Oha, der Klassiker war zuletzt am 2. Juli 2017 mein Tagestipp
Tele 5, 22.25
Dirty Harry (Dirty Harry, USA 1971)
Regie: Don Siegel
Drehbuch: Harry Julian Fink, Rita M. Fink, Dean Reisner, John Milius (ohne Credit)
LV: Harry Julian Fink, Rita M. Fink: Dead Right (Story)
Buch zum Film: Phillip Rock: Dirty Harry, 1971 (Dirty Harry)
In San Francisco knallt Scorpio wahllos Menschen ab. Dirty Harry Calahan nimmt die Fährte auf.
Klassiker des harten Polizeifilms und Blaupause für unzählige Kopien.
„Ein Plädoyer für mehr und härtere Polizeigewalt ist Siegels Film nur an der Oberfläche. Der Kreislauf der Gewalt bringt zwangsläufig solche Charaktere wie Dirty Harry hervor. Er ist auf seine Weise ein Produkt seiner Umwelt und einer, dem, um seine Integrität zu bewahren, nichts anderes übrig bleibt, als zu handeln wie ein Outlaw mit dem Stern des Gesetztes…Es ist ein Film über einen rechten Charakter, nicht aber ein rechter Film“ (Georg Seesslen: Copland)
Mit Clint Eastwood, Harry Guardino, John Mitchum, John Vernon, Andy Robinson
Die Körperfresser kommen (Invasion of the Body Snatchers, USA 1978)
Regie: Philip Kaufman
Drehbuch: W. D. Richter
LV: Jack Finney: The Body Snatchers, 1955 (Unsichtbare Parasiten, Die Körperfresser kommen )
Außerirdische Sporen landen auf der Erde und entwickeln sich zu Doppelgängern von Menschen. Sie beginnen die Macht auf der Erde zu übernehmen. Dr. Matthew Benell versucht die Menschheit zu warnen.
Die damalige Kritik war ziemlich ungnädig gegenüber dem aus heutiger Sicht gelungenem und, wie die regelmäßigen Wiederholungen zeigen, beständigem Remake mit einem legendären Ende. Auch die Grundidee, „dass es die urbane Entfremdung praktisch unmöglich macht, zwischen Zombies und Menschen zu unterscheiden“ (Phil Hardy, Hrsg.: Die Science Fiction Filmenzyklopädie, 1998) ist heute, wo alle mit dem Blick auf das Smartphone und dem Kopfhörer über den Ohren, aktueller denn je.
Entsprechend positiv sind heutige Einschätzung des SF-Films.
Hier einige zeitgenössische Kritiken:
„Nur in wenigen Sequenzen erreicht er die albtraumhafte Qualität des Originals“ (Hans C. Blumenberg, Die Zeit)
„Durch die auf äußere Effekte ausgerichtete Inszenierung wird die tiefere Dimension der Horrorgeschichte nicht erfasst.“ (Lexikon des internationalen Films)
„Philip Kaufmans Remake ist zwar nicht weniger spannend, hat die Geschichte jedoch stark verflacht und die nach innen gelagerte Dramatik dieses Stoffes den äußerlichen Effekten geopfert.“ (Fischer Film Almanach 1980)
Das Remake kommt „bei weitem nicht an das Original heran“ (Ronald M. Hahn/Volker Jansen: Lexikon des Science Fiction Films, 1983)
Später wurde es, wie gesagt, positiver:
„Dies ist eines der interessantesten Remakes innerhalb der Neuverfilmungen, die Hollywood in den siebziger Jahren hervorbrachte.“ (Phil Hardy, Hrsg.: Die Science Fiction Filmenzyklopädie, 1998)
„effektvolle Gruselthriller“ (Manfred Hobsch: Mach’s noch einmal!, 2002)
Das 1956 von Don Siegel inszenierte Original „Die Dämonischen“ (Invasion of the Body Snatchers) könnte auch mal wieder gezeigt werden.
Ebenso Abel Ferraras ebenfalls sehenswerte 1992er Version der Geschichte „Body Snatchers – Angriff der Körperfresser“.
Mit Donald Sutherland, Brooke Adams, Leonard Nimoy, Veronica Cartwright, Jeff Goldblum, Art Hindle, Kevin McCarthy, Don Siegel, Robert Duvall
LV: Glendon Swarthout: The Shootist, 1975 (Der Superschütze)
Revolverheld Books will seine letzten vom Krebs gekennzeichneten Tage in Ruhe verbringen. Aber so einfach ist das nicht.
Einer der besten Spätwestern – und John Waynes letzter Film.
„Don Siegel unterzog in ‚The Shootist – Der Scharfschütze’ den Mythos einer distanzierten Würdigung, die noch einmal dem Western zurückgab, was ihm in den letzten Jahren abhanden gekommen war: Ruhe. Und vielleicht exakt diese Botschaft ist es, die endgültig dem Genre ein friedvolles Ende bescheren hätte können: nämlich, die, dass der Western tot, die Grenze erschlossen, die Gesellschaft korrupt ist und dass man sich darüber nicht besonders aufregen muss.“ (Georg Seesslen: Western)
Die Western Writers of America verliehen Swarthouts Buch den Spur-Award als bester Western-Roman des Jahres 1975. Später nahmen sie „The Shootist“ in die Liste der 21 besten Western, Swarthout in die Liste der besten Western-Autoren und die Verfilmung in die Liste der zehn besten Western des zwanzigsten Jahrhunderts auf.
Mit John Wayne, Lauren Bacall, James Stewart, Ron Howard, Richard Boone, John Carradine
Flucht von Alcatraz (Escape from Alcatraz, USA 1979)
Regie: Don Siegel
Drehbuch: Richard Tuggle
LV: J. Campbell Bruce: Escape from Alcatraz, 1963
Frank Lee Morris plant das Unmögliche: eine Flucht von Alcatraz. Am 11. Juni 1962 gelingt dem Sträfling die Flucht; – jedenfalls verschwanden er und seinen beiden Mitflüchtlingen spurlos.
„Flucht von Alcatraz“ ist die fünfte und letzte Zusammenarbeit von Don Siegel und Clint Eastwood. Der auf einem wahren Fall beruhende, beklemmende und realistische Knastthriller wurde auf Alcatraz gedreht.
Danny Glover gibt hier in einer Nebenrolle als Häftling sein Filmdebüt.
Mit Clint Eastwood, Patrick McGoohan, Roberts Blossom, Jack Thibeau, Fred Ward, Paul Benjamin, Larry Hankin, Bruce M. Fischer, Frank Ronzio, Danny Glover
Flucht von Alcatraz (Escape from Alcatraz, USA 1979)
Regie: Don Siegel
Drehbuch: Richard Tuggle
LV: J. Campbell Bruce: Escape from Alcatraz, 1963
Frank Lee Morris plant das Unmögliche: eine Flucht von Alcatraz. Am 11. Juni 1962 gelingt dem Sträfling die Flucht; – jedenfalls verschwanden er und seinen beiden Mitflüchtlingen spurlos.
„Flucht von Alcatraz“ ist die fünfte und letzte Zusammenarbeit von Don Siegel und Clint Eastwood. Der auf einem wahren Fall beruhende, beklemmende und realistische Knastthriller wurde auf Alcatraz gedreht.
Danny Glover gibt hier in einer Nebenrolle als Häftling sein Filmdebüt.
Mit Clint Eastwood, Patrick McGoohan, Roberts Blossom, Jack Thibeau, Fred Ward, Paul Benjamin, Larry Hankin, Bruce M. Fischer, Frank Ronzio, Danny Glover
Flucht von Alcatraz (Escape from Alcatraz, USA 1979)
Regie: Don Siegel
Drehbuch: Richard Tuggle
LV: J. Campbell Bruce: Escape from Alcatraz, 1963
Frank Lee Morris plant das Unmögliche: eine Flucht von Alcatraz. Am 11. Juni 1962 gelingt dem Sträfling die Flucht; – jedenfalls verschwanden er und seinen beiden Mitflüchtlingen spurlos.
„Flucht von Alcatraz“ ist die fünfte und letzte Zusammenarbeit von Don Siegel und Clint Eastwood. Der auf einem wahren Fall beruhende, beklemmende und realistische Knastthriller wurde auf Alcatraz gedreht.
Danny Glover gibt hier in einer Nebenrolle als Häftling sein Filmdebüt.
Mit Clint Eastwood, Patrick McGoohan, Roberts Blossom, Jack Thibeau, Fred Ward, Paul Benjamin, Larry Hankin, Bruce M. Fischer, Frank Ronzio, Danny Glover
Drehbuch: Herman Miller, Dean Reisner, Howard Rodman (nach einer Story von Herman Miller)
Ein Sheriff aus Arizona verfolgt in New York einen flüchtigen Mörder.
Die erste Zusammenarbeit von Don Siegel und Clint Eastwood ist eine Vorstudie für „Dirty Harry“ und war der beginn einer jahrelangen Freundschaft. Der Film kam beim Publikum gut an, aber ich stimme Richard Schickel zu: „Dennoch bleibt der Eindruck bestehen, (…) dass es sich um einen verworrenen und im Ton vergriffenen Film handelt, der nie sein eigentliches Ziel findet, sondern von Schlüsselszene zu Schlüsselszene wandert – beziehungsweise kriecht.“ (Clint Eastwood – Eine Biographie)
„Coogans großer Bluff“ war auch das Vorbild für die TV-Serie „Ein Sheriff in New York“ (McCloud, mit Dennis Weaver).
mit Clint Eastwood, Lee J. Cobb, Susan Clark, Tisha Sterling, Don Stroud, Seymour Cassel
Flucht von Alcatraz (Escape from Alcatraz, USA 1979)
Regie: Don Siegel
Drehbuch: Richard Tuggle
LV: J. Campbell Bruce: Escape from Alcatraz, 1963
Frank Lee Morris plant das Unmögliche: eine Flucht von Alcatraz. Und am 11. Juni 1962 gelingt es ihm; – jedenfalls verschwanden er und seinen beiden Mitflüchtlingen spurlos.
„Flucht von Alcatraz“ ist die fünfte und letzte Zusammenarbeit von Don Siegel und Clint Eastwood. Der auf einem wahren Fall beruhende, beklemmende und realistische Knastthriller wurde auf Alcatraz gedreht.
Danny Glover gab hier in einer Nebenrolle als Häftling sein Filmdebüt.
Mit Clint Eastwood, Patrick McGoohan, Roberts Blossom, Jack Thibeau, Fred Ward, Paul Benjamin, Larry Hankin, Bruce M. Fischer, Frank Ronzio, Danny Glover
Drehbuch: Henri Simoun (Pseudonym von Howard Rodman), Abraham Polonsky
LV: Richard Dougherty: The Commissioner, 1962
Ein Gangster kann mit Madigans Dienstwaffe entkommen. Der Commissioner gibt Madigan und Bonara 72 Stunden, die Waffe wieder zu finden.
Harter, düsterer Polizeithriller
„Es ist eine realistische Annäherung an das, was ohne Zweifel stattfindet…Es gibt eine Menge Bullen wie die, die dir sofort ins Gesicht schlagen, wenn sie glauben, auf diese Weise eine Antwort von dir zu bekommen. Sie würden keine zwei Sekunden nachdenken. Ihre brutale Arbeit macht sie brutal…Und sie wissen nicht, dass sie etwas Grausames getan haben. Sie reden mit mir und ich bin ihr Freund. Das erschreckt mich.“ (Don Siegel, in Alan Lovell: Don Siegel)
Mit Richard Widmark, Henry Fonda, Inger Stevens, Harry Guardino, James Whitmore, Susan Clark, Michael Dunn
Kopfüber in die Nacht (USA 1985, Regie: John Landis)
Drehbuch: Ron Koslow
Ed Okin kann einfach nicht einschlafen. Also fährt er ins Flughafenparkhaus, eine Frau springt zuerst auf seine Motorhaube, dann auf seinen Beifahrersitz und fordert ihn auf, möglichst schnell abzuhauen. Denn sie wird von einigen Killern verfolgt. Ed gibt Gas und erlebt eine aufregende Nacht.
Grandiose Komödie mit einer gehörigen Portion Slapstick, viel Schwarzer Serie und einem beeindruckendem Aufgebot von Stars, die niemand kennt, weil sie als Kollegen von „Blues Brothers“-Regisseur John Landis hauptsächlich hinter der Kamera stehen (und standen).
„Landis (…) ist wieder ein amüsantes Vexierspiel aus ironisch montierten Versatzstücken unterschiedlicher Genres gelungen, das häufig augenzwinkernd mit Zitaten spielt.“ (Fischer Film Almanach 1986)
Eine sträflich unterschätzte, selten gezeigte Filmperle
Mit Jeff Goldblum, Michelle Pfeiffer, Stacey Pickren, David Bowie, Dan Aykroyd, David Cronenberg, John Landis, Waldo Salt, Bruce McGill, Rick Baker, Colin Higgins, Daniel Petrie, Paul Mazursky, Jonathan Lynn, Paul Bartel, Carl Perkins, Don Siegel, Jim Henson, Jack Arnold, Amy Heckerling, Roger Vadim, Lawrence Kasdan, Richard Farnsworth, Vera Miles, Irene Papas, Clu Gulager, Jonathan Demme, Carl Gottlieb
Drehbuch: Harry Julian Fink, Rita M. Fink, Dean Reisner, John Milius (ohne Credit)
LV: Harry Julian Fink, Rita M. Fink: Dead Right (Story)
Buch zum Film: Phillip Rock: Dirty Harry, 1971 (Dirty Harry)
In San Francisco knallt Scorpio wahllos Menschen ab. Dirty Harry Calahan nimmt die Fährte auf.
Klassiker des harten Polizeifilms und Blaupause für unzählige Kopien.
„Ein Plädoyer für mehr und härtere Polizeigewalt ist Siegels Film nur an der Oberfläche. Der Kreislauf der Gewalt bringt zwangsläufig solche Charaktere wie Dirty Harry hervor. Er ist auf seine Weise ein Produkt seiner Umwelt und einer, dem, um seine Integrität zu bewahren, nichts anderes übrig bleibt, als zu handeln wie ein Outlaw mit dem Stern des Gesetztes…Es ist ein Film über einen rechten Charakter, nicht aber ein rechter Film“ (Georg Seesslen: Copland)
Danach, um 21.55 Uhr, zeigt Arte „Dirty Harry kehrt zurück“ (USA 1983, Regie: Clint Eastwood), den vierten Dirty-Harry-Film.
Mit Clint Eastwood, Harry Guardino, John Mitchum, John Vernon, Andy Robinson
Mit einem feinen Doppelschlag setzt Koch Media seine uneingeschränkt lobenswerte „Film Noir Collection“ fort. „Die Narbenhand“ ist ein echter Noir-Klassiker. „Die rote Schlinge“ ist eine äußerst unterhaltsame Screwball-Comedy, in der man die Noir-Anteile mit der Lupe suchen muss.
Duke Halliday (Robert Mitchum) flüchtet im Hafen von Vera Cruz vor Vincent Blake (William Bendix). Dort trifft er auf Joan ‚Chiquita‘ Graham (Jane Greer), der er wenige Minuten später in einem Hotelzimmer wieder begegnet. Sie will von Jim Fiske (Patrick Noles) das Geld haben, das sie ihm geliehen hat, bevor er nach Mexiko verschwand. Fiske kann sie beschwatzen und flüchtet mit einem Koffer voll gestohlenem Army-Geld, das Halliday unbedingt haben will. In dem Moment wissen wir noch nicht, warum Halliday das Geld will, warum Blake ihn jagt und ob Halliday zu den Guten oder den Bösen zählt.
Aber weil Halliday und Joan das Gleiche wollen, verfolgen sie gemeinsam den flüchtigen Fiske quer durch Mexiko. Dabei werden sie von dem wutschnaubenden Blake verfolgt und von Inspector General Ortega (Ramon Novarro), dem bauernschlauen mexikanischen Polizeichef, der amüsiert das erregte Treiben der Amerikaner beobachtet.
In seinem dritten Spielfilm „Die rote Schlinge“ erzählt Don Siegel die Geschichte so flott, das man kaum darüber nachdenken kann wer wen warum verfolgt und ob das schlüssig ist.
Dafür gibt es umwerfend komische Wortgefechte zwischen Robert Mitchum und Jane Greer, die bereits in „Goldnes Gift“ (Out of the Past, USA 1947) ein Paar waren. Sie hatten erkennbar ihren Spaß. Wie auch die anderen Schauspieler.
Bei den Schlägereien und einer langen, auch heute noch ziemlich beeindruckende Autoverfolgungsjagd zeigt Don Siegel sein Können als Action-Regisseur. Sowieso beeindruckt, wie souverän Don Siegel die Geschichte inszenierte und an wie vielen Schauplätzen sie spielt. Gedreht wurde in Mexiko und auf der Ray Corrigan Ranch in Simi Valley, Kalifornien. Allerdings, das muss auch gesagt werden, hatte Siegel hier viele Drehtage zur Verfügung und ein großzügiges Budget. Das Budget für seinen später gedrehten Science-Fiction-Klassiker „Die Dämonischen“/“Invasion der Körperfresser“ (Invasion of the Body Snatchers, USA 1956) betrug 382.190 Dollar. „Die rote Schlinge“ kostete letztendlich 780.000 Dollar und war teurer als geplant. Das lag vor allem an dem komplizierten Drehplan. Während des Drehs musste Robert Mitchum eine Haftstrafe wegen des Konsums von Marihuana antreten und damit wurde der gesamte Drehplan obsolet. Das sieht man unter anderem daran, dass Mitchum und Bendix, der eine andere Verpflichtung hatte, nur zwei gemeinsame Szenen haben (den Rest erledigte der Schnitt), Jane Greer am Ende des Drehs hochschwanger war (hier halfen passende Kleider) und das Drehbuch umgeschrieben werden musste. Doch am Ende des Tages zählt das Ergebnis und das stimmt bei „Die rote Schlinge“.
Zusätzlich neben dem üblichen Bonusmaterial der „Film Noir Collection“ (Booklet, Trailer, Bildergalerie) gibt es dieses Mal ein kleines „Making of“ (von 2007), einen interessanten Audiokommentar von Filmhistoriker Richard B. Jewell und eine später ohne die Urheber des Originalfilms entstandene Farbversion, die gegenüber der originalen SW-Version sehr blass aussieht.
„Die Narbenhand“ ist einer der großen Noirs, „einer der Schlüsselfilme des frühen Film noirs“ (Paul Werner: Film noir) und wenn man sich den Film heute wieder ansieht, sieht man auch sofort warum: „Die Schattenspiele des Kameramanns [John F.] Seitz waren ebenso stilbildend und vorbildlich für die späteren Filme wie die wulgärpsychologische Motivierung des Killers.“ (Paul Werner: Film noir)
Die Geschichte basiert auf einem Roman von Graham Greene, der eine archetypische Noir-Geschichte erzählt (weshalb der Roman offiziell nur zweimal, inoffiziell tausend Mal verfilmt wurde).
Profikiller Philip Raven (Alan Ladd), der eine ‚Narbenhand‘ hat, erledigt seine Jobs präzise und unauffällig. Als „der eiskalte Engel‘ von seinem letzten Auftraggeber Willard Gates (Laird Cregar) mit markierten Scheinen (die angeblich von der Nitro Chemical Corporation geklaut wurden) bezahlt wird und so auf die Fahndungsliste der Polizei gerät, beginnt er ihn zu suchen. Seine Spur führt nach Los Angeles. Dort trifft er die Barsängerin Ellen (Veronica Lake), die ebenfalls an Gates interessiert ist.
Die Drehbuchautoren Albert Maltz und W. R. Burnett erzählen die Noir-Thrillergeschichte, was in einem Noir selten ist, vor dem aktuellen politischen Hintergrund des Zweiten Weltkriegs. Deshalb ist der Bösewicht in illegale Geschäfte mit dem Feind verwickelt. Regisseur Frank Tuttle erzählt die Geschichte mit der Präzision und Genauigkeit eines Handwerkers, der in allen Genres reüssierte ohne sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen.
Im direkten Vergleich mit der umfangreich ausgestatteten DVD zu „Die rote Schlinge“ enttäuscht die DVD-Ausgabe von „Die Narbenhand“. Angesichts der normalen Veröffentlichungspraxis von Koch Media scheint es kein Bonusmaterial zu geben. Das sollte einen aber nicht vom Kauf abhalten. Denn „Die Narbenhand“ ist ein echter Noir-Klassiker, der laut der OFDb noch nie im Fernsehen lief. Auch ich kann mich an keine Ausstrahlung des Films erinnern.
Die rote Schlinge (The big Steal, USA 1949)
Regie: Don Siegel
Drehbuch: Geoffrey Homes (aka Daniel Mainwaring), Gerald Drayson Adams
LV: Richard Wormser: The Roads to Carmichael’s, 1942 (Erzählung)
mit Robert Mitchum, Jane Greer, William Bendix, Patrick Knowles, Ramon Novarro, Don Alvarado, John Qualen, Pascual Garcia Pena
–
DVD
Koch Media (Film Noir Collection # 25)
Bild: 1.33:1 (16:9)
Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Englisch
Bonusmaterial: Farbversion, Making of, Audiokommentar von Filmhistoriker Richard B. Jewell, Englischer Trailer, Bildergalerie
LV: John Reese: The Looters, 1968 (später wegen des Films “Charley Varrick”)
Zufällig klaut Charley Varrick bei einem Überfall auf eine Provinzbank eine dreiviertel Million Dollar. Dummerweise gehört das Geld der Mafia – und die versteht keinen Spaß.
Herrlich amoralischer Gangsterfilm, bei dem ein Einzelner einen scheinbar hoffnungslosen Kampf gegen eine große, skrupellose Organisation aufnimmt.
„In diesem besten von Siegels späten Filmen wird nicht nur mit dem Genre gespielt, bis ein Westernmuster in einem Mafiafilm aufscheint, sondern sein Drehbuch ist auch derart ausgefeilt, dass es seine Wahrheit erst im letzten Moment offenbart.“ (Kevin Gough-Yates, in Frank Arnold/Michael Esser [Hrsg.]: Dirty Harry – Don Siegel und seine Filme)
John Reese schrieb in erster Linie Western.
Davor, um 20.15 Uhr, zeigt Arte den Don-Siegel-Film „Betrogen“ mit Clint Eastwood als verwundeter Yankee-Korporal, der in einem Mädchenheim von den Bewohnerinnen gepflegt wird.
Mit Walter Matthau, Joe Don Baker, John Vernon, Felicia Farr, Don Siegel (als Tischtennisspieler)
Drehbuch: Henri Simoun (Pseudonym von Howard Rodman), Abraham Polonsky
LV: Richard Dougherty: The Commissioner, 1962
Ein Gangster kann mit Madigans Dienstwaffe entkommen. Der Commissioner gibt Madigan und Bonara 72 Stunden, die Waffe wieder zu finden.
Harter, düsterer Polizeithriller
„Es ist eine realistische Annäherung an das, was ohne Zweifel stattfindet…Es gibt eine Menge Bullen wie die, die dir sofort ins Gesicht schlagen, wenn sie glauben, auf diese Weise eine Antwort von dir zu bekommen. Sie würden keine zwei Sekunden nachdenken. Ihre brutale Arbeit macht sie brutal…Und sie wissen nicht, dass sie etwas Grausames getan haben. Sie reden mit mir und ich bin ihr Freund. Das erschreckt mich.“ (Don Siegel, in Alan Lovell: Don Siegel)
Mit Richard Widmark, Henry Fonda, Inger Stevens, Harry Guardino, James Whitmore, Susan Clark, Michael Dunn
Die schwarze Windmühle (Großbritannien 1974, Regie: Don Siegel)
Drehbuch: Leigh Vance
LV: Clive Egleton: Seven days to a killing, 1973
Der Sohn des britischen Geheimagenten Tarrant wird entführt. Tarrants Vorgesetzten scheinen kein Interesse an einer Befreiung zu haben. Also kämpft Tarrant allein um das Leben seines Sohnes.
Ein Spätwerk von Don Siegel: ein harter, eiskalter Agententhriller, der seine Story konzentriert und ohne Mätzchen geradlinig erzählt.
„‘The black Windmill’ ist kein bedeutendes Werk in Siegel Karriere, aber etwas, das es heute kaum noch gibt: ein mit Konzentration und Originalität erzählter Genrefilm.“ (Marcus Stiglegger in Frank Arnold/Michael Esser, Hrsg.: Dirty Harry – Don Siegel und seine Filme, 2003)
Mit Michael Caine, Donald Pleasence, John Vernon, Delphine Seyrig
Arte, 20.15 Flucht von Alcatraz (USA 1979, Regie: Don Siegel)
Drehbuch: Richard Tuggle
LV: J. Campbell Bruce: Escape from Alcatraz, 1963
Frank Lee Morris plant das Unmögliche: eine Flucht von Alcatraz. Und am 11. Juni 1962 gelingt es ihm; – jedenfalls verschwanden er und seinen beiden Mitflüchtlingen spurlos.
„Flucht von Alcatraz“ ist die fünfte und letzte Zusammenarbeit von Don Siegel und Clint Eastwood. Der auf einem wahren Fall beruhende, beklemmende und realistische Knastthriller wurde auf Alcatraz gedreht.
Danny Glover gab hier in einer Nebenrolle als Häftling sein Filmdebüt.
Mit Clint Eastwood, Patrick McGoohan, Roberts Blossom, Jack Thibeau, Fred Ward, Paul Benjamin, Larry Hankin, Bruce M. Fischer, Frank Ronzio, Danny Glover Wiederholung: Montag, 25. Januar, 13.55 Uhr Hinweise Rotten Tomatoes über „Flucht von Alcatraz“
Wikipedia über „Flucht von Alcatraz“ (deutsch, englisch) Roger Ebert über „Escape from Alcatraz“
Coogans großer Bluff (USA 1968, Regie: Don Siegel)
Drehbuch: Herman Miller, Dean Reisner, Howard Rodman (nach einer Story von Herman Miller)
Ein Sheriff aus Arizona verfolgt in New York einen flüchtigen Mörder.
Die erste Zusammenarbeit von Don Siegel und Clint Eastwood ist eine Vorstudie für „Dirty Harry“ und war der beginn einer jahrelangen Freundschaft. Der Film kam beim Publikum gut an, aber ich stimme Richard Schickel zu: „Dennoch bleibt der Eindruck bestehen, (…) dass es sich um einen verworrenen und im Ton vergriffenen Film handelt, der nie sein eigentliches Ziel findet, sondern von Schlüsselszene zu Schlüsselszene wandert – beziehungsweise kriecht.“ (Clint Eastwood – Eine Biographie)
„Coogans großer Bluff“ war auch das Vorbild für die TV-Serie „Ein Sheriff in New York“ (McCloud, mit Dennis Weaver).
mit Clint Eastwood, Lee J. Cobb, Susan Clark, Tisha Sterling, Don Stroud, Seymour Cassel
Kopfüber in die Nacht (USA 1985, Regie: John Landis)
Drehbuch: Ron Koslow
Ed Okin kann einfach nicht einschlafen. Also fährt er ins Flughafenparkhaus, eine Frau springt zuerst auf seine Motorhaube, dann auf seinen Beifahrersitz und fordert ihn auf, möglichst schnell abzuhauen. Denn sie wird von einigen Killern verfolgt. Ed gibt Gas und erlebt eine aufregende Nacht.
Grandiose Komödie mit einer gehörigen Portion Slapstick, viel Schwarzer Serie und einem beeindruckendem Aufgebot von Stars, die niemand kennt, weil sie als Kollegen von „Blues Brothers“-Regisseur John Landis hauptsächlich hinter der Kamera stehen (und standen).
„Landis (…) ist wieder ein amüsantes Vexierspiel aus ironisch montierten Versatzstücken unterschiedlicher Genres gelungen, das häufig augenzwinkernd mit Zitaten spielt.“ (Fischer Film Almanach 1986)
Eine sträflich unterschätzte, selten gezeigte Filmperle
Mit Jeff Goldblum, Michelle Pfeiffer, Stacey Pickren, David Bowie, Dan Aykroyd, David Cronenberg, John Landis, Waldo Salt, Bruce McGill, Rick Baker, Colin Higgins, Daniel Petrie, Paul Mazursky, Jonathan Lynn, Paul Bartel, Carl Perkins, Don Siegel, Jim Henson, Jack Arnold, Amy Heckerling, Roger Vadim, Lawrence Kasdan, Richard Farnsworth, Vera Miles, Irene Papas, Clu Gulager, Jonathan Demme, Carl Gottlieb
Texas, 1878: Das junge Halbblut Pacer Burton muss sich entscheiden, wem seine Loyalität gehört. Den Weißen oder den Indianern. Dabei möchten er und seine Familie doch nur ihre Ruhe haben.
Pessimistischer Western über die Verpflichtungen und Anforderungen an Menschen, die zwischen zwei verfeindeten Gruppen stehen – und wissen, dass jede Entscheidung falsch ist.
„Es liegt durchaus eine gewisse Tragik darin, dass Elvis sein filmisches Meisterwerk nicht wirklich dominieren konnte, weil der Part überwiegend passiver Natur und ‚Flaming Star’ von seiner Struktur her ein Ensemblestück ist. Und in seiner nüchtern-illusionslosen Grundhaltung macht ‚Flaming Star’ natürlich überdeutlich klar, dass Don Siegel keineswegs der tumbe, rechtslastige Law-and-Order-Bolzen sein konnte, den spätestens nach ‚Dirty Harry’ viele partout in ihm sehen wollten, allerdings auch kein den Zeitgeist hofierender und auf verlogene Sentimentalitäten und Versöhnlichkeiten (die in diesem Fall die amerikanische Realgeschichte schon gar nicht hergab) setzender Liberaler.“ (Ulrich van Berg in Frank Arnold/Michael Esser [Hrsg.]: Dirty Harry – Don Siegel und seine Filme)
„Es wird immer Menschen geben, deren Vorurteile so tief sitzen, dass für sie keine Hoffnung besteht.“ (Don Siegel in Stuart M. Kaminsky: Don Siegel: Director)
Mit Elvis Presley, Dolores del Rio, Steve Forrest, John McIntire, Barbara Eden, Richard Jaeckel, L. Q. Jones