TV-Tipp für den 1. Dezember: Zwei glorreiche Halunken

November 30, 2023

Bayern, 22.45

Zwei glorreiche Halunken (Il buono, il butto, il cattivo, Italien 1966)

Regie: Sergio Leone

Drehbuch: Agenore Incrocci, Furio Scarpelli, Luciano Vincenzoni, Sergio Leone (nach einer Geschichte von Luciano Vincenzoni und Sergio Leone)

Musik: Ennio Morricone (Wer sonst?)

Klassiker und glorreicher Abschluss von Sergio Leones Dollar-Trilogie. Wieder mit Clint Eastwood in, in diesem Fall, einer Hauptrolle.

Während des US-Bürgerkriegs suchen drei Halunken, mehr gegen- als miteinander, einen Goldschatz.

Mit Clint Eastwood, Lee Van Cleef, Eli Wallach, Aldo Giuffre, Luigi Pistilli, Rada Rassimov, Enzo Petito, Claudio Scarchilli, John Bartho, Livio Lorenzon

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Zwei glorreiche Halunken“

Wikipedia über „Zwei glorreiche Halunken“ (deutsch, englisch)


Neu im Kino/Filmkritik: Disney hat einen „Wish“

November 30, 2023

Die Musik gefällt. Die Songs sind nämlich keine dieser pseudohippen gruseligen Pseudo-Dance-Pop-Songs, sondern großorchestraler Pop mit einer Tendenz zur gitarrenbasierten Lagerfeuermusik, die jeder schnell mitsingen kann.

Der Rest ist ein Mix aus wenig überzeugenden gezeichneten und computeranimierten Bildern, Anspielungen auf frühere Disney-Filme, dabei erstaunlich wenig Disney-Zauber und einer höchst unklaren, eigentlich schon beim Sehen vergessenen Geschichte. Es geht Asha. Das Mädchen lebt auf einer Insel, die als das „Königreich der Wünsche“ bekannt ist, weil der König des Landes Wünsche erfüllt. Allerdings, wie Asha erfährt, als sie ihm ihren Wunsch vorträgt, erfüllt König Magnifico nicht alle Wünsche, sondern nur die Wünsche, die ihm gefallen und die er als ungefährlich für sich ansieht. Er ist ein sich nach außen nett gebender Diktator.

Asha ist schockiert und versucht alle Wünsche, die bei König Magnifico geäußert und in Wunsch-Bubbles festgehalten sind, zu befreien. So kann sie den Menschen auch ihr Wissen über ihre Wünsche zurückzugeben.

Das ist natürlich nur dann eine gute Sache, wenn die Menschen sich und den anderen nur gute Dinge wünschen würden. Das ist so naiv und verquer, dass der Glaube an den Weihnachtsmann höchst rational ist.

Das Konzept der Wünsche ist auch, nun, etwas seltsam. Jeder kann seinen Wunsch bei König Magnifico abgeben. Danach vergisst der Wünschende seinen Wunsch. Er weiß also überhaupt nicht, ob sein Wunsch sich jemals erfüllt. Er kann sich deshalb auch nicht darüber freuen. Oder enttäuscht sein.

Sicher, in einem Kinderfilm muss nicht alles auf einem auch für Erwachsene erträglichem Niveau sein (obwohl Pixar und Ghibli, um nur zwei bekannte Animationsstudios zu nennen, das in ihren Filmen immer wieder zeigen), aber eine nachvollziehbare Geschichte, gerne mit einer plakativen Zeichnung von Gut und Böse, dreidimensionalen Charakteren und einem eindeutigen Ziel sollten möglich sein.

Das wäre mein Wish.

Davon abgesehen: alles Gute zum Hundertjährigen. So lange gibt es Disney schon und seinen hundertjährigen Geburtstag feiert das Studio in seinem neuesten Film mit zahlreichen Anspielungen auf frühere und heute immer noch bekannt-beliebte Filme. Diese Anspielungen und dass Asha sich wünscht, dass der Wunsch ihres hundertjährigen Großvaters in Erfüllung geht, bieten natürlich noch eine andere Lesart von „Wish“ an. Dann wäre „Wish“ ein Selbstbild und -analyse von Disney mit König Magnifico als Disney-Konzern.

Aber das ist sicher nur eine böswillige Überinterpretation.

Wish (Wish, USA 2023)

Regie: Chris Buck, Fawn Veerasunthorn

Drehbuch: Jennifer Lee, Allison Moore

mit (im Original den Stimmen von) Ariana DeBose, Chris Pine, Alan Tudyk, Angelique Cabral, Victor Garber, Natasha Rothwell, Jennifer Kumiyama

Länge: 95 Minuten

FSK: ab 0 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Wish“

Metacritic über „Wish“

Rotten Tomatoes über „Wish“

Wikipedia über „Wish“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 30. November: Life on Mars – Gefangen in den 70ern

November 29, 2023

Arte, 21.45

Life on Mars – Gefangen in den 70ern (Life on Mars, Großbritannien 2006)

Regie: Bharat Nalluri, John McKay

Drehbuch: Matthew Graham, Ashley Pharoah

Erfinder: Matthew Graham, Tony Jordan, Ashley Pharoah

Arte zeigt heute Abend die ersten vier Folgen der aus acht Folgen bestehenden ersten Staffel der kultigen Krimiserie. Kommenden Donnerstag geht es weiter – oder schon jetzt in der Mediathek. Dort kann dann auch gleich die zweite und letzte „Life on Mars“-Staffel angesehen werden.

Detective Chief Inspector Sam Tyler (John Simm) erwacht nach einem Unfall in der Vergangenheit im Jahr 1973. Dort kann er in Manchester als Polizist weiterarbeiten. Nur fremdelt er mit seinem zupackendem Chef Gene Hunt (Philip Glenister), den Kollegen, den archaischen Arbeitsmethoden und fast allem anderen.

Ashes to Ashes – Zurück in die 80er“ setzte „Life on Mars“ fort und übertrifft sogar die ziemlich geniale Originalserie. In ihr erwacht DI Alex Drake (Keeley Hawes) nach einem Unfall 1981 in London und trifft auf den in die Hauptstadt versetzten Gene Hunt.

Mit John Simm, Philip Glenister, Liz White, Dean Andrews, Marshall Lancaster, Tony Marshall, Noreen Kershaw, Kevin McNally

Hinweise

Arte über „Life on Mars – Gefangen in den 70ern“

Wikipedia über „Life on Mars – Gefangen in den 70ern“ (deutsch, englisch)

Kriminalakte: Einige Gene-Hunt-Parodien und das Original

Meine Besprechung von „Ashes to Ashes – Zurück in die 80er – Staffel 1“ (Ashes to Ashes, GB 2008)

Meine Besprechung von „Ashes to Ashes – Zurück in die 80er – Staffel 2″ (Ashes to Ashes, GB 2009)

Meine Besprechung von „Ashes to Ashes – Zurück in die 80er – Staffel 3“ (Ashes to Ashes, GB 2010)


Neu im Kino/Filmkritik: „Saw X“ – same old, same old

November 29, 2023

Der Jigsaw-Killer ist zurück. Und wieder wird er von Tobin Bell in der Rolle seines Lebens gespielt. Weil er allerdings in der Filmserie schon vor langem gestorben ist, spielt der zehnte „Saw“-Film, profan „Saw X“ betitelt, zwischen dem ersten und dem zweiten „Saw“-Film.

John Kramer, der als Jigsaw Menschen tötet, hat Krebs im Endstadium und er hat sich mit seinem baldigen Tod abgefunden. Da hört er von einer experimentellen Behandlung in Mexiko, die in den USA nicht angewandt wird und die supererfolgreich sein soll. Anstatt dass bei ihm jetzt alle Alarmglocken über diesen Betrug losgehen, lässt er sich auf die teure Behandlung ein. Nur um nach der Operation und nachdem er sie bezahlt hat, zu erfahren, dass Doktor Cecilia Pederson ihn betrogen hat und mit seinem Geld verschwunden ist. Kramer beginnt sie und alle, die in den Betrug verwickelt sind, zu jagen und stellt deren Moral in von ihm ersonnenen Fallen auf die Probe.

Denn Jigsaw mordet nicht einfach so. Er will für seine Opfer ein Lehrer sein und sie zu besseren Menschen machen. Sagt er. In Wirklichkeit ist sein Gerede von Moral nur eine krude pseudophilosophische Ummäntelung für seine Taten. Er ist ein Sadist, der sich an den Leiden, Selbstverstümmelungen und dem Tod seiner Opfer ergötzt.

Bei seinem ersten Auftritt, 2004 in dem harten von James Wan inszeniertem und Leigh Whannell geschriebenem Horrorthriller „Saw“, war diese Mischung aus perversen Aufgaben für die Opfer und pseudophilospischen Erklärungen neu. Für Wan und Whannell war das der Beginn einer erfolgreichen Karriere in Hollywood. Sie erfanden auch das „Insidiuos“-Horrorfranchise. Wan inszenierte außerdem „Furious 7“ und die beiden „Aquaman“-Spielfilme (der zweite startet demnächst).

Jigsaw war nach dem Film einer der ikonischen Killer. Und das ganz ohne Maske.

Angesichts des Erfolgs an der Kinokasse folgten schnell weitere Filme, die bei uns nicht alle im Kino liefen und von der Kritik mehr oder weniger verrissen wurden.

Nachdem der vorherige „Saw“-Film „Saw: Spiral“ (Spiral: From the Book of Saw, USA 2021) an der Kinokasse deutlich weniger als erwartet einspielte (vierzig Millionen US-Dollar bei einem Budget von zwanzig Millionen US-Dollar), ist „Saw X“ ein gewisses back to the roots. Inszeniert wurde der Film von Kevin Greutert. Er war für den Schnitt bei den ersten fünf „Saw“-Filmen und dem achten „Saw“-Film „Jigsaw“ verantwortlich. Außerdem inszenierte er „Saw VI“ und „Saw VII“. Tobin Bell ist wieder dabei und zwar als Hauptdarsteller.

Für die langjährigen „Saw“-Fans gibt es etliche ausführlich gezeigte Morde. Denn die Fallen von Jigsaw sind so konstruiert, dass die Opfer einen möglichst schmerzhaften Tod erleiden.

Und es gibt eine Story, die zwar löchriger als Schweizer Käse ist, aber immerhin noch gut genug ist, um über Logiklöcher, unplausible Momente und Kramers verquere Moral nachzudenken. „Saw X“ reiht nicht nur etliche, detailliert gezeigte Folterungen aneinander, sondern es gibt eine Geschichte, die die Folterungen halbwegs sinnvoll zusammenhält, und wir erfahren einiges über John Kramer.

Insgesamt gehört „Saw X“ zu den besseren Filmen der Serie. Etliche Stimmen halten ihn sogar für die bislang beste Fortsetzung des ersten Films. Ein guter Film oder ein Film, den man sich unbedingt ansehen muss, ist es nicht. Außer man ist ein Fan der Serie oder liebt harte Horrorfilme.

Nachdem „Saw X“ bei einem Budget von dreizehn Millionen Dollar bereits jetzt über hundert Millionen Dollar eingespielt hat, ist ein elfter „Saw“-Film bereits beschlossen. Es wird nicht der letzte sein.

Saw X (Saw X, USA 2023)

Regie: Kevin Greutert

Drehbuch: Pete Goldfinger, Josh Stolberg

mit Tobin Bell, Shawnee Smith, Synnøve Macody Lund, Steven Brand, Renata Vaca, Michael Beach, Paulette Hernández, Octavia Hinojosa, Joshua Okamoto

Länge: 119 Minuten

FSK: ab 18 Jahre

Hinweise

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Saw X“

Metacritic über „Saw X“

Rotten Tomatoes über „Saw X“

Wikipedia über „Saw X“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Kevin Greuterts „Visions“ (Visions, USA 2015)

Meine Besprechung von Darren Lynn Bousmans „Saw: Spiral“ (Spiral: From the Book of Saw, USA 2021)


TV-Tipp für den 29. November: Werner Herzog: Radikaler Träumer

November 28, 2023

Arte, 22.15

Werner Herzog: Radikaler Träumer (Deutschland/USA 2022)

Regie: Thomas von Steinaecker

Drehbuch: Thomas von Steinaecker

TV-Premiere; „Werner Herzog: Radikaler Träumer“ ist die aus vollkommen unverständlichen Gründen um eine halbe Stunde gekürzte Fassung von Thomas von Steinaeckers sehr gelungener Doku „Werner Herzog – Radical Dreamer“ über das Leben und Werk von Werner Herzog.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

Die Doku ist Teil eines langen Werner-Herzog-Abends. Um 20.15 Uhr zeigt Arte sein selten gezeigtes Kriegsdrama „Rescue Dawn“ (USA/GB/D 2006, mit Christian Bale), um 23.25 Uhr seine Dracula-Version „Nosferatu: Phantom der Nacht“ (D/Fr 1979, mit Klaus Kinski) und um 01.08 Uhr sein ebenfalls selten gezeigte Drama „Stroszek“ (D 1976, mit Bruno S.)

Mit (jedenfalls in der Kinofassung) Werner Herzog, Wim Wenders, Volker Schlöndorff, Lena Herzog, Nicole Kidman, Christian Bale, Robert Pattinson, Chloé Zhao, Thomas Mauch, Joshua Oppenheimer, Patti Smith, Lucki Stipetic, Carl Weathers, Peter Zeltinger

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Werner Herzog – Radical Dreamer“

Moviepilot über „Werner Herzog – Radical Dreamer“

Wikipedia über Werner Herzog (deutsch, englisch)

Homepage zum Werner Herzog

Meine Besprechung von Werner Herzogs „Königin der Wüste“ (Queen of the Desert, USA/Marokko 2015)

Meine Besprechung von Werner Herzogs „Salt and Fire“ (Salt and Fire, Deutschland/USA/Frankreich/Mexiko 2016)

Werner Herzog in der Kriminalakte

Meine Besprechung von Thomas von Steinaecker/Barbara Yelins „Der Sommer ihres Lebens“ (2017)

Meine Besprechung von Thomas von Steinaeckers „Werner Herzog – Radical Dreamer“ (Deutschland/USA 2022)


Cover der Woche

November 28, 2023

Saukomisch. Leider nicht übersetzt.


TV-Tipp für den 28. November: The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten

November 27, 2023

Draußen eisige Temperaturen und Schnee, also ab nach Hawaii (auch wenn es nur für einige Stunden ist)

Servus TV, 20.15

The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten (The Descendants, USA 2011)

Regie: Alexander Payne

Drehbuch: Alexander Payne, Nat Faxon, Jim Rash

LV: Kaui Hart Hemmings: The Descendants, 2009 (Mit deinen Augen, Neuveröffentlichung unter „The Descendants“)

Auch im Paradies haben die Menschen alltägliche Probleme. So muss Rechtsanwalt Matt King (George Clooney) sich auf Hawaii mit der weiteren Nutzung des Landes, das seit Generationen im Familienbesitz ist und von ihm verwaltet wird, herumschlagen, seine Frau liegt nach einem Bootsunfall im Koma und er muss sich jetzt um seine beiden Töchter kümmern. Da erfährt er, dass seine Frau einen Liebhaber hatte.

Paynes Film ist eine feine, warmherzige und lebenskluge Komödie über Familien und andere alltägliche Probleme.

Alexander Paynes neuer Film „The Holdovers“ soll am 25. Januar 2024 in unseren Kinos anlaufen.

mit George Clooney, Shailene Woodley, Beau Bridges, Robert Forster, Judy Greer, Matthew Lillard, Nick Krause, Amara Miller, Mary Birdsong, Rob Huebel, Patricia Hastie

Wiederholung: Mittwoch, 29. November, 00.15 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „The Descendants“

Wikipedia über „The Descendants“ (deutschenglisch)

The Wall Street Journal: Interview mit Kaui Hart Hemmings über “The Descendants” (23. November 2011)

Stuttgarter Zeitung: Mein Interview mit Alexander Payne über „The Descendants“

Meine Besprechung von Alexander Paynes „The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten“ (The Descendants, USA 2011, mit George Clooney)

Meine Besprechung von Alexander Paynes „Nebraska“ (Nebraska, USA 2013)

Meine Besprechung von Alexander Paynes „Downsizing“ (Downsizing, USA 2017)

Alexander Payne in der Kriminalakte

Meine Besprechung von Nat Faxon/Jim Rashs „Ganz weit hinten“ (The Way Way Back, USA 2013)


TV-Tipp für den 27. November: Dame, König, As, Spion

November 26, 2023

NDR, 23.15

Dame, König, As, Spion (Tinker, Tailor, Soldier, Spy, Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2011)

Regie: Tomas Alfredson

Drehbuch: Bridget O’Connor, Peter Straughan

LV: John le Carré: Tinker, Tailer, Soldier, Spy, 1974 (Dame, König, As, Spion)

Wer ist der Maulwurf im britischen Geheimdienst? George Smiley sucht den für die Sowjetunion arbeitenden Verräter.

Grandiose Verfilmung des verschachelten Agententhrillers von John le Carré.

mit Gary Oldman, Colin Firth, Tom Hardy, John Hurt, Toby Jones, Mark Strong, Benedict Cumberbatch, Ciarán Hinds, David Dencik, Simon McBurney, Kathy Burke, Stephen Graham, Svetlana Khodchenkova, John le Carré (Komparse bei der MI6-Silvesterfeier; also genau aufpassen)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Dame, König, As, Spion“

Wikipedia über die Verfilmung „Dame, König, As, Spion“ (deutsch, englisch)

Homepage von John le Carré

seine Romane

Meine Besprechung von John le Carrés „Schatten von gestern“ (Call for the Dead, 1961)

Meine Besprechung von John le Carrés „Ein Mord erster Klasse“ (A Murder of Quality, 1962)

Meine Besprechung von John le Carrés „Geheime Melodie“ (The Mission Song, 2006)

Meine Besprechung von John le Carrés “Marionetten (A most wanted man, 2008)

Meine Besprechung von John le Carrés “Verräter wie wir” (Our kind of traitor, 2010)

Meine Besprechung von John le Carrés “Empfindliche Wahrheit” (A delicate truth, 2013)

Meine Besprechung von John le Carrés „Das Vermächtnis der Spione“ (A Legacy of Spies, 2017)

Meine Besprechung von John le Carrés „Federball“ (Agent running in the Field, 2019)

Meine Besprechung von John le Carrés „Silverview“ (Silverview, 2021)

neuere le-Carré-Verfilmungen

Meine Besprechung der John-le-Carré-Verfilmung “Bube, Dame, König, Spion” (Tinker, Tailor, Soldier, Spy, Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2011)

Meine Besprechung der John-le-Carré-Verfilmung “A most wanted man” (A most wanted man, Deutschland/Großbritannien 2014) und der DVD

Meine Besprechung der John-le-Carré-Verfilmung „Verräter wie wir“ (Our Kind of Traitor, Großbritannien 2016)

Meine Besprechung der ersten beiden Episoden von Susanne Biers „The Night Manager“ (The Night Manager, Großbritannien/USA 2016) und der gesamten Miniserie

Mein Nachruf auf John le Carré

John le Carré in der Kriminalakte

Meine Besprechung von Tomas Alfredsons John-le-Carré-Verfilmung “Bube, Dame, König, Spion” (Tinker, Tailor, Soldier, Spy, Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2011)

Meine Besprechung von Tomas Alfredsons Jo-Nesbø-Verfilmung „Schneemann“ (The Snowman, USA 2017)


TV-Tipp für den 26. November: Sie leben

November 25, 2023

Tele 5, 22.20

Sie leben! (They live, USA 1988)

Regie: John Carpenter

Drehbuch: Frank Armitage (Pseudonym von John Carpenter)

LV: Ray Nelson: Eight O’Clock in the Morning, 1963

Der arbeitslose Bauarbeiter Nada findet eine Sonnenbrille. Als er sie aufsetzt, sieht er, dass Aliens die Welt übernommen haben und die Menschen zu willigen Konsumenten verführt (Seltsam wenn ich eine Brille aufsetzte, entdecke ich höchstens, dass das Objekt meines Begehrens doch nicht so gut aussieht.). Jedenfalls beginnt Nada mit seinem Kumpel Frank gegen die Aliens zu Kämpfen.

„Die Klapperschlange gegen die Reagans, Thatchers und Kohls.“ (Fischer Film Almanach 1990)

Wenn nicht der Hauptdarsteller (der als Schauspieler untalentierte Wrestler Roddy Piper) wäre, wäre Carpenters subversiver und konsumkritischer SF-Thriller wesentlich überzeugender.

Trotzdem „signalisiert ‚Sie leben!‘ Carpenters erfrischende Rückkehr zu seinen ideenreichen Low-Budget-Wurzeln“ (Paul Hardy, Hrsg.: Die Science Fiction Filmenzyklopadie)

mit Roddy Piper, Keith David, Meg Foster, Raymond St. Jacques

Wiederholung: Montag, 27. November, 23.25 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Sie leben!“

Wikipedia über „Sie leben!“ (deutsch, englisch) und über John Carpenter (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von John Carpenters „Assault – Anschlag bei Nacht“ (Assault on Precinct 13, USA 1976)

John Carpenter in der Kriminalakte

Meine Besprechung von John Walshs „Die Klapperschlange – Escape from New York: Die Entstehungsgeschichte des Kultfilms“ (Escape From New York: The Official Story of the Film, 2021)


TV-Tipp für den 25. November: The International

November 24, 2023

ZDFneo, 23.30

The International (The International, USA/Deutschland 2009)

Regie: Tom Tykwer

Drehbuch: Eric Warren Singer

Ein Interpol-Agent und eine New Yorker Staatsanwältin wollen eine mächtige Bank, die Krieg und Terror finanziert, zur Strecke bringen. Das ist natürlich nicht so einfach.

Eine Woche nachdem „The International“ 2009 die Berlinale eröffnete und dort auf ein geteiltes Echo stieß, lief Tom Tykwers neuer Film in den Kinos an. Für Berliner ist er wegen des exzessiven Berlin-Shooting natürlich ein Pflichtprogramm. Aber auch andere sollten einen Blick riskieren. Denn „The International“ ist ein grundsolider Politthriller, der weitgehend realistisch unterhält (jaja, die Schießerei im Guggenheim-Museum ist reinstes Kino. Oder glaubt wirklich irgendjemand, dass in der Realität in dem Museum minutenlang herumgeballert werden kann, ohne dass ein Polizist oder ein Sicherheitsbeamter auftaucht? Aber toll anzusehen ist sie trotzdem.).

„Es gibt doch zurzeit nicht gerade haufenweise starke Thriller mit überzeugendem Gegenwartsbezug, die trotzdem dynamisch und intensiv sind, und die nicht angestrengt aufklärerisch oder bieder moralisierend daherkommen. Energische und trotzdem nachdenkliche Filme, deren Actionsequenzen nicht so hysterisch und ermüdend wirken, sondern klug verteilt sind. So einen Film wollte ich machen, auch aus einem gewissen Frust heraus, dass es in den letzten Jahren nur ganz wenige Vorbilder gab, an denen man sich hätte orientieren können. (…) Unser Film ist auch eine Reminiszenz an die klassischen Polit-Thriller aus den Siebzigerjahren, wo die Idee eines geheimen Systems innerhalb der offiziellen Dienste sehr verbreitet war. (…) Dieses Element des Paranoia-Thrillers wollten wir aufnehmen und in die Gegenwart führen.“ (Tom Tykwer, Berliner Zeitung 31. Januar/1. Februar 2009)

Mit Clive Owen, Naomi Watts, Armin Müller-Stahl, Brian F. O’Byrne

Wiederholung: Sonntag, 26. November, 02.50 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „The International“

Wikipedia über „The International“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Tom Tykwer/Lana & Andy Wachowski „Cloud Atlas“ (Cloud Atlas, USA/Deutschland 2012)

Meine Besprechung von Tom Tykwers Dave-Eggers-Verfilmung „Ein Hologramm für den König“ (Deutschland/Großbritannien 2016)


Neu im Kino/Filmkritk: Letzte Auftritte? Michael Caine ist „In voller Blüte“, Ken Loach ist im „The Old Oak“

November 24, 2023

Beide haben gesagt, dass das ihr letzter Film sei. Beide haben das in der Vergangenheit schon öfter gesagt. Aber dieses Mal könnte es stimmen. Immerhin ist Michael Caine neunzig Jahre alt. Ken Loach ist drei Jahre jünger.

Und wenn es so ist, würden beide sich mit einem gelungenem Film verabschieden. Kein revolutionäres Werk, sondern ein Alters- und Abschiedswerk, das noch einmal überzeugend zeigt, warum wir Michael Caine und Ken Loach seit Jahrzehnten lieben.

Michael Caine spielt in „In voller Blüte“ den 89-jährigen Weltkrieg-II-Veteran Bernard Jordan. Zusammen mit seiner Frau Rene (der am 15. Juni 2023 verstorbenen Glenda Jackson) lebt er in Hove bei Brighton in einem Altersheim. Als er sich entschließt, bei den Feierlichkeiten zum siebzigsten Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie teilzunehmen, sind die bei der organisierten Reise für Veteranen verfügbaren Plätze bereits ausgebucht. Deshalb macht er sich, mit den guten Wünschen seiner Frau, auf eigene Faust auf den Weg nach Frankreich.

Oliver Parker („Swimming with Men“) erzählt in seinem Feelgood-Drama mit viel Gefühl, etwas Witz, Rückblenden in Bernard und Renes Kriegserlebnisse und ihre frühen gemeinsamen Jahre, eine wahre Geschichte, die damals um die Welt ging. Wahrscheinlich weil 2014 Hashtags noch etwas Neues waren, wir uns damals immer noch über die Möglichkeiten einer weltweiten Kommunikation wunderten und #The GreatEscaper (so auch der Originaltitel des Films) ein schöner Hashtag ist. Und nachdem klar war, dass Bernard Jordan quicklebendig in Frankreich bei den D-Day-Feierlichkeiten eine gute Zeit hat, konnten alle sich an der Geschichte des alten Mannes, der aus dem Altersheim nach Frankreich flüchtete und sich dort amüsierte, erfreuen. Dass er nicht aus dem Heim flüchten musste, weil er es jederzeit verlassen konnte, und dass seine Frau wusste, wo er war, war da egal. Es ist eine dieser kleinen Geschichten, die in einer Tageszeitung zur Erbauung des Publikums auf der „Vermischtes“-Seite abgedruckt werden.

Die mehr oder weniger wahre Verfilmung folgt kurzweilig und vergnüglich den wahren, nicht sonderlich dramatischen Ereignissen. Außerdem, und das macht diesen Feelgood-Film wichtig und sehenswert, gibt er Michael Caine und Glenda Jackson noch einmal die Gelegenheit groß aufzuspielen. „In voller Blüte“ ist eine rundum gelungene Abschiedsvorstellung.

Ken Loach begibt sich in „The Old Oak“ mit seinem Stammautor Paul Laverty wieder in den Nordosten Englands. Dort spielten bereits ihre beiden vorherigen Filme „Ich, Daniel Blake“ (2016) und „Sorry we missed you“ (2019). Dieses Mal spielt die gewohnt nah an der Realität entlang erzählte, 2016 spielende Geschichte in einer kleinen Bergbaugemeinde, die ihre besten Jahre hinter sich hat. Bergbau und die Gemeinschaft der Arbeiter gibt es nur noch in Erzählungen der älteren Dorfbewohner. Die Jüngeren haben das Dorf verlassen oder sie sind arbeitslos und ohne Perspektive auf eine Arbeit. Aus London werden Flüchtlinge zu ihnen geschickt. Denn im Norden sind die Wohnungen, die angemietet werden müssen, billig. Und das Problem ist aus den Nachrichten und der damit verbundenen öffentlichen Aufmerksamkeit verschwunden.

Als ein Bus mit syrischen Flüchtlingen in dem in der Grafschaft Durham liegendem Dorf ankommt, protestieren einige der Dorfbewohner dagegen. TJ Ballantyne (Dave Turner), der Betreiber des örtlichen Pubs, versucht zu deeskalieren. Mit mäßigem Erfolg. Als einer der hasserfüllt herumbrüllenden Dörfler, der nicht fotografiert werden möchte, den Fotoapparat von Yara (Ebla Mari) beschädigt, fordert sie vehement eine Reparatur. Die zwanzigjährige Yara ist gerade in dem Bus mit ihrer Familie angekommen. Die Kamera hat sie von ihrem in Syrien inhaftiertem, wahrscheinlich toten Vater. In einem Flüchtlingslager lernte sie Englisch. Sie ist freundlich, aufgeschlossen, neugierig und beharrlich.

In dem Moment könnte aus den Pöbeleien eine Schlägerei werden. Deshalb erklärt TJ sich bereit, den Schaden zu beheben.

Schon in diesem Moment, wenn TJ den Neuankömmlingen gegen die aufgebrachten Einheimischen hilft, wissen wir eigentlich schon, wie es weitergehen wird. Denn TJ ist ein hilfsbereiter Mensch, der andere Menschen akzeptiert und, auch wenn er sich unwohl dabei fühlt, hilft. Als Pub-Betreiber, der auf jeden Kunden angewiesen ist, hält er sich aus politischen Diskussionen heraus.

Wenn er Yara einige Minuten später das seit zwanzig Jahren nicht mehr benutzte Hinterzimmer seines Pubs zeigt, sie die eindrucksvollen SW-Fotografien vom Bergarbeiterstreik aus den frühen achtziger Jahren betrachtet und er ihr versichert, dass das Zimmer nur noch eine Rumpelkammer sei, die man nicht mehr benutzten könne, wissen wir, was bis zum Abspann passieren wird. Denn selbstverständlich wird die Rumpelkammer wieder zum Zentrum der Gemeinschaft – und vorne im Pub diskutieren die Einheimischen über ihren Umgang mit den Neuankömmlingen.

Diese Vorhersehbarkeit der Geschichte ist allerdings kein Problem. Ken Loach erzählt die aufbauende Geschichte über das Entstehen einer neuen Gemeinschaft mit einem genauen Blick für die Details und mit der ruhigen Souveränität eines Meisters, der sein Metier beherrscht und der immer noch auf der Seite des kleinen Mannes (und der Arbeiterklasse) steht, ihnen eine Stimme verleiht und für sie kämpft.

Diese wichtige Aufgabe muss künftig jemand anderes übernehmen. Freiwillige vor!

In voller Blüte (The Great Escaper, Großbritannien/USA 2023)

Regie: Oliver Parker

Drehbuch: William Ivory

mit Michael Caine, Glenda Jackson, John Standing, Wolf Kahler, Carlyss Peer, Laura Marcus, Danielle Vitalis, Will Fletcher

Länge: 97 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „In voller Blüte“

Metacritic über „In voller Blüte“

Rotten Tomatoes über „In voller Blüte“

Wikipedia über „In voller Blüte“ (deutsch, englisch)

The Old Oak (The Old Oak, Großbritannien 2023)

Regie: Ken Loach

Drehbuch: Paul Laverty

mit Dave Turner, Ebla Mari, Claire Rodgerson, Trevor Fox, Chris McGlade, Col Tait, Jordan Louis, Chrissie Robinson

Länge: 113 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „The Old Oak“

Metacritic über „The Old Oak“

Rotten Tomatoes über „The Old Oak“

Wikipedia über „The Old Oak“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Ken Loachs „Jimmy’s Hall“ (Jimmy’s Hall, Großbritannien/Irland/Frankreich 2014)

Meine Besprechung von Ken Loachs „Ich, Daniel Blake“ (I, Daniel Blake, Großbritannien/Frankreich/Belgien 2016)

Meine Besprechung von Ken Loachs „Sorry, we missed you“ (Sorry we missed you, Großbritannien/Frankreich/Belgien 2019)


TV-Tipp für den 24. November: Für ein paar Dollar mehr

November 23, 2023

Bayern, 22.45

Für ein paar Dollar mehr (Per qualche dollari i piu,, Italien/Deutschland/Spanien 1965 [restaurierte Fassung 2003])

Regie: Sergio Leone

Drehbuch: Sergio Leone, Luciano Vincenzoni

Musik: Ennio Morricone

Zwei miteinander konkurrierende Kopfgeldjäger wollen das auf einen Bankräuber ausgesetzte Kopfgeld kassieren. Dafür infiltrieren sie seine Bande und ein ziemlich blutiges Spiel mit viel Betrug, Verrat und coolen Sprüchen beginnt.

Nach dem Erfolg von „Für eine Handvoll Dollar“ hatte Sergio Leone ein paar Dollar mehr zur Verfügung, die er für seinen nächsten stilbildenden Western-Klassiker investierte.

mit Clint Eastwood, Lee Van Cleef, Gian Maria Volonté, Klaus Kinski, Josef Egger, Kurt Zips, Rosemarie Dexter

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Für ein paar Dollar mehr“

Wikipedia über „Für ein paar Dollar mehr“ (deutsch, englisch)


Neu im Kino/Filmkritik: Ein „Farang“ auf Verbrecherjagd

November 23, 2023

In Paris gerät Sam (Nassim Lyès) nach seiner vorzeitigen Entlassung aus der Haft in Schwierigkeiten. Er wird von alten Kumpels, mit denen er nichts mehr zu tun haben will, durch die Straßen gejagt. Er flüchtet auf eine Baustelle, kämpft mit einem seiner Verfolger. Dieser stürzt unglücklich über eine Holzbrüstung und stirbt. Sam, der nicht wieder ins Gefängnis will, flüchtet ans andere Ende der Welt.

Fünf Jahre später hat er sich in Thailand ein Leben aufgebaut, das jeden Bewährungshelfer begeistern würde: er ist mit Mia (Loryn Mounay) verheiratet. Sie haben eine Tochter. Er arbeitet als Hotelpage. Sie als Barkeeperin. Und sie haben einen Traum: am Strand wollen sie eine Bar eröffnen.

Als es beim Kauf des Grundstücks Probleme gibt, erhält Sam eines dieser Angebote, das er unbedingt ablehnen sollte. Der lokale Gangsterboss Narong (Olivier Gourmet) bittet ihn, einmal für ihn Drogen zu schmuggeln. Danach gehöre ihm das Grundstück.

Aber die Sache geht schief. Sam flüchtet vor der Polizei. Narong tötet Sams Frau und entführt Sams Tochter Dara.

Sam macht sich auf den Weg nach Bangkok. In der Großstadt lebt Narong. Außerdem soll er dort Dara verstecken. In Bangkok mordet Sam sich im schönsten John-Wick-Style, allerdings weniger stylisch und deutlich brutaler, durch die Gangsterhierarchie nach oben.

Am Ende meint der Bösewicht, angesichts der vielen Toten: „Es ist alles außer Kontrolle geraten.“

Das könnte auch das Motto für Xavier Gens neuen Film sein. Denn Sams Rachefeldzug gerät blutig außer Kontrolle. Zu unserem Vergnügen. „Farang“, der seine deutsche Premiere auf dem Fantasy-Filmfest hatte, ist ein altmodischer harter Action-Thriller in dem ein weißer Mann sich durch ein asiatisches Land kloppt und mordet. Das erinnert an die Actionfilme der sechziger und siebziger Jahre, als öfter Geschichten von in Asien lebenden Europäern oder US-Amerikanern erzählt wurden, und ihren B-Picture-Nachklapp in den achtziger Jahren. Gens erzählt in seinem gelungenem Thriller-Update eine einfache, sattsam bekannte Geschichte ohne nennenswerte Überraschungen zügig, mit wenigen Dialogen und viel gut inszenierter Action.

Sicher, einen Preis für filmische Innovation wird „Farang“ nicht gewinnen. Aber wer mal wieder Lust auf das Ansehen eines harten, gut inszenierten Oldschool-Actionthrillers im Kino hat, der wird hier gut bedient.

Ach ja: Xavier Gens „Farang“ hat nichts mit D. B. Blettenbergs Romanfigur Farang zu tun. Farang ist nur das in Thailand übliche, oft als Schimpfwort verwendete Wort für einen hellhäutigen, weißen Ausländer.

Farang – Schatten der Unterwelt (Farang, Frankreich 2023)

Regie: Xavier Gens

Drehbuch: Magali Rossitto, Xavier Gens, Guillaume Lemans (Zusammenarbeit), Stéphane Cabel (Zusammenarbeit) (nach einer Originalidee von Xaxier Gens)

mit Nassim Lyès, Loryn Nounay, Oliver Gourment, Chananticha ‚Tang-Kwa‘, Vithaya Pansringarm, Sahajak Boonthanakit

Länge: 100 Minuten

FSK: ab 18 Jahre

Hinweise

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Moviepilot über „Farang“

AlloCiné über „Farang“

Metacritic über „Farang“

Rotten Tomatoes über „Farang“

Wikipedia über „Farang“ (deutsch, französisch)


Neu im Kino/Filmkritik: Über Ridley Scotts „Napoleon“

November 23, 2023

Die Eckpunkte aus dem Leben von Napoleon Bonaparte dürften aus dem Schulunterricht bekannt sein: Geburt am 15. August 1769 auf Korsika, Militärdienst, Aufstieg mit erfolgreichen Feldzügen und Schlachten zum General und Kaiser der Franzosen, Erlass des Code Civil, ein gescheiterter Russlandfeldzug (Wer hätte auch ahnen können, dass russische Winter eiskalt sind und dass die Moskauer ihre Stadt verlassen, bis Napoleon sich frustriert zurückzieht?), Verbannung nach Elba, Rückkehr nach Paris für hundert Tage, Niederlage in Waterloo (Seitdem steht der Name des Dorfes für grandios-überwältigende finale Niederlagen.) und anschließénde Verbannung nach St. Helena. Dort stirbt er am 5. Mai 1821.

Sein kurzes Leben spielt sich vor dem Hintergrund der Französischen Revolution und ihrer Nachwirren ab.

Das ist alles, wie gesagt, Schulwissen.

Weniger bekannt über Napoleon ist, dass der Feldherr mit Joséphine de Beauharnais verheiratet war. Als er sie kennen lernt, ist sie eine Witwe mit zwei Kindern. Und sechs Jahre älter als er. Außerdem ist sie politisch gut vernetzt. Sie heiraten 1796 und sie fördert seinen politischen Aufstieg.

Jetzt verfilmte Ridley Scott dieses Leben als Epos, das brav den Konventionen eines Biopics folgt. Chronologisch wird eine Lebensstation nach der nächsten Station abgehandelt. Die Politik wird, wenn es nicht anders geht, gestreift. Aber dafür interessiert Scott sich nicht. Er interessiert sich für die von Napoleon geführten Schlachten und für seine Beziehung zu Joséphine. Alles andere ist Beiwerk

Darau ergibt sich ein stetiger Wechsel aus intimen Szenen und epischen Schlachtengemälden. Aber für Kampfstrategien und das Verhältnis zwischen Napoleon und seinen Soldaten interessiert Scott sich nicht. Viel lieber zeigt er die Schlachten als ein Aufeinandertreffen verfeindeter, sich gegenseitig tötender Soldaten.

Und damit kämen wir zum ersten Punkt, in dem „Napoleon“ sich von anderen Biopics über Feldherren unterscheidet. Scott zeigt drastisch, was eine Kanonenkugel, ein Schwerthieb, eine Kugel bei dem Opfer anrichtet. Blut und Gedärme von Menschen und Pferden spritzen über die Leinwand. Die Schlachten sind Massaker, bei denen die Seite gewinnt, die mehr Männer zum Sterben auf das Schlachtfeld schicken kann. Jedes Mal starben, wie auch eine Texttafel am Filmende verrät, bei den im Film gezeigten Schlachten zehntausende junger Männer.

Der zweite Punkt, der „Napoleon“ von anderen Biopics unterscheidet, ist die Präsentation der Beziehung zwischen Napoleon und Joséphine. Von Anfang an ist es eine schräge, toxische Beziehung, in der sie sich lieben, aber nicht miteinander leben können. Eine seltsamere große Liebe wurde wahrscheinlich noch nie gezeigt. Gleichzeitig hat, auch wenn Scott sich für diesen Aspekt weniger interessiert, ihre Beziehung auch immer etwas von einer Zweckehe. Er interessiert sich eher für die sexuelle, triebgesteuerte Seite der Beziehung.

Der Rest des über zweieinhalbstündigen Films ist konventionelles Biopic-Kino mit Schauwerten und einer immer wieder erstaunlich sprunghaften Erzählweise. So brechen die Schlachten immer wieder mitten im größten Getümmel ab. Die Folgen, also die Felder mit Toten und Verletzten, zeigt Scott nie.

In der von Scott bereits angekündigten deutlich über vierstündigen Langfassung des Films dürfte sich das nicht ändern. Denn er will nicht mehr über Napoleon (Joaquin Phoenix) und seine Verdienste als Feldherr und Politiker erzählen. Er will mehr über Joséphine de Beauharnais (Vanessa Kirby) erzählen. Damit dürfte „Napoleon“ endgültig nicht mehr, wie der Kinofilm, ‚Napoleon & Joséphine‘, sondern „Joséphine & Napoleon‘ sein.

Napoleon (Napoleon, USA 2023)

Regie: Ridley Scott

Drehbuch: David Scarpa

mit Joaquin Phoenix, Vanessa Kirby, Ludivine Sagnier, Tahar Rahim, Ian McNeice, John Hollingworth, Ben Miles, Rupert Everett, Paul Rhys

Länge: 159 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

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Moviepilot über „Napoleon“

Metacritic über „Napoleon“

Rotten Tomatoes über „Napoleon“

Wikipedia über „Napoleon“ (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood macht einen Faktencheck (und findet viele Punkte, in denen der Film sich nicht an die historisch verbürgten Fakten hält)

Meine Besprechung von Ridley Scotts “Prometheus” (Prometheus, USA 2012)

Meine Besprechung von Ridley Scotts “Exodus – Götter und Könige (Exodus – Gods and Kings, USA 2014)

Meine Besprechung von Ridley Scotts „Der Marsianer – Rettet Mark Watney“ (The Martian, USA 2015)

Meine Besprechung von Ridley Scotts „Alien: Covenant“ (Alien: Covenant, USA 2017)

Meine Besprechung von Ridley Scotts „Alles Geld der Welt“ (All the Money in the World, USA 2017)

Meine Besprechung von Ridley Scotts „The Last Duel“ (The Last Duel, USA 2021)

Meine Besprechung von Ridley Scotts „House of Gucci“ (House of Gucci, USA 2021)


TV-Tipp für den 23. November: Christopher Robin

November 22, 2023

Disney Channel, 20.15

Christopher Robin (Christopher Robin, USA 2018)

Regie: Marc Forster

Drehbuch: Alex Ross Perry, Tom McCarthy, Allison Schroeder (nach einer Geschichte von Greg Brooker und Mark Steven Johnson, basierend auf den Charakteren von A. A. Milne und dem Illustrator E. H. Shepard)

Christopher Robin ist kein Kind mehr. Er lebt in London, ist verheiratet, Vater einer neunjährigen Tochter und Effizienzmanager bei Winslow Luggage. Für ihn steht die Arbeit an erster Stelle. Da taucht Winnie Puuh, sein schluffiger Freund aus unschuldig-entspannten Kindheitstagen, wieder auf und entführt ihn in den Hundertmorgenwald.

TV-Premiere (keine Ahnung, warum das so lange gedauert hat). Netter, naiver, niemals wirklich packender Abenteuerfilm, der seine witzigen Momente hat (vor allem wenn Winnie Puuh mal wieder hungrig ist) und der eine begrüßenswerte Botschaft hat. Nur für welches Publikum?

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Ewan McGregor, Hayley Atwell, Bronte Carmichael, Mark Gatiss

Wiederholung: Freitag, 24. November, 21.55 Uhr

Hinweise

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Metacritic über „Christopher Robin“

Rotten Tomatoes über „Christopher Robin“

Wikipedia über „Christopher Robin“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Marc Forsters „World War Z“ (World War Z, USA 2013)

Meine Besprechung von Marc Forsters „Christopher Robin“ (Christopher Robin, USA 2018)

Meine Besprechung von Marc Forsters „Ein Mann namens Otto“ (A man called Otto, USA 2022)


TV-Tipp für den 22. November: JFK Revisited – Die Wahrheit über den Mord an John F. Kennedy

November 21, 2023

3sat, 20.15

JFK Revisited – Die Wahrheit über den Mord an John F. Kennedy (JFK Revisited: Through the Looking Glass, USA 2021)

Regie: Oliver Stone

Drehbuch: James DiEugenio

TV-Premiere. Heute vor (Uh, wurde er damals wirklich erschossen?); – also am 22. November 1963 wurde in Dallas der damalige US-Präsident John F. Kennedy erschossen. Und weil es nicht sein kann, dass ein Einzeltäter der Täter ist, ranken sich seitdem etliche (Verschwörungs)theorien um seinen Tod. Einige beleuchtete Oliver Stone bereits 1991 in seinem Spielfilm „John F. Kennedy – Tatort Dallas“ (der läuft zeitgleich und um 02.50 Uhr auf Kabel Eins). Dreißig Jahre später und einige geöffnete Akten später nimmt Olliver Stone sich wieder der Sache an. Dieses Mal in einem Dokumentarfilm, mit Ausschnitten aus seinem Spielfilm und, jedenfalls im Orignal, Donald Sutherland als Erzähler. Der hat in Stones JFK-Spielfilm eine wichtige Rolle.

Für Kennedy-Verschwörungstheoretiker ist „JFK Revisited – Die Wahrheit über den Mord an John F. Kennedy“ eine sie bestätigende Goldgrube. Für alle anderen ist „JFK Revisited“ ein enttäuschendes Pamphlet, das nur „John F. Kennedy – Tatort Dallas“ aufwärmt.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Donald Sutherland (Erzähler im Original), Whoopi Goldberg (Erzählerin im Original), Oliver Stone

Hinweise

Moviepilot über „JFK Revisited – Die Wahrheit über den Mord an John F. Kennedy“

Metacritic über „JFK Revisited – Die Wahrheit über den Mord an John F. Kennedy“

Rotten Tomatoes über „JFK Revisited – Die Wahrheit über den Mord an John F. Kennedy“

Wikipedia über „JFK Revisited – Die Wahrheit über den Mord an John F. Kennedy“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Oliver Stones Don-Winslow-Verfilmung „Savages“ (Savages, USA 2012)

Meine Besprechung von Oliver Stones „Snowden“ (Snowden, USA/Deutschland 2016)

Meine Besprechung von Oliver Stones „JFK Revisited – Die Wahrheit über den Mord an John F. Kennedy (JFK Revisited: Through the Looking Glass, USA 2021)


Cover der Woche

November 21, 2023

Weil Jason Starr morgen Geburtstag hat. Der Noir-Autor wurde am 22. November 1966 in Brooklyn, New York, geboren.

The next Time I die“ ist sein neuester, bislang noch nicht übersetzter Roman. Fast alle Übersetzungen seiner Romane erschienen bei Diogenes.


TV-Tipp für den 21. November: Ein Mann, den sie Pferd nannten

November 20, 2023

Servus TV, 22.20

Ein Mann, den sie Pferd nannten (A man called horse, USA 1970)

Regie: Elliot Silverstein

Drehbuch: Jack DeWitt

LV: Dorothy M. Johnson: A man called horse, 1950 (Kurzgeschichte, Erstveröffentlichung in Collier’s, Nachdruck 1953 in dem Sammelband „Indian Country“)

Ein englischer Aristokrat wird von Sioux gefangen genommen. Mit der Zeit erwirbt er sich den Respekt der Indianer.

Enorm erfolgreicher Western, der damals als erster authentischer Indianerfilm beworben wurde. Es gab Input von Experten und im Film wird fast nur Sioux gesprochen (jedenfalls in der Originalfassung), trotzdem warfen die Sioux ihm zahlreiche Verfälschungen und Fehler vor.

mit Richard Harris, Judith Anderson, Jean Gascon, Manu Tupou, Corinna Tsopei

Wiederholung: Mittwoch, 22. November, 02.15 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Ein Mann, den sie Pferd nannten“

Wikipedia über „Ein Mann, den sie Pferd nannten“ (deutsch, englisch)


Neu im Kino/Filmkritik: Über Marco Bellocchios „Die Bologna-Entführung – Geraubt im Namen des Papstes“

November 20, 2023

1858 nehmen Soldaten in Bologna den siebenjährigen Edgardo Mortara in ihre Obhut. Sie handeln im Auftrag von Papst Pius IX. Damals war Bologna ein Kirchenstaat. Es galten die Regeln der Römischen Inquisition. Deshalb konnte der Papst ihnen befehlen, den Jungen aus seiner jüdischen Familie zu nehmen. Edgardo wurde nämlich, wie seine Eltern später erfahren, als Säugling von seiner Amme heimlich getauft. Nach dem damals in Bologna gültigem Gesetz, hatte die katholische Kirche das Recht (und die Pflicht) getaufte Kinder katholisch zu erziehen.

Denn: ein Katholik ist ein Katholik. Von der Taufe bis zu seinem Tod. Und ein Katholik darf unter keinen Umständen von Mitglieder einer anderen Glaubensgemeinschaft, in diesem Fall Juden. erzogen werden.

Marco Bellocchios neuer Film „Die Bologna-Entführung – Geraubt im Namen des Papstes“ erzählt eine wahre Geschichte. Nach seinem grandiosen Drama „Il Traditore – Als Kronzeuge gegen die Mafia“ ist sein neuester Spielfilm ein höchstens zu zwei Dritteln gelungener Film. Bellocchio zeichnet zunächst ein überzeugendes Bild der jüdischen Gemeinschaft von Bologna. Packend zeigt er, wie die Mortaras um ihr von der Kirche geraubtes Kind kämpfen. Zur gleichen Zeit erhält Edgardo, ohne dass seine Eltern davon wissen, in Rom in einem Katechumenenhaus eine streng katholische Erziehung. Es ist eine Indoktrination.

Schnell bewegt der Fall eine weltweite Öffentlichkeit. In Italien läuft, weil die Kirche sich weigert, Edgardo zurückzugeben, alles auf ein Gerichtsverfahren hinaus. Ein Richter muss entscheiden, ob es rechtens ist, wenn ein Kind aufgrund einer bestenfalls zweifelhaften Behauptung einer Amme von seinen Eltern getrennt wird. In diesen Momenten geht es auch um die Macht der katholischen Kirche, das Judentum, den Umgang von Glaubensgemeinschaften miteinander, die Pflichten und Rechte von Eltern und selbstverständlich um Politik.

Aber Bellocchio beendet seinen Film nicht mit dem Urteilsspruch. Sondern er erzählt die Geschichte von Edgardo weiter, Allerdings ohne zu wissen, was er ab diesem Moment erzählen will. Kryptisch wird auf politische Kämpfe und die Nachwirkungen des Urteils eingegangen und es gibt seltsame Begegnungen von Edgardo mit seiner Familie. So will er seine im Totenbett liegende Mutter noch schnell taufen.

Das I-Tüpfelchen dieser Orientierungslosigkeit steht im Abspann. In ihm wird auf Edgardos weiteres Leben eingegangen. Edgardo wude 1873 mit einer Dispens des Papstes zum Priester geweiht und war danach in Europa und Amerika in der Judenmission tätig. Er starb 1940 in Lüttich in einem Kloster. In dem Moment scheint Bellocchio uns sagen zu wollen, dass Edgardo Mortara zwar aus seiner ihn liebenden, gut erziehenden und finanziell auskömmlich gestellten Familien (also sozusagen der beste aller Familien) geraubt wurde, aber er dank seiner darauf folgenden katholischen Erziehung zu einem überzeugten Katholiken wurde, der sein Leben in den Dienst des Glaubens stellte. Was hätte der Kirche besseres passieren können? Und in welcher anderen Welt hätte Edgardo ein besseres Leben haben können?

Wer also, wieder einmal (wie beispielsweise bei „Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds & Snakes“ oder „Elvis“), das Kino mitten im Film verlässt, kann einen sehenswerten Film sehen. Wer bis zum Ende bleibt, sieht einen schlechten Film. In diesem Fall sieht er auch einen Film, der mit zunehmender Laufzeit das vorher gezeigte negiert, ohne dass eine überzeugende andere Erzählung entsteht.

Die Bologna-Entführung – Geraubt im Namen des Papstes (Rapito, Italien/Frankreich/Deutschland 2023)

Regie: Marco Bellocchio

Drehbuch: Marco Bellocchio, Susanna Nicciarelli, Daniela Ceselli

mit Paolo Pierobon, Fausto Russo Alesi, Barbara Ronchi, Enea Sala, Leonardo Maltese, Filippo Timi, Francesco Giufuni

Länge: 134 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

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Filmportal über „Die Bologna-Entführung“

Moviepilot über „Die Bologna-Entführung“

Metacritic über „Die Bologna-Entführung“

Rotten Tomatoes über „Die Bologna-Entführung“

Wikipedia über „Die Bologna-Entführung“ (deutsch, englisch, italienisch)

Meine Besprechung von Marco Bellocchios „Il Traditore – Als Kronzeuge gegen die Cosa Nostra“ (Il Traditore, Italien/Deutschland/Frankreich/Brasilien 2019)


Neu im Kino/Filmkritik: „Cat Person“, Beziehungsstatus schwierig

November 20, 2023

Die zwanzigjährige Studentin Margot arbeitet in einem Arthouse-Kino (Einschub: für sie ist das irgendein Job. Für Filme interessiert sie sich nicht.). Dort lernt sie den Mitt-Dreißiger Robert kennen. Nach einigen Gesprächen treffen sie sich zu einem Date, aus dem mehr wird. Gleichzeitig ist sie immer wieder von seinem Verhalten irritiert. So eloquent seine Textnachrichten sind, so unbeholfen ist er, wenn sie sich treffen.

Cat Person“, der dritte Spielfilm von Susanna Fogel, ist ein kleines schwarzhumoriges Drama über Missverständnisse und den aktuellen Stand im Kampf der Geschlechter in den USA. Mit einigen Szenen, die sich in Margots blühender Fantasie abspielen. Sie fragt sich nämlich, ob der schüchterne ältere Junge nicht vielleicht ein Serienkiller ist. Roberts fundamental andere Sicht der Ereignisse und seiner Motive wird uns auch gezeigt. Und so kann nach dem Film, wie schon vor sechs Jahren über Kristen Roupenians gleichnamige Kurzgeschichte, vorzüglich über Paarbeziehungen diskutiert werden.

Cat Person (Cat Person, USA 2023)

Regie: Susanna Fogel

Drehbuch: Michelle Ashford

LV: Kristen Roupenian: Cat Person, 2017 (Kurzgeschichte, erschienen in The New Yorker)

mit Emilia Jones, Nicholas Braun, Geraldine Viswanathan, Hope Davis, Isabella Rosselini

Länge: 119 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

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Rotten Tomatoes über „Cat Person“

Wikipedia über „Cat Person“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Susanna Fogels „Bad Spies“ (The Spy who dumped me, USA 2018)