Biopic über den Multimillionär Howard Hughes und sein Leben in den dreißiger und vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Gut gespielt, liebevoll ausgestattet, straff erzählt mit einem Blick auf die dunklen Seiten des Porträtierten, aber von Scorsese erwarte ich mehr.
Denn letztendlich ist „Aviator“ Ausstattungskino.
Danach, um 22.55 Uhr, zeigt Arte die gut einstündige Doku „Leonardo DiCaprio: Most Wanted!“ (Frankreich/Deutschland 2020).
Die neueste Zusammenarbeit von Martin Scorsese und Leonardo DiCaprio, „Killers of the Flower Moon“, soll ab dem 19. Oktober in unseren Kinos laufen.
Mit Leonardo DiCaprio, Cate Blancett, Kate Beckinsale, John C. Reilly, Alan Alda, Jude Law, Alec Baldwin, Alan Alda, Ian Holm, Danny Huston, Gwen Stefani, Willem Dafoe
Wegen dem Internatiolem Frauentag am 8. März und weil es einfach gute Filme sind, empfehle ich in den nächsten Tagen einige Filme mit starken Frauen. Beginnend mit
Tele 5, 20.15
Nichts als die Wahrheit(Nothing but the truth, USA 2008)
Regie: Rod Lurie
Drehbuch: Rod Lurie
Journalistin Rachel Armstrong veröffentlicht eine Story über die in ihrer Nachbarschaft lebende CIA-Agentin Erica Van Doren und ihr Memo, das die Begründung der US-Regierung für einen Anschlag gegen Venezuela als Lüge entlarvt. Kurz darauf lässt der von der Regierung mit der Suche nach der undichten Stelle beauftragte Staatsanwalt Dubois die Journalistin im Gerichtssaal in Beugehaft nehmen. Sie soll ihre Quelle (und damit ihre Berufsstandards) verraten.
Top besetztes und gespieltes, zum Nachdenken anregendes Drama über Pressefreiheit und Staatsmacht.
Die von Rod Lurie erfundene Geschichte ist lose inspiriert von dem wahren Fall der von der Bush-Regierung enttarnten CIA-Agentin Valerie Plame.
mit Kate Beckinsale, Matt Dillon, Angela Bassett, Alan Alda, Vera Farmiga, David Schwimmer, Courtney B. Vance
Stonehearst Asylum – Diese Mauern wirst du nie verlassen (Stonehearst Asylum, USA 2014)
Regie: Brad Anderson
Drehbuch: Joe Gangemi
LV: Edgar Allan Poe: The System of Doctor Tarr and Professor Fether, 1845 (Das System des Doktors Pech und des Professors Feder, Kurzgeschichte)
Weihnachten 1899 trifft der junge Arzt Edward Newgate in der abgelegenen Irrenanstalt Stonehearst ein. Dort haben die Patienten maximale Freiheiten. Schon beim ersten Rundgang verliebt er sich in die bildschöne Pianistin Eliza Graves. Später entdeckt er im Keller eine Gruppe Gefangener, die behaupten, von ihren Patienten gefangen gehalten zu werden.
Top besetzter, hübsch altmodischer Grusler mit einigen überraschenden Wendungen beim Ausprobieren von Therapien.
Stonehearst Asylum – Diese Mauern wirst du nie verlassen (Stonehearst Asylum, USA 2014)
Regie: Brad Anderson
Drehbuch: Joe Gangemi
LV: Edgar Allan Poe: The System of Doctor Tarr and Professor Fether, 1845 (Das System des Doktors Pech und des Professors Feder, Kurzgeschichte)
Weihnachten 1899 trifft der junge Arzt Edward Newgate in der abgelegenen Irrenanstalt Stonehearst ein. Dort haben die Patienten maximale Freiheiten. Schon beim ersten Rundgang verliebt er sich in die bildschöne Pianistin Eliza Graves. Später entdeckt er im Keller eine Gruppe Gefangener, die behaupten, von ihren Patienten gefangen gehalten zu werden.
Top besetzter, hübsch altmodischer Grusler mit einigen überraschenden Wendungen beim Ausprobieren von Therapien.
Stonehearst Asylum – Diese Mauern wirst du nie verlassen (Stonehearst Asylum, USA 2014)
Regie: Brad Anderson
Drehbuch: Joe Gangemi
LV: Edgar Allan Poe: The System of Doctor Tarr and Professor Fether, 1845 (Das System des Doktors Pech und des Professors Feder, Kurzgeschichte)
Weihnachten 1899 trifft der junge Arzt Edward Newgate in der abgelegenen Irrenanstalt Stonehearst ein. Dort haben die Patienten maximale Freiheiten. Schon beim ersten Rundgang verliebt er sich in die bildschöne Pianistin Eliza Graves. Später entdeckt er im Keller eine Gruppe Gefangener, die behaupten, von ihren Patienten gefangen gehalten zu werden.
Top besetzter, hübsch altmodischer Grusler mit einigen überraschenden Wendungen beim Ausprobieren von Therapien.
Biopic über den Multimillionär Howard Hughes und sein Leben in den dreißiger und vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Gut gespielt, liebevoll ausgestattet, straff erzählt mit einem Blick auf die dunklen Seiten des Porträtierten, aber von Scorsese erwarte ich mehr.
Denn letztendlich ist „Aviator“ Ausstattungskino.
Mit Leonardo DiCaprio, Cate Blancett, Kate Beckinsale, John C. Reilly, Alan Alda, Jude Law, Alec Baldwin, Alan Alda, Ian Holm, Danny Huston, Gwen Stefani, Willem Dafoe
Beginnen wir mit dem großen Unterschied zwischen „Underworld: Blood Wars“ und den vorherigen „Underworld“-Filmen. Der 3D-Film wurde erstmals von einer Frau inszeniert. Das ändert aber nichts daran, dass Kate Beckinsale mehr als einmal schwungvoll durch die Landschaft gegen harte Gegenstände geschleudert wird, ehe sie einige Männer ins Jenseits schickt. Weil sie die Vampirin Selene spielt, trägt sie keine dauerhaften Verletzungen davon. Sie ist auch immer noch das Hauptargument für die Filmreihe:
Ein zweites ist der Bösewicht des Films:
Dabei ist Semira (Lara Pulver, die als Irene Adler schon „Sherlock“ ganz närrisch machte), die Lack und Leder in einer etwas spartanischeren Version als Selene bevorzugt, nur der Vampir-Bösewicht. Es gibt auch noch einen zweiten Hauptbösewicht: Marius (Tobias Menzies). Er ist ein Lykaner (das sind Menschen, die sich in Werwölfe verwandeln können), der zum Anführer der Lykaner wurde und mit anderen Lykanern eine gut gesicherte Vampirfestung stürmen will. Diese liegt, wie gewohnt, in einem osteuropäisch aussehendem Steampunk-Fantasieland mit leichter Weltkrieg-II-Ästhetik; was natürlich an den unterirdischen Gewölben, dem verlassenem Güterbahnhof, den fotogenen Mänteln und dem Dreh in und um Prag liegen kann. Selene, inzwischen ein allein herumziehender Ronin, soll bei der Verteidigung der Burg helfen. Sie soll vor allem die anderen Vampire zu Kämpfern ausbilden.
Bis zu dieser Schlacht in der dann doch überraschend schlecht gesicherten Festung kommt, vergeht viel Filmzeit. Im Gegensatz zu den vorherigen „Underworld“-Filmen „Underworld (2002, dem besten Film der Reihe), „Underworld: Evolution“ (USA 2006), „Underworld: Aufstand der Lykaner“ (USA 2009, ein Prequel ohne Kate Beckinsale) und „Underworld: Awakening“ (USA 2011, ebenfalls in 3D), die einfach Trash mit viel Action, einem Minimum an Dialog und einer stylischen Optik waren, wird in „Underworld: Blood Wars“ langatmig, aber höchst irdisch am Vampirhof intrigiert, Pläne geschmiedet und viel geredet. So als würde man sich wirklich für irgendwelche austauschbaren Hofintrigen interessieren.
Gleichzeitig wollen die Bösewichter, wenn sie schon nicht das Hybrid-Blut von Selenes spurlos verschwundener Tochter Eve (sieh „Awakening“) bekommen können, Selenes Blut. Selene erhielt in den letzten Filmen durch verschiedene Ereignisse besondere Fähigkeiten, wie einer Unempfindlichkeit gegen Sonnenlicht. Warum die verschiedenen Bösewichter nicht einfach nur ein, zwei Liter von ihrem Blut abzapfen und dann vervielfältigen, sondern sie vollständig auspumpen wollen, wissen die Drehbuchgötter, die für diesen „Underworld“-Film ein arg schwaches Drehbuch schrieben, das sich in den verschiedenen Motivationen und Komplotten verirrt. „The Last Witch Hunter“-Drehbuchautor Cory Goodman hätte besser, wie bei den vorherigen, von anderen Autoren geschriebenen „Underworld“-Filmen eine einfache Geschichte mit einer eindeutigen Motivation und Ziel für die verschiedene Hauptcharaktere erfunden. Ein banales ‚Selene will die Vampirburg vor dem Angriff der Lykaner beschützen‘ (aka „Underworld: Die sieben Samurai“) oder ‚Selene will ihre Tochter vor den Bösewichtern beschützen‘ (aka „Underworld: Die Hard“ oder „Underworld: Taken“) hätte genügt, um die vor allem bei den Lykanern mit viel CGI aufgepimpte Action zu rechtfertigen.
Die ist in der aus den vorherigen „Underworld“-Filmen vertrauten Mischung aus Zeitlupe und Zeitraffer inszeniert, die immer wieder die genauen Abläufe und auch die Handlungen von Selene verbirgt. Wenn sie nicht gerade beidhändig schießt.
Die konsequent dunkle Optik der vorherigen Filme wurde beibehalten. Anscheinend haben Vampire nicht nur etwas gegen Sonnenlicht, sondern auch gegen jede andere Art moderner Beleuchtung. Dafür sieht es, wenn sie in ihrer Fetischkluft durch die mittelalterlichen Gemäuer schreiten, hübsch stylisch aus.
Insgesamt unterscheidet sich „Blood Wars“, abgesehen von dem überkonstruiertem Plot und weniger Actionszenen, kaum von den vorherigen „Underworld“-Filmen.
Ob das jetzt ‚gut‘ oder ’schlecht‘ ist, liegt daran, ob man Kate Beckinsale in Lack und Leder sehen will und akzeptiert, dass sie nicht allzu oft im Bild ist und entsprechend wenig kämpfen darf.
Underworld: Blood Wars (Underworld: Blood Wars, USA 2016)
Regie: Anna J. Foerster
Drehbuch: Cory Goodman (nach einer Geschichte von Kyle Ward und Cory Goodman, basierend auf Charakteren von Kevin Grevioux, Len Wiseman und Danny McBride)
mit Kate Beckinsale, Theo James, Lara Pulver, Tobias Menzies, Bradley James, James Faulkner, Charles Dance, Clementine Nicholson
Drehbuch: Aaron Guzikowski (nach dem Drehbuch zu „Reykjavik – Rotterdam“ von Arnaldur Indridason und Óskar Jónasson)
New Orleans: Weil sein Schwager Mist gebaut hat, muss Ex-Schmuggler Chris Farraday (Mark Wahlberg) wieder ein großes Ding durchziehen. Dieses Mal geht es um den Schmuggel von Falschgeld aus Panama in die USA.
Das gelungene Remake von „Reykjavik – Rotterdam“ ist ein ökonomisch erzählter Gangsterthriller. Für Baltasar Kormákur war es sein gelungener Einstand in Hollywood. Zuletzt drehte er „Everest“.
mit Mark Wahlberg, Kate Beckinsale, Ben Foster, Giovanni Ribisi, Lukas Haas, Caleb Landry Jones, Diego Luna, J.K. Simmons, Robert Wahlberg, William Lucking
Der Mordfall war im November 2007 ein gefundenes Fressen für die Medien: ein Mord unter Studenten in der italienischen Stadt Perugia. Das Opfer Meredith Kercher sah gut aus und war aus England. Die mutmaßliche Täterin, die Studentin Amanda Knox, der „Engel mit den Eisaugen“, sieht ebenfalls gut aus und ist aus den USA. Ein mit ihr befreundeter italienischer Student wurde als Mittäter angeklagt und Gerüchte über satanische Riten vervollständigten das Bild. Die Ermittlungen der Polizei waren so schlampig, dass, befeuert von den Sozialen Medien (also dem Internet), gleich die Verschwörungstheorien ins Kraut schossen.
Die Journalisten waren entzückt und berichteten über Monate ihren Heimatredaktionen über die Ermittlungen und den durch mehrere Instanzen gehenden Prozess. True-Crime-Autoren schrieben Bücher, von denen nur die wenigsten ins Deutsche übersetzt wurden. Eines der wenigen ist, bei Knaur, „Der Engel mit den Eisaugen“ (The Witch of Perugia, 2013) von Douglas Preston und Mario Spezi.
Hollywood hätte sich die Geschichte nicht besser ausdenken können.
Auch Michael Winterbottoms „Die Augen des Engels“ erzählt nur leicht fiktionalisiert die Geschichte des Mordfalls Kercher und des Presserummels anhand den Recherchen von Thomas Lang (Daniel Brühl), der einen Spielfilm über den Fall drehen will. Auch wenn Winterbottom es in Abrede stellt, kann man nicht anders, als in Lang das filmische Alter Ego von Michael Winterbottom zu sehen, der im Film die Reise unternimmt, die Winterbottom bei den Recherchen für den Film unternommen hat.
Die US-Journalistin Simone Ford (Kate Beckinsale) (deren reales Vorbild Barbie Latza Nadeau dem Filmteam helfend zur Seite stand) erklärt ihm in Siena die Hintergründe des Mordfalles, führt ihn an die wichtigen Orte und vermittelt ihm einige Gesprächspartner. Die Amerikanerin Jessica Fuller soll mit ihrem Freund ihre Mitbewohnerin ermordet haben. Ford führt ihn an die wichtigen Orte, verschafft ihm Kontakte und besucht mit ihm auch Gerichtsverhandlungen. Außerdem lernt Lang eine junge Studentin kennen, die ihn in die studentische Gemeinde einführt.
Diese Konstruktion in der neben dem Mordfall auch die journalistische und die fiktionale Bearbeitung eines Skandalmordfalles angesprochen werden, übt natürlich einen gewissen Reiz aus, der sich im Film dann nur bedingt entfaltet. Denn der Protagonist ist ein Beobachter, der einfach noch einmal die bekannten Fakten zusammenträgt (vor allem indem Journalisten sie ihm erzählen), fernab von seiner Heimat eine kleine Sinnkrise hat (er hat seit Jahren keinen Film mehr gedreht und lebt getrennt von seiner Frau und seiner Tochter) und, immerhin soll es ja irgendwann auch etwas Thriller-Spannung geben, glaubt, dass er in Lebensgefahr schwebt, weil ein geheimnisvoller Blogger (Valerio Mastandrea), der behauptet, die wahren Hintergründe zu kennen, ihn umbringen will. Die Auslandskorrespondenten, die in Siena den Mord beobachten, sind ein kleines hübsches Biotop, das lange nicht so interessant wie das Biotop der Kriegsreporter ist, und das auch eher eine dekorative Rolle hat. Das gleiche gilt für das studentische Milieu, das Lang ebenfalls als Außenstehender betrachtet.
Michael Winterbottom spricht in seinem Film viel an, ohne sich jemals wirklich für eine Geschichte zu entscheiden. Eigentlich kann man „Die Augen des Engels“ sogar besser darüber beschreiben, was er nicht ist. Am Ende überwiegt daher der Eindruck ein vor fotogener Kulisse gut gespieltes, niemals wirklich packendes Drama, das einmal als TV-Film-der-Woche geplant war, gesehen zu haben. „Die Augen des Engels“ ist nicht wirklich schlecht. Es ist aber auch kein Film, den man begeistert weiterempfiehlt.
Nach mehreren Gerichtsverhandlungen wurden am 27. März 2015 vom obersten Gerichtshof Italiens Amanda Knox und Raffaele Sollecito endgültig freigesprochen. Wer Meredith Kercher ermordete ist immer noch unklar.
Ich habe keine Ahnung, warum „Stonehearst Asylum – Diese Mauern wirst du nie verlassen“ keinen deutschen Kinostart bekommen hat. Denn an der Besetzung und der Story kann es nicht liegen. Brad Anderson, zuletzt „The Call – Leg nicht auf“, liefert hier wieder einen spannenden Genrefilm. Dieses Mal ist es ein fast schon klassischer Horrorfilm, der auf der Kurzgeschichte „Das System des Doktors Pech und des Professors Feder“ von Edgar Allan Poe basiert, die etwas modernisiert und ordentlich erweitert wurde.
Weihnachten 1899 trifft der junge Arzt Edward Newgate (Jim Sturgess) in der abgelegenen Irrenanstalt Stonehearst ein. Der Anstaltsleiter Dr. Lamb (Ben Kingsley) führt ihn durch die Anstalt und macht ihn mit seinem Therapiekonzept bekannt: die Patienten genießen maximale Freiräume. Sie dürfen ihren Wahn ausleben und sind glücklich. Lamb gibt ihnen ein sicheres Umfeld. Denn was ist besser: ein glücklicher Mann, der sich für ein Pferd hält oder ein therapierter, aber unglücklicher Mann? Newgate ist fasziniert. Vor allem von der bildschönen Pianistin Eliza Graves (Kate Beckinsale).
Als er in der Nacht durch das riesige Haus streift, entdeckt er im Keller eine Gruppe Gefangener, die behaupten, dass sie von ihren Patienten im Keller eingesperrt wurden, sie vollkommen normal seien und er ihnen helfen solle. Aber wie? Und sagen sie ihm die Wahrheit? Denn natürlich behauptet jeder Irre, dass nicht er, sondern die anderen verrückt sind.
Neben den schon erwähnten Stars Jim Sturgess, Kate Beckinsale und Ben Kingsley sind auch Michael Caine (als einer der im Keller Eingesperrten), David Thewlis, Brendan Gleeson (eigentlich nur eine Nebenrolle) und Jason Flemying bei diesem Trip in den Wahnsinn dabei.
Anderson inszenierte die Geschichte ohne neumodische Effekthaschereien gediegen altmodisch wie einen klassischen Horrorfilm, der genau deshalb gefällt und der, im Gegensatz zu „Die Frau in Schwarz 2: Engel des Todes“ allemal einen Kinostart verdient hätte. Denn „Stonehearst Asylum“ ist in jeder Beziehung der bessere Film.
Auf der Amundsen-Scott-Forschungsstation in der Antarktis sucht US-Marshal Carrie Stetko einen Mörder.
„Whiteout“ von Autor Greg Rucka (da sollte ein deutscher Verlag mal einige seiner Romane übersetzen) und Zeichner Steve Lieber ist eine tolle Graphic Novel, die ihren größten Reiz aus dem Handlungsort (Hey, wer von uns war schon einmal in der Antarktis?) bezieht. Auf der Kinoleinwand ist der Rätselkrimi dann allerdings, trotz toller Bilder, nur begrenzt interessant. Vielleicht hätten die Macher doch zuerst den zweiten „Whiteout“-Band „Melt“, der ein actionhaltiger Thriller mit Polit-Touch ist, verfilmen sollen.
mit Kate Beckinsale , Gabriel Macht, Tom Skerritt, Columbus Short, Alex O’Loughlin, Shawn Doyle, Joel Keller
„Anklage: Mord – Im Namen der Wahrheit“, der im Original treffender „The Trails of Cate McCall“ heißt, ist ein prominent besetzter und überraschend gelungener Justizkrimi in dem Kate Beckinsale als Cate McCall versucht, ihren Alkoholismus in den Griff zu bekommen, wieder als Anwältin arbeiten zu dürfen, einen Mordprozess zu gewinnen und von ihrer fünfjährigen Tochter wieder als Mutter akzeptiert zu werden, während ihr Ehemann mit der Tochter von Kalifornien nach Seattle umziehen will.
Der Mordprozess ist zwar nur ein Haftprüfungsfall und sie muss den Fall als Pflichtverteidigerin übernehmen, aber immerhin könnte sie so wieder ohne Wenn und Aber als Anwältin zugelassen werden. Außerdem ist sie nach einem Gespräch und einem Blick in die Akten von der Unschuld der zu einer lebenslänglichen Haft verurteilten Frau überzeugt.
Als es zur Gerichtsverhandlung kommt, beginnt sie die von der Polizei manipulierten Beweise und Aussagen auseinanderzunehmen.
Zugegeben, das ist eine Menge Stoff für neunzig Minuten, aber Karen Moncrieff, die das Buch schrieb und Regie führte, gelingt es die vielen Verhandlungen der Cate McCall schlüssig miteinander zu verbinden, weil McCall sich in allen Verhandlungen beweisen muss und sie immer um ihre Selbstachtung kämpft. Als Mutter, als Ehefrau und als Anwältin.
Wie sich diese verschiedenen Plots beeinflussen und ergänzen, ist der interessante Aspekt des Films. Denn gerade die Gerichtsverhandlung läuft doch arg nach den bekannten Mustern ab und McCalls unbedingter Wille, nur Schuldige hinter Gitter zu bringen, ist dann doch arg naiv und überhöht. Vor allem weil sie früher anscheinend eine sehr gute Anwältin war. Da waren die „Anatomie eines Morders“ und der „Lincoln Lawyer“ schon einige Schritte weiter; – vor allem weil es am Ende von „Anklage: Mord“ eine Wendung im Gericht gibt, die so wohl nicht möglich ist. Jedenfalls nach dem, was ich von US-amerikanischen Gerichtsverfahren weiß.
„Anklage: Mord“ bewegt sich durchgehend auf dem Niveau eines guten TV-Films, der gut besetzt ist, fast nur in Innenräumen spielt, auf die Dialoge und Schauspieler baut und die Geschichte in jeder Beziehung altmodisch erzählt bis hin zum für mein Gefühl etwas zu positiven Ende.
Anklage: Mord – Im Namen der Wahrheit (The Trails of Cate McCall, USA 2013)
Regie: Karen Moncrieff
Drehbuch: Karen Moncrieff
mit Kate Beckinsale, Nick Nolte, James Cromwell, Clancy Brown, Taye Diggs, Isaiah Washington, Mark Pellegrino, Brendan Sexton III, David Lyons, Dale Dickey, Kathy Baker
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DVD
Koch Media
Bild: 2.35:1 (16:9)
Ton: Deutsch (DTS, Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)