Verfilmte Bücher: „Mord im Orientexpress“ ist, mal wieder, „Mord im Orientexpress“

November 8, 2017

 

Auch wenn wahrscheinlich jeder, der Sidney Lumets regelmäßig im Fernsehen laufende Agatha-Christie-Verfilmung „Mord im Orient-Express“ gesehen hat, die Lösung kennt: sie wird in dieser Besprechung über den Roman und die bisherigen Verfilmungen verraten. Meine Besprechung der Neuverfilmung von und mit Kenneth Branagh als Hercule Poirot gibt es zum Kinostart am 9. November. .

 

Der Roman

 

1934 veröffentlichte Agatha Christie ihren neunten Roman mit dem belgischen Privatdetektiv Hercule Poirot. Besondere Kennzeichen: seine Hinweise auf seine „kleinen grauen Zellen“ und sein liebevoll gepflegter Schnurrbart. Inspiriert war „Mord im Orientexpress“ von der damals weltweit Aufsehen erregenden Entführung und Ermordung des Babys von Charles Lindbergh. Diese damals noch nicht aufgeklärte Tat ist dann auch die Grundlage für das Mordmotiv.

Der Fall selbst bewegt sich in den etablierten Rätselkrimipfaden.

Hercule Poirot reist mit dem Orientexpress von Istanbul nach Calais. In Jugoslawien bleibt der Zug in einer Schneewehe stecken. Samuel Edward Ratchett, der Drohbriefe erhielt und Poirot als seinen Beschützer engagieren wollte, liegt ermordet in seinem Erster-Klasse-Abteil. Er wurde mit zwölf Messerstichen, die anscheinend von mehreren Personen stammen, ermordet. Das geöffnete Abteilfenster ist eine falsche Fährte. Denn es gibt keine vom Zug wegführenden Fußspuren im Schnee. Schwieriger zu entschlüsseln sind andere Spuren: der im Nebenabteil, das der Mörder anscheinend für seine Flucht benutzte, gefundene Knopf von einer Uniform von einem Schlafwagenschaffner, das Taschentuch mit dem Monogramm „H“, die von Poirot in der Mordnacht gesehene Frau im roten Kimono und die Frage nach der Tatzeit. Zwar zeigt die zerbrochene Uhr des Toten mit 01.15 Uhr eine eindeutige Uhr- und Tatzeit an, aber schon vorher antwortete ein Mann in Ratchetts Abteil auf die nach einem Geräusch gestellte Frage des Schlafwagenschaffners, dass alles in Ordnung sei. Allerdings antwortete er auf französisch und der tote US-Bürger Ratchett spricht keine Fremdsprachen. Sagt sein Sekretär.

Es gibt also genug Hinweise und falsche Fährten, die Poirot in den kommenden Stunden, bis der Zug weiterfahren kann, entschlüsseln muss. Er beginnt die zwölf Passagiere der ersten Klasse zu befragen. In schönster Rätselkrimitradition muss sich der Mörder unter ihnen befinden.

Neben „Alibi“ (The Murder of Roger Ackroyd, 1926), einem anderen Hercule-Poirot-Krimi, in dem sie die Erwartungen des Publikums nach dem Mörder auf den Kopf stellte, und dem Theaterstück „Die Mausefalle“ (The Mousetrap, 1952), das eine ähnliche, den Erwartungen widersprechende Lösung hat, präsentiert sie in „Mord im Orientexpress“ alle Verdächtigen, also alle Zugpassagiere, als den Mörder. Ratchett, eigentlich Cassetti, hat vor einigen Jahren John Armstrongs Baby entführt und getötet. Cassetti wurde angeklagt und wegen eines Formfehlers nicht verurteilt. Die Passagiere des Schlafwagens waren mit Armstrong als Verwandte, Angestellte und Freunde verbunden und, nachdem Ratchett freigesprochen wurde, beschlossen sie, Selbstjustiz zu üben. Was sie, nach präziser Planung, in der Mordnacht taten. Weil mit Poirot ein nicht eingeplanter Gast in dem Zugabteil mitreiste, legten sie außerdem zahlreiche falsche Fährten.

Am Ende präsentiert Poirot den versammelten Verdächtigen diese Lösung und eine andere, in der ein unbekannter, flüchtiger Täter Ratchett ermordete. Die Täter geben ihre Tat zu und der ebenfalls im Zug mitreisende Direktor der Zuggesellschaft, Monsieur Bouc, und der Arzt Dr. Constantine entscheiden sich dafür, der Polizei zu erzählen, dass Ratchett von einem flüchtigen Einzeltäter ermordet wurde.

Diese Lösung (also dass Ratchett gleichzeitig von zwölf Menschen ermordet wurde) ist zwar überraschend, aber auch nicht besonders logisch. So soll das Mordopfer keinen der Mitreisenden erkannt haben.

Wie die Täter, die sich teilweise vorher nicht kannten, sich kennen lernten und wie sie sich zu dieser Tat verabredeten, wird nicht erwähnt. Auch nicht, wie sie sich überzeugten, gemeinsam einen kaltblütigen Mord auszuführen. Wer über diese Punkte auch nur kurz nachdenkt, wird ernsthafte Probleme mit der von Agatha Christie präsentierten Lösung haben.

Der offensichtliche Konflikt zwischen einer moralisch vielleicht gerechtfertigter Selbstjustiz und der Herrschaft des Gesetzes (inklusive einem rechtsstaatlichen Gerichtsverfahren) wird in dem Roman nicht weiter thematisiert. Schließlich steht in einem Rätselkrimi die Tätersuche als intellektuelles Puzzlespiel im Vordergrund. Mit der Illusion, dass man als Leser den Täter ebenfalls enttarnen kann, weil der Autor alle Fakten präsentiert. Sogar wenn man die Lösung kennt, wird man nur wenige Hinweise auf die richtige Lösung finden. Im Klassischen Rätselkrimi, wie ihn Agatha Christie erfand, geht es sogar nur um die Tätersuche. Oder in Poirots Worten: „Es gibt für diesen Mord zwei mögliche Lösungen. Ich werde Ihnen beide vorstellen, und dann mögen Monsieur Bouc und Dr. Constantine entscheiden, welche von ihnen die richtige ist.“

Der Roman ist in einer heute altertümlichen Sprache geschrieben und die gut vierzig Seiten bis zur Entdeckung der Leiche sind ziemlich spannungsfrei.

Ziemlich witzig sind, jedenfalls aus heutiger Sicht, die schamlos vorgetragenen, jeder Grundlage entbehrenden Urteile über verschiedene Völker. Sie sind einfach eine Ansammlung absurder Vorurteile.

 

Die Verfilmungen

 

Seit seiner Veröffentlichung wurde der Roman mehrmals verfilmt. Bei uns sind die beiden Spielfilme (die zweite Spielfilm-Verfilmung startet am Donnerstag) und spielfilmlangen TV-Filme bekannt.

Am bekanntesten ist die Verfilmung von Sidney Lumet. Er sperrte 1974 ein Dutzend Stars in den Zug ein und bei den Verhören von Hercule Poirot hatte jeder seinen großen Auftritt. Das Rezept war so erfolgreich, dass danach, mit Peter Ustinov als Poirot, „Tod auf dem Nil“ und „Das Böse unter der Sonne“ entstanden. Der dritte Ustinov/Poirot Kinofilm „Rendezvous mit einer Leiche“ hatte dann weniger Stars und war auch weniger erfolgreich. Davor spielte Ustinov den Detektiv auch in drei TV-Filmen. Nach dem gleichen Rezept entstand damals, mit Angela Lansbury als Miss Marple, „Mord im Spiegel“.

Lumets Verfilmung ist heute immer noch vergnügliches, aus der Zeit gefallenes, in einer Parallelwelt spielendes Starkino, bei dem jeder Schauspieler in mondäner Kulisse mindestens einmal groß aufspielen darf.

Carl Schenkel verlegte 2001 in seiner erschreckend spannungsfrei inszenierten Verfilmung die Geschichte in die Gegenwart, was man vor allem an einem Handy und einem Laptop erkennt.

Am Ende, wenn Poirot erklärt, dass er der Polizei die Version von dem flüchtigen Täter erzählen wird, zeigt sich ein großes Problem. Damals, als Christie den Roman schrieb, war eine solche Erklärung möglich. Heute, in Zeiten von CSI, ist eine solche Erklärung nicht mehr glaubwürdig. Sie würde allen Spuren widersprechen.

Neun Jahre später inszenierte Philip Martin im Rahmen der langlebigen TV-Serie „Agatha Christie’s Poirot“ mit David Suchet als Hercule Poirot, eine weitere Version des Romans. Wie alle Suchet/Poirot-Filme spielt sie in den Dreißigern. Bei Christie-Fans sind die siebzig TV-Filme mit Suchet sehr beliebt sind.

In diesem Fall wird die Lösung sehr früh präsentiert und Poirot hadert danach länger mit der Frage, welche Lösung er der Polizei präsentieren soll. Es entsteht sogar das Gefühl, dass die Täter jetzt ihn als unliebsamen Zeugen ermorden könnten.

Am Ende bleibt offen, welche Lösung er der Polizei erzählt. Der Zuschauer muss sich entscheiden.

Martins Verfilmung ist deutlich gelungener als Schenkels misslungene Verfilmung. Und Poirots Zweifel wenn er der Polizei als Mörder präsentieren soll, führen zu einigen noirischen Kameraeinstellungen, die das Gefühl vermitteln, dass Poirot wirklich in Lebensgefahr schwebt und bald von den Ratchetts Mördern, die zu einem mordlüsternen Mob werden, umgebracht werden könnte. Das ist, weil in einem Rätselkrimi der Detektiv nach der Enttarnung keine Angst vor irgendwelchen Aktionen des Mörders haben muss, eine interessante Variante, die nur bedingt funktioniert. Auch weil Hercule Poirot danach keine weiteren Fälle lösen könnte.

Beide TV-Filme stehen im Schatten von Lumets Verfilmung.

Und am 9. November kommt Kenneth Branaghs Verfilmung in unsere Kinos. Allein schon von der hochkarätigen Besetzung knüpft er an Lumets Verfilmung an.

In den einschlägigen Foren wird bis dahin emsig über Hercule Poirots Bart diskutiert. Wie auch bei Albert Finney, Alfred Molina und David Suchet darüber diskutiert wurde.

Ich persönlich halte Branaghs Poirot-Bart für eine monströse Geschmacksverirrung.

Agatha Christie: Mord im Orientexpress

(übersetzt von Otto Bayer)

Atlantik Verlag, 2017

256 Seiten

10 Euro

Originalausgabe

Murder on the Orient Express

HarperCollins, London, 1934

Die erste deutsche Übersetzung erschien 1934 als „Die Frau im Kimono“; später „Der rote Kimono“. Elisabeth van Bebber war die Übersetzerin.

Die aktuelle Übersetzung erschien erstmals 2002 im S. Fischer Verlag. Sie müsste, auch wenn es im Impressum nicht gesagt wird, identisch mit Otto Bayers 1999 im Scherz Verlag erschienener Übersetzung sein.

Die Verfilmungen

Der bekannte Kinofilm

Mord im Orient-Express (Murder on the Orient Express, Großbritannien 1974)

Regie: Sidney Lumet

Drehbuch: Paul Dehn, Anthony Shaffer (ungenannt)

mit Albert Finney, Lauren Bacall, Martin Balsam, Ingrid Bergman, Jacqueline Bisset, Jean-Pierre Cassel, Sean Connery, Sir John Gielgud, Anthony Perkins, Vanessa Redgrave, Michael York, Richard Widmark, Wendy Hiller, Colin Blakely

Die unbekannte TV-Verfilmung

https://www.youtube.com/watch?v=9rEAkwz5EZc

Mord im Orient-Express (Murder on the Orient-Express, USA 2001

Regie: Carl Schenkel

Drehbuch: Stephen Harrigan

mit Alfred Molina, Meredith Baxter, Leslie Caron, Peter Strauss, Fritz Wepper, Kai Wiesinger, Amira Casar, Nicolas Chagrin, Tasha de Vasconcelos, David Hunt, Adam James, Dylan Smith, Natasha Wightman

Die TV-Verfilmung im Rahmen der Serie „Agatha Cristie’s Poirot“

 

Agatha Christie’s Poirot: Mord im Orient-Express (Agatha Christie’s Poirot: Murder on the Orient Express, Großbritannien 2010)

Regie: Philip Martin

Drehbuch: Stewart Harcourt

mit David Suchet, Toby Jones, David Morrissey, Jessica Chastain, Barbara Hershey, Susanne Lothar, Tristan Shepherd, Sam Crane, Brian J. Smith, Stewart Scudamore, Serge Hazanavicius, Eileen Atkins, Denis Ménochet, Hugh Bonneville, Marie-Josée Croze, Stanley Weber, Elena Satine, Joseph Mawle, Samuel West

Polyband veröffentlichte diese Verfilmung jetzt als Einzel-DVD „Poirot – Mord im Orient-Express“

Die Neuverfilmung (Kritik gibt es zum Filmstart am 9. November 2017)

Mord im Orientexpress (Murder on the Orient Express, USA 2017)

Regie: Kenneth Branagh

Drehbuch: Michael Green

mit Kenneth Branagh, Daisy Ridley, Johnny Depp, Michelle Pfeiffer, Penélope Cruz, Judi Dench, Willem Dafoe, Josh Gad, Lucy Boynton, Marwan Kenzari, Olivia Colman, Miranda Raison, Derek Jacobi, Tom Bateman

Länge: 114 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Homepage von Agatha Christie

Krimi-Couch über Agatha Christie

Thrilling Detective über Hercule Poirot

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Mord im Orientexpress“ (2017)

Metacritic über „Mord im Orientexpress“ (2017)

Rotten Tomatoes über „Mord im Orientexpress“ (2017)

Wikipedia über „Mord im Orientexpress“ (Roman [deutsch, englisch], Lumet-Verfilmung [deutsch, englisch], Schenkel-Verfilmung [englisch], Martin-Verfilmung [deutsch], Branagh-Verfilmung [deutsch, englisch]) und Agatha Christie (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 8. November: Panzerkreuzer Potemkin

November 8, 2017

https://www.youtube.com/watch?v=XT1kYiDEnCU

https://www.youtube.com/watch?v=_4Qfuzn25sI

Arte, 22.40

Panzerkreuzer Potemkin (UdSSR 1925)

Regie: Sergej M. Eisenstein

Drehbuch: Sergej M. Eisenstein, Nina Agadshanowa-Schulko

Stummfilmklassiker über eine Matrosenrevolte auf dem titelgebenden Schiff, heute in einer restaurierten deutschen Tonfassung.

Davor, um 21.45 Uhr, zeigt Arte „Die Russische Revolution und ihr Kino“ (Frankreich 2016, Ein Blick in die russischen Kinoarchive von 1917 bis 1934). Danach „Mobilisierung der Träume“ (D/A/GB 2015, eine Reflexion über die Entwicklung der Medien, garniert mit historischen Aufnahmen, u. a. aus „Panzerkreuzer Potemkin“).

Mit Alexander Antonov, Wladimir Barski, Grigori Alexandrov, Vladimir Baksky

Hinweise

Arte über „Panzerkreuzer Potemkin“ und das heutige Programm

Rotten Tomatoes über „Panzerkreuzer Potemkin“

Wikipedia über „Panterkreuzer Potemkin“ (deutsch, englisch)


Cover der Woche

November 7, 2017


Die Krimibestenliste November 2017

November 7, 2017

Die Zeit, die man auf der Kuschelcouch unter dem Licht einer Lampe mit einem dicken Buch verbringen kann, wird länger und die November-Krimibestenliste (präsentiert von F.A.S. und Deutschlandfunk Kultur) hat da einige Lesetipps:

1. (-) John le Carré – Das Vermächtnis der Spione

2. (3) Lisa Sandlin: Ein Job für Delpha

3. (2) Friedrich Ani – Ermordung des Glücks

4. (-) Iori Fujiwara – Der Sonnenschirm des Terroristen

5. (-) Norbert Horst – Kaltes Land

6. (-) Dave Zeltserman – Small Crimes

7. (-) Andreas Pflüger – Niemals

8. (9) David Whish-Wilson – Die Ratten von Perth

9. (-) Tanguy Viel – Selbstjustiz

10. (-) Liza Cody – Krokodile und edle Ziele

In ( ) ist die Platzierung vom Vormonat.

Einiges, vor allem aus dem Hardboiled-Bereich, wie Lisa Sandlin und Dave Zeltserman, liegen bei mir rum. Iori Fujiwara in Japan bereits 1998 erschienener Roman über einen japanischen Terroristen, der nach zwei Jahrzehnten im Untergrund in einen Terroranschlag in Tokio verwickelt wird und seine Unschuld beweisen will, liegt auch auf meinem Zu-lesen-Stapel.

Zuletzt habe ich Tom Franklins wüstes Werk „Smonk“ (pulp master) gelesen. Besprechung demnächst. Craig Johnsons Neowestern „Longmire: Bittere Wahrheiten“ lese ich gerade. Die „Longmire“-TV-Serie basiert auf Johnsons Romanen.

Und dazwischen werden die Kurzgeschichten aus „Paris Noir“ (unter anderem von Didier Daeninckx, Jérôme Leroy, Chantal Pelletier und Jean-Bernard Pouy) genossen. Auch dazu demnächst mehr begeisterte Worte. Wenn’s klappt in einer Doppelbesprechung mit „Nighthawks: Stories nach Gemälden von Edgar Hopper“ (von, u. a., Lee Child, Michael Connelly, Jeffery Deaver, Stephen King, Joyce Carol Oates, Joe R. Lansdale und Lawrence Block – herrje, das Buch kann gar nicht schlecht sein).


Der Krimimarathon Berlin-Brandenburg geht in die achte Runde

November 7, 2017

Bis zum 19. November steigt die Mordrate in Berlin und Brandenburg in ungeahnte Höhen. Zum Glück geht es nur um literarische Morde und die meisten Täter sind sehr umgängliche Menschen.

Wie in den vergangenen Jahren kooperiert der Krimimarathon Berlin-Brandenburg auch dieses Jahr mit dem Lesefestival „Stadt Land Buch“. Dieses Jahr präsentieren 77 Krimiautoren und -autorinnen ihre neuesten Werke auf Lesungen in Buchhandlungen (wie immer), Bibliotheken (dito), Galerien (dito), Lokalen (dito, wegen der Versorgungslage bei notleidenden Dichtern sehr beliebt), Kirchen und Autohäusern. Neben den Lesungen gibt es dieses Mal auch die Live-Premiere eines Hörspiels im ehemaligen Frauengefängnis Lichterfelde und die gnadenlose „Ladies Crime Night“ der Mörderischen Schwestern.

Hier gibt es einen Überblick über das gesamte Hauptstadtprogramm des Marathons:

Dienstag, 07.11.2017, Steglitz-Zehlendorf – Elisabeth Herrmann: „Stimme der Toten“

Elisabeth Herrmanns neuester Krimi-Streich: In einem großen Berliner Bankhaus ist ein Mann in die Tiefe gestürzt. Die Polizei steht vor der Frage: Suizid oder Mord? Tatortreinigerin Judith Kepler entdeckt Hinweise, die auf ein Verbrechen schließen lassen und gerät somit selbst ins Visier des Mörders. Organisiert von der Buchhandlung Friebe.

Wo: Villa Folke Bernadotte, Jungfernstieg 19, 12207 Berlin

Wann: 19 Uhr

Eintritt: 13 € (VVK), 15 € (AK), nur mit Vorbestellung

Reservierung: 030-7723230

Dienstag, 07.11.2017, Treptow-Köpenick – Jonas Winner, Nahlah Saimeh: „Wie man zum Mörder wird“

Während Jonas Winner aus dem Psycho-Thriller „Murder Park“ von einem Serientäter in einem Freizeitpark auf Zodiac Island liest, erforscht die bekannte forensische Psychiaterin Nahlah Saimeh in ihrem neuen Buch „Ich bring dich um!“, was Menschen zur Gewalt gegen Menschen treibt.

Wo: Kulturring in Berlin e.V./Kulturbund Treptow, Ernststraße 14-16, 12437 Berlin

Wann: 19 Uhr

Eintritt: 7 € (AK), 6 € mit Ermäßigung
Reservierung: 030-53696534

Dienstag, 07.11.2017, Pankow – Robert Harris: „München“

Der Bestsellerautor und Großmeister des Polit-Thrillers aus England, Robert Harris, stellt sein neuestes Werk vor: München. Eine Lesung der Thalia-Buchhandlung in Kooperation mit dem Pfefferberg-Theater, präsentiert von TIP und radioeins. Gelesen wird die deutsche Fassung von David Eisermann.

Wo: Pfefferberg Theater, Schönhauser-Allee 176, 10119 Berlin

Wann: 20 Uhr

Eintritt: 12 € (VVK), 14 € (AK), Vorbestellung empfohlen

Reservierung: 030-9120 658 293

Dienstag, 07.11.2017, Tiergarten – Felix Huby: „Heiland“

Am Berliner Westhafen wird die Leiche eines polizeibekannten Mannes aufgefunden. Das Opfer war der Anführer einer jugendlichen Gangsterbande. Keiner scheint von dem Tod des Mannes betroffen zu sein. Kommissar Heiland macht sich dennoch auf die Suche nach dem Mörder.

Wo: Dorotheenstädtische Buchhandlung, Turmstraße 5, 10559 Berlin

Wann: 20 Uhr

Eintritt: frei, Voranmeldung empfohlen

Reservierung: 030-3943047

Mittwoch, 08.11.2017, Steglitz-Zehlendorf – Edgar Rai: „Bullenbrüder“

Die Brüder Holger und Charlie Brinks könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Holger als korrekter Beamter bei der Berliner Mordkommission tätig ist, schlägt sich Charlie als Privatschnüffler durchs Leben. Nachdem Charlie bei Holger eingezogen ist, kreuzen sich ihre Wege nicht nur privat.

Wo: Stadtteilbibliothek Lankwitz, Bruchwitzstraße 37, 12247 Berlin

Wann: 19:15 Uhr

Eintritt: frei, nur mit Anmeldung

Reservierung: 030-76890-5012

Mittwoch, 08.11.2017, Tempelhof-Schöneberg – Connie Roters: „Endstation Neukölln“

In Neukölln werden zwei Leichen aufgefunden: ein Drogendealer und ein Rechtsextremer. Um diesen Fall zu lösen muss Hauptkommissar Breschnow in ein Geflecht aus Intrigen und Verrat eindringen, und bringt somit nicht nur sich selbst in Gefahr.

Wo: Nicolaische Buchhandlung, Rheinstraße 65, 12159 Berlin

Wann: 19:30 Uhr

Eintritt: 5 € (AK)

Reservierung: 030-852 40 05, info@nicolaische-buchhandlung.de

Donnerstag, 09.11.2017, Mitte – Natascha Manski: „Sushi, Fischbrötchen und eine Leiche zum Mittag“

Der Krimimarathon zu Gast in Niedersachsen: Das ungleiche Ermittler-Duo Tomma Petersen und Ulrich Spandorff ermittelt wieder. In der Nordsee wird eine Leiche gefunden und alles weist auf eine Beziehungstat hin. Doch dann wittert die Hauptkommissarin einen Skandal in der Firmenpolitik der Hafengesellschaft.

Wo: Landesvertretung Niedersachsen, In den Ministergärten 10, 10117 Berlin

Wann: 12 Uhr

Eintritt: frei, nur mit Voranmeldung bis 05.11.2017

Reservierung: Website: http://www.anmeldung-niedersachsen.de

Donnerstag, 09.11.2017, Pankow – Martin Krist: „Märchenwald“

Der zehnjährige Max und seine kleine Schwester Ellie werden mitten in der Nacht von ihrer weinenden Mutter geweckt und in den Wandschrank gesperrt. Um seine Schwester zu beruhigen und die Schreie der Mutter zu übertönen erzählt Max die Geschichte vom Märchenwald. Die Mordermittler Paul Kalkbrenner und Sera Muth werden mit dem rätselhaftesten Fall ihrer Karriere konfrontiert.

Wo: Wolfdietrich-Schnurre-Bibliothek, Bizetstraße 41, 13088 Berlin

Wann: 19:30 Uhr

Eintritt: frei

Reservierung: 030-92090980-77

Donnerstag, 09.11.2017, Charlottenburg – Carolin Schünemann, Jelena Volic: „Maiglöckchenweiß“

Vor 25 Jahren wurde ein kleiner Roma-Junge von zwei Jugendlichen zu Tode geprügelt. Jedoch wurde nur einer von ihnen verhaftet und der andere konnte entkommen. Als dieser selbst zum Opfer eines Verbrechens wird, die Polizei aber von Selbstmord ausgeht, beginnt Milena Lukin zu ermitteln.

Wo: Krimibuchhandlung Miss Marple, Weimarer Straße 17, 10625 Berlin

Wann: 19:30 Uhr

Eintritt: 6 € (AK), 5 € (VVK), Vorbestellung empfohlen

Reservierung: 030-36412724

Donnerstag, 09.11.2017, Pankow – Tatjana Rese: „Freies Geleit für Martin Luther“

Nachdem Martin Luther den Reichstag in Worms überstanden hat, ohne seine Thesen zu widerrufen, wird in der Stadt eine Leiche gefunden. Rasch fällt der Verdacht auf den Augustinermönch und seinen Ordensbruder. Nur knapp gelingt ihnen die Flucht und sie beschließen, die Ermittlungen selbst in die Hand zu nehmen. Fakten und Fiktion verschmelzen zu einem spannenden Kriminalfall.

Wo: EWA e.V., Prenzlauer Allee 6, 10405 Berlin

Wann: 20 Uhr

Eintritt: Auf Spendenbasis, nur für Frauen

Reservierung: 030-4425542

Freitag, 10.11.2017, Spandau – Claudia Schmid: „Der Versuch“

Eigentlich wollte der Mediziner Edgar Müntel die Geister der Vergangenheit ruhen lassen. Als er aber von den dunklen Machenschaften Professor Knells an seinem ehemaligen Krankenhaus erfährt, beschließt er aus dem Exil zurückzukehren und seinem ehemaligen Vorgesetzten das Handwerk zu legen. Helfen kann ihm dabei nur seine ehemalige Geliebte Amelie, die mittlerweile jedoch verheiratet ist.

Wo: Kulturzentrum Staaken, Sandstr. 41, 13593 Berlin

Wann: 19 Uhr

Eintritt: 5 € (AK)

Reservierung: info@kulturzentrum-staaken.de

Freitag, 10.11.2017, Steglitz-Zehlendorf – Beate Vera: „Was den Raben gehört“

Knochenfunde und spurlos verschwundene Nachbarn: Lea Storm und Martin Glander stürzen sich wieder in die Ermittlungen. In Begleitung eines köstlichen Thai-Menüs präsentiert Beate Vera ihren neuesten Berliner Provinzkrimi.

Wo: Thai by Thai, Goerzallee 111, 12207 Berlin

Wann: 19 Uhr

Eintritt: 20 €, nur mit Vorbestellung

Reservierung: 030-862 037 33, thaibythai@hotmail.com

Freitag, 10.11.2017, Mitte – Anne Rößing: „Wolfsgrube“

Mord in der Espressobar: Im hessischen Dorf Aubel stößt Polizist Frank Schenk auf die erste Leiche seiner Karriere. Nachdem er sich daraufhin in die Geranien übergeben muss, ist nicht nur ihm klar, dass besser jemand anderes diesen Fall übernehmen sollte. Also tauscht er flugs mit seiner Frau, Hauptkommissarin Helen Schenk. Er stürzt sich in die Elternzeit und sie sich mit Inbrunst in die Ermittlungen.

Wo: Espressobar Mörder, Torstraße 199, 10115 Berlin (Eingang Borsigstraße)

Wann: 20 Uhr

Eintritt: 5 € (AK), Vorbestellung empfohlen

Reservierung: 030-63969395 oder info@krimimarathon.de

Freitag, 10.11.2017, Steglitz-Zehlendorf – Regine Ahrem: „Hollywood on Air Special I: Albtraum/ Duell zu dritt“

Hörspiel live: Im schaurigen Ambiente des ehemaligen Frauengefängnisses Lichterfelde präsentiert die rbb-Hörspiel-Produzentin Regine Ahrem zwei Krimi-Klassiker aus der legendären „Suspense“-Radioshow-Reihe zum ersten Mal überhaupt: Albtraum und Duell zu dritt.

Wo: SOEHT7 (Frauengefängnis Lichterfelde), Söhtstraße 7, 12203 Berlin

Wann: 20 Uhr

Eintritt: 15 €, 12 € mit Ermäßigung (AK)

Reservierung: canalis@soeht7.de, Tel.: 015902308373

Freitag, 10.11.2017, Steglitz-Zehlendorf – Max Bentow, Zoe Beck, Susanne Kliem: „Krimi-Nacht bei Hugendubel“

Erstklassige Berliner Kriminalliteratur im Dreierpack: Gleich drei erfolgreiche Autoren stellen im Zuge der „Krimi-Nacht bei Hugendubel“ ausführlich ihre neuesten Kriminalromane vor.

Wo: Hugendubel, Schloßstraße 109-110a, 12163 Berlin (Steglitz)

Wann: 20:30-23:30 Uhr

Eintritt: 10 € (AK)

Reservierung: 030-34048484

Samstag, 11.11.2017, Spandau – Anne Rößing: „Wolfsgrube“

Mord im Café: Im hessischen Dorf Aubel stößt Polizist Frank Schenk auf die erste Leiche seiner Karriere. Nachdem er sich daraufhin in die Geranien übergeben muss, ist nicht nur ihm klar, dass besser jemand anderes diesen Fall übernehmen sollte. Also tauscht er flugs mit seiner Frau, Hauptkommissarin Helen Schenk. Er stürzt sich in die Elternzeit und sie sich mit Inbrunst in die Ermittlungen.

Wo: Kaffee 26, Jüdenstraße 26, 13597 Berlin

Wann: 19 Uhr

Eintritt: 12 €

Reservierung: 030-339 39 448, kaffee26@gmx.de

Symbole: Freigetränk, kulinarische Versorgung

Samstag, 11.11.2017, Steglitz-Zehlendorf – Emelie Schepp: „Engelsschuld“

Im schaurigen Ambiente des ehemaligen Frauengefängnisses Lichterfelde präsentiert die schwedische Autorin Emelie Schepp den nächsten Fall ihrer toughen Staatsanwältin Jana Berzelius: Die Teilnehmer einer OP sterben grausame Tode. Die Staatsanwältin erkennt, dass bei dieser Mordserie Privates und Berufliches zusammenhängen. Sie selbst hat auch noch eine Rechnung mit einem ganz anderen Täter offen.

Wo: SOEHT 7 (Frauengefängnis Lichterfelde), Söhtstraße 7, 12203 Berlin

Wann: 19 Uhr

Eintritt: 12 € (AK), 8 € mit Ermäßigung

Reservierung: info@krimimarathon.de

Sonntag, 12.11.2017, Friedrichshain – Alexander Hartung: „Was verborgen bleiben sollte“

Ausgerechnet Kripochef Bergman gerät in einem Schmuckgeschäft in einen bewaffneten Überfall mit Geiselnahme. Dass es sich um keinen normalen Raub handelt, wird schnell deutlich.

Der Überfall ist nur der Beginn einer Verbrechensserie, die selbst Kommissar Tommen an seine Grenzen bringen wird.

Im Rahmen der Lesung nimmt Sie der Autor Alexander Hartung mit an einen Tatort und gibt Ihnen die Gelegenheit, Ihre Ermittlerfähigkeiten zu testen.

Wo: Berliner Kriminal Theater, Palisadenstr. 48, 10243 Berlin

Wann: 11 Uhr

Eintritt: 10 € (AK)

Reservierung: 030-47997488

Sonntag, 12.11.2017, Spandau – Mörderische Schwestern: „Ladies‘ Crime Night“

Mit der „Ladies‘ Crime Night“ erfanden die Mörderischen Schwestern ein besonderes Krimi-Leseformat. Diesmal präsentieren sieben Autorinnen in den schönen Räumen der St. Marienkirche ausgewählte Krimi-Ausschnitte. Nach 7 Minuten werden sie gnadenlos beendet: Gerade, wenn der Täter entlarvt wird oder der Mörder sein Opfer findet, ertönen ein Schuss, eine Polizeisirene… Musikalische Begleitung: Diana Tobien.

Wo: St. Marienkirche, Behnitz 9, 13597 Berlin

Wann: 19 Uhr

Eintritt: 10 € (AK)

Sonntag, 12.11.2017, Steglitz-Zehlendorf – Regine Ahrem: „Hollywood on Air Special II: Mein Grab wartet schon/ Du lebst noch 105 Minuten“

Hörspiel live: Im schaurigen Ambiente des ehemaligen Frauengefängnisses Lichterfelde nimmt die rbb-Hörspiel-Produzentin Regine Ahrem die Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine Zeitreise für die Ohren. Mit Mein Grab wartet schon und Du lebst noch 105 Minuten möchte sie die Epoche der „Golden Days of Radio“ wiederauferstehen lassen. Premiere!

Wo: SOEHT7 (Frauengefängis Lichterfelde), Söhtstraße 7, 12203 Berlin

Wann: 20 Uhr

Eintritt: 15 €, 12 € mit Ermäßigung (AK)

Reservierung: canalis@soeht7.de, 0159-02308373

Montag, 13.11.2017, Tiergarten – Camilla Grebe: „Wenn das Eis bricht“

Im schönen Felleshus der Nordischen Botschaften präsentiert die schwedische Schriftstellerin Camilla Grebe ihren Bestseller „Wenn das Eis bricht“. Der Psychothriller erzählt die Geschichte von Kriminalpsychologin Hanne, die an beginnendem Alzheimer leidet. Die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart verwischen und sie kann sich selbst nicht mehr trauen.

Wo: Felleshus der Nordischen Botschaften, Rauchstraße 1, 13587 Berlin

Wann: 19 Uhr

Eintritt: frei

Reservierung: 030-50506664, E-Mail: event.berlin@gov.se

Dienstag, 14.11.2017, Mitte – Joner Storesang: „Seelenschwarz“

Der Krimimarathon zu Gast im Saarland: Der ehemalige Fallanalytiker Thomas Bulpanek wird von seinem alten Mentor um Hilfe gebeten: Innerhalb von drei Nächten wurden drei Frauen ermordet. Die Polizei spricht von einem psychisch kranken Serienkiller. Jedoch stößt Bulpanek auf Hinweise, die in eine völlig andere Richtung deuten.

Wo: Landesvertretung Saarland, In den Ministergärten 4, 10117 Berlin

Wann: 18 Uhr

Eintritt: frei, nur mit Voranmeldung

Reservierung: veranstaltungen@lv.saarland.de

Dienstag, 14.11.2017, Lichtenberg – Thomas Elbel: „Der Todesmeister“

Premierenlesung und Thriller-Debüt: Im Internet tauchen Videos von jungen Mädchen, die auf grausame Weise zu Tode gequält werden, auf. Zeitgleich wird an der Oberbaumbrücke der misshandelte Leichnam der Nichte des Berliner Justizsenators aufgefunden. Der junge Kommissar Viktor von Puppe fühlt sich unter Druck gesetzt. Jedoch scheint nicht jeder an einer Aufklärung der Morde interessiert zu sein.

Wo: Bodo-Uhse-Bibliothek Lichtenberg, Erich-Kurz-Straße 9, 10319 Berlin

Wann: 19 Uhr

Eintritt: 4 € (AK), mit Ermäßigung 3 €

Reservierung: 030/ 5122102, bodo-uhse-bibliothek@t-online.de

Dienstag, 14.11.2017, Lichtenberg – Max Bentow: „Das Porzellanmädchen“

Die Erfolgsautorin Luna Moor veröffentlicht einen Bestseller nach dem anderen. Da sie als Kind in die Fänge eines Wahnsinnigen geriet, gelingt es ihr die Abgründe der menschlichen Seele zu beschreiben wie keine Zweite. Jedoch leidet sie unter den Geschehnissen ihrer Vergangenheit. Um endlich Frieden zu finden, beschließt sie an den schrecklichen Ort ihrer Kindheit zurückzukehren. Doch der Albtraum beginnt von vorne und Luna ist möglicherweise nicht so unschuldig, wie sie vorgibt zu sein. Eine Lesung in Kooperation mit Thalia und HOWOGE.

Wo: Anna-Seghers-Bibliothek im Linden-Center, Prerower Platz 2, 13051 Berlin

Wann: 19 Uhr

Eintritt: 4 € (AK), mit Bibliotheksausweis 3 €

Reservierung: 030-9279 6410

Dienstag, 14.11.2017, Steglitz-Zehlendorf – Rainer Wittkamp: „Hyänengesang“

Kommissar Martin Nettelbeck ist glücklich: Ein fünfwöchiger Urlaub in Westafrika steht bevor. Ein totes Callgirl, ein omanischer Militärattaché und eine Bombe im Rollstuhl lassen allerdings recht schnell seinen Traum zerplatzen. In „Hyänengesang“ treffen witzige Anekdoten auf deftige Gesellschaftskritik und sorgen somit für ein einzigartiges Lese- und Hörerlebnis.

Wo: Ingeborg-Drewitz-Bibliothek, Grunewaldstraße 3, 12165 Berlin
Wann: 19 Uhr

Eintritt: frei

Reservierung: 030-90200-2410

Dienstag, 14.11.2017, Lichtenberg – Stephan Hähnel: „Gefallen auf dem Feld der Ehe“

In diesen Kurzgeschichten finden Menschen einen anderen Weg als die Scheidung aus ihrer Ehe. Manchmal blutig, auch mal unbeabsichtigt, aber stets endgültig. Mit viel Humor erzählt der Autor schaurige Geschichten über ermordete Ehepartner.

»Stephan Hähnel ist der Meister des schwarzen Humors.« (Berliner Kurier)

Wo: totsicher Krimibuchhandlung, Margaretenstraße 2, 10317 Berlin

Wann: 19:30 Uhr

Eintritt: 4 € (AK)

Reservierung: 030-84 85 45 09

Dienstag, 14.11.2017, Tiergarten – Volker Kutscher, Kat Menschik: „Moabit“

Vernissage und Lesung: Bestseller-Autor Volker Kutscher erzählt in dem illustrierten 20er-Jahre Kurzroman „Moabit“ die düstere Geschichte von Charly Ritter, der großen Liebe von Kommissar Gereon Rath. Zusätzlich zur Lesung sind die einzigartigen Zeichnungen der Kult-Illustratorin Kat Menschik zu bestaunen.

Wo: Dorotheenstädtische Buchhandlung, Turmstraße 5, 10559 Berlin

Wann: 20 Uhr

Eintritt: frei, Voranmeldung empfohlen

Reservierung: 030-3943047

Mittwoch, 15.11.2017, Charlottenburg – Kerstin Ehmer: „Der weiße Affe“

Mord im Museum: Für Interessierte beginnt um 18 Uhr die Führung „Die goldenen 20er Jahre“ durch das Bröhan-Museum, Landesmuseum für Jugendstil, Art Deco und Funktionalismus. Anschließend liest Kerstin Ehmer aus ihrem 20er-Jahre-Krimi-Debüt „Der weiße Affe“, in dem ein jüdischer Bankier erschlagen im Hausflur seiner Geliebten aufgefunden wird. Kommissar Ariel Spiro ist gerade aus der Provinz nach Berlin gezogen und übernimmt direkt seinen ersten Fall.

Wo: Bröhan-Museum, Schlossstraße 1a, 14059 Berlin (am Schloß Charlottenburg)

Wann: 18 Uhr: Führung durch das Bröhan-Museum „Die goldenen 20er-Jahre“, 19 Uhr: Lesung

Eintritt: 8 €, 5 € ermäßigt (AK), Vorbestellung erbeten

Reservierung: info@broehan-museum.de, 030-326 906 00

Mittwoch, 15.11.2017, Marzahn-Hellersdorf – Bernd Mannhardt: „Giftzwerg“

Bernd Mannhardt liest aus seinem neuen Kriminalroman. Das Bild eines idyllischen Kleingartenvereins ist zerstört, als ein älterer Gärtner erwürgt in seiner Laube aufgefunden wird. Nahezu jedes der Mitglieder hätte ein Motiv für die Tat gehabt, da der sogenannte „Giftzwerg“ überall verhasst war. Aber dann wird Kommissar Hajo Freisal auf eine dunkle Episode in der Vergangenheit des Opfers aufmerksam.

Wo: Heinrich von Kleist-Bibliothek Marzahn, Havemannstraße 17B, 12689 Berlin

Wann: 18 Uhr

Eintritt: frei

Reservierung: 030-9339380, marina.georgi@ba-mh.berlin.de

Mittwoch, 15.11.2017, Mitte – Franziska Steinhauer: „Der Werwolf von Hannover“

Lesung mit Wein-Empfang: Am Institut für Kriminalistik der Steinbeis-Hochschule präsentiert Franziska Steinhauer ein Stück True Crime, wahre Kriminalgeschichte. Sie erzählt die Geschichte von Fritz Haarmann, dem bekanntesten Serienmörder Deutschlands.

Wo: Steinbeis-Hochschule – Institut für Kriminalistik, Chausseestraße 13, 10115 Berlin

Wann: 19 Uhr

Eintritt: 5 € (AK), 3 € mit Ermäßigung, Vorbestellung empfohlen

Reservierung: 030-27581748-0, krimimarathon@school-cifos.de

Mittwoch, 15.11.2017, Mitte – Bernhard Aichner: „Totenrausch“

Der aktuelle Glauser-Preisträger Bernhard Aichner präsentiert den dritten Teil seiner Totenfrau-Trilogie: Brünhilde Blum tauscht einen Mord gegen ein neues Leben. Ihrem neuen Glück scheint nichts im Weg zu stehen, doch dann muss sie ein Versprechen einlösen, bei dem das Opfer ein von ihr geliebter Mensch ist. Moderiert von Knut Elstermann.

Wo: Bertelsmann Repräsentanz, Unter den Linden 1, 10117 Berlin

Wann: 19:30 Uhr

Eintritt: frei

Reservierung: unterdenlinden1@bertelsmann.de

Mittwoch, 15.11.2017, Steglitz-Zehlendorf – Matthias Wittekindt: „Der Unfall in der Rue Bisson“

Frankreich-Krimi: Trunkenheit, Geschwindigkeit und Regen – Der Tod von Michel Descombes scheint ein klassischer Autounfall zu sein. Jedoch vermutet Lieutenant Ohayon, dass mehr hinter dem Vorfall steckt und beginnt zu ermitteln. Seine Nachforschungen führen ihn in die Kreise der aufstrebenden Schickeria in Fleurville, wo nichts ist, wie es scheint.

Wo: Walthers Buchladen, Bismarckstraße 71, 12157 Berlin

Wann: 19:30 Uhr

Eintritt: 5 € (AK), 3 € mit Ermäßigung

Reservierung: 030-8559472

Mittwoch, 15.11.2017, Reinickendorf – Bettina Kerwien: „Mitternachtsnotar“

Die denkmalgeschützte Reinickendorfer Reihenhaussiedlung „Am Rabennest“ wird von einer privaten Immobiliengesellschaft aufgekauft und soll luxussaniert werden. Den Bewohnern drohen horrende Mieterhöhungen und Kündigungen. Dann hängt plötzlich der Hausmeister tot am Dachbalken und Privatdetektiv Martin Sanders beginnt mit seinen Ermittlungen.

Wo: Thalia Buchhandlung Hallen am Borsigturm, Am Borsigturm 2, 13507 Berlin

Wann: 20:15 Uhr

Eintritt: 5 € (AK)

Reservierung: 030-43095417, thalia.berlin-borsigcenter@thalia.de

Donnerstag, 16.11.2017, Mitte – Jens Lubbadeh: „Neanderthal“

Ein Thriller im Museum für Vor- und Frühgeschichte: Im Deutschland der nahen Zukunft existieren keine Krankheiten oder Schönheitsfehler mehr und die Gesundheit gilt als wertvollstes Gut. Ein Lebensstil, mit dem sich Kommissar Philipp Nix nicht anfreunden kann. Dann macht er eine Entdeckung, die die gesamte menschliche Gesellschaft der Zukunft in Frage stellt.

Im Preis ist der Besuch des Museums enthalten.

Wo: Neues Museum, Bodestr. 1-3, 10178 Berlin

Wann: 18 Uhr, 17.45 Uhr Treffpunkt am Info-Stand im Neuen Museum

Eintritt: 14 €, nur mit Reservierung

Reservierung: E-Mail: mvf@smb.spk-berlin.de

Donnerstag, 16.11.2017, Spandau – Bernd Mannhardt: „Mordsfidele Geschichten“

Im Lerncafé liest Bernd Mannhardt Auszüge aus seinen „Mordsfidelen Geschichten“. Die Abschnitte werden ins Arabische übersetzt. Im Anschluss an die Lesung findet eine Diskussion auf Deutsch oder im Übersetzungsmodus statt.

Wo: Lerncafé Spandau bei GIZ e.V., Mönchgasse 7, 13598 Berlin

Wann: 18 Uhr

Eintritt: frei

Reservierung: lerncafe@giz.berlin.de

Donnerstag, 16.11.2017, Charlottenburg – Ella Danz: „Wenn ein Feinschmecker ermittelt“

Ella Danz präsentiert kriminelle Häppchen aus neun Fällen des launigen Kommissars und Feinschmeckers Georg Angermüller – dazu kleine Gaumenfreuden und passende Weine, serviert vom Württemberger Weinhaus.

Wo: Württemberger Weinhaus Berlin, Lotte-Lenya-Bogen 547, 10623 Berlin

Wann: 19 Uhr

Eintritt: 35 € (AK), 29 € (VVK), Voranmeldung empfohlen

Reservierung: 030-375922-93, info@wuerttemberger-weinhaus.de

Donnerstag, 16.11.2017, Spandau – Isabella Bach: „Die stille Wut der Tante“

Dörfliche Idylle mitten in Berlin. Wirklich? Ein verschwundener Hund, eine durchgeknallte Katze und die Leiche von Tante Konstanze sind da anderer Meinung…

Wo: Stadtbibliothek Spandau, Carl-Schurz-Straße 13, 13597 Berlin

Wann: 19 Uhr

Eintritt: frei

Reservierung: 030-90279-5511

Donnerstag, 16.11.2017, Tiergarten – Eva Rossmann: „Patrioten“

Der Vorsitzende der Patriotisch Sozialen wird ans Kreuz genagelt. Den Nationalisten gibt das noch mehr Aufwind. Kann uns nur mehr ein neuer Führer retten? Der politische Spannungsroman der preisgekrönten österreichischen Autorin und Journalistin Eva Rossmann über Europa am Scheideweg.

Im Anschluss ein österreichischer Weinempfang.

Wo: Österreichisches Kulturforum, Stauffenbergstraße 1, 10785 Berlin

Wann: 19 Uhr

Eintritt: frei, Voranmeldung empfohlen

Reservierung: 030-202 87114, http://www.kulturforumberlin.at/anmeldung

Donnerstag, 16.11.2017, Treptow-Köpenick – Wulf Dorn: „Die Kinder“

Der Psychologe Robert Winter wird mit dem herausforderndsten Fall seiner Karriere konfrontiert: Laura Schrader wurde aus den Trümmern eines Autos, in dessen Kofferraum eine entstellte Leiche gefunden wurde, geborgen. Seither ist sie schwer traumatisiert und berichtet von extrem irritierenden Ereignissen in einem Bergdorf. Wie viel Wahrheit wohl dahinter stecken mag?

Wo: Kulturküche Bohnsdorf, Dahmestraße 33, 12526 Berlin

Wann: 19 Uhr

Eintritt: 6 € (AK), 5 € mit Ermäßigung

Reservierung: 030-67896191

Donnerstag, 16.11.2017, Pankow – Roman Klementovic: „Immerschuld“

Österreichischer Thriller: Nachdem ihre Schwester und deren beste Freundin spurlos verschwunden sind, kehrt Lisa in ihren Heimatort Grundendorf zurück. Bei ihren Recherchen stößt sie jedoch immer wieder auf Widerstand und die Medien stürzen sich auf den Fall. Gelingt es Lisa, ihre Schwester zu retten?

Wo: Myer’s Hotel, Metzer Straße 26, 10405 Berlin

Wann: 19:30 Uhr

Eintritt: 7 € (AK), Vorbestellung empfohlen

Reservierung: info@krimimarathon.de

Donnerstag, 16.11.2017, Tempelhof-Schöneberg – Lotte Bromberg: „Aussenbahn“

Warum ein Anwalt im Gockelkostüm ermordet wird, zwei Jungs vor der Kripo flüchten, was Erbsen für das Knie einer Tänzerin bedeuten, die Wettmafia mit sexueller Befreiung zu tun hat, Westend mit Finnland und der Berliner Sternenhimmel mit Fußball: die Hammett-Bestsellerautorin liest aus ihrem vierten Berlin-Krimi. Schräge Figuren, rasendes Tempo, abgründiger Plot, einzigartiger Sound und viel Poesie.

Wo: Nicolaische Buchhandlung, Rheinstraße 65, 12159 Berlin

Wann: 19:30 Uhr

Eintritt: 5 € (AK)

Reservierung: E-Mail: info@nicolaische-buchhandlung.de, 030-852 40 05

Donnerstag, 16.11.2017, Tiergarten – Sue und Wilfried Schwerin von Krosigk: „Die Pergamon-Morde“

Das Pergamonmuseum wird von einer grausigen Mordserie erschüttert. In Verdacht gerät ausgerechnet der Museumspraktikant Hartung Siegward Graf von Quermaten zu Oytinghausen, von allen Hasi genannt. An der Seite seiner attraktiven Chefin findet er sich bald in einem Geflecht aus Verbrechen, Verschwörung und obskuren Ritualen wieder. Und er muss erkennen, dass auch sein eigenes Leben nur noch am seidenen Faden hängt …

Wo: Krimisalon in der Bruno-Lösche-Bibliothek, Perleberger Str. 33, 10559 Berlin

Wann: 19:30 Uhr

Eintritt: frei

Freitag, 17.11.2017, Spandau – Matthias Eckoldt, Tatjana Rese: „Freies Geleit für Martin Luther“

Nachdem Martin Luther den Reichstag in Worms überstanden hat, ohne seine Thesen zu widerrufen, wird in der Stadt eine Leiche gefunden. Rasch fällt der Verdacht auf den Augustinermönch, der die Ermittlungen nun selbst in die Hand nehmen muss.

Wo: Café Paule im Paul-Schneider-Haus, Schönwalder Straße 23, 13585 Berlin

Wann: 18 Uhr

Eintritt: frei

Reservierung: 030-670 605 11

Freitag, 17.11.2017, Tiergarten – Carla Berling: „Mordkapelle“

Die Lokalreporterin Ira Wittekind wird zu einer brennenden Friedhofskapelle in Rehme gerufen. Dort findet sie die Leiche des Apothekers Ludwig Hahnwald. Sie beginnt zu recherchieren und stößt auf dunkle Geheimnisse aus der Vergangenheit und ein schreckliches Verbrechen, das nie gesühnt wurde.

Wo: Botschaft des Westens – Vertretung des Landes NRW beim Bund, Hiroshimastraße 12-16, 10785 Berlin

Wann: 19:30 Uhr

Eintritt: 10 € (AK), Vorbestellung empfohlen

Reservierung: http://www.westwind-ev.de/anmeldung

Freitag, 17.11.2017, Wedding – Stephan Hähnel: „Verschwiegene Wasser“

Im Historischen Hafen von Berlin wird die Leiche von Sina Rogatz geborgen. Im Zuge seiner Ermittlungen macht Kriminalhauptkommissar Hans Morgenstern eine bedenkliche Entdeckung, die das brisante Thema des Femizids aufwirft. Spannung, zuweilen Schmunzeln und viel Berliner Kolorit sind garantiert.

Wo: Thalia-Buchhandlung im Gesundbrunnen-Center, Badstraße 4, 13357 Berlin

Wann: 20:00 Uhr

Eintritt: 5 € (AK)

Reservierung: 030-2014368-0

Samstag, 18.11.2017, Steglitz-Zehlendorf – Katharina Peters: „Toteneis“

Premierenlesung mit kleinem Imbiss, moderiert von Reinhard Rohn: Als Valerie Frieth von ihrem Mann als vermisst gemeldet wird, geht niemand von einer Straftat aus. Doch dann wird die Leiche der Ex-Frau eines hohen Polizeibeamten gefunden. Hannah Jakob beginnt zu ermitteln und stößt dabei auf dunkle Geheimnisse.

Wo: KulturRaum Lichterfelde Ost, In den Räumen der Kinderwerkstatt bau.stelle, Oberhofer Weg 15 (Hinterhof), 12209 Berlin (Steglitz-Zehlendorf)

Wann: 18 Uhr

Eintritt: 8 € (AK), Vorbestellung empfohlen

Reservierung: 030-766 833 16

Samstag, 18.11.2017, Mitte – Derek Meister: „Blutebbe“

Auf einem Geisterschiff werden die Leichen zweier Frauen gefunden. Alles deutet auf einen Ritualmord hin. Ihre Ermittlungen führen Knut und Helen nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch ins Visier des Täters. Anschließend Diskussion mit dem Kriminologen Prof. Dr. Gerhard Schmelz. Moderation von Volker Wieprecht.

Wo: Bertelsmann Repräsentanz, Unter den Linden 1, 10117 Berlin

Wann: 19:30 Uhr

Eintritt: frei

Reservierung: unterdenlinden1@bertelsmann.de

Samstag, 18.11.2017, Pankow – Stephan Hähnel, Robert Rescue: „Wortdelikte – Kriminacht im Periplaneta“

Schwarzer Humor trifft Opfermentalität. Verbrechen von seiner schönsten Seite. Gönnen Sie sich einen genüsslichen Abend menschlichen Versagens.

Schwarzhumoriges und Absurdes von Stephan Hähnel und Robert Rescue.

Wo: Periplaneta Literaturcafé, Bornholmer Straße 81a, 10439 Berlin

Wann: 20 Uhr

Eintritt: Auf Spendenbasis

Reservierung: 030-44673433

Sonntag, 19.11.2017, Tempelhof-Schöneberg – Ulf Torreck: „Fest der Finsternis“

Paris im September 1805. In den finsteren Gassen der Metropole werden die Leichen brutal ermordeter Mädchen gefunden. Um den Täter zu fassen, greift Polizist Louis Marais auf die Hilfe eines berühmten alten Bekannten, zurück. Sein Name: Marquis de Sade… Lesung inkl. Tombola für Die Arche e.V.

Wo: Polizeihistorische Sammlung, Platz der Luftbrücke 6, 12101 Berlin

Wann: 16 Uhr

Eintritt: Auf Spendenbasis, nur mit Voranmeldung

Reservierung: 030-4664 762 350

Sonntag, 19.11.2017, Charlottenburg – Robert Hültner: „Lazare und der tote Mann am Strand“

Speisen wie Gott in Frankreich und einem grandiosen Autor zuhören: In der Hafenstadt Séte wird eine Leiche am Strand gefunden. Kommissar Lazar reist extra aus Montpellier an, um das schaurige Verbrechen aufzuklären, und findet sich kurz darauf in einem Komplott aus Mauschelei, Korruption und Betrug wieder. Mit 3-Gänge-Menü.

Wo: Savoy Hotel, Fasanenstr. 9-10, 10623 Berlin
Wann: 18 Uhr
Eintritt: 39 €, nur mit Voranmeldung
Reservierung: http://www.savoyhotel.eventbrite.de

Sonntag, 19.11.2017, Spandau – Susanne Rüster: „Landjäger“

Die Landrätin Milena Vogt erleidet einen Kreislaufkollaps in einem Wellnesshotel in Brandenburg. Bei der Obduktion stellt sich heraus, dass es sich dabei um keinen Unfall gehandelt hat. Kriminalhauptkommissar Uwe Wolf und sein junges Team beginnen zu ermitteln.

Wo: Galerie Spandow, Fischerstr. 28, 13597 Berlin

Wann: 18 Uhr

Eintritt: 10 € (AK)

Reservierung: 030-3331414


TV-Tipp für den 7. November: Columbo: Schreib oder stirb

November 7, 2017

ZDFneo, 13.35 & 17.25

Columbo: Schreib oder stirb (USA 1974, Regie: Robert Butler)

Drehbuch: Peter S. Fischer

Verleger Riley Greenleaf ist stinkig. Sein Bestsellerautor Alan Mallory möchte den Verlag wechseln. Greenleaf denkt sich ‚nicht mit mir’ und der tapsige Lieutenant Columbo hat einen neuen Fall

Für Krimifans ist „Schreib oder Stirb“ ein Highlight. Es gibt zahlreiche Anspielungen auf den Literaturbetrieb und Mickey Spillane (Ja, genau der!) spielt einen Bestsellerautor.

Mit Peter Falk, Jack Cassidy, Mickey Spillane

Hinweise

Wikipedia über „Columbo“ (deutsch, englisch)

The Museum of Broadcast Communications über “Columbo”

Fernsehlexikon über “Columbo”

“Columbo”-Fanseite

Deutsche “Columbo”-Fanseite

Noch eine deutsche “Columbo”-Fanseite

TV Time Machine: Audiointerview mit Peter Falk und Mark Dawidziak

Thrilling Detective über Mickey Spillane

Thrilling Detective: Max Allan Collins über Mickey Spillane

January Magazine: Max Allan Collins zum Tod von Mickey Spillane

Evolver: Martin Compart zum Tod von Mickey Spillane

Mystery File: Steve Holland über Mickey Spillane

Crimetime: Interview mit Mickey Spillane

Combustible Celluloid: Interview mit Mickey Spillane

Kaliber .38 über Mickey Spillane

Krimi-Couch über Mickey Spillane

Mordlust über Mickey Spillane

New York Times: Nachruf auf Mickey Spillane

Washington Post: Nachruf auf Mickey Spillane

Meine Besprechung von Mickey Spillanes “Dead Street”


TV-Tipp für den 6. November: Reds – Ein Mann kämpft für Gerechtigkeit

November 6, 2017

Arte, 20.15

Reds (USA 1981, Regie: Warren Beatty)

Drehbuch: Warren Beatty, Trevor Griffiths, Peter S. Feibleman (ungenannt), Elaine May (ungenannt), Jeremy Pikser (ungenannt)

Über dreistündiges Biopic über den Journalisten John Reed, der 1917 die Oktoberrevolution miterlebte, darüber den Bestseller „Zehn Tage, die die Welt erschütterten“ schrieb, 1920 mit 33 Jahren starb und als einziger Amerikaner an der Kremlmauer beerdigt wurde.

Nachdem Beatty in den Siebzigern als Schauspieler und Produzent enorm erfolgreich war, erhielt er für dieses Projekt völlig freie Hand. Die nutzte er beim Dreh für einen nicht auf die Kosten achtenden Perfektionismus und danach für eine unkommerziell lange Fassung. Dennoch waren in den USA die Kritiker begeistert, der Film wurde für zahlreiche Preise nominiert, erhielt unter anderem drei Oscars, und, zur Wiederaufführung 2006, waren die Kritiker immer noch begeistert. „“Reds” remains a superior history lesson.“ (A. O. Scott, New York Times) „Reds wird seinen eigenen hohen Ansprüchen nicht immer gerecht, doch insgesamt ist es ein imponierendes Werk voll grandioser Bilder und exzellenter Darstellungen.“ (TV Spielfilm: Das große Filmlexikon)

In Deutschland ist „Reds“ dagegen fast unbekannt. „Der immense Erfolg von ‚Reds“ in den USA, der sich in der Bundesrepublik nicht wiederholte, hat wohl auch mit dieser Konstellation zu tun: Reed ist zwar Kommunist, aber doch in erster Linie Amerikaner.“ (Fischer Film Almanach 1983)

Am 11. November 2007 erlebte der Monumentalfilm für denkende Menschen, wenn wir von einer nicht angekündigten Ausstrahlung in „Das Vierte“ absehen, seine TV-Premiere auf Arte. Heute scheint nach zehn Jahren die erste Wiederholung des Films zu sein. Natürlich wieder auf Arte.

Mit Warren Beatty, Diane Keaton, Edward Hermann, Jerzy Kosinski, Jack Nicholson, Paul Sorvino, Maureen Stapleton, M. Emmett Walsh, Gene Hackman

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Reds“

Wikipedia über „Reds“ (deutsch, englisch)

A. O. Scott, New York Times, zur DVD (mit einem Gespräch mit Warren Beatty)

Jay C. Steinberg zum Film (Turner Classic Movies)

Meine Besprechung von Warren Beattys „Regeln spielen keine Rolle“ (Rules don’t apply, USA 2016)

 


TV-Tipp für den 5. November: Nachtschicht: Das tote Mädchen

November 5, 2017

ZDFneo, 22.30

Nachtschicht: Das tote Mädchen (Deutschland 2010, Regie: Lars Becker)

Drehbuch: Lars Becker

Ein russisches Callgirl wird ermordet und in der Elbe versenkt. Das Nachtschicht-Team sucht den Mörder und landet schnell bei einem Privatbankier, der behauptet die Tote nicht zu kennen.

Nix neues von der “Nachtschicht”: Dutzende bekannter Gesichter, die endlich (?) mal wieder (?) zeigen, was sie können, gutes Buch, gute Regie, gute Unterhaltung.

mit Armin Rohde, Barbara Auer, Minh-Khai Phan-Thi, Pierre Semmler, Dietmar Bär, Kai Wiesinger, Jürgen Prochnow, Lisa Maia Potthoff

Hinweise

Wikipedia über „Nachtschicht“

Lexikon der deutschen Krimi-Autoren über Lars Becker

Lars Becker in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 4. November: Inception

November 4, 2017

Vox, 20.15

Inception (USA/GB 2010, R.: Christopher Nolan)

Drehbuch: Christopher Nolan

Leonardo DiCaprio spielt einen Spion, der sich in die Gehirne von anderen Menschen einloggt. Jetzt soll er allerdings nichts ausspionieren, sondern eine schädliche Idee in das Gehirn seines Opfers implantieren.

Die Kritiker waren begeistert von “Batman“ Christopher Nolans Mindfuck. Die Zuschauer ebenso. Die Kinobetreiber zählten strahlend die verkauften Eintrittskarten. Denn „Inception“ ist ein inzwischen seltenes Beispiel für Blockbusterkino, bei dem man sein Gehirn nicht an der Kinokasse abgeben muss.

mit Leonardo DiCaprio, Joseph Gordon-Levitt, Ellen Page, Tom Hardy, Ken Watanabe, Cillian Murphy, Tom Berenger, Marion Cotillard, Pete Postlethwaite, Michael Caine, Lukas Haas

Wiederholung: Sonntag, 5. November, 02.50 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Amerikanische Homepage zu „Inception“

Deutsche Homepage zu „Inception“

Film-Zeit über „Inception“

Rotten Tomatoes über “Inception”

Wikipedia über “Inception” (deutsch, englisch)

Nolan Fans (umfangreiche Homepage, auch mit den Drehbüchern zu seinen Filmen, u. a. “Inception”)

Meine Besprechung von Christopher Nolans „Interstellar“ (Interstellar, USA/Großbritannien 2014)

Meine Besprechung von Christopher Nolans „Dunkirk“ (Dunkirk, USA/Frankreich/Großbritannien 2017)


Was steht in „Brodecks Bericht“?

November 3, 2017

Wenige Monate nach dem Krieg in einer gottverlassenen Gegend irgendwo in Frankreich. Am Rand von Frankreich, dort, wo die Einheimischen seit Jahrhunderten unter sich sind und Neuankömmlinge misstrauisch beäugen und es für Durchreisende nichts gibt, was auch nur den kleinsten Umweg oder Rast rechtfertigt, wird eines Abends Brodeck, als er die Dorfgaststätte betritt, aufgefordert, einen Bericht zu schreiben. Denn er war als einziger bei dem Ereignis nicht dabei. Sein Bericht soll objektiv sein, nichts verschweigen und sie, die Täter, entlasten.

Brodeck macht sich, die Machtverhältnisse kennend, an die Arbeit. Er ist selbst ein Zugezogener, der im Krieg in einem Lager war. Auch wenn Manu Larcenet es in seiner bedrückenden, auf Philippe Claudels Roman basierender Graphic Novel „Brodecks Bericht“ nicht ausdrücklich erwähnt, verraten die an mittelalterliche Stiche erinnernden atmosphärischen SW-Panels sofort, dass Brodeck in einem Konzentrationslager war.

Diese Wortkargheit ist die große Stärke von Larcenets Graphic Novel: wie in einem Stummfilm verraten die Bilder alles über die düstere, bedrohliche und gottverlassene Welt, in der Brodeck und die Dorfbewohner leben. Die Dialoge sind, das zeigen schon die ersten Seiten, nur noch knappe Ergänzungen zu den Panels. Zum Beispiel wenn Brodeck die Dorfgaststätte betritt und nicht auf eine fröhlich feiernde Versammlung, sondern einen bedrohlich schweigenden Mob, der nicht über seine Tat reden will, trifft. In diesem Moment weiß Brodeck, was passiert ist und er kann sich auch schon denken, warum der Fremde ermordet wurde.

Brodeck schreibt in seinem vom Dorfvorsteher geforderten Bericht auch über seine Erlebnisse im Lager und wie er dorthin kam. Er schreibt über sein Leben auf einem Einsiedlerhof mit seiner Frau und Tochter. Er erzählt auch die Vorgeschichte der Tat. Denn der von ihnen ermordete Fremde kam zu ihnen, hörte sich um und porträtierte sie in Bildern, die ihr wahres Wesen enthüllten. Aber wer lässt sich schon gerne einen Spiegel vorhalten?

Manu Larcenet schrieb und zeichnete auch die stilistisch vollkommen anders aussehenden, ebenfalls bei Reprodukt erschienen Werke „Blast“ und „Der alltägliche Kampf“.

Seine neuestes Werk „Brodecks Bericht“ ist ein bildgewaltiger Noir über eine verschworene Gemeinschaft, die ihre Verbrechen verschweigt und von Brodeck nur eine schriftliche Rechtfertigung für ihren Mord haben will.

Manu Larcenet: Brodecks Bericht

(übersetzt von Ulrich Pröfrock)

Reprodukt, 2017

328 Seiten

39 Euro

Originalausgabe

Le Rapport de Brodeck, Tome 1 & 2

Dargaud, Paris, 2015/2016

Hinweise

Reprodukt über Manu Larcenet

Wikipedia über Manu Larcenet (deutsch, französisch)

Meine Besprechung von Manu Larcenets „Blast: Augen zu und durch (Band 3)“ (Blast 3 – La Tête la première, 2012)


TV-Tipp für den 3. November: Man nannte ihn Hombre

November 3, 2017

Kabel Eins Doku, 20.15

Man nannte ihn Hombre (Hombre, USA 1967)

Regie: Martin Ritt

Drehbuch: Irving Ravetch, Harreit Frank jr.

LV: Elmore Leonard: Hombre, 1961 (Man nannte ihn Hombre)

Arizona, 1880: John Russell (Paul Newman) ist ein Weißer, der als Kind von Apachen entführt wurde und seitdem freiwillig bei ihnen lebt. Aufgrund einer Erbschaft benutzt er mit einigen Weißen die letzte Postkutsche von Sweetmary. Als die Postkutsche von Banditen überfallen wird, muss er sich entscheiden, ob er seinen Mitreisenden helfen will.

Seit Ewigkeiten nicht mehr gezeigter, von der Kritik gelobter und vom Publikum geliebter Klasse-Western, nach einem Frühwerk von Elmore Leonard. Die Western Writers of America nahmen „Hombre“ in ihre Liste der 25 besten Western auf.

Ein Markstein wie John Fords ‚Stagecoach‘, nach dessen Rezept er aufgebaut ist und von dem ihn ein Vierteljahrhundert Western-Geschichte trennen. Wieder fährt die Postkutsche durch Arizona, aber diesmal sitzt der Indianer drinnen und die Schurken, von denen es drinnen und draußen wimmelt, sind Weiße.“ (Joe Hembus: Das Western-Lexikon)

mit Paul Newman, Frederic March, Richard Boone, Diane Cilento, Cameron Mitchell, Barbara Rush, Martin Balsam

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Man nannte ihn Hombre“

Wikipedia über „Man nannte ihn Hombre“ (deutsch, englisch)

Homepage von Elmore Leonard

Meine Besprechung von Elmore Leoanrds “Raylan” (Raylan, 2012)

Meine Besprechung von Elmore Leonards “Raylan” (2012)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Dschibuti“ (Djibouti, 2010)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Djibouti“ (2010)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Road Dogs“ (Road Dogs, 2009)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Up in Honey’s Room“ (2007)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Gangsterbraut“ (The hot Kid, 2005)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Callgirls“ (Mr. Paradise, 2004)

Mein Porträt „Man nennt ihn Dutch – Elmore Leonard zum Achtzigsten“ erschien im „Krimijahrbuch 2006“

Meine Besprechung der Elmore-Leonard-Verfilmung „Sie nannten ihn Stick“ (Stick, USA 1983)

Meine Besprechung der Elmore-Leonard-Verfilmung „Killshot“ (Killshot, USA 2008)

Elmore Leonard in der Kriminalakte


Neu im Kino/Filmkritik: „The Secret Man“ Mark Felt ist Deep Throat

November 2, 2017

Über Jahrzehnte war er nur als Deep Throat bekannt. So hatte die Tageszeitung „Washington Post“ ihn genannt. Für die „Washington Post“-Reporter Carl Bernstein und Bob Woodward war er ihre Quelle im Regierungsapparat, die sie mit brisanten Informationen versorgte, die den Watergate-Skandal befeuerten und letztendlich zum Rücktritt von US-Präsident Richard Nixon führten.

Alan J. Pakula verewigte ihre Arbeit in „Die Unbestechlichen“ (All the President’s Men, USA 1976). Mit Robert Redford als Bob Woodward und Dustin Hoffman als Carl Bernstein. Der Film ist ein Klassiker.

Das kann über Peter Landesmans „The Secret Man“ nicht behauptet werden. Er erzählt die Geschichte von FBI-Vizechef Mark Felt. 2005 sagte Felt, über seinen Anwalt in einem „Vanity Fair“-Artikel von John D. O’Connor, dass er Deep Throat sei. Woodward bestätigte die Enthüllung des damals schon länger an Demenz leidenden alten Mannes.

Landesman, selbst ein ehemaliger Enthüllungsjournalist und Kriegsreporter, der auch das Drehbuch für „Kill the Messenger“ schrieb und „Erschütternde Wahrheit“ nach seinem Drehbuch inszenierte, war von dieser Enthüllung fasziniert. Immerhin wurde schon seit Ewigkeiten über die wahre Identität von Deep Throat, dem bekanntesten unbekannten Whistleblower, spekuliert. Schon damals erhielt er den Auftrag, ein Drehbuch über Felt zu schreiben. Bei seinen Recherchen traf er Felt (17. August 1913 – 18. Dezember 2008) mehrmals und jetzt, nach einigen Umwegen, konnte er Felts Geschichte, die in Deutschland den nichtssagenden Titel „The Secret Man“ hat (der knackige Originaltitel ist „Mark Felt – The Man who brought down the White House“), inszenieren. Wie Pakula bleibt Landesman nah an den Fakten. Aber während Pakula uns mit den beiden Protagonisten, die bei ihren Recherchen erst langsam das gesamte Ausmaß der Verschwörung begreifen – immerhin begann es relativ unspektakulär am 17. Juni 1972 mit einem banalen Einbruch in ein Zimmer des Watergate-Hotels, bei dem die Einbrecher Abhörausrüstung bei sich trugen und das Hotel auch das Hauptquartier der Demokratischen Partei war – , geht Landesman die Sache anders an.

Er erzählt aus der Perspektive von Felt, einem Mann, der sich seit Ewigkeiten in Washington bewegt, der alle Winkelzüge der Macht kennt, der die richtigen Leute kennt und der jetzt beginnt gegen seinen Arbeitgeber, seinen Vorgesetzten, den Präsident der USA, zu intrigieren. Dabei ist, in der Realität wie im Film, unklar, warum Mark Felt zum Whistleblower wurde. Bis dahin war er ein loyaler Beamter und FBI-Agent der alten Schule war. Er begann 1942 beim FBI, stieg unter J. Edgar Hoover auf und war von Mai 1972 bis zu seiner Pensionierung im Juni 1973 Associate Director und damit stellvertretender Direktor in Washington, D. C.. Er war das Sinnbild des ehrenwerten FBI-Agenten. Er war allerdings auch in seiner Eitelkeit gekränkt. Nach dem Tod von J. Edgar Hoover am 2. Mai 1972 sah er sich als künftigen FBI-Direktor. Nixon ernannte allerdings L. Patrick Gray zum Diensthabenden FBI-Direktor. Gray hatte keinen FBI-Stallgeruch. Dafür war der U-Boot-Kommandant ein Vertrauter Nixons, der auch brav dessen Anweisungen ausführte. In diesem Moment, und das ist Felts zweites mögliche Motiv, sorgte er sich um die Integrität des FBI als unabhängige Organisation. Das FBI war niemandem Rechenschaft schuldig und sie befolgte auch keine Anordnungen von Politikern. Oder Felt sorgte sich wirklich um die US-amerikanische Demokratie, die von Nixon und seinen Gefolgsleuten missachtet wurde.

Am Ende trat Nixon zurück und Felt leugnete über Jahrzehnte glaubhaft, dass er nicht Deep Throat sei.

1980 wurde Felt für seine Gesetzesübertretungen bei der Verfolgung der linken Terrororganisation „Weather Underground“ in den frühen Siebzigern zu einer geringen Geldstrafe verurteilt und von US-Präsident Ronald Reagan begnadigt. Er betrachtete sie als ausländische Agenten. Daher gelte für sie nicht der vierte Verfassungszusatz, der vor willkürlicher Durchsuchung, Festnahme und Beschlagnahme von Eigentum schütze, und deshalb autorisierte er entsprechende Maßnahmen gegen sie und ihre Familien.

Dass Landesman die Frage nach Felts Motiv nicht eindeutig beantwortet, ist nicht unbedingt ein Problem. Sie könnte sogar das Interesse an Felt und seinem moralischen Dilemma steigern.

Dummerweise konterkariert seine Inszenierung diese Absicht. Sein Drehbuch ist nicht analytisch genug und er findet deshalb niemals einen eigenen Zugang zu seinem Material. Er präsentiert es nur in der denkbar ungeschicktesten Form. Anstatt ein packendes Drama über Loyalitäten zu inszenieren, sehen wir nur mittelalte und noch ältere Anzugträger, die alle beim gleichen Schneider waren, und die in dunklen Büros miteinander reden. Sie kennen sich schon seit Ewigkeiten. Wir kennen keinen einzigen von ihnen, wir wissen nicht, was für sie auf dem Spiel steht, welche Loyalitäten und Werte sie haben und wie sie reagieren. Wir wissen auch nicht, wer sie sind und weshalb sie für die Geschichte wichtig sind. Und wenn man sich das alles mühsam aus Halbsätzen zusammengereimt hat, ist es zu spät.

Auch wenn man die Geschichte des Watergate-Skandals kennt, sind diese Szenen nur eine Abfolge von Auf- und Abtritten von stoisch blickenden Anzugträger, die sich gegenseitig irgendetwas erzählen und sich dabei, erfolgreich, bemühen, möglichst keine Emotionen zu zeigen.

Liam Neeson, der eigentlich im richtigen Alter ist, um Mark Felt zu spielen, wirkt mit seiner grauen Betonfrisur und seinem maskenhaften Gesicht, wie ein jüngerer Schauspieler, der einen deutlich älteren Mann spielen muss und dafür schlecht auf alt geschminkt wurde.

Auch die restliche Besetzung ist hochkarätig, aber keiner der bekannten Schauspieler beeindruckt nachhaltig. Wir sehen Bruce Greenwood, aber nicht den vom ihm gespielten „Time Magazine“-Reprter Sandy Smith und wir wissen nicht, wer Smith war. Wir sehen Tom Sizemore als FBI-Agent Bill Sullivan, aber wir wissen nichts über die Beziehung zwischen ihm und Felt. Landesman verweigert die zum Verständnis nötigen Hintergrundinformationen.

Das alles inszenierte Landesman in einem gerontologischen Erzähltempo konsequent in gedeckten Brauntönen, die jede Farbe und Helligkeit vermissen lassen. Die bewusst unterbelichten Bilder sind auch Dank der Innenausstattung und der Anzüge eine Ode aus Braun, Dunkelbraun und Schwarz, die eine Bedeutung vorgaukelt, die der Film nie hat.

Dabei ist das Thema von „The Secret Man“ in der Trump-Ära von brennender Aktualität. Die Vergleiche zwischen damals und heute drängen sich förmlich auf. Über die Unterschiede werden lange Artikel geschrieben. Und wahrscheinlich murmelt ganz Washington „Wo ist unser Mark Felt?“.

P. S.: Um nur ein aktuelles Beispiel zu nennen: Oliver Stone zeigte in seinem Film „Snowden“ über den Whistleblower Edward Snowden, dass man einen spannenden Film über eine allseits bekannte Geschichte drehen kann. Wobei Stone auch eine klare Botschaft und Absicht hatte.

The Secret Man (Mark Felt – The Man who brought down the White House, USA 2017)

Regie: Peter Landesman

Drehbuch: Peter Landesman

LV: Mark Felt/Ralph de Toledano: The FBI Pyramid: From the Inside, 1979; Mark Felt/John O’Connor: A G-Man’s Life: The FBI, Being Deep Throat, and the Strggle for Honor in Washington, 2006 (beides Monographien, wobei „A G-Man’s Life“ Teile von „The FBI Pyramid“ enthält)

mit Liam Neeson, Diane Ladd, Marton Csokas, Tony Goldwyn, Ike Barinholtz, Josh Lucas, Wendi McLendon-Covey, Brian d’Arcy James, Maika Monroe, Michael C. Hall, Tom Sizemore, Bruce Greenwood, Julian Morris, Noah Wyle, Eddie Marsan

Länge: 103 Minuten

FSK: ab 0 Jahre (als hätten Kinder keine Angst vor Grauen Herren in Anzügen)

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „The Secret Man“

Metacritic über „The Secret Man“

Rotten Tomatoes über „The Secret Man“

Wikipedia über „The Secret Man“

Meine Besprechung von Peter Landesmans „Erschütternde Wahrheit“ (Concussion, USA 2015)

Peter Landesman über seinen Film (im Gebäude der „Washington Post“)

Peter Landesman und Brian d’Arcy James im Gespräch über den Film


TV-Tipp für den 2. November: Red Heat

November 2, 2017

Tele5, 20.15

Red Heat (USA 1988, Regie: Walter Hill)

Drehbuch: Harry Kleiner, Walter Hill, Troy Kennedy Martin

Taffer, wortkarger russischer Polizist (Arnold Schwarzenegger) soll in Chicago einen skrupellosen russischen Gangster verhaften. Ein sprücheklopfender, fauler US-Polizist (James Belushi) soll auf den russischen Kollegen aufpassen.

Buddy-Action mit vielen Kloppereien, Blechschäden und flotten Sprüchen. Und „der erste im Zeichen von Glasnost und Perestrojka entstandene Polizeifilm“ (Wolfgang Schweiger: Der Polizeifilm, 1989)

Die Nachtwiederholung müsste ungekürzt sein.

Mit Arnold Schwarzenegger, James Belushi, Peter Boyle, Ed O’Ross, Larry Fishburne, Gina Gershon

Wiederholung: Samstag, 4. November, 00.10 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Red Heat“

Wikipedia über „Red Heat“ (deutsch, englisch) und  Walter Hill (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Walter Hills “Straßen in Flammen” (Streets on Fire, USA 1984)

Meine Besprechung von Walter Hills “Shoutout – Keine Gnade” (Bullet to the Head, USA 2013)

Walter Hill in der Kriminalakte


„Love is Love“ erinnert an den Anschlag von Orlando

November 1, 2017

Am 12. Juni 2016 erschoss Omar Mateen in dem Nachtclub „Pulse“ in Orlando, Florida, 49 Menschen und verletzte 53 Menschen. Der Club war als Treffpunkt der LGBT-Community bekannt.

Seine Tat war der bis dahin blutigste Gewaltakt gegen LGBT-Menschen und die tödlichste Massenerschießung in den USA. Bis am 1. Oktober 2017 in Las Vegas ein noch tödlicherer Terrorakt verübt wurde.

Das Entsetzen, die Betroffenheit und die Trauer über das sinnlose Massaker waren groß. In den USA und auch weltweit.

Ein Versuch künstlerisch mit diesen Gefühlen umzugehen ist der von Marc Andreyko herausgegebene Sammelband „Love is Love“. In meist einseitigen, selten zweiseitigen Texten und Bildern, meistens Comics, manchmal auch Quasi-Plakate, versuchen weit über hundert Künstler ihre Betroffenheit über den Anschlag in Worte und Zeichnungen zu fassen. Neben vielen in Deutschland unbekannten Autoren und Zeichnern sind auch bekannte Namen, wie Robert Venditti, Scott Snyder, Jock, Mark Millar, Patton Oswalt, Tim Seeley, Christopher Golden und Damon Lindelof, dabei.

Für die Anthologie wurden auch einige bekannte Charaktere, wie The Spirit und Harry Potter (sein Comicdebüt), und Superhelden, vor allem aus dem DC-Universum, mit Erlaubnis der Rechteinhaber verwendet.

In einigen Geschichten werden auch Namen von Opfern genannt und einiges über ihr Leben erzählt. Der Täter wird in der Anthologie nie genannt; – dabei ist diese Form von Ruhm (meistens Nachruhm) genau der Wunsch dieser terroristischen Massenmörder. Hier wird er ihm konsequent verwehrt.

In allen Geschichten ist die Fassungslosigkeit über den Anschlag spürbar. Auch wenn eine Geschichte erzählt wird, die unmittelbar nichts mit dem „Pulse“ und dem Massaker zu tun hat. Es wird, fast immer explizit, zu Toleranz und Verständnis füreinander aufgerufen und gesagt, dass Liebe Liebe sei. Die Autoren und Zeichner setzen die Botschaft der Liebe dem Hass (und der Intoleranz) entgegen und zeigen gleichzeitig, wie vielfältig die US-amerikanische Comicwelt in ihren künstlerischen Ausdrucksformen ist.

Wonder Woman“-Regisseurin Patty Jenkins geht in ihrem empathischen Vorwort auf ihre Arbeit an dem Film „Monster“ ein. Für die Recherchen über die Serienmörderin Aileen Wuornos besuchte sich auch die LGBT-Communitys in Orlando und Zentral-Florida, die sich auch um Wuornos gekümmert hatten.

Love is Love“ ist ein Trauerbuch, das Mut spendieren will.

A propos „spendieren“: von jedem verkauften Exemplar gehen 3 Euro an diverse LGBT-Verbände in den USA und an den Lesben- und Schwulenverband (LSVD).

In den USA erhielt „Love is Love“ den Eisner Award als Beste Anthologie.

Marc Andreyko (Herausgeber): Love is Love – Eine Comic-Anthologie für Respekt, Akzeptanz und Gleichberechtigung

(übersetzt von Anja Kootz)

Panini, 2017

148 Seiten

16,99 Euro

Originalausgabe

Love is Love

IDW (in Zusammenarbeit mit DC Entertainment) 2017

Hinweise

IDW über „Love is Love“

Wikipedia über „Love is Love“ (mit Nennung aller Künstler)


Über das Nachschlagebuch „Marvel Cinematic Universe – Das Film-Kompendium“

November 1, 2017

Marvel Cinematic Universe – Das Film-Kompendium Bd. 1: Die Avengers-Initiative“ lautet der vollständige Titel, der schon verrät, dass in diesem Film-Kompendium nicht alle Marvel-Filme vorgestellt werden. Denn es ist, wie der Titel verrät, der erste Band. Außerdem reichen die bereits bekannten Pläne von Marvel für weitere Spielfilme bereits bis in das nächste Jahrzehnt. Da gibt es genug Stoff für weitere Film-Kompendien. Und es gibt noch eine Fernsehserien.

In „Marvel Cinetic Universe – Das Film-Kompendium“ werden „Iron Man“, „Der unglaubliche Hulk“, „Iron Man 2“, „Thor“, „Captain America: The First Avenger“, „The Avengers“, „Iron Man 3“ und „Thor: The Dark Kingdom“, also alle Filme der sogenannten ersten Phase und die ersten beiden Filme der zweiten Phase behandelt. Im Kino sind wir mit „Thor: Tag der Entscheidung“ knietief in der dritten Phase.

Die gewählte Form der Filmvorstellung zeigt, dass „Marvel Cimantic Universe – Das Film-Kompendium“ sich primär an die steinharten Fans richtet. Zu jedem Film werden wichtige Charaktere (wie Tony Stark) und auch Gebäude (wie Tony Starks Anwesen) und Gegenstände (wie seine Rüstung) vorgestellt und was mit ihnen in diesem Film passiert. Wenn sie in mehreren Filmen auftauchen, wird das, was mit ihnen in einem Film geschieht, bei diesem Film besprochen. Das ist eine gute Möglichkeit, um sich schnell über bestimmte Fakten im Marvel-Kinouniversum zu informieren. Aber wer die Filme nicht kennt, wird wenig mit den Beschreibungen und Nacherzählungen von Teilen der Filmhandlung anfangen können. Es wird ja nicht der Film, sondern das, was der Charakter erlebt, nacherzählt.

Zusätzlich zu den Informationen über die Filminhalte gibt es auch Kästchen, in denen die ersten Auftritte der besprochenen Personen und Gegenstände in den Comics erläutert werden. Weiter heraus aus dem Kosmos der Filme begibt sich das Film-Kompendium nicht. Es gibt keine Informationen über die Schauspieler, Regisseure und Autoren. Es wird noch nicht einmal erwähnt, wer Tony Stark spielt. Diese Informationen würden ja den schönen Schein der Filme und der Welt der Avengers zerstören.

Insofern hat Koordinator Mike O’Sullivan ein Buch herausgegeben, das nur für die Fans ist, die schon alle Filme in mindestens einer Ausgabe in ihrem Regal stehen haben.

Mike O’Sullivan (Chefautor/Koordinator): Marvel Cinematic Universe – Das Film-Kompendium Bd. 1: Die Avengers-Initiative

(übersetzt von Stefan Pannor)

Panini, 2017

192 Seiten

29,99 Euro

Originalausgabe

Marvel Cinematic Guidebook: The Avengers Initiative

Marvel, 2017

Hinweis

Meine Besprechung von Peter Vignolds „Das Marvel Cinematic Universe – Anatomie einer Hyperserie“ (Marburger Schriften zur Medienforschung, 2017 – die wissenschaftliche Perspektive)

 


TV-Tipp für den 1. November: Das Salz der Erde

November 1, 2017

ARD, 22.45

Das Salz der Erde (The Salt of the Earth, Frankreich/Deutschland 2013)

Regie: Wim Wenders, Juliano Ribeiro Salgado

Drehbuch: Wim Wenders, Juliano Ribeiro Salgado, David Rosier

TV-Premiere von Wim Wenders‘ sehr sehenswerter Dokumentation über den Fotografen Sebastião Salgado. Leider zu einer sehr unchristlichen Uhrzeit.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Sebastião Salgado, Wim Wenders, Juliano Ribeiro Salgado, Hugo Barbier, Jacques Barthélémy, Lélia Wanick Salgado

Wiederholung: Donnerstag, 2. November, 02.30 Uhr (Taggenau!)

Hinweise
Homepage zum Film
Filmportal über „Das Salz der Erde“
Film-Zeit über „Das Salz der Erde“
Moviepilot über „Das Salz der Erde“
Rotten Tomatoes über „Das Salz der Erde“
Wikipedia über „Das Salz der Erde“ (deutsch, englisch) und Sebastião Salgado

Meine Besprechung von Wim Wenders’ “Hammett” (Hammett, USA 1982)

Meine Besprechung von Wim Wenders/Juliano Ribeiro Salgados “Das Salz der Erde” (The Salt of the Earth, Frankreich/Deutschland 2013)

Meine Besprechung von Wim Wenders‘ „Every thing will be fine“ (Deutschland/Kanada/Norwegen/Schweden 2015)

Meine Besprechung von Wim Wenders‘ „Die schönen Tage von Aranjuez“ (Les beaux jours d‘ Aranjuez, Deutschland/Frankreich 2016)

Wim Wenders in der Kriminalakte


Cover der Woche

November 1, 2017

wegen der am 9. November startenden Verfilmung