Bei Planet Interview beantwortet Jugendkrimibuchautor Andreas Steinhöfel viele Fragen:
Nur aus Konflikten entsteht eine Bewegung, sowohl im Kopf als auch nach außen. Entwicklung findet immer unter Gegensätzen, die aufeinander prallen, statt. Nichts passiert von allein.
Warum er Krimis schreibt:
Mit Kriminalgeschichten hält man Kinder mit am besten bei der Stange. Es ist ein probates Mittel, um Inhalte zu transportieren, sozusagen die ideale Art, Unterhaltung mit Anspruch zu paaren. (…) Wenn am Schluss nur die Unterhaltung für den kindlichen Leser übrig bleibt, ist das in Ordnung für mich. Wenn die sagen: Das war eine spannende Abenteuergeschichte, ein cooler Krimi, super. Aber es sind dann immer welche da, die tiefer sehen, die erkennen, dass Rico nicht der gängige Held aus dem Kinderbuch ist.
Und was er selbst liest:
Wenn ich dann wirklich Zeit zu lesen habe, dann sind es letztendlich immer die Engländer oder Amerikaner, die ich lese. Ich mag, wie sie Unterhaltung mit Anspruch kombinieren. Deutsche Literatur ist mir fast immer zu kopflastig.
Ach, lest das ganze Interview.
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In den USA ist Elmore Leonards neuer Roman „Road Dogs“ erschienen. Bei Amazon.com gibt’s ein Interview. Duane Swierczynski hat ihn getroffen und er hat auch gleich noch ein schon etwas älteres Interview gepostet:
I’m always making it up as I go along. The first 100 pages seem to work, because I’m introducing characters, and we find out what their angle is. But then from 100–and I always think of it that way, in three parts—but from 100 to 200 is when I have to do a little plotting. And I don’t want the plot to be obvious. I want the reader to wonder what’s going to happen and be surprised at what develops. Because now in that second act some of the secondary characters will get into action. And then, of course, the third act, in the past my manuscripts all run around 350-360 pages, around in there. So once I approach page 300, I have to start thinking of the ending. And there are always several different ways you can end it. I choose one that I like and just go for it.
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Bleiben wir bei Elmore Leonard. In den USA erscheint die, nach den Kritiken durchaus gelungene, hochkarätig besetzte Leonard-Verfilmung „Killshot“ jetzt Ende Mai direkt auf DVD. Hier eine DVD-Kritik, hier die Besprechung der New York Times:
‘Killshot’’ is a tough, uncompromising picture that has much more in common with the no-hope noirs of the ‘40s and ‘50s than with the test-marketed pap no one is ashamed to release today. Hossein Amini’s screenplay misses Mr. Leonard’s dark humor, but that’s a small price to pay for preserving his hardnosed tone. Caleb Deschanel’s photography puts a wintry sheen on the frozen industrial Midwest. And Mr. Madden, whose career has stumbled since ‘‘Shakespeare in Love,’’ directs with tight control and an obvious love for actors.
Die da wären: Diane Lane, Mickey Rourke, Thomas Jane, Hal Holbrook, Rosario Dawson, Joseph Gordon-Levitt.
Eigentlich sollte „Killshot“ bereits 2007 starten und es war auch ein deutscher Kinostart geplant. In der IMDB steht, dass „Killshot“ am 16. Juli in Deutschland starten soll. Dann hoffe ich mal, dass das stimmt. Ansonsten wird sich die DVD besorgt.
Vor einigen Tagen erschien bei Bertz + Fischer das knapp achtstündige Hörbuch „Killshot“. Rider Strong (Das Leben und ich, Cbin Fever) liest das gesamte Buch ungekürzt vor.
Die Übersetzung von „Killshot“ erschien vor Jahren bei Heyne als „Beruf: Killer“ und wenn Sie es in einem Antiquariat finden, schlagen sie zu.
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Harlan Coben hat einen neuen Myron-Bolitar-Roman veröffentlicht. The Rap Sheet fragt ihn zu „Long Lost„, der Verfilmung von „Tell no one“ (Kein Sterbenswort), seiner Beziehung zu Frankreich und dem ganzen Rest:
I’m not a big researcher; most of the stuff I already knew about, or I made up. One of the things I’ve always said is that “Hey, I don’t need to do much research, as I don’t write the big international thrillers, with big conspiracies.” But now I’ve done it! Again, it’s about trying to do new things. You see, for Long Lost I had this idea: a small-scale tragedy with one of Myron’s old girlfriends, Terese Collins, whose story I never finished anyway; and then [in Long Lost] I watched it blossom into something much bigger.
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Drehbuchautor William Martell schreibt über seinen Lieblingsfilm „Rear Window“ (Das Fenster zum Hof, USA 1954, Regie: Alfred Hitchcock, Drehbuch: John Michael Hayes, nach einer Kurzgeschichte von Cornell Woolrich) eine ausführlich, kundige Analyse.
Ach, da krieg ich doch glatt Lust, den Film wieder zu sehen.
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Und der Noir of the Week ist „Criss Cross“ (Gewagtes Alibi, USA 1948). Regie führte Robert Siodmak. Das Drehbuch ist von Daniel Fuchs und basiert auf dem Roman von Don Tracy. Burt Lancaster, Yvonne De Carlo und Dan Duryea spielen mit.
Auch ein sehr sehenswerter Film (ich habe ihn erst vor kurzem gesehen), der seit Ewigkeiten nicht mehr im Fernsehen lief. Aber die DVD ist günstig erhältich.
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