TV-Tipp für den 20. November: James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie

November 19, 2025

Lange vor „Wicked“ verzauberte Michelle Yeoh in

Vox, 20.15

James Bond 007: Der MORGEN stirbt nie (Tomorrow never dies, Großbritannien/USA 1997)

Regie: Roger Spottiswoode

Drehbuch: Bruce Feirstein

LV: Charakter von Ian Fleming

Buch zum Film: Raymond Benson: Tomorrow never dies, 1997 (Der MORGEN stirbt nie)

Die Zeiten ändern sich: Nach dem Ende des Kalten Krieges ist Bonds Gegner kein böser Kommunist, sondern ein Pressezar, der für eine Schlagzeile einen Weltkrieg riskiert.

Brosnans zweiter Einsatz war an der Kinokasse selbstverständlich ein Erfolg. Der Rest war auch wie gewohnt; – auch die zahlreichen Drehbuchentwürfe und Veränderungen während der Dreharbeiten. Da arbeitete ein Team von vier Autoren in einem Londoner Hotel an neuen Ideen und den Wünschen von Spottiswoode. Entsprechend zerfällt der Film immer wieder in Einzelteile. Es gibt dazu einen bissigen Artikel von Feirstein.

Mit Pierce Brosnan, Michelle Yeoh, Jonathan Pryce, Götz Otto, Teri Hatcher, Judi Dench, Samantha Bond (nicht verwandt mit James Bond), Desmond Llewelyn

Wiederholung: Freitag, 28. November, 22.15 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „James Bond: Der MORGEN stirbt nie“

Wikipedia über „Der MORGEN stirbt nie“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Roger Spottiswoodes „Bob, der Streuner“ (A Street Cat named Bob, Großbritannien 2016)

zu James-Bond-Romanen

Meine Besprechung von Ian Flemings ersten drei James-Bond-Romanen “Casino Royale”, “Leben und sterben lassen” und “Moonraker”

Meine Besprechung von John Gardners “James Bond: Kernschmelze” (James Bond – Licence Renewed, 1981; alter deutscher Titel “Countdown für die Ewigkeit”)

Meine Besprechung von John Gardners „James Bond: Der Mann von Barbarossa“ (James Bond – The Man from Barbarossa, 1991)

Meine Besprechung von John Gardners „James Bond: GoldenEye“ (GoldenEye, 1995)

Meine Besprechung von John Gardners „James Bond: KALT“ (COLD, 1996)

Meine Besprechung von Sebastian Faulks’ James-Bond-Roman „Der Tod ist nur der Anfang“ (Devil may care, 2008)

Meine Besprechung von Jeffery Deavers James-Bond-Roman “Carte Blanche” (Carte Blanche, 2011)

Meine Besprechung von William Boyds James-Bond-Roman “Solo” (Solo, 2013)

Meine Besprechung von Anthony Horowitz’ “James Bond: Trigger Mortis – Der Finger Gottes” (James Bond: Trigger Mortis, 2015)

Meine Besprechung von Anthony Horowitz‘ „James Bond: Ewig und ein Tag“ (James Bond – Forever and a day, 2018)

Meine Besprechung von Anthony Horowitz‘ „James Bond: Mit der Absicht zu töten“ (James Bond – With a mind to kill, 2022)

Meine Besprechung von Kim Sherwoods „Doppelt oder nichts“ (Double or nothing, 2022) (ein Spionageroman aus der Welt von James Bond)

zu James-Bond-Filmen

Meine Besprechung der TV-Miniserie „Fleming – Der Mann, der Bond wurde“ (Fleming, Großbritannien 2014)

Meine Besprechung von Sam Mendes’ James-Bond-Films „Skyfall“ (Skyfall, GB/USA 2012)

Meine Besprechung von Sam Mendes’ James-Bond-Film “Spectre” (Spectre, USA/GB 2015)

Meine Besprechung von Cary Joji Fukunaga James-Bond-Film „Keine Zeit zu sterben“ (No time to die, Großbritannien 2021)

zu anderem James-Bond-Zeug

Meine Besprechung von Danny Morgensterns „Unnützes James Bond Wissen“ (2020)

Kriminalakte: Mein Gespräch mit Danny Morgenstern über „Keine Zeit zu sterben“ und sein Buch „Das ultimative James-Bond-Quizbuch“ (1. Oktober 2021) (Sehbefehl?)

Meine Besprechung von cinemas (Hrsg.) „Inside James Bond“ (2022)

Meine Besprechung von Mark Salisbury: Being Bond: Daniel Craig – Ein Rückblick (Being Bond: A Daniel Craig Retrospective, 2024)

James Bond in der Kriminalakte

Ian Fleming in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 27. Mai: Enfant Terrible

Mai 26, 2025

Mitternachtskino ist für Weicheier. Nachmitternachtskino erfordert einen echten

WDR, 01.15

Enfant terrible (Deutschland 2020)

Regie: Oskar Roehler

Drehbuch: Klaus Richter, Oskar Roehler

Oskar Roehlers Annäherung an Rainer Werner Fassbinder ist natürlich kein 08/15-Biopic, sondern „als sperrige Hommage ein wuchtiges Werk“ (Lexikon des internationalen Films). Sehenswert

mit Oliver Masucci, Harry Prinz, Katja Riemann, Alexander Scheer, Eva Mattes, Erdal Yıldız, Désirée Nick, Lucas Gregorowicz, Sunnyi Melles, André Hennicke, Ralf Richter, Götz Otto, Antoine Monot Jr., Isolde Barth, Christian Berkel

Hinweise

Filmportal über „Enfant terrible“

Moviepilot über „Enfant terrible“

Rotten Tomatoes über „Enfant terrible“

Wikipedia über „Enfant terrible“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Oskar Roehlers „Tod den Hippies – Es lebe der Punk!“ (Deutschland 2015)

Meine Besprechung von Oskar Roehlers „HERRliche Zeiten“ (Deutschland 2018)

Meine Besprechung von Oskar Roehlers „Bad Director“ (Deuschland 2023)

Rainer-Werner-Fassbinder-Foundation

Meine Besprechung von Annekatrin Hendels Doku „Fassbinder“ (Deutschland 2015)

Meine Besprechung von Werner C. Barg/Michael Tötebergs (Hrsg.) „Rainer Werner Fassbinder Transmedial“ (2020)

Rainer Werner Fassbinder in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 3. September: Enfant Terrible

September 2, 2024

BR, 23.30

Enfant terrible (Deutschland 2020)

Regie: Oskar Roehler

Drehbuch: Klaus Richter, Oskar Roehler

Oskar Roehlers Annäherung an Rainer Werner Fassbinder ist natürlich kein 08/15-Biopic, sondern „als sperrige Hommage ein wuchtiges Werk“ (Lexikon des internationalen Films). Sehenswert

mit Oliver Masucci, Harry Prinz, Katja Riemann, Alexander Scheer, Eva Mattes, Erdal Yıldız, Désirée Nick, Lucas Gregorowicz, Sunnyi Melles, André Hennicke, Ralf Richter, Götz Otto, Antoine Monot Jr., Isolde Barth, Christian Berkel

Hinweise

Filmportal über „Enfant terrible“

Moviepilot über „Enfant terrible“

Rotten Tomatoes über „Enfant terrible“

Wikipedia über „Enfant terrible“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Oskar Roehlers „Tod den Hippies – Es lebe der Punk!“ (Deutschland 2015)

Meine Besprechung von Oskar Roehlers „HERRliche Zeiten“ (Deutschland 2018)

Meine Besprechung von Oskar Roehlers „Bad Director“ (Deuschland 2023)

Rainer-Werner-Fassbinder-Foundation

Meine Besprechung von Annekatrin Hendels Doku „Fassbinder“ (Deutschland 2015)

Meine Besprechung von Werner C. Barg/Michael Tötebergs (Hrsg.) „Rainer Werner Fassbinder Transmedial“ (2020)

Rainer Werner Fassbinder in der Kriminalakte


Neu im Kino/Filmkritik: Über Oskar Roehlers Mediensatire „Bad Director“

Mai 10, 2024

Gregor Samsa ist Ende fünfzig und ein dauerfrustrierter, Drogen konsumierender und Sex kaufender Regisseur. Beim Empfang des Deutschen Filmpreises steht er trinkend und lästernd in einer Ecke. Am nächsten Tag stolpert er über das Set für seinen neuen Film. In den Stunden vor dem Beginn der Dreharbeiten will jeder vom Team irgendetwas von ihm. Er muss über Socken und Hintergrundfarben diskutieren und die Marotten seiner Hauptdarsteller ertragen. Dabei möchte er nur seine Ruhe haben und ununterbrochen über Gott, die Welt und das Filmbusiness ablästern.

Bad Director“ ist der neue Film von Oskar Roehler und es ist ein typischer Roehler-Film. Denn es ist kein Film, den man sich gleichgültig ansieht. Es ist ein Film, den man liebt oder hasst. Und ob man ihn liebt oder hasst, weiß man schon nach den erste Minuten.

Roehler lässt in seinem neuesten Film keine Provokation, Peinlichkeit und Geschmacklosigkeit aus. „Bad Director“ ist ein bewusst schlechter Film, der das in jeder Szene zeigt. „Bad Director“ ist außerdem ein äußerst selbstironisches Werk, bei dem jeder darüber rätseln kann, wieviel Roehler in Samsa steckt. Schließlich beutete Roehler in der Vergangenheit seine Leben für seine Filme aus und gab das auch immer offen zu.

Oliver Masucci spielt in seinem dritten Roehler-Film diesen Gregor Samsa, gewohnt überzeugend und als Roehler-Lookalike kaum erkennbar unter der Maske, als satirisch übersteigertes Abbild des verachtenswerten Alten Weißen Mannes, der zwischen Selbstzweifel, Selbstmitleid, (Selbst)hass und Größenwahn schwankt, dabei ungefiltert seine Gedanken in endlosen Ergüssen hinausposaunt. Für ihn sind alle andere Menschen Idioten.

Roehler inszenierte sein Porträt des titelgebenden schlechten Regisseurs als bewusst schlechten, primitiven und tabulosen Film. Eine Geschichte hat „Bad Director“ nicht. Es ist ein über zweistündiger Rant voller peinlicher Fremdschäm-Momente, die normalerweise mit einer starren Kamera und wenigen Schnitten aufgenommen wurden. Niemand kommt unbeschadet aus dem Film heraus. Weder der Regisseur, noch die Schauspieler des fiktiven Films (die beim Erarbeiten oder Diskutieren mit Samsa über ihre Figuren wunderschön peinliche Szenen haben) oder der Produzent des Films oder die Prostituierten, die Samsa regelmäßig besucht und von denen er eine zu seiner Muse auserwählt. Nur die mehr oder weniger stumm in der Kulisse herumstehenden Menschen, die hinter der Kamera an Samsas Film mitwirken, kommen besser weg.

Bad Director“ ist, basierend auf Roehlers Buch „Selbstverfickung“, ein hemmungsloser Rundumschlag, bei dem alles und jeder gnadenlos durch den Kakao gezogen wird. Besonders schlecht kommt dabei „Bad Director“ Samsa weg. Schon in der ersten Minute etabliert und demontiert Roehler Samsa gründlich als lächerlichen Helden, der keinerlei Mitleid verdient.

Insofern ist „Bad Director“, eine köstliche, vor Selbstironie strotzende Mediensatire, die mit 131 Minuten, wie jeder Rant, zu lang geraten ist.

Bad Director (Deuschland 2023)

Regie: Oskar Roehler

Drehbuch: Oskar Roehler

LV: Oskar Roehler: Selbstverfickung, 2017

mit Oliver Masucci, Bella Dayne, Anne Ratte-Polle, Elie Kaempfen, Götz Otto, Jürgen Tröster, Anton Rattinger, Norbert Ghafouri, Samuel Finzi

Länge: 131 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Bad Director“

Moviepilot über „Bad Director“

Meine Besprechung von Oskar Roehlers „Tod den Hippies – Es lebe der Punk!“ (Deutschland 2015)

Meine Besprechung von Oskar Roehlers „HERRliche Zeiten“ (Deutschland 2018)


TV-Tipp für den 16. April: Cloud Atlas – Der Wolkenatlas

April 15, 2024

Weil David Mitchells Roman vor zwanzig Jahren erschien. Die deutsche Übersetzung erschien zwei Jahre später.

One, 20.15

Cloud Atlas – Der Wolkenatlas (USA/Deutschland 2012)

Regie: Lana & Andy Wachowski, Tom Tykwer

Drehbuch: Lana & Andy Wachowski, Tom Tykwer

LV: David Mitchell: Cloud Atlas, 2004 (Der Wolkenatlas)

„Cloud Atlas“ ist ein dreistündiger, auf sechs Zeitebenen zwischen 1849 und 2346 spielender Trip, bei dem sechs miteinander verwobene Geschichten, die auch alle unterschiedliche Genres bedienen, zu einer Vision verbunden werden, die auch den Eindruck von viel Lärm um Nichts hinterlässt. Aber die Wachowski-Geschwister und Tom Tykwer liefern einen kurzweiligen, immer interessanten und sehenswerten Film ab, bei dem die Stars, teils kaum erkennbar, in verschiedenen Rollen auftreten.

In meiner Besprechung gehe ich ausführlicher auf die Probleme ein, die ich mit dem Film habe. Dort gibt es auch etliche Clips mit Hintergrundinformationen.

mit Tom Hanks, Halle Berry, Jim Broadbent, Hugo Weaving, Jim Sturgess, Doona Bae, Ben Whishaw, James D’Arcy, Zhou Xun, Keith David, Susan Sarandon, Hugh Grant, David Gyasi, Martin Wuttke, Götz Otto, David Mitchell (Cameo als Spion)

Wiederholung: Mittwoch, 17. April, 00.25 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Metacritic über „Cloud Atlas“

Rotten Tomatoes über „Cloud Atlas“

Wikipedia über „Cloud Atlas“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Lana & Andy Wachowski/Tom Tykwers „Cloud Atlas“ (Cloud Atlas, USA/Deutschland 2012)

Meine Besprechung von Lana & Andy Wachowskis „Jupiter Ascending“ (Jupiter Ascending, USA 2015)

Meine Besprechung von Lana Wachowskis „Matrix Resurrections“ (The Matrix Resurrections, USA 2021)

Meine Besprechung von Tom Tykwers Dave-Eggers-Verfilmung „Ein Hologramm für den König“ (Deutschland/Großbritannien 2016)


TV-Tipp für den 9. Januar: Cloud Atlas – Der Wolkenatlas

Januar 8, 2024

HR, 00.00

Cloud Atlas – Der Wolkenatlas (USA/Deutschland 2012)

Regie: Lana & Andy Wachowski, Tom Tykwer

Drehbuch: Lana & Andy Wachowski, Tom Tykwer

LV: David Mitchell: Cloud Atlas, 2004 (Der Wolkenatlas)

„Cloud Atlas“ ist ein dreistündiger, auf sechs Zeitebenen zwischen 1849 und 2346 spielender Trip, bei dem sechs miteinander verwobene Geschichten, die auch alle unterschiedliche Genres bedienen, zu einer Vision verbunden werden, die auch den Eindruck von viel Lärm um Nichts hinterlässt. Aber die Wachowski-Geschwister und Tom Tykwer liefern einen kurzweiligen, immer interessanten und sehenswerten Film ab, bei dem die Stars, teils kaum erkennbar, in verschiedenen Rollen auftreten.

In meiner Besprechung gehe ich ausführlicher auf die Probleme ein, die ich mit dem Film habe. Dort gibt es auch etliche Clips mit Hintergrundinformationen.

mit Tom Hanks, Halle Berry, Jim Broadbent, Hugo Weaving, Jim Sturgess, Doona Bae, Ben Whishaw, James D’Arcy, Zhou Xun, Keith David, Susan Sarandon, Hugh Grant, David Gyasi, Martin Wuttke, Götz Otto, David Mitchell (Cameo als Spion)

Hinweise

Metacritic über „Cloud Atlas“

Rotten Tomatoes über „Cloud Atlas“

Wikipedia über „Cloud Atlas“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Lana & Andy Wachowski/Tom Tykwers „Cloud Atlas“ (Cloud Atlas, USA/Deutschland 2012)

Meine Besprechung von Lana & Andy Wachowskis „Jupiter Ascending“ (Jupiter Ascending, USA 2015)

Meine Besprechung von Lana Wachowskis „Matrix Resurrections“ (The Matrix Resurrections, USA 2021)

Meine Besprechung von Tom Tykwers Dave-Eggers-Verfilmung „Ein Hologramm für den König“ (Deutschland/Großbritannien 2016)


Neu im Kino/Filmkritik: Über das Road-Movie „791 km“, das Drama „All eure Gesichter“, den Noir „Eileen“ und das Biopic „Munch“

Dezember 16, 2023

Wegen eines Sturmtief stellt die Bahn ihren Betrieb ein und verteilt Taxi-Gutscheine an die am Abend in München im Hauptbahnhof gestrandeten Passagiere. Die pensionierte Professorin und verbal rüstige Alt-Prostlerin Marianne (Iris Berben), das zerstrittene Pärchen Tiana (Nilam Farooq), die am nächsten Vormittag eine für ihr Start-Up wichtige Präsentation, und Freund, der tiefenentspannte Schluffi Philipp (Ben Münchow), und die geistig behinderte Susi (Lena Urzendowsky) entern Josephs Taxi. Jeder von ihnen muss aus einem anderen wichtigen Grund am nächsten Tag in Hamburg sein.

Als der notorisch schlecht gelaunte Joseph (Joachim Król) die Taxi-Gutscheine sieht und erfährt, dass er jeden Gutschein einzeln abrechnen kann, ist er bereit von München nach Hamburg zu fahren.

In seinem Feelgood-Film „791 km“ erzählt Tobi Baumann („Faking Hitler“), wie die fünf Menschen, die sich zufällig getroffen haben, sich auf der nächtlichen Fahrt quer durch Deutschland näher kommen. Und wie es das Drehbuch so will, sind sie alle gegensätzliche und sich entsprechnd gut ergänzende Archetypen, die auch ein Spiegelbild der deutschen Gesellschaft sind. Das ist immer eine Spur zu didaktisch erzählt und zu sehr in Richtung TV-Bildschirm erzählt, um auf der großen Kinoleinwand zu begeistern.

791 km (Deutschland 2023)

Regie: Tobi Baumann

Drehbuch: Gernot Gricksch (nach einer Idee von Tobi Baumann)

mit Iris Berben, Joachim Król, Nilam Farooq, Ben Münchow, Lena Urzendowsky, Langston Uibel, Barbara Philipp, Denis ‚Marschall‘ Ölmez, Götz Otto

Länge: 103 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Filmportal über „791 km“

Moviepilot über „791 km“

Wikipedia über „791 km“

In einem Stuhlkreis sitzen Täter und Opfer eines Verbrechens und reden darüber. ‚restorative justice‘ nennt sich die Methode. Es geht um einen formalisierten Prozess des gegenseitigen Verstehens und auch Verzeihens. Sie ähnelt dem bei uns als Täter-Opfer-Ausgleich bekannten Modell.

In seinem Spielfilm „All eure Gesichter“ zeigt Jeanne Herry („In sicheren Händen“) mehrere dieser Prozesse und sie zeigt die Chancen, die diese Methode hat. Sie geht auch auf die Voraussetzungen, aber nicht auf die Beschränkungen ein.

Trotzdem ist „All eure Gesichter“ als karg inszeniertes, sich auf seine Schauspieler, die sich teils im Stuhlkreis, teils direkt gegenüber sitzen, konzentrierendes Dialogdrama sehenswert. Das Kammerspiel für die große Leindwand regt zum Nachdenken über Schuld, Sühne und verschiedene Methoden einer Verarbeitung an.

All eure Gesichter (Je verrai toujours vos visages, Frankreich 2023)

Regie: Jeanne Herry

Drehbuch: Jeanne Herry, Chloé Rudolf

mit Birane Ba, Leïla Bekhti, Dali Benssalah, Elodie Bouchez, Suliane Brahim, Jean-Pierre Darroussin, Adèle Exarchopolous, Gilles Lellouche, Miou-Miou, Denis Podalydès

Länge: 118 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

AlloCiné über „All eure Gesichter“

Moviepilot über „All eure Gesichter“

Rotten Tomatoes über „All eure Gesichter“

Wikipedia über „All eure Gesichter“ (englisch, französisch)

Massachusetts im Winter 1964: die schüchterne Eileen Dunlop (Thomasin McKenzie) lebt noch bei ihrem Vater, einem jähzornigem Alkoholiker, und arbeitet im Jugendgefängnis als Sekretärin. Ihr triester Alltag verändert sich schlagartig, als die neue Psychologin des Gefängnisses eintrifft. Rebecca Saint John (Anne Hathaway) ist ein Marilyn-Monroe-Lookalike, die sofort allen Männern den Kopf verdreht. Aber dann lädt die Femme Fatale Eileen zu einem Drink ein.

Eileen“ ist die langweilige Arthaus-Version eines Noirs. Für einen gelungenen Noir entwickelt sich die Geschichte viel zu langsam und nebulös. Ehe dann im dritten Akt plötzlich alles anders wird.

Eileen (Eileen, USA 2023)

Regie: Willliam Oldroyd

Drehbuch: Ottessa Moshfegh, Luke Goebel

LV: Ottessa Moshfegh: Eileen, 2015 (Eileen)

mit Thomasin McKenzie, Anne Hathaway, Shea Whigham, Marin Ireland, Owen Teague

Länge: 98 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „Eileen“

Metacritic über „Eileen“

Rotten Tomatoes über „Eileen“

Wikipedia über „Eileen“ (deutsch, englisch)

In seinem Biopic „Munch“ über den Künstler Edvard Munch (12. Dezember 1863 – 23. Januar 1944) (Ja, das ist der mit dem Bild „Der Schrei“, das die Ghostface-Maske in den „Scream“-Filmen inspirierte.) erzählt Henrik M. Dahlsbakken das schwierige Leben des Künstlers zwischen Alkoholismus, Genie und Wahnsinn nicht chronologisch nach. Er zersplittert es auf mehrere Zeitebenen, zwischen den er kontextlos hin und her springt und er lässt Munch von drei Schauspielern und einer Schauspielerin spielen. Sie spielen ihn als 21-, 29-, 45- und 80-jährigen Mann. Und für jeden Munch-Schauspieler gibt es einen eigenen Stil.

Das Ergebnis ist ein sich experimentell gebendes Biopic, das wenig über den Künstler verrät und einen erstaunlich unberührt lässt.

Munch (Munch, Norwegen 2023)

Regie: Henrik M. Dahlsbakken

Drehbuch: Mattis Herman Nyquist, Gina Cornelia Pedersen, Fredrik Høyer, Eivind Sæther

mit Alfred Ekker Strande, Mattis Herman Nyquist, Ola G. Furuseth, Anne Krigsvoll, Anders Baasmo Christiansen, Lisa Carlehed, Jesper Christensen

Länge: 105 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „Munch“

Rotten Tomatoes über „Munch“

Wikipedia über „Munch“ und Edvard Munch (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 15. September: James Bond 007: Der Morgen stirbt nie

September 14, 2023

Pro7, 20.15

James Bond 007: Der MORGEN stirbt nie (Tomorrow never dies, Großbritannien/USA 1997)

Regie: Roger Spottiswoode

Drehbuch: Bruce Feirstein

LV: Charakter von Ian Fleming

Buch zum Film: Raymond Benson: Tomorrow never dies, 1997 (Der MORGEN stirbt nie)

Die Zeiten ändern sich: Nach dem Ende des Kalten Krieges ist Bonds Gegner kein böser Kommunist, sondern ein Pressezar, der für eine Schlagzeile einen Weltkrieg riskiert.

Brosnans zweiter Einsatz war an der Kinokasse selbstverständlich ein Erfolg. Der Rest war auch wie gewohnt; – auch die zahlreichen Drehbuchentwürfe und Veränderungen während der Dreharbeiten. Da arbeitete ein Team von vier Autoren in einem Londoner Hotel an neuen Ideen und den Wünschen von Spottiswoode. Entsprechend zerfällt der Film immer wieder in Einzelteile. Es gibt dazu einen bissigen Artikel von Feirstein.

Anschließend, um 22.50 Uhr, zeigt Pro 7 „GoldenEye“, den ersten Einsatz von Pierce Brosnan als James Bond.

Mit Pierce Brosnan, Michelle Yeoh, Jonathan Pryce, Götz Otto, Teri Hatcher, Judi Dench, Samantha Bond (nicht verwandt mit James Bond), Desmond Llewelyn

Wiederholung: Freitag, 22. September, 23.00 Uhr (nach „James Bond oo7: Die Welt ist nicht genug“)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „James Bond: Der MORGEN stirbt nie“

Wikipedia über „Der MORGEN stirbt nie“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Roger Spottiswoodes „Bob, der Streuner“ (A Street Cat named Bob, Großbritannien 2016)

zu James-Bond-Romanen

Meine Besprechung von Ian Flemings ersten drei James-Bond-Romanen “Casino Royale”, “Leben und sterben lassen” und “Moonraker”

Meine Besprechung von John Gardners “James Bond – Kernschmelze” (James Bond – Licence Renewed, 1981; alter deutscher Titel “Countdown für die Ewigkeit”)

Meine Besprechung von John Gardners „James Bond – Der Mann von Barbarossa“ (James Bond – The Man from Barbarossa, 1991)

Meine Besprechung von Sebastian Faulks’ James-Bond-Roman „Der Tod ist nur der Anfang“ (Devil may care, 2008)

Meine Besprechung von Jeffery Deavers James-Bond-Roman “Carte Blanche” (Carte Blanche, 2011)

Meine Besprechung von William Boyds James-Bond-Roman “Solo” (Solo, 2013)

Meine Besprechung von Anthony Horowitz’ “James Bond: Trigger Mortis – Der Finger Gottes” (James Bond: Trigger Mortis, 2015)

Meine Besprechung von Anthony Horowitz‘ „James Bond: Ewig und ein Tag“ (James Bond – Forever and a day, 2018)

Meine Besprechung von Anthony Horowitz‘ „James Bond: Mit der Absicht zu töten“ (James Bond – With a mind to kill, 2022)

zu James-Bond-Filmen

Meine Besprechung der TV-Miniserie „Fleming – Der Mann, der Bond wurde“ (Fleming, Großbritannien 2014)

Meine Besprechung von Sam Mendes’ James-Bond-Films „Skyfall“ (Skyfall, GB/USA 2012)

Meine Besprechung von Sam Mendes’ James-Bond-Film “Spectre” (Spectre, USA/GB 2015)

Meine Besprechung von Cary Joji Fukunaga James-Bond-Film „Keine Zeit zu sterben“ (No time to die, Großbritannien 2021)

zu anderem James-Bond-Zeug

Meine Besprechung von Danny Morgensterns „Unnützes James Bond Wissen“ (2020)

Kriminalakte: Mein Gespräch mit Danny Morgenstern über „Keine Zeit zu sterben“ und sein Buch „Das ultimative James-Bond-Quizbuch“ (1. Oktober 2021) (Sehbefehl?)

Meine Besprechung von cinemas (Hrsg.) „Inside James Bond“ (2022)

James Bond in der Kriminalakte

Ian Fleming in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 12. Oktober: Enfant terrible

Oktober 11, 2022

Arte, 22.35

Enfant terrible (Deutschland 2020)

Regie: Oskar Roehler

Drehbuch: Klaus Richter, Oskar Roehler

TV-Premiere. Oskar Roehlers Annäherung an Rainer Werner Fassbinder ist natürlich kein 08/15-Biopic, sondern „als sperrige Hommage ein wuchtiges Werk“ (Lexikon des internationalen Films)

mit Oliver Masucci, Harry Prinz, Katja Riemann, Alexander Scheer, Eva Mattes, Erdal Yıldız, Désirée Nick, Lucas Gregorowicz, Sunnyi Melles, André Hennicke, Ralf Richter, Götz Otto, Antoine Monot, Jr., Isolde Barth, Christian Berkel

Hinweise

Filmportal über „Enfant terrible“

Moviepilot über „Enfant terrible“

Rotten Tomatoes über „Enfant terrible“

Wikipedia über „Enfant terrible“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Oskar Roehlers „Tod den Hippies – Es lebe der Punk!“ (Deutschland 2015)

Meine Besprechung von Oskar Roehlers „HERRliche Zeiten“ (Deutschland 2018)

Rainer-Werner-Fassbinder-Foundation

Meine Besprechung von Annekatrin Hendels Doku „Fassbinder“ (Deutschland 2015)

Meine Besprechung von Werner C. Barg/Michael Tötebergs (Hrsg.) „Rainer Werner Fassbinder Transmedial“ (2020)

Rainer Werner Fassbinder in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 7. Mai: Der Untergang

Mai 6, 2020

Kabel 1, 20.15

Der Untergang (Deutschland 2004)

Regie: Oliver Hirschbiegel

Drehbuch: Bernd Eichinger

LV: Joachim Fest: Der Untergang – Hitler und das Ende des Dritten Reiches, 2002

LV: Traudl Junge, Melissa Müller: Bis zur letzten Stunde – Hitlers Sekretärin erzählt ihr Leben, 2002

Was geschah in den letzten Kriegstagen in Berlin im Führerbunker? Nach 150 Minuten wissen wir es.

Der Untergang“ ist gediegen erzähltes, starbesetztes Unterhaltungskino im Hollywoodstil. Historisch akkurat und ohne eine erkennbare Haltung zum Sujet. Deshalb reiht sich eine Episode an die nächste Episode, aber eine Geschichte wird, abseits der strikt chronologischen Anordnung des Materials, nicht erkennbar.

mit Bruno Ganz, Alexandra Maria Lara, Corinna Harfouch, Ulrich Matthes, Juliane Köhler, Heino Ferch, Christian Berkel, Matthias Habich, Thomas Kretschmann, Michael Mendl, André Hennicke, Ulrich Noethen, Birgit Minichmayr, Rolf Kanies, Justus von Dohnányi, Dieter Mann, Christian Redl, Götz Otto, Alexander Held, Bettina Redlich, Heinrich Schmieder, Anna Thalbach, Ulrike Krumbiegel, Jürgen Tonkel, Devid Striesow

Wiederholung: Freitag, 8. Mai, 02.30 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Filmportal über „Der Untergang“

Rotten Tomatoes über „Der Untergang“

Wikipedia über „Der Untergang“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Oliver Hirschbiegels „Five Minutes of Heaven“ (Five Minutes of Heaven, GB 2009)

Meine Besprechung von Oliver Hirschbiegels „Diana“ (Diana, USA/GB 2013)

Meine Besprechung von Oliver Hirschbiegels „Elser“ (Deutschland 2015)  (mit Interviews mit Oliver Hirschbiegel über den Film) (und der DVD)

Meine Besprechung von Oliver Hirschbiegels „Der gleiche Himmel“ (Deutschland 2017)


TV-Tipp für den 11. November: Tod den Hippies!! Es lebe der Punk

November 11, 2017

One, 22.00

Tod den Hippies – Es lebe der Punk! (Deutschland 2015)

Regie: Oskar Roehler

Drehbuch: Oskar Roehler

Robert kommt in den frühen achtziger Jahren aus der Provinz nach Westberlin und lernt das punkige Nachtleben kennen.

Autobiographisch gefärbte Nummernrevue, die vor allem kurzweilig, mehr oder weniger gelungene Anekdoten und Stimmungsbilder aneinanderreiht und all die bekannten Berlin- und Subkulturklischees bestätigt.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Tom Schilling, Wilson Gonzalez Ochsenknecht, Emilia Schüle, Frederick Lau, Hannelore Hoger, Samuel Finzi, Alexander Scheer, Rolf Zacher, Götz Otto, Oliver Korittke, Julian Weigend

alternative Schreibweise „ Tod den Hippies!! Es lebe der Punk!“

Wiederholung: Montag, 13. November, 00.30 Uhr (Taggenau!)

Hinweise
Homepage zum Film
Filmportal über „Tod den Hippies – Es lebe der Punk!“
Film-Zeit über „Tod den Hippies – Es lebe der Punk!“
Moviepilot über „Tod den Hippies – Es lebe der Punk!“
Rotten Tomatoes über „Tod den Hippies – Es lebe der Punk!“ (noch keine Kritiken)
Wikipedia über Oskar Roehlerund den Film
RBB: Interview mit Oskar Roehler über den Film

Meine Besprechung von Oskar Roehlers „Tod den Hippies – Es lebe der Punk!“ (Deutschland 2015)


TV-Tipp für den 1. März: Cloud Atlas – Der Wolkenatlas

März 1, 2017

BR, 23.30

Cloud Atlas – Der Wolkenatlas (USA/Deutschland 2012, Regie: Lana & Andy Wachowski, Tom Tykwer)

Drehbuch: Lana & Andy Wachowski, Tom Tykwer

LV: David Mitchell: Cloud Atlas, 2004 (Der Wolkenatlas)

„Cloud Atlas“ ist ein dreistündiger, auf sechs Zeitebenen zwischen 1849 und 2346 spielender Trip, bei dem sechs miteinander verwobene Geschichten, die auch alle unterschiedliche Genres bedienen, zu einer Vision verbunden werden, die auch den Eindruck von viel Lärm um Nichts hinterlässt. Aber die Wachowski-Geschwister und Tom Tykwer liefern einen kurzweiligen, immer interessanten und sehenswerten Film ab, bei dem die Stars, teils kaum erkennbar, in verschiedenen Rollen auftreten.

In meiner Besprechung gehe ich ausführlicher auf die Probleme ein, die ich mit dem Film habe. Dort gibt es auch etliche Clips mit Hintergrundinformationen.

mit Tom Hanks, Halle Berry, Jim Broadbent, Hugo Weaving, Jim Sturgess, Doona Bae, Ben Whishaw, James D’Arcy, Zhou Xun, Keith David, Susan Sarandon, Hugh Grant, David Gyasi, Martin Wuttke, Götz Otto, David Mitchell (Cameo als Spion)

Hinweise

Englische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Cloud Atlas“

Metacritic über „Cloud Atlas“

Rotten Tomatoes über „Cloud Atlas“

Wikipedia über „Cloud Atlas“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Lana & Andy Wachowski/Tom Tykwers „Cloud Atlas“ (Cloud Atlas, USA/Deutschland 2012)

Meine Besprechung von Lana & Andy Wachowskis „Jupiter Ascending“ (Jupiter Ascending, USA 2015)

Meine Besprechung von Tom Tykwers Dave-Eggers-Verfilmung „Ein Hologramm für den König“ (Deutschland/Großbritannien 2016)


TV-Tipp für den 22. Februar: Tod den Hippies!! Es lebe der Punk

Februar 22, 2017

Arte, 23.15

Tod den Hippies – Es lebe der Punk! (Deutschland 2015)

Regie: Oskar Roehler

Drehbuch: Oskar Roehler

Robert kommt in den frühen achtziger Jahren aus der Provinz nach Westberlin und lernt das punkige Nachtleben kennen.

Autobiographisch gefärbte Nummernrevue, die vor allem kurzweilig, mehr oder weniger gelungene Anekdoten und Stimmungsbilder aneinanderreiht und all die bekannten Berlin- und Subkulturklischees bestätigt.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Tom Schilling, Wilson Gonzalez Ochsenknecht, Emilia Schüle, Frederick Lau, Hannelore Hoger, Samuel Finzi, Alexander Scheer, Rolf Zacher, Götz Otto, Oliver Korittke, Julian Weigend

alternative Schreibweise „ Tod den Hippies!! Es lebe der Punk!“

Wiederholung: Samstag, 4. März, 01.20 Uhr (Taggenau!)

Hinweise
Homepage zum Film
Filmportal über „Tod den Hippies – Es lebe der Punk!“
Film-Zeit über „Tod den Hippies – Es lebe der Punk!“
Moviepilot über „Tod den Hippies – Es lebe der Punk!“
Rotten Tomatoes über „Tod den Hippies – Es lebe der Punk!“ (noch keine Kritiken)
Wikipedia über Oskar Roehlerund den Film
RBB: Interview mit Oskar Roehler über den Film

Meine Besprechung von Oskar Roehlers „Tod den Hippies – Es lebe der Punk!“ (Deutschland 2015)


TV-Tipp für den 24. Dezember: Cloud Atlas

Dezember 23, 2015

Nach der Bescherung, auf der Sinnsuche

Eins Festival, 21.40

Cloud Atlas – Der Wolkenatlas (USA/Deutschland 2012, Regie: Lana & Andy Wachowski, Tom Tykwer)

Drehbuch: Lana & Andy Wachowski, Tom Tykwer

LV: David Mitchell: Cloud Atlas, 2004 (Der Wolkenatlas)

„Cloud Atlas“ ist ein dreistündiger, auf sechs Zeitebenen zwischen 1849 und 2346 spielender Trip, bei dem sechs miteinander verwobene Geschichten, die auch alle unterschiedliche Genres bedienen, zu einer Vision verbunden werden, die auch den Eindruck von viel Lärm um Nichts hinterlässt. Aber die Wachowski-Geschwister und Tom Tykwer liefern einen kurzweiligen, immer interessanten und sehenswerten Film ab, bei dem die Stars, teils kaum erkennbar, in verschiedenen Rollen auftreten.

In meiner Besprechung gehe ich ausführlicher auf die Probleme ein, die ich mit dem Film habe. Dort gibt es auch etliche Clips mit Hintergrundinformationen.

mit Tom Hanks, Halle Berry, Jim Broadbent, Hugo Weaving, Jim Sturgess, Doona Bae, Ben Whishaw, James D’Arcy, Zhou Xun, Keith David, Susan Sarandon, Hugh Grant, David Gyasi, Martin Wuttke, Götz Otto, David Mitchell (Cameo als Spion)

Wiederholung: Sonntag, 27. Dezember, 01.15 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Englische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Cloud Atlas“

Metacritic über „Cloud Atlas“

Rotten Tomatoes über „Cloud Atlas“

Wikipedia über „Cloud Atlas“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Lana & Andy Wachowski/Tom Tykwers „Cloud Atlas“ (Cloud Atlas, USA/Deutschland 2012)

Meine Besprechung von Lana & Andy Wachowskis „Jupiter Ascending“ (Jupiter Ascending, USA 2015)


Neu im Kino/Filmkritik: Film mit klarer Ansage: „Tod den Hippies -Es lebe der Punk!“

März 26, 2015

Vor ein, zwei Jahren habe ich irgendwo gelesen, dass es keine Filme über die Musik und die Jugendkultur der achtziger Jahre gebe. Es sei ein aus dem kollektiven Gedächtnis gefallenes Jahrzehnt, während die sechziger und siebziger Jahre in der Popkultur immer noch lebendig seien.
Jetzt, mit Oskar Roehlers greller und sehr kurzweiliger Nummernrevue „Tod den Hippies – Es lebe der Punk!“ und Mark Reeders „B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin“ (läuft am 21. Mai an und sollte unbedingt als Ergänzung zu Roehlers Film gesehen werden) scheint sich da etwas zu ändern. Beide Filme spielen im Westberlin der Achtziger. Beide porträtieren die damalige Kunst- und Subkulturszene. Beide Filme sind autobiographisch. Während der Engländer Reeder sich in „B-Movie“ ungeniert und sympathisch selbst inszeniert und der Dokumentarfilm aus einer erstaunlichen Menge damals gedrehter Filme schöpfen kann, verbirgt Oskar Roehler sich in seinem Spielfilm hinter dem Kunstcharakter Robert (Tom Schilling, grandios stoisch), der in Westdeutschland Anfang der achtziger Jahre auf einem von Hippies belagertem Internat ist. Sein einziger Freund ist der pickelige Nazi Gries (Frederick Lau), der, wie er später in Berlin erfährt, auch noch schwul und masochistisch ist. Für Robert ist angesichts der ganzen Kiffer in der Schule klar: „Tod den Hippies – Es lebe der Punk!“
Er schneidet sich seine eh schon kurzen Haare, randaliert ein wenig, fliegt unverzüglich von der Schule und macht sich auf den Weg nach Berlin, der Stadt, in der alles möglich ist und der Punk lebt. Im gelobten Land kommt er bei seinem Kumpel Schwarz (Wilson Gonzalez Ochsenknecht, ebenfalls stoisch) in einem besetztem Haus unter und er hat auch gleich einen Job. Während Schwarz in der Peepshow die Gäste empfängt und die Attraktionen anpreist, darf er als Mädchen für alles Scheiben putzen (Unangenehm!) und Essen für die Damen (Angenehm!) holen.
Aber viel wichtiger als dieser Brotjob, der auch seine Reize hat, ist für Robert die damalige Kulturszene. Gleich am ersten Abend trifft er Blixa Bargeld und Nick Cave. Sie gehen in das „Risiko“, wo Blixa Bargeld als Barkeeper arbeitet, im Hinterzimmer Konzerte stattfinden und viel zu viele, mehr oder weniger flüssige Drogen konsumiert werden.
Und so reiht sich eine Episode an die nächste. Schnell entsteht ein Bild des damaligen Berlins, das sich sehr locker an einer klassischen Bildungsgeschichte entlanghangelt, aber das vor allem mit durchaus groben Strichen die damalige Zeit verklärt und auch das heutige Bild des damaligen Berlins bedient als aus der Zeit gefallenes Dorf, in dem man gut Leben konnte und in dem sich alle Spinner und Künstler des Universums in dem „Schutzraum für Verrückte“ (Oskar Roehler) trafen und, im Angesicht des nahenden Weltuntergangs, kreativ waren. So will Robert Schriftsteller werden. Über Blixa Bargeld und Nick Cave, die beide vor allem sehr abwesend blicken, muss nichts gesagt werden. Gegen Ende hat auch Rainer Werner Fassbinder (uh, am 30. April startet die Doku „Fassbinder“) einen Auftritt, in dem er, in Lederjacke, sehr dem populären Bild von RWF entspricht.
Es geht auch um Roberts Beziehung zu seinen geschiedenen und ziemlich abgedrehten Eltern. Sie (Hannelore Hoger) will, um an Geld zu kommen, einen nichtsnutzigen Verwandten umbringen und erklärt nonchalant in einer Talkshow, dass sie ihr Kind nie wollte. Er (Samuel Finzi) verwahrt in seiner Wohnung RAF-Geld, das Robert und Schwarz während eines extrem dilletantisch ausgeführten Einbruchs klauen wollen. Und Robert verliebt sich in eine der Tänzerinnen aus der Peepshow, die natürlich höhere Ambitionen hat und eine bezaubernde Mischung aus Englisch und Deutsch spricht.
Roehlers Tonfall ist dabei immer anekdotisch und auf eine mal mehr, mal weniger gelungene Pointe, die mal mehr, mal weniger derb ist, getrimmt. Einige Anekdoten sind auch Stimmungsbilder. Und immer sind es Geschichten, die man sich nach dem dritten Bier erzählt oder erzählt bekommt. Dabei hat Roehler vor allem die Indie-Rock-Gemeinde im Visier, die etwas über Nick Cave, Blixa Bargeld, die Einstürzenden Neubauten und die damals wilden und zügellosen Jahre in der Ruinenstadt Berlin und ihrem pulsierendem Kulturleben gehört haben. Deshalb ist „Tod den Hippies – Es lebe der Punk!“ im Studentenkino bestimmt ein großer Spaß.
Den Abgleich zwischen Roehlers Film und seinem Leben, das er hier, wieder einmal, kaum verschleiert be- und verarbeitet, kann man dann ja im Seminar machen.

Tod den Hippies Es lebe der Punk - Plakat

Tod den Hippies – Es lebe der Punk! (Deutschland 2015)
Regie: Oskar Roehler
Drehbuch: Oskar Roehler
mit Tom Schilling, Wilson Gonzalez Ochsenknecht, Emilia Schüle, Frederick Lau, Hannelore Hoger, Samuel Finzi, Alexander Scheer, Rolf Zacher, Götz Otto, Oliver Korittke, Julian Weigend
Länge: 105 Minuten
FSK: ab 16 Jahre
alternative Schreibweise „ Tod den Hippies!! Es lebe der Punk!“

Hinweise
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Filmportal über „Tod den Hippies – Es lebe der Punk!“
Film-Zeit über „Tod den Hippies – Es lebe der Punk!“
Moviepilot über „Tod den Hippies – Es lebe der Punk!“
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Wikipedia über Oskar Roehler
RBB: Interview mit Oskar Roehler über den Film

Ein schon etwas älteres Gespräch (2012) mit Oskar Roehler


TV-Tipp für den 4. Oktober: Cloud Atlas – Der Wolkenatlas

Oktober 4, 2014

RBB, 23.05

Cloud Atlas – Der Wolkenatlas (USA/Deutschland 2012, Regie: Lana & Andy Wachowski, Tom Tykwer)

Drehbuch: Lana & Andy Wachowski, Tom Tykwer

LV: David Mitchell: Cloud Atlas, 2004 (Der Wolkenatlas)

„Cloud Atlas“ ist ein dreistündiger, auf sechs Zeitebenen zwischen 1849 und 2346 spielender Trip, bei dem sechs miteinander verwobene Geschichten, die auch alle unterschiedliche Genres bedienen, zu einer Vision verbunden werden, die auch den Eindruck von viel Lärm um Nichts hinterlässt. Aber die Wachowski-Geschwister und Tom Tykwer liefern einen kurzweiligen, immer interessanten und sehenswerten Film ab, bei dem die Stars, teils kaum erkennbar, in verschiedenen Rollen auftreten.

In meiner Besprechung gehe ich ausführlicher auf die Probleme ein, die ich mit dem Film habe. Dort gibt es auch etliche Clips mit Hintergrundinformationen.

mit Tom Hanks, Halle Berry, Jim Broadbent, Hugo Weaving, Jim Sturgess, Doona Bae, Ben Whishaw, James D’Arcy, Zhou Xun, Keith David, Susan Sarandon, Hugh Grant, David Gyasi, Martin Wuttke, Götz Otto, David Mitchell (Cameo als Spion)

 

Hinweise

Englische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Cloud Atlas“

Metacritic über „Cloud Atlas“

Rotten Tomatoes über „Cloud Atlas“

Wikipedia über „Cloud Atlas“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Lana & Andy Wachowski/Tom Tykwers „Cloud Atlas“ (Cloud Atlas, USA/Deutschland 2012)


TV-Tipp für den 22. September: James Bond: Der MORGEN stirbt nie

September 21, 2014

Weiter geht’s in den ZDF-Bond-Festspielen

ZDF, 22.15

James Bond: Der MORGEN stirbt nie (Großbritannien/USA 1997, Regie: Roger Spottiswoode)

Drehbuch: Bruce Feirstein

LV: Charakter von Ian Fleming

Buch zum Film: Raymond Benson: Tomorrow never dies, 1997 (Der MORGEN stirbt nie)

Die Zeiten ändern sich: Bonds Gegner ist ein Pressezar, der für eine Schlagzeile einen Weltkrieg riskiert.

Brosnans zweiter Einsatz war an der Kinokasse selbstverständlich ein Erfolg. Der Rest war auch wie gewohnt; – auch die zahlreichen Drehbuchentwürfe und Veränderungen während der Dreharbeiten. Da arbeitete ein Team von vier Autoren in einem Londoner Hotel an neuen Ideen und den Wünschen von Spottiswoode. Entsprechend zerfällt der Film immer wieder in Einzelteile. Es gibt dazu einen bissigen Artikel von Feirstein.

Mit Pierce Brosnan, Michelle Yeoh, Jonathan Pryce, Götz Otto, Teri Hatcher, Judi Dench, Samantha Bond (nicht verwandt mit James Bond), Desmond Llewelyn

Wiederholung: Dienstag, 23. September, ZDFneo, 00.15 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „James Bond: Der MORGEN stirbt nie“

Wikipedia über „Der MORGEN stirbt nie“ (deutsch, englisch)

Drehbuch von Bruce Feirstein

Homepage von Ian Fleming

Meine Besprechung von Sebastian Faulks’ James-Bond-Roman „Der Tod ist nur der Anfang“ (Devil may care, 2008)

Meine Besprechung von Jeffery Deavers James-Bond-Roman “Carte Blanche” (Carte Blanche, 2011)

Meine Besprechung von William Boyds James-Bond-Roman “Solo” (Solo, 2013)

Meine Besprechung von Ian Flemings ersten drei James-Bond-Romanen “Casino Royale”, “Leben und sterben lassen” und “Moonraker”

Meine Besprechung des James-Bond-Films „Skyfall“ (Skyfall, GB/USA 2012)

James Bond in der Kriminalakte

Ian Fleming in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 6. August: Cloud Atlas – Der Wolkenatlas

August 6, 2014

ARD, 22.45

Cloud Atlas – Der Wolkenatlas (USA/Deutschland 2012, Regie: Lana & Andy Wachowski, Tom Tykwer)

Drehbuch: Lana & Andy Wachowski, Tom Tykwer

LV: David Mitchell: Cloud Atlas, 2004 (Der Wolkenatlas)

Cloud Atlas“ ist ein dreistündiger, auf sechs Zeitebenen zwischen 1849 und 2346 spielender Trip, bei dem sechs miteinander verwobene Geschichten, die auch alle unterschiedliche Genres bedienen, zu einer Vision verbunden werden, die auch den Eindruck von viel Lärm um Nichts hinterlässt. Aber die Wachowski-Geschwister und Tom Tykwer liefern einen kurzweiligen, immer interessanten und sehenswerten Film ab, bei dem die Stars, teils kaum erkennbar, in verschiedenen Rollen auftreten.

In meiner Besprechung gehe ich ausführlicher auf die Probleme ein, die ich mit dem Film habe. Dort gibt es auch etliche Clips mit Hintergrundinformationen.

mit Tom Hanks, Halle Berry, Jim Broadbent, Hugo Weaving, Jim Sturgess, Doona Bae, Ben Whishaw, James D’Arcy, Zhou Xun, Keith David, Susan Sarandon, Hugh Grant, David Gyasi, Martin Wuttke, Götz Otto, David Mitchell (Cameo als Spion)

Wiederholungen

Eins Festival, Montag, 11. August, 20.15 Uhr (das ist doch eine vernünftige Uhrzeit!)

Eins Festival, Dienstag, 12. August, 00.50 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Englische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Cloud Atlas“

Metacritic über „Cloud Atlas“

Rotten Tomatoes über „Cloud Atlas“

Wikipedia über „Cloud Atlas“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Lana & Andy Wachowski/Tom Tykwers „Cloud Atlas“ (Cloud Atlas, USA/Deutschland 2012)


TV-Tipp für den 18. Juli: Iron Sky

Juli 17, 2014

RTL II, 20.15
Iron Sky (Finnland/Deutschland/Australien 2012, Regie: Timo Vuorensola)
Drehbuch: Michael Kalesniko, Johanna Sinisalo (nach einem Konzept von Jarmo Puskala)
Irre! Die Nazis landeten 1945 auf dem Mond und bereiten 2018, nachdem sie von einem afroamerikanischem Astronauten (den sie gleich bleichen) entdeckt werden, ihre Rückkehr auf die Erde vor. Jetzt soll gelingen, was 1945 scheiterte.
Herrlich abgedrehter, liebevoll gemachter Science-Fiction-Spaß mit Trash-Faktor und einigen Polit-Satiren, die wahrscheinlich schon heute erklärungsbedürftig sind.
Mehr, auch über die Finanzierung, in meiner ausführlichen Besprechung.
mit Julia Dietze, Götz Otto, Udo Kier, Christopher Kirby, Tilo Prückner, Peta Sergeant, Stephanie Paul
Wiederholung: Sonntag, 20. Juli, 00.55 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Englische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Iron Sky“

Rotten Tomatoes über „Iron Sky“

Wikipedia über „Iron Sky“ (deutsch, englisch)

Süddeutsche Zeitung: Gunnar Herrmann über die Finanzierung von “Iron Sky” (4. April 2012)


Neu im Kino/Filmkritik: „Das Mädchen und der Künstler“ und die Einsamkeit der Pyrenäen

Dezember 26, 2013

 

Fernando Truebas neuer Film ist etwas aus der Zeit gefallen. Nicht unbedingt, weil er Schwarz-Weiß ist. Das waren zuletzt unter anderem auch „The Artist“, der sogar ein Stummfilm ist, „Oh Boy“, „Frances Ha“, „A Field in England“ und „Die andere Heimat“ und, demnächst, „Nebraska“. Auch nicht, weil er in der Vergangenheit spielt oder mit Jean Rochefort und Claudia Cardinale zwei seit Jahrzehnten bekannte Schauspieler, Stars des europäischen Kinos, für wichtige Rollen verpflichtete oder das Drehbuch mit Jean-Claude Carriére schrieb, sondern weil Fernando Trueba in „Das Mädchen und der Künstler“ eine Liebeserklärung an die Kunst, die Schönheit und die Weiblichkeit, formuliert, die heute wie das Echo aus einer längst vergangenen Zeit wirkt.

Immerhin ist der berühmte Bildhauer Marc Cros (Jean Rochefort) mit seinen achtzig Jahren nicht mehr der Jüngste. Seine Tage verbringt er, indem er durch die französischen Wälder nahe der spanischen Grenze streift und auf dem Dorfplatz gelangweilt das Geschehen beobachtet. Während sein Blick auf einigen jungen Frauen ruht, paradieren plötzlich Soldaten schneidig ins Bild. Wir sind im von den Deutschen besetzten Frankreich im Kriegsjahr 1943.

Cros‘ Frau Léa (Claudia Cardinale), die ihren Mann vor Jahrzehnten als sein Modell kennenlernte, entdeckt auf dem Dorfplatz das Mädchen Mercè (Aida Folch), eine junge Katalanin, die vor Francos Truppen nach Frankreich flüchtete. Léa bietet ihr einen Unterschlupf in der abgelegen in den Bergen liegenden Werkstatt von ihrem Mann an, wenn sie ihm dafür Modell steht. Mercè geht, auch wenn sie keine Ahnung von der Arbeit als Modell hat, auf das Angebot ein. Marc Cros beginnt sie, als Vorstudien für seine Skulptur, in der Landschaft zu porträtieren, meistens nackt, und auch in seiner Werkstatt beginnt er Modelle von ihr anzufertigen. Sie könnte, nach einer jahrelangen Pause, sein letztes Werk werden, für das er die Ruhe der Berge braucht. Trotzdem durchbricht die Kriegswirklichkeit immer wieder die Käseglocke des Bildhauers.

Fernando Trueba, zu dessen früheren Filmen der mit dem Oscar als bester ausländischer Film „Belle Époque – Saison der Liebe“, die missglückte Donald-E.-Westlake-Verfilmung „Eine Blondine zuviel – Two Much“, „Das Mädchen deiner Träume“ und der Oscar-nominierte Animationsfilm „Chico & Rita“ gehören, beobachtet die sich entwickelnde Freundschaft zwischen dem Künstler und seinem Modell und das Leben im Dorf, wenn beispielsweise die Dorfkinder unbedingt herausfinden wollen, was in der Werkstatt von Cros passiert, mit einem altersmilden Blick, der auch der von Cros ist, der nur noch in seinem Elfenbeinturm lebt. Es ist auch ein Blick, der aus jedem Bild ein Stillleben macht und der sommerlich entspannt in ruhigem Tempo durch die Geschichte schreitet. Immerhin entsteht eine Skulptur nicht in einem furiosen Ausbruch künstlerischer Energie, sondern langsam über mehrere Wochen in einem von der Welt abgeschiedenem Landstrich, in dem – bis auf die wenigen Belästigungen des Krieges, wie über die Berge kommende Flüchtlinge und deutsche Soldaten, von denen der eine, den wir genauer kennen lernen, ein Kunstliebhaber ist, der seine Dissertation über Marc Cros schreiben will – die Welt noch in Ordnung ist.

Das Mädchen und der Künstler - Plakat

Das Mädchen und der Künstler (El artista y la modelo, Spanien 2012)

Regie: Fernando Trueba

Drehbuch: Fernando Trueba, Jean-Claude Carriére

mit Jean Rochefort, Aida Folch, Claudia Cardinale, Götz Otto, Chus Lampreave, Christian Sinniger

Länge: 104 Minuten

FSK: ab 0 Jahre

Hinweise

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Film-Zeit über „Das Mädchen und der Künstler“

Moviepilot über „Das Mädchen und der Künstler“

Metacritic über „Das Mädchen und der Künstler“

Rotten Tomatoes über „Das Mädchen und der Künstler“

Wikipedia über „Das Mädchen und der Künstler“ (englisch, spanisch)