Tausend Milliarden Dollar (Frankreich 1982, R.: Henri Verneuil)
Drehbuch: Henri Verneuil
Tausend Milliarden Dollar waren damals der Umsatz der 31 mächtigsten multinationalen Unternehmen und der junge Journalist Paul Kerjean (Patrick Dewaere in seiner vorletzten Rolle) beschäftigt sich damit. Denn durch einen anonymen Anruf erfährt er, dass ein französischer Politiker einen Elektrokonzern an den Multi GTI verkaufen will. Kurz darauf ist der korrupte Politiker tot. Angeblich Suizid. Kerjean recherchiert weiter.
Feiner französischer Polit-Thriller, top besetzt, gut inszeniert und mit der Musik von Philippe Sarde.
Die damalige Kritik war nicht so begeistert: „Das Thema ist zweifelsfrei äußerst brisant, und sicherlich kann man es auch als Polit-Thriller anpacken. Doch Verneuil bewegt sich, wieder einmal, nur an der Oberfläche, spielt ein bisschen mit den Gefahren, die von der immer größer werdenden Konzentration von Kapital und Macht auf immer weniger Konzerne ausgeht.“ (Fischer Film Almanach 1983)
Verneuil drehte auch, immer mit den Stars des französischen Kinos, „Lautlos wie die Nacht“, „100.000 Dollar in der Sonne“, „Der Clan der Sizilianer“, „Angst über der Stadt“, „Der Körper meines Feindes“ und „I wie Ikarus“.
mit Patrick Dewaere, Caroline Cellier, Anny Duperey, Jeanne Moreau, Charles Denner, Mel Ferrer
auch bekannt als „Der Clan der Giganten – 1000 Milliarden Dollar“ (alternativer Kinotitel)
Henri Charrière, genannt Papillon, wird 1931 zu lebenslanger Strafarbeit in der Strafkolonie Bagno auf der Teufelsinsel Cayenne in Französisch-Guayana verurteilt. Er soll einen Zuhälter ermordet haben. Kaum angekommen, denkt Papillon nur an eine scheinbar unmögliche Flucht.
Tolle Verfilmung der beeindruckenden und höchst erfolgreichen Autobiographie von Charrière. Das Nachfolgewerk „Banco“ war dann mehr episodisch.
Mit Steve McQueen, Dustin Hoffmann, Dalton Trumbo (Nebenrolle)
Nach „Side Effects“ sagte Steven Soderbergh, dass er keine weiteren Spielfilme drehen möchte. Und schon einige Monate später ist sein nächster Film im Kino. Allerdings ist das grandiose Biopic „Liberace“ ein TV-Film, produziert von HBO, der in den USA auch erfolgreich im Fernsehen lief und kürzlich elf Emmys erhielt. Unter anderem als bester Film, Michael Douglas als bester Hauptdarsteller, Steven Soderbergh für die Regie und den Schnitt und Ellen Mirojnick und Robert Q. Mathews für die Kostüme, die in diesem Film wirklich eine besondere Rolle spielen. Nominiert waren auch Richard LaGravenese für sein Drehbuch und Matt Damon als bester Hauptdarsteller.
Dieser Emmy-Preisregen kann als Entschädigung für die entgangenen Oscars angesehen werden. Denn Soderberghs Film gehört ins Kino. Die schwelgerische Ausstattung, der überbordende Kitsch des enorm populären Las-Vegas-Musikers Liberace, ist einfach zu viel für den kleinen Bildschirm. Liberace war seit den Fünfzigern, als er mit einer TV-Show bekannt wurde und in den kommenden Jahren seinen opulenten Bühnenauftritt perfektionierte, ein sehr gut verdienender Frauenschwarm, der stockschwul war, aber jeden verklagte, der das behauptete. Damals hätte das nämlich das Ende seiner Karriere bedeutet. Auch nach seinem Tod 1987 wurde peinlich verschwiegen, dass er an AIDS starb.
Soderberghs Sittengemälde und Biopic beginnt 1977. Damals war Scott Thorson (Matt Damon) ein junger Tiertrainer für Tiere, die in Hollywood-Filmen mitspielten, und schwul. Eines Tages nimmt ihn sein Freund, der Choreograph Bob Black zu einem Wochenendtrip nach Las Vegas mit. Sie besuchen ein Konzert von Liberace und Thorson entschlüsselt sofort die schwulen Codes des Pianisten. Das überwiegend ältere, weibliche Publikum nicht. Später, im Backstage-Bereich, findet der eitle Pfau Liberace sofort gefallen an dem unschuldigen Waisenjungen und ernennt ihn zu seinem persönlichen Sekretär, den er hinten und vorne in seinem Kitschpalast verwöhnt. Ihm sogar eine teure Schönheitsoperationen bezahlt, die ihn immer mehr zu seinem jüngeren Ebenbild machen. Thorson sitzt jetzt im goldenen Käfig, aus dem er nicht ausbrechen möchte. Jedenfalls noch nicht. Dummerweise ist Liberace leicht paranoid und sehr sprunghaft in der Wahl seiner Lustknaben.
Soderbergh erzählt pointiert, mit einem scharfen Blick auf die damalige Bigotterie und die Schauwerte, die Liebesgeschichte zwischen den beiden Männern, in der der ältere Mann den anderen verführt, ausnutzt und letztendlich verstößt. Es ist auch ein Blick auf die Schattenseiten des Showgeschäfts, in denen ein Star wie ein kleiner König herrschen kann.
Das ist ganz großes Kino, wundervoll gespielt von Michael Douglas und Matt Damon, die wirklich jeden Preis verdient haben und, unter der glitzernden Oberfläche, eine zutiefst deprimierende Studie eines einsamen Mannes.
Ach ja: derzeit arbeitet Soderbergh an der Mini-Serie „The Knick“.
Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll (Behind the Candelabra, USA 2013)
Regie: Steven Soderbergh
Drehbuch: Richard LaGravenese
LV: Scott Thorson, Alex Thorleifson: Behind the Candelabra, 1988
mit Michael Douglas, Matt Damon, Scott Bakula, Dan Akroyd, Debbie Reynolds
Die Formel 1 interessiert mich höchstens peripher. Aber von „Rush“, einem Film über zwei Formel-1-Fahrer, bin ich begeistert. Denn Peter Morgan, der auch die Bücher für „Die Queen“, „Frost/Nixon“,„Hereafter – Das Leben danach“ und die David-Peace-Verfilmung „The Damned United“ schrieb, stellt die beiden gegensätzlichen Charaktere James Hunt (Chris Hemsworth) und Niki Lauda (Daniel Brühl) und ihren Kampf um die Weltmeisterschaft 1976 in den Mittelpunkt der Geschichte, die auch ein Porträt des damaligen Formel-1-Rennzirkusses und der frühen siebziger Jahre ist.
Die Saison ging in die Geschichte ein, weil der damalige Formel-1-Weltmeister Niki Lauda auf dem Nürburgring verunglückte, sich lebensgefährliche Verbrennungen zuzog und wenige Wochen später wieder Rennen fuhr. Hunt gewann damals die Weltmeisterschaft mit einem Punkt Vorsprung und zog sich 1979 ohne einen weiteren Weltmeistertitel aus dem Renngeschäft zurück. Er wurde BBC-Sportmoderator und starb 1993, 45-jährig, an den Folgen eines Herzinfarkts.
Niki Lauda wurde danach noch zweimal, 1977 und 1984, Weltmeister, zog sich ein Jahr später aus dem aktiven Rennsport zurück und ist auch heute noch ein, wenigstens dem deutschsprachigem Publikum bekannter, Teilnehmer des Formel-1-Zirkusses.
James Hunt war ein impulsiver Playboy, der das Leben in vollen Zügen genoss, weil jedes Rennen seinen Tod bedeuten könnte. Denn damals war die Formel 1 mit ihren tödlichen Unfällen lebensgefährlich.
Niki Lauda ist dagegen der kühle Planer, der undiplomatische Stratege, der Kosten und Nutzen abschätzt und alles seinen Zielen unterordnet. Ihm würde niemals einfallen, vor einem Rennen eine Party zu veranstalten und Alkohol zu trinken. Auch die Siegesfeiern sind für ihn eher ein lästiges Pflichtprogramm, das er schnell absolviert, während Hunt jeden Sieg auskostet.
Ron Howard, der die auf wahren Ereignissen basierenden Filme „Apollo 13“, „A Beautiful Mind“ und „Frost/Nixon“ inszenierte, inszenierte den Kampf zwischen den beiden Männern, der auch von den Medien öffentlichkeitswirksam gepusht wurde und so den Rennen eine zusätzliche, persönliche Dimension gab, mit einer gehörigen Portion 70er-Jahre-Feeling und einer angenehm ambivalenten Zeichnung der beiden Charaktere, die sich gegenseitig ergänzen und in einer innigen Hassliebe miteinander verbunden sind. Dabei ist Hunt zwar der offensichtliche Sympathieträger, auch weil Lauda, der den Film unterstützte, immer wieder sehr unsympathisch gezeichnet wird, aber Lauda ist auch der Erzähler des Films, der den ersten und den letzten Satz hat. Und gerade weil sich der Film nie entscheidet, wer jetzt der Protagonist und wer der Antagonist ist, ist „Rush“ als Drama gelungen.
Dagegen enttäuschen die Rennszenen. Denn sie sind so zerschnitten, dass man das Renngeschehen nie überblickt. Es ist nur noch ein hektisches Geschnipsel von Autos, Helmen und Straße, das manchmal unsanft neben der Fahrbahn endet.
Da waren die damals spektakulären Rennszenen in John Frankenheimers starbesetzter „Grand Prix“ (1966) über eine Rennsaison, James Goldstones „Indianapolis“ (1969) über das gleichnamige Rennen mit Paul Newman, Frank Simon und Roman Polanskis fast vergessene Dokumentation „Weekend eines Champions“ (1971) über Jackie Stewart und das Rennen von Monaco, Lee H. Katzins „Le Mans (1971) über das gleichnamige Rennen mit Steve McQueen schon weiter. Aber in diesen Filmen war die Filmgeschichte meistens höchstens eine drittrangige Entschuldigung für die Rennszenen. In „Rush“ steht dagegen die Story und damit die Schauspieler an erster Stelle. Die Rennszenen sind dagegen das uninteressanteste am Film und deshalb gehört Ron Howards großartiger Schauspielerfilm schon jetzt zu den besten Rennfahrerfilmen.
Rush – Alles für den Sieg (Rush, USA/Großbritannien/Deutschland 2013)
Regie: Ron Howard
Drehbuch: Peter Morgan
mit Chris Hemsworth, Daniel Brühl, Olivia Wilde, Alexandra Maria Lara, Pierfrancesco Favino, Christian McKay
Schwarzweiß und gut vier Stunden. Das sind die Eckdaten, die den neuen Film von Edgar Reitz zu einem Film für eine ausgewählte Zuschauermenge machen. Da hilft es auch nicht, dass „The Artist“ (der sogar ein Stummfilm war) erfolgreich war und dass Hollywood-Blockbuster immer länger werden und deshalb manchmal gleich als Zweiteiler ins Kino kommen. Auch Reitz hat ungefähr in der Filmmitte eine Pause eingefügt, die vor allem für einige Dehn- und Streckübungen gut ist. Denn im Gegensatz zu Quentin Tarantinos Racheepos „Kill Bill“, das als Zweiteiler im Kino lief, dessen Teile sich stark unterscheiden und so sogar die kommerzielle Entscheidung rechtfertigte (zwei getrennte Teile sind zwei Filme, ergo zweimal Eintritt), ist Edgar Reitz‘ „Die andere Heimat“ die epische Chronik einer sich für den Protagonisten Jakob Simon nicht erfüllenden Sehnsucht, die während der großen Auswanderungswelle im Hunsrück in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts und vor der deutschen Revolution von 1848 spielt.
1842 will der Neunzehnjährige, eine vergeistigte Leseratte, nach Brasilien, in das Land seiner Träume, auswandern. Diese Welt erscheint ihm viel spannender als das Leben in dem Hunsrückdorf Schabbach.
Edgar Reitz erzählt die Geschichte von Jakob und den Schabbachern betont undramatisch. Oft treffen die Charaktere wichtige Entscheidungen außerhalb des Films und auch viele Hintergründe zu Politik, Wirtschaft und dem alltäglichen Leben werden als bekannt vorausgesetzt oder erschließen sich durch die Beobachtung des damaligen Alltags. Entsprechend viel Zeit nimmt sich der Film, der fast wie eine Dokumentation über das damalige Leben wirkt, auch für das Zeigen von alltäglichen Arbeiten. Die damit verbundene Ruhe ist anfangs faszinierend, weicht aber mit zunehmender Laufzeit einer gewissen Langeweile.
Denn „Die andere Heimat“ erzählt nicht nur von Jakob, sondern auch von seinem Bruder Gustav, den beiden jungen Frauen Jettchen und Florinchen, die in die Brüder verliebt sind, aber die Beziehung ganz pragmatisch angehen, dem Graveur Franz Olm und dem Leben im Wandel der Jahreszeiten zwischen Geburt und Tod, wobei die einzelnen Ereignisse, wie in einer Chronik, nebeneinander stehen und sich nicht immer beeinflussen. Reitz erzählt, mit großer Ruhe, beobachtend von den Zufälligkeiten des Lebens und gibt für die Hauptgeschichte nebensächlichen Ereignissen einen breiten Raum, während wichtige Entscheidungen im Off oder schweigend getroffen werden. Im Kino funktioniert diese epische Erzählweise, im Gegensatz zur im Schüren-Verlag erschienenen, von Edgar Reitz geschriebenen Filmerzählung, nur bedingt. Hier hätte die Konzentration auf den Protagonisten und eine ordentliche Kürzung auf eine publikumsfreundliche Laufzeit gut getan.
Im Fernsehen, als Vierteiler, dürfte „Die andere Heimat“, trotz der die große Leinwand fordernden Cinemascope-Bilder des „Heimat“-erfahrenen Kameramanns Gernot Roll, die dem Hunsrück eine ungeahnte, fast schon Western-hafte Weite verleihen, als ein fast schon willkürlicher Ausschnitt aus zwei Jahre im Leben von Jakob Simon deutlich besser funktionieren.
Immerhin entstanden auch seine anderen „Heimat“-Filme für das Fernsehen und gerade „Heimat – Eine deutsche Chronik“ (1984), die erste „Heimat“-Serie, die Edgar Reitz einen „Zyklus von 11 Spielfilmen“ nannte, spielt auch in Schabbach und erzählt vom Leben der Familie Simon von 1919 bis 1982. Im Zentrum steht die 1900 geborenen Maria (Marita Breuer). „Die zweite Heimat – Chronik einer Jugend“ (1992) erzählt die Geschichte von Hermann Simons (Henry Arnold) Studienjahren von 1960 bis 1970 in München. Ähnlichkeiten mit Edgar Reitz‘ Leben, der am 1. November 1932 in dem Hunsrückdorf Morbach geboren wurde und nach München zog, sind nicht zufällig. Mit „Heimat 3 – Chronik einer Zeitenwende“ (2004), die von 1989 bis 2000 spielt, kehrt er, wieder mit Hermann Simon als Protagonisten, in den Hunsrück zurück und erzählt, etwas konfus (was auch an den vom Fernsehen veranlassten Kürzungen auf 90-Minuten-Happen liegen kann), von den neunziger Jahren und dem Vereinigungsprozess.
„Die andere Heimat“ bildet jetzt, mit einer Rückkehr in den Hunsrück und in die Vergangenheit der Familie Simon den würdigen Abschluss seines Lebenswerkes. Denn dass er noch einen weiteren Spielfilm dreht, dürfte unwahrscheinlich sein.
Die Musik ist von Michael Riessler, der auch für „Heimat 3“ die Musik schrieb.
Das Filmbuch
Pünktlich zum Filmstart erschien im Schüren-Verlag auch das Buch zum Film, in dem Edgar Reitz die Filmgeschichte nacherzählt, die im Buch besser funktioniert als im Kino, und um einige Details und Hintergründe ergänzt, die die Lücken im Film ausfüllen, die Reitz bewusst gelassen hat:
„Ich könnte tausend Gelegenheiten aufzählen, bei denen das Drama auf der Hand lag und wo ich nur hätte zugreifen müssen, um den Film zu machen, den die akademischen Dramaturgen mit Freuden aufgenommen hätten. Aber warum mache ich so etwas nicht? Die Antwort ist einfach, und es ist eine Antwort, die mich mein ganzes Leben begleitet hat: Weil ich mit meinen Filmen das reale Leben besser verstehen lernen will. An erster Stelle steht für mich das genaue Beobachten, das Wissen von den Menschen und ihren Verhaltensweisen. Ich weiß einfach, wie die Dinge in einer Hunsrücker Bauernfamilie früher geregelt wurden. Da läuft es anders als im Kino oder in der Psychoanalyse. Diese von wahrer Not und täglichem Existenzkampf gezeichneten Menschen empfinden Dinge wie Verliebtheiten, Bildungshunger, Rivalität unter Geschwistern als vermeidbare Luxusprobleme. Die tödliche Krankheit der Mutter oder eines der Kinder ist eine Bedrohung der gesamten Familie, und es geht um jede Stunde, die die Kranke noch lebt und zur Arbeit gehen kann. (…) Weil es mir nicht um Zuspitzung geht, sondern um die Schilderung von Lebensklugheit, die meist darin besteht, Ambivalenzen auszuhalten. Die Gesetze des Lebens sind mir heilig und ich würde es für eine unverzeihliche Tat halten, diese Wahrheiten, um deren Darstellung ich kämpfe, der Kinodramaturgie zu opfern. (…) Ich bestehe auf dem Recht, den Weg des epischen Erzählens ins Kino einzuführen, auch wenn ich manchen Zuschauer damit strapazieren sollte.“
Außerdem gibt es im letzten Drittel des Buches zahlreiche Hintergrundinformationen zum Film, den Dreharbeiten und der Geschichte, die das spartanisch illustrierte Buch zu einer idealen Ergänzung zum Film machen.
Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht (Deutschland 2013)
Regie: Edgar Reitz
Drehbuch: Edgar Reitz, Gert Heidenreich
mit Jan Dieter Schneider, Antonia Bill, Maximilian Scheidt, Marita Breuer, Rüdiger Kriese, Philine Lembeck, Mélanie Fouché, Eva Zeidler, Reinhard Paulus, Christoph Luser, Werner Herzog
Länge: 230 Minuten
FSK: ab 6 Jahre
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Das Filmbuch
Edgar Reitz: Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht – Das Filmbuch
Drehbuch: Deric Washburn, Walon Green, David Freeman
Polizist Charlie Smith (Jack Nicholson) hat sich von Los Angeles an die amerikanisch-mexikanische Grenze versetzen gelassen. Als er sich, wegen den Ansprüchen seiner Frau, auf krumme Geschäfte einlässt, muss er sich entscheiden, ob er mexikanischen Flüchtlingen helfen will.
Unterschätzter, sozialkritischer Thriller, den fast niemand kennt.
„Actionfilm, der vor allem vom einsamen Helden (Nicholson so gut wie lange nicht mehr) getragen wird. Innerhalb des Genres freilich bleibt er bemerkenswert zurückhaltend und seriös.“ (Fischer Film Almanach 1983)
Die Musik ist von Ry Cooder.
Mit Jack Nicholson, Harvey Keitel, Valerie Perrine, Warren Oates, Elpidia Carrillo
Endlich – nach dem ganzen Lärm der weitgehend geistlosen Sommer-Blockbuster – gibt es wieder Filme, bei denen man sein Gehirn nicht an der Saaltür abgeben muss. Es gibt sogar Science-Fiction-Filme, die die Gehirnzellen nicht beleidigen. Wobei „Gravity“, der neue Sandra-Bullock-Film, eigentlich kein Science-Fiction-Film ist. Er spielt zwar im Weltraum, aber nicht in der Zukunft, sondern in der Gegenwart. Bullock spielt Dr. Ryan Stone. Die Wissenschaftlerin ist zum ersten Mal im Weltraum und eigentlich wäre sie lieber auf der Erde in einem Labor. Aber für die Forschung müssen halt Opfer gebracht werden. Für Matt Kowalski (George Clooney) ist der Aufenthalt im Weltraum kein Opfer. Dem erfahrenen Astronauten gefällt die Stille und Weite des Alls. Auch wenn er ständig alte Geschichten erzählt.
Als Weltraummüll ihr Space-Shuttle zerstört und alle ihre Kollegen sterben, müssen sie zur nächsten sich im Orbit befindlichen Weltraumstation fliegen. Kowalski kann Stone mit seinen Geschichten und Fragen über ihr Leben beruhigen. Aber noch bevor sie die rettende nächste Raumstation erreichen, geschieht ein weiteres Unglück. Kowalski driftet ins Weltall und in den sicheren Tod. Stone ist jetzt ganz auf sich allein gestellt – und ihr Sauerstoff geht bedrohlich zur Neige.
„Gravitiy“ ist eigentlich ein Ein-Personen-Stück vor einer zwar dunklen, aber prächtigen Kulisse und „Children of Men“-Regisseur Alfonso Cuarón gelingt es wirklich die Weite, Ruhe und Schönheit des Alls fühlbar zu machen. Der dunkle Kinosaal ist sicher hilfreich. Und die 3D-Effekte sind dieses Mal klug eingesetzt und bringen wirklich eine weitere Dimension in den Film.
Dass die Filmgeschichte mit ihrem durchgehend realistischem Grundton, ihrer Konzentration auf einen Charakter, der dann auch keinen Gesprächspartner hat, dem Vermeiden von großen philosophischen Fragen und dem klaren Ende eher an eine Kurzgeschichte oder eine Novelle und nicht an Stanley Kubricks „2001 – Odyssee im Weltraum“ erinnert, führt dann auch zu einer inzwischen schlanken Laufzeit von neunzig Minuten. Trotzdem ist Stones Odyssee nicht weniger faszinierend als die von „2001“-Astronaut Bowman, aber weniger spekulativ.
Empfehlenswertes Echtzeit-Kino ohne störenden Subplot.
Gravity (Gravity, USA/GB 2013)
Regie: Alfonso Cuarón
Drehbuch: Alfonso Cuarón, Jonás Cuarón
mit Sandra Bullock, George Clooney, Ed Harris (Mission-Control-Stimme, im Original)
Zuletzt boten die Jungs von „Metallica“ ihren Fans „Metallica mit Orchester“ und „Metallica mit Lou Reed“ (genaugenommen: Lou Reed mit neuer Backing-Band und Songs, die als Robert-Wilson-Theaterstück begannen) und epischen Stadionrock, der zwar über zwei Stunden dauerte, aber auch irgendwie langweilig war.
Mit dem Film „Metallica: Through the Never“ wollen sie jetzt, in ihren Worten, etwas ganz Neues wagen und besinnen sich, zum Glück, auf alte Tugenden: denn letztendlich ist der Film ein schlanker, neunzigminütiger Konzertfilm, in dem sie wie in alten Tagen ohne Brimborium spielen. Wenn man die Filmgeschichte und das Bühnendesign weglässt, sind es einfach nur die vier Musiker von „Metallica“, – James Hetfield (guitar, vocals), Kirk Hammett (guitar, background vocals), Robert Trujillo, (bass, background vocals), Lars Ulrich (drums) -, die schonungslos ihre Instrumente quälen und, abgesehen von der Pflichtballade, hemmungslos losbrettern. Das dürfte das Fanherz wirklich erfreuen und genau für diese Menschen machte Nimród Antal („Kontroll“, „Armored“, „Predators“) seinen Film.
Nach einem atmosphärischem Anfang, in dem wir einen kurzen Blick in den Backstage-Bereich werfen, wird Trip (Dane DeHaan) losgeschickt. Er soll am anderen Ende der Stadt etwas für die Band unglaublich Wichtiges besorgen. Was erfahren wir erst später. Denn in dem Moment hat „Metallica“ schon die Bühne betreten und es ist infernalisch laut.
Auf seiner Fahrt erlebt Trip dann einige surrealistische Abenteuer, die lose mit den während des Konzerts gespielten Songs zusammenhängen und irgendwie auch das Geschehen auf der Bühne beeinflussen. Aber eigentlich besteht Trips Geschichte nicht mehr als aus einigen einprägsamen Bilder, die man fast alle im Trailer sieht und die nicht durchdachter als die fantastischen Bilderwelten eines Musik-Videos sind.
Im Mittelpunkt steht nämlich das Konzert, das Antal aus drei Konzerten in Vancouver und zwei in Edmonton komponierte. Er hatte sechzig Stunden Material, aufgenommen mit 24 Kameras, die er auch auf der sich mitten im Saal befindenden Bühne platzieren konnte. Entsprechend nah sind wir an den Musikern, die eine kurzweilige Mischung aus Fan-Hits, bekannten und unbekannten Songs spielen, dran. Trotzdem wird das mitreisende Konzert mit eher konventionellen Aufnahmen, die sich kaum von einem normalen Live-Mitschnitt unterscheiden, präsentiert. Und das ist gut so. Denn nichts lenkt vom Wesentlichen ab: der Band und der Musik. Auch die Bühnendeko, die Elemente aus früheren „Metallica“-Tourneen aufnimmt, ist zwar optisch und, wenn man darüber nachdenkt, technisch beeindruckend, aber doch eher ein illustrierendes Element.
Für „Metallica“-Fans ist Antals Film mit dem Back-to-Basics-Ansatz ein Muss. Denn hier spielen „Metallica“ wie früher. Deshalb sollte man, um den 3D-Konzertfilm wirklich genießen zu können, in ein Kino mit großer Leinwand und ordentlichen Boxen, die auch gnadenlos ausgelastet werden sollten, gehen. Heavy Metal gewinnt ja mit zunehmender Lautstärke.
Metallica: Through the Never (Metallica Through the Never, USA 2013)
Regie: Nimród Antal
Drehbuch: Nimród Antal, Kirk Hammett, James Hetfield, Robert Trujillo, Lars Ulrich
mit James Hetfield (guitar, vocals), Kirk Hammett (guitar, background vocals), Robert Trujillo (bass, background vocals), Lars Ulrich (drums), Dane DeHaan (roadie), Fan-Crowd (yelling)
Ein Western mit Untoten. Warum nicht? Immerhin spielen viele Geschichten mit Vampiren im Europa des neunzehnten Jahrhunderts. Da können sich einige Vampire auch in die USA verirrt haben. Trotzdem ist die Idee, abgesehen von einigen obskuren Filmen, eher neu. Joe R. Lansdale schrieb mehrere Weird-Western-Geschichten mit Reverend Jebediah Mercer, der in Dirty-Harry-Manier gegen verschiedene mehr oder weniger übersinnliche Wesen kämpft. Scott Snyder erfand mit „American Vampire“ eine grandiose Comicsaga über europäische Vampire, die im Wilden Westen den amerikanischen Vampir ersaugten. Im Film herrscht da bislang eine gewisse Dürre. Auch weil der Western derzeit, von wenigen Ausnahmen abgesehen, eher ein Untoten-Dasein führt. „True Grit“ war erfolgreich. „Appaloosa“ kam überhaupt nicht in die deutschen Kinos. TV-Western und Westernserien, wie „Deadwood“ und „Hell on Wheels“, laufen in den USA ziemlich gut, erscheinen hier nur, falls überhaupt, auf DVD. Crossover-Western, wie „Cowboys & Aliens“ (gefiel mir), „Jonah Hex“ (einfach nur katastrophal) und „Lone Range“ (kein Kommentar), waren definitiv keine Kassenhits.
„Gallowwalkers“ wird daran nichts ändern. In dem bereits im Oktober 2005 in Namibia gedrehtem Film spielt Wesley Snipes, der die letzten Jahre, wenn er nicht wegen Steuerhinterziehung im Gefängnis saß, in obskuren Filmen mitspielte, Aman. Er ist auf einem Rachefeldzug gegen die Männer, die seine verstorbene Frau vergewaltigten und schwängerten. Weil sie durch seine verfluchten Kugel nicht sterben, sondern zu einer Mischung aus Zombie und Vampir werden (also: nicht tot, aber beweglich und unempfindlich gegenüber dem Tageslicht), muss er ihnen auch noch den Kopf abschlagen. Auf seiner Farm kommt es zu einer Konfrontation zwischen Aman und Kansa, dem Anführer der Vampire, und seiner Frau Kisscut.
Regisseur Andrew Goth benutzt den Racheplot zu einer in der Wüste spielenden pseudo-existentialistischen Fabel irgendwo zwischen Italo-Western, europäischem Kunstfilm, surrealistischer „El Topo“Fantasie und Drogentrip, die mit erhöhtem Drogenkonsum immerhin davon ablenkt, nach Sinn und Logik der Geschichte zu fragen. Denn hier wurden einfach, ohne großen Zusammenhang, mehr oder weniger gut aussehende Bilder zu einem einzigen kruden Kladderatdatsch aneinandergereiht.
Der gescheiterte Versuch eines surrealistischen Vampir-Westerns taugt noch nicht einmal als Trash-Vergnügen.
Gallowwalkers (Gallowwalkers, USA/UK 2012)
Regie: Andrew Goth
Drehbuc: Andrew Goth, Joanne Reay
mit Wesley Snipes, Kevin Howarth, Riley Smith, Tanit Phoenix, Simona Brhlíková, Steven Elder, Patrick Bergin
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DVD
Ascot Elite
Bild: 1,35:1 (16:9)
Ton: Deutsch (DTS 5.1, Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
JAMES BOND: Der Hauch des Todes (GB 1987, R.: John Glen)
Drehbuch: Richard Maibaum, Michael G. Wilson
LV: Ian Fleming: The living daylights, 1962 (Duell mit doppeltem Einsatz, Kurzgeschichte)
Bond soll einem russischen Agenten zur Flucht verhelfen. Aber dieser treibt ein doppeltes Spiel.
Der erste Bond mit Timothy Dalton ist ein rundum unterhaltsamer Familienfilm: etwas Action (jugendfrei), schöne Frauen (dito), Pferde, Exotik (na, so a la Karl May). Tja, man gab sich Mühe zum 25-jährigen Leinwandjubiläum.
Sogar einige Elemente der Fleming-Story wurden in „Der Hauch des Todes“ verwandt.
Mit Timothy Dalton, Maryam d´Abo, Jeroen Krabbé, Joe Don Baker (hier einer der Bösen)
Hinweise
Wikipedia über “James Bond: Der Hauch des Todes“ (deutsch, englisch)
Bei Cross-Cult sind zwei weitere James-Bond-Romane in neuer, ungekürzter und originalgetreuer Übersetzung erschienen: „Feuerball“ und „Der Spion, der mich liebte“. Während „Feuerball“ ein normaler Bond-Roman ist, der auch ziemlich werkgetreu verfilmt wurde (weshalb ich jetzt nichts zur Story sage), ist „Der Spion, der mich liebte“ sicher der ungewöhnlichste Bond-Roman. Denn Fleming erzählt hier aus Sicht einer jungen Frau, die während einer Nacht in einem Motel Ärger mit zwei Männern hat und von James Bond, der zufällig vorbeikommt, gerettet wird. Auch Fleming war später nicht mehr begeistert von seinem Buch und verkaufte die Filmrechte unter der Auflage, dass eine vollkommen neue Geschichte erfunden werde. Daher hat der Film auch absolut nichts mit dem Buch zu tun.
Die kürzlich erschienenen Comic-Sammelbände „Dicks“ und „Stitched“ von dem produktiven „Hellblazer“-, „Preacher“- und „Punisher“-Autor Garth Ennis, der in den letzten Jahren auch die Serien „Jennifer Blood“ und „Crossed“ startete, könnten kaum unterschiedlicher sein. „Dicks“ ist ein brachiale Krimikomödie, die 1991 in und um Belfast spielt. Entsprechend respektlos geht er auch mit dem damals noch blutig ausgetragenem Nordirlandkonflikt um.
„Stitched“ spielt im heutigen Afghanistan. Im Hochland stürzt ein Hubschrauber ab. Drei US-Soldaten überleben. Kurz nach dem Absturz treffen sie auf die letzten Überlebenden eines britischen Sonderkommandos, das sie retten sollen. Gemeinsam versuchen sie sich durchzuschlagen, bis Hilfe kommt oder sie ein rettendes Armeelager erreichen. Dabei sind die Taliban eine vernachlässigbare Gefahr. Denn fast unbesiegbare, zusammengeflickte, sich lautlos nähernden Kreaturen, die sie „Stitches“ nennen, greifen sie an. Es sind – in einem gewissen Rahmen – Untote.
Ursprünglich wollte Garth Ennis aus der Idee einen Film machen. Er produzierte auch einen Kurzfilm (der Trailer sieht sehr amateurhaft aus). Aus dem Film wurde nichts und bei dem Comic, nüchtern gezeichnet von Mike Wolfer, wissen wir schnell, warum. Denn diese Geschichte hätte, adäquat verfilmt, auch als nicht jugendfreier Film gewaltige Probleme mit der Zensur. Die Geschichte selbst ist ein spannender Mix aus Abenteuer- und Horrorgeschichte, in der eine Gruppe Soldaten im Feindesland gegen einen gefährlichen Feind kämpfen muss.
Weniger spannend, aber deutlich witziger ist „Dicks“ über die beiden Möchtegern-Privatdetektive Dougie und Ivor, die 1991 in Belfast beschließen, eine Detektei zu eröffnen, weil sie für keinen anderen Job die nötigen Voraussetzungen haben und sie die Arbeit nur als ein Sprungbrett für pubertäre Sex- und Sauf-Abenteuer sehen. Sie wollen überhaupt nicht ernsthaft als Detektive arbeiten und sie tun es auch nicht. Denn bei einem ihrer Abenteuer wird Eve, die Schlange von Onkel Shuggie überfahren. Als Onkel Shuggie das erfährt, hat der Schnapsbrenner einen Herzanfall und der Abnehmer für eine Ladung Poteen, ein affektierter und skrupelloser Typ aus Ballymena, will den bestellten, aber noch nicht gebrannten Schnaps haben. Dougie und Ivor müssen ihn brennen, haben dummerweise das Rezept von Onkel Shuggies einzigartiger Mischung verschlampt und noch tausend andere Probleme mit der schwangeren Freundin, einem missgünstigem Schwiegervater, Schlägern, Gangstern und Soldaten.
Das ist herrlich respektlose Unterhaltung, die mich an Colin Batemans Dan-Starkey-Romane erinnert. Einige kennen vielleicht „Starkey“ (Divorcing Jack, 1998), die schwarzhumorige, leicht chaotische Verfilmung von seinem ersten Starkey-Roman „Eine Nonne war sie nicht“ (Divorcing Jack, 1994).
Denn auch „Dicks“ nimmt keine Rücksicht auf den guten Geschmack, Tabus und politische und religiöse Befindlichkeiten. Erfunden wurde die Serie über zwei Idioten aus Belfast von Garth Ennis und John McCrea bereits in den späten Achtzigern. Seitdem erzählten sie, mit mehr oder weniger großen Unterbrechungen, weitere Abenteuer der beiden Jungs. Immer garniert mit einer ordentlichen Portion vulgärem „FickDieHenne“-Pennälerhumor, geschrieben in einem Slang, der in der Übersetzung, eher wenig geglückt, oft zu einem Kunst-Bayerisch mutiert. Denn Belfaster Jungs sind doch eine andere Spielklasse.
Für Mitte Dezember sind die Folgebänder von „Dicks“ und „Stitched“ angekündigt.
Garth Ennis/Mike Wolfer: Stitched: Die lebenden Toten – Band 1
Biopic über Howard Marks, der vom begabten, aus ärmlichen Verhältnissen kommendem Kleinstadtjungen während der Swinging Sixties an der Universität Oxford mit Drogen und freier Liebe in Berührung kommt und ratzfatz zum größten Dope-Dealer Englands aufsteigt, mit dem Gesetz Probleme hat und heute, das ist die dramaturgische Klammer, auf der Bühne locker-flockig von seinem Leben erzählt.
„Mr. Nice“ ist eine mäßig unterhaltsame Selbstinszenierung von Howard Marks.
mit Rhys Ifans, Chloe Sevigny, David Thewlis, Omid Djalili, Crispin Glover
Hallam Foe – Aus dem Leben eines Außenseiters (GB 2007, R.: David Mackenzie)
Drehbuch: David Mackenzie, Ed Whitmore
LV: Peter Jinks: Hallam Foe, 2001 (Über roten Dächern)
Der 17-jährige Außenseiter Hallam Foe glaubt, dass seine Stiefmutter seine Mutter ermordet hat. Da trifft er die Hotelpersonalchefin Kate. Sie ist das Ebenbild seiner Mutter.
„Einfach mitreisend ist dieser Abenteuertrip eines jungen Ausreißers, faszinierend mühelos changiert das freche Szenario zwischen Murder Mystery mit Gothic Touch und moderner Lovestory. Ein Film, der ganz tief im Zuschauer seinen Widerhall findet.“ (Programm Fantasy Filmfest 2007)
„A viewing delight.“ (Variety)
Mit Jamie Bell, Sophia Myles, Ciarán Hinds, Claire Forlani