TV-Tipp für den 20. November: Die vielen Gesichter der Emma Thompson

November 20, 2016

Arte, 22.25 (VPS 22.20)

Die vielen Gesichter der Emma Thompson (Deutschland 2016, Regie: Sabine Lidl)

Drehbuch: Sabine Lidl

Gut einstündige Doku über Emma Thompson, die seit Donnerstag im Kino in der Hans-Fallada-Verfilmung „Jeder stirbt für sich allein“ zu bewundern ist.

Vorher, um 20.15 Uhr, läuft James Ivorys „Was vom Tage übrigblieb“, mit ihr und Anthony Hopkins.

Hinweise

Arte über die Doku

Wikipedia über Emma Thompson (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 19. November: Zielfahnder – Flucht in die Karpaten

November 19, 2016

ARD, 20.15

Zielfahnder – Flucht in die Karpaten (Deutschland 2016, Regie: Dominik Graf)

Drehbuch: Rolf Basedow

Die beiden LKA-Zielfahnder Hanna Landauer und Sven Schröder verfolgen den flüchtigen Gewaltverbrecher Liviu Caramitru bis nach Rumänien.

Ein neuer Graf-Krimi, wieder nach einem Buch von Basedow und mit gut zwei Stunden auch das übliche 90-Minuten-Korsett sprengend. Muss ich noch mehr sagen?

mit Ulrike C. Tscharre, Ronald Zehrfeld, Arved Birnbaum, Axel Moustache, Dragos Bucur, Radu Binzaru, Anna Schäfer

Wiederholung: Sonntag, 20. November, 02.50 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

ARD über „Zielfahnder“

Meine Besprechung von Dominik Grafs „Schläft ein Lied in allen Dingen“

Meine Besprechung der von Dominik Graf inszenierten TV-Serie  „Im Angesicht des Verbrechens“

Meine Besprechung von Johannes F. Sieverts Interviewbuch „Dominik Graf – Im Angesicht des Verbrechens: Fernseharbeit am Beispiel einer Serie“

Meine Besprechung von Chris Wahl/Jesko Jockenhövel/Marco Abel/Michael Wedel (Hrsg.) “Im Angesicht des Fernsehens – Der Filmemacher Dominik Graf”

Meine Besprechung von Dominik Grafs “Die geliebten Schwestern” (Deutschland/Österreich 2013/2014)

Dominik Graf in der Kriminalakte


Neu im Kino/Buch- und Filmkritik: Zur neuen Hans-Fallada-Verfilmung „Jeder stirbt für sich allein“

November 18, 2016

Hans Falladas nach dem Kriegsende geschriebene Fiktionalisierung der Taten des Ehepaares Otto und Elise Hampel ist einer der Klassiker der deutschen Literatur. Das Ehepaar lebte in der Amsterdamer Straße 10 (Berlin-Wedding). Nach dem Tod ihres Bruders an der Westfront wurden die Hampels zu Regimegegner. Zwischen September 1940 und September 1942 verfassten sie über zweihundert Karten, in denen sie zum Widerstand und zur Sabotage aufriefen. Die Karten hinterlegten sie in Treppenhäusern. Am 8. April 1943 wurden sie in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Nach dem Kriegsende erhielt Hans Fallada vom „Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands“ die Prozessakten. Im Oktober/November 1945 schrieb er in vier Wochen den Roman, der in der ersten Fassung 866 Typoskriptseiten umfasste, die vor der Veröffentlichung von Lektor Paul Wiegler überarbeitet wurden. 1947, kurz nach dem Tod von Hans Fallada, erschien im neugegründeten Aufbau-Verlag die Erstauflage von „Jeder stirbt für sich allein“, die seitdem unzählige Neuauflage erlebte. Übersetzungen gab es auch. Als der Roman 2009 in einer gekürzten Fassung erstmals ins Englische übersetzt wurde, wurde er sogar ein weltweiter Bestseller. In Deutschland erschien 2011 im Aufbau-Verlag eine ungekürzte Neuausgabe, die ebenfalls ein Bestseller wurde.

In dem Moment wollten Regisseur Vincent Pérez und der X-Filme-Produzent Stefan Arndt bereits den Roman wieder verfilmen. Es gibt bereits mehrere Verfilmungen, wobei die bekannteste die 1975er-Verfilmung von Alfred Vohrer ist. Arndt wollte das Buch als deutsche Produktion mit deutschen Schauspielern verfilmen. Aber er fand keine Geldgeber. Was angesichts der jetzt in den Kinos angelaufenen Verfilmung nicht nachvollziehbar ist. Als die damals erschienene englische Übersetzung sich zu einem Bestseller entwickelte, war die Idee geboren, den Film in Englisch für ein weltweites Publikum zu drehen. Und das taten sie dann auch.

Im Film stehen Anna (Emma Thompson) und Otto Quangel (Brendan Gleeson) im Mittelpunkt. Nach dem Tod ihres Sohnes im Krieg entschließen sie sich zum stillen Protest, indem sie in Berlin Postkarten auslegen. Ihnen auf der Spur ist Kommissar Escherich (Daniel Brühl).

Ergänzt wird dieser Krimiplot um zahlreiche Episoden aus dem Haus, die so ein Bild des Lebens in der Nazi-Diktatur entwerfen.

Man muss den gut siebenhundertseitigen Roman nicht kennen, um zu wissen, dass für den Film, der mit knapp hundert Minuten (ohne Abspann) eher kurz geraten ist, vieles aus dem Roman gestrichen wurde. Der Roman entfaltet ein breites Panorama der damaligen Zeit und der Bewohner des Mietshauses, in dem das Ehepaar Quangel lebt. Der Film erzählt dagegen vor allem eine Geschichte aus dem Haus. Außerdem endet der Film letztendlich mit der Verhaftung der Quangels, die im Roman in der aktuellen Ausgabe schon auf den Seiten 480 (er) und 491 (sie) ist. Der Roman endet in dieser Ausgabe auf Seite 668. Die Kürzungen fallen allerdings, solange man die Vorlage nicht kennt, nicht auf und allein schon das spricht für den Film und die Arbeit der Macher die eine Geschichte des stillen und gewaltlosen Widerstandes von zwei ganz normalen Leuten erzählen wollten.

Und das gelingt Pérez. Auch weil er sich auf Brendan Gleeson und Emma Thompson als Hauptdarsteller verlassen kann. Filmisch folgt „Jeder stirbt für sich allein“ dabei den Konventionen einer Romanverfilmung ohne eine wirklich eigene Handschrift. Es ist halt gediegenes Unterhaltungskino mit Anspruch und einer begrüßenswerten Botschaft.

Damit reiht sich „Jeder stirbt für sich allein“ in die von Fred Breinersdorfer geschriebene Widerstand-Trilogie ein, in der er mit „Sophie Scholl – Die letzten Tage“, „Elser – Er hätte die Welt verändert“ und „Das Tagebuch der Anne Frank“ drei Schicksale junger Menschen aus der Nazi-Diktatur nah an der historischen Wahrheit erzählte (die von verschiedenen Regisseuren verfilmt wurden). Die Quangels sind dagegen schon älter. Alles ist deutlich gesetzter.

Weil die Verfilmung mit internationaler Besetzung für den internationalen Markt gemacht wurde, wird in der Originalfassung englisch gesprochen. Das führt, wie bei der le-Carré-Verfilmung „Marionetten“ (A most wanted man) für uns Deutsche zu der eher seltenen Situation, dass man die synchronisierte Version, in der auch etwas berlinert wird, bevorzugen sollte.

Falladas Roman kann man dann ja während der Weihnachtstage lesen.

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Jeder stirbt für sich allein (Deutschland/Frankreich/Schweiz/Großbritannien 2016)

Regie: Vincent Pérez

Drehbuch: Achim von Borries, Vincent Pérez (in Zusammenarbeit mit Bettine von Borries)

LV: Hans Fallada: Jeder stirbt für sich allein, 1947

mit Emma Thompson, Brendan Gleeson, Daniel Brühl, Mikael Persbrandt, Katrin Pollitt, Lars Rudolph, Uwe Preuss

Länge: 104 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Die Vorlage (mit Filmumschlag)

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Hans Fallada: Jeder stirbt für sich allein

(Ungekürzte Neuausgabe)

Aufbau Taschenbuch, 2016 (12. Auflage)

704 Seiten

12,99 Euro

Die ungekürzte Neuausgabe erschien erstmals 2011.

Die Erstausgabe erschien 1947 um Aufbau-Verlag.

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Jeder stirbt für sich allein“

Moviepilot über „Jeder stirbt für sich allein“

Rotten Tomatoes über „Jeder stirbt für sich allein“

Wikipedia über „Jeder stirbt für sich allein“ (deutsch, englisch) und Hans Fallada

Perlentaucher über „Jeder stirbt für sich allein“

Die Zeit: Johannes Groschupf über das Ehepaar Hampel und die historischen Hintergründe des Romans


TV-Tipp für den 18. November: Metallica: Through the Never

November 18, 2016

Arte, 21.40

Metallica: Through the Never (Metallica Through the Never, USA 2013)

Regie: Nimród Antal

Drehbuch: Nimród Antal, Kirk Hammett, James Hetfield, Robert Trujillo, Lars Ulrich

Brachialer Konzertfilm, in dem Metallica das tun, was sie am besten können, während es noch einige Bilder von einer vernachlässigbaren, aber gut aussehenden Nebenhandlung gibt.

Funktioniert garantiert gut als Ergänzung zur neuen Metallica-Platte.

mit James Hetfield (guitar, vocals), Kirk Hammett (guitar, background vocals), Robert Trujillo (bass, background vocals), Lars Ulrich (drums), Dane DeHaan (roadie), Fan-Crowd (yelling)

Hinweise

Homepage von Metallica

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Metallica: Through the Never“

Moviepilot über „Metallica: Through the Never“

Metacritic über „Metallica: Through the Never“

Rotten Tomatoes über „Metallica: Through the Never“

Wikipedia über „Metallica: Through the Never“

Meine Besprechung von Nimród Antals „Metallica: Through the Never“ (Metallica Through the Never, USA 2013)


Neu im Kino/Filmkritik: Jim Jarmusch und der Busfahrer „Paterson“

November 17, 2016

In seinem letzten Film „Only Lovers left alive“ standen Vampire im Mittelpunkt. In „Paterson“ schleichen die Charaktere wie Untote durch den Film, in dem letztendlich nichts geschieht.

Adam Driver spielt den Busfahrer Paterson, der jeden Tag mit stoischer Mine den Linienbus durch die Straßen von Paterson, New Jersey, lenkt. Dabei schreibt er Gedichte. Zu Hause wartet seine Frau Laura (Golshifteh Farahani), die täglich neue Projekte hat, die er stoisch erträgt, auf ihn. Und seine Englische Bulldogge Marvin (Nellie, ausgezeichnet in Cannes mit dem Palm Dog Award), den Paterson nach Feierabend eher widerwillig Gassi führt. Bei dem Spaziergang pausiert er für ein Bier in einer Kneipe. Ein Tag vergeht dabei, mit kleinen Variationen, wie der andere.

Jim Jarmusch meint zu seinem neuesten Film: „’Paterson‘ ist eine ruhige Geschichte, ihre zentralen Figuren haben keine wirklich dramatischen Konflikte. Die Struktur ist einfach und folgt lediglich sieben Tagen im Leben der Figuren. ‚Paterson‘ ist als Feier der Poesie von Details, Variationen und alltäglichen Begegnungen gedacht und als eine Art Gegenentwurf zu hochdramatischem oder Action-orientiertem Kino. Es ist ein Film, dem man es erlauben sollte, einfach an einem vorbeizuziehen – so wie Bilder, die man durchs Fenster eines Linienbusses wahrnimmt, der sich wie eine mechanische Gondel durch eine kleine, vergessene Stadt bewegt.“

Und das fasst den formvollendeten Film voller Jarmusch-Bilder (wenn auch meist beschränkt auf enge Räume und Zimmer) und Jarmusch-Manierismen wirklich gut zusammen. Entweder lässt man sich Zen-artig durch den Film treiben oder man verlässt spätestens am dritten Tag das Kino.

Paterson“ ist eine Liebeserklärung an den kleinen Mann und das einfache Leben. Paterson ist auch Jarmuschs alltäglichster Held, der als Mann ohne Eigenschaften in einer durch und durch kleinbürgerlichen Arbeiterwelt lebt: ein Busfahrer, dessen einzige Flucht das Schreiben von Gedichten ist und der schon lange seinen Frieden mit der Welt geschlossen hat.

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Paterson (Paterson, USA 2016)

Regie: Jim Jarmusch

Drehbuch: Jim Jarmusch

mit Adam Driver, Golshifteh Farahani, Nellie (Wuff!)

Länge: 123 Minuten

FSK: ab 0 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „Paterson“

Metacritic über „Paterson“

Rotten Tomatoes über „Paterson“

Wikipedia über „Paterson“ (deutsch, englisch)

Jim Jarmusch in der Kriminalakte

Meine Besprechung von Jim Jarmuschs “Only Lovers left alive” (Only Lovers left alive, Deutschland/Großbritannien/Frankreich/Zypern/USA 2013)

Outdoor: Jim Jarmusch, Golshifteh Farahani und Adam Driver in Cannes

Indoor: die Cannes-Pressekonferenz mit Jim Jarmusch, Golshifteh Farahani, Adam Driver, Josh Astrachan und Carter Logan

 


Neu im Kino/Filmkritik: „Dirty Cops: War on Everyone“ im Trumpland

November 17, 2016

Wenn ich „Dirty Cops: War on Everyone“ nicht unmittelbar nach der US-Präsidentenwahl gesehen hätte, würde meine Besprechung von John Michael MdDonaghs neuem Film vielleicht etwas positiver ausfallen. So konnte ich bei dieser Komödie nicht einmal lachen; ein, zweimal vielleicht schmunzeln. Ich sah immer das Trump-Amerika aus Hass, Rassismus, Homophobie, Frauenfeindlichkeit, Ignoranz und grenzenloser, von sich überzeugter Dummheit, das gerade die Präsidentschaft gewonnen hat und, wenn man sich die Meldungen aus dem Trump-Tower durchliest, alles tut, um ohne einen Funken Verantwortungsgefühl, ein riesiges, globales Desaster zu hinterlassen.

Das Buddy-Cop-Movie ist vor dieser Interpretationsfolie ein Abstieg in einen reaktionären Sumpf, der durchgehend aus der Perspektive des Weißen Mannes, der sich für die Krone der Schöpfung hält, erzählt ist. Er schaut auf alle anderen herab und gebraucht seine Hautfarbe (und Dienstmarke) als Rechtfertigung für schlechtes Benehmen.

Im Mittelpunkt von „Dirty Cops“ stehen die Polizisten Bob Bolaño (Michael Peña) und Terry Monroe (Alexander Skarsgård), die sich nur in ihrer Hautfarbe unterscheiden. Jeder könnte jederzeit die Sätze des anderen übernehmen. Manchmal hatte ich sogar den Eindruck, dass Michael Peña und Alexander Skarsgård das gerade getan hatten. Eine irgendwie geartete Biographie hat keiner der beiden. Es sind Comicfiguren, die höchsten für einen Sketch taugen. Über die Länge eines Spielfilms fragte ich mich, warum die nette Frau bei Bolaño bleibt und warum Bolaño, der auch ein liebevoller Vater sein soll, seinen übergewichtigen Sohn mobbt und warum der gefühlskalte Monroe sich verliebt und plötzlich um ein fremdes Kind kümmert.

Die „Story“, eigentlich ist „Dirty Cops“ nur eine Ansammlung misslungener Sketche, geht um Mangan (Theo James), einen britischen Pseudo-Snob, der in Albuquerque, New Mexico, der Obergangster werden will und bei einem Überfall eine Million erbeutete. Bolaño und Monroe wollen das Geld; – weil das so im Drehbuch steht.

Soweit das kaum erkennbare, schlampig skizzierte und schnell vergessene Handlungsgerüst, das nur dazu dient, die Szenen irgendwie hintereinander anzuordnen. Eine Geschichte entsteht daraus nicht.

Dabei hat John Michael McDonagh, ein irischstämmiger Londoner, mit seinem Regiedebüt „The Guard – Ein Ire sieht schwarz“, das gelungen mit Vorurteilen spielt, und seinem zweiten „Am Sonntag bist du tot”, der mir nicht so gefiel, der aber durchgehend eine große Sympathie für seine gefallenen Charaktere erkennen lässt, gezeigt, dass er schräge Komödien erzählen kann. Dass er diesen reaktionären Mist ohne eine Spur von Selbstironie oder Distanzierung geschrieben und gedreht hat, ist unglaublich.

Wenn man „Dirty Cops“ mit Robert Rodriguez‘ „Machete“ vergleicht, wird das Desaster noch deutlicher. In „Machete“ wehrten sich die Unterdrückten gegen die Unterdrücker. In „Dirty Cops“ sollen wir mit den Unterdrückern, die Recht haben mit Rechts sein verwechseln und am Ende in jeder Beziehung Recht bekommen, lachen. Das ist nicht witzig und, was ja gerne als Rechtfertigung für politisch unkorrekten Humor genommen wird, auch nicht therapeutisch. Dann hätte der Humor und das Lachen immerhin etwas befreiendes.

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Dirty Cops: War on Everyone (War on Everyone, Großbritannien 2016)

Regie: John Michael McDonagh

Drehbuch: John Michael McDonagh

mit Michael Peña, Alexander Skarsgård, Tessa Thompson, Theo James, Stephanie Sigman, Malcolm Barrett, Tait Fletcher, Caleb Landry Jones, Paul Reiser, David Wilmot

Länge: 98 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „Dirty Cops“

Metacritic über „Dirty Cops“

Rotten Tomatoes über „Dirty Cops“

Wikipedia über „Dirty Cops“ 

Meine Besprechung von John Michael McDonaghs „The Guard – Ein Ire sieht schwarz“ (The Guard, Großbritannien/Irland 2010)

Meine Besprechung von John Michael McDonaghs “Am Sonntag bist du tot” (Calvary, Irland 2014)


TV-Tipp für den 17. November: Biutiful

November 17, 2016

Arte, 21.40

Biutiful (Biutiful, Mexiko/USA 2010)

Regie: Alejandro González Iñárritu

Drehbuch: Alejandro González Iñárritu, Armando Bo, Nicolás Giacobone

Barcelona: der Kleinganove Uxbal (Javier Bardem) versucht als alleinerziehender Vater zweier Kinder über die Runden zu kommen. Da erfährt er, dass er Krebs im Endstadium hat.

Tolles Drama von Alejandro Iñárritu, das ich zum Kinostart für seinen zweitbesten Film hielt. Aber das war vor „Birdman“ und „The Revenant“.

mit Javier Bardem, Maricel Álvarez, Hanaa Bouchaib, Guillermo Estrella, Eduard Fernández, Cheikh Ndiaye, Diaryatou Daff, Taisheng Cheng, Luo Jin

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Biutiful“

Moviepilot über „Biutiful“

Metacritic über „Biutiful“

Rotten Tomatoes über „Biutiful“

Wikipedia über „Biutiful“ (deutsch, englisch)

Collider: Interview mit Alejandro González Iñárritu (26. Dezember 2010)

Meine Besprechung von Alejandro G. Iñárritus „Biutiful“ (Biutiful, Mexiko/USA 2010)

Meine Besprechung von Alejandro G. Iñárritus „Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)“ (Birdman, USA 2014)

Meine Besprechung von Alejandro G. Iñárritus „The Revenant – Der Rückkehrer (The Revenant, USA 2015)


DVD-Kritik: Der sehenswerte spanische Thriller „Mörderland – La Isla Mínima“

November 16, 2016

https://www.youtube.com/watch?v=Jr8Qw31ADU8

Spanien, 1980, kurz nach dem Ende der Franco-Diktatur: die gegensätzliche Polizisten Pedro und Juan aus Madrid (Juan gehört noch zur alten Garde, Pedro nicht) sollen in einem Dorf im Marschland am Fluss Guadalquivir zwei spurlos verschwundene, minderjährige Schwestern suchen.

Schnell befürchten sie, dass die Teenager ermordet wurden und der Mörder schon mehrere Frauen tötete.

Gut, der Plot von „Mörderland – La Isla Mínima“ ist für Krimifans altbekannt und auf der reinen Handlungsebene folgt Alberto Rodriguez dem vertrauten Plot ohne große Überraschungen. Viel mehr interessiert ihn die Atmosphäre des Marschlandes, das gesellschaftliche Klima in der Zeit nach der jahrzehntelangen Franco-Diktatur und das Leben in einem abgelegenem ländlichen Teil des Landes. Einer Gegend, in der sich nach dem Ende der Diktatur wenig bis nichts änderte.

Rodriguez fängt das in atmosphärischen Bildern und Luftaufnahmen ein, die dem flachen Marschland eine gespenstische Stimmung verleihen und die Wege in jeder Beziehung kompliziert sind. Insofern spiegeln die Bilder auch die damalige gesellschaftliche Unsicherheit über den Umgang mit der Vergangenheit, die Zukunft der noch neuen Demokratie und die gegenwärtigen ökonomischen Unsicherheiten (damals und heute) wieder. Es ist eine Mischung aus Abschied und Aufbruch, die einen unwillkürlich an den berühmte Satz, alles müsse sich verändern, damit alles so bleibe wie es ist, aus „Der Leopard“ denken lässt.

Etliche Kritiker verglichen „Mörderland“ mit der ersten Staffel von „True Detective“. Aus kommerziellen Gründen und wegen der Bekanntheit der TV-Serie ist das nachvollziehbar, aber „Mörderland“ ist besser in seiner Beschränkung auf die Länge eines Spielfilms und der damit verbundenen konzentrierten Erzählweise.

Außerdem gibt es durch die Verlegung der Handlung in das Jahr 1980 ein bei der Ausstattung, der Kleidung und den Autos schönes Retro-Gefühl.

Das Bonusmaterial ist beim Durchsehen dann zwar nicht so umfangreich, wie es auf den ersten Blick ist, weil das mehrteilige „Behind the Scenes“ in großen Teilen ein Umschnitt des „Making of“ ist. Aber die über eine Stunde Material ist sehr informativ und geht, neben den üblichen Punkten (wie Hintergründe zur Geschichte und zum Drehbuch und den Schwierigkeiten bei dem achtwöchigen Dreh vor Ort) auch auf die über zweihundert Spezialeffekte, die auf den ersten Blick nicht auffallen, ein.

Und in den Outtakes sehen wir, wie schwer es ist, cool eine Zigarette anzuzünden.

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Mörderland – La Isla Mínima (La Isla Mínima, Spanien 2014)

Regie: Alberto Rodriguez

Drehbuch: Rafael Cobos, Alberto Rodriguez

mit Javier Gutiérrez, Raúl Arévalo, María Varod, Perico Cervantes

DVD

Koch Media

Bild: 2.40:1 (16:9)

Ton Deutsch, spanisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bonusmaterial: Making of, Outtakes, Entfallene Szenen, Videotagebuch, Behind the Scenes, Spezialeffekte, Musik, Artwork, Storyboard, Drehbuch, Trailer

Länge: 101 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Movieland über „Mörderland“

Rotten Tomatoes über „Mörderland“

Wikipedia über „Mörderland“ (deutsch, englisch, spanisch)


TV-Tipp für den 16. November: Capote

November 16, 2016

Arte, 20.15

Capote (USA 2005, Regie: Bennett Miller)

Drehbuch: Dan Futterman

LV: Gerald Clarke: Capote: A Biography, 1988

Sehr sehenswertes Biopic über Truman Capote und seine Recherchen für “Kaltblütig”.

Philip Seymour Hoffman erhielt für seine Darstellung Capotes zahlreiche Preise, unter anderem den Oscar und Golden Globe als bester Darsteller.

Danach, um 22.00 Uhr, läuft die brandneue einstündige Doku „Truman Capote“.

Mit Philip Seymour Hoffman, Catherine Keener, Clifton Collins jr., Chris Cooper, Bob Balaban, Bruce Greenwood, Mark Pellegrino, Amy Ryan

Wiederholung: Freitag, 18. November, 00.00 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Wikipedia über „Capote“ (deutsch, englisch) und Truman Capote (deutsch, englisch)

Film-Zeit über „Capote“

Moviepilot über „Capote“

Metacritic über „Capote“

Rotten Tomatoes über „Capote“

Meine Besprechung von Bennett Millers „Foxcatcher“ (Foxcatcher, USA 2014)

Meine Besprechung von Ande Parks/Chris Samnee Bildergeschichte „Capote in Kansas“ (Capote in Kansas, 2005) (Yep, ebenfalls über die Arbeit an „Kaltblütig“)


Cover der Woche

November 15, 2016

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TV-Tipp für den 15. November: Das unsichtbare Mädchen

November 15, 2016

3sat, 20.15 (VPS 20.14)

Das unsichtbare Mädchen (Deutschland 2011, Regie: Dominik Graf)

Drehbuch: Friedrich Ani, Ina Jung

Vor elf Jahren verschwand die achtjährige Sina. Obwohl ihre Leiche nie gefunden wird, ist ihr Mörder, ein geistig behinderter junger Mann, schnell gefunden. Als Tanner bei aktuellen Ermittlungen über diesen alten Fall stolpert, zweifelt er immer mehr, ob damals wirklcih der richtige Mann verurteilt wurde.

Gewohnt guter Krimi von Dominik Graf, nach einem Drehbuch von Friedrich Ani und Ina Jung, die für eine Doku über die 2001 spurlos in Oberfranken verschwundene Peggy recherchierte. Ihre Recherchen bildeten die Grundlage für „Das unsichtbare Mädchen“.

mit Elmar Wepper, Ulrich Noethen, Ronald Zehrfeld, Silke Bodenstein, Tim Bergmann

Wiederholung: Mittwoch, 16. November, 01.10 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Tagesspiegel, Spiegel Online über “Das unsichtbare Mädchen”

Meine Besprechung von Dominik Grafs „Schläft ein Lied in allen Dingen“

Meine Besprechung der von Dominik Graf inszenierten TV-Serie  „Im Angesicht des Verbrechens“

Meine Besprechung von Johannes F. Sieverts Interviewbuch „Dominik Graf – Im Angesicht des Verbrechens: Fernseharbeit am Beispiel einer Serie“

Meine Besprechung von Chris Wahl/Jesko Jockenhövel/Marco Abel/Michael Wedel (Hrsg.) “Im Angesicht des Fernsehens – Der Filmemacher Dominik Graf”

Dominik Graf in der Kriminalakte

Homepage von Friedrich Ani

Meine Besprechung von Friedrich Anis „Wer lebt, stirbt“ (2007)

Meine Besprechung von Friedrich Anis „Der verschwundene Gast“ (2008)

Meine Besprechung von Friedrich Anis “Totsein verjährt nicht” (2009)

Meine Besprechung von Friedrich Anis “Die Tat” (2010)

Meine Besprechung von Friedrich Anis „Süden“ (2011, mit Interview)

Meine Besprechung von Friedrich Anis “Süden und die Schlüsselkinder” (2011)

Meine Besprechung von Friedrich Anis “Süden und das heimliche Leben” (2012)

Meine Besprechung von Friedrich Anis „Süden und die Stimme der Angst“ (2013, neuer Titel von „Verzeihen“)

Meine Besprechung von Friedrich Anis “M” (2013)

Meine Besprechung von Friedrich Anis „Der namenlose Tag“ (2015)

Meine Besprechung von Friedrich Anis „Der einsame Engel“ (2016)

Friedrich Ani in der Kriminalakte


DVD-Kritik: Die Banddoku „Oasis: Supersonic“

November 14, 2016

Frühe Neunziger: Neben Grunge war Britpop der Sound der Stunde und die britischen Musikmagazine, die im Wochentakt eine neue Band hypten, inszenierten einen großen Kampf zwischen „Oasis“ und einer anderen britischen Band, deren Name mir jetzt nicht einfällt, wer mehr Singles verkaufen würde. Dazwischen, davor und danach berichteten sie über die Streitereien zwischen den Brüdern Noel und Liam Gallagher, die eine wahre Hassliebe aufeinander verband, und ihrer Exzesse. Sie waren Proleten aus der Gosse, die mit einem übergroßen Ego, das klassische Rockstar-Leben (Drogen, Hotelzimmer zertrümmern, schlecht benehmen) mit einer grundsympathischen Underdogattitüde lebten. Die anderen Bandmitglieder waren Staffage. Und die Live-Konzerte überzeugten wohl eher als Event. Hörte man. YouTube gab es ja noch nicht. Als Ersatz gab es, selbst erlebt, eine Oasis-Coverband, die mit einem Bandbus anreisten, den sich sonst nur Stars leisten, und einer ausverkauften Halle, die sonst nur bei bekannten Musikern halbwegs garantiert ist.

Nach Deutschland kamen die Berichte über die verbalen und nicht verbalen Ausfälle der Gallagher-Brüder in der Prä-Intenet-Zeit nur mit Verspätung, aber auch hier liefen überall die Song von ihrem Debüt „Definitely Maybe“ (1994), ihrem besten Album „(What’s the Story) Morning Glory?“ (1995) und, auch wenn es danach noch weitere CDs gab, ihrem pompösen Abschied „Be here now“ (1997). Es war auch das Ende des Britpop.

Aber der von Mat Whitecross (The Road to Guantanamo) zusammengestellte Dokumentarfilm „Oasis: Supersonic“ erzählt nicht die Geschichte des Britpop, sondern die von „Oasis“ von ihren Anfängen bis August 1996, als sie an zwei Tagen vor einer Viertel Million Fans in Knebworth auftraten. Es waren, so Mark Savage (BBC) in einem Artikel zu zwanzigjährigen Jubiläum des Doppelkonzerts, „Britpop’s biggest Gigs“. Erst ein Jahr später erschien „Be here now“.

Bei seiner Doku halfen ihm die Gallagher-Brüder, die auch mitproduzierten. Beide Brüder, die heute nicht mehr miteinander reden, ihre Mutter Peggie Gallagher, Paul ‚Bonehead‘ Arthurs und viele weitere Freunde und Bekannte der Gallaghers, die im Film seltener zu hören sind, sprechen ausführlich über den Aufstieg der Band. Whitecross, ein bekennender Fan der Band, sagt im Bonusmaterial in einem fast halbstündigem Gespräch, dass er in der ersten achtstündigen Schnittversion zwanzig Erzähler hatte (es gibt noch weitere Interviews), die ihm oft von Liam und Noel empfohlen wurden und die mit ihm ausführlich über diese Jahre sprachen. Die Gespräche schnitt er dann zu einem fiktiven Gespräch zusammen (im Bonusmaterial gibt es unter „Audiointerviews“ fünfzehn weitere Minuten „Oasis“-Geschichten). Dazu kommen, auf der visuellen Ebene, viele, oft unbekannte Fotos und Filme aus verschiedenen mehr oder weniger öffentlich zugänglichen Quellen, wie dem Management und Fotografen.

Bis auf wenige sekundenlangen Ausnahmen, komponierte Whitercross „Oasis: Supersonic“ dann wie in die Musikdoku „Amy“ (über Amy Winehouse), die damals noch nicht fertig gestellt war. Aber der künstlerische Ansatz, in dem historische Aufnahmen durchgehend von einem Voice-Over begleitet werden, gefiel ihm. Weil Whitecross immer den Namen des Sprechers einblendet, oft mit einem historischen Foto oder Filmschnipsel von ihm, kann man der Tonspur gut folgen. Die Bilder sind eine fast im Sekundentakt geschnittene Mischung aus Animationen, Fotos, Live-, Backstage- und Studio-Aufnahmen, die die damalige Zeit wieder aufleben lassen. Sie sind allerdings auch oft von einer erbärmlich schlechten Bildqualität und die Kamera wackelt heftiger als im „Blair Witch Project“. Die bekannten „Oasis“-Songs werden dabei nur kurz angespielt. Insgesamt entsteht so eine fast schon monotone Mischung aus hektischen Bildern und beruhigender Erzählung, die zu einem Bilderbuch, einer nostalgischen Rückschau wird, die sich vor allem an Fans der Band richtet und die keine Probleme damit haben, dass die Geschichte von „Oasis“ von Noel und Liam Gallagher erzählt wird. Entsprechend unkritisch gerät „Oasis: Supersonic“.

Unterhaltsam und informativ ist die zweistündige Dokumentation trotzdem.

P. S.: Ich empfehle die Originalversion, zur Not mit Untertiteln. In der deutschen Version sind die Interviewpartner synchronisiert, was nicht so toll ist.

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Oasis: Supersonic (Oasis: Supersonic, Großbritannien 2016)

Regie: Mat Whitecross

Drehbuch: Mat Whitecross

mit Liam Gallagher, Noel Gallagher, Paul Gallagher, Peggie Gallagher, Paul Arthurs

Anmerkung: Manchmal auch nur als „Supersonic“ gelistet.

DVD

Ascot Elite

Bild: 1.85:1 (16:9)

Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bonusmaterial: Interview mit Regisseur Mat Whitecross, Audiointerviews, Trailer, Wendecover

Länge: 115 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „Oasis: Supersonic“

Metacritic über „Oasis: Supersonic“

Rotten Tomatoes über „Oasis: Supersonic“

Wikipedia über „Oasis: Supersonic“ und Oasis (deutsch, englisch)

Homepage von Oasis

Meine Besprechung von Mat Whitecross‘ „Fleming – Der Mann, der Bond wurde“ (Großbritannien 2014)

So war Knebworth


TV-Tipp für den 14. November: Die Sekte der Folterer

November 14, 2016

ARD, 22.45

Die Sekte der Folterer (Deutschland 2016, Regie: Ulli Neuhoff, Klaus Weidmann)

Drehbuch: Ulli Neuhoff, Klaus Weidmann

Dank Florian Gallenbergers Polit-Thriller „Colonia Dignidad – Es gibt kein zurück“ (Deutschland/Luxemburg/Frankreich 2015) sind die von dem Deutschen Paul Schäfer in Chile geführte Sekte und ihre Verbrechen wieder bekannter.

Die Colonia Dignidad wurde 1961 von dem ehemaligen evangelischen Jugendpfleger, Laienprediger und Pädophilen Paul Schäfer gegründet. In ihr sollte ein urchristliches Leben geführt werden sollte. Seine Jünger, alles Deutsche, verehrten ihn abgöttisch. Seine guten Verbindungen zur Pinochet-Diktatur und zu wichtigen CDU- und vor allem CSU-Mitgliedern schützten ihn und die weitgehend autark lebende ‚Kolonie der Würde‘ vor staatlichen Eingriffen. Gleichzeitig wurde sie zu einem Foltergefängnis, in dem Regimekritiker illegal gefangen gehalten und ermordet wurden. Es gab Menschenversuche und Giftgas- und Waffengeschäfte. Schon seit den siebziger Jahren gab es zahlreiche Berichte und Bücher über die Sekte, ihre Verflechtungen mit dem Staat und ihrer absolut unchristlichen Umtriebe. Am 24. Mai 2006 wurde der am 24. April 2010 verstorbene Paul Schäfer wegen Kindesmissbrauchs in 25 Fällen zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde. Heute nennt sich die Colonia Dignidad „Villa Baviera“ (Dorf Bayern – kein Kommentar).

Die Doku beleuchtet das Verhalten deutscher Diplomaten und verfolgt die Spuren der Foltersekte bis in die Gegenwart.

Hinweise

ARD über „Die Sekte der Folterer“

Wikipedia über die Colonia Dignidad


TV-Tipp für den 13. November: Sonntagsmörder

November 13, 2016

ARD, 21.45

Sonntagsmörder (Deutschland 2016, Regie: Peter Dörfler, Cordt Schnibben)

Drehbuch: Peter Dörfler, Cordt Schnippen

Wer hätte das damals, als Kommissar Trimmel das „Taxi nach Leipzig“ bestieg und im „Tatort“ landete, gedacht? Seitdem ertönte vor tausend Sonntagabendkrimis die catchy, von Klaus Doldinger komponierte Melodie und heute glauben tausende Unter-Vierzig-Jährige, dass es den „Tatort“ schon immer gab.

In dieser einstündigen Geburtstagsdoku spricht Ulrike Folkerts (aka Kommissarin Lena Odenthal) mit den „Tatort“-Kollegen Borowski (Axel Milberg), Markowitz (im Ruhestand) (Günther Lamprecht), Batic (Miroslav Nemic), Leitmayr (Udo Wachtveitl), Grosz (Franziska Weisz), Börne (Jan Josef Liefers) und Thiel (Axel Prahl) und ungenannt bleibenden Experten (das Los der Autoren, ohne die es keine „Tatorte“ gäbe).

Schade, dass nur die üblichen Verdächtigen vernommen werden.

Hinweis

Das Erste über die Doku


TV-Tipp für den 12. November: Tatort: Taxi nach Leipzig

November 11, 2016

NDR, 23.25

TATORT: Taxi nach Leipzig (Deutschland 1970, Regie: Peter Schulze-Rohr)

Drehbuch: Friedhelm Werremeier

LV: Friedhelm Werremeier: Taxi nach Leipzig, 1970

An der Autobahn Leipzig-Berlin wird eine Kinderleiche gefunden. Als Kommisar Trimmel erfährt, dass der Vater des Kindes vor wenigen Tagen von Hamburg nach Frankfurt gezogen ist und einen gleichaltrigen Sohn hat, ist seine Neugierde geweckt. Er fährt – entgegen aller Dienstvorschriften – in die DDR.

Mit „Taxi nach Leipzig“ begann am 29. November 1970 ein Experiment, das sich „Tatort“ nannte und zuerst auf zwei Jahre befristet war.

Der erste Trimmel-Tatort ist ein Klassiker. Dabei waren die nächsten Trimmel-Tatorte auch nicht schlecht. Kein Wunder, denn das Team Werremeier/Schulze-Rohr arbeitete weiter zusammen.

Mit Walter Richter, Edgar Hoppe, Hans Peter Hallwachs, Günter Lamprecht

Hinweise

Krimilexikon über Friedhelm Werremeier

Galerie der Detektive über Paul Trimmel

3sat über „Taxi nach Leipzig“

Das Erste über den „Tatort“

Tatort-Fundus (eine umfangreiche Fanseite)

Meine Besprechung von Friedhelm Werremeiers „Taxi nach Leipzig“

Meine Besprechung von Friedhelm Werremeiers „Trimmels letzter Fall“


Neu im Kino/Filmkritik: „Before I wake“ sollte ich einschlafen

November 11, 2016

Cody (Jacob Tremblay) hat Angst vor dem Einschlafen. Dabei hat der achtjährige Waisenknabe es gut erwischt. Nach dem Unfalltod ihres Kindes nehmen Jessie (Kate Bosworth) und Mark (Thomas Jane) Cody bei sich auf und sie bemühen sich wirklich, die Traumeltern zu sein, die sich jedes Kind wünscht.

Codys Einschlafunwille hat aber einen sehr nachvollziehbaren Grund: wenn er schläft, werden seine Träume Realität. Nicht immer eine unbedingt schöne Realität. Vor allem nachdem durch Codys Träume Jessies in der heimischen Badewanne ertrunkener Sohn zurückkehrt – und wir wissen alle, was für Probleme zurückkehrende Tote verursachen. Egal in welcher Form.

Bevor Mike Flanagan den gelungenen Sechziger-Jahre-Horrorfilm „Ouija: Ursprung des Bösen“, der vor einigen Tagen in unseren Kinos anlief, drehte, drehte er „Before I wake“, den er eine „Gute-Nacht-Geschichte für Erwachsene“ nennt. Das Drehbuch schrieb er mit seinem Standard-Schreibpartner Jeff Howard. Mit Kate Bosworth und Thomas Jane konnte er für die Hauptrollen auch zwei bekannte Namen verpflichten. Jacob Tremblay, der das Pflegekind spielt, ist bekannt aus „Raum“, wo er die männliche Hauptrolle spielt. Demnächst spielt er in dem Horrorfilm „Shut in“ neben Naomi Watts – und festigt seinen Ruf als Junge, den man nicht in sein Haus lassen sollte.

In „Before I wake“ geht die Bedrohung für das trauernde Ehepaar nämlich von ihm aus. Obwohl er selbst eine gequälte Seele ist. Die Idee von Träumen, die Realität werden, ist natürlich faszinierend, aber auch etwas idiotisch. Denn ohne Schlaf kann niemand lange leben. Aber jedes Mal, wenn Cody einschläft, werden seine Träume und Alpträume, die mehr oder weniger seine Träume sind, Realität. Und, ja, Träume haben in diesem Fall auch etwas mit Verdrängung zu tun.

Before I wake“ ist ein netter kleiner, nicht besonders spektakulärer oder länger im Gedächtnis bleibender Horrorfilm, der sich nicht auf den bekannten Schockmomenten ausruht. Die sind, weil Flanagan seinen Film auch eher als übernatürliches Drama sieht, rar. Stattdessen versucht er wirklich etwas über die Auswirkungen eines tragischen Unfalls – der Sohn von Jessie und Mark ertrinkt in der Badewanne, während Jessie einen kurzen Moment weg ist – auf eine glückliche, normale Familie zu zeigen. Gleichzeitig, was erst im Finale wirklich wichtig wird, hat Cody seine Eltern verloren. Im dritten Akt gibt es dann den erwartbaren Kampf der Mutter gegen das Monster.

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Before I wake (Before I wake, USA 2015)

Regie: Mike Flanagan

Drehbuch: Mike Flanagan, Jeff Howard

mit Kate Bosworth, Thomas Jane, Jacob Tremblay, Annabeth Gish

Länge: 97 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Deutsche Facebook-Seite zum Film

Englische Facebook-Seite  zum Film

Moviepilot über „Before I wake“

Metacritic über „Before I wake“

Rotten Tomatoes über „Before I wake“

Wikipedia über „Before I wake“

Meine Besprechung von Mike Flanagans „Ouija: Ursprung des Bösen“ (Ouija: Origin of Evil, USA 2016)

Ein „Collider“-Gespräch mit Mike Flanagan und seiner Frau und Partnerin Kate Siegel über „Ouija: Ursprung des Bösen“, „Before I wake“ und, vor allem, „Hush“


TV-Tipp für den 11. November: Mann unter Feuer

November 11, 2016

Pro7, 22.55

Mann unter Feuer (USA 2004, Regie: Tony Scott)

Drehbuch: Brian Helgeland

LV: A. J. Quinnell: Man on Fire, 1980 (Der Söldner, Mann unter Feuer)

Ex-CIA-Agent John Creasy ist in Mexiko City der Leibwächter einer siebenjährigen Millionärstochter. Als sie von Gangstern entführt wird, startet er einen blutigen Rachefeldzug.

Scotts formale Brillanz bei der Bild- und Tongestaltung kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass „Mann unter Feuer“ ein viel zu lang geratenes, eindimensionales Rachedrama ist.

Mit Denzel Washington, Dakota Fanning, Christopher Walken, Giancarlo Giannini, Mickey Rourke

Hinweise

Film-Zeit über „Mann unter Feuer“

Metacritic über “Mann unter Feuer”

Rotten Tomatoes über “Mann unter Feuer”

Wikipedia über “Mann unter Feuer” (deutsch, englisch)

UGO: Interview mit Tony Scott über “Man on Fire”

Drehbuch “Man on Fire” von Brian Helgeland (Fassung vom 10. Februar 2003)

A.-J.-Quinnell-Fanseite

Mein Nachruf auf Tony Scott


Neu im Kino/Filmkritik: Besuchen Sie mit Woody Allen das „Café Society“

November 10, 2016

Der jährliche Woody-Allen-Film entführt uns wieder einmal in die Dreißiger Jahre an die Ost- und Westküste, nach Hollywood und in einen New Yorker Nachtclub, in dem sich die bessere Gesellschaft trifft.

Aber zuerst muss Bobby Dorfman (Jesse Eisenberg als Woody Allen) nach Los Angeles. Der jüdische Junge will nicht im Geschäft seines Vaters arbeiten. Weil die Dorfmans mit Phil Stern (Steve Carell) einen erfolgreichen Hollywood-Agenten in der Familie haben, gibt es auch gleich familiäre Beziehungen, die ausgenutzt werden können. Onkel Phil soll sich um Bobby kümmern. Und wie das so ist mit lästigen Verwandten, hat der großkotzige Agent keine Zeit für das entfernte Familienmitglied. Also lässt er ihn von seiner Sekretärin Vonnie (Kristen Stewart) durch Hollywood kutschieren. Dabei verlieben sich die beiden.

Dummerweise ist Vonnie auch mit Onkel Phil liiert und dieser überlegt jetzt ernsthaft, seine Frau für die Geliebte zu verlassen.

Dieses Liebesgeschichte steht zwar einerseits so halbwegs im Zentrum von „Café Society“, andererseits erzählt der Film, den Woody Allen nach eigenem Bekunden wie einen Roman strukturierte, vor allem ein Jahr aus dem Leben von Bobby, ergänzt um zahlreiche Episoden aus dem Leben seiner Familienmitglieder. Diese Episoden sind durchaus vergnüglich. Oft als Gags. Aber sie bringen den Hauptplot nicht voran. Und auch der Hauptplot ist eher eine Nebensache.

In der Filmmitte beginnt eine vollkommen neue Geschichte, die im Gegensatz zur Hollywood-Filmhälfte lustlos, ziellos und unkonzentriert heruntergespult wird. Bobby zieht zurück nach New York. Er betreibt, was für Ärger sorgen wird, zusammen mit seinem Verbrecher-Bruder einen Nachtclub, verliebt sich in eine andere Frau (Blake Lively) und heiratet sie. Erst als Phil mit seiner neuen Frau im Nachtclub wieder auftaucht, trifft Bobby seine erste Liebe wieder. Beide haben wir, während wir uns fragte, wie die Geschichte enden soll, nicht wirklich vermisst. Aber dann ist Silvester und das Jahr und der Film sind um, ohne dass wir klüger sind. Auch wenn die letzten Bilder eine bestimmte Interpretation nahe legen, hat das abrupte Ende von „Café Society“ nicht die Eleganz des Endes von „Match Point“. Und auch nie dessen erzählerische Stringenz und Eleganz.

Denn „Café Society“ ist ein Desaster. Da helfen auch nicht die stilbewusste Ausstattung, die schönen Hollywood-Locations, fein fotografiert von Vittorio Storaro, der beschwingte Jazz-Soundtrack, und die sympathischen, engagiert spielenden Schauspieler; auch wenn Steve Carell einfach nur wieder den bösen Kapitalisten spielt. Es hilft nicht, weil das Drehbuch einfach nur, zusammengehalten durch einen Erzähler (im Original von Woody Allen gesprochen), Episoden aneinanderreiht. Oft mit dem bekannten Allen-Witz, aber auch vollkommen beliebig austauschbar. Man hätte auch locker die Hälfte der Szenen durch andere Szenen ersetzen können, ohne dass man es bemerken würde. Eisenberg als Woody-Allen-Imitator wird von Szene zu Szene geschoben, ohne dass jemals klar wird, was er den will. Naja, eigentlich will er nichts. Weder in Hollywood, noch in New York. Dabei wiederholt Allen seine vertrauten Themen, die er in früheren Filmen deutlich besser behandelte als in dieser redundanten Abfilmung seiner Notizzettel.

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Café Society (Café Society, USA 2016)

Regie: Woody Allen

Drehbuch: Woody Allen

mit Jesse Eisenberg, Jeannie Berlin, Steve Carell, Blake Lively, Parker Posey, Kristen Stewart, Corey Stoll, Ken Stott

Länge: 96 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Café Society“

Metacritic über „Café Society“

Rotten Tomatoes über „Café Society“

Wikipedia über „Café Society“ (deutsch, englisch)

Homepage von Woody Allen

Deutsche Woody-Allen-Seite

Meine Besprechung von Robert B. Weides „Woody Allen: A Documentary“ (Woody Allen: A Documentary, USA 2012)

Meine Besprechung von Woody Allens “To Rome with Love” (To Rome with Love, USA/Italien 2012)

Meine Besprechung von Woody Allens “Blue Jasmine” (Blue Jasmine, USA 2013)

Meine Besprechung von Woody Allens “Magic in the Moonlight” (Magic in the Moonlight, USA 2014)

Meine Besprechung von John Turturros “Plötzlich Gigolo” (Fading Gigolo, USA 2013 – mit Woody Allen)

Meine Besprechung von Woody Allens “Irrational Man” (Irrational Man, USA 2015)

Woody Allen in der Kriminalakte  


Neu im Kino/Buch- und Filmkritik: Lee Childs „Die Gejagten“ und die Verfilmung „Jack Reacher: Kein Weg zurück“

November 10, 2016

Lange stand ein zweiter Jack-Reacher-Film auf der Kippe.

Obwohl der erste Jack-Reacher-Film „Jack Reacher“ vor vier Jahren sein Geld mehr als einspielte. Im Presseheft wird ein weltweites Einspielergebnis von über 200 Millionen Dollar genannt und in den USA lag das Kinoeinspielergebnis auf dem Niveau der anderen Cruise-Einzelfime. Die „Mission: Impossible“-Filme spielen mehr ein und im Sommer 2018 gibt es einen sechsten „Mission: Impossible“-Film.

Obwohl Tom Cruise einen weiteren Reacher-Film drehen wollte.

Und obwohl es noch genug Jack-Reacher-Romane gibt, die man verfilmen könnte. Der 21. Jack-Reacher-Roman „Night School“ erschien in den USA am 7. November.

Der von Lee Child erfundene Charakter ist, für alle, die sonst nur Harry Potter lesen, ein Ex-Militärpolizist, der seit seinem Ausscheiden aus dem Militär durch die USA driftet, immer wieder Menschen, die er zufällig trifft, hilft und dabei einigen Bösewichtern das Handwerk legt. Er sucht zwar keinen Ärger, aber er hilft, wo es nötig ist. Die Romane sind Action-Thriller, die auch als politische Statements gelesen werden können. Aufgrund des Helden, der der archetypische Retter und edle Ritter im modernen Gewand ist, kann Lee Child sehr flexibel und frei entscheiden, welche Geschichten er wie erzählt. Und wo. Und, wie seine Romane aus Reachers Militärzeit zeigen, wie zuletzt „Night School“, auch wann. Solange Jack Reacher dabei ist, ist es ein Jack-Reacher-Roman.

Jack Reacher: Kein Weg zurück“, die Verfilmung des 18. Reacher-Romans „Die Gejagten“ (Never go back, 2013), spielt in der Gegenwart.

Jack Reacher (Tom Cruise) besucht seinen ehemaligen Stützpunkt, um dort Major Susan Turner (Cobie Smulders), seine Nachfolgerin, die er bislang nur telefonisch kennt, zu treffen. In der Kaserne wird er von Colonel Morgan (Holt McCallany) wieder zurück in den aktiven Dienst versetzt und gleich mit mehreren Anklagen konfrontiert. So soll er der Vater einer pubertierenden Tochter sein.

Turner wurde einige Stunden vor seinem Auftauchen inhaftiert. Reacher ist überzeugt, dass die Anklage gegen sie falsch ist. Als auch Reacher mit einer ebenso falschen Mordanschuldigung in einem Militärgefängnis inhaftiert wird, ergreift er die Gelegenheit und befreit Turner. Gemeinsam flüchten sie vor den Männern, die sie tot sehen wollen, weil Turner während ihrer Arbeit auf illegale Geschäfte stieß, die von Teilen des Militärs und einer privaten Firma in Afghanistan getätigt werden.

Der Roman ist, wie man es von Lee Child kennt, ein echter Pageturner, in dem Jack Reacher und Susan Turner quer durch die USA reisen, versuchen Beweise für ihre Unschuld zu finden und, was das gute Recht eines Angeklagten ist, ihre Militäranwälte für ihre Zwecke ausnutzen.

Der Film nimmt sich bei der Romanhandlung im Detail und im Großen und Ganzen etliche Freiheiten. Dennoch unterscheidet sich letztendlich die Filmgeschichte gar nicht so sehr von der Romangeschichte und diese Interpretation der Geschichte ist eine schöne alternative Version der Romangeschichte. In jedem Fall gibt es, egal ob man zuerst das Buch liest oder den Film sieht, einige Überraschungen.

Im Film überwiegen allerdings die Action-Elemente, die angenehm altmodisch mit Fäusten, Schusswaffen und Autos erledigt werden. Vor allem Faustkämpfe, die dem Film eine angenehm realistische Atmosphäre verpassen. Denn Reacher, Turner und Reachers Vielleicht-Tochter Samantha (Danika Yarosh), die im Film wesentlich wichtiger als im Roman ist, sind auf der Flucht auf sich allein gestellt und sie müssen mit dem Arbeiten, was sie haben. Da gibt es keine Hightech-Gadgets, wie wir sie aus den „Mission: Impossible“ oder James-Bond-Filmen kennen, und auch keine perfekt funktionierende, weltweite Überwachung à la Jason Bourne.

Und, im Gegensatz zum Roman, gibt es im Film keine Liebesszene zwischen Reacher und Turner. Um nur noch einen weiteren Unterschied zu nennen, den ich äußerst gelungen finde.

Edward Zwick, der bislang noch keinen reinrassigen Action-Krimi erzählte, aber mit Action seine Erfahrung hat, inszenierte „Jack Reacher: Kein Weg zurück“ stilistisch zwar etwas konservativer als Christopher McQuarrie „Jack Reacher“, aber flott, kurzweilig und mit viel vergnüglicher Old-School-Action sind beide Filme.

Da sollte es doch noch mindestens einen weiteren Jack-Reacher-Film geben. Auch weil das weltweite Einspiel für „Jack Reacher: Kein Weg zurück“ bereits bei deutlich über 100 Millionen Dollar liegt.

Bis dahin gibt es ja die Romane von Lee Child, der im Film als Sicherheitsbeamter am Flughafen einen Miniauftritt hat.

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Jack Reacher: Kein Weg zurück (Jack Reacher: Never go back, USA 2016)

Regie: Edward Zwick

Drehbuch: Edward Zwick, Marshall Herskovitz, Richard Wenk

LV: Lee Child: Never go back, 2013 (Die Gejagten)

mit Tom Cruise, Cobie Smulders, Aldis Hodge, Danika Yarosh, Patrick Heusinger, Holt McCallany, Robert Knepper, Lee Child

Länge: 119 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Die Vorlage

Die Gejagten von Lee Child

Lee Child: Die Gejagten – Ein Jack-Reacher-Roman

(übersetzt von Wulf Berger)

Blanvalet, 2016

448 Seiten

19,99 Euro

Originalausgabe

Never go back

Bantam Press, 2013

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Jack Reacher: Kein Weg zurück“

Metacritic über „Jack Reacher: Kein Weg zurück“

Rotten Tomatoes über „Jack Reacher: Kein Weg zurück“

Wikipedia über „Jack Reacher: Kein Weg zurück“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Edward Zwicks „Bauernopfer – Spiel der Könige“ (Pawn Sacrifice, USA 2014) (und DVD-Kritik)

Facebook-Seite zu den Jack-Reacher-Filmen

Blanvalet über Lee Child

Homepage von Lee Child

Wikipedia über Lee Child (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Lee Childs „Tödliche Absicht“ (Without fail, 2002)

Meine Besprechung von Lee Childs „Die Abschussliste“ (The Enemy, 2004)

Meine Besprechung von Lee Childs „Sniper“ (One Shot, 2005)

Meine Besprechung von Lee Childs “Outlaw” (Nothing to Loose, 2008)

Meine Besprechung von Lee Childs (Herausgeber) „Killer Year – Stories to die for…from the hottest new crime writers“ (2008)

Meine Besprechung von Christopher McQuarries „Jack Reacher“ (Jack Reacher, USA 2012)

Kriminalakte über Lee Child und „Jack Reacher“


TV-Tipp für den 10. November: 8 Blickwinkel

November 10, 2016

Kabel 1, 22.25

8 Blickwinkel (USA 2008, Regie: Pete Travis)

Drehbuch: Barry L. Levy

Salamanca, Spanien, großer Antiterrorgipfel: der amerikanische Präsident will auf dem Marktplatz eine Rede halten. Da wird er erschossen und eine Bombe explodiert. Sein Leibwächter Thomas Barnes hat aber etwas gesehen und er nimmt die Spur auf.

„8 Fremde, 8 Sichtweisen, 1 Wahrheit“ lautet der Werbespruch, der ziemlich genau die erzählerische Pointe des Films verrät. Denn das Ereignisse vor, während und nach dem Attentat werden aus acht verschiedenen Sichtweisen erzählt und am Ende gibt es eine atemberaubende Autoverfolgungsjagd. Das unterhält prächtig über die knapp neunzig Minuten und ist filmisch und darstellerisch auch sehr gut gelöst. Denn mit den verschiedenen Blickwinkeln ändert sich auch immer der Blick auf die Ereignisse und die beteiligten Personen.

Dass der ganze Attentatsplan, wenn man genauer darüber nachdenkt, ziemlich konstruiert ist, fällt einem erst nach dem Abspann auf.

mit Dennis Quaid, Matthew Fox, Forest Whitaker, Sigourney Weaver, William Hurt, Edgar Ramirez, Ayelet Zurer, Bruce McGill, Zoe Saldana

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Amerikanische Homepage zum Film

Film-Zeit über „8 Blickwinkel“

Los Angeles Times über Barry Levy

Meine Besprechung von Pete Travis’ “Dredd” (Dredd, GB 2012)