TV-Tipp für den 13. März: Ein Mann für gewisse Stunden

März 12, 2024

Der älteste Film des Tages:

https://youtu.be/V82L4JRMk_c

ZDFneo, 23.10

Ein Mann für gewisse Stunden (American Gigolo, USA 1980)

Regie: Paul Schrader

Drehbuch: Paul Schrader

„American Gigolo“ Julian (Richard Gere) lebt in Los Angeles als Callboy für die Damen der Oberschicht. Das ist kein Problem, bis sich eine Politkergattin in ihn verliebt und er in ein Mordkomplott hineingezogen wird.

Für Richard Gere war der an der Kinokasse erfolgreiche Film der große Durchbruch als Schauspieler und Paul Schrader, der davor unter anderem das Drehbuch für „Taxi Driver“ schrieb, hatte als Regisseur plötzlich ein ganz anderes Standing in Hollywood.

Heute ist die Charakterstudie eines einsamen Mannes ein Klassiker, der damals allerdings von der Kritik nicht so geliebt wurde: „Paul Schrader hat so gut wie alle Möglichkeiten des Themas verschenkt. (…) Das Produkt verkommt in der Kulisse.“ (Fischer Film Almanach 1981) oder „Elegant inszeniert, mit überlegenswerten Zwischentönen, aber insgesamt in der Behandlung des Themas zu oberflächlich, kommt der Film über anspruchsvollere Unterhaltung nicht hinaus.“ (Lexikon des intenationalen Films)

Dabei ist Julian doch der Prototyp eines oberflächlichen Mannes, der sich (auch berufsbedingt) durch Äußerlichkeiten definiert und der in einer Welt des schönen Scheins lebt. Und Schraders Film eine Vorschau auf die achtziger Jahre.

2007 drehte Paul Schrader mit „The Walker – Ein Freund gewisser Damen“ ein Quasi-Remake/Fortsetzung. Woody Harrelson spielt darin den eleganten Beglücker älterer Damen.

Mit Richard Gere, Lauren Hutton, Hector Elizondo, Nina von Pallandt, Bill Duke

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Ein Mann für gewisse Stunden“

Wikipedia über „Ein Mann für gewisse Stunden“ (deutsch, englisch)

Paul Schrader in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 17. Februar: First Reformed

Februar 16, 2023

3sat, 22.25

First Reformed (First reformed, USA 2017)

Regie: Paul Schrader

Drehbuch: Paul Schrader

TV-Premiere. Hochgelobtes Drama über einen mit seinem Glauben hadernden Geistlichen, der eine schwangere Frau trifft, die mit einem Umweltaktivisten verheiratet ist, der nicht möchte, dass sein Kind in diese Welt geboren wird.

Keine leichte Kost

Mit Ethan Hawke, Amanda Seyfried, Cedric Keyles, Victoria Hill, Michael Gaston

Hinweise

Rotten Tomatoes über „First Reformed“

Wikipedia über „First Reformed“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 14. November: Bringing out the Dead – Nächte der Erinnerung

November 13, 2022

Arte, 20.15

Bringing out the dead – Nächte der Erinnerung (Bringing out the Dead, USA 1999)

Regie: Martin Scorsese

Drehbuch: Paul Schrader

LV: Joe Connelly: Bringing out the dead, 1998 (Bringing out the dead – Nächte der Erinnerung)

Verfilmung des biographischen Romans von Joe Connelly über einen Notarztwagenfahrer, der in Hell’s Kitchen zu Beginn der neunziger Jahre zunehmend an seiner Arbeit und dem Sinn des Lebens zweifelt. Da werden, nicht nur weil das Team Martin Scorsese/Paul Schrader wieder zusammen ist, Erinnerungen an „Taxi Driver“ wach.

Eine feine, etwas unterschätzte Tour de force

mit Nicolas Cage, Patricia Arquette, John Goodman, Ving Rhames, Tom Sizemore, Marc Anthony, Nestor Serrano

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Bringing out the dead“ 

Wikipedia über „Bringing out the dead“ (deutsch, englisch)

Drehbuch “Bringing out the dead” von Paul Schrader

Meine Besprechung von Martin Scorseses “Hugo Cabret” (Hugo, USA 2011)

Meine Besprechung von Martin Scorseses “The Wolf of Wall Street” (The Wolf of Wall Street, USA 2013) und ein Infodump dazu

Meine Besprechung von Martin Scorseses „Silence“ (Silence, USA 2016)

Martin Scorsese in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 10. Juni: Taxi Driver

Juni 9, 2022

ZDFneo, 22.10

Taxi Driver (Taxi Driver, USA 1976)

Regie: Martin Scorsese

Drehbuch: Paul Schrader

Taxifahrer Travis Bickle nimmt das Gesetz in die eigene Hand.

Das bekannteste Werk des Teams Scorsese/Schrader, einer von De Niros bekanntesten Filmen und die letzte Arbeit von Hitchcock-Komponist Bernard Herrmann. „Taxi Driver“ ist die eindrucksvolle Studie eines soziopathischen Einzelgängers und eine Liebeserklärung an New York. Ein unumstrittener Klassiker

mit Robert De Niro, Jodie Foster, Cybill Shepherd, Peter Boyle, Harvey Keitel, Leonard Harris, Albert Brooks, Martin Scorsese (Mann im Taxi am Filmende)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Taxi Driver“

Wikipedia über „Taxi Driver“ (deutsch, englisch)

Martin-Scorses-Fanseite

Meine Besprechung von Martin Scorseses “Hugo Cabret” (Hugo, USA 2011)

Meine Besprechung von Martin Scorseses „The Wolf of Wall Street“ (The Wolf of Wall Street, USA 2013) und ein Infodump dazu

Meine Besprechung von Martin Scorseses „Silence“ (Silence, USA 2016)

Martin Scorsese in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 15. Februar: Mishima – Ein Leben in vier Kapiteln

Februar 14, 2021

Arte, 22.20

Mishima – Ein Leben in vier Kapiteln (Mishima: A Life in four Chapters, USA/Japan 1985)

Regie: Paul Schrader

Drehbuch: Paul Schrader, Leonard Schrader, Chieko Schrader (teils nach Romanen von Yukio Mishima)

Kein leichter Film. Damals ein vor allem in Japan heftig umstrittener Film und erwartungsgemäß kein Erfolg an der Kinokasse. Heute einhellig als Meisterwerk gelabelt. In „Mishima – Ein Leben in vier Kapiteln“ nähert sich „Taxi Driver“-Autor Paul Schrader in der Form einer komplexen Collage Yukio Mishima, einem bedeutenden, bekannten und umstrittenen japanischen Schriftsteller, der 1970 Seppuku, eine besondere Form des Harakiri, beginn. Der 45-jährige war ein auch selbst politisch aktives Idol der extremen Rechten. Es setzte sich gegen die Verwestlichung und für eine Wiedereinsetzung des Tenno in seiner alten Machtfülle ein. In seinen von der westlichen Kultur und Vorbildern beeinflussten Büchern thematisierte er Masochismus, Bisexualität und kultische Todessehnsucht.

Ein durchaus komplexer Charakter, dem Schrader „einen schwer zugänglichen filmischen Traktat“ (Fischer Film Almanach 1986) widmete.

Schrader selbst nannte den Film „an egregiously under-budgeted labor of love production“.

Die Musik ist von Philip Glass.

mit Ken Ogata, Masayuki Shionoya, Junkichi Orimoto, Naoko Otani, Gi Riju, Masato Aizawa, Yuki Nagahara

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Mishima – Ein Leben in vier Kapiteln“

Wikipedia über „Mishima – Ein Leben in vier Kapiteln“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 22. September: Wie ein wilder Stier

September 22, 2020

Servus TV, 22.05

Wie ein wilder Stier (Raging Bull, USA 1980)

Regie: Martin Scorsese

Drehbuch: Paul Schrader, Mardik Martin

LV: Jake La Motta mit Joseph Carter und Peter Savage: Raging Bull: My Story, 1970

Düsteres Biopic über den Boxer Jake La Motta. Scorsese drehte die zwischen 1941 und 1964 spielende Geschichte eines schnellen Aufstiegs und tiefen Falls stilbewusst in Schwarzweiß und Hauptdarsteller Robert De Niro ging vollständig in seiner Rolle auf. Dafür erhielt er einen Oscar und einen Golden Globe als bester Hauptdarsteller.

Mit Robert De Niro, Cathy Moriarty, Joe Pesci, Frank Vincent

Wiederholung: Mittwoch, 23. September, 01.55 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Wie ein wilder Stier“

Wikipedia über Jake La Motta und „Wie ein wilder Stier“ (deutsch, englisch)

Wikipedia über Martin Scorsese (deutsch, englisch)

Martin-Scorsese-Fanseite

Meine Besprechung von Martin Scorseses “Hugo Cabret” (Hugo, USA 2011)

Meine Besprechung von Martin Scorseses „The Wolf of Wall Street“ (The Wolf of Wall Street, USA 2013) und ein Infodump dazu

Meine Besprechung von Martin Scorseses „Silence“ (Silence, USA 2016)

Martin Scorsese in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 13. März: Ein Mann für gewisse Stunden

März 12, 2020

https://youtu.be/V82L4JRMk_c

Tele 5, 20.15

Ein Mann für gewisse Stunden (American Gigolo, USA 1980)

Regie: Paul Schrader

Drehbuch: Paul Schrader

„American Gigolo“ Julian (Richard Gere) lebt in Los Angeles als Callboy für die Damen der Oberschicht. Das ist kein Problem, bis sich eine Politkergattin in ihn verliebt und er in ein Mordkomplott hineingezogen wird.

Für Richard Gere war der an der Kinokasse erfolgreiche Film der große Durchbruch als Schauspieler und Paul Schrader, der davor unter anderem das Drehbuch für „Taxi Driver“ schrieb, hatte als Regisseur plötzlich ein ganz anderes Standing in Hollywood.

Heute ist die Charakterstudie eines einsamen Mannes ein Klassiker, der damals allerdings von der Kritik nicht so geliebt wurde: „Paul Schrader hat so gut wie alle Möglichkeiten des Themas verschenkt. (…) Das Produkt verkommt in der Kulisse.“ (Fischer Film Almanach 1981) oder „Elegant inszeniert, mit überlegenswerten Zwischentönen, aber insgesamt in der Behandlung des Themas zu oberflächlich, kommt der Film über anspruchsvollere Unterhaltung nicht hinaus.“ (Lexikon des intenationalen Films)

Dabei ist Julian doch der Prototyp eines oberflächlichen Mannes, der sich (auch berufsbedingt) durch Äußerlichkeiten definiert und der in einer Welt des schönen Scheins lebt. Und Schraders Film eine Vorschau auf die achtziger Jahre.

2007 drehte Paul Schrader mit „The Walker – Ein Freund gewisser Damen“ ein Quasi-Remake/Fortsetzung. Woody Harrelson spielt darin den eleganten Beglücker älterer Damen.

Mit Richard Gere, Lauren Hutton, Hector Elizondo, Nina von Pallandt, Bill Duke

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Ein Mann für gewisse Stunden“

Wikipedia über „Ein Mann für gewisse Stunden“ (deutsch, englisch)

Paul Schrader in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 28. Juni: Taxi Driver

Juni 28, 2019

3sat, 22.25

Taxi Driver (Taxi Driver, USA 1976)

Regie: Martin Scorsese

Drehbuch: Paul Schrader

Taxifahrer Travis Bickle nimmt das Gesetz in die eigene Hand.

Das bekannteste Werk des Teams Scorsese/Schrader, einer von De Niros bekanntesten Filmen und die letzte Arbeit von Hitchcock-Komponist Bernard Herrmann. „Taxi Driver“ ist die eindrucksvolle Studie eines soziopathischen Einzelgängers und eine Liebeserklärung an New York. Ein unumstrittener Klassiker

mit Robert De Niro, Jodie Foster, Cybill Shepherd, Peter Boyle, Harvey Keitel, Leonard Harris, Albert Brooks, Martin Scorsese (Mann im Taxi am Filmende)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Taxi Driver“

Wikipedia über „Taxi Driver“ (deutsch, englisch)

Martin-Scorses-Fanseite

Meine Besprechung von Martin Scorseses “Hugo Cabret” (Hugo, USA 2011)

Meine Besprechung von Martin Scorseses „The Wolf of Wall Street“ (The Wolf of Wall Street, USA 2013) und ein Infodump dazu

Meine Besprechung von Martin Scorseses „Silence“ (Silence, USA 2016)

Martin Scorsese in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 20. Dezember: Der Fremde im Zug – Eine Dame verschwindet – Hitchcock/Truffaut

Dezember 20, 2018

Ein Alfred-Hitchcock-Abend mit zwei selten gezeigten Filmen und einer guten Doku. Das ist wie Weihnachten. Nur schöner.

Arte, 20.15

Der Fremde im Zug (Strangers on a train, USA 1951)

Regie: Alfred Hitchcock

Drehbuch: Raymond Chandler, Czenzi Ormonde

LV: Patricia Highsmith: Strangers on a train, 1950 (Alibi für zwei, Zwei Fremde im Zug)

Während einer Bahnfahrt schlägt ein Bruno Anthony dem Tennis-Profi Haines einen vertauschten Mord vor. Haines hält dies für einen schlechten Scherz, bis seine Frau ermordet wird und Bruno den zweiten Mord einfordert.

Nach einigen Misserfolgen war “Der Fremde im Zug” wieder ein Kassenerfolg für Alfred Hitchcock. Die Highsmith-Verfilmung markiert den Beginn von Hitchcocks goldenen fünfziger Jahre. Heute hat „Der Fremde im Zug“ einen festen Platz im Hitchcock-Kanon hat.

Mit Robert Walker, Farley Granger, Patricia Hitchcock, Leo G. Carroll, Ruth Roman, Laura Elliott

Auch bekannt als “Verschwörung im Nordexpress”

Wiederholung: Freitag, 21. Dezember, 13.45 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Der Fremde im Zug“

Wikipedia über „Der Fremde im Zug“ (deutsch, englisch) und über Patricia Highsmith (deutsch, englisch)

Times: The 50 Greatest Crime Writers No 1: Patricia Highsmith

Kaliber .38 über Patricia Highsmith (Bibliographie)

Krimi-Couch über Patricia Highsmith

Kirjasto über Patricia Highsmith

Wired for Books: Don Swain redet mit Patricia Highsmith (1987)

Gerald Peary redet mit Patricia Highsmith (Sight and Sound – Frühling 1988 )

Meine Besprechung der Patricia-Highsmith-Verfilmung “Die zwei Gesichter des Januars” (The two Faces of January, Großbritannien/USA/Frankreich 2014)

Meine Besprechung von Todd Haynes‘ Patricia-Highsmith-Verfilmung „Carol“ (Carol, USA/Großbritannien/Frankreich 2015)

Kriminalakte über Patricia Highsmith

Arte, 21.50

Eine Dame verschwindet (The Lady vanishes, Großbritannien 1938)

Regie: Alfred Hitchcock

Drehbuch: Sidney Gilliat, Frank Launder, Alma Reville

LV: Ethel Lina White: The wheel spins, 1936 (Eine Dame verschwindet)

Im Balkanexpress verschwindet eine nette, ältere Dame. Eine junge Frau und ein ebenfalls junger Mann suchen sie, obwohl die anderen Passagiere behaupten, die alte Dame habe niemals existiert.

Hitchcocks letzter bedeutender englischer Film. Danach ging’s nach Hollywood und der Rest ist, wie man so sagt, Geschichte.

“Die hervorragenden Schauspieler tragen das ihre dazu bei, aus der launigen Geschichte ein fesselndes Abenteuer zu machen. Am überzeugendsten aber siegt hier Hitchcocks Genie, den Thrill aus dem kontrapunktischen Spiel von Suspense und Komik zu schöpfen.” (Robert A. Harris/Michael S. Lasky: Alfred Hitchcock und seine Filme)

Mit Margaret Lockwood, Michael Redgrave, Paul Lukas, Dame May Whitty, Googie Withers, Cecil Parker

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Eine Dame verschwindet“

Wikipedia über „Eine Dame verschwindet“ (deutsch, englisch)

Arte, 23.25

Hitchcock–Truffaut (Hitchcock/Truffaut, Frankreich 2015)

Regie: Kent Jones

Drehbuch: Kent Jones, Serge Toubiana

Achtzigminütige Doku über das legendäre Gespräch zwischen Alfred Hitchcock und Francois Truffaut und wie dieses als „Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht?“ veröffentlichte Gespräch die Arbeit von jüngeren Regisseuren beeinflusste.

Mit Alfred Hitchcock, Francois Truffaut, Wes Anderson, Olivier Assayas, Peter Bogdanovich, Arnaud Desplechin, David Fincher, James Gray, Kiyoshi Kurosawa, Richard Linklater, Paul Schrader, Martin Scorsese

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Hitchcock-Truffaut“

Wikipedia über Alfred Hitchcock (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock präsentiert – Teil 1“

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock präsentiert – Teil 2“

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock zeigt – Teil 1“

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock zeigt – Teil 2“

Meine Besprechung von Alfred Hitchcocks „Mr. und Mrs. Smith“

Meine Besprechung von Thilo Wydras „Alfred Hitchcock“

Meine Besprechung von Robert V. Galluzzos “Psycho Legacy” (The Psycho Legacy, USA 2010 – eine sehenswerte Doku über die “Psycho”-Filme mit Anthony Perkins, mit vielen Stunden informativem Bonusmaterial)

Meine Besprechung von Stephen Rebellos “Hitchcock und die Geschichte von ‘Psycho’” (Alfred Hitchcock and the Making of ‘Psycho’, 1990)

Meine Besprechung von Sacha Gervasis Biopic “Hitchcock” (Hitchcock, USA 2012)

Meine Besprechung von Henry Keazors (Hrsg.) “Hitchcock und die Künste” (2013)

Alfred Hitchcock in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 3. September: Yakuza

September 2, 2018

Arte, 23.30

Yakuza (The Yakuza, USA 1974)

Regie: Sydney Pollack

Drehbuch: Paul Schrader, Robert Towne (nach einer Geschichte von Leonard Schrader)

Buch zum Film: Leonard Schrader: The Yakuza, 1974 (Yakuza, Der Yakuza)

Privatdetektiv Harry Kilmer soll die von Yakuzas entführte Tochter eines alten Freundes befreien. Er fliegt nach Japan. Mit einem Ex-Yakuza, der in seiner Schuld steht, sucht er die Entführer. Gemeinsam geraten sie in eine blutige Auseinandersetzung.

Ein sträflich unterschätzter, weil kaum bekannter Thriller, der damals an der Kinokasse ein komerzieller Reinfall war. Die DVD wurde erst 2007 veröffentlicht und im Fernsehen läuft der Noir nur alle Jubeljahre.

Ein vorzüglich besetzter, komplexer und suggestiver Film von außerordentlicher Bildkraft.“ (Lexikon des internationalen Films)

Leonard Schrader (Mishima, Der Kuss der Spinnenfrau) hatte die Idee für die Geschichte. Sein Bruder Paul Schrader (Taxi Driver) und Robert Towne (Chinatown) schrieben das Drehbuch. Leonard Schrader schrieb anschließend das Buch zum Film, das mehr als ein in Prosa umgeschriebenes Drehbuch ist.

Schon Pollacks Film zeigt, wie sehr der yakuza-Code die Handlung der Protagonisten bestimmt. In Schraders Roman werden darüber hinaus die Hintergründe aufgefächert. Schrader bietet eine Sicht von innen: Er zeigt die äußeren Zwänge wie die moralische Größe, die dem rituellen Verhalten entspringt; er nimmt den Mythos als gegebene Tatsache – und lässt so sein Action-Abenteuer zugleich zu einem Abenteuer werden, das von unseren Auffassungen von der Welt und vom Leben allgemein handelt.“ (Norbert Grob: Nachwort, in „Der Yakuza“)

Mit Robert Mitchum, Ken Takakura, Brian Keith, Herb Edelman, Richard Jordan, Kishi Keiko, Okada Eiji, James Shigeta

Wiederholung: Mittwoch, 12. September, 00.35 Uhr (Taggenau!)

Der Roman zum Film

Leonard Schrader: Der Yakuza

(übersetzt von Jürgen Bürger)

Alexander Verlag, 2008

344 Seiten

16,90 Euro

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Yakuza“

Wikipedia über „Yakuza“ (deutsch, englisch)

Noir of the Week über „Yakuza“


TV-Tipp für den 29. September: Wie ein wilder Stier

September 29, 2017

Am 19. September starb Jake La Motta. Das ist eine gute Entschuldigung, sich Martin Socrseses grandioses Biopic über ihn wieder (?) anzusehen

3sat, 22.25

Wie ein wilder Stier (USA 1980, Regie: Martin Scorsese)

Drehbuch: Paul Schrader, Mardik Martin

LV: Jake La Motta mit Joseph Carter und Peter Savage: Raging Bull: My Story, 1970

Düsteres Biopic über den Boxer Jake La Motta. Scorsese drehte die zwischen 1941 und 1964 spielende Geschichte eines schnellen Aufstiegs und tiefen Falls stilbewusst in Schwarzweiß und Hauptdarsteller Robert De Niro ging vollständig in seiner Rolle auf. Dafür erhielt er einen Oscar und einen Golden Globe als bester Hauptdarsteller.

Mit Robert De Niro, Cathy Moriarty, Joe Pesci, Frank Vincent

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Wie ein wilder Stier“

Wikipedia über Jake La Motta und „Wie ein wilder Stier“ (deutsch, englisch)

Wikipedia über Martin Scorsese (deutsch, englisch)

Martin-Scorsese-Fanseite

Meine Besprechung von Martin Scorseses “Hugo Cabret” (Hugo, USA 2011)

Meine Besprechung von Martin Scorseses „The Wolf of Wall Street“ (The Wolf of Wall Street, USA 2013) und ein Infodump dazu

Meine Besprechung von Martin Scorseses „Silence“ (Silence, USA 2016)

Martin Scorsese in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 26. März: Schwarzer Engel/Brian De Palma

März 25, 2017

Ein Arte-Themenabend

Arte, 20.15

Schwarzer Engel (Obsession, USA 1976)

Regie: Brian De Palma

Drehbuch: Paul Schrader (Nach einer Geschichte von Paul Schrader und Brian De Palma)

Sechzehn Jahre nach der Entführung von seiner Frau und Tochter, die dabei starben, entdeckt Michael Courtland in Florenz eine Frau, die die Zwillingsschwester seiner toten Frau könnte. Sie verlieben sich ineinander, heiraten und kurz vor der Hochzeit wird sie entführt. Courtland fragt sich, ob sich jetzt alles wiederholt.

Starkes Frühwerk von De Palma, das, wie viele seiner Filme, zahlreiche Vergleiche mit dem Werk von Alfred Hitchcock provozierte. Auch weil dieses Mal Hitchcock-Komponist Bernard Herrmann („Vertigo – Aus dem Reich der Toten“) den Soundtrack komponierte und dafür posthum für den Soundtrack-Oscar nominiert wurde.

Die Story selbst; – nun ja, man sollte nicht zu viele Fragen stellen und sich dem Bilderrausch (Kamera: Vilmos Zsigmond) hingeben.

Danach drehte De Palma „Carrie – Das Satans jüngste Tochter“.

mit Cliff Robertson, Geneviève Bujold, John Lithgow, Sylvia ‚Kuumba‘ Williams, Wanda Blackman

Wiederholung: Dienstag, 4. April, 13.40 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Schwarzer Engel“

Wikipedia über „Schwarzer Engel“ (deutsch, englisch)

 

Arte, 21.50

Brian De Palma (De Palma, USA 2015)

Regie: Noah Baumbach, Jake Paltrow

Spielfilmlange Doku über Brian De Palma, in der der Regisseur ausführlich zu Wort kommt – und das ist gut so.

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Brian De Palma“

Wikipedia über „Brian De Palma“

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Frances Ha“ (Frances Ha, USA 2012)

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Gefühlt Mitte Zwanzig“ (While we’re young, USA 2014)

Meine Besprechung von Noah Baumbachs „Mistress America“ (Mistress America, USA 2015)


TV-Tipp für den 15. Dezember: Bringing ot the Dead – Nächte der Erinnerung

Dezember 15, 2016

Kabel1, 23.25

Bringing out the dead – Nächte der Erinnerung (USA 1999, Regie: Martin Scorsese)

Drehbuch: Paul Schrader

LV: Joe Connelly: Bringing out the dead, 1998 (Bringing out the dead – Nächte der Erinnerung)

Verfilmung des biographischen Romans von Joe Connelly über einen Notarztwagenfahrer, der in Hell’s Kitchen zu Beginn der neunziger Jahre zunehmend an seiner Arbeit und dem Sinn des Lebens zweifelt. Da werden, nicht nur weil das Team Martin Scorsese/Paul Schrader wieder zusammen ist, Erinnerungen an „Taxi Driver“ wach.

Eine feine, etwas unterschätzte Tour de force

mit Nicolas Cage, Patricia Arquette, John Goodman, Ving Rhames, Tom Sizemore, Marc Anthony, Nestor Serrano

Hinweise

Wikipedia über „Bringing out the dead“ (deutsch, englisch)

Drehbuch “Bringing out the dead” von Paul Schrader

Wikipedia über Martin Scorsese (deutsch, englisch)

Martin-Scorsese-Fanseite

Meine Besprechung von Martin Scorseses “Hugo Cabret” (Hugo, USA 2011)

Meine Besprechung von Martin Scorseses “The Wolf of Wall Street” (The Wolf of Wall Street, USA 2013)

Martin Scorsese in der Kriminalakte

Meine Besprechung der Paul-Schrader-Verfilmung „Der Mann mit der Stahlkralle“ (Rolling Thunder, USA 1977)


TV-Tipp für den 16. November: Hitchcock-Truffaut

November 16, 2015

Arte, 20.15
Hitchcock–Truffaut (Frankreich 2015, Regie: Kent Jones)
Drehbuch: Kent Jones, Serge Toubiana
Achtzigminütige Doku über das legendäre Gespräch zwischen Alfred Hitchcock und Francois Truffaut und wie dieses als „Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht?“ veröffentlichte Gespräch die Arbeit von jüngeren Regisseuren beeinflusste.
Anschließend, um 21.35 Uhr läuft Alfred Hitchcocks „Frenzy“.
Mit Alfred Hitchcock, Francois Truffaut, Wes Anderson, Olivier Assayas, Peter Bogdanovich, Arnaud Desplechin, David Fincher, James Gray, Kiyoshi Kurosawa, Richard Linklater, Paul Schrader, Martin Scorsese
Hinweise
Arte über „Hitchcock-Truffaut“

Rotten Tomatoes über „Hitchcock-Truffaut“

Wikipedia über Alfred Hitchcock (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock präsentiert – Teil 1“

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock präsentiert – Teil 2“

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock zeigt – Teil 1“

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock zeigt – Teil 2“

Meine Besprechung von Alfred Hitchcocks „Mr. und Mrs. Smith“

Meine Besprechung von Thilo Wydras „Alfred Hitchcock“

Alfred Hitchcock in der Kriminalakte

Wikipedia über Francois Truffaut (deutsch, englisch, französisch)

Erster Teil meines Francois-Truffaut-Porträts (mit einer Besprechung von Emmanuel Laurents “Godard trifft Truffaut”)

Zweiter Teil meines Francois-Truffaut-Porträts: Die Antoine-Doinel-Filme

Kriminalakte über Francois Truffaut


TV-Tipp für den 26. Oktober: Taxi Driver

Oktober 26, 2015

Arte, 20.15
Taxi Driver (USA 1976, Regie: Martin Scorsese)
Drehbuch: Paul Schrader
Taxifahrer Travis Bickle nimmt das Gesetz in die eigene Hand.
Das bekannteste Werk des Teams Scorsese/Schrader, einer von De Niros bekanntesten Filmen und die letzte Arbeit von Hitchcock-Komponist Bernard Herrmann. „Taxi Driver“ ist die eindrucksvolle Studie eines soziopathischen Einzelgängers und eine Liebeserklärung an New York. Ein unumstrittener Klassiker
mit Robert De Niro, Jodie Foster, Cybill Shepherd, Peter Boyle, Harvey Keitel, Leonard Harris, Albert Brooks, Martin Scorsese (Mann im Taxi am Filmende)
Hinweise
Rotten Tomatoes über „Taxi Driver“
Wikipedia über „Taxi Driver“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 27. September: Ein Mann für gewisse Stunden

September 27, 2015

https://www.youtube.com/watch?v=V82L4JRMk_c

Arte, 20.15
Ein Mann für gewisse Stunden (USA 1980, Regie: Paul Schrader)
Drehbuch: Paul Schrader
„American Gigolo“ Julian (Richard Gere) lebt in Los Angeles als Callboy für die Damen der Oberschicht. Das ist kein Problem, bis sich eine Politkergattin in ihn verliebt und er in ein Mordkomplott hineingezogen wird.
Für Richard Gere war der an der Kinokasse erfolgreiche Film der große Durchbruch als Schauspieler und Paul Schrader, der davor unter anderem das Drehbuch für „Taxi Driver“ schrieb, hatte als Regisseur plötzlich ein ganz anderes Standing in Hollywood.
Heute ist die Charakterstudie eines einsamen Mannes ein Klassiker, der damals allerdings von der Kritik nicht so geliebt wurde: „Paul Schrader hat so gut wie alle Möglichkeiten des Themas verschenkt. (…) Das Produkt verkommt in der Kulisse.“ (Fischer Film Almanach 1981) oder „Elegant inszeniert, mit überlegenswerten Zwischentönen, aber insgesamt in der Behandlung des Themas zu oberflächlich, kommt der Film über anspruchsvollere Unterhaltung nicht hinaus.“ (Lexikon des intenationalen Films)
Dabei ist Julian doch der Prototyp eines oberflächlichen Mannes, der sich (auch berufsbedingt) durch Äußerlichkeiten definiert und der in einer Welt des schönen Scheins lebt. Und Schraders Film eine Vorschau auf die achtziger Jahre.
2007 drehte Paul Schrader mit „The Walker – Ein Freund gewisser Damen“ ein Quasi-Remake/Fortsetzung. Woody Harrelson spielt darin den eleganten Beglücker älterer Damen.
Mit Richard Gere, Lauren Hutton, Hector Elizondo, Nina von Pallandt, Bill Duke
Wiederholung: Montag, 28. September, 14.00 Uhr
Hinweise
Rotten Tomatoes über „Ein Mann für gewisse Stunden“
Wikipedia über „Ein Mann für gewisse Stunden“ (deutsch, englisch)
Paul Schrader in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 20. Januar: Ein Freund gewisser Damen – The Walker

Januar 19, 2015

3sat, 22.25

The Walker – Ein Freund gewisser Damen (USA 2007, Regie: Paul Schrader)

Drehbuch: Paul Schrader

Carter Page III ist ein schwuler Südstaatenschönling und Begleiter der Damen der politischen High Society von Washington, D. C.. Er hält sich aus allem heraus, bis er seiner besten Freundin, der Senatorengattin Lynn Lockner ein Alibi gibt. Denn sie ist gerade über die Leiche ihres ermordeten Geliebten gestolpert.

In der grandiosen Charakterstudie „The Walker“ spielt Woody Harrelson den Charakter, den Schrader-Fans bereits aus „Taxi Driver“ (damals Robert De Niro), „American Gigolo – Ein Mann für gewisse Stunden“ (Richard Gere) und „Light Sleeper“ (Willem Dafoe) kennen: der Drifter, der die Gesellschaft von außen betrachtet und wegen einer für ihn unerreichbaren Frau seine Position als Beobachter aufgibt. Wie diese Filme ist „The Walker“ auch eine Analyse einer bestimmten Gesellschaftsschicht: hier der politischen Kaste in Washington, D. C., die sich in Räumen bewegt und verhält, als ob die Zeit kurz nach dem Bürgerkrieg stehen geblieben wäre.

Ein toller altmodischer Film, der seine deutsche Premiere auf der Berlinale erlebte, später, trotz der namhaften Besetzung, nur auf DVD veröffentlicht wurde und seine TV-Premiere im Ersten zur Geisterstunde (senderinterne Sprachregel: Prime-Time für gute Filme) erlitt.

Mit Woody Harrelson, Kristin Scott Thomas, Lauren Bacall, Ned Beatty, Moritz Bleibtreu, Mary Beth Hurt, Lily Tomlin, Willem Dafoe

Hinweise

Wikipedia über „The Walker“

Film-Zeit über “The Walker“

Rotten Tomatoes über “The Walker”

Movies Online: Interview mit Paul Schrader über „The Walker“

Close-Up Film: Interview mit Paul Schrader über „The Walker“


TV-Tipp für den 20. Oktober: Die letzte Versuchung Christi

Oktober 19, 2014

Arte, 20.15
Die letzte Versuchung Christi (USA/Kanada 1988, Regie: Martin Scorsese)
Drehbuch: Paul Schrader
LV: Nikos Kazantzakis: O Teleutaios Peirasmos, 1951 (Die letzte Versuchung)
Als der Film damals in die Kinos kam, schämten die konservativen Christen – und übersahen dabei geflissentlich (falls sie den Film überhaupt gesehen haben), dass Martin Scorsese und Paul Schrader nicht die Bibel sondern einen Roman (der 1954 in das „Index der verbotenen Bücher“ der katholischen Kirche aufgenommen wurde) über das Leben von Jesus verfilmten – und obwohl der Film 160 Minuten lang ist, habe ich mich damals im Kino nicht gelangweilt. Als ich eben die Filmlänge sah, war ich erstaunt. Denn ich hatte ihn gar nicht als so lang in Erinnerung. Und dabei bin ich wahrlich kein Freund von Bibelschinken.
„’The last Temptation of Christ‘ ist ein Film der herausfordernden Ideen und nicht der aufreizenden Provokationen. Er bietet eine kraftvolle und sehr moderne Neuinterpretation Jesu als eines Mannes, den Ängste und Zweifel angesichts der ihm zugewiesenen Rolle plagen.“ (Variety)
Die Musik ist von Peter Gabriel.
Von Paul Schrader gibt es demnächst den Nicolas-Cage-Thriller „Dying of the Light“, für den er das Drehbuch schrieb und Regie führte, aber ihm der Endschnitt aus der Hand genommen wurde. Der jetzt veröffentlichte Trailer sieht wie der Trailer für einen 08/15-Thriller, den man sich nicht ansehen muss, aus.
mit Willem Dafoe, Harvey Keitel, Barbara Hershey, Verna Bloom, David Bowie, Paul Greco, Steven Shill, Harry Dean Stanton, Irvin Kershner, John Lurie
Hinweise
Rotten Tomatoes über „Die letzte Versuchung Christi“
Wikipedia über „Die letzte Versuchung Christi“ (deutsch, englisch)

Wikipedia über Martin Scorsese (deutsch, englisch)

Martin-Scorsese-Fanseite

Meine Besprechung von Martin Scorseses “Hugo Cabret” (Hugo, USA 2011)

Meine Besprechung von Martin Scorseses “The Wolf of Wall Street” (The Wolf of Wall Street, USA 2013) und ein Infodump dazu

Martin Scorsese in der Kriminalakte

Paul Schrader in der Kriminalakte

Ach ja, hier ist der Trailer für den neuen Cage-Flick


TV-Tipp für den 11. Mai: Wie ein wilder Stier

Mai 11, 2014

Tele 5, 20.15

Wie ein wilder Stier (USA 1980, R.: Martin Scorsese)

Drehbuch: Paul Schrader, Mardik Martin

LV: Jake La Motta mit Joseph Carter und Peter Savage: Raging Bull: My Story, 1970

Düsteres Biopic über den Boxer Jake La Motta. Scorsese drehte die zwischen 1941 und 1964 spielende Geschichte eines schnellen Aufstiegs und tiefen Falls stilbewusst in Schwarzweiß und Hauptdarsteller Robert De Niro ging vollständig in seiner Rolle auf. Dafür erhielt er einen Oscar und einen Golden Globe als bester Hauptdarsteller.

Mit Robert De Niro, Cathy Moriarty, Joe Pesci, Frank Vincent

Wiederholung: Montag, 12. Mai, 00.45 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Wie ein wilder Stier“

Wikipedia über Jake La Motta und „Wie ein wilder Stier“ (deutsch, englisch)

Wikipedia über Martin Scorsese (deutsch, englisch)

Martin-Scorsese-Fanseite

Meine Besprechung von Martin Scorseses “Hugo Cabret” (Hugo, USA 2011)

Meine Besprechung von Martin Scorseses „The Wolf of Wall Street“ (The Wolf of Wall Street, USA 2013) und ein Infodump dazu

Martin Scorsese in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 22. April: The Walker – Ein Freund gewisser Damen

April 22, 2013

Arte, 20.15

The Walker – Ein Freund gewisser Damen (USA 2007, R.: Paul Schrader)

Drehbuch: Paul Schrader

Carter Page III ist ein schwuler Südstaatenschönling und Begleiter der Damen der politischen High Society von Washington, D. C.. Er hält sich aus allem heraus, bis er seiner besten Freundin, der Senatorengattin Lynn Lockner ein Alibi gibt. Denn sie ist gerade über die Leiche ihres ermordeten Geliebten gestolpert.

In der grandiosen Charakterstudie „The Walker“ spielt Woody Harrelson den Charakter, den Schrader-Fans bereits aus „Taxi Driver“ (damals Robert De Niro), „American Gigolo – Ein Mann für gewisse Stunden“ (Richard Gere) und „Light Sleeper“ (Willem Dafoe) kennen: der Drifter, der die Gesellschaft von außen betrachtet und wegen einer für ihn unerreichbaren Frau seine Position als Beobachter aufgibt. Wie diese Filme ist „The Walker“ auch eine Analyse einer bestimmten Gesellschaftsschicht: hier der politischen Kaste in Washington, D. C., die sich in Räumen bewegt und verhält, als ob die Zeit kurz nach dem Bürgerkrieg stehen geblieben wäre.

Ein toller altmodischer Film, der seine deutsche Premiere auf der Berlinale erlebte, später, trotz der namhaften Besetzung, nur auf DVD veröffentlicht wurde und seine TV-Premiere im Ersten zur Geisterstunde (senderinterne Sprachregel: Prime-Time für gute Filme) erlitt.

Mit Woody Harrelson, Kristin Scott Thomas, Lauren Bacall, Ned Beatty, Moritz Bleibtreu, Mary Beth Hurt, Lily Tomlin, Willem Dafoe

Hinweise

Wikipedia über „The Walker“

Film-Zeit über „The Walker“

Rotten Tomatoes über „The Walker“

Movies Online: Interview mit Paul Schrader über „The Walker“

Close-Up Film: Interview mit Paul Schrader über „The Walker“