White Sands – Der große Deal (White Sands, USA 1991)
Regie: Roger Donaldson
Drehbuch: Daniel Pyne
New Mexico: in der Wüste werden eine Leiche und, neben ihr, ein Koffer voller Geld entdeckt. Sheriff Ray Donezal (Willem Dafoe) will den Fall aufklären. Er nimmt die Identität des Toten an.
Zutreffend, aber die Top-Besetzung verschweigend, urteilte der Fischer Film Almanach zum Kinostart: „Ein wirrer Plot als Vorwand für vertraute Actionspielchen.“
mit Willem Dafoe, Mickey Rourke, Mary Elizabeth Mastrantonio, Samuel L. Jackson, M. Emmet Walsh, Mimi Rogers, James Rebhorn, Maura Tierney, Beth Grant
Im Jahr des Drachen (Year of the Dragon, USA 1985)
Regie: Michael Cimino
Drehbuch: Oliver Stone, Michael Cimino
LV: Robert Daley: Year of the dragon, 1981 (Im Jahr des Drachen)
Äußerst gewalttätiger, realistischer Krimi über einen Polizisten, der gegen die Drogenmafia kämpft und, als ehemaliger Vietnam-Veteran, den Vietnam-Krieg in den Straßen von New Yorks Chinatown gewinnen will. Damals gab es Proteste von chinesischen Gemeinden (wegen Rassismus) und Robert Daley (wegen Gewalt); – trotzdem einer der besten Cop-Thriller der Achtziger.
Mit Mickey Rourke, John Lone, Ariane, Leonard Termo, Ray Barry, Caroline Kava, Eddie Jones
Auch bekannt unter den eher nichtssagenden Titeln „Manhattan-Massaker“ und „Chinatown-Mafia“
Wiederholung: Freitag, 3. Mai, 00.50 Uhr (Taggenau! – Und dann mit Sicherheit ungekürzt. Denn der Film ist FSK 16.)
Nach seiner Premiere im September 2023 bei den Filmfestspielen von Venedig waren die Kritiken für „The Palace“ vernichtend. Auf Rotten Tomatoes gehört der neue Film von Roman Polanski zu den wenigen Filmen, die einen Frischegrad von null Prozent haben. Ein solcher Frischegrad, der sich aus der Zusammenfassung verschiedener Kritiken zu einem Film ergibt, ist normalerweise filmischen Vollkatastrophen vorbehalten. Es sind Filme bei denen nichts stimmt.
So schlecht ist „The Palace“ nicht. Es ist auch kein guter Film, sondern eine seltsam aus der Zeit gefallene, teilprominent besetzte Komödie, die sich an der satirisch-klamaukigen Kapitalismuskritik der sechziger und siebziger Jahre orientiert.
Polanski schildert die Ereignisse einer Silvesternacht in einem in den verschneiten Alpen liegendem Nobelhotel. Hansueli Kopf (Oliver Masucci) schwört am Filmanfang seine Angestellten auf eine anstrengende Nacht ein, in der alles perfekt sein soll und jeder Wunsch der vermögenden, aus der ganzen Welt angereisten Gäste erfüllt wird. Diese haben alle ihre Marotten, Phobien und Extrawünsche, die sie nur ausleben können, weil sie andere Menschen gut bezahlen, diese zu tolerieren.
Die sich daraus entwickelnde, am 31. Dezember 1999 spielende Filmgeschichte ist eine Nummernrevue, die sich weitgehend in einer Aneinanderreihung von Witzen und absurden Situationen erschöpft. Einige sind witziger, andere nicht. Die Gäste sind allesamt grotest überzeichnete Millionäre und Schein-Millionäre, die ihre Eitelkeiten pflegen. Gespielt werden diese Knallchargen unter anderem von John Cleese, Mickey Rourke, Fanny Ardant und Joaquim De Almeida.
Präsentiert wird dieser Klamauk im Stil der vor fünfzig Jahren in satirisch gemeinten Filmen angesagten Kapitalismuskritik, in der die finanzielle Oberschicht als ein Haufen geld- und sexgieriger Idioten, Schnorrer und Kleingeister demaskiert wird. Das war schon damals eher nervig als witzig.
Mit der misslungenen erotischen Farce „Was?“ (What?, 1972) inszenierte Roman Polanski in der Villa von Carlo Ponti, der „Was?“ produzierte, eine solche, zu Recht vergessene Komödie.
„The Palace“ drehte Polanski – auch wenn der Film immer wie in einem Studio gedreht wirkt – im Palace Hotel in Gstaad in der Schweiz. Polanski besucht das Hotel seit fast fünfzig Jahren. Die Idee für den Film hatten, laut Presseheft, er und Andrea Scherz, Besitzerin und Geschäftsführerin des Hotels, bei einem Kaffee. Bei diesem Gespräch haben sie sich wahrscheinlich über verschiedene Hotelgäste, ihre Marotten und unglaubliche Ereignisse, die sich im Hotel in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten ereigneten, amüsiert. Aus einer solchen Sammlung von Anekdoten ergibt sich aber nur ein Haufen Material. Eine Geschichte ist das nicht. Es wird auch nicht zu einer Geschichte, wenn einige Figuren öfter auftauchen und sich aufeinanderfolgende Ereignisse geschildert werden. Es bleiben beliebig austauschbare Sketche.
Das Drehbuch schrieb Polanski dann mit Jerzy Skolimowski und Ewa Piaskowa. Sie ist Skolimowskis Frau und seine langjährige Schreibpartnerin (zuletzt „Eo“). Polanski und Skolimowski kennen sich seit den späten fünfziger Jahren. In Polen besuchten sie die renommierte Filmhochschule in Łódź. Skolimowski ist einer der Drehbuchautoren von Polanskis Spielfilmdebüt „Das Messer im Wasser“ (Nóż w wodzie, 1962). Das auf einem Segelboot sich innerhalb von 24 Stunden abspielende Drei-Personen-Psychodrama war der Beginn von Polanskis internationaler Karriere.
„The Palace“ knüpft mit der Beschränkung auf einen Handlungsort und eine begrenzte Handlungszeit von deutlich weniger als 24 Stunden an „Das Messer im Wasser“ an. Dass die Gäste des Hotels alle auf ein Ereignis warten, knüpft an Polanskis absurde Komödie „Wenn Katelbach kommt…“ (Cul-de-sac, 1966) an. Wobei der Katelbach von „The Palace“ das Silvesterfeuerwerk und die Angst vor dem Millennium-Bug sind. Damals wurde ein riesiger Computercrash befürchtet, weil in Programmen nur die letzten beiden Ziffern der Jahreszahlen enthalten waren.
Trotz dieser durchaus vorhandenen Verbindungen zu seinen früheren Filmen und dass am Ende des Films die Figuren, außer wenn sie gestorben sind, wieder an dem Punkt stehen, an dem sie am Anfang standen, machen aus „The Palace“ trotzdem keines dieser Alterswerke, in denen ein Künstler noch einmal sein Werk und seine Themen Revue passieren lässt. Polanskis jüngste Schwarze Komödie ist ein Scherz, der nicht witzig ist.
„The Palace“ ist in jedem Fall einer, vielleicht sogar der überflüssigste Film von Roman Polanski. Denn das was in dieser Farce als Gesellschaftskritik verkauft wird, ist oberflächlich und genügt sich in der Aneinanderreihung von altbekannten Plattheiten, in der alle Figuren grotesk und eindimensional lächerlich sind.
The Palace (The Palace, Italien/Polen/Schweiz/Frankreich 2023)
Regie: Roman Polanski
Drehbuch: Ewa Piaskowska, Jerzy Skolimowski, Roman Polanski
mit Oliver Masucci, Fanny Ardant, John Cleese, Bronwyn James, Joaquim De Almeida, Mickey Rourke, Luca Barbareschi, Milan Peschel, Fortunato Cerlino
LV: William Hjortsberg: Falling Angel, 1978 (Angel Heart)
Privatdetektiv Harry Angel soll einen verschwundenen Jazzmusiker finden. In New Orleans verschwimmen für ihn immer mehr die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit.
Exzellenter Okkultthriller, der die Handlung des Buches von New York nach New Orleans verlegt.
William Hjortsberg zum Film: „Parker wrote an excellent script and went on to make a memorable film.”
Mit Mickey Rourke, Robert De Niro, Lisa Bonet, Charlotte Rampling, Brownie McGhee, Dann Florek
Der Regenmacher(John Grisham’s The Rainmaker, USA 1997)
Regie: Francis Ford Coppola
Drehbuch: Francis Ford Coppola, Michael Herr
LV: John Grisham: The rainmaker, 1995 (Der Regenmacher)
Ein junger Anwalt hilft einer armen Familie, deren Sohn an Leukämie starb, gegen die übermächtige Versicherung Great Benefit. Kann er den Fall gewinnen?
Klingt irgendwie nach der altbekannten David-gegen-Goliath-Geschichte im Justizmilieu. Wie die anderen Grisham-Verfilmungen, die damals im Jahresturnus in die Kinos kamen, ist Francis Ford Coppolas „Der Regenmacher“ eine vor und hinter der Kamera erstklassig besetzte, überlange Auftragsarbeit. Oder, wie Variety zum Filmstart meinte: „So sorgfältig konstruiert, attraktiv gearbeitet und reizvoll gespielt wie eine hochkarätige Hollywood-Produktion der klassischen Studioära.“
John Grisham schreibt eifrig weiter sich gut verkaufende Justiz-Thriller. Nur verfilmt werden sie im Moment nicht mehr.
Mit Matt Damon, Claire Danes, Danny DeVito, Mary Kay Place, Mickey Rourke, Jon Voight, Danny Glover, Virginia Madsen, Dean Stockwell, Roy Scheider
Desperate Hours – 24 Stunden in seiner Gewalt (Desperate Hours, USA 1990)
Regie: Michael Cimino
Drehbuch: Lawrence Kooner, Mark Rosenthal, Joseph Hayes
LV: Joseph Hayes: The desperate hours, 1954 (Roman), 1956 (Bühnenstück) (An einem Tag wie jeder andere)
Auf der Flucht nehmen Gangster die Familie Cornell als Geisel. Ein Psychoduell zwischen Geiselnehmern, Geiseln und einem das Haus belagerndem Riesenaufgebot der Polizei beginnt.
Das Original „An einem Tag wie jeder andere“ von William Wyler zeigte Humphrey Bogart in einer seiner letzten Rollen. Cimino befreite „An einem Tag wie jeder andere“ von dem Theatermief und drehte einen hochspannenden Thriller.
Mit Anthony Hopkins, Mickey Rourke, Elias Koteas, Mimi Rogers, Kelly Lynch, David Morse, Lindsay Crouse
Regie: Frank Miller, Robert Rodriguez, Quentin Tarantino (special guest director)
Drehbuch: Frank Miller
LV: Frank Miller: Sin City (verfilmte Geschichten: The Hard Goodbye [1991], The Big Fat Kill [1994], That Yellow Bastard [1996], The Customer is Always Right[1994])
Kongeniale Verfilmung einiger Geschichten aus der düsteren „Sin City“-Welt. Ein Fest für Noir- und Comicfans.
Mit Jessica Alba, Powers Boothe, Jude Ciccolella, Rosario Dawson, Benicio Del Toro. Josh Hartnett, Rutger Hauer, Jamie King, Michael Madsen, Frank Miller, Brittany Murphy, Clive Owen, Mickey Rourke, Nick Stahl, Bruce Willis, Elijah Wood
LV: William Hjortsberg: Falling Angel, 1978 (Angel Heart)
Privatdetektiv Harry Angel soll einen verschwundenen Jazzmusiker finden. In New Orleans verschwimmen für ihn immer mehr die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit.
Exzellenter Okkultthriller, der die Handlung des Buches von New York nach New Orleans verlegt.
William Hjortsberg zum Film: „Parker wrote an excellent script and went on to make a memorable film.”
Mit Mickey Rourke, Robert De Niro, Lisa Bonet, Charlotte Rampling, Brownie McGhee, Dann Florek
Regie: Frank Miller, Robert Rodriguez, Quentin Tarantino (special guest director)
Drehbuch: Frank Miller
LV: Frank Miller: Sin City (verfilmte Geschichten: The Hard Goodbye [1991], The Big Fat Kill [1994], That Yellow Bastard [1996], The Customer is Always Right[1994])
Kongeniale Verfilmung einiger Geschichten aus der düsteren „Sin City“-Welt. Ein Fest für Noir- und Comicfans.
Mit Jessica Alba, Powers Boothe, Jude Ciccolella, Rosario Dawson, Benicio Del Toro. Josh Hartnett, Rutger Hauer, Jamie King, Michael Madsen, Frank Miller, Brittany Murphy, Clive Owen, Mickey Rourke, Nick Stahl, Bruce Willis, Elijah Wood
The Wrestler – Ruhm, Liebe, Schmerz (The Wrestler, USA 2008)
Regie: Darren Aronofsky
Drehbuch: Robert Siegel
Über dreißig Filmpreise erhalten (unter anderem der Goldene Löwe in Venedig), für über dreißig weitere Preise nominiert, Kritikerliebling, und die gloriose, allerdings nicht nachhaltige Rückkehr von Mickey Rourke als Schauspieler. Er erhielt für seine Rolle unter anderem den Golden Globe und den BAFTA Award und war für den Oscar nominiert.
Die Story: Im semidokumentarischem Stil eines Siebziger-Jahre-New-Hollywood-Films verfolgt Aronofsky den abgewrackten Wrestler Randy ‘The Ram’ Robinson, dessen Leben nur aus Wrestling besteht. Nach einem Infarkt soll er das Wrestling aufgeben, er versucht einen Neuanfang, will sich mit seiner Tochter aussöhnen und kann doch vom Wrestling nicht lassen.
Großartiges Schauspielerkino, mit einem deutlichen Blick auf das Mainstream-Publikum.
Als nächsten Film drehte Aronofsky den grandiosen Ballettfilm „Black Swan“, der in vielen Punkten die spiegelbildliche Ergänzung zu „The Wrestler“ ist.
Im Rahmen des Thementag „Erlesene Schweiz“ zeigt 3sat heute nur Filme aus der Schweiz oder mit einem sehr starken Bezug zur Schweiz, wie diese Filme, zu denen zwei ihrer Nationaldichter die Vorlagen lieferten
3sat, 20.15
Homo Faber (Deutschland/Frankreich/Griechenland 1991)
Regie: Volker Schlöndorff
Drehbuch: Volker Schlöndorff, Rudy Wurlitzer
LV: Max Frisch: Homo Faber, 1957
Der Ingenieur Faber, der nur an Zahlen und Statistiken, aber nicht an den Zufall glaubt, begegnet der zwanzigjährigen Sabeth und er verliebt sich in die junge Frau, die ihn an seine Ex Hanna erinnert.
„‘Homo Faber’ ist einer der leisesten und subtilsten Filme Volker Schlöndorffs. Ganz ohne Zweifel ist es sein persönlichster, womöglich gar der einzige, in dem er der Emotionalität des Personals und deren Geschichte kompromisslos nachgeht, ohne Wenn und Aber.“ (Thilo Wydra: Volker Schlöndorff und seine Filme, 1998)
In Deutschland sahen 1,5 Millionen Menschen den Film im Kino.
Eine echte Begeisterung für den kühlen Zahlenmenschen und seine Probleme kam bei mir damals im Kino nicht auf.
mit Sam Shepard, Julie Delpy, Barbara Sukowa, Dieter Kirchlechner, Tracy Lind, Deborah-Lee Furness, August Zirner, Thomas Heinze
Drehbuch: Jerzy Kromolowski, Mary Olson-Kromolowski
LV: Friedrich Dürrenmatt: Das Versprechen – Requiem auf den Kriminalroman, 1957
Kamera: Chris Menges
Musik: Hans Zimmer
Ein Polizist sucht nach seiner Pensionierung – zunehmend wahnhaft – einen Kindermörder. Als Beute für den Mörder wählt er ein Kind aus.
Grandiose, ruhige Studie über Alter und Einsamkeit. Penn hielt sich bei seiner Version an Dürrenmatts Buch „Das Versprechen“. Dürrenmatt schrieb es, nachdem er mit dem optimistischen Ende von „Es geschah am hellichten Tag“ (Deutschland 1958) unzufrieden war. Sogar die notorisch schwer zu begeisternde Ponkie schrieb: „Das Vorhersehbare eines Krimiklassikers – und die Brutal-Details eines grausamen Thrillers: ein respektables, aber nicht zwingend nötiges Remake.“ (AZ, 11. 10. 2001)
Mit Jack Nicholson, Patricia Clarkson, Benicio Del Toro, Mickey Rourke, Helen Mirren, Robin Wright Penn, Vanessa Redgrave, Sam Sheppard, Tom Noonan, Harry Dean Stanton, Aaron Eckhart
LV: William Hjortsberg: Falling Angel, 1978 (Angel Heart)
Privatdetektiv Harry Angel soll einen verschwundenen Jazzmusiker finden. In New Orleans verschwimmen für ihn immer mehr die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit.
Exzellenter Okkultthriller, der die Handlung des Buches von New York nach New Orleans verlegt.
William Hjortsberg zum Film: „Parker wrote an excellent script and went on to make a memorable film.”
Mit Mickey Rourke, Robert De Niro, Lisa Bonet, Charlotte Rampling, Brownie McGhee, Dann Florek
Drehbuch: Jerzy Kromolowski, Mary Olson-Kromolowski
LV: Friedrich Dürrenmatt: Das Versprechen – Requiem auf den Kriminalroman, 1957
Kamera: Chris Menges
Musik: Hans Zimmer
Ein Polizist sucht nach seiner Pensionierung – zunehmend wahnhaft – einen Kindermörder. Als Beute für den Mörder wählt er ein Kind aus.
Grandiose, ruhige Studie über Alter und Einsamkeit. Penn hielt sich bei seiner Version an Dürrenmatts Buch „Das Versprechen“. Dürrenmatt schrieb es, nachdem er mit dem optimistischen Ende von „Es geschah am hellichten Tag“ (Deutschland 1958) unzufrieden war. Sogar die notorisch schwer zu begeisternde Ponkie schrieb: „Das Vorhersehbare eines Krimiklassikers – und die Brutal-Details eines grausamen Thrillers: ein respektables, aber nicht zwingend nötiges Remake.“ (AZ, 11. 10. 2001)
Mit Jack Nicholson, Patricia Clarkson, Benicio Del Toro, Mickey Rourke, Helen Mirren, Robin Wright Penn, Vanessa Redgrave, Sam Sheppard, Tom Noonan, Harry Dean Stanton, Aaron Eckhart
The Wrestler – Ruhm, Liebe, Schmerz (The Wrestler, USA 2008)
Regie: Darren Aronofsky
Drehbuch: Robert Siegel
Über dreißig Filmpreise erhalten (unter anderem der Goldene Löwe in Venedig), für über dreißig weitere Preise nominiert, Kritikerliebling, und die gloriose, allerdings nicht nachhaltige Rückkehr von Mickey Rourke als Schauspieler. Er erhielt für seine Rolle unter anderem den Golden Globe und den BAFTA Award und war für den Oscar nominiert.
Die Story: Im semidokumentarischem Stil eines Siebziger-Jahre-New-Hollywood-Films verfolgt Aronofsky den abgewrackten Wrestler Randy ‘The Ram’ Robinson, dessen Leben nur aus Wrestling besteht. Nach einem Infarkt soll er das Wrestling aufgeben, er versucht einen Neuanfang, will sich mit seiner Tochter aussöhnen und kann doch vom Wrestling nicht lassen.
Großartiges Schauspielerkino, mit einem deutlichen Blick auf das Mainstream-Publikum.
Als nächsten Film drehte Aronofsky den grandiosen Ballettfilm „Black Swan“, der in vielen Punkten die spiegelbildliche Ergänzung zu „The Wrestler“ ist.
LV: S. E. Hinton: Rumble Fish, 1975 (Kampffische – In den Slums einer amerikanischen Großstadt)
Der Halbstarke Rusty James bewundert seinen älteren Bruder, den vor Jahren spurlos verschwundenen, legendären Motorcycle Boy. Eines Tages kehrt er zurück.
Grandioses, experimentelles Jugenddrama. Coppola nannte seinen Film einen „Kunstfilm für Kinder“.
mit Matt Dillon, Mickey Rourke, Diane Lane, Dennis Hopper, Diana Scarwid, Vincent Spano, Nicolas Cage, Christopher Penn, Laurence Fishburne, William Smith, Tom Waits, Domino (eigentlich Sofia Coppola), S. E. Hinton
auch bekannt als „Rumblefish“ (auch diese Schreibweise wird benutzt)
Im Jahr des Drachen (Year of the Dragon, USA 1985)
Regie: Michael Cimino
Drehbuch: Oliver Stone, Michael Cimino
LV: Robert Daley: Year of the dragon, 1981 (Im Jahr des Drachen)
Äußerst gewalttätiger, realistischer Krimi über einen Polizisten, der gegen die Drogenmafia kämpft und, als ehemaliger Vietnam-Veteran, den Vietnam-Krieg in den Straßen von New Yorks Chinatown gewinnen will. Damals gab es Proteste von chinesischen Gemeinden (wegen Rassismus) und Robert Daley (wegen Gewalt); – trotzdem einer der besten Cop-Thriller der Achtziger.
Mit Mickey Rourke, John Lone, Ariane, Leonard Termo, Ray Barry, Caroline Kava, Eddie Jones
Auch bekannt unter den eher nichtssagenden Titeln „Manhattan-Massaker“ und „Chinatown-Mafia“
Drehbuch: Jerzy Kromolowski, Mary Olson-Kromolowski
LV: Friedrich Dürrenmatt: Das Versprechen – Requiem auf den Kriminalroman, 1957
Kamera: Chris Menges
Musik: Hans Zimmer
Ein Polizist sucht nach seiner Pensionierung – zunehmend wahnhaft – einen Kindermörder. Als Beute für den Mörder wählt er ein Kind aus.
Grandiose, ruhige Studie über Alter und Einsamkeit. Penn hielt sich bei seiner Version an Dürrenmatts Buch „Das Versprechen“. Dürrenmatt schrieb es, nachdem er mit dem optimistischen Ende von „Es geschah am hellichten Tag“ (Deutschland 1958) unzufrieden war. Sogar die notorisch schwer zu begeisternde Ponkie schrieb: „Das Vorhersehbare eines Krimiklassikers – und die Brutal-Details eines grausamen Thrillers: ein respektables, aber nicht zwingend nötiges Remake.“ (AZ, 11. 10. 2001)
Mit Jack Nicholson, Patricia Clarkson, Benicio Del Toro, Mickey Rourke, Helen Mirren, Robin Wright Penn, Vanessa Redgrave, Sam Sheppard, Tom Noonan, Harry Dean Stanton, Aaron Eckhart
Sin City 2: A Dame to kill for (Frank Miller’s Sin City: A Dame to kill for, USA 2014)
Regie: Frank Miller, Robert Rodriguez
Drehbuch: Frank Miller
LV: Frank Miller: Sin City: A Dame to kill for, 1993/1994 (Sin City: Eine Braut, für die man mordet)
Die Herren Miller und Rodriguez präsentieren weitere Geschichten aus Sin City. Mit vielen alten Bekannten, einigen neuen Gesichtern, viel Gewalt und Sex.
„Sin City 2: A Dame to kill for“ ist ein insgesamt überflüssiger und Jahre zu spät in die Kinos gekommener Nachschlag zu „Sin City“, der heute seine TV-Premiere erlebt.
mit Mickey Rourke, Jessica Alba, Josh Brolin, Joseph Gordon-Levitt, Rosario Dawson, Bruce Willis, Eva Green, Powers Boothe, Dennis Haysbert, Ray Liotta, Christopher Meloni, Jeremy Piven, Christopher Lloyd, Jamie King, Juno Temple, Stacy Keach, Marton Csokas, Jude Ciccolella, Jamie Chung, Julia Garner, Lady Gaga, Alexa Vega
Wiederholung: Samstag, 13. Mai, 03.55 Uhr (Taggenau!)
Sin City (USA 2005, Regie: Frank Miller, Robert Rodriguez, Quentin Tarantino [special guest director])
Drehbuch: Frank Miller
LV: Frank Miller: Sin City (verfilmte Geschichten: The Hard Goodbye [1991], The Big Fat Kill [1994], That Yellow Bastard [1996], The Customer is Always Right[1994])
Kongeniale Verfilmung einiger Geschichten aus der düsteren „Sin City“-Welt.
Die Fortsetzung „Sin City: A Dame to kill for“, neun Jahre später, war dann eine ziemlich reizlose Angelegenheit. RTL II zeigt sie, als TV-Premiere, am kommenden Freitag, den 12. Mai, um 23.30 Uhr.
Mit Jessica Alba, Powers Boothe, Jude Ciccolella, Rosario Dawson, Benicio Del Toro. Josh Hartnett, Rutger Hauer, Jamie King, Michael Madsen, Frank Miller, Brittany Murphy, Clive Owen, Mickey Rourke, Nick Stahl, Bruce Willis, Elijah Wood
Wiederholung: Montag, 8. Mai, 03.05 Uhr (Taggenau!)