
Die Vorlage für Rainer Werner Fassbinders letzten Film, der ruhig mal im Fernsehen laufen oder in Deutschland auf Blu-ray/DVD veröffentlicht werden könnte.

Die Vorlage für Rainer Werner Fassbinders letzten Film, der ruhig mal im Fernsehen laufen oder in Deutschland auf Blu-ray/DVD veröffentlicht werden könnte.
NDR, 23.30
Die Unbestechlichen – The Untouchables (The Untouchables, USA 1987)
Regie: Brian De Palma
Drehbuch: David Mamet
Grandioser Gangsterfilm über den Kampf von Eliot Ness und seiner unbestechlichen Mitstreiter gegen Al Capone.
„Mit der ihm eigenen formalen Brillanz hat Brian De Palma diesen authentischen Fall inszeniert. Seine Liebe zum Detail, ausgeklügelte Kamerafahrten und Einstellungen, Ennio Morricones emotionaler Soundtrack und die lakonisch-präzise Charakterisierung der Personen machen den Film zu einem Augen- und Ohrenschmaus.“ (Fischer Film Almanach 1988)
Sean Connery gewann den Oscar als bester Nebendarsteller.
Mit Kevin Costner, Robert de Niro, Sean Connery, Charles Martin Smith, Andy Garcia, Jack Kehoe
Hinweise
Rotten Tomatoes über „ Die Unbestechlichen“
3sat, 22.25
Iraqi Odyssey – Meine Familie aus Bagdad (Schweiz/Deutschland/Irak 2014)
Regie: Samir
Drehbuch: Samir
Samir erzählt die Geschichte seiner Familie, die aus dem Irak flüchten musste und heute verstreut auf der ganzen Welt lebt, und seines Geburtslandes Irak von den fünfziger Jahren bis in die Gegenwart.
Leider wird die von Samir selbst auf auf neunzig Minuten gekürzte Version gezeigt.
Dabei langweilt auch die dreistündige Version in keiner Sekunde – und sie eröffnet einen anderen Blick auf das Land.
Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.
mit Samira Jamal Aldin, Sabah Jamal Aldin, Jamal Al Tahir, Tanya Uldin, Souhair Jamal Aldin, Samir
Moviepilot über „Iraqi Odyssey“
Rotten Tomatoes über „Iraqi Odyssey“
Wikipedia über „Iraqi Odyssey“
Berlinale über „Iraqi Odyssey“
Meine Besprechung von Samirs „Iraqi Odyssey“ (Schweiz/Deutschland/Irak 2014)
RTL II, 20.15
Das erstaunliche Leben des Walter Mitty (The Secret Life of Walter Mitty, USA 2013)
Regie: Ben Stiller
Drehbuch: Steven Conrad
LV: James Thurber: The Secret Life of Walter Mitty, 1939 (Walter Mittys Geheimleben, Kurzgeschichte, Erstveröffentlichung in „The New Yorker“)
Walter Mitty arbeitet im Fotoarchiv des „Life Magazine“ und in seiner Fantasie erlebt er die tollsten Abenteuer. Sein Leben ändert sich, als auf dem Titelbild der letzten Ausgabe des Magazins ein von dem wagemutigem Fotografen Sean O’Connell gemachtes Bild erscheinen soll. Denn dummerweise findet Mitty das Negativ nicht. Also macht er sich auf den Weg. Er sucht O’Connell und erlebt dabei die erstaunlichsten Abenteuer.
mit Ben Stiller, Kirsten Wiig, Sean Penn, Shirley MacLaine, Adam Scott, Kathryn Hahn, Patton Oswalt, Adrian Martinez
Wiederholung: Montag, 21. Juli, 02.30 Uhr (Taggenau!)
Hinweise
Moviepilot über „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“
Metacritic über „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“
Rotten Tomatoes über „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“
Wikipedia über „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ (deutsch, englisch)
RBB, 23.30
Eine Frau mit berauschenden Talenten (La daronne, Frankreich 2020)
Regie: Jean-Paul Salomé
Drehbuch: Hannelore Cayre, Jean-Paul Salomé, Antoine Salomé (Zusammenarbeit)
LV: Hannelore Cayre: La daronne, 2017 (Die Alte)
Patience Portefeux (Isabelle Huppert) kommt als schlecht bezahlte Übersetzerin für das Pariser Drogendezernat gerade so über die Runden. Als sie bei einem Telefonat von einem großen Drogendeal erfährt, in den der Sohn einer Pflegerin ihrer Mutter involviert ist, hat sie eine Idee. Kurz darauf hat sie anderthalb Tonnen Haschich im Keller eines Mietshauses gelagert und sie beginnt die Drogen an die richtigen Männer zu verkaufen. Während die Polizei unbedingt die neue Drogengroßhändlerin schnappen will.
Wundervollen Krimikomödie zu einer berauschenden Uhrzeit.
Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.
mit Isabelle Huppert, Hippolyte Girardot, Farida Ouchani, Liliane Rovère, Iris Bry, Nadja Nguyen, Rebecca Marder, Rachid Guellaz, Mourad Boudaoud, Youssef Sahraoui, Kamel Guenfoud
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Hannelore Cayre: Die Alte
(übersetzt von Iris Konopik)
Argument Verlag, 2019
208 Seiten
18 Euro
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Originalausgabe
La daronne
Éditions Métailié, Paris 2017
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Hinweise
AlloCiné über „Eine Frau mit berauschenden Talenten“
Moviepilot über „Eine Frau mit berauschenden Talenten“
Wikipedia über „Eine Frau mit berauschenden Talenten“ (deutsch, französisch)
Meine Besprechung von Hannelore Cayres „Der Lumpenadvokat“ (Commis d’office, 2004)
Meine Besprechung von Hannelore Cayres „Das Meisterstück“ (Toiles de maitre, 2005)
Meine Besprechung von Hannelore Cayres „Die Alte“ (La daronne, 2017)
Meine Besprechung von Hannelore Cayres „Reichtum verpflichtet“ (Richesse oblige, 2020)
Meine Besprechung von Hannelore Cayres „Finger ab“ (Les doigts coupés, 2024)
Meine Besprechung von Jean-Paul Salomés „Eine Frau mit berauschenden Talenten“ (La daronne, Frankreich 2020) und der DVD
Martin Cruz Smith ( 3. November 1942,Reading, Pennsylvania – 11. Juli 2025 in San Rafael, Kalifornien)
Erst jetzt, via einer Mitteilung seines Verlags Simon & Schuster, macht die Nachricht von seinem Tod die Runde. Martin Cruz Smith, der Erfinder von Arkadi Renko, starb bereits am 11. Juli. Er hatte Parkinson.
Arkadi Renko hatte seinen ersten Auftritt 1981 in dem in Moskau spielendem Thriller „Gorki Park“. Der mit dem CWA Gold Dagger ausgezeichnete Roman war für Smith, der in den siebziger Jahren bereits mehrere Spannungsromane, teils unter Pseudonym (u. a. Simon Quinn und Nick Carter), veröffentlichte, der große, weltweite Durchbruch. In dem Roman 1980 spielendem Thriller muss Chefinspektor Arkadi Renko den Mord an drei im Gorki Park ermordeten Menschen aufklären. Eine Verfilmung und in den folgenden Jahren zehn weitere Renko-Romane folgten. Der letzte, „Hotel Ukraine“, erschien im Original am 8. Juli. In den elf Renko-Thrillern, die unabhängig voneinander gelesen werden können, zeichnet Martin Cruz Smith die Entwicklungen in der Sowjetunion in den vergangenen Jahrzehnten nach.
Parallel dazu schrieb er vier historische Standalone-Thriller, die ebenfalls von der Kritik gelobt und seinen Lesern geliebt wurden.
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Hinweise
Wikipedia über Martin Cruz Smith (deutsch, englisch)
Homepage von Martin Cruz Smith
Meine Besprechung von Martin Cruz Smiths „Gorki Park“ (Gorky Park, 1981)
Meine Besprechung von Martin Cruz Smiths „Stalins Geist“ (Stalin’s Ghost, 2007)
Meine Besprechung von Martin Cruz Smiths „Die goldene Meile“ (Three Stations, 2010)
Meine Besprechung von Martin Cruz Smiths „Tatjana“ (Tatjana, 2013)
BR, 22.45
Convoy (Convoy, USA 1978)
Regie: Sam Peckinpah
Drehbuch: Bill L. Norton
LV: Song „Convoy“ von C. W. McCall
Zünftige Truckeraction von Sam Peckinpah mit einer hauchdünnen Story (Sheriff Wallace verfolgt Trucker Rubber Duck nach einer Kneipenschlägerei quer durch das Land. Immer mehr Trucker schließen sich Rubber Duck an. Die Polizei rüstet hemmungslos gegen die Gesetzlosen auf.) und vielen Autostunts.
Die Dreharbeiten waren ziemlich chaotisch, die alten Peckinpah-Fans enttäuscht, viele Jüngere (auch ich) wurden durch „Convoy“ zum Peckinpah-Fan und an der Kinokasse war der Film auch erfolgreich.
„Fraglos ist dies Peckinpahs lässigster, nettester und harmlosester Film.“ (Ulrich von Berg: Sam Peckinpah – Ein Outlaw in Hollywood, 1987)
„ action-betontes Popcornkino (…) ein weniger bedeutender Film Peckinpahs“ (Mike Siegel: Passion & Poetry – Sam Peckinpah in Pictures, 2003)
mit Kris Kristofferson, Ali MacGraw, Ernest Borgnine, Burt Young, Madge Sinclair, Seymour Cassel
Hinweise
Wikipedia über „Convoy“ (deutsch, englisch)
Meine Besprechung von Sam Peckinpahs „Gefährten des Todes“ (The deadly Companions, USA 1961)
„Leonora im Morgenlicht“ reiht sich ein in eine Reihe neuerer ‚Biopics‘, die alle einige ärgerliche Gemeinsamkeiten haben und weil ich gleich auf diese Gemeinsamkeiten eingehe, bin ich vielleicht etwas ungerecht gegenüber „Leonora im Morgenlicht“.
Vor einigen Jahren war es ein beliebter Vorwurf gegen Biopics, dass sie nur ein verfilmter Wikipedia-Artikel seien. Brav und chronologisch wurde das Leben des Porträtierten von der Wiege bis zur Bahre nachgezeichnet. Das Ergebnis war meistens ziemlich langweilig. Deutlich gelungener waren Biopics, die sich, wie „Selma“, auf einen Aspekt oder einen wichtigen Moment im Leben des Porträtierten konzentrieren.
Jetzt gibt es zwei neue Trends. Der eine und sehr begrüßenswerte Trend ist, dass es auch Biopics über vergessene Personen gibt. Meistens handelt es sich dabei um Frauen, deren Leistungen bislang nicht wirklich gewürdigt wurden oder deren Leistungen in Vergessenheit gerieten. Diese Biographien können einen vollkommen neuen Blick auf die Geschichte eröffnen.
Der andere Trend ist, dass in dem Film ein mehr oder weniger langer Abschnitt im Leben des Porträtierten gezeigt wird, in dem er noch nicht bekannt war. Seine spätere Berühmheit ist in dem Moment noch nicht einmal ein spinnerter Traum. So schildert „Saint-Exupéry“ Antoine de Saint-Exupérys Suche nach seinem besten Freund, der bei einem eigentlich unmögliche Flug über die Anden spurlos verschwindet. Das ist eine spannende Geschichte, die als Abenteuerfilm mit anderen Namen genausogut funktionieren würde. Schließlich spielt die Geschichte Jahre bevor Saint-Exupery „Der kleine Prinz“ schrieb.
Oder „Niki de Saint Phalle“ und eben jetzt „Leonora im Morgenlicht“. Beide Künstlerbiopics enden vor ihrem Durchbruch und noch bevor sie ihre bekanntesten Werke schufen. In beiden Biopics wird das Werk der Künstlerin nicht gezeigt und es wird auch nichts über ihre künstlerische Vision gesagt. Ihre Ideen und ihr Werk bleiben eine Leerstelle. Im Abspann wird dann in wenigen Worten darauf hingewiesen, dass XYZ später eine wichtige Künstlerin wurde.
Beide Male, schließlich sind Niki de Saint Phalle und Leonora Carrington keine unbekannten Künstlerinnen, sollte es sicher zu einer Neubetrachtung ihres Lebens und ihrer Leistungen kommen. Beide Male scheitert der Film. Nicht grandios, sondern erbärmlich.
Diese Ignoranz gegenüber ihrem Werk wiederholt dann, mit einer kleinen Änderung, nur altbekannte Vorurteile über das künstlerische Schaffen von Frauen.
Früher – und dafür müssen wir gar nicht so weit in die Vergangenheit zurückblicken – wurde, so die allgemein akzeptierte Erzählung, große Kunst von Männern gemacht. Frauen waren bestenfalls ihre Musen. Wenn sie sich dann doch künstlerisch betätigten, schufen sie bestenfalls Werke minderer Qualität, die von einem Kunstkritiker getrost ignoriert werden konnten. Und Frauen waren hysterisch, frigide, wahnsinnig, verrückt und immer kurz vor einer Einweisung in ein Irrenhaus. Sie waren schön anzusehendes Beiwerk.
Dieses Bild reflektiert die gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen Frauen nur als Teil des Mannes existieren durften. Über die Qualität der Arbeiten der Künstlerinnen sagt es nichts aus.
In den neueren Filmen soll es eine Neubetrachtung geben. Die porträtierte Frau soll vom Objekt zum Subjekt werden. Ihre Leistungen sollen anerkannt werden. Das ist die lobenswerte Absicht. In den jüngst entstandenen Biopics werden dann die alten Muster einfach wiederholt.
Früher war die Frau hysterisch und wurde in eine psychiatrische Klinik eingewiesen und nach dem damaligen Stand der Wissenschaft behandelt. Mit ihren Werken musste man sich nicht beschäftigen, weil sie nicht zurechnungsfähig war.
Heute ist, wie „Niki de Saint Phalle“ und „Leonora im Morgenlicht“ zeigen, die Frau hysterisch und wird in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Ihre Werke, die wir nicht sehen, sind, so behauptet der Film, gut, weil sie in einer Klinik war und eine Frau ist.
Früher waren ihre Werke schlecht, weil sie eine Verrückte war; heute sind ihre Werke gut, weil sie eine Verrückte war. Über ihre Werke wird damals und heute nicht geredet. Heute ist diese Missachtung des Werkes der Künstlerin allerdings schmerzhafter als früher. Denn jetzt wollen die Regisseurinnen (in diesem Fall sind es fast ausschließlich Frauen) die Leistungen einer Geschlechtsgenossin feiern. Und sie tun es dann nicht.
Immer wieder – Margarethe von Trottas desaströses Drama „Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“ oder Charlène Faviers „Oxana“ (das Biopic über die Femen-Gründerin/Künstlerin Oxana Schatschko läuft nächste Woche an) müssen hier ebenfalls erwähnt werden – wird die porträtierte Frau auf das Hysterische und ihr Aussehen reduziert.
Neben der Missachtung des Werkes der Surrealistin Leonora Carrington (1917 – 2011), das inzwischenn zu Höchstpreisen verkauft wird, hat das von Thor Klein und Lena Vurma geschriebene und inszenierte Biopic „Leonora im Morgenlicht“ mit weiteren Problemen zu kämpfen. Sie erzählen Leonora Carringtons Leben sehr elliptisch. Ein Zusammenhang zwischen den einzelnen Szenen und warum diese Episoden für Carringtons Leben und Werk wichtig sind, ist kaum bis überhaupt nicht erkennbar. Die lahmen Dialoge erschöpfen sich in nebulösen Andeutungen. So wird mehrmals gesagt, sie habe schlimmes erlebt, aber es wird niemals deutlich gesagt, welche schlimmen Erlebnisse genau gemeint sind. Hintergrundgeräusche, auch bei einer Künstlerparty in einer Pariser Wohnung, sind fast nie zu hören. Das verleiht dem gesamten Film eine unnatürlich-künstliche Atmosphäre. Dass Dialoge oft ohne Schnitt aufgenommen wurden, ist nicht schlecht. Aber die gewählten Blickwinkel und was im Bild fokussiert wurde, irritieren immer wieder. Dazu kommen eine vollkommen unvermittelt kommende Sexszene von Carrington mit ihrem Liebhaber Max Ernst und, kurz darauf, eine ebenso unvermittelte und überflüssige Nacktszene von ihr auf dem Dach eines Bauernhofs. Beide Male darf die sich erfolgreich um maximale Ausdruckslosigkeit bemühende Carrington-Darstellerin Olivia Vinall ihren wohlproportionierten Körper zeigen. Beide Male ist es vollkommen unwichtig für die zwischen 1938 und den frühen fünfziger Jahren, zwischen Paris, Südfrankreich, Spanien (mit einem Klinikaufenthalt) und an verschiedenen Orten in Mexiko spielende Filmgeschichte.
„Leonora im Morgenlicht“ ist kein verfilmter Wikipedia-Artikel. Aber es ist eine gute Idee, vor oder nach dem Film den Wikipedia-Artikel über Leonora Carrington zu lesen. Dann werden einige Episoden verständlicher, man begreift ihre künstlerische Leistung und erfährt, dass sie nicht nur eine Malerin war. Danach kann man weiterklicken zu den Texten über den Surrealismus.

Leonora im Morgenlicht (Deutschland/Mexiko/Großbritannien/Rumänien 2025)
Regie: Thor Klein, Lena Vurma
Drehbuch: Thor Klein, Lena Vurma
LV: Elena Poniatowska: Leonora, 2011 (Frau des Windes)
mit Olivia Vinall, Alexander Scheer, István Téglás, Ryan Gage, Cassandra Ciangherotti, Luis Gerardo Méndez, Wren Stembridge
Länge: 103 Minuten
FSK: ab 12 Jahre
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internationaler Titel: Leonora in the morning light
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Hinweise
Filmportal über „Leonora im Morgenlicht“
Moviepilot über „Leonora im Morgenlicht“
Rotten Tomatoes über „Leonora im Morgenlicht“
Wikipedia über Leonora Carrington (deutsch, englisch)
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Außerdem: Arte präsentiert die Doku „Leonora Carrington – Fantastische Surrealistin“ (USA 2017, Regie: Teresa Griffiths):
Leonora Carrington lebte und arbeitete im Paris der Surrealisten an der Seite von Künstlern wie Max Ernst, André Breton und Pablo Picasso – und starb dennoch als weitgehend Unbekannte in Mexiko-Stadt. Die Dokumentation folgt dem bemerkenswerten Lebensweg der Künstlerin entlang ihres ungewöhnlichen und bewegenden Werks, das in jüngster Zeit Millionen-Dollar-Preise erzielt.
Ihre Bilder sind voller märchenhafter Figuren, tierischen Mischwesen und mystischen Szenen – die britisch-mexikanische Künstlerin Leonora Carrington schuf in ihrem umfangreichen Werk eine traumhaft-poetische Gegenwelt.
Carrington war eine weibliche Ikone des Surrealismus und mischte mit ihrer Extravaganz und ihrem provokanten Stil die männlich dominierte Künstlerbewegung im Paris der 1930er Jahre auf. 1937 zog sie mit ihrem Geliebten, dem deutschen Maler Max Ernst, nach Saint-Martin-d’Ardèche, doch der Zweite Weltkrieg sowie eine schwere Nervenkrise brachte das Paar auseinander und zwang Leonora Carrington zur Emigration.
1942 verließ Carrington Europa in Richtung New York, ein Jahr später zog sie nach Mexiko-Stadt, wo sie den ungarischen Fotojournalisten Chiki Weisz heiratete und ihr künstlerisches Schaffen und ihre fantasievollen Ausdrucksformen weitertrieb. Bis ins hohe Alter hinein arbeitete sie rastlos an zahlreichen Skulpturen, Zeichnungen und Gemälden, die in den großen Museen der Welt zu sehen sind. Nebenbei schrieb sie Erzählungen, Romane und Theaterstücke von hoher dichterischer Kompetenz.
In einer reichen Mischung aus animierten Gemälden, kunstvoll gestalteten Tableaus, Archivmaterialien, Zitaten aus ihren literarischen Texten und Interviews mit Experten, Weggefährten und Familienmitgliedern erkundet die Dokumentation das Leben und Werk einer der wichtigsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts, deren poetischer Wagemut bis heute Zeichen setzt.
Die BBC-Koproduktion wurde 2018 als „Best Arts Documentary“ mit dem renommierten John Grierson Award ausgezeichnet.
(Arte über die Doku)
Im Moment wird in Großbritannien, ausgehend von einer ausführlichen Reportage im „Observer“, über den Wahrheitsgehalt von „Der Salzpfad“ gestritten. Dabei geht es mehr um Raynor Winns Sachbuch-Bestseller als um Marianne Elliotts darauf basierendem Film.
Buch und Film erzählen, wie Raynor (Gillian Anderson) und Moth Winn (Jason Isaacs), nach dem Verlust ihres Hauses, sich auf eine über tausend Kilometer lange Wanderung entlang der Küste Südenglands begeben. Sie wollen den South West Coast Path von seinem Startpunkt in Minehead, Somerset, entlang der Küste von Devon und Cornwall bis nach Poole Harbour, Dorset, abwandern. Sie haben keine Erfahrung mit längeren Wanderungen. Ihre Ausrüstung probieren sie zum ersten Mal auf der Wanderung aus. Als Führer haben sie ein zerfleddertes Wanderbuch. Außerdem ist Moth krank. Er hat
Kortikobasale Degeneration (CBD), eine unheilbare, seltene neurodegenerative Erkrankung des Nervensystems. Anstrengende Wanderungen können sie rapide verschlimmern.
Elliotts Film gehört in das erfolgreiche, inhärent zur Banalität neigende Genre der Wandererfilme, in denen der Protagonist sich auf eine lange Wanderung durch fotogene Landschaften begibt und zu sich selbst findet. Gerne greifen die Filme auf Bestseller zurück. So ist schon ein Grundpublikum vorhanden. Den Rest besorgt die Zuarbeit verschiedener Touristenbüros, die dann wiederum mit dem Film werben können. Es sind Feelgood-Filme für ein älteres Publikum, das anderen Menschen zusehen will, wie sie Bilanz über ihr bisheriges Leben ziehen und sich dabei nach dem Sinn des Lebens fragen.
Schon beim Ansehen des Films waren für mich zwei Punkte seltsam, die auch von Chloe Hadjimatheou in ihrer „Observer“-Reportage (erste Reaktionen) aufgegriffen wurden. Nämlich der rapide Abstieg des Ehepaares von anscheinend durchaus vermögenden Unternehmern zu Obdachlosen, weil sie schlecht beraten, betrogen und zu Unrecht verurteilt wurden, und die wundersame Heilung von Moth durch die Wanderung. Sicher, Ärzte können sich irren (wobei sich bei ihm viele Ärzte über viele Jahre geirrt haben müssen) und es gibt wundersame Genesungen. Trotzdem ist es etwas seltsam und ziemlich gefährlich, jeden ärztlichen Rat zu ignorieren und mit dem Beginn der Wanderung auf die verschriebenen Tabletten (jaja, nicht immer sind Tabletten gut) zu verzichten.
Hadjimatheou schreibt, dass die Winns vor ihrer Wanderung in halbseidene, möglicherweise eindeutig betrügerische Finanzgeschäfte verwickelt waren. Sie hatten Schulden und besaßen in Frankreich eine schon seit Ewigkeiten baufällige Bruchbude. Unabhängig von persönlicher Schuld und Unschuld waren sie nicht so unschuldig und arm, wie sie in ihrem Buch und damit verbundenen öffentlichen Auftritten suggerieren. Im Film wird diese Geschichte als Hintergrundgeschichte in Rückblenden nur kurz angerissen.
Die für die Reportage von ihr befragten Ärzte bezweifeln, dass Moth CBD hat. Ihnen sei kein Fall bekannt, in dem an CBD erkrankte Menschen so lange und so schmerz- und symptomfrei lebten. Normalerweise würden sie nach der Diagnose innerhalb weniger Jahre sterben.
Wenn wir „Der Salzpfad“, unabhängig vom Wahrheitsgehalt der Geschichte, einfach als weiteren Beitrag zum Wandererfilmgenre betrachten, dann punktet er mit seinen Landschaftsaufnahmen, den guten Schauspielern, vor allem natürlichn den Hauptdarstellern Gillian Anderson und Jason Isaacs, und dem erwartbar ruhigem Erzähltempo. So schaffen die Winns am ersten Tag ihrer Wanderung gerade vier (!) Kilometer. Es passiert immer etwas, sie begegnen mehr oder weniger netten Einheimischen, suchen dringend einen Ort für die Notdurft und lernen, dass sie ihr Zelt an bestimmten Orten nicht aufbauen sollten. Das ist alles, trotz der Beschwernisse einer langen Wanderung, ziemlich nett, beschaulich und nicht wirklich zum Nachdenken anregend.

Der Salzpfad (The Salt Path, Großbritannien 2024)
Regie: Marianne Elliott
Drehbuch: Rebecca Lenkiewicz
LV: Raynor Winn: The Salt Path, 2018 (Der Salzpfad)
mit Gillian Anderson, Jason Isaacs, James Lance, Hermione Norris
Länge: 116 Minuten
FSK: ab 6 Jahre
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Hinweise
Moviepilot über „Der Salzpfad“
Metacritic über „Der Salzpfad“
WDR, 23.45
Geheimnis eines Lebens (Red Joan, USA 2018)
Regie: Trevor Nunn
Drehbuch: Lindsay Shapero
LV: Jennie Rooney: Red Joan, 2013 (Geheimnis eines Lebens)
Im Mai 2000 wird die 87-jährige Joan Stanley verhaftet. Sie soll ab dem Zweiten Weltkriegs für die Sowjetunion spioniert haben.
Von einem wahren Fall inspiriertes Agentendrama, das Theaterregisseur Trevor Nunn in Rückblenden erzählt. Angesichts des Potentials der Geschichte und der Schauspieler eine enttäuschende Angelegenheit. Wobei die Romanvorlage auch nicht spannender ist.
Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.
mit Judi Dench, Sophie Cookson, Stephen Campbell Moore, Tom Hughes, Tereza Srbova, Ben Miles, Freddie Gaminara
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Die Vorlage

Geheimnis eines Lebens von Jennie Rooney
Jennie Rooney: Geheimnis eines Lebens
(übersetzt von Stefanie Retterbush)
Goldmann, 2019
560 Seiten
9,99 Euro (E-Book)
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Originalausgabe
Red Joan
Chatto & Windus, London, 2013
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Hinweise
Moviepilot über „Geheimnis eines Lebens“
Metacritic über „Geheimnis eines Lebens“
Rotten Tomatoes über „Geheimnis eines Lebens“
Wikipedia über „Geheimnis eines Lebens“ (deutsch, englisch)
Meine Besprechung von Trevor Nunns „Geheimnis eines Lebens“ (Red Joan, USA 2018)
Meine Besprechung von Jennie Rooneys „Geheimnis eines Lebens“ (Red Joan, 2013)


Wer nur nach dem Cover geht, kann diese vor wenigen Tagen erschienen Bücher leicht verwechseln. Schließlich wurde nur ein leicht anderer Bildausschnitt gewählt.
Der Inhalt ist dann sehr verschieden:
„Das Nest“ (Pendragon) von Sophie Morton-Thomas ist ein langsam erzählter Vorstadt-Noir über eine Vogelbeobachterin in einem englischen Küstendorf. Als die Lehrerin ihres Sohnes verschwindet, beginnt die Gerüchteküche zu brodeln.
„Durch das Raue zu den Sternen“ (Klett-Cotta) von Christopher Kloeble ist ein tragikomischer Roman über ein in einem bayerischem Dorf lebendes dreizehnjähriges Mädchen, das in einem weltberühmtem Knabenchor singen möchte.
Ein Buch liegt auf meinem Schreibtisch.
3sat, 20.15
Das indische Tuch (Deutschland 1963)
Regie: Alfred Vohrer
Drehbuch: Georg Hurdalek, H. G. Petersson
LV: Edgar Wallace: The frightened lady, The case of the frightened lady, The mystery of the frightened lady, Criminal at large, 1932 (Der Würger, Das indische Tuch)
Die liebe Verwandtschaft soll nach dem Tod von Lord Lebanon und vor der Testamentseröffnung einige Tage gemeinsam im Schloss verbringen. Dummerweise geht ein Mörder um, der die potentiellen Erben, dem 10-kleine-Negerlein-Prinzip gehorchend, der Reihe nach mit dem titelgebenden indischen Tuch tötet.
Das übliche: einige Gags, viele Tote und eine eher blöde Schlusspointe.
Mit Heinz Drache, Corny Collins, Klaus Kinski, Hans Nielsen, Gisela Uhlen, Hans Nielsen, Elisabeth Flickenschildt, Eddi Arent, Siegfried Schürenberg, Hans Clarin, Ady Berber
Wiederholung: Donnerstag, 17. Juli, 01.35 Uhr (Taggenau!)
Hinweise
Filmportal über „Das indische Tuch“
Wikipedia über „Das indische Tuch“ (deutsch, englisch) und über Edgar Wallace (deutsch, englisch)
Edgar Wallace – The Official Site
Krimi-Couch über Edgar Wallace
Meine Besprechung der Edgar-Wallace-Verfilmung „Der Zinker“ (Deutschland 1931)
Meine Besprechung der Edgar-Wallace-Verfilmung “Der Doppelgänger” (Deutschland 1934)
3sat, 20.15
Die toten Augen von London (Deutschland 1961)
Regie: Alfred Vohrer
Drehbuch: Trygve Larsen (Pseudonym von Egon Eis)
LV.: Edgar Wallace: The dark eyes of London, The croakers, 1924 (Die toten Augen von London)
Inspektor Holts sucht den Mörder mehrerer reicher Senioren. Seine Ermittlungen führen ihn in das Blindenheim des undurchsichtigen Reverend Dearborn.
Alfred Vohrers Einstand bei der Wallace-Reihe wurde damals von 3,4 Millionen Menschen im Kino gesehen. Er drehte „den ersten und einzigen ´Brutal-Wallace´, einen Horror-Schocker von unglaublicher Intensität und Spannung. Nie wieder gab es in einem Wallace-Krimi eine derartige Häufung ausgefallenster Sadismen, die aber Vohrer und Drehbuchautor Trygve Larsen so klug dem gesamten Handlungsablauf unterordneten, dass nie der Verdacht von Brutalität um ihrer selbst willen aufkommt. Trotzdem atmet der Zuschauer auf, wenn der Spuk zu Ende ist und die Verbrecher zur Strecke gebracht sind…Der Film ist ein Horror-Klassiker, was sich bis heute allerdings noch nicht herumgesprochen hat.“ (Florian Pauer: Die Edgar Wallace-Filme). Puh.
Etwas weniger euphorisch: „ein ausgezeichneter Film des Wallace-Debütanten Vohrer, der fortan am stärksten die Serie beeinflussen sollte.“ (Joachim Kramp: Hallo – Hier spricht Edgar Wallace!“)
Die kommenden Tagen erfreut 3sat, immer um 20.15 Uhr, den Edgar-Wallace-Fan mit „Das indische Tuch“ (am Mittwoch, den 16. Juli) und „Der Zinker“ (am Donnerstag, den 17. Juli),
Mit Joachim Fuchsberger, Karin Baal, Dieter Borsche, Eddi Arent, Klaus Kinski, Wolfgang Lukschy, Ann Savo, Harry Wüstenhagen, Ady Berber
Wiederholung: Mittwoch, 16. Juli, 03.05 Uhr (Taggenau!)
Hinweise
Filmportal über „Die toten Augen von London“
Wikipedia über „Die toten Augen von London“ (deutsch, englisch) und über Edgar Wallace (deutsch, englisch)
Edgar Wallace – The Official Site
Krimi-Couch über Edgar Wallace
Meine Besprechung der Edgar-Wallace-Verfilmung „Der Zinker“ (Deutschland 1931)
Meine Besprechung der Edgar-Wallace-Verfilmung “Der Doppelgänger” (Deutschland 1934)

Manche Behauptungen, beispielsweise, dass Adolf Hitler kein Nazi, sondern ein Kommunist war, sind so absurd, dass man sich fragt, ob die Person, die das sagt gerade vollkommen wahnsinnig wurde oder als Komiker reüssieren will. Manchmal ist das so. Aber manchmal ist sie einfach nur rechtsextrem und versucht mit absurden Behauptungen, Zweifel zu streuen und die Geschichte im Handstreich umzudeuten.
Wie das gemacht wird und teils gelingt zeichnet Volker Weiß in seinem neuen Buch „Das Deutsche Demokratische Reich – Wie die extreme Rechte Geschichte und Demokratie zerstört“ nach. Er konzentriert sich dabei auf einige bei den Rechten populäre Topoi und Argumentationsmuster.
Es geht um den Ukraine-Krieg und das damit verbundene, teils seltsame argumentative Blüten treibende Verhältnis der Rechten zu Russland. Es geht um eine Neubetrachtung des realsozialistischen Experiments DDR, das die extreme Rechte jetzt für sich vereinnahmen will. Und es geht selbstverständlich um den Nationalsozialismus, der – erstens – nicht so schlimm war, wie wir bislang dachten und den wir – zweitens – bislang vollkommen falsch verstanden haben.
Das ist gewohnt faktenreich geschrieben. Es ist ein informatives und wichtiges Buch, das seinen Wert dadurch gewinnt, dass Weiß auch und vor allem auf die Hintergründe der vorgetragenen Positionen eingeht. Er legt die Argumentationsmuster, die damit verbundenen argumentativen Verrenkungen, Verästelungen und szeneninternen Konfliktlinien offen. Er beschäftigt sich mit den hier oft unbekannten Ursprungstexten. Schließlich wurden sie nicht oder erst spät ins Deutsche übersetzt und oft nur in obskuren Publikationen veröffentlicht.
Aber bem Lesen hatte ich immer das Gefühl, dass ich das Buch lesen muss und nicht, dass ich es lesen will. Das war bei Weiß‘ früherem Buch „Die autoritäre Revolte – Die Neue Rechte und der Untergang des Abendlandes“ (2017) anders.
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Volker Weiß: Das Deutsche Demokratische Reich – Wie die extreme Rechte Geschichte und Demokratie zerstört
Klett-Cotta, 2025
288 Seiten
25 Euro
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Hinweise
Wikipedia über Volker Weiß und „Das Deutsche Demokratische Reich“
Arte, 20.15
Der Spion, der aus der Kälte kam (The Spy who came in from the Cold, Großbritannien 1965)
Regie: Martin Ritt
Drehbuch: Paul Dehn, Guy Trosper
LV: John le Carré: The spy who came in from the cold, 1963 (Der Spion, der aus der Kälte kam)
Der britische Geheimdienstler Leamas wechselt zum Schein die Seiten – und gerät in Teufels Küche.
Realistischer, kritischer, kalter Agententhriller über die Suche nach Doppelagenten und Überläufern. Mit le Carrés Buch (ein Welterfolg) und der gelungenen Verfilmung wandelte sich das heroische Bild des Spions zu eines sehr gewöhnlichem. Denn überall sind Spione „eine schmutzige Prozession von hohlen Narren und Verrätern. Ja, auch von Schwulen, Sadisten und Trinkern, von Leuten, die Räuber und Gendarm spielen, im ihrem erbärmlichen Leben etwas Reiz zu geben.“ (John le Carré: Der Spion, der aus der Kälte kam).
Mit Richard Burton, Oskar Werner, Claire Bloom, Peter van Eyck, Rupert Davies, Sam Wanamaker, Cyril Cusack, Bernard Lee
Wiederholung: Dienstag, 15. Juli, 15.25 Uhr
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Die lesenswerte Vorlage in der aktuellen Ausgabe

John le Carré: Der Spion, der aus der Kälte kam
(übesetzt von Sabine Roth)
Ullstein, 2019
288 Seiten
12,99 Euro
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Zahlreiche ältere Ausgaben erhältlich.
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Originalausgabe
The Spy who came in from the Cold
Victor Gollancz, 1963
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Hinweise
Rotten Tomatoes über „Der Spion, der aus der Kälte kam“
Wikipedia über „Der Spion, der aus der Kälte kam“ (deutsch, englisch)
seine Romane
Meine Besprechung von John le Carrés „Schatten von gestern“ (Call for the Dead, 1961)
Meine Besprechung von John le Carrés „Ein Mord erster Klasse“ (A Murder of Quality, 1962)
Meine Besprechung von John le Carrés „Geheime Melodie“ (The Mission Song, 2006)
Meine Besprechung von John le Carrés “Marionetten (A most wanted man, 2008)
Meine Besprechung von John le Carrés “Verräter wie wir” (Our kind of traitor, 2010)
Meine Besprechung von John le Carrés “Empfindliche Wahrheit” (A delicate truth, 2013)
Meine Besprechung von John le Carrés „Das Vermächtnis der Spione“ (A Legacy of Spies, 2017)
Meine Besprechung von John le Carrés „Federball“ (Agent running in the Field, 2019)
Meine Besprechung von John le Carrés „Silverview“ (Silverview, 2021)
neuere le-Carré-Verfilmungen
Meine Besprechung der John-le-Carré-Verfilmung “A most wanted man” (A most wanted man, Deutschland/Großbritannien 2014) und der DVD
Meine Besprechung der ersten beiden Episoden von Susanne Biers „The Night Manager“ (The Night Manager, Großbritannien/USA 2016) und der gesamten Miniserie
3sat, 18.40
Es geschah am hellichten Tag (Deutschland 1958)
Regie: Ladislao Vajda
Drehbuch: Friedrich Dürrenmatt, Hans Jacoby, Ladislao Vajda
LV: Friedrich Dürrenmatt: Das Versprechen – Requiem auf den Kriminalroman, 1957
Kommissar Matthäi sucht den Mörder eines neunjährigen Mädchens.
Allseits bekannter Krimiklassiker mit Heinz Rühmann, Gert Fröbe und Siegfried Lowitz. Auch das Ausland war von dem Film begeistert: „Unter der hervorragenden Regie von Ladislao Vajda wird die Handlung pausenlos in einem unbarmherzigen und beklemmenden Tempo gesteigert und ist getragen von einem Dialog, der vor Gescheitheit blitzt und nur gelegentlich durch die, dem Dichter eigene, Melancholie gebremst wird.“ (Aufbau, New York, 1960)
Dürrenmatt war mit dem Ende des Filmes unzufrieden. Sein „Buch zum Film“ hat daher ein pessimistisches Ende
Hinweise
Wikipedia über „Es geschah am hellichten Tag“ und Heinz Rühmann
Meine Besprechung von Friedrich Dürrenmatts “Die Kriminalromane” (Sammelband)
Während RTL II die James-Bond-Parodie „Austin Powers“ zeigt, beginnt Vox mit der Präsentation der echten James-Bond-Filme, beginnend mit
Vox, 20.15
JAMES BOND: 007 jagt Dr. No (Dr. No, Großbritannien 1962)
Regie: Terence Young
Drehbuch: Richard Maibaum, Johanna Harwood, Berkely Mather
LV: Ian Fleming: Dr. No, 1958 (007 James Bond jagt Dr. No)
Auf Jamaica soll James Bond herausfinden, wer zwei Mitarbeiter des Secret Service umbrachte. Er stößt schnell auf Dr. No.
Der allererste Bond, mit Sean Connery, Ursula „Bikini“ Andress, Joseph Wiseman – damals noch nah am Buch und ziemlich hart. „Dr. No“ ist nicht nur aus nostalgischen Gründen sehenswert.
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Die Vorlage (in der aktuell erhältlichen deutschen Ausgabe)

Ian Fleming: Dr. No
(übersetzt von Stephanie Pannen und Anika Klüwer)
Cross Cult, 2013
368 Seiten
12,80 Euro
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Hinweise
Rottn Tomatoes über „James Bond: 007 jagt Dr. No“
Wikipedia über „James Bond: 007 jagt Dr. No“ (deutsch, englisch)
zu James-Bond-Romanen
Meine Besprechung von John Gardners „James Bond: GoldenEye“ (GoldenEye, 1995)
Meine Besprechung von John Gardners „James Bond: KALT“ (COLD, 1996)
Meine Besprechung von Jeffery Deavers James-Bond-Roman “Carte Blanche” (Carte Blanche, 2011)
Meine Besprechung von William Boyds James-Bond-Roman “Solo” (Solo, 2013)
Meine Besprechung von Kim Sherwoods „Doppelt oder nichts“ (Double or nothing, 2022) (ein Spionageroman aus der Welt von James Bond)
zu James-Bond-Filmen
Meine Besprechung von Sam Mendes’ James-Bond-Films „Skyfall“ (Skyfall, GB/USA 2012)
Meine Besprechung von Sam Mendes’ James-Bond-Film “Spectre” (Spectre, USA/GB 2015)
zu anderem James-Bond-Zeug
Meine Besprechung von Danny Morgensterns „Unnützes James Bond Wissen“ (2020)
Meine Besprechung von cinemas (Hrsg.) „Inside James Bond“ (2022)
3sat, 22.25
Ein mörderischer Sommer (L’éte meurtrier, Frankreich 1983)
Regie: Jean Becker
Drehbuch: Sébastien Japrisot
LV: Sébastien Japrisot: L’été meurtrier, 1977 (Blutiger Sommer)
Isabelle Adjani macht eine Bauernfamilie in der Haute-Provence kirre. Natürlich nicht ohne – mörderische – Hintergedanken.
Spannender, erotischer, französischer Psychothriller.
„Melodram, Psycho-Thriller, Groschenheft-Tragödie – der Film ist all das und all das nicht schlecht; vor allem aber hat es der Zuschauer hier mit einem filmisch raffniert umgesetzten erzählerischen Puzzle zu tun, dessen unzählgen Schlenkern und Wendungen zu folgen großen Spaß macht.“ (Robert Fischer, epd Film 5/1984)
Andere Kritiker gingen erheblich ungnädiger mit dem mit vier Césars ausgezeichneten Publikumserfolg (jedenfalls in Frankreich) um. Aber keiner vergaß, auf die Hauptdarstellerin hinzuweisen.
Mit Isabelle Adjani, Alain Souchon, Michel Galabru, Suzanne Flon, Jenny Clève, Maria Machado, Evelyne Didi, Jean Gaven, François Cluzet, Manuel Gélin, Roger Carel
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Die Vorlage (aktuell nur als E-Book erhältlich)

Sébastien Japrisot: Blutiger Sommer
(übersetzt von Elisabeth Uebe)
rororo thriller, 1979
208 Seiten (damalige Buchausgabe)
9,99 Euro (E-Book)
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Originalausgabe
L’Été meurtrier
Éditions Denoel, Paris, 1977
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Hinweise
AlloCiné über „Ein mörderischer Sommer“
Rotten Tomatoes über „Ein mörderischer Sommer“
Wikipedia über „Ein mörderischer Sommer“ (deutsch, englisch, französisch) und Sébastien Japrisot (deutsch, englisch, französisch)