TV-Tipp für den 18. Dezember: Alles über Eva

Dezember 18, 2017

Arte, 20.15

Alles über Eva (All about Eve, USA 1950)

Regie: Joseph L. Mankiewicz

Drehbuch: Joseph L. Mankiewicz

LV: Mary Orr: The Wisdom of Eve (1946, Kurzgeschichte)

Klassiker über überbordendes Fantum: Der Theaterstar Margo Channing (Bette Davis) nimmt Eve Harrington (Anne Baxter), die behauptet, ihr größter Fan zu sein, in Obhut. Schnell wird Eve zu einer Gefahr für ihrer Karriere.

‚All about Eve‘ zählt zu den bedeutendsten Filmen, die je gedreht worden sind.“ (Michael Conway/Mark Ricci: Marilyn Monroe und ihre Filme, 1980)

Gute Schauspieler, gute Dialoge und Marilyn Monroe, am Beginn ihrer Karriere, in einer kleinen Rolle. Und alles zu einer guten Uhrzeit. Was will man mehr?

Im Anschluss, um 22.30 Uhr, zeigt Arte die fünfzigminütige Doku „Bette Davis – Der dunkle Blick“ (Deutschland 2016)

mit Bette Davis, Anne Baxter, George Sanders, Celeste Holm, Gary Merrill, Hugh Marlowe, Thelma Ritter, Marilyn Monroe

Wiederholung: Donnerstag, 21. Dezember, 13.45 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Alles über Eva“ (100 %, „a Hollywood classic that only improves with age“)

TCM über „Alles über Eva“

Wikipedia über „Alles über Eva“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 17. Dezember: Mord im Orient-Express

Dezember 17, 2017

Weil die Neuverfilmung noch in den Kinos läuft

3sat, 20.15

Mord im Orient-Express (GB 1974, Regie: Sidney Lumet)

Drehbuch: Paul Dehn

LV: Agatha Christie: Murder on the Orient Express, 1934 (Mord im Orientexpress)

Millionär Ratchett wird im Orient-Express ermordet. Der Zug bleibt im Schnee stecken und der Mörder muss noch im Zug sein. Hercule Poirot befragt die Passagiere.

Starbesetzer Edelkrimi mit Albert Finney (als Hercule Poirot), Lauren Bacall, Martin Balsam, Ingrid Bergman, Jacqueline Bisset, Jean-Pierre Cassel, Sean Connery, Sir John Gielgud, Anthony Perkins, Vanessa Redgrave, Michael York, Richard Widmark (als Leiche). Wolf Donner meinte: „Kulinarisches Kino, angenehm überflüssig und verwirrend nutzlos.“ (Donner in Die Zeit)

Wiederholung: Montag, 18. Dezember, 00.30 Uhr (Taggenau!)

Die Vorlage

Agatha Christie: Mord im Orientexpress

(übersetzt von Otto Bayer)

Atlantik Verlag, 2017

256 Seiten

10 Euro

Originalausgabe

Murder on the Orient Express

HarperCollins, London, 1934

Hinweise

Rotten Tomatoes über “Mord im Orient-Express”

Wikipedia über Agatha Christie

Mein Nachruf auf Sidney Lumet

Sidney Lumet in der Kriminalakte

Wikipedia über „Mord im Orientexpress“ (Roman [deutsch, englisch], Lumet-Verfilmung [deutsch, englisch], Schenkel-Verfilmung [englisch], Martin-Verfilmung [deutsch], Branagh-Verfilmung [deutsch, englisch]) und Agatha Christie (deutsch, englisch)

Homepage von Agatha Christie

Krimi-Couch über Agatha Christie

Thrilling Detective über Hercule Poirot

Meine Besprechung von Agatha Christies „Mord im Orientexpress“ (Murder on the Orient Express, 1934)

Meine Besprechung von Kenneth Branaghs Agatha-Christie-Verfilmung „Mord im Orientexpress“ (Murder on the Orient Express, USA 2017)

 


TV-Tipp für den 16. Dezember: Who killed Marilyn?

Dezember 16, 2017

RIC, 20.15
Who killed Marilyn? (Poupoupidou, Frankreich, 2011)
Regie: Gérald Hustache-Mathieu
Drehbuch: Gérald Hustache-Mathieu, Juliette Sales (Mitarbeit)
Jura: Der Krimi-Autor David Rousseau will herausfinden wer die Dorfschönheit und Wetterfee Candice Lecoeur ermordete.
Und weil Candice eine große Bewunderin von Marilyn Monroe war, gibt es in dieser gelungenen Krimikomödie auch zahlreiche Anspielungen auf MMs Leben.
Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.
mit Jean-Paul Rouve, Sophie Quinton, Guillaume Gouix, Olivier Rabourdin, Clara Ponsot, Arsinée Khanjian, Eric Ruf

Hinweise

Deutsche Facebook-Seite zum Film

Französische Homepage zum Film

Film-Zeit über „Who killed Marilyn?“

Rotten Tomatoes über „Who killed Marilyn?“

Wikipedia über „Who killed Marilyn?“

Meine Besprechung von Gérald Hustache-Mathieus „Who killed Marilyn?“ (Poupoupidou, Frankreich, 2011)


Über den berührenden Comic „Der Sommer ihres Lebens“

Dezember 15, 2017

Gerda Wendt lebt im Altersheim. Während die Tage im täglichen Trott vergehen, die Kräfte und das Gedächtnis nachlassen, erinnert sich die 84-jährige an ihr Leben. Es war ein Leben, das nie für Schlagzeilen taugte oder die Welt veränderte. Aber es ist ihr Leben, das auch die Veränderungen in der Bundesrepublik reflektiert. Nebenbei. Denn Gerda gehörte niemals zu den 68ern. Das war die Generation nach ihr. Sie kümmerte sich nie um Politik. Stattdessen war sie schon in der Schule gut in Mathematik, studiert Physik, erhält sofort eine Anstellung als Assistentin, verliebt sich in Peter, soll nach ihrer Promotion 1974 in Cambridge einen Vortrag halten, schlägt für Peter ein lukratives Angebot aus, heiratet Peter, erwischt ihn beim Seitensprung, lässt sich scheiden und arbeitet wieder an der Universität. Als Privatdozentin, die niemals die große Karriere machen wird, die sie einige Jahre früher vielleicht hätte machen können.

Aber lebte sie ein falsches Leben? Verpasste sie Chancen, die sie später bedauert?

Für die Buchausgabe von „Der Sommer ihres Lebens“ überarbeiteten und erweiterten Romanautor Thomas von Steinaecker und die Eisner-nominierte Zeichnerin Barbara Yelin, die fast Gerdas Enkelkinder sein könnten, die ursprünglich in dem Online-Magazin „Hundertvierzehn“ des S. Fischer Verlags erschienene Geschichte, in der Gegenwart und Vergangenheit immer wieder nahtlos ineinander übergehen. Oft in einem Panel. Yelin zeigt in diesen Aquarellen unaufdringlich, wie gegenwärtig Erinnerungen sind. In wenigen Panels verdeutlichen sie den Lebens- und Arbeitsrhythmus eines Altersheimes, während Gerda sich an einige Momente ihres Lebens erinnert. Auch diese Erinnerungen verdichten sie auf wenige, entscheidende Momente, in denen immer wieder die gesellschaftlichen Veränderungen, die sie miterlebte, durchschimmern.

So gelingt es ihnen, auf knapp achtzig Seiten ein ganzes Leben zu erzählen, ohne jemals eine luftige Leichtigkeit zu verlieren.

Thomas von Steinaecker/Barbara Yelin: Der Sommer ihres Lebens

Reprodukt, 2017

80 Seiten

20 Euro

Hinweise

Homepage von Barbara Yelin

Perlentaucher über „Der Sommer ihres Lebens“

Deutschlandfunk: Interview mit Barbara Yelin (14. Januar 2017)


TV-Tipp für den 15. Dezember: Ein Kind wird gesucht

Dezember 15, 2017

https://www.youtube.com/watch?v=-9UZXCtZM7Y

Arte, 20.15

Ein Kind wird gesucht (Deutschland 2017)

Regie: Urs Egger

Drehbuch: Katja Röder, Fred Breinersdorfer

3. September 2010: in der Nähe von Grefrath (Nordrhein-Westfalen) verschwindet der zehnjährige Mirco spurlos. Die Polizei beginnt mit der Suche, die nicht Tage oder Wochen, sondern Monate dauert.

Der Krimi basiert auf einem wahren Fall. Das Drehbuch ist von Katja Röder und Fred Breinersdorfer, der schon öfter wahre Kriminalfälle zu packenden Krimis verarbeitete. Und das steigert die Erwartungen.

Mit Heino Ferch, Silke Bodenbender, Johann von Bülow, Felix Kramer

Hinweise

Arte über „Ein Kind wird gesucht“

Wikipedia über „Ein Kind wird gesucht“

Homepage von Fred Breinersdorfer


TV-Tipp für den 14. Dezember: Sinola

Dezember 14, 2017

3sat, 22.25

Sinola (Joe Kidd, USA 1972)

Regie: John Sturges

Drehbuch: Elmore Leonard

Revolerheld Joe Kidd soll dem reichen Landbaron Harlan bei der Jagd nach einem Banditen helfen. Aber Kidd gefallen Harlans Methoden nicht.

Schickel meint in seiner Eastwood-Biographie über den Western „einer der größten Routinefilme, die er je als Star gemacht hat“. Bis zum Ende (ja, die Szene mit dem entgleisenden und in die Dorfkneipe fahrenden Zug!) schleppt sich der Film müde durch die Wüste.

Und das meint Elmore Leonard auf seiner Homepage dazu:

Joe Kidd was Elmore’s first original screenplay but never became a book. Swanson sold the story directly to Universal and the legendary Jennings Lang became involved as producer. Producer Sidney Beckerman was also involved and rewrote the dialogue which Elmore would change back to the original before the secretary typed it up. Joe Kidd is set in the American Southwest during the Mexican American War. Eastwood plays Joe Kidd, a former bounty hunter enlisted to capture a Mexican revolutionary named Luis Chama (John Saxon) by Frank Harlan (Robert Duvall), a wealthy land baron. John Sturges fundamentally changed the Saxon character’s motivation from Elmore’s original concept of a glory seeking egomaniac to a champion of the Mexican people. Elmore felt the plot fell apart after that change. Sturges added the scene at the end with the train crashing through the barroom. Everybody involved with Joe Kidd awaited a sign of Sturges’ genius but it didn’t happen. One of Eastwood’s lowest grossers.“

mit Clint Eastwood, Robert Duvall, John Saxon, Don Stroud

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Sinola“

Wikipedia über „Sinola“ (deutsch, englisch)

Homepage von Elmore Leonard

Meine Besprechung von Elmore Leoanrds “Raylan” (Raylan, 2012)

Meine Besprechung von Elmore Leonards “Raylan” (2012)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Dschibuti“ (Djibouti, 2010)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Djibouti“ (2010)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Road Dogs“ (Road Dogs, 2009)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Up in Honey’s Room“ (2007)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Gangsterbraut“ (The hot Kid, 2005)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Callgirls“ (Mr. Paradise, 2004)

Mein Porträt „Man nennt ihn Dutch – Elmore Leonard zum Achtzigsten“ erschien im „Krimijahrbuch 2006“

Meine Besprechung der Elmore-Leonard-Verfilmung „Sie nannten ihn Stick“ (Stick, USA 1983)

Meine Besprechung der Elmore-Leonard-Verfilmung „Killshot“ (Killshot, USA 2008)

Elmore Leonard in der Kriminalakte

Meine Besprechung von John Sturges‘ „Die 5 Geächteten“ (Hour of the Gun, USA 1967)

John Sturges in der Kriminalakte


Neu im Kino/Filmkritik: „Star Wars: Die letzten Jedi“ kämpfen gegen die dunkle Seite der Macht – ziemlich Spoilerfrei

Dezember 13, 2017

Schon vor dem Kinostart ist klar, dass der neue „Star Wars“-Film „Die letzten Jedi“ an der Kinokasse ein sehr, sehr erfolgreicher Film werden wird. Aktuell wird mit einem globalen Einspiel von über 425 Millionen US-Dollar am Startwochenende gerechnet. Die ersten Statements zum Film nach der Premiere waren auch sehr, sehr positiv. Die ausführlichen Kritiken folgen dem Trend.

Ich fand den Film sehr, sehr enttäuschend. Nicht schlecht. Denn dafür gibt es zu viele positive Punkte. Aber niemals wirklich packend und niemals sein Potential ausschöpfend. Denn „Die letzten Jedi“ erzählt nicht wirklich die in „Das Erwachen der Macht“ begonnene Geschichte weiter und als Vorbereitung für das große Finale der aktuellen „Star Wars“-Trilogie in zwei Jahren taugt der Film nur bedingt. Er ist eher vergleichbar mit einer Folge einer TV-Serie, in der die Macher Zeit schinden, weil sie gerade nicht wissen, wie es weitergehen soll. Also wird halt einfach etwas erzählt. Wie Rey, eine junge Frau unbekannter Herkunft, die auf eine unbekannte Art mit der Macht, den Jedis und Luke Skywalker verbunden ist, auf dem Planeten Ahch-To den vor Ewigkeiten untergetauchten Jedi-Ritter Luke Skywalker findet (am Ende des vorherigen „Star Wars“-Films „Das Erwachen der Macht“). Der letzte Jedi soll sie in die Geheimnisse des Jeditums einführen. Und sie will ihn überzeugen, wieder auf der Seite der Rebellen gegen die Erste Ordnung (die Bösewichter) zu kämpfen.

Gleichzeitig verfolgt die Erste Ordnung die letzten Rebellen. Mit einer Art Peilsender können sie immer sofort herausfinden, wo die Rebellen auf ihrer Flucht durch den Hyperraum gerade hingesprungen sind. Bei den Bösewichtern sind vor allem Supreme Leader Snoke, der Kommandant der Ersten Ordnung, General Armitage Hux und Kylo Ren wichtig. Er ist der abtrünnige Sohn von Leia Organa und Han Solo (verstorben), großer Darth-Vader-Bewunderer, inzwischen von Selbstzweifeln geplagt und telepathisch mit Rey verbunden.

Währenddessen versuchen Finn, ein ehemaliger Sturmtruppler, der zu den Rebellen übergelaufen ist, und die Technikerin Rose Tico auf Cantonica in der Casinostadt Canto Bight einen Mann zu finden, der den Peilsender ausschalten kann.

Und dazwischen laufen viele aus dem vorherigen Film und teilweise der ersten Trilogie („Krieg der Sterne“, „Das Imperium schlägt zurück“, „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“) bekannte und etliche neue Charaktere durch das Bild. Gespielt werden sie von oft sehr bekannten Schauspielern. Es gibt viele mehr oder weniger putzige Tiere (soweit erkennbar: aus dem Computer) und einige Konflikte bei den Rebellen und der Ersten Ordnung. Meistens geht es um das Missachten von Befehlen (oft von dem Rebellen-Piloten Poe Dameron) und Streitigkeiten über die richtige Kampfstrategie.

Es passiert also ständig etwas, aber „Looper“-Regisseur Rian Johnson gelingt es nie, eine sinnvolle Struktur von Haupt- und Nebenplots zu etablieren. Er weiß nicht, wessen Geschichte im Zentrum des Films steht. Daher ist unklar wer der Protagonist dieses Films ist (Luke? Rey? Jemand anderes?) und was der zentrale Konflikt dieses Films ist. Entsprechend zäh gestaltet sich der Film, der immer so wirkt, als habe man die Geschichte gerade beim Erzählen erfunden. Das fällt vor allem beim Finale auf. Denn hätten die Macher von Anfang an auf dieses Ende hinarbeiten wollen, hätten sie große Teile des Films anders strukturieren müssen. So ist es überraschend, aber nicht befriedigend.

Es wird auch nichts wirklich für den Abschluss der Trilogie vorbereitet. Oder anders gesagt: vieles kann J. J. Abrams, der den Abschluss der dritten „Star Wars“-Trilogie inszeniert, verwenden. Oder ignorieren. Zum Beispiel den von Benicio Del Toro gespielten DJ, der in „Die letzten Jedi“ nur eine austauschbare Nebenrolle spielt. Ob er im dritten Teil mitspielt und ob er dann eine wichtige Rolle hat oder ob er sich sang- und klanglos aus dem „Star Wars“-Universum verabschiedet, weiß niemand.

Auf weitere Beispiele, auch eine Diskussion des Endes und was es für den nächsten Film bedeuten kann, verzichte ich, weil sie nur mit mehr oder weniger massiven Spoilern des mit hundertfünfzig Minuten zu lang geratenen Films besprochen werden können.

Die letzten Jedi“ ist das filmische Äquivalent zu einer dieser Füllerepisoden bei einer TV-Serie, in denen nichts entscheidendes geschieht, nichts erkennbar für irgendetwas vorbereitet wird und auch die neuen Charaktere primär eine öffentliche Probe haben. In, je nach Wunsch, 2D, 3D oder IMAX.

Star Wars: Die letzten Jedi (Star Wars: The last Jedi, USA 2017)

Regie: Rian Johnson

Drehbuch: Rian Johnson

mit Mark Hamill, Carrie Fisher, Adam Driver, Daisy Ridley, John Boyega, Oscar Isaac, Lupita Nyong’o, Andy Serkis, Domhnall Gleeson, Anthony Daniels, Gwendoline Christie, Kelly Marie Tran, Laura Dern, Benicio Del Toro , Anthony Daniels, Jimmy Vee, Frank Oz

Länge: 152 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Der galaktische „Krieg der Sterne“-YouTube-Kanal

Moviepilot über „Star Wars: Die letzten Jedi“

Metacritic über „Star Wars: Die letzten Jedi“

Rotten Tomatoes über „Star Wars: Die letzten Jedi“

Wikipedia über „Star Wars: Die letzten Jedi“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von J. J. Abrams „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ (Star Wars: The Force awakens, USA 2015)

Meine Besprechung von Greg Ruckas „Star Wars: Imperium in Trümmern (Journey to Star Wars: Das Erwachen der Macht) (Star Wars: Shatterd Empire # 1 – 4, Disney/Lucasfilm 2015)

Meine Besprechung von Greg Ruckas „Star Wars: Vor dem Erwachen“ (Star Wars: Before the Awakening, 2015)

Meine Besprechung von Alan Dean Fosters „Star Wars: Das Erwachen der Macht – Der Roman zum Film“ (Star Wars: The Force awakens, 2015)

Meine Besprechung von Michael Kogges „Star Wars: Das Erwachen der Macht – Jugendroman zum Film“ (Star Wars: The Force awakens, 2016)

Meine Besprechung von Gareth Edwards‘ „Rogue One: A Star Wars Story“ (Rogue One: A Star Wars Story, USA 2016)

Meine Besprechung von James Lucenos „Star Wars – Der Auslöser: Ein Rogue One Roman“ (Star Wars: Catalyst: A Rogue One Novel, 2016)

Meine Besprechung von „Looper“ (Looper, USA 2012 – mit weiteren Bildern, Links und einem 35-minütigem Interview mit Rian Johnson und Joseph Gordon-Levitt) und der DVD


TV-Tipp für den 13. Dezember: Colonia Dignidad – Es gibt kein Zurück

Dezember 13, 2017

Pro7, 20.15

Colonia Dignidad – Es gibt kein Zurück (Deutschland/Luxemburg/Frankreich 2015)

Regie: Florian Gallenberger

Drehbuch: Torsten Wenzel, Florian Gallenberger

Chile, 1973: Als ihr Freund während des Militärputschs verschwindet, macht Lena sich auf die Suche nach ihm. Sie glaubt, dass er in der Colonia Dignidad festgehalten wird. Als unlängst zum Christentum Bekehrte schleust sie sich in die von dem Deutschen Paul Schäfer geleitete, abgeschottet im Süden Chiles residierende Sekte ein. Dort entdeckt sie ein Terrorregime, das eine äußerst genaue Beschreibung des Lebens in der Colonia Dignidad ist. Sie wurde 1961 von dem ehemaligen evangelischen Jugendpfleger, Laienprediger und Pädophilen Paul Schäfer gegründet. In ihr sollte ein urchristliches Leben geführt werden. Seine Jünger, alles Deutsche, verehrten ihn.

Insgesamt sehenswerter Polit-Thriller, der zum Kinostart mit einer erfundenen Geschichte (Lena und ihr Freund Daniel sind erfundene Charaktere) ein unrühmliches Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte wieder ins öffentliche Bewusstsein zurückholte: die Colonia Dignidad, ihre Unterstützung durch die deutsche Politik (vor allem CSUler) und ihre Beziehungen zum chilenischen Pinochet-Folterregime.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

Es kann sein, dass um 20.15 Uhr eine gekürzte Fassung gezeigt wird. Die Nachtwiederholung müsste dann die ungekürzte Kinofassung sein.

mit Emma Watson, Daniel Brühl, Michael Nyqvist, Richenda Carey, Vicky Krieps, Jeanne Werner, Julian Ovenden, August Zirner, Martin Wuttke

Wiederholung: Donnerstag, 14. Dezember, 00.55 Uhr (Taggenau!)

Hinweise
Homepage zum Film
Filmportal über „Colonia Dignidad“
Moviepilot über „Colonia Dignidad“
Rotten Tomatoes über „Colonia Dignidad“
Wikipedia über „Colonia Dignidad“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Florian Gallenbergers „Colonia Dignidad – Es gibt kein Zurück“ (Deutschland/Luxemburg/Frankreich 2015)


Cover der Woche

Dezember 13, 2017


TV-Tipp für den 12. Dezember: The Gambler

Dezember 12, 2017

Pro7 Maxx, 20.15

The Gambler (The Gambler, USA 2014)

Regie: Rupert Wyatt

Drehbuch: William Monahan (nach dem Drehbuch „The Gambler“ von James Toback)

Mit seiner Spielsucht hat der Literaturdozent Jim Bennett längst sein Leben zerstört. Jetzt versucht der Spieler durch neue Spieleinsätze seine alten Schulden zurückzuzahlen.

Die sehenswerte, glänzend gespielte Charakterstudie ist ein Noir, der immer auf einen besseren Film hoffen lässt.Auch und gerade weden des versammelten Talents vor und hinter der Kamera.

Warum erkläre ich in meiner ausführlichen Filmkritik

mit Mark Wahlberg, Brie Larson, John Goodman, Jessica Lange, Michael Kenneth Williams, Alvin Ing, Anthony Kelley, Emory Cohen, George Kennedy

Wiederholung: Mittwoch, 13. Dezember, 01.45 Uhr (Taggenau!)

Hinweise
Amerikanische Homepage zum Film
Deutsche Homepage zum Film
Film-Zeit über „The Gambler“
Moviepilot über „The Gambler“
Metacritic über „The Gambler“
Rotten Tomatoes über „The Gambler“
Wikipedia über „The Gambler“

Meine Besprechung von Rupert Wyatts „The Gambler“ (The Gambler, USA 2014)


„Crossed“ – einmal in der Monster Edition, einmal in der Steinzeit

Dezember 12, 2017

Jugendfrei ist „Crossed“ nicht. Und auch nicht, trotz des großen Erfolgs von „The Walking Dead“, tauglich für eine Verfilmung. Das hat mehrere Gründe.

In der von Robert Kirkman geschriebenen Zombieserie „The Walking Dead“ begleitet man mehrere Charaktere über einen langen Zeitraum und die Geschichte entwickelt sich kontinuierlich weiter. In inzwischen 28 auf Deutsch erschienenen Sammelbänden und in einer TV-Serie, deren achte Staffel gerade im US-TV läuft. Da ist ein Einstieg in die Familiengeschichte bei irgendeinem Sammelband oder irgendeiner TV-Episode schwierig.

Bei „Crossed“ kann man dagegen mit irgendeinem „Crossed“-Sammelband beginnen. Jeder Sammelband enthält eine abgeschlossene „Crossed“-Geschichte. Niemals hat man das Gefühl, dass man die neue Geschichte nur versteht, wenn man auch die älteren Geschichten gelesen hat. Man muss auch nicht den nächsten Sammelband kaufen, um zu erfahren, wie es mit den Helden weitergeht. Denn die nächste „Crossed“-Geschichte wird von einem anderen Autor geschrieben. Mit anderen Charakteren. Aktuell ist bei uns der 18. „Crossed“-Sammelband erschienen.

Garth Ennis, der Erfinder dieser Endzeitwelt, stieg nämlich nach seiner ersten Geschichte aus der Serie aus. Später kehrte er wieder zurück. Aber das ändert nichts daran, dass seitdem andere Autoren mit von ihnen erfundenen Charakteren Geschichten schreiben, die in der von Ennis erfundenen Welt spielen.

Und gegenüber „Crossed“ erscheint „The Walking Dead“ wie eine nette Familienserie. Bereits in den „Crossed“-Comics gibt es so viel Sex und Gore, dass der Panini Verlag auf jedes „Crossed“-Buch den Hinweis „Empfohlen ab 18 Jahren!“ druckt. Die von Ennis erfundenen Untoten sind sexgierige und mordlüsterne Bestien, die ungehemmt ihren Trieben nachgehen. Sie haben ein Kreuz im Gesicht und werden deshalb „Gefirmte“ genannt. Eine Verfilmung, die der Vorlage gerecht werden will, dürfte da schnell die Grenze von „ab 18 Jahre“ zu indiziert überschreiten.

In dem aktuellen 18. „Crossed“-Sammelband „Homo Tortor“ erzählen Autor Kieron Gillen und Zeichner Rafael Ortiz die Geschichte von Washington. Der Student kann nach der Apokalypse einige Männer überzeugen, ihn zu Professor Nelson zu begleiten. Der Forscher hat vor der Apokalypse behauptet, dass bereits vor 75.000 Jahren Gefirmte auf der Welt waren. Washington erhofft sich von dem Forscher eine Erklärung für das damalige Überleben der Menschheit, die vielleicht auch zum jetzigen Überleben der Menschheit führen kann. Außerdem ist seine große Liebe Amy inzwischen mit dem Professor liiert.

In diese Geschichte ist die Geschichte von Löwe eingeflochten. Er lebte vor 75.000 Jahren im Nilbecken. Mit seinen Gefährten wird er wird er von Barbaren gefangen genommen, die anscheinend eine frühe Form der Gefirmten sind. Professor Nelson nannte sie „Homo Tortor“.

Homo Tortor“ (Crossed Band 18 – Badlands 11) ist eine weitere spannende Geschichte aus dem „Crossed“-Universum.

Parallel dazu erschien der erste Band der „Crossed Monster Edition“. Er enthält die ersten beiden „Crossed“-Geschichten.

In „Crossed“ erzählen Autor Garth Ennis und Zeichner Jacen Burrows von einer Gruppe Überlebender, die sich quer durch die USA auf den gefahrvollen Weg nach Kanada machen. Denn dort soll es sicherer sein.

Am Ende der zehnteiligen Miniserie, die ab 2008 erstmals erschien, wollte Ennis keine weiteren „Crossed“-Geschichten schreiben. Aber er erkannte das Potential der von ihm geschaffenen Welt für weitere Geschichten. Also erlaubte er anderen Autoren, in dieser Welt Geschichten zu erzählen.

In der zweiten, einzeln nicht mehr erhältlichen „Crossed“-Geschichte „Familienbande“, geschrieben von David Lapham und gezeichnet von Javier Barreno, geht es dann direkt in das amerikanische Hinterland nach North Carolina. Dort lebt die Großfamilie Pratt auf einer Farm. Seine achtzehnjährige Tochter Adaline begehrt gegen den Familientyrannen, der auch ihre jüngere Schwester vergewaltigt, auf. Aber als die Gefirmten die Farm angreifen und überrennen, müssen sie auf ihrer Flucht in den Süden zusammenhalten. Nur – und diese Frage stellt jede „Crossed“-Geschichte: wer sind ihre schlimmsten Gegner? Die Gefirmten oder andere Menschen?

Kieron Gillen/Rafael Ortiz: Crossed Band 18 – Bandlands 11: Homo Tortor

(übersetzt von Bluna Williams)

Panini, 2017

148 Seiten

19,99 Euro

Originalausgabe

Crossed: Badlands 75 – 80

Avatar Press, 2017

Crossed – Monster Edition

Panini, 2017

420 Seiten

29,99 Euro

enthält

Garth Ennis/Jacen Burrows: Crossed

(übersetzt von Bluna Williams)

Panini, 2012

Originalausgabe

Crossed # 0 – 9

Avatar Press, 2008/2009/2010

David Lapham/Javier Barreno: Crossed Band 2: Familienbande

(übersetzt von Bluna Williams)

Panini, 2012

Originalausgabe

Crossed: Family Values # 1 – 7

Avatar Press, 2012

Hinweise

Die „Crossed“-Homepage

Wikipedia über „Crossed“

Meine Besprechung von Alan Moore/Gabriel Andrades „Crossed + Einhundert (Band 1)“ (Crossed plus one hundred # 1 – 6, 2015)

Meine Besprechung von Simon Spurrier/Fernando Heinz/Fafael Ortiz‘ „Crossed + Einhundert: Band 2“ (Crossed plus one hundert # 7 – 12, 2016)

Meine Besprechung von Simon Spurrier/Rafael Ortiz/Martin Tunica‘ „Crossed + Einhundert: Band 3“ (Crossed plus one hundert # 13 – 18, 2016)

Meine Besprechung von David Lapham (Autor)/Kyle Bakers (Zeichner) “Deadpool MAX: Lang lebe Hydra!” (Deadpool MAX 7 – 12, 2011)

Meine Besprechung von David Lapham/Ramon Bachs/Nathan Massengills „Batman: Stadt der Sünde“ (Detective Comics 800 – 814, Januar 2005 – Februar 2006)

Wikipedia über Garth Ennis (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Garth Ennis/Will Simpson/Steve Dillons “Hellblazer – Gefährliche Laster” (Dangerous Habits, 1991)

Meine Besprechung von Garth Ennis (Autor)/Leandro Fernandez (Zeichner) „The Punisher – Garth Ennis Collection 7“ (Up is Down and Black is White, The Slavers, 2005/2006)

Meine Besprechung von Garth Ennis/Goran Parlov/Leandro Fernandezs “The Punisher – Garth-Ennis-Collection 8″ (Barracuda, Part 1 – 6 (Punisher [MAX] 31 – 36), Man of Stone, Part 1 – 6 (Punisher [MAX] 37 – 42), 2006/2007)

Meine Besprechung von Garth Ennis‘ „The Punisher – Garth-Ennis-Collection 9“ (Widowmaker, Part 1 – 7 [Punisher (MAX) Vol. 43 – 49], Long Cold Dark, Part 1 – 5 [Punisher (MAX) Vol 50 – 54], 2007/2008)

Meine Besprechung von Garth Ennis‘ „The Punisher – Garth-Ennis-Collection 10“ (Valley Forge, Valley Forge, Part 1 – 6 [Punisher (MAX) Vol. 55 – 60], 2008)

Meine Besprechung von Garth Ennis (Autor)/Adriano Batista/Marcos Marz/Kewber Baal (Zeichner) „Jennifer Blood – Selbst ist die Frau (Band 1)“ (Garth Ennis’ Jennifer Blood: A Woman’s Work is Never Done, 2012)

Meine Besprechung von Garth Ennis und Mike Wolfers „Stitched: Die lebenden Toten“ (Band 1) (Stitched # 1 – 7, 2011/2012)

Meine Besprechung von Garth Ennis/John McCreas „Dicks – Band 1“ (Dicks # 1 – 4, 2013)

 


TV-Tipp für den 11. Dezember: Der blaue Engel

Dezember 11, 2017

Arte, 20.15

Der blaue Engel (Deutschland 1930, Regie: Josef von Sternberg)

Drehbuch: Robert Liebmann, Carl Zuckmayer, Karl Vollmöller

LV: Heinrich Mann: Professor Unrat, 1905

Lehrer Rath verliebt sich in die Nachtclubsängerin Lola Lola. Schnell darauf beginnt sein gesellschaftlicher Abstieg.

Ein UFA-Klassiker aus der Zeit, als Babelsberg das Zentrum des deutschen Films war. „Der blaue Engel“ war ein Kassenschlager und gilt heute als einer der Klassiker des Films. Marlene Dietrich setzte danach ihrer Karriere in Hollywood fort.

„Der von [Produzent Erich] Pommer lancierte Film entstand übrigens sozusagen hinter dem Rücken der UFA-Gewaltigen, für die Heinrich Mann natürlich ein suspekter Autor war. Dieser fand nach einer ersten Voraufführung den Film durchaus akzeptabel. ‚Gerade ein wirklicher Roman ist nicht ohne weiteres verfilmbar. Er hat viele Seiten, und nur eine ist dem Film zugewendet. Er muss richtig gedreht werden. Das ist hier meines Erachtens auch geschehen’, schrieb er 1930 an K. Lemke.“ (Barbara Rogall, Film-Blätter 1974)

Die Musik ist von Friedrich Holländer. „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ wurde ein Gassenhauer; „Nimm dich in acht vor blonden Frauen“, „Ich bin die fesche Lola“ und „Kinder, heut abend, such ich mir was aus“ sind nicht so bekannt.

Und die Vorlage, Heinrich Manns grandiose Satire auf den Wilhelminismus und die spießbürgerliche Doppelmoral, ist ein Klassiker der deutschen Literatur. Die Geschichte ist heute (im Gegensatz zu “Der Untertan”) etwas veraltet, aber dank der Sprache fesselt sie heute immer noch. Hier sind die ersten Zeilen des lesenswerten Romans:

„Da er Raat hieß, nannte die ganze Schule ihn Unrat. Nichts konnte einfacher und natürlicher sein. Der und jener Professor wechselten zuweilen ihr Pseudonym. Ein neuer Schub Schüler gelangte in die Klasse, legte mordgierig eine vom vorigen Jahrgang noch nicht genug gewürdigte Komik an dem Lehrer bloß und nannte sie schonungslos beim Namen. Unrat aber trug den seinigen seit vielen Generationen, der ganzen Stadt war er geläufig, seine Kollegen benutzten ihn außerhalb des Gymnasiums und auch drinnen, sobald er den Rücken drehte.“

Anschließend zeigt Arte im Rahmen seines UFA-Themenabends um 22.00 Uhr das Melodrama „Opfergang“ (Deutschland 1944, Regie: Veit Harlan) und um 23.35 Uhr die Doku „Hitlers Hollywood“ (Deutschland 2017, Regie: Rüdiger Suchsland). Beide Filme sind TV-Premieren.

Mit Emil Jannings, Marlene Dietrich, Kurt Gerron, Rosa Valetti, Hans Albers

Hinweise

Wikipedia über “Der blaue Engel”

Die Zeit: Volker Schlöndorff über “Der blaue Engel”

Deutsche Marlene-Dietrich-Seite über “Der blaue Engel”

Englische Marlene-Dietrich-Seite über “Der blaue Engel”

Filmstarts über “Der blaue Engel”

Kindlers Neues Literaturlexikon über Heinrich Manns “Professor Unrat”


TV-Tipp für den 10. Dezember: Der Stoff, aus dem die Helden sind

Dezember 10, 2017

Arte, 20.15

Der Stoff, aus dem die Helden sind (USA 1983, Regie: Philip Kaufman)

Drehbuch: Philip Kaufman

LV: Tom Wolfe: The Right Stuff, 1979 (Die Helden der Nation)

Das ist einer der Filme, der trotz der zahlreichen Nominierungen und Preise, nie den Ruhm erhalten hat, den er verdient. „Der Stoff, aus dem die Helden sind“ war für den Oscar als bester Film nominiert. „Zeit der Zärtlichkeit“ (Wer erinnert sich noch an den Film?) erhielt die Trophäe. Sam Shepard war für den Oscar als bester Nebendarsteller nominiert. Jack Nicholson erhielt ihn für seine Rolle in „Zeit der Zärtlichkeit“. Als Trost gab es vier Oscars in Nebenkategorien. Beim Directors Guild of America Award und Golden Globe verlor der Film wieder gegen „Zeit der Zärtlichkeit“. Im Rennen um den SF-Preis HUGO ging der Preis für den besten Film wieder nicht an „Der Stoff, aus dem die Helden sind“ sondern an den dritten „Krieg der Sterne“-Film „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“.

Dabei ist das dreistündige Epos über das gefährliche Testpilotenleben zwischen dem Durchbrechen der Schallmauer (Chuck Yeager tat’s 1947) und dem ersten bemannten Flug in den Weltraum „patriotisches Kino ohne Scheuklappen und mit gelegentlichen Anzeichen von Ironie und Selbstkritik“ (Fischer Film Almanach 1985). „Ein sowohl von spöttischer Ironie als auch von ehrlicher Bewunderung für diese ‚Helden der Nation‘ geprägter Film, der dank der mitreisenden Darstellung der extremen Flüge bis zum Schluss spannend bleibt.“ (Lexikon des internationalen Films) Das ist dann auch das Dilemma das Films: für die Rechten nicht patriotisch genug, für die Linken zu patriotisch. Dass Besetzung und Ausstattung erlesen sind, dass die Bilder nach der großen Leinwand rufen, dass die Vergangenheit lebendig wird, das ist dann unerheblich.

Tom Wolfes gewohnt detaillierte und glänzend geschriebene Reportage „The Right Stuff“ war in den USA ein Bestseller . Wenn Sie das Buch irgendwo finden, kaufen Sie es. Es ist eine faszinierende Lektüre, über Männer, die bereit waren, sich in die Spitze einer Rakete zu setzen, in die Luft schießen zu lassen und dabei vielleicht zu sterben (Tom Wolfe entdeckte 1970 einen Artikel, in dem die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Unfalls für einen Navy-Piloten mit 23 Prozent angegeben wurde. Dazu kam noch der Tod im Gefecht. Wahrscheinlich gab es keinen gefährlicheren Beruf.) und ihren Frauen.

mit Sam Shepard, Barbara Hershey, Charles Frank, Ed Harris, Scott Glenn, Dennis Quaid, Lance Henriksen, Fred Ward, Kim Stanley, Veronica Cartwright, Jeff Goldblum, Chuck Yeager (als Bartender Fred)

Hinweise

Homepage von Tom Wolfe

Mehr über Tom Wolfe in der Kriminalakte

Combustible Celluloid: Interview mit Philip Kaufman über „The Right Stuff“ (20.  Juni 2003)

Rotten Tomatoes über „Der Stoff, aus dem die Helden sind“

Wikipedia über „Der Stoff, aus dem die Helden sind“ (deutsch, englisch)


Der Europäische Filmpreis 2017: die Gewinner

Dezember 10, 2017

Am Samstag, den 9. Dezember, wurde in Berlin der Europäische Filmpreis an folgende Filme verliehen:

EUROPÄISCHER FILM 2017:

THE SQUARE
Schweden, Deutschland, Frankreich, Dänemark
145 min
Drehbuch & Regie: Ruben Östlund
Produktion: Erik Hemmendorff & Philippe Bober

 

EUROPÄISCHER DOKUMENTARFILM 2017:

KOMUNIA
Polen
72 min
Drehbuch & Regie: Anna Zamecka

Produktion: Anna Wydra, Anna Zamecka, Zuzanna Krol, Izabela Lopuch & Hanka Kastelicová

 

EUROPEAN ANIMATED FEATURE FILM 2017:

LOVING VINCENT
Polen, Großbritannien
94 min
Regie: Dorota Kobiela & Hugh Welchman
Drehbuch: Dorota Kobiela, Hugh Welchman & Jacek Dehnel
Produktion: Hugh Welchman, Ivan Mactaggart & Sean Bobbitt

Animation: Piotr Kolski

 

EUROPEAN COMEDY 2017:

THE SQUARE
Schweden, Deutschland, Frankreich, Dänemark
145 min
Drehbuch & Regie: Ruben Östlund
Produktion: Erik Hemmendorff & Philippe Bober

 

EUROPÄISCHER KURZFILM 2017:

Ghent Short Film Nominee
TIMECODE
by Juanjo Giménez
Spain 2016, fiction, 15 min

 

EFA PUBLIKUMSPREIS 2017

VOR DER MORGENRÖTE
Deutschland, Österreich, Frankreich
106 min
Regie: Maria Schrader
Drehbuch: Maria Schrader & Jan Schomburg
mit: Charly Hübner, André Szymanski, Josef Hader, Barbara Sukowa, Aenne Schwarz, Matthias Brandt

 

EUROPEAN DISCOVERY 2017- Prix FIPRESCI

LADY MACBETH
Großbritannien
89 min
Regie: William Oldroyd
Drehbuch: Alice Birch
Produktion: Fodhla Cronin O’Reilly

 

EUROPÄISCHER REGISSEUR 2017:

Ruben Östlund für THE SQUARE

 

 

EUROPÄISCHE SCHAUSPIELERIN 2017:

 

Alexandra Borbély in KÖRPER UND SEELE

 

 

EUROPÄISCHER SCHAUSPIELER 2017:

 

Claes Bang in THE SQUARE

 

 

EUROPÄISCHES DREHBUCH 2017:

 

Ruben Östlund für THE SQUARE

 

EUROPÄISCHER BEITRAG ZUM WELTKINO

Julie Delpy

 

PREIS FÜR EIN LEBENSWERK

Aleksandr Sokurov

 


TV-Tipp für den 9. Dezember: Side Effects – Tödliche Nebenwirkungen

Dezember 9, 2017

ZDFneo, 21.55

Side Effects – Tödliche Nebenwirkungen (Side Effects, USA 2013)

Regie: Steven Soderbergh

Drehbuch: Scott Z. Burns

Psychiater Jonathan Banks will Emily Taylor helfen, indem er ihr nach einem missglückten Suizidversuch ein neues, noch nicht erprobtes Medikament verschreibt. Das hat tödliche Nebenwirkungen Emilys Ehemann und der ehrbare Psychiater muss um seine Existenz kämpfen.

Lässig-verschachtelter Neo-Noir mit einem hübsch zynischem Ende, den Soderbergh damals als seinen letzten Spielfilm ankündigte. Was schon damals nicht glaubwürdig war. Inzwischen ist er nach einem TV-Film (der bei uns im Kino lief) und einer TV-Serie wieder im Kino angekommen.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Jude Law, Rooney Mara, Catherine Zeta-Jones, Channing Tatum, Vinessa Shaw

Wiederholung: Sonntag, 10. Dezember, 01.15 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Side Effects“

Metacritic über „Side Effects“

Rotten Tomatoes über „Side Effects“

Wikipedia über „Side Effects“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs “Girlfriend Experience – Aus dem Leben eines Luxus-Callgirls” (The Girlfriend Experience, USA 2009)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Contagion“ (Contagion, USA 2011)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Haywire” (Haywire, USA 2011)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs “Magic Mike” (Magic Mike, USA 2012)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Side Effects – Tödliche Nebenwirkungen“ (Side Effects, USA 2013)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs “Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll (Behind the Candelabra, USA 2013)

Meine Besprechung von Steven Soderberghs „Logan Lucky“ (Logan Lucky, USA 2017)

Steven Soderbergh in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 8. Dezember: Sherlock: Ein Fall von Pink

Dezember 8, 2017

Das ist ein Repost meiner Besprechung vom 24. Juli 2011 zur TV-Erstausstrahlung

ARD, 23.30

Sherlock: Ein Fall von Pink (GB 2010, R.: Paul McGuigan)

Drehbuch/Erfinder: Steven Moffat, Mark Gatiss

LV: Charakter von Sir Arthur Conan Doyle

Die Idee war wohl ganz einfach: Was wäre, wenn Sherlock Holmes im heutigen London leben würde?

Die Skepsis der Krimifans auf der Insel über diese bescheuerte Idee wich, schon während sie den ersten Holmes-Film sahen, nackter Begeisterung, die sich in zahlreichen Jubelarien, Nominierungen und Preisen, unter anderem dem BAFTA für die beste Drama Series, niederschlug. Denn Steven Moffat und Mark Gatiss haben nur wenig im Holmes-Universum geändert. Sie haben Sherlock Holmes, Dr. Watson und all die anderen aus den Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle bekannten, wichtigen Charaktere und deren Beziehungsgeflecht einfach aus der Vergangenheit in die Gegenwart versetzt, das ganze erzählerisch ordentlich beschleunigt (jedenfalls im Vergleich zu den vielen bekannten Film- und TV-Interpretationen) und neue Holmes-Geschichten erfunden, die auch von Doyle hätten stammen können.

So jagt Sherlock Holmes in „Ein Fall von Pink“ einen Serienmörder, der seine Opfer, die augenscheinlich keinen Grund für einen Selbstmord hatten, so vergiftet, dass es nach einem Selbstmord aussieht.

Der Fall und wie Holmes den Täter enttarnt, ist zwar etwas schwach, aber dafür lernen wir alle Charaktere kennen und Holmes darf mehrmals zeigen, wie gut er kombinieren kann; wenn er zum Beispiel Dr. John Watson nach einer kurzen Begrüßung dessen Biographie erklärt oder Holmes und Watson zu Fuß ein Taxi verfolgen und, weil Holmes London in und auswendig kennt, sie es auch erwischen.

Dass die ARD die geniale BBC-Serie „Sherlock“ im Sommerloch versteckt wird, ist natürlich gut geplant. Denn da schalten weniger Menschen die Glotze ein. Andererseits ist es schon gemein, dass „Sherlock“ direkt nach dem „Tatort“ läuft. Denn da fällt der Vergleich zwischen den mediokren deutschen Krimis (britisches Understatement) mit den überragenden britischen Krimis so leicht.

Und für Nachschub ist auch schon gesorgt. Im Herbst zeigt die BBC drei weitere „Sherlock“-Filme, die dann auch auf Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle basieren.

Mit Benedict Cumberbatch (Sherlock Holmes), Martin Freeman (Dr. John Watson), Rupert Graves (DI Lestrade), Una Stubbs (Mrs. Hudson), Louise Brealey (Molly Hooper), Vinette Robinson (Sgt Sally Donovan), Phil Davis (Jeff), Mark Gatiss (Mycroft)

Wiederholung: Samstag, 9. Dezember, 02.55 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

The Science of Deduction (Homepage von Sherlock Holmes)

John Watson’s Blog

Molly Hooper’s Diary

BBC über „Sherlock“

BBC Germany über „Sherlock“

ARD über „Sherlock“

Hartswood Film über „Sherlock“

YouTube-Kanal „Sherlock“

Wikipedia über „Sherlock“ (deutsch, englisch)

Homepage von Sir Arthur Conan Doyle (Erben)

Krimi-Couch über Sir Arthur Conan Doyle

Kirjasto über Sir Arthur Conan Doyle

Wikipedia über Sir Arthur Conan Doyle (deutsch, englisch)

Sherlockian.net (Einstiegsseite mit vielen Links)

Facebook-Seite der deutschen Sherlock-Holmes-Gesellschaft

Thrilling Detective über Sherlock Holmes

Meine Besprechung von Arthur Conan Doyles “Sherlock Holmes Geschichten”, “Sherlock Holmes Kriminalgeschichten” und “The Adventures of Sherlock Holmes” (und hier eine Auflistung der in diesen Werken enthaltenen Geschichten)

Meine Besprechung von Anthony Horowitz‘ „Das Geheimnis des weißen Bandes“ (The House of Silk, 2011)

Meine Besprechung von Anthony Horowitz‘ „Der Fall Moriarty“ (Moriarty, 2014)

Meine Besprechung von Mattias Boströms „Von Mr. Holmes zu Sherlock“ (Fran Holmes till Sherlock, 2013)

Meine Besprechung von Ian Edginton (Autor)/Davide Fabbris (Zeichner): Victorian Undead: Sherlock Holmes vs. Zombies! (Victorian Undead: Sherlock Holmes vs. Zombies, 2010)

Meine Besprechung von Ian Edginton (Autor)/Horacio Domingues/Davide Fabbris (Zeichner) „Victorian Undead: Sherlock Holmes vs. Dracula“ (Victorian Undead: Sherlock Holmes vs. Jekyll/Hyde; Victorian Undead: Sherlock Holmes vs. Dracula, 2010/2011)

Meine Besprechung von „Sherlock: Ein Fall von Pink“ (A Study in Pink, GB 2010)

Meine Besprechung von „Sherlock: Eine Legende kehrt zurück – Staffel 1“ (Sherlock, GB 2010)

Meine Besprechung von “Sherlock: Eine Legende kehrt zurück -Staffel 2″ (Sherlock, GB 2012)

Meine Besprechung von „Sherlock – Staffel 3“ (Sherlock, GB 2014)

Mein Hinweis auf „“Sherlock: Eine Legende kehrt zurück – Staffel 4“ (Sherlock, GB 2017)

Meine Besprechung von “Sherlock: Ein Skandal in Belgravia” (A Scandal in Belgravia, GB 2012)

Meine Besprechung von Guy Ritchies „Sherlock Holmes: Spiel im Schatten“ (Sherlock Holmes: A Game of Shadows, USA 2011)

Sherlock Holmes in der Kriminalakte


Neu im Kino/Filmkritik: „A Ghost Story“ ist kein Horrorfilm; – – – hm, irgendwie schon

Dezember 7, 2017

Direkt nach den Dreharbeiten für „Elliot, der Drache“ begann David Lowery sofort mit dem Dreh von „A Ghost Story“ und dieser Film ist, bis auf einen Punkt, das genaue Gegenteil von seinem Disney-Film. Der gemeinsame Punkt ist, dass beide Filme sehenswert sind. Aber während „Elliot, der Drache“ ein quietschbunter, unterhaltsamer und kurzweiliger Disney-Kinderfilm ist, ist „A Ghost Story“ ein an 19 Tagen im Hochsommer in Texas gedrehter Micro-Budget-Film, in dem Rooney Mara und Casey Affleck, nachdem sie bereits in Lowerys „The Saints – Sie kannten kein Gesetz“ (Ain’t Them Bodies Saints, USA 2013) zusammenspielten, wieder zusammenspielen. Wobei sie dieses Mal mehr nebeneinander her als zusammen spielen.

Denn C (Casey Affleck) stirbt bei einem Autounfall. Seine Freundin M (Rooney Mara) kehrt in die gemeinsame Wohnung zurück. Cs Geist begleitet sie von der Leichenhalle zum Haus und beobachtet sie bei ihren Tätigkeiten und ihrer Trauer. Zum Beispiel wenn sie am ersten Abend nach seinem Tod in einer vierminütigen ungeschnittenen Einstellung einen Schokoladenkuchen in sich hineinstopft. Er muss auch miterleben, wie er für sie unsichtbar ist und wie sie ihn langsam vergisst.

Daran ändern auch seine gelegentlichen Gefühlsausbrüche nichts. Denn wie alle Geister kann er bei Bedarf Dinge bewegen. Aber M erkennt Cs Wirken, seine Trauer und seine unbeholfenen und damit wirkungslose Versuche, sie zu trösten, nicht. Sie bemerkt und sieht ihn nicht. Sie spürt noch nicht einmal seine Anwesenheit.

Wir sehen C wenn er neben seiner Freundin steht und sie ausdrucksstark beobachtet oder durch die Wohnung schwebt, die er durch einen unerklärlichen Bann nicht verlassen kann. Oder will. Und wir bemerken, wie viele Emotionen in einem Bettlaken stecken. Denn das ist Cs Geist: ein Schauspieler unter einem Bettlaken.

Lowery inszenierte „A Ghost Story“ im Format 1:33, das zu einem fast quadratischen Bild führt, in langen, oft stummen Einstellungen, in denen wenig geschieht. Er erzählt, ohne dass das Interesse des Zuschauers erlahmt, seine Geschichte sehr abstrakt, minimalistisch und sehr offen für verschiedene Interpretationen. Diese Offenheit ist für eine Filmbesprechung auch ein Problem. Denn sie führt notgedrungen zu einer Interpretation, die die Offenheit des Films auf eine Sicht verengt. Dabei ist „A Ghost Story“ offen für sehr viele, auch sich widersprechende Interpretationen.

In jedem Fall ist „A Ghost Story“ kein Film für die große Masse, sondern ein kleiner Indie-Film, der fasziniert und ein Angebot zum Nachdenken und für Gespräche über Beziehungen, Liebe, Abschied, Trauer und den Tod ist.

A Ghost Story (A Ghost Story, USA 2017)

Regie: David Lowery

Drehbuch: David Lowery

mit Casey Affleck, Rooney Mara, Will Oldham

Länge: 93 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „A Ghost Story“

Metacritic über „A Ghost Story“

Rotten Tomatoes über „A Ghost Story“

Wikipedia über „A Ghost Story“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von David Lowerys „Elliot, der Drache“ (Pete’s Dragon, USA 2016)


Neu im Kino/Filmkritik: Kate Winslet und Idris Elba sind in den Bergen „Zwischen zwei Leben“

Dezember 7, 2017

Fotoreporterin Alex Martin (Kate Winslet) und Neurochirurg Ben Bass (Idris Elba) sitzen auf dem Flugplatz fest. Wegen eines heraufziehenden Sturms wurde ihr Flug gestrichen. Aber weil beide am nächsten Tag an der Ostküste einen wichtigen Termin haben – sie ihre Hochzeit, er eine Operation -, schlägt die aktive, improvisationsfreudige Martin dem ruhig-überlegt handelnden, methodisch vorgehendem Bass vor, dass sie gemeinsam ein Flugzeug chartern und sich nach Denver fliegen lassen sollten. Dort könnten sie wieder auf eine Linienmaschine umsteigen.

Gesagt, getan. Einige Minuten später lassen sich die beiden Wildfremden von einem erkennbar wenig vertrauenswürdigem Piloten (Beau Bridges in einer kleinen Rolle) über die Berge fliegen. Während des Flugs hat er einen Herzinfarkt, die Maschine stürzt ab und Martin und Bass sind ohne die richtige Kleidung, Ausrüstung oder Lebensmittel irgendwo mitten in den verschneiten, menschenleeren zu den Rocky Mountains gehörenden Uinta Bergen im Nordosten von Utah.

Weil ihr Flug nicht angemeldet war und ihre Telefone keinen Empfang haben, weiß niemand, wo sie sind.

Zuerst behandelt Bass die durch den Absturz schwer verletzte Martin. Danach will sie sich sofort auf den Weg in die Zivilisation machen. Er hält es für eine schlechte Idee und würde lieber beim Flugzeugwrack auf Rettung warten. Aber weil sie sich, stur und ungeduldig wie sie ist, allein auf den Weg macht, folgt er ihr. Mit dem Hund des Piloten, der den Absturz ebenfalls überlebte.

Hier kann ich es kurz machen: „Zwischen zwei Leben“ ist die Schnulze der Woche. Nur wegen ihres Drehorts (gedreht wurde im Purcell Gebirge in British Columbia, Kanada) und den beiden Hauptdarstellern unterscheidet sich der Liebesfilm von der TV-Schnulze der Woche. Kate Winslet und Idris Elba heben die banale und in jeder Sekunde vorhersehbare Geschichte auf Kinoniveau. Regisseur Hany Abu-Assad („Paradise Now“, „Omar“) verzichtet auf Subplots. Er konzentriert sich in seiner Inszenierung auf die beiden Überlebenden des Absturzes und wie sie sich in einer Extremsituation näherkommen und ineinander verlieben. Nur am Ende lässt sich er mehr Zeit als nötig.

Wer seinen Vorrat an Taschentücher gerade nicht mit dem erkältungsbedingten Putzen seiner Nase aufbraucht, kann das im Kino „Zwischen zwei Leben“ tun.

Zwischen zwei Leben (The Mountain between us, USA 2017)

Regie: Hany Abu-Assad

Drehbuch: J. Mills Goodloe, Chris Weitz

LV: Charles Martin: The Mountain between us, 2010 (Erzähl mir dein Herz; Zwischen zwei Leben – The Mountain between us)

mit Kate Winslet, Idris Elba, Beau Bridges, Dermot Mulroney

Länge: 112 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Zwischen zwei Leben“

Metacritic über „Zwischen zwei Leben“

Rotten Tomatoes über „Zwischen zwei Leben“

Wikipedia über „Zwischen zwei Leben“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 7. Dezember: Fury – Herz aus Stahl

Dezember 7, 2017

Vox, 22.15

Herz aus Stahl (Fury, USA 2014)

Regie: David Ayer

Drehbuch: David Ayer

Packender und extrem schonungsloser Kriegsfilm über die Erlebnisse einer Besatzung eines US-Panzers während der letzten Tage des Zweiten Weltkriegs in Deutschland.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Brad Pitt, Logan Lerman, Shia LaBeouf, Jon Bernthal, Michael Pena, Jim Parrak, Brad William Henke, Jason Isaacs, Kevin Vance, Alicia von Rittberg, Scott Eastwood

Wiederholung: Freitag, 8. Dezember, 02.55 Uhr (Taggenau!)

Hinweise
Englische Homepage zum Film
Deutsche Homepage zum Film
Film-Zeit über „Herz aus Stahl“
Moviepilot über „Herz aus Stahl“
Metacritic über „Herz aus Stahl“
Rotten Tomatoes über „Herz aus Stahl“
Wikipedia über „Herz aus Stahl“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von David Ayers “End of Watch” (End of Watch, USA 2012)

Meine Besprechung von David Ayers “Sabotage” (Sabotage, USA 2014)

Meine Besprechung von David Ayers „Herz aus Stahl“ (Fury, USA 2014)

Meine Besprechung von David Ayers „Suicide Squad“ (Suicide Squad, USA 2016)


TV-Tipp für den 6. Dezember: Wolfskinder

Dezember 5, 2017

Arte, 22.35

Wolfskinder (Deutschland 2013)

Regie: Rick Ostermann

Drehbuch: Rick Ostermann

Rick Ostermann erzählt in seinem Spielfilmdebüt anhand einiger Schicksale von den heute fast vergessenen „Wolfskindern“, das waren deutsche Kinder, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs von ihren Eltern getrennt wurden und die in Ostpreußen um ihr überleben kämpfen müssen.

Ein wichtiges Thema, das fast als Stummfilm inszeniert wurde und, was zu seinem Scheitern beträgt, in dem die historischen Hintergründe konsequent ignoriert werden.

Mehr dazu in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Levin Liam, Helena Phil, Jördis Triebel, Vivien Ciskowska, Patrick Lorenczat, Willow Voges-Fernandes, Til-Niklas Theinert

Hinweise

Homepage zum Film

Film-Zeit über „Wolfskinder“

Moviepilot über „Wolfskinder“

Filmportal über „Wolfskinder“

Wikipedia über „Wolfskinder“

Meine Besprechung von Rick Ostermanns „Wolfskinder“ (Deutschland 2013)