TV-Tipp für den 24. Mai: Le Mans 66 – Gegen jede Chance

Mai 23, 2023

ZDF, 20.15

Le Mans 66: Gegen jede Chance (Ford v Ferrari, USA 2019)

Regie: James Mangold

Drehbuch: Jez Butterworth, John-Henry Butterworth, Jason Keller

In den frühen sechziger Jahren hatte Ferrari mit seinen Siegen bei Autorennen ein cooles Image. Der langweilige Familienkutschenhersteller Ford wollte von diesem Image profitieren. Aber Ferrari wehrte sich erfolgreich gegen die Firmenübernahme. Also engagierte Henry Ford II den Ex-Rennfahrer Carroll Shelby (Matt Damon). Er sollte in kürzester Zeit einen Ford-Rennwagen entwickeln, der bei dem prestigeträchtigen 24-Stunden-Rennen von Le Mans Ferrari schlägt. Shelby engagiert dafür Ken Miles (Christian Bale), einen nicht teamfähigen, genialen Tüflter, Autonarr und Rennfahrer. Gemeinsam könnte ihnen das Unmögliche gelingen.

Tolles, auf einer wahren Geschichte beruhendes Rennfahrerdrama und ein zukünftiger Klassiker.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

James Mangolds neuer Film, der neue Indiana-Jones-Film, in dem Harrison Ford wieder die Peitsche schwingt, läuft am 29. Juni in den deutschen Kinos an. Die Kritiken aus Cannes sind gemischt.

mit Matt Damon, Christian Bale, Jon Bernthal, Caitrano Balfe, Tracy Letts, Josh Lucas, Noah Jupe, Remo Girone, Ray McKinnon, JJ Field, Jack McMullen

Hinweise

Moviepilot über „Le Mans 66: Gegen jede Chance“

Metacritic über „Le Mans 66: Gegen jede Chance“

Rotten Tomatoes über „Le Mans 66: Gegen jede Chance“

Wikipedia über „Le Mans 66: Gegen jede Chance“ (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood über „Le Mans 66: Gegen jede Chance“

Meine Besprechung von James Mangolds “Wolverine – Weg des Kriegers” (The Wolverine, USA 2013)

Meine Besprechung von James Mangolds „Logan – The Wolverine“ (Logan, USA 2017)

Meine Besprechung von James Mangolds „Le Mans 66: Gegen jede Chance“ (Ford v Ferrari, USA 2019)


TV-Tipp für den 14. Mai: Cop Land

Mai 13, 2023

Arte, 20.15

Cop Land (Cop Land, USA 1997)

Regie: James Mangold

Drehbuch: James Mangold

Freddy Heflin hat als frühes Gnadenbrot eine Stelle als Sheriff in Garrison, New Jersey bekommen. Die Einwohner sind von ihm bewunderte New Yorker Polizisten. Als eines Tages ein Interner Ermittler aus New York ihn um Hilfe bei Ermittlungen gegen korrupte Polizisten bittet, muss Heflin sich zwischen seinem Job und dem polizeilichen Ehrenkodex entscheiden.

Gutes Schauspielerkino mit einem kräftigen Touch 70-Jahre-Kino und einem genießbaren Stallone, der in diesem Cop-Movie versuchte von seinem Rambo/Rocky-Image wegzukommen. Seit 2006 ist er wieder bei „Rocky“ und „Rambo“ angekommen und drehte mit einer Action-All-Star-Besetzung mehrere „The Expendables“-Actionkracher (über Söldner, die tun, was Söldner tun). Am 21. September 2023 soll der vierte „The Expendables“-Film in den deutschen Kinos anlaufen.

James Mangolds neuer Film, der neue Indiana-Jones-Film, in dem Harrison Ford wieder die Peitsche schwingt, läuft am 29. Juni in den deutschen Kinos an.

Mit Sylvester Stallone, Robert De Niro, Harvey Keitel, Ray Liotta, Peter Berg, Michael Rapaport, Annabella Sciorra, Robert Patrick, Noah Emmerich

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Cop Land“

Wikipedia über „Cop Land“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von James Mangolds “Wolverine – Weg des Kriegers” (The Wolverine, USA 2013)

Meine Besprechung von James Mangolds „Logan – The Wolverine“ (Logan, USA 2017)

Meine Besprechung von James Mangolds „Le Mans 66: Gegen jede Chance“ (Ford v Ferrari, USA 2019)


Da isser: Der Trailer für den neuen „Indiana Jones“-Film

Dezember 1, 2022

Ins Kino kommt „Indiana Jones and the Dial of Destiny“ dann im Sommer.


TV-Tipp für den 15. August: Le Mans 66 – Gegen jede Chance

August 14, 2021

Pro7, 20.15

Le Mans 66: Gegen jede Chance (Ford v Ferrari, USA 2019)

Regie: James Mangold

Drehbuch: Jez Butterworth, John-Henry Butterworth, Jason Keller

In den frühen sechziger Jahren hatte Ferrari mit seinen Siegen bei Autorennen ein cooles Image. Der langweilige Familienkutschenhersteller Ford wollte von diesem Image profitieren. Aber Ferrari wehrte sich erfolgreich gegen die Firmenübernahme. Also engagierte Henry Ford II den Ex-Rennfahrer Carroll Shelby (Matt Damon). Er sollte in kürzester Zeit einen Ford-Rennwagen entwickeln, der bei dem prestigeträchtigen 24-Stunden-Rennen von Le Mans Ferrari schlägt. Shelby engagiert dafür Ken Miles (Christian Bale), einen nicht teamfähigen, genialen Tüflter, Autonarr und Rennfahrer. Gemeinsam könnte ihnen das Unmögliche gelingen.

TV-Premiere. Tolles, auf einer wahren Geschichte beruhendes Rennfahrerdrama und ein zukünftiger Klassiker.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Matt Damon, Christian Bale, Jon Bernthal, Caitrano Balfe, Tracy Letts, Josh Lucas, Noah Jupe, Remo Girone, Ray McKinnon, JJ Field, Jack McMullen

Wiederholung: Montag, 16. August, 01.50 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über „Le Mans 66: Gegen jede Chance“

Metacritic über „Le Mans 66: Gegen jede Chance“

Rotten Tomatoes über „Le Mans 66: Gegen jede Chance“

Wikipedia über „Le Mans 66: Gegen jede Chance“ (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood über „Le Mans 66: Gegen jede Chance“

Meine Besprechung von James Mangolds “Wolverine – Weg des Kriegers” (The Wolverine, USA 2013)

Meine Besprechung von James Mangolds „Logan – The Wolverine“ (Logan, USA 2017)

Meine Besprechung von James Mangolds „Le Mans 66: Gegen jede Chance“ (Ford v Ferrari, USA 2019)


Neu im Kino/Filmkritik: „Le Mans 66: Gegen jede Chance“ kämpft ‚Ford v Ferrari‘

November 17, 2019

Mitte der sechziger Jahren war Ferrari cool und gewann reihenweise Autorennen. Ford war, nun, das Gegenteil. Und auch wenn ein amerikanischer Junge nicht das Geld hatte, sich einen Ferrari-Sportwagen zu kaufen, investierte er sein Geld definitiv nicht in einen Ford, der damals das Synonym für ‚langweilige Familienkutsche‘ war. Um das zu ändern, beauftragt der Autokonzern Ford den Ex-Rennfahrer und Auto-Designer Carroll Shelby innerhalb kürzester Zeit einen Rennwagen zu entwickeln, der in Le Mans beim legendären 24-Stunden-Rennen Ferrari besiegen kann und soll. Das Rennen stellt allein schon aufgrund seiner Dauer höchste Ansprüche an Fahrer und Fahrzeuge.

Shelby nimmt den unmöglichen Auftrag an. Helfen soll ihm Ken Miles, ein Autoschrauber und Testfahrer, bei dem Genie und Wahnsinn dicht beieinander liegen. Denn so brillant Miles als Fahrer und Tüftler ist, so unverträglich ist er gegenüber fast allen Menschen und er ist absolut nicht teamfähig. Aber Shelby verspricht ihm, dass er am 24-Stunden-Rennen teilnehmen wird. Auch wenn dieses Versprechen nicht leicht einzuhalten ist.

Sie machen sich an die Arbeit, die damals vor allem aus einer Folge von Versuchen und Irrtümern mit verschiedenen munter ausgetauschten und ausgebauten Fahrzeugteilen besteht. Im Zweifelsfall wird auf jedes Gramm Gewicht verzichtet und die heutigen Sicherheitsbestimmungen waren damals noch nicht einmal angedacht.

1966 schickt Ford dann seine Fahrzeuge und Fahrer ins 24-Stunden-Rennen. Miles ist einer der Fahrer. Shelby der Leiter des Rennteams.

James Mangold, der zuletzt mit „Logan“ begeisterte, erzählt in seinem neuen Film „Le Mans 66: Gegen jede Chance“ die Geschichte von dem Duell zwischen Ford und Ferrari nach. Im Mittelpunkt des Dramas stehen die miteinander befreundeten Rennfahrern Shelby und Miles, gespielt von Matt Damon und Christian Bale, die auch gegen Widerstände im Ford-Konzern auf das Ziel hinarbeiteten, den unbesiegbaren Ferrari-Rennstahl zu besiegen. Sie sind damit in doppelter Weise Underdogs. Mangold erzählt ihre Geschichte von Ende der fünfziger Jahre, als Shelby aufgrund eines schweren Herzleidens seine Karriere als Rennfahrer aufgeben muss, bis hin zu dem Autorennen 1966 in Le Mans, das im letzten Filmdrittel über fast vierzig Minuten gezeigt wird.

Diese Geschichte erzählt Mangold, wie in einer großen Reportage, souverän zwischen Einzelschicksalen, zwischen Detail- und Hintergrundinformationen, zwischen der Arbeit von Shelby und Miles in der Werkstatt und auf dem Testgelände und der großen Firmenpolitik in den Chefetagen von Ford wechselnd. Dabei hat er, auch wenn er sich auf Details konzentriert, immer das große Ganze im Blick. Ausstattung und Schauspieler überzeugen ebenso.

Le Mans 66“ ist klassisches Erzählkino, das trotz seiner epischen Laufzeit von zweieinhalb Stunden immer spannend bleibt und auch Nicht-Rennsportfans von der ersten bis zur letzten Minute begeistert.

Damit gehört Mangolds Film schon jetzt, neben „Grand Prix“ (1966) und „Rush“ (2013), zu den wenigen gelungenen Filmen über die Rennsportszene. Erwähnen könnte man noch die deutlich unbekannteren Filme „Le Mans“ (1971) und „Weekend eines Champions“ (1971). „Le Mans“ war von Hauptdarsteller Steve McQueen ursprünglich als Dokumentarfilm geplant. „Weekend eines Champions“ ist ein fast unbekannter Dokumentarfilm von Roman Polanski, der 1971 Rennfahrer Jackie Stewart beim Großen Preis von Monaco begleitet.

Le Mans 66: Gegen jede Chance (Ford v Ferrari, USA 2019)

Regie: James Mangold

Drehbuch: Jez Butterworth, John-Henry Butterworth, Jason Keller

mit Matt Damon, Christian Bale, Jon Bernthal, Caitrano Balfe, Tracy Letts, Josh Lucas, Noah Jupe, Remo Girone, Ray McKinnon, JJ Field, Jack McMullen

Länge: 153 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweis: Der US-Titel ist „Ford v Ferrari“, der UK-Titel ist „Le Mans ’66“.

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Le Mans 66: Gegen jede Chance“

Metacritic über „Le Mans 66: Gegen jede Chance“

Rotten Tomatoes über „Le Mans 66: Gegen jede Chance“

Wikipedia über „Le Mans 66: Gegen jede Chance“ (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood über „Le Mans 66: Gegen jede Chance“

Meine Besprechung von James Mangolds “Wolverine – Weg des Kriegers” (The Wolverine, USA 2013)

Meine Besprechung von James Mangolds „Logan – The Wolverine“ (Logan, USA 2017)


TV-Tipp für den 25. Mai: Cop Land

Mai 24, 2019

ZDFneo, 21.40

Cop Land (Cop Land, USA 1997)

Regie: James Mangold

Drehbuch: James Mangold

Freddy Heflin hat als frühes Gnadenbrot eine Stelle als Sheriff in Garrison, New Jersey bekommen. Die Einwohner sind von ihm bewunderte New Yorker Polizisten. Als eines Tages ein Interner Ermittler aus New York ihn um Hilfe bei Ermittlungen gegen korrupte Polizisten bittet, muss Heflin sich zwischen seinem Job und dem polizeilichen Ehrenkodex entscheiden.

Gutes Schauspielerkino mit einem kräftigen Touch 70-Jahre-Kino und einem genießbaren Stallone, der in diesem Cop-Movie versuchte von seinem Rambo/Rocky-Image wegzukommen. Inzwischen ist er wieder bei „Rocky“ und „Rambo“ angekommen und drehte mit einer Action-All-Star-Besetzung „The Expendables“ (über Söldner, die tun, was Söldner tun).

Mit Sylvester Stallone, Robert De Niro, Harvey Keitel, Ray Liotta, Peter Berg, Michael Rapaport, Annabella Sciorra, Robert Patrick, Noah Emmerich

Hinweise

Wikipedia über „Cop Land“ (deutsch, englisch)

Rotten Tomatoes über „Cop Land“

Meine Besprechung von James Mangolds “Wolverine – Weg des Kriegers” (The Wolverine, USA 2013)

Meine Besprechung von James Mangolds „Logan – The Wolverine“ (Logan, USA 2017)


Verfilmte Bücher: „Wolverine: Old Man Logan“ ist „Logan“

März 17, 2017

Ab und zu wird Mark Millars „Wolverine: Old Man Logan“ als Inspiration für den neuen Wolverine-Film „Logan“ genannt. Meistens wird dabei betont, dass es sich wirklich nur um eine Inspiration handele und man eigentlich nichts aus dem Comic übernommen habe. Ihr merkt: ich habe nicht einmal „Vorlage“ geschrieben, weil James Mangold in seinem grandiosen Film von Mark Millars Comic nur die Idee eines älteren, vulgo sterblichen Wolverine übernommen hat und anschließend eine vollkommen andere Geschichte erzählt.

Mark Millar hat bei seiner Rückkehr in die Welt von Wolverine eine Welt erfunden, in der vor fünfzig Jahren die Superschurken die Superhelden besiegten. Anschließend teilten sie die USA untereinander auf. Logan, wie Wolverine lieber genannt wird, hat sich danach zurückgezogen. Seine Krallen will er nie wieder ausfahren.

Inzwischen lebt er friedlich als Bauer mit seiner Familie in Sacramento, Kalifornien, und zahlt der Hulk-Gang regelmäßig die Pacht.

Als er mit ihr im Rückstand ist, nimmt er das finanziell einträglich Angebot von seinem blinden Freund Hawkeye an, mit ihm quer durch die USA zu fahren und ein Paket abzuliefern.

Gemeinsam treten sie die gefährliche Reise an, bei der sie auch etlichen altbekannten Marvel-Charakteren begegnen.

Und in Sacramento quälen die Hulks Logans Familie.

Wolverine: Old Man Logan“, gezeichnet von Steve McNiven, liefert ziemlich genau das, was man von dem Autor von „Wanted“, „Kick-Ass“ und „Kingsman: The Secret Service“ (um den bekannteren Filmtitel zu nennen) erwartet: viel schwarzer Humor, eine angenehme Respektlosigkeit vor den Superhelden-Konventionen, popkulturelle Anspielungen und brachiale Gewalt. Die Geschichte selbst ist schon allein durch einige kleine Änderungen gegenüber den Genrekonventionen oder einen gewagten Mix bekannter Themen, Geschichten und Figuren ungewöhnlich. In „Wolverine: Old Man Logan“ ist es die Sterblichkeit des zum Pazifisten gewordenen Helden und die Welt, in der er lebt. Sie ist eine Mischung aus postapokalyptischer „Mad Max“-Welt und klassischem Western. Auch die eine Hälfte der Story, in der Logan sich gegen den bösen Landbesitzer wehrt, scheint direkt aus einem Western geklaut zu sein. Die andere, in der Logan und Hawkeye als Buddys durch die USA fahren ist dann ein klassisches Road-Movie mit einer Ware, die alle haben wollen.

Und insgesamt ist die Geschichte mit dem alten Logan ein blutig-witziger Thriller.

2015 startete Marvel eine „Old Man Logan“-Serie. Die ersten Geschichten wurden von Brian Michael Bendis und Jeff Lemire geschrieben und sind bereits auf Deutsch erschienen.

Mark Millar (Autor)/Steve McNiven (Zeichner): Wolverine: Old Man Logan

(übersetzt von Jürgen Petz)

Panini, 2017

220 Seiten

19,99 Euro

Originalausgabe

Old Man Logan

Wolverine ‚# 60 – # 72, Wolverine: Old Man Logan Giant Size 1

Marvel, 2008/2009

Die „Verfilmung“

Logan – The Wolverine (Logan, USA 2017)

Regie: James Mangold

Drehbuch: Scott Frank, James Mangold, Michael Green (nach einer Geschichte von James Mangold)

mit Hugh Jackman, Patrick Stewart, Dafne Keen, Richard E. Grant, Boyd Holbrook, Stephen Merchant, Elizabeth Rodriguez, Eriq La Salle

Länge: 138 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Logan“

Metacritic über „Logan“

Rotten Tomatoes über „Logan“

Wikipedia über „Logan“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von James Mangolds “Wolverine – Weg des Kriegers” (The Wolverine, USA 2013)

Meine Besprechung von James Mangolds „Logan – The Wolverine“ (Logan, USA 2017)

Homepage von Mark Millar

Meine Besprechung von Mark Millar/J. G. Jones‘ „Wanted (Mark Millar Collection 1)“ (Wanted # 1 – 6, Dezember 2003 – Februar 2005)

Meine Besprechung von Mark Millar/Steve McNivens „Nemesis“ (Nemesis, 2010/2011)

Meine Besprechung von Mark Millar/Grant Morrisons “Vampirella: Heiliger Krieg (Master Series 1)”

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Kick-Ass 2 (Band 1)“ (Kick-Ass 2 – Issue 1 – 4, Dezember 2010 – November 2011)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Kick-Ass 2 (Band 2)“ (Kick-Ass 2 – Issue 5 – 7, Januar – Mai 2012)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Hit-Girl – Kick-Ass 2: Die Vorgeschichte“ (Hit-Girl, Issue 1 – 5, August 2012 – April 2013)

Meine Besprechung von Mark Millar/Leinil Yus „Superior – Band 2“ (Superior, Issue 5 – 7, Dezember 2011 – März 2012)

Meine Besprechung von Mark Millar/Dave Gibbons‘ „Secret Service“ (Secret Service # 1- 6, Juni 2012 – April 2013)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita jr. „Kick-Ass 3 – Band 1“ (Kick-Ass 3, # 1 – 5, Juli 2013 – Januar 2014)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita jr. „Kick-Ass 3 – Band 2“ (Kick-Ass 3 – # 6 – 7, April – August 2014)

Meine Besprechung von Mark Millar/Leinil Yu/Nacho Vigalondos (Co-Autor/Drehbuch) „Super Croocks – Band 1: Der Coup“ (Super Crooks # 1 – 4, 2012)

Meine Besprechung von Jeff Wadlows Mark-Millar-Verfilmung „Kick-Ass 2“ (Kick-Ass 2, USA 2013)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns Mark-Millar-Verfilmung „Kingsman: The Secret Service“ (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)


Neu im Kino/Filmkritik: „Logan – The Wolverine“ ist alt geworden

März 2, 2017

Nachdem in den letzten „X-Men“-Filmen die Zeitlinien immer komplexer wurden und Normalsterbliche schon lange den Überblick verloren haben, trat James Mangold in seinem zweiten Wolverine-Film einen Schritt zurück. „Logan – The Wolverine“ sollte eine Einzelgeschichte erzählen. Es sollte auch der Abschluss einer Trilogie sein; nämlich der dritte Wolverine-Film mit Hugh Jackman in der Hauptrolle. Bis dahin hatte Jackman Logan neunmal gespielt und er sagte, „Logan“ solle sein letzter Auftritt als Logan sein.

Logan ist – für alle, die die letzten siebzehn Jahre irgendwo zwischen Südseeinsel und Arthaus-Kino verbrachten – ein Charakter aus dem Marvel-Universum, der, wenn er wütend ist, zu Wolverine wird und der mit seinen Stahlklingen, die aus seinen Händen herausfahren, Menschen zerfetzt. Das gab den Kämpfen immer eine große Nahkampf-Intimität und, weil keine Städte zerstört werden, auch Überschaubarkeit. Er ist, weil seine Wunden sofort heilen und er nicht altert, unbesiegbar. In „Wolverine – Weg des Kriegers“, ebenfalls inszeniert von James Mangold, wollte Logan sterben. Aber damals gelang es ihm nicht.

Jetzt, in seiner Abschiedsvorstellung (und es ist wirklich eine Abschiedsvorstellung der gelungenen Art), ist er in den ersten Filmminuten dem Tod näher als er jemals gedacht hat.

2029 kutschiert Logan als Chauffeur einer Luxuslimousine seine Passagiere durch Texas. Er humpelt. Er säuft. Zum Lesen benötigt er eine Brille. Seine Selbstheilkräfte funktionieren nicht mehr richtig. Und bei einer Schlägerei mit einigen Möchtegern-Autodieben fällt es ihm schwer, sie zu besiegen. Er ist ‚Old Man Logan‘ (wie auch eine Comicgeschichte von Mark Millar heißt, die als lose Inspiration für den Film genannt wird).

Auf der anderen Seite der Grenze, in Mexiko, pflegt Caliban (Stephen Merchant) in einer stillgelegten Schmelzhütte „Professor X“ Charles Xavier (Patrick Stewart). Der Kopf der nicht mehr existierenden X-Men ist inzwischen ebenfalls ein alter Mann. Seine Anfälle werden mit Medikamenten, die Logan auf dem Schwarzmarkt besorgt, behandelt. Die drei sind die letzten Mutanten und sie wollen unter keinen Umständen auffallen.

Da bittet die Krankenschwester Gabriella (Elizabeth Rodriguez) Logan, sie und das Mädchen Laura (Dafne Keen) zu einem besonderen Ort zu bringen. Eden soll in North Dakota liegen und ein Schutzraum für Mutanten sein. Logan lehnt ab. Aber als die Frau ermordet wird, der Söldner Donald Pierce (Boyd Holbrook) das Mädchen töten will und Laura bei einer Begegnung mit Pierces Männern in der Schmelzhütte diese im besten „Hit Girl“-Stil mit ihren Klingen massakriert, willigt Logan ein, sie nach Eden zu bringen. Das Mädchen, das Logans Tochter sein könnte, hat nämlich keinerlei Erfahrung im Umgang mit normalen Menschen.

Gemeinsam mit Charles Xavier machen sie sich, verfolgt von Pierce, auf den Weg.

Nachdem zuletzt die Superheldenfilme immer mehr miteinander verknüpft waren, sie damit für Neueinsteiger zunehmend unverständlich wurden (außer sie haben vorher ein halbes Dutzend Filme gesehen) und die pompösen Ankündigungen der PR-Abteilungen, in die jeden Film wie das nächste Weltwunder ankündigten, sich regelmäßig als mehr oder weniger heiße Luft entpuppten, ist „Logan“ eine willkommene Abwechslung. Denn die Ankündigungen stimmen. Es ist definitiv ein finaler Film. Von der ersten Minute an zeigt James Mangold, dass es hier um eine Abschiedsvorstellung geht, bei der man sich nie fragt, ob Logan die Welt retten kann, sondern nur fragt, ob er überhaupt den nächsten Tag (und damit den Film) überleben kann. Es ist auch ein Film, der für sich allein steht. Es ist ein Einzelfilm, der sich überhaupt nicht um die gesamte Mythologie kümmert. Er wirft auch die ganzen verschiedenen Zeitlinien und Paralleluniversen fröhlich über Bord wirft. Und die Superkräfte von Logan, Xavier, Laura und Caliban werden nur sparsam, fast schon unauffällig, eingesetzt.

Mangold erzählt in erster Linie eine klassische Reisegeschichte, wie wir sie aus zahlreichen Western (und Post-Western und in der Gegenwart oder Zukunft spielenden Western) kennen und in der ein Outsider widerwillig die Verantwortung für andere Menschen übernimmt. So wird Logan nicht müde zu betonen, dass er Laura nur quer durch die USA nach Eden in Sicherheit bringen will und dann sofort wieder sein altes Leben aufnehmen will.

Logan ist hier der Outlaw Josey Wales („Der Texaner“, Clint Eastwood), „Mein großer Freund Shane“ (Alan Ladd) (den Film sehen Xavier und Laura sich in einem Hotelzimmer an), Jack Reacher (Tom Cruise) oder auch, um einen Film von James Mangold zu nennen, Dan Evans (Russell Crowe) in „Todeszug nach Yuma“.

Die Geschichte selbst ist immer nah an den Charakteren und ihren Problemen spannend, facettenreich, stringent und schnörkellos erzählt. Dazu gibt es durchgehend realistisch wirkender Old-School-Action. Denn die Guten und die Bösen haben doch ein, zwei Fähigkeiten mehr als ein Normalsterblicher.

Logan“ ist nicht nur ein würdiger Abschluss der Wolverine-Trilogie und eine schöne, melancholische Abschiedsvorstellung, sondern der beste Wolverine-Film bis jetzt, der auch für Menschen gemacht ist, die keine Superheldenfilme mögen..

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Logan – The Wolverine (Logan, USA 2017)

Regie: James Mangold

Drehbuch: Scott Frank, James Mangold, Michael Green (nach einer Geschichte von James Mangold)

mit Hugh Jackman, Patrick Stewart, Dafne Keen, Richard E. Grant, Boyd Holbrook, Stephen Merchant, Elizabeth Rodriguez, Eriq La Salle

Länge: 138 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Die (sehr, sehr lose) Inspiration für den Film

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Mark Millar (Autor)/Steve McNiven (Zeichner): Wolverine – Old Man Logan

(übersetzt von Jürgen Petz)

Panini, 2017

220 Seiten

19,99 Euro

Originalausgabe

Old Man Logan

Wolverine ‚# 60 – # 72, Wolverine: Old Man Logan Giant Size 1

Marvel, 2008/2009

Noch mehr Wolverine-Bildergeschichten

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Jeff Lemire (Autor)/Andrea Sorrentino (Zeichner): Old Man Logan: Grenzstadt (Band 2)

(übersetzt von Jürgen Petz)

Panini, 2017

116 Seiten

12,99 Euro

Originalausgabe

Old Man Logan # 5 – # 8

Marvel, 2016

Mark Millar (Autor)/John Romita Jr. (Zeichner): Wolverine: Staatsfeind (Mark Millar Collection 2)

(übersetzt von Jürgen Petz und Thomas Witzler)

Panini, 2017

356 Seiten

29,99 Euro

enthält

Wolverine # 20 – # 32

Marvel, 2003

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Logan“

Metacritic über „Logan“

Rotten Tomatoes über „Logan“

Wikipedia über „Logan“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von James Mangolds “Wolverine – Weg des Kriegers” (The Wolverine, USA 2013)


TV-Tipp für den 9. Februar: Cop Land

Februar 9, 2016

RTLnitro, 20.15

Cop Land (USA 1997, Regie: James Mangold)

Drehbuch: James Mangold

Freddy Heflin hat als frühes Gnadenbrot eine Stelle als Sheriff in Garrison, New Jersey bekommen. Die Einwohner sind von ihm bewunderte New Yorker Polizisten. Als eines Tages ein Interner Ermittler aus New York ihn um Hilfe bei Ermittlungen gegen korrupte Polizisten bittet, muss Heflin sich zwischen seinem Job und dem polizeilichen Ehrenkodex entscheiden.

Gutes Schauspielerkino mit einem kräftigen Touch 70-Jahre-Kino und einem genießbaren Stallone, der in diesem Cop-Movie versuchte von seinem Rambo/Rocky-Image wegzukommen. Inzwischen ist er wieder bei „Rocky“ und „Rambo“ angekommen, drehte mit einer Action-All-Star-Besetzung „The Expendables“ (über Söldner, die tun, was Söldner tun), zwei Fortsetzungen und, als neuesten Film, “Creed”. Einen weiteren, 132 Minuten langen Rocky-Film, der verdammt gut ist.

Mit Sylvester Stallone, Robert De Niro, Harvey Keitel, Ray Liotta, Peter Berg, Michael Rapaport, Annabella Sciorra, Robert Patrick, Noah Emmerich

Wiederholung: Mittwoch, 10. Februar, 00.10 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Wikipedia über „Cop Land“ (deutsch, englisch)

Rotten Tomatoes über „Cop Land“

Meine Besprechung von James Mangolds “Wolverine – Weg des Kriegers” (The Wolverine, USA 2013)


TV-Tipp für den 24. November: Cop Land

November 24, 2015

RTLnitro, 20.15

Cop Land (USA 1997, Regie: James Mangold)

Drehbuch: James Mangold

Freddy Heflin hat als frühes Gnadenbrot eine Stelle als Sheriff in Garrison, New Jersey bekommen. Die Einwohner sind von ihm bewunderte New Yorker Polizisten. Als eines Tages ein Interner Ermittler aus New York ihn um Hilfe bei Ermittlungen gegen korrupte Polizisten bittet, muss Heflin sich zwischen seinem Job und dem polizeilichen Ehrenkodex entscheiden.

Gutes Schauspielerkino mit einem kräftigen Touch 70-Jahre-Kino und einem genießbaren Stallone, der in diesem Cop-Movie versuchte von seinem Rambo/Rocky-Image wegzukommen. Inzwischen ist er wieder bei „Rocky“ und „Rambo“ angekommen, drehte mit einer Action-All-Star-Besetzung „The Expendables“ (über Söldner, die tun, was Söldner tun), zwei Fortsetzungen und, als neuesten Film, „Creed“. Einen weiteren, 132 Minuten langen Rocky-Film, der diese Woche in den USA und am 14. Januar bei uns anläuft. Die ersten Kritiken sind äußerst positiv.

Mit Sylvester Stallone, Robert De Niro, Harvey Keitel, Ray Liotta, Peter Berg, Michael Rapaport, Annabella Sciorra, Robert Patrick, Noah Emmerich

Wiederholung: Mittwoch, 25. November, 00.10 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Wikipedia über „Cop Land“ (deutsch, englisch)

Rotten Tomatoes über „Cop Land“

Meine Besprechung von James Mangolds “Wolverine – Weg des Kriegers” (The Wolverine, USA 2013)


TV-Tipp für den 18. November: Todeszug nach Yuma

November 18, 2013

Kabel 1, 20.15

Todeszug nach Yuma (USA 2007, R.: James Mangold)

Drehbuch: Halsted Welles, Michael Brandt, Derek Haas
LV: Elmore Leonard: Three-Ten to Yuma, 1953 (Die Kurzgeschichte erschien zuerst in Dime Western, später in den Sammlungen „The Tonto Woman and other Western stories“ und „Complete Western stories“)

Der arme, integere Farmer Dan Evans erklärt sich bereit, den charismatischen und skrupellosen Banditen Ben Wade durch die Prärie zum Zug nach Yuma zu bringen. Wades Bande will das verhindern.

Das Remake von „Zähl bis drei und bete“ (USA 1957) ist in jeder Beziehung größer als das kammerspielartige Original. Sogar der Zug hat Verspätung.

Trotzdem ein schöner Western, eine gute Leonard-Verfilmung (bei Western war die Trefferquote sowieso schon immer höher), mit einem leicht vermurksten Schluss.

„Todeszug nach Yuma“ erhielt den Bronze Wrangler der Western Heritage Awards als bester Western des Jahres.

Mit Russell Crowe, Christian Bale, Peter Fonda, Gretchen Mol, Ben Foster, Dallas Roberts

Wiederholung: Dienstag, 19. November, 00.35 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Wikipedia über „Todeszug nach Yuma“ (deutsch, englisch)

Film-Zeit über „Todeszug nach Yuma“

Metacritic über “Todeszug nach Yuma”

Rotten Tomatoes über “Todeszug nach Yuma”

Christian Science Monitor: Interview mit Elmore Leonard (18. Januar 2012)

Wall Street Journal: Interview mit Elmore Leonard über “Raylan” und “Justified” (13. Januar 2012)

Homepage von Elmore Leonard

Meine Besprechung von Elmore Leoanrds “Raylan” (Raylan, 2012)

Meine Besprechung von Elmore Leonards “Raylan” (2012)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Dschibuti“ (Djibouti, 2010)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Djibouti“ (2010)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Road Dogs“ (Road Dogs, 2009)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Up in Honey’s Room“ (2007)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Gangsterbraut“ (The hot Kid, 2005)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Callgirls“ (Mr. Paradise, 2004)

Mein Porträt „Man nennt ihn Dutch – Elmore Leonard zum Achtzigsten“ erschien im „Krimijahrbuch 2006“

Meine Besprechung der Elmore-Leonard-Verfilmung „Sie nannten ihn Stick“ (Stick, USA 1983)

Meine Besprechung der Elmore-Leonard-Verfilmung „Killshot“ (Killshot, USA 2008)

Meine Meldung von Elmore Leonards Tod

Elmore Leonard in der Kriminalakte

Meine Besprechung von James Mangolds „Wolverine – Weg des Kriegers“ (The Wolverine, USA 2013)


Neu im Kino/Filmkritik: „Wolverine – Weg des Kriegers“ mit viel Japan-Atmosphäre und ohne X-Men-Unterstützung

Juli 25, 2013

 

Was hat man nicht alles vorher über den neuen Auftritt von Hugh Jackman als Wolverine, der unsterbliche Mutant mit dem Stahlklauen aus dem „X-Men“-Universum, gelesen. In Japan sollte er spielen (Stimmt.), sich an Frank Millers in Japan spielender „Wolverine“-Geschichte orientieren (Stimmt nicht. Er wird in den Credits noch nicht einmal als Inspiration genannt.), sich mehr um den Charakter kümmern (Hmhm.) und ein Neuanfang sein (Stimmt irgendwie schon.). Deshalb ist nach den „X-Men“-Filmen und Jackmans erstem Soloauftritt in „X-Men Origins: Wolverine“ (USA 2009) der Originaltitel „The Wolverine“. So werde deutlich, dass der Charakter im Mittelpunkt stehe und die X-Men, zu denen Wolverine gehört, in diesem Film egal seien. Im Film tauchen sie deshalb nicht auf. Und mit Regisseur James Mangold („Walk the Line“, „Todeszug nach Yuma“) und den Drehbuchautoren Mark Bomback („Stirb langsam 4.0“, „Total Recall“), Scott Frank („Out of sight“, „Minority Report“) und Christopher McQuarrie („Die üblichen Verdächtigen“, „Jack Reacher“), der eine frühere Fassung, die von Darren Aronofsky verfilmt werden sollte, schrieb, wollte man auch den Anspruch eines erwachsenen „Wolverine“-Films betonen.

Nun, der erste „Wolverine“-Film „X-Men Origins: Wolverine“ (USA/Neuseeland/Australien 2009) wurde von Gavin Hood („Tsotsi“, „Machtlos“) nach einem Drehbuch von David Benioff („25 Stunden“, „Game of Thrones“) und Skip Woods („Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben“ [Kein Kommentar]) gedreht – und schon allein bei den Credits konnte man an dem lauthals postulierten Anspruch von „Wolverine – Weg des Kriegers“ zweifeln. Obwohl „X-Men Origins: Wolverine“ eine ziemlich chaotische Geschichte erzählt, die eine Neuausrichtung durchaus rechtfertigt.

Und die Macher hatten bei „Wolverine – Weg des Kriegers“ auf den ersten Blick den Mut, in einem Superheldenfilm endlich mal etwas neues auszuprobieren. Denn sie erzählen nicht, wie der Superheld zum Superhelden wird, oder wie er in scheinbar endlosen Action-Szenen gegen einen unbesiegbaren, abgrundtief bösen Gegner, der die Welt, das Universum und den ganzen Rest vernichten will, kämpft. Nein, in „Wolverine – Weg des Kriegers“ will der unsterbliche Wolverine sterben – und der reiche, im Sterben liegende Japaner Lord Yashida (Haruhiko Yamanouchi), den er während des Atombombenabwurfs auf Hiroshima 1945 rettete, bietet ihm in der Gegenwart an, diesen Wunsch zu erfüllen.

Aber dann geht irgendetwas vollkommen schief. Drehbuchtechnisch.

Denn kaum ist Logan (so der bürgerliche Name von Wolverine) in Japan angekommen und hat Yashidas Angebot gehört, stirbt dieser und auf seiner Beerdigung wird ein Anschlag auf seine Enkeltochter Mariko (Tao Okamoto), die alles erben soll, verübt. Logan kann den Anschlag der Yakuzas verhindern. Zusammen mit ihr flüchtet er in eine einsam gelegene Hütte. Bei dem Kampf wurde Logan verletzt, aber im Gegensatz zu früheren Kämpfen, in denen seine Wunden sofort verheilten, heilen sie jetzt nicht. Er ist sterblich – und bricht nicht, weil endlich sein sehnlichster Wunsch in Erfüllung geht, in Jubelgesänge aus, sondern er ist extrem stinkig, weil er jetzt Mariko retten und das Komplott gegen sie aufklären will.

Und zwischen all den Yakuzas und Samurais, die mal mit ihm, mal gegen ihn kämpfen, ist auch Viper, die halbseidene, sexy Ärztin von Lord Yashida, die Logan während eines Alptraums mit einem Kuss etwas injizierte, das sein Herz angreift. Gut. Das klingt ziemlich gaga, aber nach Elizabeth Shaws Selbstoperation in Ridley Scotts „Prometheus“ darf jetzt auch Logan sich selbst operieren und ein fremdes „Lebewesen“ aus dem eigenen Körper entfernen.

Die Story selbst ist ziemlich chaotisch, arg länglich und schlecht entwickelt. Denn es dauert gefühlte Ewigkeiten, bis der Hauptplot beginnt, weil wir zuerst erfahren, was 1945 in Japan geschah, wie Logan zurückgezogen in den Bergen lebt und sich mit einigen Hinterwäldlern anlegt, bevor er von Yukio (Rita Fukushima, auch sexy) entdeckt und nach Japan mitgenommen wird. Und dann, nachdem Logan Mariko (ebenfalls sexy; – halt wie alle Frauen in dem Film) auf der Trauerfeier vor ihren Häschern retten konnte, gibt es ein langatmiges Zwischenspiel, in dem Logan etwas über die Freuden der Sterblichkeit sinniert, bevor er, lange vor dem Filmende, doch beschließt, dass er unsterblich bleiben möchte. Das ist zwar nicht wirklich überraschend, aber damit wird die von den Machern groß propagierte Frage, welche Bedeutung Sterblichkeit hat, schnell ad acta gelegt. Es gibt dann noch etwas Gerede über Samurais, Ronins und dass Krieger für einen höheren Zweck kämpfen sollen. Oder so ähnlich.

Der Höhepunkt, der Schlusskampf, ist storytechnisch ein einziges Desaster, bei dem es letztendlich nur noch um ein jeder gegen jeden geht und das anscheinend aus einem anderen Film stammt.

Da hilft es auch nicht, dass James Mangold immer wieder schöne und auch eindrucksvolle Bilder zeigt (zum Beispiel wenn Logan in einem verschneiten Bergdorf von hunderten Pfeilen niedergestreckt wird), stilistisch an Samurai-Filme anknüpft und das ländliche mit dem urbanen Japan verknüpft. Für einen über zweistündigen Film ist das einfach zu wenig und dass Mangold bereits jetzt sagt, dass er einen längeren Director’s Cut plane, klingt da wie eine Drohung. Denn schon jetzt hätte man locker eine gute halbe Stunde kürzen können.

Wolverine – Weg des Kriegers“ (selbstverständlich in 3D) hat bis auf den Hauptdarsteller eigentlich nichts mit „X-Men Origins: Wolverine“ zu tun und ist auch erwachsener als dieser. Immerhin geht es um Sterblichkeit und den Verlust der großen Liebe; gespielt von Famke Janssen als Jean Grey, Logans one and only love, die er im Schlaf mit seinen Stahlklauen tötete und die ihm jetzt Alpträume beschert. Aber ehe die Macher sich dann zu sehr mit solch tiefsinnigen Fragen über Schuld, Sühne und Unsterblichkeit beschäftigten, gibt es immer wieder mal mehr, mal weniger übertriebene Action.

Auch dieser Wolverine ist kein guter Film.

Wolverine - Weg des Kriegers - Plakat

Wolverine – Weg des Kriegers (The Wolverine, USA 2013)

Regie: James Mangold

Drehbuch: Marc Bomback, Scott Frank, Christopher McQuarrie (ungenannt)

mit Hugh Jackman, Hiroyuki Sanada, Tao Okamoto, Rila Fukushima, Famke Janssen, Will Yun Lee, Svetlana Khodchenkova, Haruhiko Yamanouchi, Brian Tee

Länge: 129 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Wolverine – Weg des Krieges“

Metacritic über „Wolverine – Weg des Krieges“

Rotten Tomatoes über „Wolverine – Weg des Krieges“

Wikipedia über „Wolverine – Weg des Krieges“ (deutsch, englisch)

 

 


TV-Tipp für den 3. Mai: Cop Land

Mai 2, 2013

ZDFneo, 20.15

Cop Land (USA 1997, R.: James Mangold)

Drehbuch: James Mangold

Freddy Heflin hat als frühes Gnadenbrot eine Stelle als Sheriff in Garrison, New Jersey bekommen. Die Einwohner sind von ihm bewunderte New Yorker Polizisten. Als eines Tages ein Interner Ermittler aus New York ihn um Hilfe bei Ermittlungen gegen korrupte Polizisten bittet, muss Heflin sich zwischen seinem Job und dem polizeilichen Ehrenkodex entscheiden.

Gutes Schauspielerkino mit einem kräftigen Touch 70-Jahre-Kino und einem genießbaren Stallone, der in diesem Cop-Movie versuchte von seinem Rambo/Rocky-Image wegzukommen. Inzwischen ist er wieder bei „Rocky“ und „Rambo“ angekommen und drehte zuletzt mit einer Action-All-Star-Besetzung im Dschungel „The Expendables“ (über Söldner, die tun, was Söldner tun).

Mit Sylvester Stallone, Robert De Niro, Harvey Keitel, Ray Liotta, Peter Berg, Michael Rapaport, Annabella Sciorra, Robert Patrick, Noah Emmerich

Hinweise

Wikipedia über „Cop Land“ (deutsch, englisch)

Rotten Tomatoes über „Cop Land“


TV-Tipp für den 27. März: Todeszug nach Yuma

März 27, 2013

Kabel 1, 20.15

Todeszug nach Yuma (USA 2007, R.: James Mangold)

Drehbuch: Halsted Welles, Michael Brandt, Derek Haas
LV: Elmore Leonard: Three-Ten to Yuma, 1953 (Die Kurzgeschichte erschien zuerst in Dime Western, später in den Sammlungen „The Tonto Woman and other Western stories“ und „Complete Western stories“)

Der arme, integere Farmer Dan Evans erklärt sich bereit, den charismatischen und skrupellosen Banditen Ben Wade durch die Prärie zum Zug nach Yuma zu bringen. Wades Bande will das verhindern.

Das Remake von „Zähl bis drei und bete“ (USA 1957) ist in jeder Beziehung größer als das kammerspielartige Original. Sogar der Zug hat Verspätung.

Trotzdem ein schöner Western, eine gute Leonard-Verfilmung (bei Western war die Trefferquote sowieso schon immer höher), mit einem leicht vermurksten Schluss.

„Todeszug nach Yuma“ erhielt den Bronze Wrangler der Western Heritage Awards als bester Western des Jahres.

Mit Russell Crowe, Christian Bale, Peter Fonda, Gretchen Mol, Ben Foster, Dallas Roberts

Wiederholung: Freitag, 29. März, 00.15 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Wikipedia über „Todeszug nach Yuma“ (deutsch, englisch)

Film-Zeit über „Todeszug nach Yuma“

Metacritic über „Todeszug nach Yuma“

Rotten Tomatoes über „Todeszug nach Yuma“

Christian Science Monitor: Interview mit Elmore Leonard (18. Januar 2012)

Wall Street Journal: Interview mit Elmore Leonard über “Raylan” und “Justified” (13. Januar 2012)

Homepage von Elmore Leonard

Meine Besprechung von Elmore Leoanrds „Raylan“ (Raylan, 2012)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Raylan“ (2012)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Dschibuti“ (Djibouti, 2010)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Djibouti“ (2010)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Road Dogs“ (Road Dogs, 2009)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Up in Honey’s Room“ (2007)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Gangsterbraut“ (The hot Kid, 2005)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Callgirls“ (Mr. Paradise, 2004)

Mein Porträt „Man nennt ihn Dutch – Elmore Leonard zum Achtzigsten“ erschien im „Krimijahrbuch 2006“

Meine Besprechung der Elmore-Leonard-Verfilmung „Sie nannten ihn Stick“ (Stick, USA 1983)

Meine Besprechung der Elmore-Leonard-Verfilmung „Killshot“ (Killshot, USA 2008)

Elmore Leonard in der Kriminalakte


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