Ein „Deadly Storm – Tödlicher Sturm“ wird kommen

März 5, 2014
Richard Castle stellt seinen neuen Thriller vor. (Foto: Cross Cult)

Richard Castle stellt seinen neuen Thriller vor. (Foto: Cross Cult)

Ich kenne den Roman nicht, aber wenn Richard Castle, wie er in der Einführung der Comic-Adaption von „Deadly Storm – Tödlicher Sturm“ schreibt, begeistert ist, dann muss ich das glauben. Immerhin ist er für seine gnadenlose Ehrlichkeit und sein scharfes Urteil bekannt.

Wir begegnen Derrick Storm (der Richard Castle verdächtig ähnlich sieht) in einem Trailerpark im Gebüsch. Er fotografiert den untreuen Ehemann Jefferson Grout, der gerade mit einer Frau im Bett liegt. Nicht gerade ein grandioser Auftrag, aber der beste, den Privatdetektiv Derrick Storm seit einem Jahr hat. Er wird entdeckt; kann im Getümmel entkommen. Grout ebenso. Und als Derrick am nächsten Tag sein Büro (etwas zu pompös für meinen Geschmack) betritt, wurde es durchsucht und zwei muskelbepackte Anzugträger stehen vor seiner Tür, die Clara Strike begleiten. Strike (yep, Derrick verliebt sich in die taffe Schönheit) ist CIA-Agentin und Grout heißt, so sagt sie, eigentlich Daniel Sanchez. Er ist ein abtrümmiger CIA-Agent, der in den USA untergetaucht ist und sein Wissen verkaufen will. Weil die CIA in den USA keine Befugnisse hat, beauftragt Strike Derrick den wieder spurlos verschwundenen Grout zu suchen.

Nur: Hat sie ihm alles gesagt?

Deadly Storm – Tödlicher Sturm“ hat den typischen Richard-Castle-Tonfall: locker, humorvoll und mit einem amüsantem Spiel mit den bekannten Krimiklischees, die Castle in- und auswendig kennt und immer genug modifiziert, um sie als willkommene Reminiszenzen oder Witze in seine Geschichte einzuflechten. Dieses Mal bedienen er und die Autoren des Comics, Brian Michael Bendis und Kelly Sue Deconnick, sich vor allem beim Privatdetektiv- und Agentenkrimi.

Insgesamt unterhält das erste Derrick-Storm-Comicabenteuer kurzweilig, auch wenn das Ende etwas abrupt ist und Derrick auf all die schönen James-Bond-Agentenspielzeuge, die er gerne hätte, verzichten muss.

Castle - Deadly Storm - Comic 1

Brian Michael Bendis (Autor)/Kelly Sue Deconnick (Autor)/Lan Medina (Zeichner): Richard Castles Deadly Storm – Tödlicher Sturm: Ein Fall für Derrick Storm

(übersetzt von Anika Klüver)

Cross Cult, 2013

112 Seiten

19,80 Euro

Originalausgabe

Castle: Richard Castle’s Deadly Storm

Marvel, 2011

Hinweise

Homepage von Richard Castle

Wikipedia über Richad Castle

ABC-Seite über „Castle“

Kabel-1-Seite über “Castle”

Wikipedia über „Castle“ (deutsch, englisch)

The Futon Critic interviewt Andrew W. Marlowe (21. November 2009)

„Castle“-Fanseite

Richard Castle in der Kriminalakte (eins, zwei, drei , vier und beim Paley Fest)

Meine Besprechung von Richard Castles „Heat Wave – Hitzewelle“ (Heat Wave, 2009)

Meine Besprechung von Richard Castles „Storm Front – Sturmfront“ (Storm Front, 2013)

Dieses schöne Plakat will ich euch nicht vorenthalten

Castle - The Final Frontier - 100


TV-Tipp für den 5. März: Code 37: Sexsüchtig/Sehen und gesehen werden

März 5, 2014

ZDFneo, 22.30

Code 37: Sexsüchtig/Sehen und gesehen werden (Belgien 2009)

Regie: Jakob Verbruggen

Drehbuch: Hola Guapa

Code 37“ ist in Belgien der Code der Staatsanwaltschaft für Sexualdelikte, wie sexuelle Gewalt, Vergewaltigung, Inzest, Kinderpornografie, Kindesmissbrauch, Pädophilie, Exhibitionismus, sexuelle Belästigung, sexuelle Diskriminierung und Prostitution.

In der belgischen Krimiserie „Code 37“ verfolgen wir die Fälle einer vierköpfigen Polizeieinheit, die sich in Gent nur mit Sexualdelikten beschäftigt, was für gestandene Krimifans schon einmal eine willkommene Ablenkung von den zahlreichen Mordermittlern ist.

Hannah Maes (gespielt von „Broken Circle“-Hauptdarstellerin Veerle Baetens – was allein schon ein Grund zum Einschalten ist) und ihre rein männlichen Untergebenen sind eine prächtig funktionierendes Team, bei dem die Arbeit und nicht persönliche Befindlichkeiten im Vordergrund stehen. Obwohl Bob De Groof Probleme mit einer Vorgesetzten hat. Dafür haben der ältere Verhörspezialist Charles Ruiters und der junge Computernerd Kevin Desmet keine Probleme mit ihr. Und, auch wenn wir einiges über Maes‘ Privatleben erfahren, stört es jedenfalls in den ersten beiden Folgen nicht die Polizeiarbeit.

In ihrem ersten gemeinsamen Fall „Sexsüchtig“ wollen sie herausfinden, wer eine 35-jährige Frau in einem Hotelzimmer strangulierte. Schnell finden sie heraus, dass die Tote keine Prostituierte, sondern eine sexsüchtige, verheiratete Headhunterin war. Entsprechend viele Affären hatte sie und die Ermittler haben etliche Tatverdächtige.

In „Sehen und gesehen werden“ wird die verprügelte Deborah Linden in ein Krankenhaus eingeliefert. Sie will allerdings keine Anzeige erstatten. Maes und ihr Team ermitteln trotzdem. Dabei bemerken sie, dass Linden Todesangst hat und dass sie von einem Nachbarn beobachtet wurde.

Nach den ersten beiden Fällen lautet mein Fazit: „Code 37“ ist ein ordentlicher Polizeikrimi mit vorhersehbaren Fällen, aber einem sympathischen Team und glaubwürdigen Fällen. Das macht Lust auf mehr.

ZDFneo strahlt in den kommenden Wochen, in Doppelfolgen, die ersten dreizehn Fälle aus. Für weiteren Nachschub ist gesorgt. Denn von 2009 bis 2012 entstanden 39 Folgen und, 2011, ein Kinofilm. .

mit Veerle Baetens (Hannah Maes), Michael Pas (Bob De Groof), Marc Lauwrys (Charles Ruiters), Gilles De Schrijver (Kevin Desmet), Geert Van Rampelberg (Koen Verberk), Carry Goossens (Robert Maes)

Hinweise

ZDF über „Code 37“

Wikipedia über „Code 37“


Cover der Woche

März 4, 2014

Doyle - Lost World


TV-Tipp für den 4. März: Little Miss Sunshine

März 4, 2014

Super RTL, 20.15

Little Miss Sunshine (USA 2006, R.: Jonathan Dayton, Valerie Faris)

Drehbuch: Michael Arndt

Die siebenjährige Olive Hoover will an einem Schönheitswettbewerb teilnehmen. Also macht sich die Familie (eine sympathische Ansammlung gescheiterter Existenzen) in einem klapprigen VW-Bus auf den Weg quer durch die USA.

„Sehenswert.“ (Lexikon des internationalen Films)

Ein Feelgood-Independent-Movie, das unter anderem zwei Oscars erhielt (Drehbuch und beste Nebenrolle, es war auch als bester Film des Jahres nominiert) und ein Kritiker- und Publikumserfolg war.

Mit Abigail Breslin, Greg Kinnear, Paul Dano, Alan Arkin, Toni Collette, Steve Carell

Hinweise

Film-Zeit über „Little Miss Sunshine“

Metacritic über “Little Miss Sunshine”

Rotten Tomatoes über “Little Miss Sunshine”

Wikipedia über “Little Miss Sunshine” (deutsch, englisch)

Go into the Story: Interview mit Michael Arndt (26. April 2009, aufgenommen wahrscheinlich 2006)

Meine Besprechung von Jonathan Dayton/Valerie Faris’ “Ruby Sparks – Meine fabelhafte Freundin” (Ruby Sparks, USA 2012)


Oscar-nominierte und für andere Preise nominierte Drehbücher online

März 3, 2014

Auch dieses Jahr stellten die Produzenten die Drehbücher online, die für wichtige Filmpreise, wie die Oscars nominiert wurden. Und wir Filmfans können sie kostelos runterladen, lesen, studieren, die Vorlage mit dem Film vergleichen und tiefsinnige philosophische Betrachtungen anstellen.

Simply Scripts sammelte die Bücher und machte sie, wie in den vergangenen Jahren, auf einer schönen Seite zugänglich. Ich beschränke mich auf die nackten Daten (und meine Besprechungen könnt ihr mit der Suchen-Funktion finden):

42 (von Brian Helgeland; tolles Sportlerbiopic über Jackie Robinson)

All is Lost (von J. C. Chandor; Robert Redford allein auf hoher See)

American Hustle (von Eric Warren Singer & David O. Russell; überschätzte Gaunerkomödie)

The Armstrong Lie (von Alex Gibney; Doku über Lance Armstrong. Könnte gut sein.)

August: Osage County (von Tracy Letts)

Before Midnight (von Richard Linklater, Julie Delpy und Ethan Hawke; die Liebesgeschichte geht weiter)

The Bling Ring (von Sophia Coppola; Jugendliche rauben Hollywood-Berühmheiten aus)

The Blue Umbrella (von Saschka Unseld; ein Disney-Kurzfilm)

The Butler (von Danny Strong; langweiliges Biopic über einen afroamerikanischen Butler im Weißen Haus)

The Croods (von Kirk DeMicco und Chris Sanders)

Dallas Buyers Club (von Craig Borten und Melissa Wallack)

Despicable Me 2 (von Cinco Paul und Ken Daurio)

Enough Said (von Nicole Holofcener; vorletzter Film von James Gandolfini; eine schöne romantische Komödie)

The Fifth Estate (von Josh Singer; durchwachsener Spielfilm über Wikilieaks – hier mit Anmerkungen von Wikileaks)

Frozen (von Jennifer Lee)

Fruitville Station (von Ryan Coogler)

Gravity (von Alfonso Guaron und Jonas Cuaron, ein Film, bei dem sich 3D wirklich lohnt und ein großer, dunkler Kinosaal die Wirkung steigert) (Falls es Probleme mit dem Link gibt: hier)

The Great Gatsby (von Baz Luhrmann und Craig Pearce; neueste Verfilmung des Romans von F. Scott Fitzgerald)

Her (von Spike Jonze; okayer Science-Fiction-Film mit netter Prämisse, der allerdings etwas zu minimalistisch und mit über zwei Stunden zu lang geraten ist. Früher wäre es eine Episode der „Thwilight Zone“ gewesen)

Inside Llewyn Davis (von Joel & Ethan Coen; wie immer bei den Coens: toller Film)

The Invisible Woman (von Abi Morgan; Charles Dickens verliebt sich in eine jüngere Frau)

Kill your Darlings (von John Krokidas und Austin Bunn; Enttäuschendes Biopic über die Beat-Poeten, bevor sie berühmt waren.)

Labor Day (von Jason Reitman, nach einem Roman von Joyce Maynard)

Lone Survivor (von Peter Berg, nach dem Buch von Marcus Luttrell, der 2005 ein SEAL-Team anführte, das einen Taliban-Führer töten sollte; – – – das Ende wird nicht verraten)

Monster’s University (von Daniel Gerson, Robert L. Baird und Dan Scanlon)

Mud (von Jeff Nichols)

Nebraska (von Robert W. Nelson; tolles Road-Movie von Alexander Payne mit Bruce Dern)

One Chance (von Justin Zackham; Biopic über Paul Potts)

The Past (von Asghar Farhadi; nun, ja, die übersetzte Version von „Le Passé – Das Vergangene“)

Philomena (von Steve Coogan und Jeff Pope, basierend auf dem Sachbuch von Martin Sixsmith; tolles Drama, mit einer ordentlichen Portion Humor)

The Place beyond the Pines (von Derek Cianfrance, Ben Coccio und Darius Marder; durchwachsenes, in drei Teile aufgeteiltes Drama, bei dem der erste Teil der beste Teil ist)

Prisoners (von Aaron Guzikowski)

Rush (von Peter Morgan; tolles Rennfahrerdrama über den Zwist zwischen James Hunt und Niki Lauda)

Saving Mr. Banks (von Kelly Marcel und Sue Smith; das kurzweilige Making-of zu „Mary Poppins“)

Short Term 12 (von Destin Daniel Cretton)

The Spectacular Now (von Scott Neustadter und Michael H. Weber, nach dem Roman von Tim Tharp)

Spring Breakers (von Harmony Korine; einfach nur langweilig)

12 Years a Slave (von John Ridley; toller Film über die Sklaverei, der verdient den Oscar als Bester Film gewann)

Wadja (von Haifaa Al Mansour)

The Way Way Back (von Nat Faxon und Jim Rash; schöner Film über einen Vierzehnjährigen und seinen Sommer mit seinen Eltern, die gerade Spring Break feiern)

We steal Secrets (von Alex Gibney; Transkript mit Anmerkungen von Wikileaks, denen schon der Titel nicht gefällt)

The Wolf of Wall Street (von Terence Winter, nach den Erinnerungen von Jordan Belfort; Tja, nun, der neue Scorsese, wieder einmal im „GoodFellas“-Modus und das ist eine gute Nachricht)

 

 

 

 

 

 

 


TV-Tipp für den 3. März: Herr Ober!

März 3, 2014

BR, 22.00

Herr Ober! (Deutschland 1992, R.: Gerhard Polt, Fred Unger)

Drehbuch: Gerhard Polt

Gerhard Polt spielt Ernst Held, einen verkannten bayerischen Heimatdichter, der von seiner Frau, einer wohlhabenden Hotelbesitzerin, nach einem platonischem Seitensprung achtkantig rausgeworfen wird. Held beginnt sich als Kellner eher erfolglos durchzuschlagen, bis sein Werk im Fernsehen abgefeiert wird.

Nachdem Gerhard Polts neuer Film „…und Äktschn!“ ein veritables Desaster ist, lohnt sich ein Blick auf sein deutlich besseres Frühwerk. Auch wenn sein Regiedebüt „Herr Ober!“ nicht so gut wie „Kehraus“ und „Man spricht deutsch“ ist.

Diese bierernste Nostalgie dominiert die bisweilen etwas einfallslos aneinandergereihten Elemente zeitgenössischer Gesellschaftssatire, bleibt dabei jedoch merkwürdig gegenstandslos. So ist Polts Regiedebüt weniger Komödie als vielmehr ein Heimatfilm ohne Heimat, dessen Ästhetik trotz aller Hiebe aufs Fernsehen von ebendiesem geprägt ist.“ (Fischer Film Almanach 1993)

Bedächtig-behäbig inszenierte Komödie um einen liebenswert-aufrechten Toren, mit satirischen Spitzen gegen das Fernsehen und die Kultur-Schickeria.“ (Zoom)

Die Musik ist von den Biermösl Blosn.

mit Gerhard Polt, Christiane Hörbiger, Ulrike Kriener, Robert Meyer, Natalia Lapina, Eisi Gulp

Hinweise

Wikipedia über „Herr Ober!“

Filmportal über „Herr Ober!“

Meine Besprechung von Frederick Bakers „…und Äktschn!“ (Österreich/Deutschland 2013 – mit Gerhard Polt in der Hauptrolle)


TV-Tipp für den 2. März: The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten

März 2, 2014

Pro 7, 20.15

The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten (USA 2011, Regie: Alexander Payne)

Drehbuch: Alexander Payne, Nat Faxon, Jim Rash

LV: Kaui Hart Hemmings: The Descendants, 2009 (Mit deinen Augen, Neuveröffentlichung unter „The Descendants“)

Auch im Paradies haben die Menschen alltägliche Probleme. So muss Rechtsanwalt Matt King (George Clooney) sich auf Hawaii mit der weiteren Nutzung des Landes, das seit Generationen im Familienbesitz ist und von ihm verwaltet wird, herumschlagen, seine Frau liegt nach einem Bootsunfall im Koma und er muss sich jetzt um seine beiden Töchter kümmern. Da erfährt er, dass seine Frau einen Liebhaber hatte.

Paynes Film ist eine feine, warmherzige und lebenskluge Komödie über Familien und andere alltägliche Probleme. Sein neuester Film „Nebraska“ läuft gerade im Kino.

mit George Clooney, Shailene Woodley, Beau Bridges, Robert Forster, Judy Greer, Matthew Lillard, Nick Krause, Amara Miller, Mary Birdsong, Rob Huebel, Patricia Hastie

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „The Descendants“

Rotten Tomatoes über „The Descendants“

Wikipedia über „The Descendants“ (deutschenglisch)

The Wall Street Journal: Interview mit Kaui Hart Hemmings über “The Descendants” (23. November 2011)

Stuttgarter Zeitung: Mein Interview mit Alexander Payne über „The Descendants“

Meine Besprechung von Alexander Paynes „The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten“ (The Descendants, USA 2011, mit George Clooney)

Meine Besprechung von Alexander Paynes „Nebraska“ (Nebraska, USA 2013)

Alexander Payne in der Kriminalakte

Meine Besprechung von Nat Faxon/Jim Rashs „Ganz weit hinten“ (The Way Way Back, USA 2013)


Die Oscar-Nominierungen 2014 – und meine Prognose der Gewinner (UPDATE: und die Gewinner)

März 1, 2014

(Update: 3. März: Oscar-Nacht ist um. Wie habe ich mich geschlagen? Einige Treffer sind dabei. Dass „Gravity“ so viele Oscars erhält, hätte ich nicht gedacht. Dass das von einem Briten inszenierte Sklavendrama bester Film wird, hätte ich auch nicht gedacht. Dass „American Hustle“ bei zehn Nominierungen und soviel Hype so schlecht abschneidet, wundert mich schon etwas. Dass meine Liebe zu „Nebraska“ nicht erwidert wird, enttäuscht mich. )

Dieses Jahr habe ich fast alle für die Oscars nominierten Filme gesehen und eine Vorhersage der Gewinner auf fundierter Basis machen; – wobei mehr Informationen nicht unbedingt zu besseren Entscheidungen führen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Und, auch wenn einige grandiose Leistungen vergessen wurden, ist die Auswahl der Nominierten durchgängig verdammt gut und in der Nacht vom Sonntag zum Montag, wenn die Oscars verliehen werden, wissen wir mehr.

Für Nachteulen überträgt Pro7 ab 00.40 Uhr. Die Verleihung beginnt um 01.30 Uhr und endet um 05.50 Uhr.

Also, dann:

Best Motion Picture of the Year

American Hustle (2013)

Captain Phillips (2013)

Dallas Buyers Club (2013)

Gravity (2013)

Her (2013) (Besprechung zum Kinostart)

MEIN TIPP: Nebraska (2013)

Philomena (2013)

GEWINNER: 12 Years a Slave (2013)

The Wolf of Wall Street (2013)

Best Performance by an Actor in a Leading Role

Christian Bale für American Hustle (2013)

MEIN TIPP: Bruce Dern für Nebraska (2013)

Leonardo DiCaprio für The Wolf of Wall Street (2013)

Chiwetel Ejiofor für 12 Years a Slave (2013)

GEWINNER: Matthew McConaughey für Dallas Buyers Club (2013)

Best Performance by an Actress in a Leading Role

Amy Adams für American Hustle (2013)

GEWINNER/MEIN TIPP: Cate Blanchett für Blue Jasmine (2013)

Sandra Bullock für Gravity (2013)

Judi Dench für Philomena (2013)

Meryl Streep für Im August in Osage County (2013)

Best Performance by an Actor in a Supporting Role

Barkhad Abdi für Captain Phillips (2013)

Bradley Cooper für American Hustle (2013)

Jonah Hill für The Wolf of Wall Street (2013)

MEIN TIPP: Michael Fassbender für 12 Years a Slave (2013)

GEWINNER: Jared Leto für Dallas Buyers Club (2013)

Best Performance by an Actress in a Supporting Role

Sally Hawkins für Blue Jasmine (2013)

Julia Roberts für Im August in Osage County (2013)

GEWINNER: Lupita Nyong’o für 12 Years a Slave (2013)

Jennifer Lawrence für American Hustle (2013)

MEIN TIPP: June Squibb für Nebraska (2013)

Best Achievement in Directing

GEWINNER/MEIN TIPP: Alfonso Cuarón für Gravity (2013)

Steve McQueen für 12 Years a Slave (2013)

David O. Russell für American Hustle (2013)

Martin Scorsese für The Wolf of Wall Street (2013)

Alexander Payne für Nebraska (2013)

Best Writing, Screenplay Written Directly for the Screen

American Hustle (2013): Eric Warren Singer, David O. Russell

Blue Jasmine (2013): Woody Allen

GEWINNER: Her (2013): Spike Jonze

MEIN TIPP: Nebraska (2013): Bob Nelson

Dallas Buyers Club (2013): Craig Borten, Melisa Wallack

Best Writing, Screenplay Based on Material Previously Produced or Published

Before Midnight (2013): Richard Linklater (Manche Einordnungen verstehe ich nicht. Denn für mich gehört „Before Midnight“ in die „Directly for the Screen“-Kategorie)

Captain Phillips (2013): Billy Ray

GEWINNER/MEIN TIPP: 12 Years a Slave (2013): John Ridley

The Wolf of Wall Street (2013): Terence Winter

Philomena (2013): Steve Coogan, Jeff Pope

Best Animated Feature Film of the Year

Die Croods (2013)

Ich – Einfach unverbesserlich 2 (2013)

Ernest & Célestine (2012)

GEWINNER: Die Eiskönigin – Völlig unverfroren (2013)

Kaze tachinu (2013)

Kein Tipp, weil ich keinen der Filme kenne, aber „Die Eiskönigin“ soll sehr gut sein.

Best Foreign Language Film of the Year

The Broken Circle (2012): Felix Van Groeningen (Belgien)

L’image manquante (2013): Rithy Panh (Kambodscha)

Die Jagd (Jagten, 2012): Thomas Vinterberg (Dänemark)

GEWINNER/MEIN TIPP: La Grande Bellezza – Die große Schönheit (2013): Paolo Sorrentino (Italien)

Omar (2013): Hany Abu-Assad (Palästina)

Best Achievement in Cinematography

GEWINNER/MEIN TIPP: Gravity (2013): Emmanuel Lubezki

Inside Llewyn Davis (2013): Bruno Delbonnel

Nebraska (2013): Phedon Papamichael

Prisoners (2013): Roger Deakins

The Grandmaster (2013): Philippe Le Sourd

Ab jetzt wird es schwierig, weil es doch sehr speziell wird.

Best Achievement in Editing

MEIN TIPP: 12 Years a Slave (2013): Joe Walker

American Hustle (2013): Alan Baumgarten, Jay Cassidy, Crispin Struthers

GEWINNER: Gravity (2013): Alfonso Cuarón, Mark Sanger

Captain Phillips (2013): Christopher Rouse

Dallas Buyers Club (2013): Martin Pensa, John Mac McMurphy

Best Achievement in Production Design

12 Years a Slave (2013): Adam Stockhausen, Alice Baker

MEIN TIPP: American Hustle (2013): Judy Becker, Heather Loeffler

Gravity (2013): Andy Nicholson, Rosie Goodwin, Joanne Woollard

GEWINNER: Der große Gatsby (2013): Catherine Martin, Beverley Dunn

Her (2013): K.K. Barrett, Gene Serdena

Best Achievement in Costume Design

MEIN TIPP: American Hustle (2013): Michael Wilkinson

GEWINNER: Der große Gatsby (2013): Catherine Martin

12 Years a Slave (2013): Patricia Norris

The Grandmaster (2013): William Chang

The Invisible Woman (2013): Michael O’Connor

Best Achievement in Makeup and Hairstyling

GEWINNER: Dallas Buyers Club (2013): Adruitha Lee, Robin Mathews

MEIN TIPP: Jackass: Bad Grandpa (2013): Steve Prouty

Lone Ranger (2013): Joel Harlow, Gloria Pasqua Casny

Best Achievement in Music Written for Motion Pictures, Original Score

(Argh, wie soll ich mich an die Musik eines vor Monaten gesehenen Films erinnern? Und soll ich hier bewerten, wie sehr die Musik den Film unterstützt – was dazu führt, dass sie nicht auffällt – oder wie sehr sie als eigenständige CD funktioniert – was dazu führt, dass sie sehr wahrscheinlich die Filmgeschichte stört?)

Die Bücherdiebin (2013): John Williams (Besprechung zum Kinostart)

GEWINNER: Gravity (2013): Steven Price (War da Musik im Film?)

Her (2013): William Butler, Andy Koyama

MEIN TIPP: Saving Mr. Banks (2013): Thomas Newman (Besprechung zum Kinostart)

Philomena (2013): Alexandre Desplat

Best Achievement in Music Written for Motion Pictures, Original Song

Ich – Einfach unverbesserlich 2 (2013): Pharrell Williams („Happy“)

GEWINNER: Die Eiskönigin – Völlig unverfroren (2013): Kristen Anderson-Lopez, Robert Lopez („Let It Go“)

MEIN TIPP (obwohl es wahrscheinlich „Ich“ oder „Die Eiskönigin“ wird): Mandela: Der lange Weg zur Freiheit (2013): Bono, Adam Clayton, The Edge, Larry Mullen Jr., Brian Burton („Ordinary Love“)

Her (2013): Karen O („The Moon Song“)

Best Achievement in Sound Mixing

(Hm, was ist jetzt genau für mich als Zuschauer der Unterschied zwischen „Sound Mixing“ und „Sound Editing“ und wie groß ist der Einfluss des Kinos auf meine Wahrnehmung des Sounds?)

GEWINNER: Gravity (2013): Skip Lievsay, Niv Adiri, Christopher Benstead, Chris Munro

MEIN TIPP (weil diese Blockbuster immer einen Oscar in einer Nebenkategorie kriegen): Der Hobbit – Smaugs Einöde (2013): Christopher Boyes, Michael Hedges, Michael Semanick, Tony Johnson

Captain Phillips (2013): Chris Burdon, Mark Taylor, Mike Prestwood Smith, Chris Munro

Inside Llewyn Davis (2013): Skip Lievsay, Greg Orloff, Peter F. Kurland

Lone Survivor (2013): Andy Koyama, Beau Borders, David Brownlow

Best Achievement in Sound Editing

MEIN TIPP (weil der Film mehr Nominierungen verdient hätte): All Is Lost (2013): Steve Boeddeker, Richard Hymns

Captain Phillips (2013): Oliver Tarney

GEWINNER: Gravity (2013): Glenn Freemantle

Der Hobbit – Smaugs Einöde (2013): Brent Burge

Lone Survivor (2013): Wylie Stateman

Best Achievement in Visual Effects

GEWINNER/MEIN TIPP: Gravity (2013): Timothy Webber, Chris Lawrence, David Shirk, Neil Corbould

Der Hobbit – Smaugs Einöde (2013): Joe Letteri, Eric Saindon, David Clayton, Eric Reynolds

Iron Man 3 (2013): Christopher Townsend, Guy Williams, Erik Nash, Daniel Sudick

Lone Ranger (2013): Tim Alexander, Gary Brozenich, Edson Williams, John Frazier

Star Trek: Into Darkness (2013): Roger Guyett, Pat Tubach, Ben Grossmann, Burt Dalton

Best Documentary, Feature

MEIN TIPP: The Act of Killing (2012): Joshua Oppenheimer, Signe Byrge Sørensen

Cutie and the Boxer (2013): Zachary Heinzerling, Lydia Dean Pilcher

Schmutzige Kriege – Dirty Wars (2013): Rick Rowley, Jeremy Scahill

Al midan (2013): Jehane Noujaim, Karim Amer

GEWINNER: 20 Feet from Stardom (2013): Morgan Neville

Das war’s. Denn die folgenden Filme kenne ich nicht.

Best Documentary, Short Subject

Cavedigger (2013): Jeffrey Karoff

Facing Fear (2013): Jason Cohen

Karama Has No Walls (2012): Sara Ishaq

GEWINNER: The Lady In Number 6 (2013): Malcolm Clarke, Carl Freed

Prison Terminal: The Last Days of Private Jack Hall (2013): Edgar Barens

Best Short Film, Animated

Feral (2012): Daniel Sousa, Dan Golden

Get a Horse! (2013): Lauren MacMullan, Dorothy McKim

GEWINNER: Mr Hublot (2013): Laurent Witz, Alexandre Espigares

Tsukumo (2012): Shuhei Morita

Room on the Broom (2012) (TV): Max Lang, Jan Lachauer

Best Short Film, Live Action

Aquel no era yo (2012): Esteban Crespo

Avant que de tout perdre (2013): Xavier Legrand

GEWINNER: Helium (2014): Anders Walter

Pitääkö mun kaikki hoitaa? (2012): Selma Vilhunen

The Voorman Problem (2012): Mark Gill


Neu im Kino/Filmkritik: Die introvertierte Komödie „Viva la Libertà“

März 1, 2014

Italien ist – jedenfalls politisch betrachtet – ein Irrenhaus, das damit auch die Vorlage für entsprechende Satiren bietet. Auch „Viva la Libertà“ ist eine Satire auf die italienische Politik.

Enrico Oliveri (Toni Servillo) ist der Vorsitzende der wichtigsten Oppositionspartei. Aber die Umfragen sind mies, alle kritisieren ihn und hoffen doch auf ihn, weil sie keine Alternative haben. Ihm wird das alles zu viel und er verschwindet spurlos. Sein engster Mitarbeiter Andrea Bottini (Valerio Mastandrea) deckt ihn zunächst, aber alle fragen nach Enrico. Da erfährt er von Enricos Bruder Giovanni (wieder Toni Servillo) und als dieser spontan in einem Restaurant einem Polit-Journalisten ein Interview als Enrico gibt und der Journalist glücklich über das Exclusiv-Interview von dannen zieht, hat Bottini eine grandiose Idee. Der Doppelgänger kann doch einige Tage den Parteivorsitzenden spielen. Das Aussehen passt und Giovanni muss halt einfach still sein.

Aber Giovanni, ein exzentrischer Philosoph zwischen Genie und Wahnsinn, der bis vor kurzem in einer geschlossenen Anstalt war und schon seit Ewigkeiten nicht mehr mit seinem Bruder gesprochen hat, denkt nicht daran. Mit einem beseelten Lächeln stellt er sich vor die Mikrofone und becirct die Massen mit halbphilosophischen Sentenzen. Die Öffentlichkeit ist begeistert. Endlich redet ein Politiker Klartext und spricht die Probleme des Landes ohne Scheuklappen an. Für mich waren Giovannis Sätze dagegen nur allgemeines Geplauder, das sich, mit abendländischer Bildung gesättigt, schön anhörte, aber nur mit anderen Worten, teils sogar noch wolkiger, die Sprechblasen der Politiker wiederholte.

Aber neben der Geschichte von Giovanni erzählt Roberto Andò, der die Vorlage und das Drehbuch schrieb und Regie führte, auch die Geschichte von Enrico, der nach Frankreich zu einer alten Geliebten (Valeria Bruni Tedeschi) flüchtete, bei ihr untertaucht, sich mit ihrem neuen Freund, einem Regisseur, über Filme unterhält (denn die Oliveri-Brüder sind auch große Filmfans) und schließlich bei dem Dreh für einen Film mithilft. Hier findet er sein kleines Glück. Jedenfalls für den Moment.

Viva la Libertà“ ist eine im gemäßigten Tempo erzählte melancholische Komödie der leisen Tönen, in der wenig über die italienische Politik (als Politik-Komödie versagt der Film kläglich), aber viel über die Midlife-Crises eines Mannes erfahren. Denn Enrico fragt sich, ob er in der Vergangenheit die richtigen Entscheidungen getroffen hat oder ob er nicht doch mit Danielle und einer Arbeit im Filmgeschäft glücklicher geworden wäre.

Und Toni Servillo (zuletzt „La Grande Bellezza – Die große Schönheit“) liefert in einer Doppelrolle eine weitere Glanzleistung.

Viva la Liberta - Plakat

Viva la Libertà (Viva la Libertà, Italien 2013)

Regie: Roberto Andò

Drehbuch: Roberto Andò, Angelo Pasquin

LV: Roberto Andò: Il trono vuoto, 2012

mit Toni Servillo, Valerio Mastandrea, Valeria Bruni Tedeschi, Michela Cescon, Anna Bonaiuto, Eric Trung Nguyen

Länge: 96 Minuten

FSK: ab 0 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Viva la Libertà“

Moviepilot über „Viva la Libertà“

Rotten Tomatoes über „Viva la Libertà“ (derzeit noch keine Besprechungen)

Wikipedia über „Viva la Libertà“ (englisch, italienisch)


TV-Tipp für den 1. März: Sphere – Die Macht aus dem All

März 1, 2014

RTL II, 22.35

Sphere – Die Macht aus dem All (USA 1998, Regie: Barry Levinson)

Drehbuch: Stephen Hauser, Paul Attanasio, Kurz Wimmer (Adaption)

LV: Michael Crichton: Sphere, 1987 (Sphere – Die Gedanken des Bösen)

Als auf dem Meeresgrund ein Raumschiff entdeckt, wird, soll eine Gruppe Wissenschaftler es erforschen – und wird schnell mit seltsamen Ereignissen konfrontiert.

Science-Fiction-Film, der das Genre nicht neu erfindet und zu lang geraten ist (134 Minuten!), aber mit einer guten Besetzung punktet.

befriedigendem Film“ (Fischer Film Almanach 1999)

mit Dustin Hoffman, Sharon Stone, Samuel L. Jackson, Peter Coyote, Lief Schreiber, Queen Latifah

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Sphere“

Wikipedia über „Sphere“ (deutsch, englisch)

Mein Nachruf auf Michael Crichton

Meine Besprechung von Barry Levinsons „The Bay – Nach Angst kommt Panik“ (The Bay, USA 2012)