzehn und einundzwanzig Minuten) geht es um verschiedene Aspekte der Dreharbeiten und wie die Filmemacher vor dem Dreh recherchierten und wie sehr sie sich der Verantwortung für die Betroffenen und die Stadt Boston bewusst waren. Neben den Schauspielern (wobei Hauptdarsteller und Mitproduzent Mark Wahlberg sehr wenig sagt), Produzenten, Drehbuchautoren und Regisseur Berg sind auch einige der im Film porträtierten Personen in den Featurettes vertreten. Insgesamt vermitteln sie einen sehr guten Einblick in die Dreharbeiten und die Botschaft des Films, der auch beim zweiten Ansehen überzeugt.

Boston (Patriots Day, USA 2016)

Regie: Peter Berg

Drehbuch: Peter Berg, Matt Cook, Joshua Zetumer (nach einer Geschichte von Peter Berg, Matt Cook, Paul Tamasy und Eric Johnson)

mit Mark Wahlberg, Kevin Bacon, John Goodman, J. K. Simmons, Michelle Monaghan, Alex Wolff, Themo Melikidze, Jake Picking, Jimmy O. Yang, Rachel Brosnahan, Christopher O’Shea, Khandi Alexander

DVD

Studiocanal

Bild: 2,40:1 (anamorph)

Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bonusmaterial: Dokumentation „Boston Strong“, Featurettes „Die realen Vorbilder“/“Researching the Day – Der Dreh“/“Boston – Die Stadt der Champions“/“Die Schauspieler erinnern sich“/“Die Helden vor Ort“, Erweitertes Ende, Trailer, Wendecover

Länge: 124 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Boston“

Metacritic über „Boston“

Rotten Tomatoes über „Boston“

Wikipedia über „Boston“ (deutsch, englisch) und den Anschlag (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood über „Boston“

Meine Besprechung von Peter Bergs „Battleship“ (Battleship, USA 2012)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Lone Survivor“ (Lone Survivor, USA 2013)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Deepwater Horizon“ (Deepwater Horizon, USA 2016)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Boston“ (Patriots Day, USA 2016)

 

 


Wer hat „Boston“ gewonnen?

September 11, 2017

Die Frist ist abgelaufen, die Glücksfee hat sich durch die 111 (Schnapszahl!) Einsendungen gewühlt, Doppelungen aussortiert, den Lostopf fünfmal umgerührt und der glückliche Gewinner der „Boston“-DVD (inclusive Poster) ist

Reinhold H. aus Waldkraiburg.

Ein Filmplakat hat

Dagmar D. aus Süßen

gewonnen.

Herzlichen Glückwunsch! Die Gewinne sind unterwegs.

Der Actionthriller „Boston“ ist nach „Lone Survivor“ und „Deepwater Horizon“ der dritte Film, den Regisseur Peter Berg und mit Schauspieler Mark Wahlberg als Hauptdarsteller inszenierte. „Boston“ erzählt packend, immer entlang der Fakten und mit grandiosen Actionszenen die wahre Geschichte des Bombenanschlags auf den Boston Marathon am 15. April 2013 und der anschließenden Jagd auf die Täter.

Die einzige wirklich große Abweichung von der wahren Geschichte ist der von Mark Wahlberg gespielte Boston-Cop Tommy Saunders. Er verkörpert die Seele von Boston und er führt, als mehr oder weniger passiver Beobachter, durch die Geschichte.

Die DVD hat über zwei Stunden Bonusmaterial.

Boston (Patriots Day, USA 2016)

Regie: Peter Berg

Drehbuch: Peter Berg, Matt Cook, Joshua Zetumer (nach einer Geschichte von Peter Berg, Matt Cook, Paul Tamasy und Eric Johnson)

mit Mark Wahlberg, Kevin Bacon, John Goodman, J. K. Simmons, Michelle Monaghan, Alex Wolff, Themo Melikidze, Jake Picking, Jimmy O. Yang, Rachel Brosnahan, Christopher O’Shea, Khandi Alexander

DVD

Studiocanal

Bild: 2,40:1 (anamorph)

Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bonusmaterial: Dokumentation „Boston Strong“, Featurettes „Die realen Vorbilder“/“Researching the Day – Der Dreh“/“Boston – Die Stadt der Champions“/“Die Schauspieler erinnern sich“/“Die Helden vor Ort“, Erweitertes Ende, Trailer, Wendecover

Länge: 124 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Boston“

Metacritic über „Boston“

Rotten Tomatoes über „Boston“

Wikipedia über „Boston“ (deutsch, englisch) und den Anschlag (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood über „Boston“

Meine Besprechung von Peter Bergs „Battleship“ (Battleship, USA 2012)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Lone Survivor“ (Lone Survivor, USA 2013)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Deepwater Horizon“ (Deepwater Horizon, USA 2016)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Boston“ (Patriots Day, USA 2016)

 


Verlosung: Wer will „Boston“ haben?

September 4, 2017

Am 7. September erscheint der Actionthriller „Boston“. Es ist nach „Lone Survivor“ und „Deepwater Horizon“ der dritte Film, den Regisseur Peter Berg und mit Schauspieler Mark Wahlberg als Hauptdarsteller inszenierte. „Boston“ erzählt packend, immer entlang der Fakten und mit grandiosen Actionszenen die wahre Geschichte des Bombenanschlags auf den Boston Marathon am 15. April 2013 und der anschließenden Jagd auf die Täter.

Die einzige wirklich große Abweichung von der wahren Geschichte ist der von Mark Wahlberg gespielte Boston-Cop Tommy Saunders. Er verkörpert die Seele von Boston und er führt, als mehr oder weniger passiver Beobachter, durch die Geschichte.

Die DVD hat über zwei Stunden Bonusmaterial und sieht sehr gut aus.

Zum Kinostart widmete ich dem Film eine ausführliche Kritik. Das Bonusmaterial wird die Tage besprochen.

Bis dahin dürft ihr euch an der Verlosung von DVD und Poster beteiligen.

Die Verlosung endet am Freitag, den 8. September, um Mitternacht (also um 23.59 Uhr).

In den Betreff müsst ihr „Verlosung Boston“ schreiben und in der Mail an info@axelbussmer.de muss eine deutsche Postadresse stehen.

Boston (Patriots Day, USA 2016)

Regie: Peter Berg

Drehbuch: Peter Berg, Matt Cook, Joshua Zetumer (nach einer Geschichte von Peter Berg, Matt Cook, Paul Tamasy und Eric Johnson)

mit Mark Wahlberg, Kevin Bacon, John Goodman, J. J. Simmons, Michelle Monaghan, Alex Wolff, Themo Melikidze, Jake Picking, Jimmy O. Yang, Rachel Brosnahan, Christopher O’Shea, Khandi Alexander

DVD

Studiocanal

Bild: 2,40:1 (anamorph)

Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bonusmaterial: Dokumentation „Boston Strong“, Featurettes „Die realen Vorbilder“/“Researching the Day – Der Dreh“/“Boston – Die Stadt der Champions“/“Die Schauspieler erinnern sich“/“Die Helden vor Ort“, Erweitertes Ende, Trailer, Wendecover

Länge: 124 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

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Moviepilot über „Boston“

Metacritic über „Boston“

Rotten Tomatoes über „Boston“

Wikipedia über „Boston“ (deutsch, englisch) und den Anschlag (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood über „Boston“

Meine Besprechung von Peter Bergs „Battleship“ (Battleship, USA 2012)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Lone Survivor“ (Lone Survivor, USA 2013)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Deepwater Horizon“ (Deepwater Horizon, USA 2016)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Boston“ (Patriots Day, USA 2016)


Neu im Kino/Filmkritik: „Transformers: The Last Knight“ rettet die Welt

Juni 22, 2017

Der neueste Transformers-Film „Transformers: The Last Knight“ ist kein typischer Michael-Bay-Film. In zwei Punkten. Es gibt eigentlich kein Product Placement. Keine übergroßen, sinnlos im Bild herumstehenden Werbetafeln für Damenunterwäsche. Das liegt auch daran, dass der Film zu großen Teilen an Orten spielt, die naturgegeben werbefrei sind. Wobei Michael Bay schon immer eine herzliche Ignoranz gegenüber der Logik hatte.

Es gibt nur zwei größere Frauenrollen im Film. Die eine ist ein vierzehnjähriges Mädchen, das wie eine jüngere Version der Heldinnen der letzten beiden „Star Wars“-Filme aussieht. Die andere ist eine super gebildete Wissenschaftlerin, die schon vor einigen Jahren ihren zwanzigsten Geburtstag hatte. Beide kriegen zwar ein, zwei Michael-Bay-Shoots, aber sie sind mehr Pflicht als Kür.

In allen anderen Punkten ist der fünfte Transformers-Film ein typischer Michael-Bay-Film. Allerdings erschreckend lustlos inszeniert.

Es gibt wieder eine Story zum Haare ausraufen. Im Endeffekt geht es um ein wichtiges Artefakt, das von den Transformers (äh, das sind Roboter-Wesen von einem anderen Planeten, die sich in Autos verwandeln können) zu König Artus Zeiten auf die Erde gebracht wurde. Später wurde es über den Globus verstreut. Jetzt wollen die bösen Transformers und ein gehirngewaschener Optimus Prime (eigentlich einer der Guten) das Artefakt wieder zusammenfügen und die Erde vernichten. Die guten Transformers kämpfen dagegen. Und Cade Yeager (Mark Wahlberg, der schon durch den vorherigen Transformers-Film stolperte) ist der titelgebende letzte Ritter, der die Katasrophe verhindern kann.

Begleitet wird er von der Waisen Izabella (Isabelle Moner), der Historikerin Vivian Wembley (Laura Haddock [Fun Fact: sie ist älter als Megan Fox]), Lord Edmund Burton (Anthony Hopkins) und seinem putzigen Droiden. Gejagt und später begleitet werden sie von einer Trupp unerschrockener Kanonenfutter-Soldaten.

Der Weg zur großen Endschlacht im und unter Wasser, in der Luft, in Raumschiffen und bei Stonehenge (liegt in Bay-Welt alles direkt nebeneinander) ist mit epischen Kämpfen, Frotzeleien, Logiklöchern und Anschlussfehlern gepflastert, die von einem erschreckenden Desinteresse an der Geschichte und dem Publikum zeugen. Da liegt eine Metropole neben einem Wüstenkaff. Da hat Yeager sein Artus-Schwert in der Hand. Sekunden später ist es verschwunden. Und man hat immer die passenden Kleider dabei.

Die Story selbst, soweit sie überhaupt erkennbar ist, wirkt wie eine Resteverwertung aus den letzten „Star Wars“-Filmen (die Story, das Finale, Burtons Hausroboter, Izabellas Roboterfreund,…), gekreuzt mit der Artus-Sage. In der Version von Guy Ritchies vor wenigen Wochen gestartetem „King Arthur: Legend of the Sword“. Da werden einfach Bilder, Szenen und Dialoge hintereinander geklatscht, ohne dass jemals darauf geachtet wird, wie das alles miteinander zusammenhängt und man sich schon fast einen Extended Cut zum Stopfen der schlimmsten Drehbuchlöcher wünscht; – nein, nur ein Witz.

Unter den Schauspielern finden sich einige aus den vorherigen Filmen bekannte Namen und einige prominente Neuzugänge; und wenn man deren Name nicht kennt, kennt man ihr Gesicht. Sie alle haben nur kurze, teilweise nur knapp über der Cameo-Länge liegende Auftritte und sie alle sind nur wegen des Geldes dabei. Es sind Mark Wahlberg, Josh Duhamel (ein „Transformers“-Veteran), Stanley Tucci (kurz, sehr kurz), John Turturro (dito), Anthony Hopkins, Glenn Morshower (als, reden wir über kreative Namenswahl, General Morshower) und die schon erwähnten Bay-Babes Isabelle Moner und Laura Haddock. In der Originalfassung werden die Roboter, unter anderem, von Peter Cullen (wieder als Optimus Prime), John Goodman, Ken Watanabe, Jim Carter (von „Downtown Abbey“) und Omar Sy gesprochen; falls jemand ihre Stimmen erkennt.

Wie die vier vorherigen, kommerziell sehr erfolgreichen „Transformers“-Filme ist „The Last Knight“ ein Film für Kinder. Mit hundertfünfzig Minuten ist er für sie allerdings zu lang geraten. Und auch sie verdienen gute Filme. Davon ist „Transformers: The Last Knight“ meilenweit entfernt.

Wirklich ärgerlich an dem Film ist die durchgehende Abwesenheit einer auch nur irgendwie erkennbaren Bemühung zu unterhalten. Michael Bays neueste CGI-Actionplotte ist das filmische Äquivalent zu einem Überfall, bei dem der Räuber, weil er weiß, dass er seine Beute erhalten wird, jegliches Engagement vermissen lässt.

In Interviews bekundeten Michael Bay und Mark Wahlberg, dass sie beim nächsten „Transformers“-Film nicht dabei sein wollen.

Aber auch ohne sie – wobei Michael Bay als Produzent involviert ist – wird es mit den Transformers weitergehen. Die nächsten Filme sind schon angekündigt.

Transformers: The Last Knight (Transformers: The Last Knight, USA 2017)

Regie: Michael Bay

Drehbuch: Matt Holloway, Art Marcum, Ken Nolan (nach einer Geschichte von Akiva Goldsman, Art Marcum, Matt Holloway und Ken Nolan)

mit Mark Wahlberg, Anthony Hopkins, Stanley Tucci, John Turturro, Josh Duhamel, Laura Haddock, Isabela Moner, Santiago Cabrera, Jerod Carmichael, Peter Cullen (Stimme), Frank Welker (Stimme), John Goodman (Stimme), Ken Watanabe (Stimme), Jim Carter (Stimme), Omar Sy (Stimme)

Länge: 150 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Transformers: The Last Knight“

Metacritic über „Transformers: The Last Knight“

Rotten Tomatoes über „Transformers: The Last Knight“

Wikipedia über „Transformers: The Last Knight“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Michael Bays „Pain & Gain“ (Pain & Gain, USA 2013)

Meine Besprechung von Michael Bays „Transformers: Ära des Untergangs (Transformers: Age of Extinction, USA 2014)

Meine Besprechung von Michael Bays „13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi (13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi, USA 2016)


TV-Tipp für den 9. Juni: Helden der Nacht

Juni 9, 2017

ZDFneo, 23.25

Helden der Nacht (USA 2007, Regie: James Gray)

Drehbuch: James Gray

Stilsicherer, an das Kino der Siebziger erinnernder, 1988 in New York spielender Polizeithriller über zwei Brüder: der eine folgt der Familientradition und wird Polizist; der andere Discobesitzer und Verbrecher. Jetzt steht der Discobesitzer vor der Frage, ob er vollständig mit seiner Familie brechen soll.

„Helden der Nacht hat alle Ingredienzien eines Genrethrillers. Mehr noch, Gray scheint einigen dieser Klassiker seine Reverenz erweisen wollen. In seinen besten Momenten ruft Helden der Nacht Erinnerungen an die Korruptionsthriller Sidney Lumets oder die dreckigen kleinen Nachtfilme Scorseses wach.“ (epd Film 2/2008)

Mit Joaquin Phoenix, Mark Wahlberg, Eva Mendes, Robert Duvall, Tony Musante

Hinweise:

Amerikanische Homepage zum Film

Film-Zeit über „Helden der Nacht“

Rotten Tomatoes über „Helden der Nacht“

Wikipedia über „Helden der Nacht“ (deutsch, englisch)

Film & Video: Interview mit James Gray über Stuntmen und digitale Bildbearbeitung

Salon Conversations: Podcast mit James Gray

Dark Horizons: Interview mit James Gray

Meine Besprechung von James Grays „Two Lovers“ (Two Lovers, USA 2008)

Meine Besprechung von James Grays „Die versunkene Stadt Z“ (The lost City of Z, USA 2016) (am 17. August erscheint der Film auf DVD und Blu-ray mit, anscheinend, umfangreichem Bonusmaterial. Angekündigt sind ein Making of, ein Behind-the-Scenes-Featurette und ein Special zur Berlinale-Premiere.)


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