Mit friedlichen Protestmärschen will Dr. Martin Luther King 1965 in Selma, Alabama, für das allgemeine Wahlrecht kämpfen. Denn dort ist die Diskriminierung der Afroamerikaner besonders deutlich. Und dort eskaliert die Situation in auch von King ungeahnter Weise. Ein Diakon wird von Weißen erschlagen. Auf der Edmund Pettus Bridge werden die friedlich Demonstrierenden mit Tränengas und nackter Gewalt zurückgedrängt. Die Bilder wurden im Fernsehen ausgestrahlt. An dem Abend schlagen Klu-Klux-Klan-Mitglieder drei weiße Geistliche zusammen. Einer stirbt an den Verletzungen.
Der dritte Versuch, friedlich von Selma nach Montgomery, der Hauptstadt von Alabama, zu marschieren wird dann zwischen dem 21. und 25. März 1965 zu einem Triumphzug für die Bürgerrechtsbewegung.
Heute ist die TV-Premiere eines grandiosen und wichtigen Films zu einer unsäglichen Uhrzeit nach einer unerträglichen Sendung mit Überlänge („Schlagerchampions“ – würg).
„Selma“ setzt King und seinen Mitkämpfern ein würdiges Denkmal.
mit David Oyelowo, Tom Wilkinson, Tim Roth, Cuba Gooding Jr., Alessandro Nivola, Carmen Ejogo, Lorraine Toussaint, Ophrah Winfrey, Tessa Thompson, Giovanni Ribisi, Common, Dylan Baker, Wendell Pierce, Stan Houston
Damit hat Deborah E. Lipstadt, heute Dorot Professorin für Moderne Jüdische Zeitgeschichte und Holocaust-Studien an der Emory Universität in Atlanta, nicht gerechnet, als sie 1993 in ihrem neuesten Buch „ Denying the Holocaust“ (Betrifft: Leugnen des Holocaust) David Irving als Holocaust-Leugner scharf angriff. Schon damals war Irving, dessen erste Werke in den sechziger Jahren durchaus positiv aufgenommen wurden, höflich formuliert, umstritten. Seit den achtziger Jahren suchte er sein Publikum hauptsächlich in geschichtsrevisionistischen bis rechtsextremen Kreisen. Von 1993 bis 2013 bestand in Deutschland für Irving ein Einreiseverbot.
Nachdem Lipstads „Denying the Holocaust“ in England erschien, reichte er am 5. September 1996 am High Court of Justice, dem höchsten englischen Zivilgericht, eine Verleumdungsklage gegen sie und ihren britischen Verlag Penguin Books ein. Und weil im englischen Recht die angeklagte Partei beweisen muss, dass ihre Behauptung stimmt, müssen jetzt Lipstadt und ihre Verteidiger beweisen, dass Irvings Klage haltlos ist. Also dass es den Holocaust wirklich gab und dass sie den Holocaustleugner Irving nicht verleumdete.
Der Prozess war, an 32 Verhandlungstagen, zwischen dem 11. Januar und dem 11. April 2000 und, ich verrate jetzt hier wirklich kein großes Geheimnis, er endete mit einem grandiosen Freispruch für Lipstadt und ihren Verlag.
In seiner 333-seitigen Urteilsbegründung stellte Richter Charles Gray unter anderem über Irving fest: „Er ist ein rechtsextremer Pro-Nazi, Polemiker, Antisemit und Rassist, der sich mit Rechtsextremisten zusammentut, um den Neonazismus zu fördern.“
2002, nachdem eine Revision des Urteils abgewiesen wurde und Irving die Gerichtskosten hätte tragen müssen, meldete er Konkurs an. Als Sachbuchautor war er nach diesem Urteil ebenfalls ruiniert.
In seinem Film „Verleugnung“ zeichnet Mick Jackson („Bodyguard“), nach einem Drehbuch des renommierten Dramatikers David Hare, die Geschichte von Irvings Klage gegen Lipstadt bis zur Urteilsverkündung als spannendes Justizdrama nach, das sich auf seine wahre Geschichte,die in ihr wohnende Spannung und Dramatik, das pointierte Drehbuch und die grandiosen Schauspieler verlässt. Rachel Weisz spielt Lipstadt, die plötzlich in einem ihr in jeder Beziehung fremden Gerichtsverfahren gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse und ihre wissenschaftlich fundierten Meinungen verteidigen lassen muss. Denn es gehört zur Verteidigungsstrategie, sie und Holocaust-Opfer nicht in den Zeugenstand zu rufen. Tom Wilkinson und Andrew Scott ihre beiden schlauen Hauptverteidiger. Und Timothy Spall spielt David Irving, den Bösewicht des Films. Bei diesen schauspielerischen Hochkarätern muss Mick Jackson nur noch die Kamera aufstellen und sie beobachten.
Der so entstandene Film ist dann eine sehr gute, sehr ehrenwerte und in jeder Sekunde honorige, aber auch etwas bieder geratene Geschichtsstunde. Auch bei dem Besuch von Lipstadt mit ihren Verteidigern in Auschwitz-Birkenau behält Jackson eine wohltuende Distanz, die auf platte Dramatisierungen oder Visualisierungen verzichtet. Im Film wird nur das gezeigt, was jeder Besucher der Gedenkstätte bei seinem Besuch sehen kann.
„Verleugnung“ ist ein guter und wichtiger Film, der hoffentlich nicht nur von den Menschen gesehen wird, die sowieso schon überzeugt sind. Denn er ist genau diese Art Film.
Verleugnung (Denial, USA/Großbritannien 2016)
Regie: Mick Jackson
Drehbuch: David Hare
LV: Deborah E. Lipstadt: History on Trial: My Day in Court with a Holocaust Denier, 2005
mit Rachel Weisz, Timothy Spall, Tom Wilkinson, Andrew Scott, Jack Lowden, Caren Pistorius, Alex Jennings, Harriet Walter
Michael Clayton ist der Troubleshooter für eine große New Yorker Kanzlei. Als einer ihrer Anwälte ausrastet und damit den Prozess gegen das multinationale Chemieunternehmen U/North gefährdet, ist Clayton gefordert. Doch dieser steckt gerade selbst in einer Midlife-Crises.
Tony Gilroy, der als Autor der actionhaltigen Jason-Bourne-Trilogie bekannt wurde, hat mit seinem Regiedebüt einen Paranoia-Thriller inszeniert, bei dem die Bedrohung nicht mehr vom Staat sondern von der Wirtschaft ausgeht. Trotzdem haben Action-Fans bei „Michael Clayton“ schlechte Karten. Fans des guten, im positiven Sinn altmodischen Schauspielerkinos haben dagegen gute Karten.
Tony Gilroy war als bester Autor und Regisseur für einen Oscar nominiert, George Clooney als bester Darsteller, Tom Wilkinson als bester Nebendarsteller und Tilda Swinton erhielt einen Oscar einen BAFTA-Awards als beste Nebendarstellerin.
Gilroys Buch erhielt auch den Edgar-Allan-Poe-Preis.
Mit George Clooney, Tom Wilkinson, Tilda Swinton, Sydney Pollack, Michael O’Keefe
Bei uns ist Edward Snowden ein Held, der die globale Überwachung der NSA öffentlich machte. Seitdem versucht ein Untersuchungsausschuss des Bundestages herauszufinden, wie sehr die NSA Deutsche überwacht und wie sehr der Bundesnachrichtendienst darin verwickelt ist.
In den USA ist dagegen die Meinung über ihn tief gespalten zwischen tapferer Whistleblower und feigem Landesverräter. Die Geheimdienste versuchen immer wieder ihn zu diskreditieren. Die Regierung und Konservative würden ihn am liebsten bis ans Ende der Welt in einen Kerker werfen; wenn sie nicht gerade behaupten, Snowden habe nichts verraten, was die nationale Sicherheit gefährde oder ihn gleich zu einem russischen Spion erklären.
Denn seit dem 23. Juni 2013 lebt Edward Snowden in Moskau. Nicht weil er es so plante, sondern weil sein Pass auf der Flugreise nach Südamerika von der USA für ungültig erklärt wurde. Seitdem verhandelt er, mit der Hilfe mehrerer Anwälte, über seine Rückkehr in die USA, die derzeit immer noch utopisch erscheint. Im besten Fall droht ihm eine unglaublich lange Haftstrafe. Die Todesstrafe ist auch möglich. Ein fairer Prozess sehr unwahrscheinlich.
In dieses Klima, während in den USA bekannte Bürgerrechtsorganisationen und Bürgerrechtler die an Präsident Barack Obama gerichtete Begnadigungskampagne „Pardon Snowden“, startet Oliver Stones neuer Film „Snowden“ dort und hier in den Kinos. Er erzählt im wesentlichen einfach noch einmal die bereits aus Büchern und Laura Poitras‘ Dokumentarfilm „Citizenfour“ bekannte Geschichte noch einmal. Allerdings erstaunlich konventionell. Der Film wirkt fast so, als habe Stone ein mildes Alterswerk und keine weitere, von Wut getriebene Abrechnung und Anklage der USA inszenieren wollen. „Snowden“ ist das Gegenteil zu dem aus „Natural Born Killers“ bekanntem visuellen und akustischen Overkill. Es ist ein Film, der die Konservativen und die Gegner und Feinde von Edward Snowden überzeugen will, dass der Geheimnisverräter aus lauteren Motiven handelte, dass er ein Patriot ist, der für die US-amerikanischen Werte kämpft und mit seiner Tat eine Diskussion über den Wert der Privatsphäre und die Macht der Regierung anstoßen wollte.
Das ist ehrenwert und „Snowden“ ist auch ein sehenswerter Film, der ausgehend von dem Treffen in dem Hotel in Hongkong im Juni 2013, wo Dokumentarfilmerin Laura Poitras (gespielt von Melissa Leo, die älter als Poitras ist und auf noch älter geschminkt wurde) und „The Guardian“-Kolumnist Glenn Greenwald (Zachary Quinto, verblüffend ähnlich) Edward Snowden (Joseph Gordon-Levitt, dito) treffen und er ihnen sein Leben erzählt und die Beweise für die globale NSA-Überwachung übergibt.
Dieses zehntägige Gespräch, das wir aus „Citizenfour“ kennen, liefert den Rahmen für die Rückblenden, in denen Snowden sein Leben erzählt und so langsam in die globale Überwachungsmaschine des US-Geheimdienstes nach 9/11 einführt.
Vor allem in der ersten Hälfte wird diese Welt und Snowdens immer stärker werdende Gewissenskonflikte lehrbuchhaft geschildert. Es beginnt mit seinen wenigen Tagen beim Militär. Nach einer Verletzung während der Ausbildung wird der brillentragende Bürohengst als dienstunfähig ausgemustert. Snowden, der ebenso glühende, wie naive Patriot, ist, weil er seinem Land nicht mehr dienen kann, verzweifelt. Da erhält er das Angebot, beim Geheimdienst an der vordersten Front der Landesverteidigung mitzumachen. Wegen seiner überragenden Computerkenntnisse fördert ihn sein Mentor Corbin O’Brian (Rhys Ifans), er trifft Hank Forrester (Nicolas Cage in einer seiner zahlreichen Kleinstrollen), der als im Ausbildungslager kaltgestelltes Computergenie eine ältere Version von Snowden ist. Und Snowden verliebt sich in Lindsay Mills (Shailene Woodley) eine Linke, die ihn auf eine Antikriegsdemo mitnimmt.
Diese Beziehung rückt in der zweiten Hälfte des Films, wenn Snowden in Tokio, Maryland und Hawaii arbeitet, immer mehr in den Mittelpunkt, ohne die Geschichte wirklich voran zu bringen. Im Gegenteil: Lindsay wird immer mehr zum typischen Heimchen am Herd mit Anwandlungen von Weinerlichkeit und einem Gottvertrauen in die US-Regierung, das sie bei ihrer ersten Begegnung mit Snowden nicht hatte.
Neben ihr hat Snowden, außer einigen austauschbaren Arbeitsbeziehungen, keine Freunde und keine Bekannten. Auch seine Eltern und seine ältere Schwester tauchen in „Snowden“ nicht auf. Snowden, der in die Produktion involviert und das Drehbuch vor dem Dreh las, bleibt in dem über zweistündigem Film ein Mensch ohne eine Familie und ohne soziale Beziehungen. Er ist der Mensch, den wir in „Citizenfour“ kennen lernten und der seitdem als öffentliche Person seine Auftritte in den Medien (und in „Snowden“) hat. Dabei hätte gerade ein Blick auf seine Familie einen neuen Blick auf ihn eröffnen können. Auch ein Blick auf seine Zeit in Moskau und der öffentlich ausgetragene Kampf um die Interpretation der von ihm veröffentlichten Dokumente hätten einen neuen Blick auf Snwoden eröffnen können.
So ist „Snowden“ für alle, die „Citizenfour“ kennen, nur ein Reenactment des mit dem Dokumentarfilmoscar ausgezeichneten und sehr sehenswerten Films. Stones Film endet allerdings, abgesehen von dem Epilog, in Hongkong. Poitras erzählte in „Citizenfour“ die Geschichte noch etwas weiter.
Obwohl Stone der bekannten Geschichte keine neuen Aspekte abgewinnt (und auch nicht abgewinnen will), ist „Snowden“ dank der Besetzung und der guten Kameraarbeit (eigentlich sehen wir nur sprechende Köpfe in Innenräumen) sehenswert. In einigen Jahren wird „Snowden“ als Film, der den Moment, in dem sich die Diskussion über die globale Überwachung radikal änderte, sogar noch wichtiger werden. Denn selbstverständlich wird der Spielfilm öfter und zu besseren Zeiten im Fernsehen gezeigt werden als der Dokumentarfilm.
Für den Moment liefert Oliver Stone gut gemachtes politisches Aufklärungskino mit leicht angezogener Handbremse, das vor allem zu einer Rehabilitierung und Begnadigung von Edward Snowden in den USA führen soll.
Snowden (Snowden, USA/Deutschland 2016)
Regie: Oliver Stone
Drehbuch: Oliver Stone, Kieran Fitzgerald
LV: Anatoli Kutscherena: Time of the Octopus, ?; Luke Harding: The Snowden Files: The Inside Story of the World’s Most Wanted Man, 2014 (Edward Snowden: Geschichte einer Weltaffäre)
mit Joseph Gordon-Levitt, Shailene Woodley, Melissa Leo, Nicolas Cage, Zachary Quinto, Tom Wilkinson, Rhys Ifans, Scott Eastwood, Joely Richardson, Timothy Olyphant, Ben Schnetzer
The Grand Budapest Hotel (The Grand Budapest Hotel, USA/Deutschland 2014)
Regie: Wes Anderson
Drehbuch: Wes Anderson (nach einer Geschichte von Wes Anderson und Hugo Guiness)
1932: Monsieur Gustave H., der Chefconcierge des Grand Budapest Hotels, erbt von Madame D. ein wertvolles Gemälde und weil der Sohn der Verstorbenen dem Concierge das Gemälde nicht gönnt, gerät Gustave H. in Teufels Küche.
mit Ralph Fiennes, Tony Revolori, F. Murray Abraham, Mathieu Amalric, Adrien Brody, Willem Dafoe, Jeff Goldblum, Harvey Keitel, Jude Law, Bill Murray, Edward Norton, Saoirse Ronan, Jason Schwartzman, Léa Seydoux, Tilda Swinton, Tom Wilkinson, Owen Wilson, Florian Lukas, Bob Balaban, Lisa Kreuzer
Willkommen in Sparks-Land! Wieder einmal und natürlich ist alles sehr vertraut: die schönen Menschen, die große Liebe und die Taschentuchszenen. Und dennoch gibt es Unterschiede zwischen, nun, gutem und schlechtem Kitsch. „The Choice – Bis zum letzten Tag“ zeigt dabei eindrucksvoll, wie man die Geschichte der großen Liebe besser nicht erzählt und dafür verantwortlich ist nicht Nicholas Sparks, der Autor der Vorlage.
Dieses Mal erzählt er und damit der Film von Travis Parker (Benjamin Walker), einem allein lebendem Frauenschwarm, der sich dann doch unsterblich in die neue Nachbarin Gabby Holland (Teresa Palmer) verliebt. Dass ihre erste Begegnung eher ein veritabler Nachbarschaftsstreit um, nun, abendlichen Lärm ist, ist nicht störend. Denn bekanntlich ziehen Gegensätze sich an.
Dass spätestens ab diesem Moment die Geschichte von „The Choice“ absolut vorhersehbar ist, ist gerade angesichts des Drehbuchs und der Inszenierung sogar ein Vorteil. Immerhin wissen wir, wohin sich die Geschichte bewegen soll. Der Film selbst plätschert dagegen vor sich hin, reiht schöne Bilder und harmonische Szenen hintereinander, ohne dass es ihm gelingt, diese Szenen so zu einer Geschichte zusammenzufügen, dass jede Szene auf die titelgebende Entscheidung hinausläuft und das ganze Drama dieser Entscheidung für Travis Parker begreifbar wird. Denn er muss sich entscheiden, ob Gabby, die Liebe seines Lebens, nach einem Autounfall weiterleben oder sterben soll. Genau diesen Punkt, diese Entscheidung über das Leben eines anderen Menschen, hätte Drehbuchautor Bryan Sipe (demnächst „Demolition: Lieben und Leben“, auf den ich wegen Regisseur Jean-Marc Vallée und Hauptdarsteller Jake Gyllenhaal gespannt bin) herausarbeiten müssen. Er tat es nicht. Stattdessen erzählt er eine rundum harmonische Love Story, die von einem Unfall unterbrochen wird.
Wenn schon das Drehbuch schwach ist, können die Schauspieler immer noch einiges herausreißen. Aber vor allem Teresa Palmer legt die Rolle der Gabby so widersprüchlich an, dass ich mich fragte, warum der Regisseur sie nicht bremste. Jetzt beendet sie eine Wutrede gegen Parker mit einem Lachen, das signalisiert, dass sie doch nicht wütend ist. Bei einem Liebesgeständnis geschieht das Gleiche. Die anderen Schauspieler sind da nicht viel besser und Tom Wilkinson beschränkt sich einfach auf seine Präsenz.
Eine Schnulze, bei der alle immer wieder überdeutlich signalisieren, dass sie das Ganze, den Kitsch und auch das Pathos, nicht ernst nehmen, scheitert an ihrem eigenen Anspruch und verachtet auch ihr Zielpublikum, das eben genau für diesen Kitsch und auch das Pathos ins Kino geht.
Da helfen auch keine Sonnenuntergänge über dem Meer.
„The Choice – Bis zum letzten Tag“ ist von all den Nicholas-Sparks-Verfilmungen, die ich kenne, die mit Abstand schwächste und ärgerlichste.
Der Ghostwriter (Frankreich/Deutschland/Großbritannien 2010. Regie: Roman Polanski)
Drehbuch: Robert Harris, Roman Polanski
LV: Robert Harris: The Ghost, 2007 (Ghost, Der Ghostwriter)
Ein Autor soll innerhalb weniger Tage die Biographie des ehemaligen britischen Premierministers Adam Lang ghostwriten. Als Lang wegen Kriegsverbrechen im „Krieg gegen den Terror“ angeklagt wird, beginnt der gänzlich unpolitische Autor auf eigene Faust zu recherchieren.
mit Ewan McGregor, Pierce Brosnan, Olivia Williams (die eigentlich viel zu jung für ihre Rolle ist), Kim Cattrall, Tom Wilkinson, James Belushi, Timothy Hutton, Eli Wallach (die letzten drei haben nur Kleinstrollen)
Ob „Selma“ den Oscar als bester Film des Jahres gegen eine starke Konkurrenz gewinnt, wissen wir in wenigen Stunden. Immerhin sind bei der Academy historische Stoffe beliebt und letztes Jahr gewann das Sklavendrama „12 Years a Slave“. Im Gegensatz zu Steve McQueens formal strengem Film ist Ava DuVernays Film über Martin Luther King und seinen Kampf um das Wahlrecht für Afroamerikaner in Alabama und den USA deutlich gefälliger. Sie schildert, nach einem Drehbuch von Paul Webb und mit David Oyelowo in der Hauptrolle, in über zwei mitreisenden Stunden, wie Martin Luther King Jr., nach seiner auch heute noch bekannten „I have a Dream“-Rede 1963 in Washington, D. C., und der Verleihung des Friedensnobelpreises am 11. Dezember 1964, mit seinen Kampfgefährten von der Bürgerrechtsbewegung in den ersten Monaten des Jahres 1965 ihre Aufmerksamkeit auf die Stadt Selma im Bundesstaat Alabama lenkt. Dort sollen ihre nächsten politischen Aktionen für das uneingeschränkte Wahlrecht für alle US-Amerikaner stattfinden. Denn obwohl Afroamerikaner seit 1870 formal wählen dürfen, sind in Selma nur zwei Prozent der Afroamerikaner als Wähler registriert. Über die Hälfte der dortigen Bevölkerung sind Afroamerikaner. Sie werden durch absurde Tests („Wie heißen die Bezirksrichter?“), eine Kopfsteuer, die sie meist nicht bezahlen können, und einen Fürsprecher, der im Wahlregister eingetragen ist und sich für sie verbürgt, davon abgehalten. In Alabama gab es damals Wahlkreise, in denen in den letzten fünfzig Jahren keine einzige schwarze Person an einer Wahl teilgenommen hatte. Und nur registrierte Wähler dürfen vor Gericht Geschworene sein, was dazu führt, dass vor einem Geschworenengericht Weiße über Schwarze urteilen. Diese Ungerechtigkeit, die durch den rassistischen Polizeichef Jim Clark und den ebenso rassistischen Gouverneur George Wallace noch potenziert wird, ist für King – und das zeigt „Selma“ sehr genau – das ideale Schlachtfeld für seinen friedlichen Kampf. Mit öffentlichen Aktionen, Demonstrationen und Märschen will er das Klima so anheizen, dass US-Präsident Lyndon B. Johnson ein Gesetz unterzeichnet, das den Afroamerikanern das volle Wahlrecht ohne Wenn und Aber zugesteht. Auch wenn King keine Toten einplant, geht er davon aus, dass die Staatsmacht und die Weißen Gewalt anwenden werden. Kings erste Aktion in Selma führt am 2. Februar 1965 zur Verhaftung von ihm und mehreren hundert Menschen, die für das allgemeine Wahlrecht protestierten. Dennoch demonstrieren sie weiter. Am 18. Februar 1965 wird der 26-jährige Diakon Jimmie Lee Jackson, der seine Mutter und seinen Großvater beschützen will, von State Troopern zusammengeschlagen und erschossen. Sein Tod ist die Initialzündung für den Marsch von Selma nach Montgomery, der Hauptstadt von Alabama. Am 7. März 1965, als unter der Führung von John Lewis und Hose Williams, zwei Kampfgefährten von King, der an dem Tag nicht dabei sein kann, der Marsch von Selma nach Montgomery beginnt, werden die sechshundert friedlichen Demonstranten wenige Meter nach dem Beginn ihres Marsches auf der Edmund Pettus Bridge mit Tränengas und nackter Gewalt zurückgedrängt. Die brutale Aktion wird im Fernsehen übertragen und der „Bloody Sunday“ wird zu einem Wendepunkt im Kampf um das Wahlrecht. Denn danach schließen sich auch viele Weiße und Christen aus dem ganzen Land den von King geleiteten Märschen an. Bei einem zweiten Marsch, am 9. März, kehrt King, obwohl die State Trooper den Weg räumen, auf der Brücke um, weil er eine Falle befürchtet. An dem Abend werden drei weiße Geistliche von Klu-Klux-Klan-Mitgliedern zusammengeschlagen. Einer von ihnen, James Reeb, stirbt kurz darauf an den Verletzungen. In diesen Tagen erhöht King auch den Druck auf Präsident Johnson, der in dem Film „Selma“ etwas eindimensional als gutwilliger Zauderer gezeigt wird. Nach einer Gerichtsverhandlung, die den Marsch erlaubt, will Alabama-Gouverneur Wallace den Marsch trotzdem verbieten. Präsident Johnson erläßt eine Verfügung, die die Nationalgarde in Alabama zur Bundessache macht und damit die Möglichkeit eröffnet, dass der friedliche Marsch ohne größere Zusammenstößre gelingen kann. Geschützt durch Bundestruppen gelingt den Demonstranten im dritten Versuch der Marsch von Selma, wo sie am 21. März mit 4000 Demonstranten loslaufen, nach Montgomery, wo sie am 25. März mit fast 25000 Teilnehmern ihr Ziel erreichen und King eine weitere seiner umjubelten Reden hält. Am 9. August 1965 unterzeichnet Präsident Johnson den Voting Rights Act. Diese kurze, für die Bürgerrechtsbewegung sehr wichtige Episode zeichnet Ava DuVernay in ihrem Biopic über Martin Luther King nach und, wie bei einigen anderen gelungen Biopics der letzten Jahre, führt diese Konzentration auf einen kurzen Abschnitt im Leben des Porträtierten zu einem vielschichtigen und äußerst gelungenem Porträt, das die übliche Biopic-Falle, nämlich das ganze Leben einer Person in knapp drei Stunden buchhalterisch abzuhandeln, vermeidet. DuVernay zeichnet stattdessen die Dynamik politischer Prozesse zwischen öffentlichen Aktionen und Verhandlungen in Hinterzimmern genau nach. Dazu gehören auch die politischen Ränkespiele in Washington. Denn in der Politik kommt es nicht nur auf die richtige Meinung und Mehrheiten, sondern auch auf das Ergreifen von günstigen Gelegenheiten an. Dass sie dabei die Politik auf Präsident Johnson, seinen engsten Berater, den Gouverneur von Alabama und FBI-Chef J. Edgar Hoover konzentriert, kann verziehen werden. Vor allem weil diese Personen von Tom Wilkinson, Giovanni Ribisi, Tim Roth und Dylan Baker mit spürbarer Lust an den moralischen Untiefen der Politik und ihrer Charaktere gespielt werden. Denn während Johnson mit King über mögliche Kompromisse verhandelt, wirde King auch vom FBI ständig überwacht (Auszüge aus den Überwachungsprotokollen werden immer wieder eingeblendet) und Hoover schlägt Johnson in einem Nebensatz auch die Ermordung Kings vor. Johnson lehnte nicht empört ab. Natürlich wird „Selma“ immer wieder pathetisch. Vor allem wenn King als Pfarrer eine seiner Reden hält. Aber es wird auch der private King gezeigt und dass er Teil einer größeren Bewegung war. Er diskutiert mit seinen Vertrauten und Freunden über die Strategien und Ziele ihrer Aktionen und er ist sich durchaus unsicher, ob er den richtigen Weg beschreitet. In diesen Momenten wird aus der Symbolfigur ein Mensch mit ganz normalen Ängsten und Sorgen. Und der Blick in die Vergangenheit schärft auch den Blick auf die Gegenwart. Vor einem halben Jahrhundert wurde in den USA um das Wahlrecht und die Gleichberechtigung gekämpft, die heute immer noch nicht erreicht ist. Der Film regt auch zum Nachdenken über die Verhältnisse hier in Deutschland an. Denn die Gastarbeiter und ihre Kinder, wenn sie nicht die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen, dürfen Steuern bezahlen, aber nicht wählen. Das unterhaltsame und spannende Biopic „Selma“ ist ein Film, nach dem man das Kino klüger verläßt.
Nun, den Oscar als bester Film erhielt „Birdman“. „Selma“, der schon bei den Nominierungen weitgehend ignoriert wurde, erhielt nur einen Trost-Oscar für den besten Song. Dafür erhielt „Selma“ einige andere Preise, wie den AFI Award als bester Film, mehrere Preise der African-American Film Critics Association (u. a. bester Film, Regie, Hauptdarsteller), Black Film Critics Circle Award (dito), Black Reel Award (dito) und African-American Film Critics Association, die für den Film, sein Thema und seine Geschichte, wohl wichtiger sind als der Oscar.
Das Bonusmaterial
Auf der DVD gibt es genug Bonusmaterial, um gierig nach noch mehr zu werden. Wie einer historischen Dokumentation oder einem Audiokommentar eines Historikers oder von Zeitzeugen, die wahrscheinlich vor allem bestätigen würden, wie historisch genau der Film ist. Schon jetzt gibt es auf der DVD zwei Audiokommentare. Einen von Regisseurin Ava DuVernay und Hauptdarsteller David Oyelowo, einen von ihr, zusammen mit Kameramann Bradford Young und Cutter Spencer Averick. Es gibt ein knapp halbstündiges „Making of“ und das zwölfminütige Featurette „Die Entstehung von ‚Selma’“, die zusammen gesehen einen guten Einblick in die historischen Hintergründe (mit vielen Statements von Zeitzeugen), die Produktion und den Dreh liefern. Es gibt eine halbe Stunde „Geschnittene Szenen“, die dem Film nichts wesentlich neues hinzufügen; was auch daran liegt, dass es sich um erweiterte oder für den Film redundante Szenen handelt. Die meisten Szenen sind allerdings ungeschnittene Gerichtsaussagen, die als Hintergrundinformation interessant sich und die es niemals in den Film geschafft hätten.
Es gibt ein siebenminütes Featurette „Über das National Voting Rights Museum and Institute“, das sich mit den im Film gezeigten Ereignissen beschäftigt. Und es gibt als „Aus dem Archiv: Die Geschichte von ‚Selma’“ zwei Universal Newsreels, also damalige Berichte über die Ereignisse in Selma, bei denen vor allem auffällt, wie genau sie in „Selma“ nachgestellt wurden.
Und das ist noch nicht alles. Es gibt das Video von Commons „Glory“, der den Oscar als bester Song erhielt, und, als Pflichtprogramm nach der ausführlichen Kür, den Trailer.
Selma (Selma, USA/Großbritannien 2014)
Regie: Ava DuVernay
Drehbuch: Paul Webb
mit David Oyelowo, Tom Wilkinson, Tim Roth, Cuba Gooding Jr., Alessandro Nivola, Carmen Ejogo, Lorraine Toussaint, Ophrah Winfrey, Tessa Thompson, Giovanni Ribisi, Common, Dylan Baker, Wendell Pierce, Stan Houston
– DVD
Studiocanal/Arthaus
Bild: 2,40:1 (anamorph)
Ton: Deutsch, Englisch (5.1 DD)
Untertitel: Deutsch
Bonusmaterial: Audiokommentar von Regisseurin Ava DuVernay und Hauptdarsteller David Oyelowo, Audiokommentar von Regisseurin Ava DuVernay, Kameramann Bradford Young und Cutter Spencer Averick, Making of, Die Entstehung von „Selma“, Über das National Voting Rights Museum and Institute, Aus dem Archiv: Die Geschichte von „Selma“, Geschnitte Szenen, Musikvideo „Glory“, Trailer
Länge: 123 Minuten
FSK: ab 12 Jahre
–
Ob „Selma“ den Oscar als bester Film des Jahres gegen eine starke Konkurrenz gewinnt, wissen wir in wenigen Stunden. Immerhin sind bei der Academy historische Stoffe beliebt und letztes Jahr gewann das Sklavendrama „12 Years a Slave“. Im Gegensatz zu Steve McQueens formal strengem Film ist Ava DuVernays Film über Martin Luther King und seinen Kampf um das Wahlrecht für Afroamerikaner in Alabama und den USA deutlich gefälliger.
Sie schildert, nach einem Drehbuch von Paul Webb und mit David Oyelowo in der Hauptrolle, in über zwei mitreisenden Stunden, wie Martin Luther King Jr., nach seiner auch heute noch bekannten „I have a Dream“-Rede 1963 in Washington, D. C., und der Verleihung des Friedensnobelpreises am 11. Dezember 1964, mit seinen Kampfgefährten von der Bürgerrechtsbewegung in den ersten Monaten des Jahres 1965 ihre Aufmerksamkeit auf die Stadt Selma im Bundesstaat Alabama lenkt. Dort sollen ihre nächsten politischen Aktionen für das uneingeschränkte Wahlrecht für alle US-Amerikaner stattfinden.
Denn obwohl Afroamerikaner seit 1870 formal wählen dürfen, sind in Selma nur zwei Prozent der Afroamerikaner als Wähler registriert. Über die Hälfte der dortigen Bevölkerung sind Afroamerikaner. Sie werden durch absurde Tests („Wie heißen die Bezirksrichter?“), eine Kopfsteuer, die sie meist nicht bezahlen können, und einen Fürsprecher, der im Wahlregister eingetragen ist und sich für sie verbürgt, davon abgehalten. In Alabama gab es damals Wahlkreise, in denen in den letzten fünfzig Jahren keine einzige schwarze Person an einer Wahl teilgenommen hatte. Und nur registrierte Wähler dürfen vor Gericht Geschworene sein, was dazu führt, dass vor einem Geschworenengericht Weiße über Schwarze urteilen. Diese Ungerechtigkeit, die durch den rassistischen Polizeichef Jim Clark und den ebenso rassistischen Gouverneur George Wallace noch potenziert wird, ist für King – und das zeigt „Selma“ sehr genau – das ideale Schlachtfeld für seinen friedlichen Kampf. Mit öffentlichen Aktionen, Demonstrationen und Märschen will er das Klima so anheizen, dass US-Präsident Lyndon B. Johnson ein Gesetz unterzeichnet, das den Afroamerikanern das volle Wahlrecht ohne Wenn und Aber zugesteht. Auch wenn King keine Toten einplant, geht er davon aus, dass die Staatsmacht und die Weißen Gewalt anwenden werden. Kings erste Aktion in Selma führt am 2. Februar 1965 zur Verhaftung von ihm und mehreren hundert Menschen, die für das allgemeine Wahlrecht protestierten. Dennoch demonstrieren sie weiter.
Am 18. Februar 1965 wird der 26-jährige Diakon Jimmie Lee Jackson, der seine Mutter und seinen Großvater beschützen will, von State Troopern zusammengeschlagen und erschossen. Sein Tod ist die Initialzündung für den Marsch von Selma nach Montgomery, der Hauptstadt von Alabama.
Am 7. März 1965, als unter der Führung von John Lewis und Hose Williams, zwei Kampfgefährten von King, der an dem Tag nicht dabei sein kann, der Marsch von Selma nach Montgomery beginnt, werden die sechshundert friedlichen Demonstranten wenige Meter nach dem Beginn ihres Marsches auf der Edmund Pettus Bridge mit Tränengas und nackter Gewalt zurückgedrängt. Die brutale Aktion wird im Fernsehen übertragen und der „Bloody Sunday“ wird zu einem Wendepunkt im Kampf um das Wahlrecht. Denn danach schließen sich auch viele Weiße und Christen aus dem ganzen Land den von King geleiteten Märschen an.
Bei einem zweiten Marsch, am 9. März, kehrt King, obwohl die State Trooper den Weg räumen, auf der Brücke um, weil er eine Falle befürchtet. An dem Abend werden drei weiße Geistliche von Klu-Klux-Klan-Mitgliedern zusammengeschlagen. Einer von ihnen, James Reeb, stirbt kurz darauf an den Verletzungen.
In diesen Tagen erhöht King auch den Druck auf Präsident Johnson, der in dem Film „Selma“ etwas eindimensional als gutwilliger Zauderer gezeigt wird.
Nach einer Gerichtsverhandlung, die den Marsch erlaubt, will Alabama-Gouverneur Wallace den Marsch trotzdem verbieten. Präsident Johnson erläßt eine Verfügung, die die Nationalgarde in Alabama zur Bundessache macht und damit die Möglichkeit eröffnet, dass der friedliche Marsch ohne größere Zusammenstößre gelingen kann. Geschützt durch Bundestruppen gelingt den Demonstranten im dritten Versuch der Marsch von Selma, wo sie am 21. März mit 4000 Demonstranten loslaufen, nach Montgomery, wo sie am 25. März mit fast 25000 Teilnehmern ihr Ziel erreichen und King eine weitere seiner umjubelten Reden hält.
Am 9. August 1965 unterzeichnet Präsident Johnson den Voting Rights Act.
Diese kurze, für die Bürgerrechtsbewegung sehr wichtige Episode zeichnet Ava DuVernay in ihrem Biopic über Martin Luther King nach und, wie bei einigen anderen gelungen Biopics der letzten Jahre, führt diese Konzentration auf einen kurzen Abschnitt im Leben des Porträtierten zu einem vielschichtigen und äußerst gelungenem Porträt, das die übliche Biopic-Falle, nämlich das ganze Leben einer Person in knapp drei Stunden buchhalterisch abzuhandeln, vermeidet.
DuVernay zeichnet stattdessen die Dynamik politischer Prozesse zwischen öffentlichen Aktionen und Verhandlungen in Hinterzimmern genau nach. Dazu gehören auch die politischen Ränkespiele in Washington. Denn in der Politik kommt es nicht nur auf die richtige Meinung und Mehrheiten, sondern auch auf das Ergreifen von günstigen Gelegenheiten an. Dass sie dabei die Politik auf Präsident Johnson, seinen engsten Berater, den Gouverneur von Alabama und FBI-Chef J. Edgar Hoover konzentriert, kann verziehen werden. Vor allem weil diese Personen von Tom Wilkinson, Giovanni Ribisi, Tim Roth und Dylan Baker mit spürbarer Lust an den moralischen Untiefen der Politik und ihrer Charaktere gespielt werden. Denn während Johnson mit King über mögliche Kompromisse verhandelt, wirde King auch vom FBI ständig überwacht (Auszüge aus den Überwachungsprotokollen werden immer wieder eingeblendet) und Hoover schlägt Johnson in einem Nebensatz auch die Ermordung Kings vor. Johnson lehnte nicht empört ab.
Natürlich wird „Selma“ immer wieder pathetisch. Vor allem wenn King als Pfarrer eine seiner Reden hält.
Aber es wird auch der private King gezeigt und dass er Teil einer größeren Bewegung war. Er diskutiert mit seinen Vertrauten und Freunden über die Strategien und Ziele ihrer Aktionen und er ist sich durchaus unsicher, ob er den richtigen Weg beschreitet. In diesen Momenten wird aus der Symbolfigur ein Mensch mit ganz normalen Ängsten und Sorgen.
Und der Blick in die Vergangenheit schärft auch den Blick auf die Gegenwart. Vor einem halben Jahrhundert wurde in den USA um das Wahlrecht und die Gleichberechtigung gekämpft, die heute immer noch nicht erreicht ist. Der Film regt auch zum Nachdenken über die Verhältnisse hier in Deutschland an. Denn die Gastarbeiter und ihre Kinder, wenn sie nicht die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen, dürfen Steuern bezahlen, aber nicht wählen.
Das unterhaltsame und spannende Biopic „Selma“ ist ein Film, nach dem man das Kino klüger verläßt.
Der Film endet mit einem Gemälde, auf dem zwei junge Frauen uns, in einem Garten stehend, anlächeln. Die eine ist schwarz, die andere weiß. Heute ist das nichts besonderes, aber als das Bild gemalt wurde, waren weiße Frauen die Hausherrinen und schwarze Frauen bestenfalls unsichtbare Angestellte im Haushalt. Auf einem Gemälde durften sie höchstens die Hausherrin knieend anbeten. In dem Gemälde stehen sie nebeneinander. „Dido Elizabeth Belle“ erzählt auch die Geschichte von diesem Bild, das Drehbuchautorin Misan Sagay und Regisseurin Amma Asante zu ihrem Film inspirierte.
Die Geschichte der beiden Porträtierten Dido Elizabeth Belle (1761 – 1804) und ihrer Halbcousine Elizabeth Murray (1760 – 1825) beginnt als Sir John Lindsay, Admiral der königlichen britischen Marine, die junge Dido aus den Slums im Hafenviertel von Bristol holt. Das Kind ist seine Tochter und als Vater wird er sich um sie und ihr finanzielles Wohlbefinden kümmern. Vor einer längeren Schiffsreise bringt er sie in das Haus von Lord Mansfield. Sie soll bei seiner Familie auf dem damals ländlich gelegenem Kenwood House bei London leben.
Lindsay stirbt auf der Reise. Die Mansfield erziehen Dido wie ihre eigene Tochter in einem erstaunlich vorurteilsfreiem Haushalt, wovon auch das 1779 entstandene Gemälde zeugt. Kenwood House war ein Kokon, in dem Dido und Elizabeth lebten und ausgebildet wurden.
Erst als Erwachsene, als Dido verheiratet werden soll, bemerkt sie wirklich, in welcher Gesellschaft sie lebt und wie ungewöhnlich ihre Hautfarbe ist. Jedenfalls in dieser Gesellschaftsschicht. Sie könnte damals die einzige gemischtrassige Dame der adligen Gesellschaft im gewesen sein. Die meisten Schwarzen waren damals Sklaven.
Ähnlich wie Steve McQueens etwas später in den USA spielendes Drama „12 Years a Slave“ thematisiert Amma Asantes Film die Sklaverei. Aber während McQueen ein formal strenges und auch ungemütliches Drama inszenierte, geht Asante einen anderen Weg. Sie nimmt die bekannte und beliebte Jane-Austen-Welt der Schönen und Reichen, die prächtigen Paläste und Kostüme und erzählt innerhalb dieser Welt von einem Mischlingskind, das um seinen Platz in dieser Gesellschaft kämpft. Sie muss sich zwischen einer Vernunftheirat und einer Liebesheirat mit einem aufstrebendem, idealistischen Pfarrerssohn und Rechtsgelehrten, der öfters im Kenwood House war, entscheiden. Asante zeigt, wie sehr Hochzeiten damals wirtschaftliche Vereinbarungen waren, die nichts mit Liebe zu tun hatten, weshalb Didos großes Erbe sie zu einer begehrenswerten Frau und ihre arme, ebenfalls gutaussehende Halbcousine zu einem hässlichen Entlein macht.
Neben den eher konfliktfreien Liebesbanden steht der Gerichtsprozess über den Tod von 142 afrikanischen Sklaven 1781 auf dem Sklavenschiff „Zong“, der Didos Bewusstsein für ihre Lage und die Sklaverei schärft, im Zentrum des Films.
Lord Mansfield war damals der oberste Richter Englands. Er musste 1783 in dem aufsehenerregenden und umstrittenen Prozess das Urteil sprechen. Die Sklaven waren während der Schiffspassage über Bord geworfen worden. Die Versicherung weigerte sich, die fälligen zwanzig Pfund pro toten Sklaven, die damals einfach eine versicherungsfähige Fracht waren, zu bezahlen, weil die Reederei die Sklaven niemals bis zum Ziel befördern wollte. Die Reederei zog vor Gericht. Die Gegner der Sklaverei versuchten den Prozess um ein Wirtschaftsverbrechen in einen Prozess gegen die Sklaverei umzuwidmen.
Wenn man „Dido Elizabeth Belle“ aus dieser Jane-Austen-Perspektive betrachtet, entfaltet das brave, auf Tatsachen basierende, gut gespielte Historiendrama mit einer aus heutiger Sicht eher passiven Protagonistin, ständigen und nach dem zweiten Mal ermüdenden Wiederholungen der ökonomischen Dimension von Hochzeiten (was dann fast wie Überlegungen für Firmenfusionen klingt) und dem vorhersehbaren Gerichtsverfahren (jedenfalls in punkto Versicherungsbetrug) ungeahnte Qualitäten. Denn in einer rosarot-kitschigen Friede-Freude-Eierkuchenwelt geht es plötzlich um Menschen und wirkliche Probleme, die ein Publikum, das sich nur an schönen Menschen, die in schöner Landschaft schöne Dinge tun, erfreuen will, zum Nachdenken anregt.
Dido Elizabeth Belle (Belle, Großbritannien 2013)
Regie: Amma Asante
Drehbuch: Misan Sagay
mit Gugu Mbatha-Raw, Tom Wilkinson, Emily Watson, Sam Reid, Sarah Gadon, Miranda Richardson, Penelope Wilton, Tom Felton, James Norton, Matthew Goode
Oft schreibe ich in meinen Besprechungen ja, welcher Schauspieler welche Rolle spielt. Bei Wes Andersons neuem Film „The Grand Budapest Hotel“ mache ich das nicht. Denn ein Teil des Spaßes beim Ansehen der Komödie ist es, Ralph Fiennes, F. Murray Abraham, Mathieu Amalric, Adrien Brody, Willem Dafoe, Jeff Goldblum, Harvey Keitel, Jude Law, Bill Murray, Edward Norton, Saoirse Ronan, Jason Schwartzman, Léa Seydoux, Tilda Swinton, Tom Wilkinson, Owen Wilson, Florian Lukas und Bob Balaban, in ihren teils cameohaften Auftritten, teils gut geschminkt oder mit Bart, zu erkennen. Außerdem steht das ja alles auf dem stylischen Plakat.
Ein weiterer Teil des Spaßes, jedenfalls für Filmfans, ist es, all die Anspielungen, Zitate und Reminiszenzen zu entdecken. In dem sicheren Gefühl, in dieser Sekunde gerade zwei verpasst zu haben. Denn „The Grand Budapest Hotel“ ist ein großartiger Spaß, in dem 1968 im nur noch schwach von seiner früheren Größe zehrendem Grand Budapest Hotel der seltsame Hotelbesitzer Zero Moustafa einem jungen Autor erzählt, wie er der Besitzer des mondänen Hotels wurde.
1932 begann er als Zero (und das war er damals) unter der strengen Fuchtel von Monsieur Gustave H., der als Chefconcierge gerade bei den älteren Damen sehr beliebt war, als Lobbyboy. Nach dem plötzlichen Tod der 84-jährigen Madame Céline Villeneuve Desgoffe und Taxis (kurz Madame D.), fahren sie zur Trauerfeier, haben ein unschönes Erlebnis an der Grenze, erfahren, dass Madame D. Monsieur Gustave ein wertvolles Gemälde vermachte und dass die aasigen Erben ihnen das Bild nicht gönnen. Monsieur Gustave und Zero stehlen es, flüchten zurück in das Grand Budapest Hotel und spätestens hier beginnt eine herrlich verwirrende Geschichte um Lug und Betrug, Mord, falsche Verdächtigungen und, wir ahnen es, Liebe, die so flott und so vergnüglich erzählt wird, dass man kaum zum Nachdenken kommt und auch überhaupt nicht über die Geschichte nachdenken will, denn eine wichtige Inspiration für die Filmgeschichte sind die Screwballkomödien und Serials der frühen dreißiger Jahre, in denen der Held von einer tödlichen Gefahr in die nächste stolpert. Erzählt wird das äußerst geschmackvoll und stilbewusst mit mehr als einem Hauch Billy Wilder und Ernst Lubitsch und einer Danksagung an Stefan Zweig, dessen Memoiren Anderson zu diesem Film inspirierten.
„The Grand Budapest Hotel“ ist ein sehr kurzweiliger, temporeicher Spaß voller Zitate, Witze und Überraschungen. Eine wahre cineastische Wundertüte, die man auch einfach als spritzige Komödie genießen kann.
The Grand Budapest Hotel (The Grand Budapest Hotel, USA/Deutschland 2014)
Regie: Wes Anderson
Drehbuch: Wes Anderson (nach einer Geschichte von Wes Anderson und Hugo Guiness)
mit Ralph Fiennes, Tony Revolori, F. Murray Abraham, Mathieu Amalric, Adrien Brody, Willem Dafoe, Jeff Goldblum, Harvey Keitel, Jude Law, Bill Murray, Edward Norton, Saoirse Ronan, Jason Schwartzman, Léa Seydoux, Tilda Swinton, Tom Wilkinson, Owen Wilson, Florian Lukas, Bob Balaban, Lisa Kreuzer
Michael Clayton ist der Troubleshooter für eine große New Yorker Kanzlei. Als einer ihrer Anwälte ausrastet und damit den Prozess gegen das multinationale Chemieunternehmen U/North gefährdet, ist Clayton gefordert. Doch dieser steckt gerade selbst in einer Midlife-Crises.
Tony Gilroy, der als Autor der actionhaltigen Jason-Bourne-Trilogie bekannt wurde, hat mit seinem Regiedebüt einen Paranoia-Thriller inszeniert, bei dem die Bedrohung nicht mehr vom Staat sondern von der Wirtschaft ausgeht. Trotzdem haben Action-Fans bei „Michael Clayton“ schlechte Karten. Fans des guten, im positiven Sinn altmodischen Schauspielerkinos haben dagegen gute Karten.
Tony Gilroy war als bester Autor und Regisseur für einen Oscar nominiert, George Clooney als bester Darsteller, Tom Wilkinson als bester Nebendarsteller und Tilda Swinton erhielt einen Oscar einen BAFTA-Awards als beste Nebendarstellerin.
Gilroys Buch erhielt auch den Edgar-Allan-Poe-Preis.
Mit George Clooney, Tom Wilkinson, Tilda Swinton, Sydney Pollack, Michael O’Keefe
Mission: Impossible – Phantom Protokoll (USA 2011, R.: Brad Bird)
Drehbuch: André Nemec, Josh Appelbaum
Ethan Hunt jettet um die Welt um die Welt zu retten – und hat dabei noch weniger Unterstützung von den USA als bei seinen normalen „Mission: Impossible“-Missionen.
Tom Cruise plant einen fünften „Mission: Impossible“-Film und einen zweiten „Jack Reacher“-Film.
mit Tom Cruise, Jeremy Renner, Simon Pegg, Paula Paton, Michael Nyqvist, Wladimir Maschkow, Josh Holloway, Anil Kapoor, Léa Seydoux, Tom Wilkinson, Ving Rhames
Die US-Kritiker waren mit dem Film so unzufrieden, dass Hauptdarsteller Johnny Depp, Regisseur Gore Verbinski und Produzent Jerry Bruckheimer in einem Interview die schlechten Kritiken und die negativen Meldungen, die es teilweise schon während der sich ewig hinziehenden Vorproduktion und der Dreharbeiten gab, für den finanziellen Misserfolg des Films verantwortlich machten. Das schmeichelte sicher dem Ego der US-Kritiker, aber wenn ich einen Blick auf andere, von der Kritik negativ besprochenen Filme und die Einspielergebnisse werfe, sehe ich keinen so einfachen Zusammenhang. Immerhin wurden Verbinskis zweiter und dritter „Piraten der Karibik“-Film auch nicht überwältigend besprochen und die kommerziell überaus erfolgreichen Blockbuster von Michael Bay werden regelmäßig verrissen.
Es kann daher auch sein, dass niemand den Film sehen will, weil er schlecht ist.
Die erstaunlich lieblose DVD-Veröffentlichung (Es sind nur zwei zusätzliche, weitgehend animierte Szenen und einige Pannen beim Dreh vorhanden. Sogar auf den Trailer wurde verzichtet.) bietet die Möglichkeit, das mit etwas Abstand zu überprüfen. Denn, immerhin meinte Bruckheimer, dass „Lone Ranger“ wie „Der Zauberer von Oz“ „Ist das Leben nicht schön?“, „2001: Odyssee im Weltraum“ und „Blade Runner“ mit der Zeit gewinnen und als Meisterwerk anerkannt werde.
Nun, das glaube ich nicht. Dafür ist „Lone Ranger“ einfach zu schlecht, aber es könnte einer dieser Feiertagsfilme werden, die man sich immer wieder, wenn auch nur bis zur nächsten Werbepause, ansieht, weil die gesamte Filmgeschichte zwar keinen Sinn macht, es aber einige eher müde Witze und, am Ende, eine ziemlich spektakuläre, slaptstickhafte Actionszene gibt, die deutlich von Stummfilmen, wie Buster Keatons „Der General“, inspiriert ist. Nur dass Verbinski die Action auf zwei Züge und mehr oder weniger nebeneinander verlaufenden Gleisen verlegte. Das ist dann so beeindruckend wie sinnfrei.
Davor gibt es eine chaotische Geschichte über einen Eisenbahnbauer, der im Indianergebiet illegal Gold abbauen will und der dafür, illegal und unbemerkt, gleich Gleise ins Indianergebiet verlegte. Seine skrupellosen Handlanger bringen in einem Hinterhalt John Reids Bruder und weitere Gesetzeshüter um. Nur John Reid (Armie Hammer), der sich jetzt „The Lone Ranger“ nennt, überlebt den Hinterhalt und gemeinsam mit dem Indianer Tonto (Johnny Depp) beginnen sie die Bösewichter zu jagen.
Dieses Chaos wird, in einer 1933 in San Francisco spielenden Rahmenhandlung, von Tonto erzählt und jede Unlogik kann natürlich damit erklärt werden, dass Tonto ein chronisch unzuverlässiger Erzähler ist, der sich immer wieder in den Mittelpunkt rückt. Denn in den ursprünglichen „Lone Ranger“-Geschichten ist Tonto nur der Gehilfe des edlen Lone Rangers.
Der Lone Ranger ist ein legendärer, von Fran Striker erfundener Charakter, der zuerst in den Dreißigern im Radio Bösewichter jagte. Bis September 1954 entstanden dreitausend „Lone Ranger“-Radioepisoden. Später trat der „Lone Ranger“ auch, ebenfalls äußerst erfolgreich, im Kino, im Fernsehen, in Romanen und in Comics auf. Die Geschichten waren für ein jugendliches Publikum geschrieben. Deshalb musste der „Lone Ranger“ sich auch immer gut benehmen, wie man aus den von Fran Striker und Radioproduzent George Trendle formulierten Statuten erfährt: „Der Ranger ist ein Mann, der allen Widrigkeiten trotzt und niemals aufhört zu kämpfen, sich aber auch die Zeit nimmt, einem Vogel mit einem verletzten Flügel zu helfen. (…) Der Ranger spricht immer klar und deutlich, ohne Dialekt- oder Slangbegriffe. (…) Der Ranger schießt nie, um zu töten. (…) Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit gegenüber Kindern ist wichtig. Das Einhalten von Gesetzen und der Respekt gegenüber der Polizei ebenso.“
Tja, ein ziemlich naiver Held für ein sehr junges Publikum.
Mit dem originalen Lone Ranger hat diese viel zu teuer geratene Verfilmung, außer einigen Accessoires – die Maske des Lone Rangers, die Verkleidung des Lone Rangers, die Augenbinde des Lone Rangers – und einer extremen Schwarz-Weiß-Zeichnung der Charaktere, nichts mehr zu tun. Auch der naive Charme der alten, für ein Taschengeld produzierten Serials fehlt.
Als Spielfilm setzt Verbinskis Werk sich, weil nie eine erzählerische Haltung erkennbar ist, als „Piraten der Karibik“-im-Wilden-Westen-Übung zwischen die Stühle. Einerseits soll die Klamauk-Ebene bedient werden, andererseits soll die Pracht des Wilden Westens wie in einem klassischen Western auf der Leinwand erstrahlen. Dabei durchkreuzt der eine erzählerische Ansatz immer wieder den anderen, nichts funktioniert und am Ende hat der „Lone Ranger“ höchstens die Faszination eines missglückten Experiments: die Zutaten stimmen, das Ergebnis nicht.
Dabei hat es nicht am Geld gelegen. Immerhin kostete der „Lone Ranger“ ungefähr 215 Millionen Dollar. „Django Unchained“ kostete 100 Millionen, „True Grit“ 38 Millionen, „Appaloosa“ 20 Millionen, „Todeszug nach Yuma“ 55 Millionen, „Open Range“ 22 Millionen und „Erbarmungslos“ 14,4 Millionen. Alle diese Western sind deutlich gelungener und sie fanden ihr Publikum, weil sie das hatten, was dem „Lone Ranger“ fehlt: eine Geschichte.
Lone Ranger (The Lone Ranger, USA 2013)
Regie: Gore Verbinski
Drehbuch: Ted Elliott, Terry Rossio, Justin Haythe
mit Johnny Depp, Armie Hammer, Tom Wilkinson, Ruth Wilson, William Fichtner, Barry Pepper, James Badge Dale, Helena Bonham Carter
–
DVD
Disney
Bild: 2,40:1 (16:9)
Ton: Deutsch, Englisch, Türkisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte, Türkisch
Bonusmaterial: Zusätzliche Szenen, Pannen beim Dreh
Die Brüder Terry und Ian haben Geldprobleme. Da bietet ihnen Onkel Howard einen Weg aus der finanziellen Misere an: sie müssen einen seiner Geschäftspartner umbringen. Das ist leichter geplant, als getan.
Nach „Match Point“ und „Scoop“ drehte Woody Allen mit „Cassandras Traum“ seinen dritten Film in England und wieder ist es eine Kriminalgeschichte, die dem Krimi-Fan gefällt.
Mit Ewan McGregor, Colin Farrell, Tom Wilkinson, Sally Hawkins, Hayley Atwell
Die Brüder Terry und Ian haben Geldprobleme. Da bietet ihnen Onkel Howard einen Weg aus der finanziellen Misere an: sie müssen einen seiner Geschäftspartner umbringen. Das ist leichter geplant, als getan.
Nach „Match Point“ und „Scoop“ drehte Woody Allen mit „Cassandras Traum“ seinen dritten Film in England und wieder ist es eine Kriminalgeschichte, die dem Krimi-Fan gefällt.
Mit Ewan McGregor, Colin Farrell, Tom Wilkinson, Sally Hawkins, Hayley Atwell
Der Samariter – Tödliches Finale (Kanada 2012, R.: David Weaver)
Drehbuch: Elan Mastai, David Weaver
Trickbetrüger Foley will nach dem Knastaufenthalt ein ehrliches Leben führen, Aber der Sohn seines alten Partners will mit ihm einen großen Betrug durchziehen.
Duplicity – Gemeinsame Geheimsache (USA 2009, R.: Tony Gilroy)
Drehbuch: Tony Gilroy
Nach Agententhriller (die “Bourne”-Serie) und Politthriller (“Michael Clayton”) ist er jetzt bei der romantischen Thriller-Komödie mit Screwball-Elementen angelangt: zwei Industriespione, die eine Liebe-Hass-Beziehung (ersteres persönlich, letzteres beruflich) pflegen, beschließen, ihre Bosse um einige Millionen zu erleichtern. Aber können sie sich trauen? Und können sie mit dem Geld entkommen?
Die Kritiken tendieren zu einem leichten „ich hätte mehr erwartet“, aber zwei Stunden gepflegte Unterhaltung sind garantiert. „Mit viel doppelbödigem Charme und herausragendem Ensemble macht Tony Gilroy aus der Agentenromanze einen wunderbaren Film.“ (Thomas Klein, tip 10/2009)