Hänsel und Gretel: Hexenjäger(Hansel and Gretel: Witch Hunters, USA/Deutschland 2012)
Regie: Tommy Wirkola
Drehbuch: Tommy Wirkola
Hänsel und Gretel, inzwischen erwachsen, jagen Hexen und blutiger Schmodder fliegt durch den Raum.
Der herrlich abgedrehte Film ist ungefähr so tiefsinnig wie ein Kinderkarneval und macht, wenn man sich darauf einlässt, auch genausoviel Spaß. Außerdem gibt es mindestens eine wichtige Lebensweisheit: „Don’t eat the fucking Candy.“
Die Geschichte ist, wie bei Raymond Chandler, der als Inspiration diente, kaum nacherzählbar, labyrinthisch, voller grandioser Szenen und Sätze und wahrscheinlich bar jeder Logik. Im wesentlichen geht es darum, dass der Dude mit seinem ihm bis dahin unbekannten, stinkreichen, herrischen, querschnittgelähmten Namensvetter verwechselt wird und er in eine undurchsichtige Entführungsgeschichte hineingezogen wird.
mit Jeff Bridges, John Goodman, Julianne Moore, Steve Buscemi, David Huddleston, Philip Seymour Hoffman, Tara Reid, Philip Moon, Mark Pellegrino, Peter Stormare, Flea, John Turturro, Sam Elliott, Ben Gazzara
Die Opfer von Randoku sind fürchterlich verstümmelt und sehr jung. Kinder. Randoku ist dabei kein normaler Serienkiller (wenn es so etwas überhaupt gibt), sondern ein afrikanischer Hexenmeister, der für gut betuchte Kunden Riten ausführt. Das tat er in Rom. Und jetzt in Clinton, Mississippi.
Der in Clinton ermittelnde Detective Lucas Boyd vermutet nach einer im Film nicht gezeigten Google-Recherche über die Mordmerkmale, dass es sich um Ritualmorde mit afrikanischem Hintergrund handelt. Er bittet den Afrikanistik-Professer Dr. Mackles um Hilfe. Dieser unterrichtet zufällig an der örtlichen Universität und er ist ebenso zufällig der Experte für die afrikanische Kultur und Zauberei.
Mehr oder weniger gemeinsam machen sie sich auf die Jagd nach dem Mörder. Währenddessen springt Regisseur George Gallo (Drehbücher/Story für „Wise Guys“, „Midnight Run“ und „Bad Boys“) möglichst viel und sinnfrei zwischen den voneinander unabhängigen Ermittlungen der Polizei in Rom und Clinton, Randokus Morden und den entspannten Nachmittagen von Randokus Auftraggeber. Das ist so ungeschickt, lustlos und mit dem Mut zur Lücke – elliptisches Erzählen kann das nicht genannt werden – zusammengefügt, dass ich mich fragte, ob „The Ritual Killer“ ein Abschreibungsprojekt ist, bei dem allen gesagt wurde, dass sie nur zum Dreh erscheinen müssten. Oder ob aufgrund finanzieller Probleme nur ein Teil des Drehbuch verfilmt werden konnte.
Wobei die Szenen, die es in den fertigen Serienkillerthriller schafften, nicht so aussehen. Sie sind unbeholfen inszeniert und geschnitten. Die wenigen Actionszenen sind ein Graus. Die Dialoge ebenso. Da fechten die Schauspieler einen aussichtslosen Kampf mit dem von sechs Autoren geschriebenem Drehbuch und der abwesenden Regie aus. Cole Hauser, der aktuell in der TV-Serie „Yellowstone“ mitspielt, gelingt es nie, den von Erinnerungen an den tödlichen Verlust von Frau und Tochter geplagten Alkoholiker-Polizisten mit Selbstjustiz-Anwandlungen, auch nur halbwegs glaubhaft zu spielen. Wahrscheinlich guckt er deshalb immer so betrübt in die Kamera.
Immerhin ist Morgan Freeman als Dr. Mackles dabei. Freeman strahlt hier seine gewohnte und immer willkommene majestätische, über allen schlechten Drehbüchern und abwesenden Regisseuren stehende Ruhe aus. Er braucht keine Regieanweisungen, um zu überzeugen.
„The Ritual Killer“ ist ein lieblos runtererzählter, spannungsfreier Serienkillerthriller, der die bekannten Klischees ohne einen erkennbaren Funken von Inspiration oder Engagement vorhersehbar und mit dem Mut zur erzählerischen Lücke zusammenfügt.
The Ritual Killer (The Ritual Killer, USA 2023)
Regie: George Gallo
Drehbuch: Bob Bowersox, Jennifer Lemmon, Francesco Cinquemani, Giorgia Iannone, Luca Giliberto, Ferdinando Dell’Omo (nach einer Geschichte von Joe Lemmon, Francesco Cinquemani und Giorgia Iannone)
mit Morgan Freeman, Cole Hauser, Vernon Davis, Giuseppe Zeno, Murielle Hilaire, Luke Stratte-McClure, Brian Kurlander, Peter Stormare
–
Blu-ray
SquareOne Entertainment/Leonine
Bild: 2,40:1 (16:9, 1080p HD)
Ton: Deutsch, Englisch (DTS-HD MA 5.1)
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
Bonusmaterial: Deutscher Trailer
Länge: 92 Minuten
FSK: ab 16 Jahre
–
DVD und Blu-ray sind ab dem 13. Oktober erhältlich.
Digital ist das Werk seit dem 5. Oktober verfügbar.
Minnesota, im Winter: Autoverkäufer Jerry Lundegaard will an die Kohle von seinem Schwiegervater gelangen. Er lässt seine Frau von zwei strohdumm-gewalttätigen Verbrechern kidnappen. Selbstverständlich geht alles, was schief gehen kann, schief und die hochschwangere Polizeichefin Marge Gunderson darf Leichen einsammeln.
„Oh, jeez“, was für ein herrlich doppelbödiger, schwarzhumoriger Kriminalfilm. „Fargo“ gehört unbestritten zu den besten Werken der Coen-Brüder.
Mit Frances McDormand, William H. Macy, Steve Buscemi, Peter Stormare, John Carroll Lynch, Bruce Campbell (ungenannt)
Staatssekretär Stephen Fleming (Jeremy Irons) beginnt eine Affäre mit Anna Barton (Juliette Binoche), der künftigen Ehefrau seines Sohnes. Keine gute Idee.
Ob eine solche außereheliche Beziehung heute noch ein Skandal wäre? In jedem Fall ist sie die Ausgangslage für ein überaus gelungenes Filmdrama.
„eine der formal geschlossensten Inszenierungen des international tätigen Franzosen. (…) Ein Thriller, der vor der psychologischen und erotischen Provokation nicht zurückschreckt und Tabus, wie eh und je bei Malle, mit analystischer Nüchternheit und kühler, beherrschter Leidenschaft bricht.“ (Fischer Film Almanach 1994)
Mit Jeremy Irons, Juliette Binoche, Miranda Richardson, Rubert Graves, Leslie Caron, Ian Bannen, Gemma Clarke, Peter Stormare
Die Geschichte ist, wie bei Raymond Chandler, der als Inspiration diente, kaum nacherzählbar, labyrinthisch, voller grandioser Szenen und Sätze und wahrscheinlich bar jeder Logik. Im wesentlichen geht es darum, dass der Dude mit seinem ihm bis dahin unbekannten, stinkreichen, herrischen, querschnittgelähmten Namensvetter verwechselt wird und er in eine undurchsichtige Entführungsgeschichte hineingezogen wird.
mit Jeff Bridges, John Goodman, Julianne Moore, Steve Buscemi, David Huddleston, Philip Seymour Hoffman, Tara Reid, Philip Moon, Mark Pellegrino, Peter Stormare, Flea, John Turturro, Sam Elliott, Ben Gazzara
LV: Philip K. Dick: The Minority Report, 1956 (erstmals erschienen in Fantastic Universe, Januar 1956, Der Minderheiten-Bericht, Kurzgeschichte)
Schöne neue Welt: 2054 werden in Washington, D. C., Verbrecher bereits vor der Tat, aufgrund der Prognose von Precogs, verhaftet. Ein perfektes System, bis die Precogs sagen, dass der Polizist John Anderton bald einen Mann, den er überhaupt nicht kennt, umbringen wird. Anderton glaubt nicht an die Prognose. Er flüchtet und versucht herauszufinden, warum er zum Mörder werden soll.
Guter, etwas zu lang geratener Science-Fiction-Thriller, der für den Bram-Stoker-, Nebula- und Hugo-Preis nominiert war und den Saturn-Preis erhielt.
mit Tom Cruise, Colin Farrell, Samantha Morton, Max von Sydow, Lois Smith, Peter Stormare, Frank Grillo
Die Geschichte ist, wie bei Raymond Chandler, der als Inspiration diente, kaum nacherzählbar, labyrinthisch, voller grandioser Szenen und Sätze und wahrscheinlich bar jeder Logik. Im wesentlichen geht es darum, dass der Dude mit seinem ihm bis dahin unbekannten, stinkreichen, herrischen, querschnittgelähmten Namensvetter verwechselt wird und er in eine undurchsichtige Entführungsgeschichte hineingezogen wird.
mit Jeff Bridges, John Goodman, Julianne Moore, Steve Buscemi, David Huddleston, Philip Seymour Hoffman, Tara Reid, Philip Moon, Mark Pellegrino, Peter Stormare, Flea, John Turturro, Sam Elliott, Ben Gazzara
Die Geschichte ist, wie bei Raymond Chandler, der als Inspiration diente, kaum nacherzählbar, labyrinthisch, voller grandioser Szenen und Sätze und wahrscheinlich bar jeder Logik. Im wesentlichen geht es darum, dass der Dude mit seinem ihm bis dahin unbekannten, stinkreichen, herrischen, querschnittgelähmten Namensvetter verwechselt wird und er in eine undurchsichtige Entführungsgeschichte hineingezogen wird.
mit Jeff Bridges, John Goodman, Julianne Moore, Steve Buscemi, David Huddleston, Philip Seymour Hoffman, Tara Reid, Philip Moon, Mark Pellegrino, Peter Stormare, Flea, John Turturro, Sam Elliott, Ben Gazzara
„Get the Gringo“ ist der Abschluss eines kleinen Mel-Gibson-Abends. Der Auftakt ist um 20.15 Uhr mit der Actionkomödie „Air America“ (Regie: Roger Spottiswoode, mit Gibson und Robert Downey Jr. als Drogenpiloten im Auftrag des CIA während des Vietnamkriegs). Danach, um Mitternacht, folgt das sehenswerte Flüchtlingsdrama „Desierto – Tödliche Hetzjagd“ im mexikanisch-amerikanischen Grenzgebiet (Regie: Jonás Cuarón, mit Gael Garcia Bernal und Jeffrey Dean Morgan).
Drehbuch: Mel Gibson, Stacy Perskie, Adrian Grunberg
Ein namenloser Fluchtwagenfahrer wird kurz hinter der Grenze von der mexikanischen Polizei verhaftet und in einen von einem Gangsterboss regierten Knast gesteckt. Jetzt will er überleben, ausbrechen und seine Kohle wieder haben.
Das B-Picture „Get the Gringo“ ist eine unterhaltsame Hardboiled-Krimikomödie mit etwas Action und einem lakonischen Voice-Over des Fahrers, der auch über die Auslassungen und Unwahrscheinlichkeiten der Geschichte hinwegerzählt.
mit Mel Gibson, Kevin Hernandez, Daniel Giménez Cacho, Jesús Ochoa, Dolores Heredia, Peter Gerety, Roberto Sosa Martinez, Peter Stormare, Mario Zaragoza, Gerardo Taracena
LV: Philip K. Dick: The Minority Report, 1956 (erstmals erschienen in Fantastic Universe, Januar 1956, Der Minderheiten-Bericht, Kurzgeschichte)
Schöne neue Welt: 2054 werden in Washington, D. C., Verbrecher bereits vor der Tat, aufgrund der Prognose von Precogs, verhaftet. Ein perfektes System, bis die Precogs sagen, dass der Polizist John Anderton bald einen Mann, den er überhaupt nicht kennt, umbringen wird. Anderton glaubt nicht an die Prognose. Er flüchtet und versucht herauszufinden, warum er zum Mörder werden soll.
Guter, etwas zu lang geratener Science-Fiction-Thriller, der für den Bram-Stoker-, Nebula- und Hugo-Preis nominiert war und den Saturn-Preis erhielt.
mit Tom Cruise, Colin Farrell, Samantha Morton, Max von Sydow, Lois Smith, Peter Stormare, Frank Grillo
Wenige Tage bevor John Wick wieder im Kino kämpft (Jubelarie zum Filmstart), gibt es heute den zweiten John-Wick-Actionkracher. So als Vorbereitung.
RTL, 23.00
John Wick: Kapitel 2 (John Wick: Chapter 2, USA 2017)
Regie: Chad Stahelski
Drehbuch: Derek Kolstad
Der Kampf geht weiter. Wir erfahren mehr über John Wicks Welt. Es gibt mehr Kämpfe und Tote – und am Ende von „Kapitel 2“ läuft John Wick um sein Leben.
„John Wick: Kapitel 3“ schließt am 23. Mai im Kino nahtlos daran an.
Henry ist eine arme Sau, die von allen herumstoßen wird. Als er eines Tages mit einer weißen Maske im Gesicht aufwacht, benutzt er seine neu gewonnene Anonymität, um sich zu rächen.
Zombieloser Romero-Horrorfilms, der bei uns nur auf DVD veröffentlicht wurde.
„Interessant besetzter Horrorthriller, der sich selbst nicht allzu ernst nimmt.“ (Lothar R. Just: Film-Jahrbuch 2003)
„Stimmungsvolles Kino des Schreckens, freilich nicht frei von Längen.“ (Lexikon des internationalen Films)
„Es ist, als würde Romero versuchen, eine ‚Creepshow‘-Episode mit besonderem Ernst zu erzählen. Die Verknüpfung von Horror und sozialer Metapher ist so brillant wie in Romeros besten Filmen zuvor.“ (Georg Seeßlen: George A. Romero und seine Filme)
mit Jason Flemyng, Peter Stormare, Leslie Hope, Tom Atkins
Drehbuch: Mel Gibson, Stacy Perskie, Adrian Grunberg
Ein namenloser Fluchtwagenfahrer wird kurz hinter der Grenze von der mexikanischen Polizei verhaftet und in einen von einem Gangsterboss regierten Knast gesteckt. Jetzt will er überleben, ausbrechen und seine Kohle wieder haben.
Das B-Picture „Get the Gringo“ ist eine unterhaltsame Hardboiled-Krimikomödie mit etwas Action und einem lakonischen Voice-Over des Fahrers, der auch über die Auslassungen und Unwahrscheinlichkeiten der Geschichte hinwegerzählt.
mit Mel Gibson, Kevin Hernandez, Daniel Giménez Cacho, Jesús Ochoa, Dolores Heredia, Peter Gerety, Roberto Sosa Martinez, Peter Stormare, Mario Zaragoza, Gerardo Taracena
Die Geschichte ist, wie bei Raymond Chandler, der als Inspiration diente, kaum nacherzählbar, labyrinthisch, voller grandioser Szenen und Sätze und wahrscheinlich bar jeder Logik. Im wesentlichen geht es darum, dass der Dude mit seinem ihm bis dahin unbekannten, stinkreichen, herrischen, querschnittgelähmten Namensvetter verwechselt wird und er in eine undurchsichtige Entführungsgeschichte hineingezogen wird.
mit Jeff Bridges, John Goodman, Julianne Moore, Steve Buscemi, David Huddleston, Philip Seymour Hoffman, Tara Reid, Philip Moon, Mark Pellegrino, Peter Stormare, Flea, John Turturro, Sam Elliott, Ben Gazzara
The Zero Theorem – Das Leben passiert jedem (The Zero Theorem, Großbritannien/Rumänien 2013)
Regie: Terry Gilliam
Drehbuch: Pat Rushin
Qohen Leth soll das Zero Theorem, die Formel für den Sinn des Lebens knacken, und er wartet auf einen wichtigen Anruf.
Optisch brillante, inhaltlich leere Dystopie von Terry Gilliam, die in der Tradition seiner Meisterwerke „Brazil“ und „12 Monkeys“ steht, ohne deren Qualität zu erreichen.
Henry ist eine arme Sau, die von allen herumstoßen wird. Als er eines Tages mit einer weißen Maske im Gesicht aufwacht, benutzt er seine neu gewonnene Anonymität, um sich zu rächen.
TV-Premiere eines zombielosen Romero-Horrorfilms, der bei uns nur auf DVD veröffentlicht wurde.
„Interessant besetzter Horrorthriller, der sich selbst nicht allzu ernst nimmt.“ (Lothar R. Just: Film-Jahrbuch 2003)
„Stimmungsvolles Kino des Schreckens, freilich nicht frei von Längen.“ (Lexikon des internationalen Films)
„Es ist, als würde Romero versuchen, eine ‚Creepshow‘-Episode mit besonderem Ernst zu erzählen. Die Verknüpfung von Horror und sozialer Metapher ist so brillant wie in Romeros besten Filmen zuvor.“ (Georg Seeßlen: George A. Romero und seine Filme)
mit Jason Flemyng, Peter Stormare, Leslie Hope, Tom Atkins
Die Geschichte ist, wie bei Raymond Chandler, der als Inspiration diente, kaum nacherzählbar, labyrinthisch, voller grandioser Szenen und Sätze und wahrscheinlich bar jeder Logik. Im wesentlichen geht es darum, dass der Dude mit seinem ihm bis dahin unbekannten, stinkreichen, herrischen, querschnittgelähmten Namensvetter verwechselt wird und er in eine undurchsichtige Entführungsgeschichte hineingezogen wird.
mit Jeff Bridges, John Goodman, Julianne Moore, Steve Buscemi, David Huddleston, Philip Seymour Hoffman, Tara Reid, Philip Moon, Mark Pellegrino, Peter Stormare, Flea, John Turturro, Sam Elliott, Ben Gazzara
Vor drei Jahren war „John Wick“ ein Überraschungserfolg mit einem offenem Ende. Man konnte darüber diskutieren, ob er überlebt oder stirbt.
Er überlebte und in den ersten Minuten von „John Wick: Kapitel 2“ erledigt er einige weitere Schergen von Abram Tarasov und Tarasov. Sein Sohn hat in „John Wick“ Wicks Hund getötet und seinen 1969er Ford Mustang March 1 gestohlen. Wick, ein sich im Ruhestand befindender Über-Profikiller, begab sich auf eine Rachemission.
Jetzt, nachdem sie erledigt ist, will er endgültig seinen Ruhestand genießen. Deshalb lehnt er auch den mit einer Schuldmünze (Marker im Original) bekärftigten Auftrag von Santino D’Antonio ab. Dabei ist Wick durch den Kodex der Profikillervereinigung, zu der er gehört, verpflichtet, den Auftrag anzunehmen. Und hier kommen wir zu einem Problem des Films: John Wick muss sich mehrmals vollkommen unlogisch verhalten. Jedenfalls solange man ihm keinen verkappten Todeswunsch unterstellt. Das geschieht am Ende des Films, wenn das dritte Kapitel vorbereitet wird, wieder. Denn wieder verstößt er bewusst gegen eine der fundamentalen Regeln des Ordens. Und wieder muss der intelligente Killer sich unglaublich dumm verhalten.
Nachdem Wick den D’Antonios Auftrag ablehnt, zerstört dieser Wicks Haus. Angesichts der nach den Ordensregeln möglichen Bestrafung (D’Antonio dürfte Wick töten) ist das eine sehr milde Strafe. Der Obdachlose Wick übernimmt dann den Auftrag und fliegt nach Rom, um D’Antonios Schwester Gianna zu töten.
Sie nimmt ihm durch einen Suizid die Arbeit ab. Dennoch tötet er sie mit einem Kopfschuss (keine Ahnung warum) und, schon in Rom, kämpft er gegen D’Antonios Schergen, die ihn töten wollen.
Zurück in New York eskaliert der Kampf.
In „John Wick: Kapitel 2“, wieder geschrieben von David Kolstad und inszeniert von Chad Stahelski, einem Stuntman und Second Unit Director (zuletzt „Captain America: Civil War“), ist alles eine Spur größer als in „John Wick“. In diesem Fall gibt es einen willkommen Ausflug nach Rom und etliche Action-Set-Pieces in großen Locations mit vielen Statisten. Die schon im ersten Film etablierte Welt von John Wick wird liebevoll um einige weitere Details ergänzt. Es ist die Welt von Geheimgesellschaften, Verbindungen und Organisationen, die sich an ein jahrhundertelanges Regelwerk halten und so nur in Pulp-Romanen oder Comics existieren. Auch der Bildaufbau (Kamera: Dan Laustsen [„Crimson Peak“]) orientiert sich immer wieder gelungen an Comic-Panels. Im Finale wird auch die legendäre Spiegelkabinett-Szene aus dem Noir-Klassiker „Die Lady von Shanghai“ gelungen zitiert.
Und, wie im ersten Film gibt es etliche Actionszenen, in denen man die Stuntmänner bei der Arbeit beobachten kann. Neben den üblichen Kämpfen mit Fäusten, Messern, Schusswaffen und Autos gibt es, in Rom, auch einen langen Kampf, in dem John Wick und sein Gegner miteinander kämpfend eine Steintreppe hinunterrollen. Staheski inszeniert die Actionszenen wieder mit wenigen Schnitten.
Insgesamt ist „John Wick: Kapitel 2“ eine gute Fortsetzung, die mit einigen Storyschwächen (wenn Wick gegen die Regeln des Ordens der Auftragskiller verstößt) zu kämpfen hat. Aber die Action und die prägnanten Auftritte von bekannten Schauspielern, wie, dieses Mal, Franco Nero und Laurence Fishburne, reißt es dann heraus.
Ein drittes „John Wick“-Kapitel ist angesichts der positiven Resonanz und des überzeugenden Einspiels schon beschlossen. Es ist nur unklar, wann die Dreharbeiten beginnen.
Das Bonusmaterial der DVD besteht aus einem Audiokommentar von Chad Stahelski und Keanu Reeves und zwei Featurettes, die es auf insgesamt knapp neun Minuten Laufzeit bringen. Für die Blu-ray sind über siebzig Minuten Bonusmaterial angekündigt.
John Wick: Kapitel 2 (John Wick: Chapter 2, USA 2017)
Regie: Chad Stahelski
Drehbuch: Derek Kolstad
mit Keanu Reeves, Riccardo Scamarcio, Ian McShane, Ruby Rose, Common, Claudia Gerini, Lance Reddick, Laurence Fishburne, John Leguizamo, Bridget Moynahan, Franco Nero, Peter Stormare
–
DVD
Concorde Home Entertainment
Bild: 2,39:1 816:9)
Ton: Deutsch (Doly Digital 5.1, Dolby Digital 2.0, DTS 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
Bonusmaterial: Audiokommentar von Keanu Reeves und Regisseur Chad Stahelski, RetroWick: Der unerwartete Erfolg von „John Wick“ (Featurette), Die Verbrecherwelt des John Wick (Featurette), Deutscher und Original-Kinotrailer