Neu im Kino (und bald im Streaming)/Filmkritik: Über Noah Baumbachs Porträt des Hollywood-Stars „Jay Kelly“

November 21, 2025

Jay Kelly (George Clooney) ist ein alternder Hollywood-Star klassischer Prägung. So wie, uh, der Star aus „Out of Sight“, „Ocean’s Eleven“ und der Nespresso-Werbung oder Brad Pitt (der die Rolle ursprünglich spielen sollte) oder Leonardo DiCaprio (der gerade „One Battle after another“ drehte). Nach dem Tod eines mit ihm befreundeten Regisseurs, der ihm seine erste große Rolle gab, und dem Wunsch eines italienischen Filmfestival, ihn für sein Lebenswerk auszuzeichnen, gerät er in eine Sinnkrise. Verschärft wird sie von seiner jüngsten Tochter. Sie will den Sommer vor ihrem Studienbeginn nicht mit ihm, sondern mit ihren Freunden in Europa verbringen.

Kurzentschlossen fliegt er mit seiner Entourage, die dafür alle ihre Pläne umwirft, nach Europa. Er will sie dort zufällig treffen und dann mit ihr Zeit verbringen – und die Zeit nachholen, die sie bis jetzt nicht miteinander verbrachten, weil er einen weiteren Film drehte.

Diese Erlebnisse des Hollywoodstars zwischen Luxushotels und ganz normalen Menschen in Frankreich und Italien, filmisch angesiedelt zwischen Screwball-Comedy und nostalgischer Reiseerzählung, ist der schwächere Teil von Noah Baumbachs neuestem Film „Jay Kelly“. Er wirkt, als hätten sie aus Frankreich und Italien Geld bekommen mit der Auflage vor Ort zu drehen. Also erfanden sie einige Szenen, die genausogut an jedem anderen Ort spielen könnten.

Viel gelungener und umfangreicher sind die in Hollywood spielenden Szenen. Das sind einmal Aufnahmen von Dreharbeiten, so beginnt „Jay Kelly“ mit einer grandiosen Plansequenz,in Hollywood und in Kellys Villa. Immer ist der Hollywood-Star von Dutzenden Helfern umgeben, die ihm alles abnehmen, was lästig sein könnte. Die in der Gegenwart spielenden Szenen werden von Rückblenden unterbrochen. In diesen Erinnerungen an wichtige Stationen in seinem Leben und seiner Karriere ist er dabei gleichzeitig als alter und junger Jay Kelly im Bild.

Aus der Gegenwart und Kellys Erinnerungen entwirft Noah Baumbach ein liebevoll-ironisches Porträt eines selbstbezogenen Hollywood-Stars, der etwas den Kontakt zur Wirklichkeit verloren hat. Er ist kein schlechter Mensch, aber ein Mensch, der in seinen Rollen interessanter als in seinem Privatleben ist.

Neben Kelly ist sein Manager Ron Sukenick die zweite Hauptfigur. Gespielt wird Sukenick überzeugend von Adam Sandler in einer seiner seltenen dramatischen Rollen. Sukenicks Leben besteht darin, Jay Kelly zu einem angenehm sorgenfreiem Leben zu verhelfen. Er liest ihm jeden Wunsch von den Lippen ab und tut alles, damit er erfolgreich ist und unbeschwert sein Image leben kann. Auch wenn dafür ein lange geplantes Tennismatch mit seiner Tochter ausfallen muss. Warum Sukenick sich für dieses Leben entschied, erfahren wir nicht. Aber wir erfahren, was er dafür opfert und erhält.

Zum Vergnügen beim Ansehen dieses bittersüß-melanchollischen, eindeutig für die Kinoleinwand gemachten Abgesang auf ein Hollywood, das es so schon lange nicht mehr gibt, trägt auch das große Staraufgebot in teils kleinsten Rollen bei.

P. S.: Jay Kelly ist eine fiktive Figur und George Clooney ist nicht Jay Kelly.

Jay Kelly (Jay Kelly, USA 2025)

Regie: Noah Baumbach

Drehbuch: Noah Baumbach, Emily Mortimer

mit George Clooney, Adam Sandler, Laura Dern, Billy Crudup, Riley Keough, Grace Edwards, Stacy Keach, Jim Broadbent, Patrick Wilson, Eve Hewson, Greta Gerwig , Alba Rohrwacher, Josh Hamilton , Lenny Henry, Emily Mortimer, Nicôle Lecky, Thaddea Graham, Isla Fisher, Louis Partridge, Charlie Rowe, Jamie Demetriou, Parker Sawyers, Patsy Ferran, Lars Eidinger, Kyle Soller, Tom Francis, Giovanni Esposito

Länge: 132 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Jetzt in einigen wenigen Kinos und auf Netflix ab 5. Dezember 2025.

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „Jay Kelly“

Metacritic über „Jay Kelly“

Rotten Tomatoes über „Jay Kelly“

Wikipedia über „Jay Kelly“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Frances Ha“ (Frances Ha, USA 2012)

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Gefühlt Mitte Zwanzig“ (While we’re young, USA 2014)

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Mistress America“ (Mistress America, USA 2015)

Meine Besprechung von Noah Baumbachs Don-DeLillo-Verfilmung „Weißes Rauschen“ (White Noise, USA 2022)


Neu im Kino/Filmkritik: Greta Gerwig, Margot Robbie, „Barbie“ – – – und Ken

Juli 21, 2023

Ich gehöre nicht zum Zielpublikum von „Barbie“; – wobei ich jetzt ad hoc auch nicht sagen kann, wer genau das Zielpublikum ist. Mädchen, die mit Barbie-Puppen spielen? Frauen, die mal mit Barbie-Puppen gespielt haben? Menschen, die Barbie für eine Kampferklärung an den Feminsmus halten und das gut oder nicht gut finden?

Denn „Barbie“ wird auch beworben als Film für Barbie-Fans und Barbie-Hasser und dass Greta Gerwig die Regie übernahm, steigert die Erwartungen. Jedenfalls unter Cineasten und Arthaus-Fans. Ihre beiden Spielfilme „Lady Bird“ und „Little Women“ überzeugten. Ebenso die Drehbücher für „Frances Ha“ und „Mistress America“, die sie zusammen mit ihrem Partner Noah Baumbach schrieb. Baumbach inszenierte die Bücher mit ihr in der Hauptrolle. Auch für „Barbie“ schrieben sie das Drehbuch zusammen. Nur dass dieses Mal, wie gesagt, Greta Gerwig die Regie übernahm.

Margot Robbie übernahm die Hauptrolle. Barbies Freund Ken wird von Ryan Gosling gespielt. Der Spielzeughersteller Mattel, der die Barbie-Puppe herstellt, gehört zu den Produzenten. 145 Millionen US-Dollar soll der Film gekostet haben. Ein Teil floss in die prächtigen Sets. Das Film-Barbieland ist eine saubere Fantasie-Plastikwelt, die sich natürlich an Mattels Barbie-Produkten orientiert. Insofern ist der Film die Beigabe zum Spielzeug, das den Verkauf des Spielzeugs ankurbeln soll. Wie die „Transformers“-Filme Hasbros Spielzeug verkaufen soll.

In diesem Barbieland ist alles perfekt. Sorgen gibt es nicht. Ein Tag ist wie der andere. Die Frauen heißen Barbie und es ist ihr Reich. Die Männer, die alle Ken heißen, haben nur einen Wunsch: Barbie zu dienen. Eines Tages gibt es Veränderungen in Barbies Leben. So denkt sie an den Tod, ihre Füße sind flach, duschen, essen und trinken funktionieren nicht mehr wie gewohnt.

Um wieder zu ihrem sorgenfreien Barbie-Leben zurückkehren zu können, muss sie in die echte Welt gehen. Ken begleitet sie.

Dort trifft sie auf ihre Besitzerin, den Mattel CEO und die gesamte, nur aus Männern bestehende Chefetage.

Später geht es wieder zurück nach Barbieland, das schwuppdiwupp zu Kenland wurde. Ken hat in der echten Welt gelernt, dass Männer die Macht haben. Sein Kenland besteht aus Bier aus Dosen trinkenden Machos, die von Frauen bedient werden. Die Barbies, die vorher Präsidentinnen, Richterinnen und Astronautinnen waren, tun dies ohne erkennbaren Widerstand. Sie haben zwar alle ein göttliches Aussehen (mit minimalen Abweichungen von den Idealmaßen und in der Hautfarbe), aber keinerlei Hirn.

Also muss die Haupt-Barbie (aka Stereotypical Barbie aka Margot Robbie) wieder die alte Ordnung herstellen.

Es gibt durchaus einiges, was für „Barbie“ spricht. Die Sets, vor allem in Barbieland, sind gelungen. Die Schauspieler sind gut. Es gelingt ihnen, den Barbies und Kens Leben und Gefühle einzuhauchen. Gerwig hat viele Ideen. Es gibt unzählige Anspielungen, die locker für zwei Filmseminare ausreichen. Sie beginnt ihre Komödie pompös mit einer für jeden leicht erkennbaren Nachinszenierung der Anfangsszene von Stanley Kubricks „2001“, nur dass hier Mädchen, Puppen und eine überlebensgroße Barbie die Rolle der Affen und des riesigen außerirdischen Monolithen übernehmen. Auch später gibt es, mehr oder weniger deutliche Anspielungen auf „Die Truman Show“, den „Zauberer von Oz“ und, am Ende, „Der Himmel über Berlin“. Als Cineasten dürften Gerwig und Baumbach Wenders‘ Film kennen. Es gibt etliche Gags, die sich um das Leben in Barbieland und den Clash von Barbie und Ken mit der realen Welt drehen. Selbstverständlich werden Geschlechterfragen thematisiert. Es gibt etwas Kritik an der „Barbie“-Figur und Mattel, die nicht über einen flüchtig wahrgenommenen Zeitungsartikel hinausgeht.

Barbie“ ist nämlich keine Satire und Kritik an Barbie und dem von ihr vermittelten Frauenbild, sondern ein von den Barbie-Herstellern bezahltes Multimillionenwerk. Da ist, für die eigene Imagepflege etwas Kritik erlaubt, aber letztendlich soll die Investition Geld einspielen und den Verkauf der Figuren ankurbeln. Mattel hat schon Pläne für viele weitere Filme mit ihren Figuren als Filmprotagonisten. Insofern soll Gerwigs „Barbie“ für Mattel das sein, was Michael Bays „Transformers“ für Hasbro war: der Start eines finanziell einträglichen Franchises.

Das ist so. Das ist auch nichts, was man dem Film vorwerfen kann.

Vorwerfen kann und muss man dem Film allerdings sein Drehbuch. Aus den vielen Ideen und Anspielungen entsteht keine Geschichte. Vieles wird angesprochen, aber nichts wird vertieft oder konsequent zu Ende geführt; wobei das Ende auch wieder problematisch ist. Die präsentierten Welten sind denkbar plakativ. Der Wechsel in Barbieland von Barbieland zu Kenland geschieht mit einem Fingerschnipsen. Über das Verhältnis zwischen Barbieland und der realen Welt sollte nicht weiter nachgedacht werden. Die Barbies und Kens bleiben Puppen. Leere Gefäße, die über keinerlei Individualität verfügen und die mit beliebigen Inhalten gefüllt werden können. Intelligenz gehört nicht dazu.

Barbie“ ist ein leerer Film.

Barbie (Barbie, USA 2023)

Regie: Greta Gerwig

Drehbuch: Greta Gerwig, Noah Baumbach

mit Margot Robbie, Ryan Gosling, Issa Rae, Kate McKinnon, John Cena, Michael Cera, Will Ferrell, Rhea Perlman, Helen Mirren (Erzählerin, im Original)

Länge: 115 Minuten

FSK: ab 6 Jahre

Hinweise

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Moviepilot über „Barbie“

Metacritic über „Barbie“

Rotten Tomatoes über „Barbie“

Wikipedia über „Barbie“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Greta Gerwigs „Lady Bird“ (Lady Bird, USA 2017)

Meine Besprechung von Greta Gerwigs „Little Women“ (Little Women, USA 2019)


Neu im Kino/Filmkritik: Über Noah Baumbachs Don-DeLillo-Verfilmung „Weißes Rauschen“

Dezember 9, 2022

Der 1936 in der Bronx, New York City, geborene Don DeLillo zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen US-amerikanischen Schriftstellern. „Americana“, seinen ersten Roman, veröffentlichte er 1971. 1985 hatte er mit „Weißes Rauschen“ (White Noise) seinen Durchbruch. Zu seinen seitdem erschienenen Werken gehören „Sieben Sekunden“ (Libra, 1988), „Mao II.“ (1991), „Unterwelt“ (Underworld, 1997; allein schon wegen seines Umfangs von knapp tausend Seiten erschlagend) und „Cosmopolis“ (2003). Er gehört zu der sehr losen Gruppe der Postmodernisten – und das ist auch schon die Erklärung, warum die IMDb nur sechs Verfilmungen auflistet. Zwei sind Originaldrehbücher ohne eine literarische Vorlage. Zwei sind Kurzfilme. Eine Verfilmung ist eine französische Produktion, die bei uns anscheinend nie gezeigt wurde. Die bekannteste DeLillo-Verfilmung ist David Cronenbergs „Cosmopolis“. Sie basiert auf einem zweihundertseitigem Buch, in dem DeLillo eine ziemlich gradlinige Geschichte erzählt. Das erleichtert die Verfilmung. Denn normaleweise sind die Bücher der Postmodernisten, wozu auch Thomas Pynchon, Kurt Vonnegut, Joseph Heller und Paul Auster gehören, unverfilmbar. Aber eine grandiose Lektüre.

Der neueste Versuch einen Roman von Don DeLillo zu verfilmen, ist von Noah Baumbach. Er nahm sich „Weißes Rauschen“ vor. Netflix gab ihm das Geld und dort ist die Satire ab dem 30. Dezember zu sehen. Bis dahin kann sie im Kino angesehen werden. Das ist der Ort, für den Baumbach seinen Film inszenierte. Denn jedes Bild ist für die große Leinwand komponiert. Einige Bilder entfalten erst dort ihre volle Wirkung.

Die Story hat Baumbach von DeLillo übernommen. Im Mittelpunkt steht Jack Gladney (Adam Driver). Er ist in der Provinz im College-on-the-Hill Professor für Geschichte, Experte für Adolf Hitler, verheiratet mit Babette (Greta Gerwig) und Erzieher von vier aus unterschiedlichen Ehen stammenden Kindern. Vor allem mit seinem Kollegen Murray Siskind (Don Cheadle), Experte für Elvis Presley und Autounfälle in Filmen, redet er über alles, was gerade an tages- und gesellschaftspolitisch wichtigen Themen diskutiert werden kann.

Der Film zeigt ihn im Gespräch mit seiner Frau und seinen Kindern und mit seinen Kollegen. Am Frühstückstisch, in der Universität und im Lebensmittelgeschäft.

In der Mitte des Films ereignet sich, wie im Roman, das „Airborne Toxic Event“. Bei einem Zugunfall treten unbekannte, möglicherweise tödliche, aber vielleicht auch vollkommen harmlose Gase aus. Als die Wolke sich ihrem Ort nähert, zwingt die Regierung alle Einwohner, sofort ihre Wohnung zu verlassen. In einem Ferienlager verbringen die Gladneys mit vielen anderen Menschen, die ebenfalls vor der Giftwolke geflüchtet sind, einige Tage. Nach einem Alarm flüchten sie kopflos. Gladney will auf ihrer Flucht vor der Wolke nicht mit den anderen Menschen in einem Stau stehen. Er wählt kopflos eine andere Route, steuert sein Auto mit seiner Familie panisch durch den Wald in einen Fluss. Sie treiben etwas flussabwärts und stehen etwas später im Stau.

Seine Frau Babette betrügt ihn und nimmt Dylar, eine Droge, über die nichts bekannt ist und die erhebliche Nebenwirkungen hat. Aber sie könnte Menschen helfen, die unter Todesangst leiden. Sie könnte mit dem Wissen der Regierung ausprobiert werden; – oder nicht.

Und dann endet der Film in einer Tanzszene in einem Supermarkt.

Das ist keine Geschichte im traditionellem Sinn, sondern eine ermüdende Abfolge von Ereignissen, die auch in irgendeiner anderen Reihenfolge präsentiert werden könnten. Oft wird auf eindeutige Erklärungen zugunsten eines Potpourris alternativer Erklärungen, absurder Erklärungen, Nicht-Erklärungen oder Verschwörungstheorien verzichtet. Es gibt Konsumkritik und Kritik am ‚american way of life‘, die vor gut vierzig Jahren neu war. Heute wirkt sie wie die nostalgische Erinnerung an eine bessere und einfachere Zeit. Natürlich ist alles immer etwas absurd und, wie der Chemieunfall, eine Verkettung unglaublicher Zufälle.

Noah Baumbachs „Weißes Rauschen“ wirkt immer wie eine textnahe Inszenierung des Romans für die Fans des Romans, die sich an den Gemeinsamkeiten und Unterschieden abarbeiten können. Denn DeLillos Themen, seine Sprache und der Aufbau des Romans sind jederzeit erkennbar. Baumbach garniert das mit einigen filmischen und popkulturellen Anspielungen.

Als eigenständige Interpretation versagt diese Verfilmung dann. Einmal weil der 136-minütige Film zu nah an dem plotlosen Roman ist; einmal weil die in dieser Satire formulierte Kritik an der US-amerikanischen Gesellschaft eine Welt kritisiert, die es vor vierzig Jahren gab.

Weißes Rauschen (White Noise, USA 2022)

Regie: Noah Baumbach

Drehbuch: Noah Baumbach

LV: Don DeLillo: White Noise, 1985 (Weißes Rauschen)

mit Adam Driver, Greta Gerwig, Don Cheadle, Raffey Cassidy, Sam Nivola, May Nivola, Lars Eidinger, Andre Benjamin, Jodie Turner-Smith, Barbara Sukowa

Länge: 136 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Jetzt im Kino. Ab 30. Dezember auf Netflix.

Hinweise

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Metacritic über „Weißes Rauschen“

Rotten Tomatoes über „Weißes Rauschen“

Wikipedia über „Weißes Rauschen“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Frances Ha“ (Frances Ha, USA 2012)

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Gefühlt Mitte Zwanzig“ (While we’re young, USA 2014)

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Mistress America“ (Mistress America, USA 2015)

Meine Besprechung von David Cronenbergs Don-DeLillo-Verfilmung „Cosmopolis“ (Cosmopolis, Frankreich/Kanada 2012)


TV-Tipp für den 28. Mai: Gefühlt Mitte Zwanzig

Mai 27, 2022

3sat, 23.25

Gefühlt Mitte Zwanzig (While we’re young, USA 2014)

Regie: Noah Baumbach

Drehbuch: Noah Baumbach

Dokumentarfilmer Josh doktert seit zehn Jahren an seinem neuen Dokumentarfilm herum. Als er und seine Frau ein zwanzig Jahre jüngeres Hipster-Paar kennen lernen, verändert sich ihr Leben. Zunächst entdecken sie ihre Jugend wieder.

Sehr lebensweise, traurige und gleichzeitig vergnügliche Midlife-Crisis-Komödie.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Ben Stiller, Naomi Watts, Adam Driver, Amanda Seyfried, Charles Grodin, Adam Horovitz, Maria Dizzi, Peter Yarrow, Peter Bogdanovich (Cameo)

Hinweise

Moviepilot über „Gefühlt Mitte Zwanzig“

Metacritic über „Gefühlt Mitte Zwanzig“

Rotten Tomatoes über „Gefühlt Mitte Zwanzig“

Wikipedia über „Gefühlt Mitte Zwanzig“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Frances Ha“ (Frances Ha, USA 2012)

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Gefühlt Mitte Zwanzig“ (While we’re young, USA 2014)

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Mistress America“ (Mistress America, USA 2015)


TV-Tipp für den 8. Oktober: Frances Ha

Oktober 7, 2021

One, 22.30

Frances Ha (Frances Ha, USA 2012)

Regie: Noah Baumbach

Drehbuch: Greta Gerwig, Noah Baumbach

Frances Ha stolpert durch ihr Leben – und wir sind verzückt.

Eines der Kino-Highlights von 2013.

mit Greta Gerwig, Mickey Sumner, Michael Esper, Adam Driver, Michael Zegen, Charlotte d’Amboise, Crace Gummer, Justine Lupe, Patrick Heusinger, Christine Gerwig, Gordon Gerwig

Hinweise

Metacritic über „Frances Ha“

Rotten Tomatoes über „Frances Ha“

Wikipedia über „Frances Ha“ (deutsch, englisch)

Berlinale: „Frances Ha“-Pressekonferenz Noah Baumbach und Greta Gerwig

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Frances Ha“ (Frances Ha, USA 2012)

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Gefühlt Mitte Zwanzig“ (While we’re young, USA 2014)

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Mistress America“ (Mistress America, USA 2015)

Meine Besprechung von Greta Gerwigs „Lady Bird“ (Lady Bird, USA 2017)

Meine Besprechung von Greta Gerwigs „Little Women“ (Little Women, USA 2019)


TV-Tipp für den 20. Januar: Die Tiefseetaucher

Januar 19, 2021

Arte, 20.15

Die Tiefseetaucher (The Life Aquatic with Steve Zissou, USA 2004)

Regie: Wes Anderson

Drehbuch: Wes Anderson, Noah Baumbach

Steve Zissou, von sich selbst und seiner Grandiosität überzeugter Meeresforscher und -filme im Geist von Jacques-Yves Cousteau, jagt für seinen neuen Film einen Hai, der einen seiner Weggefährten gefressen hat.

Und weil „Die Tiefseetaucher“ ein Film von Wes Anderson ist, gibt es viele schrullige Figuren und absurde Begegnungen. Ein höchst vergnüglicher Über- und Unterwassertrip.

mit Bill Murray, Owen Wilson, Cate Blanchett, Anjelica Huston, Willem Dafoe, Jeff Goldblum, Michael Gambon, Noah Taylor, Bud Cort, Seu Jorge

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Die Tiefseetaucher“

Wikipedia über „Die Tiefseetaucher“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Wes Andersons „The Grand Budapest Hotel“ (The Grand Budapest Hotel, USA/Deutschland 2014)

Meine Besprechung von Wes Andersons „Isle of Dogs – Ataris Reise“ (Isle of Dogs, USA 2018)


TV-Tipp für den 30. August: Gefühlt Mitte Zwanzig

August 30, 2018

3sat, 22.25

Gefühlt Mitte Zwanzig (While we’re young, USA 2014)

Regie: Noah Baumbach

Drehbuch: Noah Baumbach

Dokumentarfilmer Josh doktert seit zehn Jahren an seinem neuen Dokumentarfilm herum. Als er und seine Frau ein zwanzig Jahre jüngeres Hipster-Paar kennen lernen, verändert sich ihr Leben. Zunächst entdecken sie ihre Jugend wieder.

TV-Premiere einer sehr lebensweisen, traurigen und gleichzeitig vergnüglichen Midlife-Crisis-Komödie.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Ben Stiller, Naomi Watts, Adam Driver, Amanda Seyfried, Charles Grodin, Adam Horovitz, Maria Dizzi, Peter Yarrow, Peter Bogdanovich (Cameo)

Hinweise
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Film-Zeit über „Gefühlt Mitte Zwanzig“
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Metacritic über „Gefühlt Mitte Zwanzig“
Rotten Tomatoes über „Gefühlt Mitte Zwanzig“
Wikipedia über „Gefühlt Mitte Zwanzig“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Frances Ha“ (Frances Ha, USA 2012)

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Gefühlt Mitte Zwanzig“ (While we’re young, USA 2014)

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Mistress America“ (Mistress America, USA 2015)


TV-Tipp für den 26. März: Schwarzer Engel/Brian De Palma

März 25, 2017

Ein Arte-Themenabend

Arte, 20.15

Schwarzer Engel (Obsession, USA 1976)

Regie: Brian De Palma

Drehbuch: Paul Schrader (Nach einer Geschichte von Paul Schrader und Brian De Palma)

Sechzehn Jahre nach der Entführung von seiner Frau und Tochter, die dabei starben, entdeckt Michael Courtland in Florenz eine Frau, die die Zwillingsschwester seiner toten Frau könnte. Sie verlieben sich ineinander, heiraten und kurz vor der Hochzeit wird sie entführt. Courtland fragt sich, ob sich jetzt alles wiederholt.

Starkes Frühwerk von De Palma, das, wie viele seiner Filme, zahlreiche Vergleiche mit dem Werk von Alfred Hitchcock provozierte. Auch weil dieses Mal Hitchcock-Komponist Bernard Herrmann („Vertigo – Aus dem Reich der Toten“) den Soundtrack komponierte und dafür posthum für den Soundtrack-Oscar nominiert wurde.

Die Story selbst; – nun ja, man sollte nicht zu viele Fragen stellen und sich dem Bilderrausch (Kamera: Vilmos Zsigmond) hingeben.

Danach drehte De Palma „Carrie – Das Satans jüngste Tochter“.

mit Cliff Robertson, Geneviève Bujold, John Lithgow, Sylvia ‚Kuumba‘ Williams, Wanda Blackman

Wiederholung: Dienstag, 4. April, 13.40 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Schwarzer Engel“

Wikipedia über „Schwarzer Engel“ (deutsch, englisch)

 

Arte, 21.50

Brian De Palma (De Palma, USA 2015)

Regie: Noah Baumbach, Jake Paltrow

Spielfilmlange Doku über Brian De Palma, in der der Regisseur ausführlich zu Wort kommt – und das ist gut so.

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Brian De Palma“

Wikipedia über „Brian De Palma“

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Frances Ha“ (Frances Ha, USA 2012)

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Gefühlt Mitte Zwanzig“ (While we’re young, USA 2014)

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Mistress America“ (Mistress America, USA 2015)


Neu im Kino/Filmkritik: „Mistress America“ ist nicht „Frances Ha“

Dezember 10, 2015

Als „Frances Ha“ war Greta Gerwig angenehm schusselig, verpeilt, planlos und gerade deshalb absolut liebenswert. In „Mistress America“ spielt Greta Gerwig, wieder unter der Regie von Noah Baumbach und wieder nach einem gemeinsam geschriebenem Drehbuch, wieder (jedenfalls auf den ersten Blick) die titelgebende Person. Sie ist die dreißigjährige Brooke, eine hyperaktive Manhattan-Bewohnerin, die immer gleichzeitig mehrere Projekte verfolgt und scheinbar Gott und die Welt kennt. Sie lebt, nein, sie ist der amerikanische Traum vom glamourösen Großstadtleben.
So wirkt sie bei ihrer ersten Begegnung auf die Jungstudentin Tracy (Lola Kirke), die in der fremden Großstadt verzweifelt Freunde sucht, sie unter ihren Studienkollegen nicht findet (jedenfalls nicht so, wie sie es sich vorstellt) und die in Manhattan ihre Abende einsam im Studierendenwohnheim verbringt. Das Leben in der pulsierenden Großstadt hat sich die 18-jährige Literaturstudentin und künftige Schriftstellerin definitiv anders vorgestellt. Mehr so, wie sie es aus aus Büchern und Filmen kennt.
Eher widerwillig lässt sie sich auf ein Treffen mit der über zehn Jahre älteren Brooke ein, weil ihre Eltern demnächst heiraten wollen. Bei ihrer ersten Begegnung erscheint ihr Brooke wie ein Wesen aus einer anderen Welt. Brooke begrüßt sie überschwänglich und nimmt sie sofort mit in das echte Nachtleben von Manhattan. Für Tracy wird Brooke und ihr Leben zur kaum verhüllten Inspiration für ihre Kurzgeschichte „Mistress America“. Brooke verkörpert für sie den amerikanischen Traum und das Leben in der Großstadt. Aber sie wirft in ihrer Geschichte auch einen wenig schmeichelhaften Blick hinter Brookes glänzende Fassade.
Als Brookes großes Restaurant-Projekt implodiert, macht Brooke sich in der zweiten Hälfte von „Mistress America“ mit Tracy und einigen ihrer Studienfreunde auf den Weg nach Greenwich, Connecticut, zu ihrer alten Liebe, dem vermögenden Dylan. Inzwischen ist er mit einer Ex-Freundin von Brooke verheirat. Brooke hasst Mamie Claire, weil sie ihr ihre große Idee und ihren Freund stahl. Mamie Claire sieht das natürlich anders.
In dem mondänem Vorstadthaus ist mit den vielen Personen und zahlreichen Konflikten dann das Fundament für eine ordentliche Screwball-Comedy mit heftig schlagenden Türen (die in diesem Haus dummerweise, falls überhaupt, Schiebetüren sind) gelegt.
Leicht, für mein Empfinden schon zu skizzenhaft, fügen Baumbach und Gerwig in ihrem neuesten Einblick in das New Yorker Künstlermilieu (das wir natürlich aus Woody Allens Filmen bestens kennen) die einzelnen Teile ihres Porträts zu einer Abfolge von vergnüglichen Szenen zusammen, wechseln immer wieder, eher willkürlich, die Stimmung und Erzählhaltung, bis am Ende viele gelungene Teile übrig bleiben, die als Teile überzeugender als das dann zu wahllos zusammengefügte Gesamtwerk sind. So passen die in bester Screwball-Tradition zugespitzten Szenen in Greenwich mit ihren teilweise sehr theaterhaften Elementen und Kommentierungen zu Tracys Kurzgeschichte nicht zu den eher realistisch inszenierten Szenen aus Leben der New Yorker Bohème. Und dann kommt noch, als nebensächlicher Subplot, die anstehende Hochzeit der Eltern von Tracy und Brooke dazu.
Das hat immer wieder seine gut beobachteten Momente, die Figuren sind angenehm komplex und fehlerbehaftet, aber insgesamt ist „Mistress America“ zu unkonzentriert, um wirklich zu begeistern. In seinem neuesten Film lässt Baumbach die erzählerische Stringenz von „Frances Ha“ und „Gefühlt Mitte Zwanzig“ vermissen. Der Film wirkt eher wie ein Nebenwerk. Wie eine CD mit Raritäten und B-Sides. Das ist nicht unbedingt schlecht, aber auch nicht der große Wurf.

Mistress America - Plakat

Mistress America (Mistress America, USA 2015)
Regie: Noah Baumbach
Drehbuch: Noah Baumbach, Greta Gerwig
mit Greta Gerwig, Lola Kirke, Matthew Shear, Jasmine Cephas-Jones, Heather Lind, Michael Chernus, Cindy Cheung, Kathryn Erbe, Dean Wareham
Länge: 85 Minuten
FSK: ab 6 Jahre

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Film-Zeit über „Mistress America“
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Metacritic über „Mistress America“
Rotten Tomatoes über „Mistress America“
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Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Frances Ha“ (Frances Ha, USA 2012)

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Gefühlt Mitte Zwanzig“ (While we’re young, USA 2014)

Nachdem bei meinen Besprechungen von „Frances Ha“ und „Gefühlt Mitte Zwanzig“ vor allem Baumbach über seine Filme sprach, lasse ich Greta Gerwig über „Mistress America“ sprechen:


Neu im Kino/Filmkritik: „Gefühlt Mitte Zwanzig“ ist doch okay

Juli 30, 2015

Inzwischen haben ihre Freunde Kinder. Aber Josh Srebnick (Ben Stiller) und seine Frau Cornelia (Naomi Watts), Produzentin und Tochter eines erfolgreichen Dokumentarfilmers, fühlen sich noch nicht so alt. Sie sind ja in Brooklyn lebende Künstler. Er arbeitet seit zehn Jahren an seinem neuen Dokumentarfilm, einem mehrstündigem Opus über den linken Intellektuellen Ira Mandelstam, das zu komplex ist, um es in einem Halbsatz zu erklären. In jedem Fall soll der Film umfassend aufklären und die unverfälschte Wirklichkeit und Wahrheit zeigen. Wie in den Filmen der von ihm bewunderten Dokumentarfilmer Frederick Wiseman, die Maysles-Brüder und D. A. Pennebaker wird es in seinem Film keine Manipulation der Wirklichkeit geben.
Nebenbei unterrichtet er an einer Universität. Dort trifft er Jamie (Adam Driver), einen jungen Studenten, der ihn für seinen vorherigen Film bewundert. Josh genießt die für ihn ungewohnte Aufmerksamkeit und er ist auch fasziniert von Jamies jugendlicher Unbekümmertheit. Sie treffen sich öfter. Er nimmt auch seine anfangs skeptische Frau Cornelia mit zu den Treffen mit Jamie und seiner Freundin Darby (Amanda Seyfried). Die beiden Mittvierziger fühlen sich, angesteckt durch die Lebensfreude und das improvisierte Leben von Jamie und Darby, wieder jünger. Sie brechen aus ihrem schon seit Jahren in festen Bahnen verlaufendem Alltagsleben aus.
Noah Baumbach, der mit Ben Stiller bereits „Greenberg“ inszenierte, wollte mit seinem neuesten Film, nach „Frances Ha“, eine erwachsene Komödie drehen. Ein Film, wie er vor dreißig Jahren von Mike Nichols, Sydney Pollack oder Woody Allen inszeniert wurde. Und das gelang ihm. Auch wenn es mit einer Hip-Hop-Tanzeinlage von Naomi Watts und einer Teilnahme der Screbnicks bei einem Ayahuasca-Ritual, nebst Einnahme der sehr wirksamen Schamanendroge, arg in Richtung Slapstick und sichere Lacher geht, herrscht in „Gefühlt Mitte Zwanzig“ ein stiller und lebensweiser Humor, der anhand seiner vier Protagonisten auch zeigt, wie sich in den vergangenen Jahrzehnten Einstellungen veränderten. Immerhin gehören Josh und Cornelia noch zu der Generation, die ohne Internet aufwuchs, während Jamie und Darby mit ihm aufwuchsen.
Davon abgesehen prallen auch verschiedene Lebensstile und Anschauungen aufeinander, die es schon ewig gibt. Josh ist der Zauderer und Perfektionist mit einem hehren Kodex. Jamie der jugendlich-optimistische Macher, der allerdings auch alles seiner Karriere unterordnet, was zu Problemen mit seiner Frau Darby führt, die nicht nur sein Anhängsel sein will.
Etwas störend und letztendlich vollkommen überflüssig ist dagegen ein von Noah Baumbach breit eingeführter Krimi-Plot (Jamie nimmt Josh auch heimlich mit kleinen Kameras auf und es wird angedeutet, dass er Josh aus rein egoistischen Motiven angesprochen hat). Am Ende wird dieser Plot lässig beiseite gewischt. Auch weil er in seine Düsternis nicht zum restlichen Film passt, stört er eher die restliche Geschichte. Denn schon bei den Dreharbeiten für Jamies Dokumentarfilm, bei dem ihm Josh hilft, wird deutlich, dass Jamie nicht dem puristischen Ansatz von Josh folgt, sondern dass er die Wirklichkeit mindestens in Details manipuliert, wenn er so zu besseren Ergebnissen im Sinne einer dramatischen, spielfilmtauglichen Dramaturgie kommt.

Gefühlt Mitte Zwanzig - Plakat

Gefühlt Mitte Zwanzig (While we’re young, USA 2014)
Regie: Noah Baumbach
Drehbuch: Noah Baumbach
mit Ben Stiller, Naomi Watts, Adam Driver, Amanda Seyfried, Charles Grodin, Adam Horovitz, Maria Dizzi, Peter Yarrow, Peter Bogdanovich (Cameo)
Länge: 98 Minuten
FSK: ab 0 Jahre

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Film-Zeit über „Gefühlt Mitte Zwanzig“
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Rotten Tomatoes über „Gefühlt Mitte Zwanzig“
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Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Frances Ha“ (Frances Ha, USA 2012)


TV-Tipp für den 6. September: Frances Ha

September 5, 2014

Servus TV, 20.15

Frances Ha (USA 2012, Regie: Noah Baumbach)

Drehbuch: Greta Gerwig, Noah Baumbach

Frances Ha stolpert durch ihr Leben – und wir sind verzückt.

Eines der Kino-Highlights von 2013.

mit Greta Gerwig, Mickey Sumner, Michael Esper, Adam Driver, Michael Zegen, Charlotte d’Amboise, Crace Gummer, Justine Lupe, Patrick Heusinger, Christine Gerwig, Gordon Gerwig

Hinweise

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Rotten Tomatoes über „Frances Ha“

Wikipedia über „Frances Ha“ (deutsch, englisch)

Berlinale: „Frances Ha“-Pressekonferenz Noah Baumbach und Greta Gerwig

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Frances Ha“ (Frances Ha, USA 2012)


TV-Tipp für den 15. Februar: Frances Ha

Februar 15, 2014

Servus TV, 20.15

Frances Ha (USA 2012, R.: Noah Baumbach)

Drehbuch: Greta Gerwig, Noah Baumbach

Frances Ha stolpert durch ihr Leben – und wir sind verzückt.

Eines der Kino-Highlights von 2013.

mit Greta Gerwig, Mickey Sumner, Michael Esper, Adam Driver, Michael Zegen, Charlotte d’Amboise, Crace Gummer, Justine Lupe, Patrick Heusinger, Christine Gerwig, Gordon Gerwig

Wiederholung: Sonntag, 16. Februar, 02.25 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Frances Ha“

Metacritic über „Frances Ha“

Rotten Tomatoes über „Frances Ha“

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Berlinale: „Frances Ha“-Pressekonferenz Noah Baumbach und Greta Gerwig

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Frances Ha“ (Frances Ha, USA 2012)


Neu im Kino/Filmkritik: „Frances Ha“ ist – zum Glück – nicht auf der Suche nach dem Mann fürs Leben

August 1, 2013

 

Frances – oder sollte ich Greta Gerwig sagen? Denn selten verschwimmt ein Schauspieler so mit ihrem Charakter (oder wir wünschen es uns), wie Greta Gerwig mit Frances in „Frances Ha“. Woody Allen fällt einem ein. Auch bei ihm ist ja unklar, wie sehr er er selbst oder der Charakter „Woody Allen“ ist.

Sie ist eine 27-jährige, in New York lebende Tänzerin, die gerne eine feste Anstellung in einer Tanzcompanie hätte und weiter mit ihrer besten Freundin Sophie (Stng-Tochter Mickey Sumner) zusammen wohnen würde. Und sie ist ein angenehm verpeilter Sonnenschein, der wenig Geld, aber viel Gottvertrauen und eine positive Weltsicht hat und nicht erwachsen werden möchte. Denn eigentlich ist ihr Leben und die vielen Umzüge, die dem Film auf den ersten Blick eine notdürftige Struktur verschaffen, okay. Sie ist zwar „undateable“, aber sie ist auch nicht wirklich auf der Suche nach dem Traummann. Gleich am Anfang verlässt sie ihren Freund, weil sie lieber weiter mit Sophie zusammen wohnt.

Greenberg“-Regisseur Noah Baumbach, der auch die Drehbücher für die Wes-Anderson-Filme „Die Tiefseetaucher“ und „Der fantastische Mr. Fox“ mitschrieb, verfolgt Frances in seiner episodischen, in Schwarz-Weiß gedrehten New-York-Komödie ein gutes Jahr, das sie meistens in New York in verschiedenen Wohnungen verbringt, weil Sophie ihren Mann fürs Leben gefunden hat, ausgezogen ist und Frances sich die Wohnung nicht mehr leisten kann.

Sie besucht, in einer etwas kurz geratenen Episode, über die Weihnachtstage ihre Eltern, die von Gerwigs Eltern gespielt werden, in ihrem Geburtsort Sacramento. Und sie fliegt für ein Wochenende nach Paris, das hier nicht die Stadt der Liebe, sondern der Einsamkeit ist. Dieser Kurztrip ist etwas ziellos und auch dramaturgisch unnötig.

Es gibt eine kurze, viel zu plötzlich kommende Depri-Phase, die etwas außerhalb des restlichen Tons des Films steht und zu sehr außerhalb ihres Charakters ist, was sie am Ende eines Monologs auch selbst sagt.

Der Ausflug zu ihrer alten Universität in Poughkeepsie ist dagegen gelungen, auch um die Fäden für ihre Rückkehr nach New York zusammenzubinden, und das Ende in New York versöhnt.

Baumbachs Feelgood-Movie erinnert an die Nouvelle Vague, an Woody Allens Filme, vor allem natürlich an sein SW-Meisterwerk „Manhattan“ und die Filme von Charlie Chaplin, bei dem auch unklar war, wie sehr er der von ihm gespielte Tramp war und der wahrscheinlich ein besserer Tänzer als Frances war. Doch der Tonfall, die Stimmungswechsel, die Improvisationsfreude (wobei das alles schon in Baumbach und Gerwigs Drehbuch stehen soll) und die weitgehend unbekannten Schauspieler erinnern dagegen an die Nouvelle Vague, an Filme von Francois Truffaut, Eric Rohmer und Jean-Luc Godard, die keine Stars engagierte, sondern Filmstars machten.

Es gibt witzige Dialoge, passend eingesetzte Musik und ein Gefühl überschäumender Lebensfreude, auch wenn die Umstände nicht so rosig sind. Das alles fügt sich so locker zusammen, dass kaum auffällt, wie genau durchstrukturiert der Film ist und wie viel zusammenhängende, aufeinander aufbauende Geschichte sich in den einzelnen Episoden, die wie zufällig aneinandergereihte Beobachtungen wirken, verbirgt.

Aber eigentlich ist die Story egal, weil man einfach gerne mit Frances und ihren männlichen und weiblichen Freunden zusammen ist. Es ist wie ein Besuch in einer netten WG.

Frances Ha - Plakat

Frances Ha (Frances Ha, USA 2012)

Regie: Noah Baumbach

Drehbuch: Greta Gerwig, Noah Baumbach

mit Greta Gerwig, Mickey Sumner, Michael Esper, Adam Driver, Michael Zegen, Charlotte d’Amboise, Crace Gummer, Justine Lupe, Patrick Heusinger, Christine Gerwig, Gordon Gerwig

Länge: 86 Minuten

FSK: ab 6 Jahre

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

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