Neu im Kino/Filmkritik: „The End we start from“ ist auch nur ein Anfang. Ist das ein Spoiler?

Mai 30, 2024

Ein Drehbuchautor sagte einmal, dass es in der Geschichte über die Alien-Invasion und die Jugendlichen, die gegen die Außerirdischen kämpfen, um seine Beziehung zu seiner Frau gehe. Aber kein Hollywood-Produzent hätte einen teuren Spielfilm über zwei weinerliche Fünfzigjährige finanziert. Über verliebte Jugendliche, Aliens und eine zerstörte Kleinstadt schon. Er sagte auch, dass niemand, der sich den Film ansieht, diesen Hintergrund – also die Sache mit seiner Bezeihung zu seiner Frau – auch nur ahne. Und das gut so. Jedenfalls wenn es um Unterhaltungsfilme geht, die sich an ein breites Publikum richten. Da kann das Wissen um die persönlichen Hintergründe und die Inspiration für das Drehbuch interessant sein, aber es ist letztendlich unwichtig für den daraus entstandenen Film, der als eigenständiges Werk funktionieren muss.

Bei „The End we start from“ ist das anders. Hier ist eine bestimmte Interpretation so offensichtlich, dass sie nicht wirklich ignoriert werden kann. Und, je nachdem, ob man sich auf das Geschehen auf der Leinwand oder auf die Interpretation konzentriert, ist der Film schlechter oder besser.

Im Mittelpunkt steht eine von Jodie Comer gespielte Frau, die auch in den Credits nur „Woman“ (bzw. „Frau“) heißt. Sie ist hochschwanger, glücklich verheiratet und lebt mitten in London in einem kleinen Einfamilienhaus. So weit, so normal.

Aber ein ständiger Regen führt zu Überschwemmungen in der Stadt und dem ganzen Land. Dieser Regen führt zu einem Zusammenbruch der britischen Gesellschaft. Auch nachdem es aufhört zu regnen, kehrt die Gesellschaft nicht schnell zur Normalität zurück, sondern sie begibt sich in die Welt der Apokalypse-Dystopien, in denen die Menschen sich in kleinen Gruppen zusammenrotten und gegenseitig umbringen. Faustrecht eben.

Nach der Geburt fahren die Frau und ihr Mann zuerst zu seinen Eltern, die etwas abgelegen auf dem Land leben. Als die Eltern des Mannes bei der Suche nach Nahrung getötet werden, begeben sich die Frau und ihr Mann auf eine Reise durch das Land. Zuerst zusammen, später getrennt und ohne eine Möglichkeit miteinander in Kontakt zu treten. Handy können nicht aufgeladen werden, das Internet und das Telefonnetz funktionieren nicht mehr; jedenfalls vermute ich das, weil sie es nicht benutzen.

Sie findet in einem Lager des Militärs, das mit Waffengewalt gegen Angriffe von Außen geschützt wird, ein Bett. Vor dem Lager trennen sie sich und er verschwindet in den Wäldern. Fortan taucht er nur noch in ihren Erinnerungen und in Visionen auf, in denen er tatenlos in der Landschaft herumsteht.

Weil ihr das Leben in dem Lager nicht gefällt, begibt sie sich mit einer anderen Frau auf den Weg zu anderen Gruppen, die anders organisiert sein sollen.

Vom Plot her ist „The End we start from“ eine typische Dystopie, die wie an einer Perlenkette ein Dystopie-Klischee an das nächste reiht. Nur dass hier eine Frau mit einem nur wenige Wochen altem Baby durch die postapokalyptische, sehr sumpfige Landschaft wandert. Das ist gut gemacht, aber in seiner Vorhersehbarkeit auch elend langweilig. Viel zu einfallslos werden die bekannten Stationen einer dystopischen Reisegeschichte abgehakt. Da helfen auch die atmosphärischen Bilder und die guten Schauspieler nicht.

Die Apokalypse selbst und warum Überschwemmungen eine Gesellschaft vollkommen zusammenbrechen lassen, wird nicht weiter erklärt. Das muss einfach so hingenommen werden.

Wenn man die Geschichte allerdings als eine leicht zu entschlüsselnde Metapher auf die Gefühle einer Frau während und nach ihrer Schwangerschaft sieht, dann ist das etwas anders. Dann ist das Dystopie-Gewand eine interessante Visualisierung ihrer Gefühle. Die Frau wandert allein durch eine feindliche Welt. Ihr Mann zieht sich schnell aus der gemeinsamen Kindererziehung zurück. Verschiedene Menschen geben ihr Ratschläge. Es ist ein einziger Alptraum, den sie allein durchleiden muss. Und den nur sie für sich beenden kann. Erst danach kann aus dem „ich“ ein „wir“ werden.

Diese Interpretation macht aus „The End we start from“ und seinem Ende, das, wie der Titel verrät, ein Anfang ist, einen deutlich interessanteren Film.

P. S.: Jodie Comers nächster Film startet bereits am 20. Juni. In Jeff Nichols‘ „The Bikeriders“ hat sie eine der Hauptrollen. Meine Besprechung des in den sechziger Jahren spielenden Biker-Dramas gibt es zum Kinostart.

The End we start from (The End we start from, Großbritannien 2024)

Regie: Mahalia Belo

Drehbuch: Alice Birch

LV: Megan Hunter: The End we start from, 2017 (Vom Ende an)

mit Jodie Comer, Joel Fry, Katherine Waterston, Gina McKee, Nina Sosanya, Mark Strong, Sophie Duval, Benedict Cumberbatch

Länge: 102 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „The End we start from“

Metacritic über „The End we start from“

Rotten Tomatoes über „The End we start from“

Wikipedia über „The End we start from“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 16. Februar: 1917

Februar 15, 2024

RTL II, 20.15

1917 (1917, USA 2019)

Regie: Sam Mendes

Drehbuch: Sam Mendes, Krysty Wilson-Cairns

Während des Ersten Weltkriegs müssen zwei britische Soldaten einem anderen Bataillon eine wichtige Botschaft über die Pläne der deutschen Armee überbringen. Der Weg führt durchs Feindgebiet.

Atemberaubend als Quasi-One-Take inszenierter Kriegsfilm.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit George MacKay, Dean-Charles Chapman, Mark Strong, Andrew Scott, Richard Madden, Claire Duburcy, Colin Firth, Benedict Cumberbatch, Daniel Mays, Colin Firth, Nabhaan Rizwan, Jamie Parker, Adrian Scarborough

Wiederholung: Samstag, 17. Februar, 03.15 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über „1917“

Metacritic über „1917“

Rotten Tomatoes über „1917“

Wikipedia über „1917“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Sam Mendes’ James-Bond-Films „Skyfall“ (Skyfall, GB/USA 2012)

Meine Besprechung von Sam Mendes’ James-Bond-Film “Spectre” (Spectre, USA/GB 2015)

Meine Besprechung von Sam Mendes‘ „1917“ (1917, USA 2019)

Meine Besprechung von Sam Mendes‘ „Empire of Light“ (Empire of Light, Großbritannien 2022)

 


TV-Tipp für den 28. Januar: Der Mann, der niemals lebte

Januar 27, 2024

Arte, 21.50

Der Mann, der niemals lebte (Body of Lies, USA 2008)

Regie: Ridley Scott

Drehbuch: William Monahan

LV: David Ignatius: Body of Lies, 2007 (Der Mann, der niemals lebte)

CIA-Agent Roger Ferris fahndet im Nahen Osten nach einer islamistischen Terrorzelle. Als sie nicht weiterkommen, hecken Ferris und sein in Washington, D. C., sitzender Chef einen verwegenen Plan aus.

Okayer, schrecklich ausgewogener, realistischer Polit-Thriller, bei dem man nie den Eindruck los wird, dass hier alle unter ihren Möglichkeiten bleiben. Außerdem ist das Ende enttäuschend.

David Ignatius gefällt die Verfilmung.

mit Leonardo DiCaprio, Russell Crowe, Mark Strong, Oscar Isaac

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Der Mann, der niemals lebte“

Wikipedia über „Der Mann, der niemals lebte“ (deutsch, englisch)

Hollywood Hills: Interview mit David Ignatius über die Verfilmung (Teil 1, Teil 2)

Meine Besprechung von Ridley Scotts “Prometheus” (Prometheus, USA 2012)

Meine Besprechung von Ridley Scotts “Exodus – Götter und Könige (Exodus – Gods and Kings, USA 2014)

Meine Besprechung von Ridley Scotts „Der Marsianer – Rettet Mark Watney“ (The Martian, USA 2015)

Meine Besprechung von Ridley Scotts „Alien: Covenant“ (Alien: Covenant, USA 2017)

Meine Besprechung von Ridley Scotts „Alles Geld der Welt“ (All the Money in the World, USA 2017)

Meine Besprechung von Ridley Scotts „The Last Duel“ (The Last Duel, USA 2021)

Meine Besprechung von Ridley Scotts „House of Gucci“ (House of Gucci, USA 2021)

Meine Besprechung von Ridley Scotts „Napoleon“ (Napoleon, USA 2023)


TV-Tipp für den 27. November: Dame, König, As, Spion

November 26, 2023

NDR, 23.15

Dame, König, As, Spion (Tinker, Tailor, Soldier, Spy, Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2011)

Regie: Tomas Alfredson

Drehbuch: Bridget O’Connor, Peter Straughan

LV: John le Carré: Tinker, Tailer, Soldier, Spy, 1974 (Dame, König, As, Spion)

Wer ist der Maulwurf im britischen Geheimdienst? George Smiley sucht den für die Sowjetunion arbeitenden Verräter.

Grandiose Verfilmung des verschachelten Agententhrillers von John le Carré.

mit Gary Oldman, Colin Firth, Tom Hardy, John Hurt, Toby Jones, Mark Strong, Benedict Cumberbatch, Ciarán Hinds, David Dencik, Simon McBurney, Kathy Burke, Stephen Graham, Svetlana Khodchenkova, John le Carré (Komparse bei der MI6-Silvesterfeier; also genau aufpassen)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Dame, König, As, Spion“

Wikipedia über die Verfilmung „Dame, König, As, Spion“ (deutsch, englisch)

Homepage von John le Carré

seine Romane

Meine Besprechung von John le Carrés „Schatten von gestern“ (Call for the Dead, 1961)

Meine Besprechung von John le Carrés „Ein Mord erster Klasse“ (A Murder of Quality, 1962)

Meine Besprechung von John le Carrés „Geheime Melodie“ (The Mission Song, 2006)

Meine Besprechung von John le Carrés “Marionetten (A most wanted man, 2008)

Meine Besprechung von John le Carrés “Verräter wie wir” (Our kind of traitor, 2010)

Meine Besprechung von John le Carrés “Empfindliche Wahrheit” (A delicate truth, 2013)

Meine Besprechung von John le Carrés „Das Vermächtnis der Spione“ (A Legacy of Spies, 2017)

Meine Besprechung von John le Carrés „Federball“ (Agent running in the Field, 2019)

Meine Besprechung von John le Carrés „Silverview“ (Silverview, 2021)

neuere le-Carré-Verfilmungen

Meine Besprechung der John-le-Carré-Verfilmung “Bube, Dame, König, Spion” (Tinker, Tailor, Soldier, Spy, Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2011)

Meine Besprechung der John-le-Carré-Verfilmung “A most wanted man” (A most wanted man, Deutschland/Großbritannien 2014) und der DVD

Meine Besprechung der John-le-Carré-Verfilmung „Verräter wie wir“ (Our Kind of Traitor, Großbritannien 2016)

Meine Besprechung der ersten beiden Episoden von Susanne Biers „The Night Manager“ (The Night Manager, Großbritannien/USA 2016) und der gesamten Miniserie

Mein Nachruf auf John le Carré

John le Carré in der Kriminalakte

Meine Besprechung von Tomas Alfredsons John-le-Carré-Verfilmung “Bube, Dame, König, Spion” (Tinker, Tailor, Soldier, Spy, Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2011)

Meine Besprechung von Tomas Alfredsons Jo-Nesbø-Verfilmung „Schneemann“ (The Snowman, USA 2017)


TV-Tipp für den 6. Juli: Robin Hood

Juli 5, 2023

ZDFneo, 23.00

Robin Hood (Robin Hood, USA/Großbritannien 2010)

Regie: Ridley Scott

Drehbuch: Brian Helgeland

Ridley Scotts Interpretation der allseits bekannten Geschichte von Robin Hood.

mit Russell Crowe, Cate Blanchett, William Hurt, Max von Sydow, Matthew MacFadyen, Mark Strong, Oscar Isaac, Léa Seydoux, Scott Grimes, Danny Huston

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Robin Hood“

Wikipedia über „Robin Hood“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Ridley Scotts “Prometheus” (Prometheus, USA 2012)

Meine Besprechung von Ridley Scotts “Exodus – Götter und Könige (Exodus – Gods and Kings, USA 2014)

Meine Besprechung von Ridley Scotts “Der Marsianer – Rettet Mark Watney” (The Martian, USA 2015)

Meine Besprechung von Ridley Scotts „Alien: Covenant“ (Alien: Covenant, USA 2017)

Meine Besprechung von Ridley Scotts „Alles Geld der Welt“ (All the Money in the World, USA 2017)

Meine Besprechung von Ridley Scotts „The Last Duel“ (The Last Duel, USA 2021)

Meine Besprechung von Ridley Scotts „House of Gucci“ (House of Gucci, USA 2021)

Ridley Scott in der Kriminalakte


Neu im Kino/Filmkritik: „Tár“ – euphorische Kritiken, viele Preise und bald auch einige Oscars?

März 3, 2023

Neben Steven Spielbergs „Die Fabelmans“ (der nächste Woche in Deuschland anläuft) ist Todd Fields „Tár“ der Film, der international schon seit Monaten allgemein abgefeiert und diskutiert wird. Außerdem steht das Drama, neben „Die Fabelmanns“, auf etlichen Nominierungslisten. So sind beide Filme in den Kategorien bester Film, beste Regie und bestes Drehbuch für den Oscar nominiert. Cate Blanchett ist als beste Hauptdarstellerin nominiert. Ebenso Michelle Williams für ihr Spiel in „Die Fabelmans“.

Blanchett spielt Lydia Tár, eine hochgelobte, international geachtete und bekannte Dirigentin, Pianistin, Komponistin und, mit verschiedenen öffentlichkeitswirksamen Aktionen und Engagements, eine hoch respektierte Person der Klassikwelt und des öffentlichen Lebens. Sie ist auch die erste Chefdirigentin eines großen deutschen Orchesters.

Jetzt will sie Gustav Mahlers Fünfte Sinfonie mit ihrem Orchester, den Berliner Philharmoniker, neu interpretieren und aufnehmen. Dann hätte sie mit einem Orchester alle Mahler-Sinfonien aufgenommen. Diese Proben für das Stück bilden über einen großen Teil des fast dreistündigen Films einen roten Faden, der all die Episoden und Ereignisse aus dem Leben der Dirigentin zusammenhält. Mit der Aufführung der Mahler-Interpretation könnte der Film dann zu Ende sein. Aber nach der aus dem Ruder laufenden Premiere in Berlin folgt nicht der Abspann, sondern ein vollkommen neuer Abschnitt aus Lydia Társ Leben. Dieser Teil ist deutlich schwächer, viel zu lang geraten und letztendlich, vor allem in der Länge, überflüssig.

Bis zur Aufführung ihrer Mahler-Interpretation in Berlin erzählt Field, wie Lydia Tár arbeitet und wie sie mit anderen Menschen umgeht. Sie ist, das wird schnell klar, ein egozentrischer, andere Menschen hemmungslos manipulierender Mensch, der sich seiner Macht bewusst ist und sie jederzeit bedenkenlos bei der Arbeit und im Privatleben einsetzt und dabei auch Berufliches und Privates miteinander vermischt. So lebt sie in einer festen Beziehung mit ihrer Konzertmeisterin Sharon Goodnow (Nina Hoss) und ihrer Adoptivtochter lebt. Trotzdem hat sie keine Probleme damit, bei der Arbeit Affären zu beginnen, aus denen mehr entstehen kann. Tár ist ein Ego-Shooter und das weibliche Pendant zu einem Alpha-Mann.

Das ging über viele Jahre gut. Doch jetzt, zwischen den hohen Ansprüchen an sich selbst und dem veränderten Klima zeigen sich erste Risse. Denn die Zeit, als unter dem Label „Geniekult“ alles akzeptiert wurde, ist vorbei.

Field präsentiert dies in einer Abfolge von Szenen, die auf den ersten Blick einfach nur eine Abfolge ziemlich unverbundener Ereignisse zwischen der Ankündigung einer Mahler-Interpretation und der Aufführung dieser Interpretation sind.

Erst bei der Premiere in Berlin fügen sich die einzelnen, sich teilweise quälend lang hinziehenden Szenen zu einem Gesamtbild zusammen und es gibt rückblickend zwei beeindruckend konsequent durchgezogene Spannungsbögen. Der eine erzählt, quasi als Horrorfilm, den Zusammenbruch einer Künstlerin. Der andere erzählt von Macht, wie sie angewendet wird, welche Auswirkungen das auf die manipulierten Betroffenen hat (die teils selbst Täterinnen sind) und wie eben dieses Herrschaftssystem immer stärker gefährdet ist. Denn Tár erkennt zwischen #metoo, Cancel Culture und neuen Ansprüchen und Sensibilitäten von Minderheiten und Betroffene nicht mehr, wo und wie ihre Position gefährdet ist. Auch weil die Betroffenen, vermeintlich und echt, manchmal vielleicht auch übersensibel, sich zu Wort melden. Andere Betroffene spielen das Spiel mit. Und Regisseur Todd Field hält sich mit allzu eindeutigen Bewertungen zurück.

Dieser Teil der Charakterstudie ist, wie eine Symphonie, ein in sich geschlossenes Werk, das in einem kurzen Zeitraum (den Proben) an einem Ort (Berlin) spielt. Daran schließt sich die, nun, Zugabe an. Sie ist ein in Asien spielendes Potpourri, das man genausogut hätte weglassen oder, wenn man unbedingt einen „Was danach geschah“-Epilog möchte, auf ein, zwei Minuten hätte kürzen können.

Durch seine Machart ist „Tár“ ein sehr sperriges, oft dröges, deutlich zu lang geratenes Arthaus-Psychodrama mit vielen Berlin-Bildern, einem satirisch überspitzten Einblick in den Klassik-Betrieb, viel klassischer Musik und einer schauspielerischen Tour de Force für Cate Blanchett, die hier ein ziemliches Ekelpaket spielt.

Tár (Tár, USA 2022

Regie: Todd Field

Drehbuch: Todd Field

mit Cate Blanchett, Nina Hoss, Noémie Merland, Adam Gopnik, Julian Glover, Mark Strong, Sophie Kauer, Allan Corduner, Marie-Lou Sellem, Leonard Bernstein, Johann von Bülow

Länge: 159 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Filmportal über „Tár“

Moviepilot über „Tár“

Metacritic über „Tár“

Rotten Tomatoes über „Tár“

Wikipedia über „Tár“ (deutsch, englisch)

In den vergangenen Monaten gab es zahlreiche Q&As zum Film mit Regisseur/Autor Todd Field, Hauptdarstellerin Cate Blanchett und weiteren am Film beteiligten Personen wie Nina Hoss (die Freundin von Lydia Tár im Film) und der Komponistin Hildur Guðnadóttir. Hier die „New York Film Festival“-Pressekonferenz:


TV-Tipp für den 30. Dezember: The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben

Dezember 29, 2022

One, 20.15

The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben (The Imitation Game, USA/Großbritannien 2014)

Regie: Morten Tyldum

Drehbuch: Graham Moore

LV: Andrew Hodges: Alan Turing: The Enigma, 1983 (Alan Turing – Enigma)

Hübsch verschachteltes Biopic, getarnt als gediegenes Thrillerdrama, über den genialen Mathematiker Alan Turing, der den Enigma-Code der Nazis entschlüsselte,

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung (mit der TIFF-Pressekonferenz und einem Interview mit den beiden Hauptdarstellern).

mit Benedict Cumberbatch, Keira Knightley, Matthew Goode, Mark Strong, Rory Kinnear, Charles Dance, Allen Leech, Matthew Beard, Alex Lawther

Hinweise

Moviepilot über „The Imitation Game“

Metacritic über „The Imitation Game“

Rotten Tomatoes über „The Imitation Game“

Wikipedia über „The Imitation Game“ (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood über „The Imitation Game“

Meine Besprechung von Morten Tyldums „Headhunters“ (Hodejegerne, Norwegen/Deutschland 2011)

Meine Besprechung von Morten Tyldums „The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben“ (The Imitation Game, USA/Großbritannien 2014)

Meine Besprechung von Morton Tyldums „Passengers“ (Passengers, USA 2016)


TV-Tipp für den 23. November: Dame, König, Ass, Spion

November 22, 2022

Arte, 20.15

Dame, König, As, Spion (Tinker, Tailor, Soldier, Spy, Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2011)

Regie: Tomas Alfredson

Drehbuch: Bridget O’Connor, Peter Straughan

LV: John le Carré: Tinker, Tailer, Soldier, Spy, 1974 (Dame, König, As, Spion)

Wer ist der Maulwurf im britischen Geheimdienst? George Smiley sucht den für die Sowjetunion arbeitenden Verräter.

Grandiose Verfilmung des verschachelten Agententhrillers von John le Carré.

mit Gary Oldman, Colin Firth, Tom Hardy, John Hurt, Toby Jones, Mark Strong, Benedict Cumberbatch, Ciarán Hinds, David Dencik, Simon McBurney, Kathy Burke, Stephen Graham, Svetlana Khodchenkova, John le Carré (Komparse bei der MI6-Silvesterfeier; also genau aufpassen)

Wiederholung: Montag, 28. November, 14.15 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Dame, König, As, Spion“

Wikipedia über die Verfilmung „Dame, König, As, Spion“ (deutsch, englisch)

Homepage von John le Carré

seine Romane

Meine Besprechung von John le Carrés „Schatten von gestern“ (Call for the Dead, 1961)

Meine Besprechung von John le Carrés „Ein Mord erster Klasse“ (A Murder of Quality, 1962)

Meine Besprechung von John le Carrés „Geheime Melodie“ (The Mission Song, 2006)

Meine Besprechung von John le Carrés “Marionetten (A most wanted man, 2008)

Meine Besprechung von John le Carrés “Verräter wie wir” (Our kind of traitor, 2010)

Meine Besprechung von John le Carrés “Empfindliche Wahrheit” (A delicate truth, 2013)

Meine Besprechung von John le Carrés „Das Vermächtnis der Spione“ (A Legacy of Spies, 2017)

Meine Besprechung von John le Carrés „Federball“ (Agent running in the Field, 2019)

Meine Besprechung von John le Carrés „Silverview“ (Silverview, 2021)

neuere le-Carré-Verfilmungen

Meine Besprechung der John-le-Carré-Verfilmung “Bube, Dame, König, Spion” (Tinker, Tailor, Soldier, Spy, Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2011)

Meine Besprechung der John-le-Carré-Verfilmung “A most wanted man” (A most wanted man, Deutschland/Großbritannien 2014) und der DVD

Meine Besprechung der John-le-Carré-Verfilmung „Verräter wie wir“ (Our Kind of Traitor, Großbritannien 2016)

Meine Besprechung der ersten beiden Episoden von Susanne Biers „The Night Manager“ (The Night Manager, Großbritannien/USA 2016) und der gesamten Miniserie

Mein Nachruf auf John le Carré

John le Carré in der Kriminalakte

Meine Besprechung von Tomas Alfredsons Jo-Nesbø-Verfilmung „Schneemann“ (The Snowman, USA 2017)


TV-Tipp für den 21. Januar: Kingsman: The Secret Service

Januar 20, 2022

Pro 7, 20.15

Kingsman: The Secret Service (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)

Regie: Matthew Vaughn

Drehbuch: Jane Goldman, Matthew Vaughn

LV: Mark Millar/Dave Gibbons: Secret Service, 2012/2013 (Secret Service)

High-Tech-Genie Valentine hat einen teuflischen Plan, um die Weltbevölkerung radikal zu verkleinern. Ein Job für die Kingsman, einer ultrageheimen globalen Agentenorganisation, die ihr Quartier sehr stilbewusst in einem noblen britischen Herenbekleidungsgeschäft hat. Dort ist, nach dem Tod eines Agenten, ein Job vakant. Kingsman Harry Hart schlägt Gary „Eggsy“ Unwin, einen kleinkriminellen Taugenichts aus der Unterschicht, als künftiges Mitglied vor. Man müsse schließlich mit der Zeit gehen.

Grandiose, witzige, äußerst stilbewusste, vespielte und auch sehr brutale Liebeserklärung an die alten James-Bond-Filme, die mit einem ordentlichen Portion Comic-Ästhetik ins 21. Jahrhundert geholt werden.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Colin Firth, Samuel L. Jackson, Mark Strong, Taron Egerton, Michael Caine, Sofia Boutella

Wiederholung: Samstag, 22. Januar, 01.00 Uhr (Taggenau!)

Die Vorlage

Mark Millar/Dave Gibbons: Secret Service

(übersetzt von Claudia Fliege)

Panini, 2013

172 Seiten

19,99 Euro

Originalausgabe

Secret Service # 1- 6

Millarworld, Juni 2012 – April 2013

Hinweise

Moviepilot über „Kingsman“

Metacritic über „Kingsman“

Rotten Tomatoes über „Kingsman“

Wikipedia über „Kingsman“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Mark Millar/Dave Gibbons‘ „Secret Service“ (Secret Service # 1- 6, Juni 2012 – April 2013)

Meine Besprechung von Rob Williams/Simon Frasers „Kingsman: Jagd auf Red Diamond“ (Kingsman: The Red Diamond # 1 – 6, September 2017 – Februar 2018)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns Mark-Millar-Verfilmung „Kingsman: The Secret Service“ (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns „Kingsman: The Golden Circle“ (Kingsman: The Golden Circle, USA 2017)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns „The King’s Man – The Beginning“ (The King’s Man, USA/Großbritannien 2021)


TV-Tipp für den 27. Dezember (+ Buchbesprechung + Neuigkeiten): Kingsman: The Secret Service

Dezember 26, 2020

Pro 7, 20.15

Kingsman: The Secret Service (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)

Regie: Matthew Vaughn

Drehbuch: Jane Goldman, Matthew Vaughn

LV: Mark Millar/Dave Gibbons: Secret Service, 2012/2013 (Secret Service)

High-Tech-Genie Valentine hat einen teuflischen Plan, um die Weltbevölkerung radikal zu verkleinern. Ein Job für die Kingsman, einer ultrageheimen globalen Agentenorganisation, die ihr Quartier sehr stilbewusst in einem noblen britischen Herenbekleidungsgeschäft hat. Dort ist, nach dem Tod eines Agenten, ein Job vakant. Kingsman Harry Hart schlägt Gary „Eggsy“ Unwin, einen kleinkriminellen Taugenichts aus der Unterschicht, als künftiges Mitglied vor. Man müsse schließlich mit der Zeit gehen.

Grandiose, witzige, äußerst stilbewusste, vespielte und auch sehr brutale Liebeserklärung an die alten James-Bond-Filme, die mit einem ordentlichen Portion Comic-Ästhetik ins 21. Jahrhundert geholt werden.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Colin Firth, Samuel L. Jackson, Mark Strong, Taron Egerton, Michael Caine, Sofia Boutella

Wiederholung: Montag, 28. Dezember, 01.00 Uhr (Taggenau! – Und dann wahrscheinlich ungekürzt)

Die Vorlage

Mark Millar/Dave Gibbons: Secret Service

(übersetzt von Claudia Fliege)

Panini, 2013

172 Seiten

19,99 Euro

Originalausgabe

Secret Service # 1- 6

Millarworld, Juni 2012 – April 2013

Mehr von Eggsy

Jagd auf Red Diamond“ ist schon vor einiger Zeit erschienen und mein ursprünglicher Plan war, den von Rob Williams (Autor) und Simon Fraser (Zeichner) geschriebenen Comic im Zusammenhang mit dem neuen „Kingsman“-Film zu besprechen.

In dem Comic ist Eggsy inzwischen ein Kingsman. Aber nachdem er bei seinem letzten Einsatz den Duke of Edinburgh verprügelte, wird er beurlaubt. Kurz darauf gibt es ein Lebenszeichen des genialen Hacker Alias und weil gerade alle anderen Kingsman-Agenten im Einsatz sind, kehrt Eggsy zurück. Als er den Hacker schnappt, erfährt er, dass Red Diamond mit einem Virus alle Computer abschalten und so die vordigitale Welt wieder zurückholen will.

Williams und Fraser knüpfen gelungen an den Comic „Secret Service“ von Mark Millar und Dave Gibbons, der die Vorlage für Matthew Vaughns Film war, an. „Jagd auf Red Diamond“ ist ein schöner Spaß und eine gelungene Überbrückung für die Fans der Kingsman.

Rob Williams/Simon Fraser: Kingsman: Jagd auf Red Diamond

(übersetzt von Bernd Kronsbein)

Panini, 2019

156 Seiten

17 Euro

Originalausgabe

Kingsman: The Red Diamond # 1 – 6

September 2017 – Februar 2018

Demnächst im „Kingsman“-Universum

Eigentlich sollte der dritte „Kingsman“-Film bereits vor einigen Monaten im Kino laufen. Daraus wurde nichts. Jetzt soll „The King’s Man – The Beginning“ am 11. März 2021 starten; was ich für einen seh ambitionierten Starttermin halte. Ich gehe eher von einem Start Ende März oder im April aus.

Über den Inhalt ist nur bekannt, dass er eine Geschichte aus den Anfängen der „Kingsman“ erzählt. Mit viel Action, Explosionen, großer Starbesetzung und wieder von Matthew Vaughn inszeniert.

Außerdem sind geplant: ein dritter regulärer „Kingsman“-Film (der damit an „The Secret Service“ und „The Golden Circle“ anschließt, ein Film mit den „Statesman“, der aus dem zweiten „Kingsman“-Film „The Golden Circle“ bekannten US-amerikanischen Bruderorganisation, und eine achtstündige TV-Miniserie.

Da fehlt eigentlich nur noch eine Romanserie.

The King’s Man – The Beginning (Großbritannien/USA 2021)

Regie: Matthew Vaughn

Drehbuch: Matthew Vaughn, Karl Gajdusek (nach einer Geschichte von Matthew Vaughn)

mit Harris Dickinson, Gemma Arterton, Matthew Goode, Aaron Taylor-Johnson, Ralph Fiennes, Stanley Tucci, Charles Dance, Daniel Brühl, Djimon Hounsou, Rhys Ifans, Tom Hollander, Alexandra Maria Lara

Hinweise

Britische Homepage zum Film

Moviepilot über „Kingsman“

Metacritic über „Kingsman“

Rotten Tomatoes über „Kingsman“

Wikipedia über „Kingsman“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns Mark-Millar-Verfilmung „Kingsman: The Secret Service“ (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns „Kingsman: The Golden Circle“ (Kingsman: The Golden Circle, USA 2017)

Homepage von Mark Millar

Meine Besprechung von Mark Millar/J. G. Jones‘ „Wanted (Mark Millar Collection 1)“ (Wanted # 1 – 6, Dezember 2003 – Februar 2005)

Meine Besprechung von Mark Millar/Steve McNivens „Nemesis“ (Nemesis, 2010/2011)

Meine Besprechung von Mark Millar/Grant Morrisons “Vampirella: Heiliger Krieg (Master Series 1)”

Meine Besprechung von Mark Millar/Steve McNivens „Wolverine: Old Man Logan“ (Old Man Logan, 2008/2009)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Kick-Ass 2 (Band 1)“ (Kick-Ass 2 – Issue 1 – 4, Dezember 2010 – November 2011)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Kick-Ass 2 (Band 2)“ (Kick-Ass 2 – Issue 5 – 7, Januar – Mai 2012)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Hit-Girl – Kick-Ass 2: Die Vorgeschichte“ (Hit-Girl, Issue 1 – 5, August 2012 – April 2013)

Meine Besprechung von Mark Millar/Leinil Yus „Superior – Band 2“ (Superior, Issue 5 – 7, Dezember 2011 – März 2012)

Meine Besprechung von Mark Millar/Dave Gibbons‘ „Secret Service“ (Secret Service # 1- 6, Juni 2012 – April 2013)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita jr. „Kick-Ass 3 – Band 1“ (Kick-Ass 3, # 1 – 5, Juli 2013 – Januar 2014)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita jr. „Kick-Ass 3 – Band 2“ (Kick-Ass 3 – # 6 – 7, April – August 2014)

Meine Besprechung von Mark Millar/Leinil Yu/Nacho Vigalondos (Co-Autor/Drehbuch) „Super Croocks – Band 1: Der Coup“ (Super Crooks # 1 – 4, 2012)

Meine Besprechung von Jeff Wadlows Mark-Millar-Verfilmung „Kick-Ass 2“ (Kick-Ass 2, USA 2013)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns Mark-Millar-Verfilmung „Kingsman: The Secret Service“ (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)

Meine Besprechung von Mark Millar/Dave Johnson/Kilian Plunketts „Genosse Superman (Mark Millar Collection 4)“ (Superman: Red Son # 1 – 3, 2003)

Meine Besprechung von Mark Millar/Rafael Albuquerque/Dave McCaigs „Huck – Held wider Willen“ (Huck # 1 – 6, November 2015 – April 2016)

Meine Besprechung von Mark Millar/Stuart Immonens „Empress“ (Empress # 1 – 7, Juni 2016 – Januar 2017)

Meine Besprechung von Mark Millar/Greg Capullos „Reborn“ (Reborn # 1 – 6, Oktober 2016 – Juni 2017)

Meine Besprechung von Mark Millar/Olivier Coipels „The Magic Order“ (The Magic Order # 1 – 6, 2018/2019)

Mein Besprechung von Mark Millar/Wilfredo Torres‘ „Jupiter’s Circle“ (Jupiter’s Circle # 1 – 6, 2015; Jupiter’s Circle 2 # 1 – 6, 2015/2016)

Meine Besprechung von Mark Millar/Ricardo Lopez Ortiz‘ „Hit-Girl in Kolumbien“ (Hit-Girl (2018) # 1 – 4, 2018)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita Jr. „Kick-Ass: Frauenpower“ (Kick-Ass (2018) # 1 – 6, 2018)

Meine Besprechung von Mark Millar/Rafael Albuquerques „Prodigy: Die böse Erde“ (Prodigy: The evil earth # 1 – 6, 2019)

Meine Besprechung von Mark Millar/Simone Bianchis „Sharkey the Bounty Hunter – Krawall im All“ (Sharkey the Bounty Hunter # 1 – 6, 2020)


TV-Tipp für den 12. Dezember: Oliver Twist

Dezember 11, 2020

Servus TV, 20.15

Oliver Twist (Oliver Twist, Frankreich/Großbritannien/Tschechien 2005)

Regie: Roman Polański

Drehbuch: Ronald Harwood

LV: Charles Dickens: Oliver Twist or, The Parish Boy’s Progress, 1837 – 1839 (Fortsetzungsroman) (Oliver Twist)

Roman Polanskis düstere Version von Charles Dickens‘ mehrfach verfilmtem Roman „Olilver Twist“. Erzählt wird die Geschichte des Waisenjungen Oliver Twist, der als Zehnjähriger im viktorianischen London Fagin trifft. Fagin macht ihn zum Taschendieb.

mit Barney Clark, Ben Kingsley, Jamie Foreman, Harry Eden, Leanne Rowe, Mark Strong, Edward Hardwicke

Wiederholung: Sonntag, 13. Dezember, 00.25 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Oliver Twist“

Wikipedia über „Oliver Twist“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Roman Polanskis „Der Ghostwriter“ (The Ghost Writer, Frankreich/Deutschland/Großbritannien 2010)

Meine Besprechung von Roman Polanskis “Venus im Pelz” (La Vénus á la Forrure, Frankreich/Polen 2013)

Meine Besprechung von Roman Polanskis „Nach einer wahren Geschichte“ (D’après une histoire vraie, Frankreich 2017)

Meine Besprechung von Roman Polanskis „Intrige“ (J’accuse, Frankreich/Italien 2019)


Neu im Kino/Filmkritik: „1917“, ein normaler Tag an der Westfront

Januar 16, 2020

Ohne Schnitt und in Echtzeit ist „1917“ nicht erzählt. Immerhin beginnt die in zwei Stunden Filmzeit erzählte Geschichte am helllichten Tag und endet am nächsten Tag. Ebenfalls tagsüber. Außerdem müssten die beiden britischen Soldaten, die eine wichtige Botschaft über die Pläne der deutschen Armee an ein anderes Bataillon überbringen sollen, solche Torturen durchstehen, dass es ein Wunder ist, wie sie all die Kämpfe, Stürze, Explosionen und einen Sturz in einen reißenden Fluss unverletzt überleben. Wobei, das sei gesagt, ein Soldat stirbt auf dem Weg.

Sam Mendes‘ erzählt die von Erzählungen seines Großvaters und anderer Soldaten, die im Ersten Weltkrieg kämpften, inspirierte Geschichte in mehreren langen Plansequenzen, die sich nahtlos aneinander fügen. Meistens dienen Türen, dunkle Ein- und Durchgänge und im Weg stehende Gegenstände als Übergang von einer zur nächsten Sequenz. Das nimmt dem Drama nichts von seiner inszenatorischen Brillanz. Die Kamera schwebt schwerelos durch Schützengräben, über das Niemandsland, durch eine Ruinenstadt, einen reißenden Fluss, Felder und Wälder, in denen Soldaten lagern.

Damit dies gelang, war viel Vorarbeit nötig. Detailreiche Sets, in denen die Kamera sich in jede Richtung bewegen konnte, wurden errichtet. Die einzelnen Bewegungen von Kamera, Schauspielern und Crew wurden über mehrere Monate geplant und geprobt.

Für den Film mussten große Sets errichtet werden, durch die die Kamera sich frei bewegen und auch um die eigene Achse drehen konnte, ohne dass die Illusion zerstört wird. Roger Deakins, der für „Blade Runner 2049“ seinen schon lange überfällige Oscar-Auszeichnung erhielt und schon mehrmals mit Mendes zusammen arbeitete, fand beeindruckende Bildkompositionen. Unter anderem wenn die Lance Corporals Schofield (George MacKay) und Blake (Dean-Charles Chapman) durch das matschige mit Stacheldraht und Leichen übersäte Niemandsland zwischen den Schützengräbern der Kriegsparteien schleichen oder wenn Schofield in der Nacht durch eine von Bomben und Feuer erleuchtete Ruinenstadt läuft.

Das ist alles so elegant inszeniert, dass man niemals die fehlenden Schnitte bemerkt. Am Ende kann man sich nicht vorstellen, dass sich irgendwann irgendjemand „1917“ in einer konventionellen Inszenierung gewünscht haben könnte.

Konventionell ist dagegen die Filmgeschichte von zwei Soldaten, die auf eine gefährliche Mission geschickt werden, einigen Offizieren und vielen gesichtslosen Soldaten begegnen und selbst wenn sie am Ende ihren Auftrag irgendwie erfüllen, ändern sie am Kriegsverlauf nichts. Schließlich sind sie nur einfache Soldaten. Die Befehle werden von anderen Männern gegeben. Dieses Hohelied auf den tapferen einfachen Soldaten wurde schon oft erzählt. „1917“ fügt dem, bei aller Begeisterung über das Drama, nichts Wesentliches bei.

Weltweit bekannt wurde Sam Mendes als Regisseur der James-Bond-Filme „Skyfall“ und „Spectre“. Davor inszenierte er die Satire „American Beauty“, den Gangsterfilm „Road to Perdition“ und den Kriegsfilm „Jarhead“.

Am Montag erhielt „1917“ zehn Oscar-Nominierunge. Mindestens die Preise für besten Film („1917“ ist der prototypische Oscar-Preisträger), Kamera (Roger Deakins) und Regie sollten drin sein. Die Golden Globes für den besten Film und die beste Regie hat er schon erhalten. Neben bis jetzt über siebzig weiteren Preisen und viel berechtigtes Kritikerlob.

1917 (1917, USA 2019)

Regie: Sam Mendes

Drehbuch: Sam Mendes, Krysty Wilson-Cairns

mit George MacKay, Dean-Charles Chapman, Mark Strong, Andrew Scott, Richard Madden, Claire Duburcy, Colin Firth, Benedict Cumberbatch, Daniel Mays, Colin Firth, Nabhaan Rizwan, Jamie Parker, Adrian Scarborough

Länge: 119 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Facebook-Seite zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „1917“

Metacritic über „1917“

Rotten Tomatoes über „1917“

Wikipedia über „1917“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Sam Mendes’ James-Bond-Films „Skyfall“ (Skyfall, GB/USA 2012)

Meine Besprechung von Sam Mendes’ James-Bond-Film “Spectre” (Spectre, USA/GB 2015)

Einige Blicke hinter die Kulissen

 


TV-Tipp für den 16. November: Die Erfindung der Wahrheit

November 15, 2019

Vox, 20.15

Die Erfindung der Wahrheit (Miss Sloane, Frankreich/USA 2016)

Regie: John Madden

Drehbuch: Jonathan Perera

Miss Sloane (Jessica Chastain gewohnt überzeugend) ist in Washington eine Top-Lobbyistin. Als sie strengere Waffengesetze blockieren soll, wechselt sie die Seiten. Ihre früheren Auftraggeber sind davon nicht begeistert und die Schlacht der Lobbyisten beginnt.

Als Porträt von „Miss Sloane“ funktioniert „Die Erfindung der Wahrheit“ gut. Als Polit-Thriller lässt einen der kühle, in den entscheidenden Momenten zu naive und zu plakative Film dann doch etwas unbefriedigt zurück. Trotz überraschender Enthüllungen und langfristig angelegter Fallen und Finten.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Jessica Chastain, Mark Strong, John Lithgow, Alison Pill, Gugu Mbatha-Raw, Michael Stuhlbarg, Sam Waterston, Jake Lacey

Hinweise

Moviepilot über „Die Erfindung der Wahrheit“

Metacritic über „Die Erfindung der Wahrheit“

Rotten Tomatoes über „Die Erfindung der Wahrheit“

Wikipedia über „Die Erfindung der Wahrheit“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von John Maddens Elmore-Leonard-Verfilmung „Killshot – Gnadenlose Jagd“ (Killshot, USA 2008)

Meine Besprechung von John Maddens „Eine offene Rechnung“ (The Debt, USA 2010) (ebenfalls mit Jessica Chastain)

Meine Besprechung von John Maddens „Die Erfindung der Wahrheit“ (Miss Sloane, Frankreich/USA 2016)


TV-Tipp für den 22. September: Kingsman: The Golden Circle

September 21, 2019

Pro 7, 20.15

Kingsman: The Golden Circle (Kingsman: The Golden Circle, USA 2017)

Regie: Matthew Vaughn

Drehbuch: Jane Goldman, Matthew Vaughn

LV: Mark Millar/Dave Gibbons: The Secret Service, 2012/2013 (Secret Service) (naja, eigentlich „Inspiration“)

Nachdem Bösewichter die Zentrale der Kingsman zerstörten, müssen die distinguierten britischen Agenten Eggsy und Merlin sich mit ihrer US-amerikanischen Partnerorganisation, den Statesman, deren Zentrale in Kentucky einer Whiskey-Destillerie ist, zusammentun.

TV-Premiere. Witzge, mit hundertvierzig Minuten zu lang geratene Agentenkomödie, mit einer chaotischen Story und viel Action, die um 20.15 Uhr wahrscheinlich in einer gekürzten Version gezeigt wird.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Taron Egerton, Julianne Moore, Colin Firth, Mark Strong, Channing Tatum, Halle Berry, Jeff Bridges, Pedro Pascal, Edward Holcroft, Elton John, Hanna Alström, Tom Benedict Knight, Michael Gambon, Sophie Cookson, Björn Granath, Lena Endre, Poppy Delevingne, Bruce Greenwood, Emily Watson

Wiederholung: Montag, 23. September, 01.15 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Kingsman: The Golden Circle“

Metacritic über „Kingsman: The Golden Circle“

Rotten Tomatoes über „Kingsman: The Golden Circle“

Wikipedia über „Kingsman: The Golden Circle“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns Mark-Millar-Verfilmung „Kingsman: The Secret Service“ (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns „Kingsman: The Golden Circle“ (Kingsman: The Golden Circle, USA 2017)

Homepage von Mark Millar

Meine Besprechung von Mark Millar/J. G. Jones‘ „Wanted (Mark Millar Collection 1)“ (Wanted # 1 – 6, Dezember 2003 – Februar 2005)

Meine Besprechung von Mark Millar/Steve McNivens „Nemesis“ (Nemesis, 2010/2011)

Meine Besprechung von Mark Millar/Grant Morrisons “Vampirella: Heiliger Krieg (Master Series 1)”

Meine Besprechung von Mark Millar/Steve McNivens „Wolverine: Old Man Logan“ (Old Man Logan, 2008/2009)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Kick-Ass 2 (Band 1)“ (Kick-Ass 2 – Issue 1 – 4, Dezember 2010 – November 2011)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Kick-Ass 2 (Band 2)“ (Kick-Ass 2 – Issue 5 – 7, Januar – Mai 2012)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Hit-Girl – Kick-Ass 2: Die Vorgeschichte“ (Hit-Girl, Issue 1 – 5, August 2012 – April 2013)

Meine Besprechung von Mark Millar/Leinil Yus „Superior – Band 2“ (Superior, Issue 5 – 7, Dezember 2011 – März 2012)

Meine Besprechung von Mark Millar/Dave Gibbons‘ „Secret Service“ (Secret Service # 1- 6, Juni 2012 – April 2013)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita jr. „Kick-Ass 3 – Band 1“ (Kick-Ass 3, # 1 – 5, Juli 2013 – Januar 2014)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita jr. „Kick-Ass 3 – Band 2“ (Kick-Ass 3 – # 6 – 7, April – August 2014)

Meine Besprechung von Mark Millar/Leinil Yu/Nacho Vigalondos (Co-Autor/Drehbuch) „Super Croocks – Band 1: Der Coup“ (Super Crooks # 1 – 4, 2012)

Meine Besprechung von Jeff Wadlows Mark-Millar-Verfilmung „Kick-Ass 2“ (Kick-Ass 2, USA 2013)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns Mark-Millar-Verfilmung „Kingsman: The Secret Service“ (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)

Meine Besprechung von Mark Millar/Dave Johnson/Kilian Plunketts „Genosse Superman (Mark Millar Collection 4)“ (Superman: Red Son # 1 – 3, 2003)

Meine Besprechung von Mark Millar/Rafael Albuquerque/Dave McCaigs „Huck – Held wider Willen“ (Huck # 1 – 6, November 2015 – April 2016)

Meine Besprechung von Mark Millar/Stuart Immonens „Empress“ (Empress # 1 – 7, Juni 2016 – Januar 2017)

Meine Besprechung von Mark Millar/Greg Capullos „Reborn“ (Reborn # 1 – 6, Oktober 2016 – Juni 2017)

Meine Besprechung von Mark Millar/Olivier Coipels „The Magic Order“ (The Magic Order # 1 – 6, 2018/2019)

Mein Besprechung von Mark Millar/Wilfredo Torres‘ „Jupiter’s Circle“ (Jupiter’s Circle # 1 – 6, 2015; Jupiter’s Circle 2 # 1 – 6, 2015/2016)

Meine Besprechung von Mark Millar/Ricardo Lopez Ortiz‘ „Hit-Girl in Kolumbien“ (Hit-Girl (2018) # 1 – 4, 2018)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita Jr. „Kick-Ass: Frauenpower“ (Kick-Ass (2018) # 1 – 6, 2018)


TV-Tipp für den 21. April: The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben

April 20, 2019

ARD, 23.35

The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben (The Imitation Game, USA/Großbritannien 2014)

Regie: Morten Tyldum

Drehbuch: Graham Moore

LV: Andrew Hodges: Alan Turing: The Enigma, 1983 (Alan Turing – Enigma)

Hübsch verschachteltes Biopic, getarnt als gediegenes Thrillerdrama, über den genialen Mathematiker Alan Turing, der den Enigma-Code der Nazis entschlüsselte,

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung (mit der TIFF-Pressekonferenz und einem Interview mit den beiden Hauptdarstellern).

mit Benedict Cumberbatch, Keira Knightley, Matthew Goode, Mark Strong, Rory Kinnear, Charles Dance, Allen Leech, Matthew Beard, Alex Lawther

Wiederholung: Montag, 22. April, 02.55 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „The Imitation Game“

Metacritic über „The Imitation Game“

Rotten Tomatoes über „The Imitation Game“

Wikipedia über „The Imitation Game“ (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood über „The Imitation Game“

Meine Besprechung von Morten Tyldums „Headhunters“ (Hodejegerne, Norwegen/Deutschland 2011)

Meine Besprechung von Morten Tyldums „The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben“ (The Imitation Game, USA/Großbritannien 2014)

Meine Besprechung von Morton Tyldums „Passengers“ (Passengers, USA 2016)


TV-Tipp für den 14. November: Der Mann, der niemals lebte

November 14, 2017

Pro7 Maxx, 20.15

Der Mann, der niemals lebte (USA 2008, Regie: Ridley Scott)

Drehbuch: William Monahan

LV: David Ignatius: Body of Lies, 2007 (Der Mann, der niemals lebte)

CIA-Agent Roger Ferris fahndet im Nahen Osten nach einer islamistischen Terrorzelle. Als sie nicht weiterkommen, hecken Ferris und sein in Washington, D. C., sitzender Chef einen verwegenen Plan aus.

Okayer, schrecklich ausgewogener, realistischer Polit-Thriller, bei dem man nie den Eindruck los wird, dass hier alle unter ihren Möglichkeiten bleiben. Außerdem ist das Ende enttäuschend.

David Ignatius gefällt die Verfilmung.

mit Leonardo DiCaprio, Russell Crowe, Mark Strong, Oscar Isaac

Wiederholung: Mittwoch, 15. November, 02.05 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Der Mann, der niemals lebte“

The Washington Post über ihren Mitarbeiter David Ignatius

Harper’s Magazine: Sechs Fragen an David Ignatius über seinen Roman „Body of lies“

Hollywood Hills: Interview mit David Ignatius über die Verfilmung (Teil 1, Teil 2)

Meine Besprechung von Ridley Scotts “Prometheus” (Prometheus, USA 2012)

Meine Besprechung von Ridley Scotts “Exodus – Götter und Könige (Exodus – Gods and Kings, USA 2014)

Meine Besprechung von Ridley Scotts “Der Marsianer – Rettet Mark Watney” (The Martian, USA 2015)

Meine Besprechung von Ridley Scotts „Alien: Covenant“ (Alien: Covenant, USA 2017)

Ridley Scott in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 6. Oktober: The Guard – Ein Ire sieht schwarz

Oktober 6, 2017

3sat, 22.25
The Guard – Ein Ire sieht schwarz (Großbritannien/Irland 2010, Regie: John Michael McDonagh)
Drehbuch: John Michael McDonagh
Musik: Calexico
Garda Sergeant Gerry Boyle (Brendan Gleeson) ist Kleinstadt-Polizist im County Galway. Er hat schon alles gesehen und geht seinen Job entsprechend ruhig und entspannt an. Da soll er mit dem FBI-Polizisten Wendell Everett (Don Cheadle) zusammenarbeiten, weil einige Drogengangster in Galway ein großes Geschäfte durchziehen wollen – und Boyle überlegt, was das schlimmste an Everett ist: seine Herkunft, seine Anzüge oder seine Hautfarbe.
Das köstliche Buddy-Movie „The Guard“ ist wie ein Abend in einem irischen Pub. Etwas ziellos, aber voller guter und oft haarsträubender Geschichten, mit viel Sentiment, etwas Sex und einer ordentlichen Portion Gewalt. Nur das Pint muss man schon selbst organisieren.
mit Brendan Gleeson, Don Cheadle, Mark Strong, Liam Cunningham, David Wilmot, Rory Keenan, Fionnula Flannagan, Katarina Cas
Hinweise

Englische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Rotten Tomatoes über “The Guard – Ein Ire sieht schwarz”

Film-Zeit über „The Guard – Ein Ire sieht schwarz“

Wikipedia über „The Guard – Ein Ire sieht schwarz“

Meine Besprechung von John Michael McDonaghs „The Guard – Ein Ire sieht schwarz“ (The Guard, Großbritannien/Irland 2010)

Meine Besprechung von John Michael McDonaghs “Am Sonntag bist du tot” (Calvary, Irland 2014)

Meine Besprechung von John Michael McDonaghs „Dirty Cops: War on Everyone“ (War on Everyone, Großbritannien 2016)


Neu im Kino/Filmkritik: „Kingsman: The Golden Circle“ und die Statesman

September 22, 2017

Der erste „Kingsman“-Film „The Secret Service“ war der etwas andere James-Bond-Film, der alles hatte, was alte James-Bond-Fans von einem James-Bond-Film erwarten. Und noch etwas mehr.

Der zweite „Kingsman“-Film „The Golden Circle“ schreibt die Geschichte der Kingsman und von Eggsy (Taron Egerton), der jetzt den Codenamen ‚Galahad‘ hat, fort. Allerdings weniger im Modus eines James-Bond-Films, sondern mehr „eigenständig“ als vergnügliche, mit über hundertvierzig Minuten auch zu lang geratene Nummernrevue mit viel Action. Denn die Story, ein Mix aus Agenten- und Kriminalgeschichte mit einer größenwahnsinnigen Schurkin, ist überall und nirgends.

Es beginnt mit einem Mordanschlag auf Eggsy (Taron Egerton), der uns gleich eine große Actionszene auf den nächtlichen Straßen Londons mit zahlreichen Kollateralschäden beschert, die auch gut in einen James-Bond-Film gepasst hätte. Wenn die Inszenierung der Action nicht zu sehr auf den Kollegen Computer bauen würde.

Dann werden alle Kingsman gleichzeitig bei mehreren explosiven Anschlägen ermordet. Nur Eggsy und Merlin (Mark Strong) überleben. In einem Notfallsafe finden sie einen Hinweis, der sie in die USA nach Kentucky in eine gigantische Whiskey-Destillerie zu ihrer Bruderorganisation ‚Statesman‘ führt und in deren Venen Americana fließt. Die dortigen Agenten Tequila (Channing Tatum, der wegen seines Drogenkonsums schnell tiefgekühlt gelagert wird), sein Kollege Whiskey (Pedro Pascal, „Game of Thrones“, „Narcos“), Ginger Ale (Halle Berry) und ihr Chef Champagne (Jeff Bridges) helfen ihnen gegen den Golden Circle, der für die Anschläge auf die Kingsman verantwortlich ist, vorzugehen.

Der Golden Circle ist eine global aktive Drogenschmuggelorganisation, deren Chefin Poppy (Julianne Moore) nach höheren Weihen strebt. Dafür vergiftet sie jetzt alle ihre Kunden. Das Gegengift gibt es, wenn ihre Forderung nach einer vollständigen Freigabe von Drogen (Hey, klingt vernünftig!) erfüllt wird. Der Präsident der USA (Bruce Greenwood) denkt nicht daran und die Kingsman und die Statesman, vor allem Eggsy und Whiskey, beginnen, quer über den Globus reisend, Poppy und ihr Versteck zu suchen. Das liegt in Südostasien im Dschungel und sieht wie eine US-amerikanische Fünfziger-Jahre-Kleinstadt aus. Mit Diner, Kino und Konzertsaal, mit Elton John als Hauspianisten.

Bis dahin vergeht allerdings viel Filmzeit. Durchaus vergnüglich, aber auch deutlich mehr an einzelnen Episoden, Gags, teils gelungen, teils idiotisch (wie die Roboterhunde), teils geschmacklos, und Subplots zwischen Therapie für ‚Galahad‘ Harry Hart (Colin Firth) und Liebesknatsch zwischen Eggsy und seiner Freundin Prinzessin Tilde (Hanna Alström) interessiert, als am vorantreiben der erschreckend sinnfreien Haupthandlung.

Die Action ist zwar furios im derzeit gängigen, aus Superheldenfilmen bekannten Standard gefilmt, aber sie berührt oft nicht. Denn zu oft ist zu offensichtlich, dass die Szenen nur dank dem großflächigen CGI-Einsatz so aussehen, wie sie aussehen. Dabei haben zuletzt „John Wick: Kapitel 2“, „Atomic Blonde“ und „Baby Driver“ gezeigt, wie mitreisend handgemachte Action ist. Auch der erste „Kingsman“-Film „The Secret Service“ hatte da mit Harry Harts Kampf in einem Pub und einer Kirche Standards gesetzt, die in diesem Film nicht überboten werden. Die Pubszene wird in „The Golden Circle“ zitiert, aber am Ende ist ein Lasso nur ein kläglicher Ersatz für einen Regenschirm.

So ist „Kingsman: The Golden Circle“ ein deutlich zu lang geratener Nachschlag zum ersten „Kingsman“-Film, dem genau der Witz, Stil, erzählerische Stringenz und Überraschungseffekt des ersten Teils fehlt.

Kingsman: The Golden Circle (Kingsman: The Golden Circle, USA 2017)

Regie: Matthew Vaughn

Drehbuch: Jane Goldman, Matthew Vaughn

LV: Mark Millar/Dave Gibbons: The Secret Service, 2012/2013 (Secret Service) (naja, eigentlich „Inspiration“)

mit Taron Egerton, Julianne Moore, Colin Firth, Mark Strong, Channing Tatum, Halle Berry, Jeff Bridges, Pedro Pascal, Edward Holcroft, Elton John, Hanna Alström, Tom Benedict Knight, Michael Gambon, Sophie Cookson, Björn Granath, Lena Endre, Poppy Delevingne, Bruce Greenwood, Emily Watson

Länge: 141 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Kingsman: The Golden Circle“

Metacritic über „Kingsman: The Golden Circle“

Rotten Tomatoes über „Kingsman: The Golden Circle“

Wikipedia über „Kingsman: The Golden Circle“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns Mark-Millar-Verfilmung „Kingsman: The Secret Service“ (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)

Bonushinweis

Pünktlich zum Filmstart (obwohl der Comic nichts mit dem Film zu tun hat) erschien bei Panini als vierter Band der „Mark Millar Collection“. „Genosse Superman“ ist Mark Millars Interpretation der Geschichte von Superman. Nur dass der Sohn Kryptons in den Fünfzigern nicht in den USA, sondern einige Kilometer weiter, in der Sowjetunion landete und der, – man beachte das Zeichen auf Supermans Brust -, für andere Werte kämpft.

Genosse Superman“ war für den Eisner Award nominiert.

Mark Millar/Dave Johnson/Kilian Plunket: Genosse Superman (Mark Millar Collection Band 4)

(übersetzt von Christian Heiss)

Panini, 2017

172 Seiten

24,99 Euro

Originalausgabe

Superman: Red Son # 1 – 3

DC Comics, 2003

Hinweise

Homepage von Mark Millar

Meine Besprechung von Mark Millar/J. G. Jones‘ „Wanted (Mark Millar Collection 1)“ (Wanted # 1 – 6, Dezember 2003 – Februar 2005)

Meine Besprechung von Mark Millar/Steve McNivens „Nemesis“ (Nemesis, 2010/2011)

Meine Besprechung von Mark Millar/Grant Morrisons “Vampirella: Heiliger Krieg (Master Series 1)”

Meine Besprechung von Mark Millar/Steve McNivens „Wolverine: Old Man Logan“ (Old Man Logan, 2008/2009)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Kick-Ass 2 (Band 1)“ (Kick-Ass 2 – Issue 1 – 4, Dezember 2010 – November 2011)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Kick-Ass 2 (Band 2)“ (Kick-Ass 2 – Issue 5 – 7, Januar – Mai 2012)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Hit-Girl – Kick-Ass 2: Die Vorgeschichte“ (Hit-Girl, Issue 1 – 5, August 2012 – April 2013)

Meine Besprechung von Mark Millar/Leinil Yus „Superior – Band 2“ (Superior, Issue 5 – 7, Dezember 2011 – März 2012)

Meine Besprechung von Mark Millar/Dave Gibbons‘ „Secret Service“ (Secret Service # 1- 6, Juni 2012 – April 2013)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita jr. „Kick-Ass 3 – Band 1“ (Kick-Ass 3, # 1 – 5, Juli 2013 – Januar 2014)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita jr. „Kick-Ass 3 – Band 2“ (Kick-Ass 3 – # 6 – 7, April – August 2014)

Meine Besprechung von Mark Millar/Leinil Yu/Nacho Vigalondos (Co-Autor/Drehbuch) „Super Croocks – Band 1: Der Coup“ (Super Crooks # 1 – 4, 2012)

Meine Besprechung von Jeff Wadlows Mark-Millar-Verfilmung „Kick-Ass 2“ (Kick-Ass 2, USA 2013)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns Mark-Millar-Verfilmung „Kingsman: The Secret Service“ (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)


TV-Tipp für den 8. Juli: The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben

Juli 7, 2017

Wer den Film vor einigen Tagen verpasste:

One, 21.45

The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben (The Imitation Game, USA/Großbritannien 2014)

Regie: Morten Tyldum

Drehbuch: Graham Moore

LV: Andrew Hodges: Alan Turing: The Enigma, 1983 (Alan Turing – Enigma)

Hübsch verschachteltes Biopic, getarnt als gediegenes Thrillerdrama, über den genialen Mathematiker Alan Turing, der den Enigma-Code der Nazis entschlüsselte,

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung (mit der TIFF-Pressekonferenz und einem Interview mit den beiden Hauptdarstellern).

mit Benedict Cumberbatch, Keira Knightley, Matthew Goode, Mark Strong, Rory Kinnear, Charles Dance, Allen Leech, Matthew Beard, Alex Lawther

Wiederholung: Montag, 10. Juli, 01.20 Uhr (Taggenau!)

Hinweise
Englische Homepage zum Film
Deutsche Homepage zum Film
Film-Zeit über „The Imitation Game“
Moviepilot über „The Imitation Game“
Metacritic über „The Imitation Game“
Rotten Tomatoes über „The Imitation Game“
Wikipedia über „The Imitation Game“ (deutsch, englisch)
History vs. Hollywood über „The Imitation Game“
Drehbuch „The Imitation Game“ von Graham Moore
Meine Besprechung von Morten Tyldums „Headhunters“ (Hodejegerne, Norwegen/Deutschland 2011)

Meine Besprechung von Morten Tyldums „The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben“ (The Imitation Game, USA/Großbritannien 2014)

Meine Besprechung von Morton Tyldums „Passengers“ (Passengers, USA 2016)


Neu im Kino/Filmkritik: Miss Sloane und „Die Erfindung der Wahrheit“

Juli 7, 2017

Elizabeth Sloane ist ein Star in der Lobbyisten-Branche in Washington, D. C.. Skrupel kennt sie nicht. Wenn sie einen Auftrag übernimmt, ist der Wunsch des Auftraggebers bereits Gesetz. Deshalb freut sich die Waffenlobby über ihr Engagement gegen den von ihr abgelehnten Heaton-Harris-Bill. Das ist ein parteiübergreifender Gesetzesentwurf zur stärkeren Kontrolle des Verkaufs von Schusswaffen; – okay, im heutigen Washington ist ein solcher Gesetzesvorschlag sehr fiktiv.

Mitten während der Verhandlungen zu dem Gesetz wechselt Sloane aus für ihre Kollegen und auch für uns Zuschauer nicht nachvollziehbaren Gründen die Seiten. Sie geht mit fast ihrem gesamten Team zu einer deutlich kleineren, moralisch integeren Lobby-Firma. Ab diesem Moment kämpft sie gegen ihre früheren Arbeitgeber und Kunden.

Irgendetwas muss bei ihrem Kampf für das Gesetz allerdings schief gegangen sein. Denn am Filmanfang muss sich Elizabeth Sloane in einer öffentlichen Anhörung eines Senatsuntersuchungsausschusses verteidigen. Sie soll gegen die Verhaltensregeln für Lobbyisten verstoßen haben. Dafür könnte sie mit einem Berufsverbot bestraft werden.

Während der deutsche Titel „Die Erfindung der Wahrheit“ vieldeutig ist, gibt der Originaltitel des von „Best Exotic Marigold Hotel“-Regisseur John Madden inszenierten Films schon eine eindeutige Richtung an. „Miss Sloane“ ist er und damit ist klar, dass Elizabeth Sloane, glänzend gespielt von Jessica Chastain, im Mittelpunkt des Dramas steht, das auch einen Blick hinter die Kulissen des Lobby-Geschäfts in Washington wirft.

Die mit dem Porträt von Miss Sloane verbundene Geschichte funktioniert allerdings nur bedingt. Das beginnt mit ihrem plötzlichen Jobwechsel, der so unvermittelt kommt – Rodolfo Schmidt, der Chef der Konkurrenzfirma spricht sie nachts auf offener Straße an und gibt ihr einen Zettel, dessen Inhalt wir erst am Filmende erfahren und der sie dazu bringt, die Firma zu wechseln –, dass man bei dem Wechsel des Arbeitgebers nie glaubt, dass sie wegen ihres Gewissens die Seiten wechselte. Aber einen besseren Grund findet man nicht. So bleibt dieser Wechsel bis zum Schluss eine nicht in ihrem Charakter begründete Drehbuchidee. Auch das Komplott, das zu ihrer Ladung vor den Ausschuss führte, und Miss Sloanes genialer Plan, um ihr Ziel (oder ihre Ziele) zu erreichen, enttäuschen. Von einer Meisterstrategin wäre da mehr zu erwarten gewesen.

Unklar bleibt auch, warum das Gesetz unbedingt jetzt beschlossen werden muss; – wobei Elizabeth Sloane zuerst auf den Seiten der Verhinderer, der Status-Quo-Bewahrer, kämpft. Sie haben inen guten Grund, um gegen die jetzige Verabschiedung des Gesetzes zu kämpfen. Die Befürworter des Gesetzes, die eine stärkere Waffenkontrolle wollen, könnten mit etwas zeitlichem Abstand oder über andere Wege einfach wieder versuchen, ihr Anliegen durchzusetzen. Sie haben keine Eile. Sie müssen einfach nur einige weitere Menschen von ihrem Anliegen überzeugen. Trotzdem inszeniert Madden, nach einem Drehbuch des Debütanten Jonathan Perera, einen Kampf zwischen zwei Lobbyfirmen, in dem es um jede Stimme geht. Und für jede Lobbyfirma steht ihre Existenz auf dem Spiel. Das ist nicht besonders glaubwürdig, weil eine Lobbyfirma, wie eine Werbefirma, sich normalerweise nicht sonderlich mit ihrem Produkt identifiziert. Der zentrale Konflikt wird dann einerseits furchtbar aufgeblasen als ein weltbewegendes Gesetz, während er bei genauerer und distanzierter Betrachtung eher bedeutungslos ist. Das liegt auch daran, dass der Inhalt des Gesetzes nur oberflächlich angesprochen wird. In „Die Erfindung der Wahrheit“ geht es nicht um die Frage, ob man für oder gegen Waffenkontrolle ist. Es geht um die Arbeit und die Winkelzüge von Lobbyfirmen, die teils in der Öffentlichkeit, teils in Hinterzimmern, stattfinden.

Dieser Kampf zwischen zwei Lobbyfirmen über die Verabschiedung eines Gesetzes ist nur der Vorwand für ein verschachteltes Porträt einer sehr ambitionierten Frau in einer Männerwelt, die einen fordernden Job hat, für den sie lebt. Ein Privatleben hat sie, im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen, nicht. Außer man nennt den Sex im Hotelzimmer mit einem Callboy Privatleben; – aber dann könnte man auch die Pinkelpause Privatleben nennen. Und eine Erklärung für ihren Arbeitseifer gibt es auch nicht. Jesscia Chastain verleiht dieser eiskalten, zu Empathie und Mitarbeiterführung gänzlich ungeeigneten Karrierefrau, die leicht zu einer Parodie hätte werden können, dennoch eine emotionale Tiefe.

Als Porträt von „Miss Sloane“ (Originaltitel) funktioniert „Die Erfindung der Wahrheit“ gut. Als Polit-Thriller lässt einen der kühle, in den entscheidenden Momenten zu naive und zu plakative Film dann doch etwas unbefriedigt zurück. Trotz überraschender Enthüllungen und langfristig angelegter Fallen und Finten.

Die Erfindung der Wahrheit (Miss Sloane, Frankreich/USA 2016)

Regie: John Madden

Drehbuch: Jonathan Perera

mit Jessica Chastain, Mark Strong, John Lithgow, Alison Pill, Gugu Mbatha-Raw, Michael Stuhlbarg, Sam Waterston, Jake Lacey

Länge: 133 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Die Erfindung der Wahrheit“

Metacritic über „Die Erfindung der Wahrheit“

Rotten Tomatoes über „Die Erfindung der Wahrheit“

Wikipedia über „Die Erfindung der Wahrheit“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von John Maddens Elmore-Leonard-Verfilmung „Killshot – Gnadenlose Jagd“ (Killshot, USA 2008)

Meine Besprechung von John Maddens „Eine offene Rechnung“ (The Debt, USA 2010) (ebenfalls mit Jessica Chastain)

DP/30 unterhält sich in Los Angeles im November 2016 (wenige Tage vor der US-Präsidentenwahl) mit John Madden und Jessica Chastain über den Film

Ein Publikumsgespräch mit den Schauspielern Jessica Chastain und John Lithgow, Regisseur John Madden und Autor Jonny Perera, moderiert von Jenelle Riley (Variety) (SAG-AFTRA Foudation, 5. November 2016; Ton ist am Anfang nicht so toll)