TV-Tipp für den 20. September: Three Kings

September 19, 2025

Tele 5, 22.20

Three Kings – Es ist schön, König zu sein (Three Kings, USA 1999)

Regie: David O. Russell

Drehbuch: David O. Russell (nach einer Story von John Ridley)

Irak, 1991, kurz nach dem Golfkrieg: drei US-Soldaten suchen, zwecks Aufbesserung der eigenen Rentenkasse, abseits von jedem Dienstprotokoll, in der Wüste die Goldbarren, die Saddam Hussein in Kuwait klaute.

Eine im Grenzbereich von Realismus und Absurdität angesiedelte Darstellung des modernen Kriegs zwischen High Tech, politischer Konfusion, ökologischem Desaster und eingefleischter Konsum-Ideologie.“ (Lexikon des internationalen Films)

Auch mir gefiel vor 25 Jahren (Schon so lang her?) die Kriegssatire, die ich seitdem immer mal wieder gucken wollte. Unter anderem wegen der Besetzung und der Inszenierung.

Einer der ersten Filme von David O. Russell. Danach inszenierte er „I heart Huckabees“ (2004), „The Fighter“ (2010), „Silver Linings Playbook“ (2012), „American Hustle“ (2013), „Joy“ (2015) und zuletzte „Amsterdam“ (2022).

mit George Clooney, Mark Wahlberg, Ice Cube, Spike Jonze, Cliff Curtis, Nora Dunn, Jamie Kennedy

Wiederholung: Montag, 22. September, 00.45 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Three Kings“

Wikipedia über „Three Kings“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von David O. Russells „American Hustle“ (American Hustle, USA 2013)

Meine Besprechung von David O. Russells „Joy – Alles außer gewöhnlich“ (Joy, USA 2015)


Neu im Kino/Filmkritik: Der Drei-Personen-Actionthriller „Flight Risk“

Februar 20, 2025

U.S. Deputy Marshal Madolyn Harris (Michelle Dockery) will einen Mafia-Kronzeugen, den Buchhalter Winston (Topher Grace), von Alaska nach New York zu einer Gerichtsverhandlung bringen. Für das erste Stück ihrer Reise chartert sie eine kleine Cessna mit einem Piloten, der sich während der Flugs als von der Mafia angeheuerter, bestens über sie informierter Killer entpuppt.

Dieser Killer wird von Mark Wahlberg gespielt. Es ist nach „Fear – Wenn Liebe Angst macht“ (USA 1996) sein erster Auftritt als Bösewicht. Denn eigentlich ist er ja immer einer der Guten. Aber in „Flight Risk“ darf er einen richtig bösen Bösewicht spielen. Dafür rasierte er sich sogar eine Halbglatze, die künstlicher als eine falsche Glatze aussieht.

Die Regie übernahm Mel Gibson. Warum ist unklar, aber vielleicht wollte er fast zehn Jahre nach seinem deutlich ambitionierterem Antikriegsfilm „Hacksaw Ridge“ einfach wieder Regie führen. Denn „Flight Risk“ ist ein typischer 08/15-Thriller ohne besondere Merkmale. Es ist ein schlechtes B-Picture für einen verregneten Samstag auf der Couch, wenn gerade alle anderen Filme in der Warteschlange schon gesehen sind und man beim Ansehen des Films eine lange Liste mit Logikfehlern und Implausibilitäten anlegen möchte.

Action gibt es natürlich auch kaum. Schließlich spielt der Film, abgesehen von den ersten und letzten Minuten in Quasi-Echtzeit in einem kleinen Flugzeug und die drei Passagiere sitzen die meiste Zeit des Films, teils gefesselt, auf ihren Plätzen und belauern sich, während der gefesselte Killer sie mit seinen Psychospielchen in den Wahnsinn treiben will. Gleichzeitig lernt Madolyn mit der Hilfe des sympathischen Piloten Hasan, der mit ihr über Funk Kontakt hält, fliegen und sie sucht, eifrig mit ihrem Smartphone telefonierend, nach der Trial-and-Error-Methode den Verräter in den eigenen Reihen.

Flight Risk (Flight Risk, USA 2025)

Regie: Mel Gibson

Drehbuch: Jared Rosenberg

mit Michelle Dockery, Mark Wahlberg, Topher Grace

Länge: 92 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „Flight Risk“

Metacritic über „Flight Risk“

Rotten Tomatoes über „Flight Risk“

Wikipedia über „Flight Risk“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Mel Gibsons „Hacksaw Ridge – Die Entscheidung“ (Hacksaw Ridge, USA/Australien 2016)


TV-Tipp für den 12. November: Departed – Unter Feinden/The Wolf of Wall Street

November 11, 2024

Ein laaaanger Abend mit den Herren Scorsese und DiCaprio

Kabel Eins, 20.15 (weil FSK-16 möglicherweise gekürzt)

Departed – Unter Feinden (The Departed, USA 2006)

Regie: Martin Scorsese

Drehbuch: William Monahan

Cop Billy Costigan ist Undercover-Agent in der Organisation des Mafiapaten Frank Costello. Gangster Colin Sullivan ist bei der Polizei der Top-Maulwurf für Costello. Beide steigen in den feindlichen Organisationen stetig auf. Da erhalten Costigan und Sullivan von ihrem Boss den Auftrag, den Verräter in den eigenen Reihen zu finden.

„Departed – Unter Feinden“ ist, wie Genre-Junkies wissen, das grandiose US-Remake des ebenso grandiosen Hongkong-Thrillers „Infernal Affairs“ (von Andrew Lau und Alan Mak). Monahan verlegte die Geschichte nach Boston, orientierte sich bei dem Mafiapaten an dem legendären Whitey Bulger und zeichnete ein Porträt der amerikanischen Gesellschaft. Die schwächsten Szenen des Remakes sind die weinigen, direkten Übernahmen von Szenen aus dem Original.

Beide Filme sind stilistisch überzeugende Werke über Freundschaft, Loyalität und Verrat.

Monahans Drehbuch erhielt einen Edgar, einen Oscar, den Preis der Writers Guild of America und war für den Golden Globe nominiert (um nur einige zu nennen). Der Film wurde für zahlreiche Preise nominiert und erhielt auch den Oscar für den besten Film des Jahres

Die nächste Zusammenarbeit von Martin Scorsese und Leonardo DiCaprio war die allseits abgefeierte Dennis-Lehane-Verfilmung „Shutter Island“ (mir gefällt das Buch besser). Danach kamen “The Wolf of Wall Street” und 2023 „Killers of the Flower Moon“.

Und William Monahans lieferte danach sein gelungenes Regiedebüt, die Ken-Bruen-Verfilmung “London Boulevard” (mit Colin Farrell, David Thewlis, Ray Winstone, Eddie Marsan und Keira Knightley), ab.

Mit Leonardo DiCaprio, Matt Damon, Jack Nicholson, Mark Wahlberg, Martin Sheen, Ray Winstone, Vera Farmiga, Alec Baldwin

Hinweise

Metacritic über “Departed – Unter Feinden”

Rotten Tomatoes über “Departed – Unter Feinden”

Wikipedia über “Departed – Unter Feinden” (deutsch, englisch)

Drehbuch „The Departed“ von William Monahan

Collider: Interview mit William Monahan (Februar 2007)

Meine Besprechung von William Monahans “London Boulevard” (London Boulevard, USA/GB 2010)

Meine Besprechung von William Monahans “The Gambler” (The Gambler, USA 2014 – nur Drehbuch)

Kabel Eins, 23.15

The Wolf of Wall Street (The Wolf of Wall Street, USA 2013)

Regie: Martin Scorsese

Drehbuch: Terence Winter

LV: Jordan Belfort: The Wolf of Wall Street, 2007 (Der Wolf der Wall Street)

An seinem ersten Arbeitstag an der Wall Street crasht die Börse. Also zieht der nun arbeitslose, selbsternannte „Wolf of Wall Street“ Jordan Belfort 1987 eine Straße weiter und mit dem Verkauf von Pennystocks verdient er ein Vermögen.

Knapp gesagt: „GoodFellas“ und „Casino“ in der Finanzwelt, niemals langweilig und grandios von Martin Scorsese inszeniert.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung – und noch mehr im Bonusmaterial zum Film.

mit Leonardo DiCaprio, Jonah Hill, Margot Robbie, Matthew McConaughey, Kyle Chandler, Rob Reiner, Jon Favreau, Jean Dujardin, Jon Bernthal

Die Vorlage

Jordan Belfort: Der Wolf der Wall Street – Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone

(übersetzt von Egbert Neumüller)

Goldmann Taschenbuch, 2014

640 Seiten

9,99 Euro

Die Originalausgabe erschien 2007.

Die deutsche Erstausgabe 2008 im Verlag Börsenmedien AG.

Hinweise

Moviepilot über „The Wolf of Wall Street“

Metacritic über „The Wolf of Wall Street“

Rotten Tomatoes über „The Wolf of Wall Street“

Wikipedia über „The Wolf of Wall Street“ (deutsch, englisch) und über Martin Scorsese (deutsch, englisch)

Hollywood vs. Reality über „The Wolf of Wall Street“

Kriminalakte: Tonnen weitergehender Informationen über den Film

Meine Besprechung von Martin Scorseses “Hugo Cabret” (Hugo, USA 2011)

Meine Besprechung von Martin Scorseses “The Wolf of Wall Street” (The Wolf of Wall Street, USA 2013)

Meine Besprechung von Martin Scorseses „Silence“ (Silence, USA 2016)

Meine Besprechung von Martin Scorseses „Killers of the Flower Moon (Killers of the Flower Moon, USA 2023)

Martin Scorsese in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 6. Oktober: Deepwater Horizon

Oktober 5, 2024

Sat.1, 22.10

Deepwater Horizon (Deepwater Horizon, USA 2016)

Regie: Peter Berg

Drehbuch: Matthew Michael Carnahan, Matthew Sand

LV: David Barstow, David Rohde, Stephanie Saul: Deepwater Horizon’s Final Hours (The New York Times, 26. Dezember 2010)

Grandioses Drama über die von BP grob fahrlässig verursachte und extrem kostspielige Katastrophe auf der Olbohrplattform „Deepwater Horizon“, die am 20. April 2010 im Golf von Mexiko in Flammen aufging. Elf Arbeiter verloren ihr Leben. Die darauf folgende Umweltkatastrophe wird im Abspann erwähnt.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Mark Wahlberg, Kurt Russell, John Malkovich, Gina Rodriguez, Dylan O’Brien, Kate Hudson, Stella Allen, Chris Ashworth

Wiederholung: Montag, 7. Oktober, 02.30 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über „Deepwater Horizon“

Metacritic über „Deepwater Horizon“

Rotten Tomatoes über „Deepwater Horizon“

Wikipedia über „Deepwater Horizon“ (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood über „Deepwater Horizon“

Meine Besprechung von Peter Bergs „Battleship“ (Battleship, USA 2012)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Lone Survivor“ (Lone Survivor, USA 2013)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Deepwater Horizon“ (Deepwater Horizon, USA 2016)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Boston“ (Patriots Day, USA 2016) und der DVD

Meine Besprechung von Peter Bergs „Mile 22“ (Mile 22, USA 2018)


TV-Tipp für den 6. April: Helden der Nacht – We own the Night

April 5, 2024

Tele 5, 00.25

Helden der Nacht (We own the Night, USA 2007)

Regie: James Gray

Drehbuch: James Gray

Stilsicherer, an das Kino der Siebziger erinnernder, 1988 in New York spielender Polizeithriller über zwei Brüder: der eine folgt der Familientradition und wird Polizist; der andere Discobesitzer und Verbrecher. Jetzt steht der Discobesitzer vor der Frage, ob er vollständig mit seiner Familie brechen soll.

„Helden der Nacht hat alle Ingredienzien eines Genrethrillers. Mehr noch, Gray scheint einigen dieser Klassiker seine Reverenz erweisen wollen. In seinen besten Momenten ruft Helden der Nacht Erinnerungen an die Korruptionsthriller Sidney Lumets oder die dreckigen kleinen Nachtfilme Scorseses wach.“ (epd Film 2/2008)

Mit Joaquin Phoenix, Mark Wahlberg, Eva Mendes, Robert Duvall, Tony Musante

Hinweise:

Rotten Tomatoes über „Helden der Nacht“

Wikipedia über „Helden der Nacht“ (deutsch, englisch)

Salon Conversations: Podcast mit James Gray über „Helden der Nacht“

Meine Besprechung von James Grays „Two Lovers“ (Two Lovers, USA 2008)

Meine Besprechung von James Grays „Die versunkene Stadt Z“ (The lost City of Z, USA 2016)

Meine Besprechung von James Grays „Ad Astra: Zu den Sternen“ (Ad Astra, USA 2019)

Meine Besprechung von James Grays „Zeiten des Umbruchs“ (Armageddon Time, USA 2022)


TV-Tipp für den 2. Februar: Shooter

Februar 1, 2024

Pro7, 22.40

Shooter (Shooter, USA 2007)

Regie: Antoine Fuqua

Drehbuch: Jonathan Lemkin

LV: Stephen Hunter: Point of Impact, 1993 (Im Fadenkreuz der Angst; später wegen der Verfilmung als „Shooter“ veröffentlicht)

Actionhaltiger Thriller über den desillusionierten Ex-Marine-Scharfschützen Bob Lee Swagger, der als Strohmann für einen Anschlag auf ein Staatsoberhaupt herhalten soll. Er kann vor seiner Verhaftung flüchten und beginnt die wahren Täter zu jagen.

Viele tolle Actionszenen, grandiose Landschaftsaufnahmen (ein Treffen auf einem schneeweißen Berggipfel sieht schon toll aus) und eine Story, die ziemlich vorhersehbar den Konventionen des Verschwörungssthrillers folgt, machen „Shooter“ zu einem Thriller, bei dem man nicht vollkommen auf das Denken verzichten muss. Am Ende gibt es dann einige unnötige Twists.

mit Mark Wahlberg, Michael Peña, Danny Glover, Kate Mara, Elias Koteas, Rhona Mitra, Rade Sherbedgia, Ned Beatty

Wiederholung: Montag, 5. Februar, 00.55 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über “Shooter”

Metacritic über “Shooter”

Rotten Tomatoes über “Shooter”

Wikipedia über “Shooter” (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas “Training Day” (Training Day, USA 2001)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas “Gesetz der Straße – Brooklyn’s Finest” (Brooklyn’s Finest, USA 2009)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas “Olympus has fallen – Die Welt in Gefahr” (Olympus has fallen, USA 2013)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas “The Equalizer” (The Equalizer, USA 2014)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas “Southpaw” (Southpaw, USA 2015)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas „Die glorreichen Sieben“ (The Magnificent Seven, USA 2016)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas „The Equalizer 2“ (The Equalizer 2, USA 2018)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas „The Equalizer 3 – The Final Chapter“ (The Equalizer 3, USA 2023)

Meine Besprechung von Stephen Hunters „Shooter“ (Point of Impact, 1993)


TV-Tipp für den 29. April: Broken City

April 28, 2023

Servus TV, 20.15/23.45

Broken City – Stadt des Verbrechens (Broken City, USA 2013)

Regie: Allen Hughes

Drehbuch: Brian Tucker

Billy Taggart, Ex-Cop und inzwischen glückloser Privatdetektiv, soll die Frau des Bürgermeisters observieren. Dieser glaubt, dass sie ihn betrügt.

Biederer Neo-Noir, der mitten im Wahlkampf um den Bürgermeisterposten spielt und bei dem es um Korruption und illegale Immobiliengeschäfte geht. Die Geschichte ist vertraut (selbstverständlich hat Bürgermeister Hostetler einige Hintergedanken, selbstverständlich stolpert Taggart in eine „Chinatown“-Geschichte, selbstverständlich…). Er ist prominent besetzt. Er liefert einige ungewöhnliche Ansichten von New York und es gibt etwas Action. Am Auffallendsten ist die oft beunruhigende Musik/Soundcollage von Atticus Ross, Leopold Ross und Claudia Sarne. Ross schrieb mit Trent Reznor die Musik für die David-Fincher-Filme „The Social Network“, „Verblendung“ und „Gone Girl – Das perfekte Opfer“.

mit Mark Wahlberg, Russell Crowe, Catherine Zeta-Jones, Jeffrey Wright, Barry Pepper, Natalie Martinez, Kyle Chandler, Griffin Dunne

Hinweise

Moviepilot über „Broken City“

Metacritic über „Broken City“

Rotten Tomatoes über „Broken City“

Wikipedia über „Broken City“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 5. Februar: Deepwater Horizon

Februar 4, 2023

Sat.1, 22.35

Deepwater Horizon (Deepwater Horizon, USA 2016)

Regie: Peter Berg

Drehbuch: Matthew Michael Carnahan, Matthew Sand

LV: David Barstow, David Rohde, Stephanie Saul: Deepwater Horizon’s Final Hours (The New York Times, 26. Dezember 2010)

Grandioses Drama über die von BP grob fahrlässig verursachte und extrem kostspielige Katastrophe auf der Olbohrplattform „Deepwater Horizon“, die am 20. April 2010 im Golf von Mexiko in Flammen aufging. Elf Arbeiter verloren ihr Leben. Die darauf folgende Umweltkatastrophe wird im Abspann erwähnt.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Mark Wahlberg, Kurt Russell, John Malkovich, Gina Rodriguez, Dylan O’Brien, Kate Hudson, Stella Allen, Chris Ashworth

Wiederholung: Montag, 6. Februar, 02.45 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über „Deepwater Horizon“

Metacritic über „Deepwater Horizon“

Rotten Tomatoes über „Deepwater Horizon“

Wikipedia über „Deepwater Horizon“ (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood über „Deepwater Horizon“

Meine Besprechung von Peter Bergs „Battleship“ (Battleship, USA 2012)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Lone Survivor“ (Lone Survivor, USA 2013)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Deepwater Horizon“ (Deepwater Horizon, USA 2016)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Boston“ (Patriots Day, USA 2016) und der DVD

Meine Besprechung von Peter Bergs „Mile 22“ (Mile 22, USA 2018)


TV-Tipp für den 24. Juni: Departed – Unter Feinden

Juni 23, 2022

RTL II, 20.15

Departed – Unter Feinden (The Departed, USA 2006)

Regie: Martin Scorsese

Drehbuch: William Monahan

Cop Billy Costigan ist Undercover-Agent in der Organisation des Mafiapaten Frank Costello. Gangster Colin Sullivan ist bei der Polizei der Top-Maulwurf für Costello. Beide steigen in den feindlichen Organisationen stetig auf. Da erhalten Costigan und Sullivan von ihrem Boss den Auftrag, den Verräter in den eigenen Reihen zu finden.

„Departed – Unter Feinden“ ist, wie Genre-Junkies wissen, das grandiose US-Remake des ebenso grandiosen Hongkong-Thrillers „Infernal Affairs“ (von Andrew Lau und Alan Mak). Monahan verlegte die Geschichte nach Boston, orientierte sich bei dem Mafiapaten an dem legendären Whitey Bulger und zeichnete ein Porträt der amerikanischen Gesellschaft. Die schwächsten Szenen des Remakes sind die weinigen, direkten Übernahmen von Szenen aus dem Original.

Beide Filme sind stilistisch überzeugende Werke über Freundschaft, Loyalität und Verrat.

Monahans Drehbuch erhielt einen Edgar, einen Oscar, den Preis der Writers Guild of America und war für den Golden Globe nominiert (um nur einige zu nennen). Der Film wurde für zahlreiche Preise nominiert und erhielt auch den Oscar für den besten Film des Jahres

Die nächste Zusammenarbeit von Martin Scorsese und Leonardo DiCaprio war die allseits abgefeierte Dennis-Lehane-Verfilmung „Shutter Island“ (mir gefällt das Buch besser). Danach kam “The Wolf of Wall Street”.

Und William Monahans lieferte danach sein gelungenes Regiedebüt, die Ken-Bruen-Verfilmung “London Boulevard” (mit Colin Farrell, David Thewlis, Ray Winstone, Eddie Marsan und Keira Knightley), ab.

Mit Leonardo DiCaprio, Matt Damon, Jack Nicholson, Mark Wahlberg, Martin Sheen, Ray Winstone, Vera Farmiga, Alec Baldwin

Wiederholung: Samstag, 25. Juni, 03.15 Uhr (Taggenau! – Dann sicher auch ungekürzt. Denn der Film ist ‚frei ab 16 Jahre‘)

Hinweise

Metacritic über “Departed – Unter Feinden”

Rotten Tomatoes über “Departed – Unter Feinden”

Wikipedia über “Departed – Unter Feinden” (deutsch, englisch)

Drehbuch „The Departed“ von William Monahan

Collider: Interview mit William Monahan (Februar 2007)

Meine Besprechung von Martin Scorseses “Hugo Cabret” (Hugo, USA 2011)

Meine Besprechung von Martin Scorseses “The Wolf of Wall Street” (The Wolf of Wall Street, USA 2013)

Meine Besprechung von Martin Scorseses „Silence“ (Silence, USA 2016)

Martin Scorsese in der Kriminalakte

Meine Besprechung von William Monahans “London Boulevard” (London Boulevard, USA/GB 2010)

Meine Besprechung von William Monahans “The Gambler” (The Gambler, USA 2014 – nur Drehbuch)


Neu im Kino/Filmkritik: „Uncharted“ in vertrauten Gewässern

Februar 17, 2022

Erstens: ich kenne das gleichnamige Computerspiel nicht.

Zweitens: ich will es auch nicht kennen lernen.

Aber das kein Problem, weil der Abenteuerfilm die Vorgeschichte, also wie sich Nathan Drake und Victor ‚Sully‘ Sullivan kennen lernen, erzählt und außerdem muss der Film als Film überzeugen. Deshalb geht es in den folgenden Zeilen um den Abenteuerfilm „Uncharted“ und wie sehr es ihm gelingt, zwei Stunden zu unterhalten.

Bis heute wurden von den sechs „Uncharted“-Computerspielen über 44 Millionen Exemplare verkauft und natürlich eignet sich eine sich über mehrere Kontinente erstreckende Schatzsuche gut für einen entsprechenden Film. Die ersten Pläne für eine Verfilmung des Computerspiels sind von 2008. Im Lauf der Jahre waren verschiedene Regisseure und Schauspieler im Gespräch. So sollte Mark Wahlberg ursprünglich – und damit vor Jahren – Nathan Drake spielen. Jetzt spielt er den väterlichen Freund von Drake. Drake wird jetzt von Tom Holland gespielt, der hier einfach noch einmal ‚Spider-Man‘ Peter Parker spielt.

Die Story der in der Gegenwart spielenden Geschichte ist einfach. Victor ‚Sully‘ Sullivan (Mark Wahlberg) ist ein halbseidener Schatzsucher. Um den riesigen, seit Ewigkeiten verschwundenen Goldschaftz von Ferdinand Magellan zu finden, benötigt er die Hilfe von Nathan Drake (Tom Holland). Dieser arbeitet in New York als Barkeeper und Taschendieb, vermisst immer noch seinen vor Ewigkeiten spurlos verschwundenen Bruder (den Sully kennt) und er interessiert sich wahnsinnig für Geschichte, Legenden und verschollene Schätze. Ihr Konkurrent bei der Schatzsuche ist Santiago Moncada (Antonio Banderas). Er glaubt, dass seiner Familie das Gold rechtmäßig gehört. Schließlich raubte Magellan es in ihrem Auftrag zusammen. Und schon entspinnt sich eine Verfolgungsjagd um die halbe Welt. Von New York geht es über Barcelona in die Philippinen.

Jedenfalls im Film. Denn gedreht wurde in Spanien, vor allem Barcelona, ein wenig in Berlin (die Filmauktion wurde in der Deutsche Telekom Hauptstadtrepräsentanz gedreht) und im Studio Babelsberg. Das fehlende Lokalkolorit wird dann durch Actionszenen und CGI-Schauwerte ausgeglichen, über die wirklich nicht nachgedacht werden sollte. Da werden uralte Segelschiffe an Hubschraubern durch die Luft befördert, während unsere Helden sich auf dem Schiffsdeck kloppen. Da findet in der Luft ein epischer Kampf auf und unter mehreren Frachtboxen statt, die an einem fliegendem Flugzeug hängen, und Nathan Drake springt, wie Spider-Man, von einer Box zur nächsten in Richtung Flugzeug. Das ist nicht ‚möglich, aber unwahrscheinlich‘, sondern schlichtweg unmöglich.

Das unterscheidet „Uncharted“ dann auch von den Abenteuerfilmen, die ihn inspirierten. Das sind vor allem die Indiana-Jones-Filme. Aber auch die drei Dan-Brown-Verfilmungen mit Tom Hanks als Professor Robert Langdon, vor allem die flotte dritte Verfilmung „Inferno“, und, auch wenn es keine Abenteuerfilme sind, die James-Bond-Filme mit ihren exotischen Drehorten und ausufernden Actionszenen sind zu nennen.

Gegenüber all diesen Filmen wirkt „Uncharted“ dann doch sehr bieder, künstlich und auch langweilig. Denn die Witze und Frotzeleien zwischen den Figuren zünden nicht richtig. Die Actionszenen sind mit zu viel CGI aufgepimpt. Die Musik klingt immer wie ein provisorisch eingefügter, nur eine Rhythmus vorgebender Temp Track.

Die Geschichte verlässt sich viel zu oft auf unmögliche Zufälle. So soll eine fünfhundert Jahre alte Schatzkarte heute immer noch akkurat zum Ziel führen. So sollen vor fünfhundert Jahren im Untergrund von Barcelona erbaute, bislang nicht entdeckte Gänge und Fallen heute noch genauso schmeidig wie am ersten Tag funktionieren. Das Versteck des Goldes sieht dann zwar prächtig aus, aber mehr auch nicht.

Außerdem sind alle Hauptfiguren schnöde Grabräuber, die an dem Gold nur wegen des Goldes und der damit verbundenen persönlichen Bereicherung interessiert sind. Alles andere ist ihnen egal. Für über hundert Jahren war das eine ausreichende Motivation. Schon Indiana Jones interessierte sich aus anderen Gründen für die alten Legenden und Gegenstände. Heute wird über die Rückgabe der kolonialen Raubkunst diskutiert.

Uncharted (Uncharted, USA 2022)

Regie: Ruben Fleischer

Drehbuch: Rafe Lee Judkins, Art Marcum, Matt Holloway (nach einer Geschichte von Rafe Lee Judkins, Jon Hanley Rosenberg und Mark D. Walker)

mit Tom Holland, Mark Wahlberg, Antonio Banderas, Sophia Ali, Tati Gabrielle, Steven Waddington, Pingi Moli, Tiernan Jones, Rudy Pankow

Länge: 116 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Filmportal über „Uncharted“ (das Studio Babelsberg gehört zu den beteiligten Produktionsfirmen und es wurde auch dort gedreht)

Moviepilot über „Uncharted“

Metacritic über „Uncharted“

Rotten Tomatoes über „Uncharted“

Wikipedia über „Uncharted“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Ruben Fleischers „Venom“ (Venom, USA 2018)

Meine Besprechung von Ruben Fleischers „Zombieland: Doppelt hält besser“ (Zombieland: Double Tap, USA 2019)


TV-Tipp für den 11. September: Boston

September 10, 2021

Pro7, 20.15

Boston (Patriots Day, USA 2016)

Regie: Peter Berg

Drehbuch: Peter Berg, Matt Cook, Joshua Zetumer (nach einer Geschichte von Peter Berg, Matt Cook, Paul Tamasy und Eric Johnson)

Spannender, quasi-dokumentarischer Thriller über den Terroranschlag auf den Boston-Marathon am 15. April 2013 und der anschließenden Jagd auf die Täter.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung

mit Mark Wahlberg, Kevin Bacon, John Goodman, J. K. Simmons, Michelle Monaghan, Alex Wolff, Themo Melikidze, Jake Picking, Jimmy O. Yang, Rachel Brosnahan, Christopher O’Shea, Khandi Alexander

Wiederholung: Sonntag, 12. September, 01.35 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über „Boston“

Metacritic über „Boston“

Rotten Tomatoes über „Boston“

Wikipedia über „Boston“ (deutsch, englisch) und den Anschlag (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood über „Boston“

Meine Besprechung von Peter Bergs „Battleship“ (Battleship, USA 2012)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Lone Survivor“ (Lone Survivor, USA 2013)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Deepwater Horizon“ (Deepwater Horizon, USA 2016)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Boston“ (Patriots Day, USA 2016) und der DVD

Meine Besprechung von Peter Bergs „Mile 22“ (Mile 22, USA 2018)


TV-Tipp für den 16. Oktober: Deepwater Horizon

Oktober 15, 2020

Pro7, 20.15

Deepwater Horizon (Deepwater Horizon, USA 2016)

Regie: Peter Berg

Drehbuch: Matthew Michael Carnahan, Matthew Sand

LV: David Barstow, David Rohde, Stephanie Saul: Deepwater Horizon’s Final Hours (The New York Times, 26. Dezember 2010)

Grandioses Drama über die von BP grob fahrlässig verursachte und extrem kostspielige Katastrophe auf der Olbohrplattform „Deepwater Horizon“, die am 20. April 2010 im Golf von Mexiko in Flammen aufging. Elf Arbeiter verloren ihr Leben. Die danach folgende Umweltkatastrophe wird im Abspann erwähnt.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Mark Wahlberg, Kurt Russell, John Malkovich, Gina Rodriguez, Dylan O’Brien, Kate Hudson, Stella Allen, Chris Ashworth

Wiederholung: Samstag, 17. Oktober, 22.25 Uhr

Hinweise

Moviepilot über „Deepwater Horizon“

Metacritic über „Deepwater Horizon“

Rotten Tomatoes über „Deepwater Horizon“

Wikipedia über „Deepwater Horizon“ (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood über „Deepwater Horizon“

Meine Besprechung von Peter Bergs „Battleship“ (Battleship, USA 2012)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Lone Survivor“ (Lone Survivor, USA 2013)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Deepwater Horizon“ (Deepwater Horizon, USA 2016)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Boston“ (Patriots Day, USA 2016) und der DVD

Meine Besprechung von Peter Bergs „Mile 22“ (Mile 22, USA 2018)


TV-Tipp für den 16. September: Departed – Unter Feinden

September 15, 2020

Kabel 1, 20.15

Departed – Unter Feinden (The Departed, USA 2006)

Regie: Martin Scorsese

Drehbuch: William Monahan

Cop Billy Costigan ist Undercover-Agent in der Organisation des Mafiapaten Frank Costello. Gangster Colin Sullivan ist bei der Polizei der Top-Maulwurf für Costello. Beide steigen in den feindlichen Organisationen stetig auf. Da erhalten Costigan und Sullivan von ihrem Boss den Auftrag, den Verräter in den eigenen Reihen zu finden.

„Departed – Unter Feinden“ ist, wie Genre-Junkies wissen, das grandiose US-Remake des ebenso grandiosen Hongkong-Thrillers „Infernal Affairs“ (von Andrew Lau und Alan Mak). Monahan verlegte die Geschichte nach Boston, orientierte sich bei dem Mafiapaten an dem legendären Whitey Bulger und zeichnete ein Porträt der amerikanischen Gesellschaft. Die schwächsten Szenen des Remakes sind die weinigen, direkten Übernahmen von Szenen aus dem Original.

Beide Filme sind stilistisch überzeugende Werke über Freundschaft, Loyalität und Verrat.

Monahans Drehbuch erhielt einen Edgar, einen Oscar, den Preis der Writers Guild of America und war für den Golden Globe nominiert (um nur einige zu nennen). Der Film wurde für zahlreiche Preise nominiert und erhielt auch den Oscar für den besten Film des Jahres

Die nächste Zusammenarbeit von Martin Scorsese und Leonardo DiCaprio war die allseits abgefeierte Dennis-Lehane-Verfilmung „Shutter Island“ (mir gefiel das Buch besser). Danach kam “The Wolf of Wall Street”.

Und William Monahans lieferte danach sein gelungenes Regiedebüt, die Ken-Bruen-Verfilmung “London Boulevard” (mit Colin Farrell, David Thewlis, Ray Winstone, Eddie Marsan und Keira Knightley) ab.

Mit Leonardo DiCaprio, Matt Damon, Jack Nicholson, Mark Wahlberg, Martin Sheen, Ray Winstone, Vera Farmiga, Alec Baldwin

Wiederholung: Donnerstag, 17. September, 00.20 Uhr (Taggenau! – Dann sicher auch ungekürzt. Denn der Film ist ‚frei ab 16 Jahre‘)

Hinweise

Metacritic über “Departed – Unter Feinden”

Rotten Tomatoes über “Departed – Unter Feinden”

Wikipedia über “Departed – Unter Feinden” (deutsch, englisch)

Drehbuch „The Departed“ von William Monahan

Collider: Interview mit William Monahan (Februar 2007)

Meine Besprechung von Martin Scorseses “Hugo Cabret” (Hugo, USA 2011)

Meine Besprechung von Martin Scorseses “The Wolf of Wall Street” (The Wolf of Wall Street, USA 2013)

Meine Besprechung von Martin Scorseses „Silence“ (Silence, USA 2016)

Martin Scorsese in der Kriminalakte

Meine Besprechung von William Monahans “London Boulevard” (London Boulevard, USA/GB 2010)

Meine Besprechung von William Monahans “The Gambler” (The Gambler, USA 2014 – nur Drehbuch)


TV-Tipp für den 1. Oktober: The Gambler

Oktober 1, 2019

ServusTV, 20.15

The Gambler (The Gambler, USA 2014)

Regie: Rupert Wyatt

Drehbuch: William Monahan (nach dem Drehbuch „The Gambler“ von James Toback)

Mit seiner Spielsucht hat der Literaturdozent Jim Bennett längst sein Leben zerstört. Jetzt versucht der Spieler durch neue Spieleinsätze seine alten Schulden zurückzuzahlen.

Die sehenswerte, glänzend gespielte Charakterstudie ist ein Noir, der immer auf einen besseren Film hoffen lässt. Auch und gerade weden des versammelten Talents vor und hinter der Kamera.

Warum erkläre ich in meiner ausführlichen Filmkritik

mit Mark Wahlberg, Brie Larson, John Goodman, Jessica Lange, Michael Kenneth Williams, Alvin Ing, Anthony Kelley, Emory Cohen, George Kennedy

Wiederholung: Mittwoch, 2. Oktober, 00.10 Uhr (Taggenau!)

Hinweise
Moviepilot über „The Gambler“
Metacritic über „The Gambler“
Rotten Tomatoes über „The Gambler“
Wikipedia über „The Gambler“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Rupert Wyatts „The Gambler“ (The Gambler, USA 2014)


TV-Tipp für den 24. August: Helden der Nacht

August 23, 2019

ZDFneo, 22.05

Helden der Nacht (We own the Night, USA 2007)

Regie: James Gray

Drehbuch: James Gray

Stilsicherer, an das Kino der Siebziger erinnernder, 1988 in New York spielender Polizeithriller über zwei Brüder: der eine folgt der Familientradition und wird Polizist; der andere Discobesitzer und Verbrecher. Jetzt steht der Discobesitzer vor der Frage, ob er vollständig mit seiner Familie brechen soll.

„Helden der Nacht hat alle Ingredienzien eines Genrethrillers. Mehr noch, Gray scheint einigen dieser Klassiker seine Reverenz erweisen wollen. In seinen besten Momenten ruft Helden der Nacht Erinnerungen an die Korruptionsthriller Sidney Lumets oder die dreckigen kleinen Nachtfilme Scorseses wach.“ (epd Film 2/2008)

Mit Joaquin Phoenix, Mark Wahlberg, Eva Mendes, Robert Duvall, Tony Musante

Hinweise:

Rotten Tomatoes über „Helden der Nacht“

Wikipedia über „Helden der Nacht“ (deutsch, englisch)

Film & Video: Interview mit James Gray über Stuntmen und digitale Bildbearbeitung

Salon Conversations: Podcast mit James Gray

Dark Horizons: Interview mit James Gray

Meine Besprechung von James Grays „Two Lovers“ (Two Lovers, USA 2008)

Meine Besprechung von James Grays „Die versunkene Stadt Z“ (The lost City of Z, USA 2016)


Neu im Kino/Filmkritik: „Plötzlich Familie“, und dabei sind die Kinder nur adoptiert

Februar 1, 2019

Pete und Ellie Wagner haben keine Kinder und sie sind glücklich über diese schon vor langem getroffene Entscheidung. Bis durch eine blöde Bemerkung Ellie recherchiert, wie man ein Kind adoptieren könne und die Kinder auf der Seite der Adoptionsagentur sehen wirklich sehr süß aus. Auch Pete ist von den schönen Bildern auf der Homepage berührt. Ein Kind ginge schon sagen sie sich.

Und weil „Plötzlich Familie“ eine rundum gelungene Wohlfühlkomödie ist, ist auch klar, dass es für die Wagners nicht bei einem Kind bleiben wird. Denn mit der fünfzehnjährigen Lizzy, die sie adoptieren möchten, kommen auch ihre beiden jüngeren Geschwister Juan und Lita in das Haus der Wagners.

Daddy’s Home“-Regisseur Sean Anders inszenierte seinen neuen Film „Plötzlich Familie“ nach einem von ihm mit John Morris geschriebenem Drehbuch. Die Inspiration für den Film war, dass Anders und seine Frau selbst drei Kinder adoptierten und dann viele Probleme, aber auch erfreuliche und lustige Erlebnisse mit ihnen hatten. Diese Erlebnisse und Geschichten, die ihm andere Familien und Betreuerinnen von Adoptionskindern erzählten, verarbeitete er jetzt in einem Film, der all das zeigt und der eine unverhohlene Werbung für das adoptieren von Kindern ist. Diese Botschaft bringt er überzeugend rüber.

Das liegt auch an dem Ensemble. Mark Wahlberg und Rose Byrne als glücklich kinderloses Ehepaar, das gleich drei Kinder adoptiert, die Kinder Isabela Moner (die große Schwester), Gustavo Quiroz (der überängstliche Juan) und Julianna Gamiz (die kleine Schwester mit den speziellen Essgewohnheiten [wenn es doch nur Nudeln mit Ketchup wären]) und Octavia Spencer und Tig Notaro als Betreuerinnen, die ein wundervoll gegensätzliches und sich deshalb wundervoll ergänzendes Paar sind, überzeugen.

Plötzlich Familie“ ist ein sehr sympathischer Film mit einer sehr sympathischen Botschaft.

Plötzlich Familie (Instant Family, USA 2018)

Regie: Sean Anders

Drehbuch: Sean Anders, John Morris

mit Mark Wahlberg, Rose Byrne, Isabella Moner, Gustavo Quiroz, Julianna Gamiz, Octavia Spencer, Tig Notaro, Margo Martindale, Julie Haggerty, Michael O’Keefe, Joan Cusack

Länge: 117 Minuten

FSK: ab 6 Jahre

Hinweise

Englische Facebook-Seite zum Film

Moviepilot über „Plötzlich Familie“

Metacritic über „Plötzlich Familie“

Rotten Tomatoes über „Plötzlich Familie“

Wikipedia über „Plötzlich Familie“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Sean Anders‘ „Kill the Boss 2“ (Horrible Bosses 2, USA 2014)


TV-Tipp für den 26. Januar: Broken City – Stadt des Verbrechens

Januar 25, 2019

ZDFneo, 21.30

Broken City – Stadt des Verbrechens (Broken City, USA 2013)

Regie: Allen Hughes

Drehbuch: Brian Tucker

Billy Taggart, Ex-Cop und inzwischen glückloser Privatdetektiv, soll die Frau des Bürgermeisters observieren. Dieser glaubt, dass sie ihn betrügt.

Biederer Neo-Noir, der mitten im Wahlkampf um den Bürgermeisterposten spielt und bei dem es um Korruption und illegale Immobiliengeschäfte geht. Die Geschichte ist vertraut (selbstverständlich hat Bürgermeister Hostetler einige Hintergedanken, selbstverständlich stolpert Taggart in eine „Chinatown“-Geschichte, selbstverständlich…). Er ist prominent besetzt. Er liefert einige ungewöhnliche Ansichten von New York und es gibt etwas Action. Am Auffallendsten ist die oft beunruhigende Musik/Soundcollage von Atticus Ross, Leopold Ross und Claudia Sarne. Ross schrieb mit Trent Reznor die Musik für die David-Fincher-Filme „The Social Network“, „Verblendung“ und „Gone Girl – Das perfekte Opfer“.

mit Mark Wahlberg, Russell Crowe, Catherine Zeta-Jones, Jeffrey Wright, Barry Pepper, Natalie Martinez, Kyle Chandler, Griffin Dunne

Wiederholung: Sonntag, 27. Januar, 00.40 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über „Broken City“

Metacritic über „Broken City“

Rotten Tomatoes über „Broken City“

Wikipedia über „Broken City“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 3. November: The Gambler

November 2, 2018

ServusTV, 20.15

The Gambler (The Gambler, USA 2014)

Regie: Rupert Wyatt

Drehbuch: William Monahan (nach dem Drehbuch „The Gambler“ von James Toback)

Mit seiner Spielsucht hat der Literaturdozent Jim Bennett längst sein Leben zerstört. Jetzt versucht der Spieler durch neue Spieleinsätze seine alten Schulden zurückzuzahlen.

Die sehenswerte, glänzend gespielte Charakterstudie ist ein Noir, der immer auf einen besseren Film hoffen lässt. Auch und gerade weden des versammelten Talents vor und hinter der Kamera.

Warum erkläre ich in meiner ausführlichen Filmkritik

mit Mark Wahlberg, Brie Larson, John Goodman, Jessica Lange, Michael Kenneth Williams, Alvin Ing, Anthony Kelley, Emory Cohen, George Kennedy

Wiederholung: Sonntag, 4. November, 00.05 Uhr (Taggenau!)

Hinweise
Amerikanische Homepage zum Film
Deutsche Homepage zum Film
Film-Zeit über „The Gambler“
Moviepilot über „The Gambler“
Metacritic über „The Gambler“
Rotten Tomatoes über „The Gambler“
Wikipedia über „The Gambler“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Rupert Wyatts „The Gambler“ (The Gambler, USA 2014)


TV-Tipp für den 7. Oktober: Deepwater Horizon

Oktober 7, 2018

Pro7, 20.15

Deepwater Horizon (Deepwater Horizon, USA 2016)

Regie: Peter Berg

Drehbuch: Matthew Michael Carnahan, Matthew Sand

LV: David Barstow, David Rohde, Stephanie Saul: Deepwater Horizon’s Final Hours (The New York Times, 26. Dezember 2010)

Grandioses Drama über die von BP grob fahrlässig verursachte und extrem kostspielige Katastrophe auf der Olbohrplattform „Deepwater Horizon“, die am 20. April 2010 im Golf von Mexiko in Flammen aufging. Elf Arbeiter verloren ihr Leben. Die danach folgende Umweltkatastrophe wird im Abspann erwähnt.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Mark Wahlberg, Kurt Russell, John Malkovich, Gina Rodriguez, Dylan O’Brien, Kate Hudson, Stella Allen, Chris Ashworth

Wiederholung: Montag, 8. Oktober, 00.15 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Deepwater Horizon“

Metacritic über „Deepwater Horizon“

Rotten Tomatoes über „Deepwater Horizon“

Wikipedia über „Deepwater Horizon“ (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood über „Deepwater Horizon“

Meine Besprechung von Peter Bergs „Battleship“ (Battleship, USA 2012)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Lone Survivor“ (Lone Survivor, USA 2013)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Deepwater Horizon“ (Deepwater Horizon, USA 2016)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Boston“ (Patriots Day, USA 2016) und der DVD

Meine Besprechung von Peter Bergs „Mile 22“ (Mile 22, USA 2018)


Neu im Kino/Filmkritik: „Mile 22“ – der neue Film von Peter Berg und Mark Wahlberg

September 14, 2018

Nach drei auf wahren Ereignissen basierenden Filmen – „Lone Survivor“, „Deepwater Horizon“ und „Boston“ – erzählen Regisseur Peter Berg und Schauspieler Mark Wahlberg in ihrer vierten Zusammenarbeit eine erfundene Geschichte. Berg ist inzwischen bekannt für intelligente Actionfilme. In „Mile 22“ gibt es weder das eine, noch das andere. Dafür gibt es ein veritables Desaster.

Mile 22“ ist ein Actionfilm, der seine Geschichte niemals in den Griff bekommt. Dabei ist der Hauptplot denkbar einfach: in dem südostasiatischen Fantasiestaat Indocarr sollen James Silva (Mark Wahlberg) und sein Overwatch-Team einen Mann von der US-Botschaft zum nächsten Flughafen bringen. Es handelt sich um Li Noor (Iko Uwais), einen lokalen Special-Forces-Soldaten, der auch als Informant für die Amerikaner arbeitet. Er hat hoch sensible Informationen, die er den Amerikanern übergeben wird, wenn sie ihn aus dem Land befördern.

Schon in der Botschaft, wenige Minuten nachdem Noor sie betreten hat, wird ein Mordanschlag auf ihn verübt. Er kann die Attentäter töten. Silva weiß jetzt, dass Noor mächtige Feinde hat und dass die Informationen, die Noor ihnen geben will, wichtig sind. Auf der 22 Meilen langen Strecke werden weitere Anschläge auf sie verübt. Denn anscheinend will jeder, der gerade auf der Straße ist, sie umbringen.

Was, so fragt sich der Genrejunkie, kann bei so einer Geschichte schon schief gehen? In diesem Fall so ungefähr alles. Anstatt die Geschichte einfach chronologisch zu erzählen und Silvas Team mit Noor möglichst schnell auf die Reise zu schicken, springt Berg zwischen den Ereignissen in Indocarr, der temporären Overwatch-Zentrale an einem anderem Ort und einem Verhör (Nachbesprechung?), in dem Silva seine Sicht der Ereignisse erzählt, hin und her. Dieses Springen zwischen den verschiedenen Orten und Zeiten verdeckt, dass unglaublich viel Filmzeit vergeht, bis Silva mit Noor die Botschaft verlässt. In dem Moment ist schon der halbe Film mit etwas Action, viel Set-Up-Geplänkel und vielen, vielen, sehr vielen Wiederholungen des F-Wortes vorbei. Dummerweise ersetzt ständiges Fluchen kein intelligentes Drehbuch.

Und dann ist noch ein russisches Spionageflugzeug unterwegs. In dem Flugzeug ist eine Hightech-Überwachungseinheit und eine hochrangige Kreml-Offizierin, die Overwatch und die Jagd auf Silva, sein Team und Noor beobachtet. Warum wird erst am Ende der 22 Meilen enthüllt. Bis dahin ist vollkommen rätselhaft, warum aus dem Flugzeug die Aktion beobachtet wird. Wenn man dann dummerweise über die Schlusspointe nachdenkt, fragt man sich, ob sie ihr Ziel nicht auch einfacher hätte erreichen können.

Das gilt für den gesamten Film. Anstatt im Rahmen eines Actionfilms eine politische Analyse zu liefern, über die man diskutieren kann, gibt es ein kopfloses Themenshopping, das sich für nichts interessiert und über das man nicht ernsthaft diskutieren kann.

Dieses erzählerische Chaos, unter dem einige interessante Ideen vergraben sind, könnte man vergessen, wenn wenigstens die Action gut inszeniert wäre. Das war in Bergs vorherigen Filmen eine der Stärken: mitreisend inszenierte Action, die einen in das Geschehen hineinversetzt und bei der man, bei all dem Chaos, niemals den Überblick verliert. In „Mile 22“ bleibt dann nur noch das Chaos übrig, aus dem man sich mühsam die Abläufe zusammenreimen muss. Schon die erste Actionszene – ein Überfall auf ein russisches Safe-House in den USA – ist so schlecht geschnitten, dass es nicht nach Peter Berg, sondern nach einem Möchtegern-Peter-Berg aussieht.

Bei den Actionszenen von und mit Iko Uwais möchte man schreien. Uwais wurde durch die „The Raid“-Filme bekannt. Er kann schauspielern und kämpfen. Auch in „Mile 22“ choreographierte er seine Kämpfe. Aber anstatt ihn im Film möglichst ungeschnitten kämpfen zu lassen, gehen auch Uwais‘ Kämpfe im Schnittgewitter unter.

Mile 22“ ist ein vollkommen vermurkster Film.

Mile 22 (Mile 22, USA 2018)

Regie: Peter Berg

Drehbuch: Lea Carpenter (nach einer Geschichte von Graham Roland und Lea Carpenter)

mit Mark Wahlberg, Lauren Cohan, Iko Uwais, Ronda Rousey, Terry Kinney, John Malkovich, Emily Skeggs, Carlo Alban, Sam Medina, Poorna Jagannathan, Chae Rin Lee, Natasha Goubskaya, Peter Berg (Cameo)

Länge: 95 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Mile 22“

Metacritic über „Mile 22“

Rotten Tomatoes über „Mile 22“

Wikipedia über „Mile 22“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Battleship“ (Battleship, USA 2012)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Lone Survivor“ (Lone Survivor, USA 2013)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Deepwater Horizon“ (Deepwater Horizon, USA 2016)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Boston“ (Patriots Day, USA 2016) und der DVD