TV-Tipp für den 16. November: Mars Attacks!

November 15, 2025

Die Alternative zu „Independence Day“ (Sat.1, 20.15 Uhr)

Tele 5, 20.15

Mars Attacks! (Mars Attacks!, USA 1996)

Regie: Tim Burton

Drehbuch: Jonathan Gems, Tim Burton (ungenannt)

LV: Topps Company: 55-teilige Sammelkartenserie aus den Sechzigern (Neuauflage 1994)

Außerirdische besuchen die Erde. Der Präsident und einige Wissenschaftler glauben an ein friedliches Zusammenleben der Welten, aber die Marsmenschen wollen einfach nur alles kaputtmachen.

Schön schräge, respektlose Satire und Liebeserklärung an die Science-Fiction-Filme der Fünfziger. Burtons Werk wurde damals als Gegenentwurf zu dem patriotisch-ironiefreien Roland Emmerich-Werk „Independence Day“ gesehen. Einmal dürfen sie raten, welcher Film der bessere ist. Und einmal, welcher Film das bessere Einspielergebnis hat.

„Eine der kompromisslosesten Demontagen des Hollywood-Kinos.

Zuerst wären da die Schauspieler zu nennen, eine Crew voller Berühmtheiten, denen nacheinander Schreckliches passiert: Sie alle scheiden in kürzester Zeit dahin, sterben einen wenig ruhmreichen Tod. (…) Mars Attacks! Karikiert nicht nur die patriotische, militaristische Variante des Invasionsfilms, sondern auch die ‚liberale’ Spielart, die den Außerirdischen mit pazifistisch und neuerdings esoterisch motiviertem Wohlwollen begegnet.“ (Helmuth Merschmann: Tim Burton)

Mit Jack Nicholson, Glenn Close, Annette Bening, Pierce Brosnan, Danny DeVito, Martin Short, Sarah Jessica Parker, Michael J. Fox, Rod Steiger, Tom Jones (als er selbst), Lukas Haas, Natalie Portman, Jim Brown, Sylvia Sidney, Pam Grier, Joe Don Baker, Christina Applegate, Jerzy Skolimowski (Regisseur, als Dr. Zeigler), Barbet Schroeder (Regisseur, als französischer Präsident), Jack Black

Wiederholung: Montag, 17. November, 00.20 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Die Vorlage für den Film: die Sammelkarten der Topps Company 

Rotten Tomatoes über „Mars Attacks!“

Wikipedia über „Mars Attacks!“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Tim Burtons “Frankenweenie” (Frankenweenie, USA 2012, nach einem Drehbuch von John August)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Big Eyes“ (Big Eyes, USA 2014)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Die Insel der besonderen Kinder“ (Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children, USA 2016)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Dumbo“ (Dumbo, USA 2019)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Beetlejuice Beetlejuice“ (Beetlejuice Beetlejuice, USA 2024)

Tim Burton in der Kriminalakte

 

 


TV-Tipp für den 30. August: Big Fish

August 29, 2025

ZDFneo, 20.15

Big Fish – Der Zauber, der ein Leben zur Legende macht (Big Fish, USA 2003)

Regie: Tim Burton

Drehbuch: John August

Literaturvorlage: Daniel Wallace: Big Fish – A Novel of Mythic Proportions, 1998 (Big Fish)

Vertreter Edward Bloom ist ein begnadeter Geschichtenerzähler. Sein Sohn Will, der hinter den Geschichten nie den wahren Edward Bloom sah, brach deshalb vor Jahren entnervt den Kontakt zu ihm ab. Jetzt sitzt er an Edwards Sterbebett und versucht zum letzten Mal die Beziehung zu seinem Vater zu kitten. Aber dieser erzählt nur wieder einmal die altbekannten Geschichten aus seinem Leben und erfindet einige neue dazu.

Das Buch, eine lockere Sammlung von Episoden, ist bestenfalls solala. Aber der Film, der sich in vielen Teilen von dem Buch entfernt, die Episoden aus dem Buch und zahlreiche neue zu einer Biographie zusammenfügt und dabei das Thema des Buches deutlicher herausarbeitet,  ist eine zwischen trister Realität und farbenfreudiger Fantasie wechselnde Liebeserklärung an das Erzählen von Geschichten, die am Ende doch nicht so erfunden sind, wie der Sohn immer annahm.

Mit Ewan McGregor, Albert Finney, Billy Crudup, Jessica Lange, Helena Bonham Carter, Loudon Wainwright III, Steve Buscemi, Danny DeVito, Daniel Wallace (Econ Professor)

Wiederholung: Sonntag, 31. August, 23.10 Uhr

Hinweise

Homepage von Daniel Wallace

Homepage/Blog von John August

Rotten Tomatoes über “Big Fish”

Wikipedia über “Big Fish” (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Tim Burtons “Frankenweenie” (Frankenweenie, USA 2012, nach einem Drehbuch von John August)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Big Eyes“ (Big Eyes, USA 2014)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Die Insel der besonderen Kinder“ (Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children, USA 2016)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Dumbo“ (Dumbo, USA 2019)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Beetlejuice Beetlejuice“ (Beetlejuice Beetlejuice, USA 2024)

Tim Burton in der Kriminalakte

Meine Besprechung von John Augusts “The Nines” (The Nines, USA 2007)


TV-Tipp für den 19. September: Heist – Der letzte Coup

September 18, 2024

Tele 5, 20.15

Heist – Der letzte Coup (Heist, USA 2001)

Regie: David Mamet

Drehbuch: David Mamet

Nachdem Meisterdieb Joe Moore bei einem Diebstahl von einer Überwachungskamera gefilmt wird, will er aussteigen. Aber sein Hehler Mickey Bergman erpresst ihn zu einem letzten großen Coup. Ab diesem Moment kämpfen sie gegeneinander.

Dank der guten Schauspieler und des wendungsreichen Drehbuchs von Regisseur David Mamet ist dieser Film vom letzten großen, perfekt ausgeführten Coup und den sich gegenseitig betrügenden Gaunern ein einziges Vergnügen. Denn „Heist – Der letzte Coup“ ist gutes Genrekino, präsentiert von einem Meister, der hier tief in seiner Trickkiste wühlt.

Mit Gene Hackman, Danny DeVito, Delroy Lindo, Sam Rockwell, Rebecca Pidgeon, Ricky Jay

Hinweise

Drehbuch von David Mamet

Moviepilot über „Heist“

Metacritic über „Heist“

Rotten Tomatoes über „Heist“

Wikipedia über „Heist“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von David Mamets „Bambi vs. Gorilla – Über Wesen, Zweck und Praxis des Filmbusiness“ (Bambi vs. Gorilla – On the Nature, Purpose, and Practice of the Movie Business, 2007)

David Mamet in der Kriminalakte


Neu im Kino/Filmkritik: „Beetlejuice Beetlejuice“ – Tim Burton kehrt zu seinen Anfängen zurück

September 12, 2024

Beetlejuice ist zurück. 1988 war das, nach einigen kürzeren Arbeiten und dem Talentprobe-Spielfilmdebüt „Pee-Wee’s irre Abenteuer“ sein erster echter Tim-Burton-Spielfilm und sein Durchbruch. Danach inszenierte er „Batman“. In „Beetlejuice“ geht es um das Ehepaar Maitland, das bei einem tödlichen Unfall stirbt und die nächsten 125 Jahre in ihrem Haus als Geister leben muss. Als die Familie Geetz, eine neureiche Clique, die das gesamte Haus umgestalten will, einzieht, versuchen die Maitlands die neuen Bewohner loszuwerden. Ohne Erfolg. Aus nackter Verzweiflung rufen sie den selbsternannten Bio-Exorzisten Beetlejuice (bzw. Betelgeuse). Der erledigt die Aufgabe.

Burton erzählt das als liebevoll-skurille Geisterkomödie mit zahlreichen Anspielungen auf die entsprechenden Filme und Geschichten. Es ist die Mischung, die er seitdem in seinen Filmen perfektionierte.

Beetlejuice Beetlejuice“ spielt ungefähr fünfunddreißig Jahre nach dem ersten Film. Michael Keaton als Beetlejuice, Winona Ryder als Lydia Deetz und Catherine O’Hara als ihre Mutter Delia Deetz sind wieder dabei. Es gibt viele Neuzugänge, wie Jenny Ortega, Justin Theroux, Monica Bellucci, Arthur Conti, Willem Dafoe (erstaunlicherweise erstmals in einem Tim-Burton-Film) und Danny DeVito, in mehr oder weniger großen Rollen. Eine nennenswerte Story ist, im Gegensatz zu „Beetlejuice“, nicht mehr vorhanden. Es gibt mehrere Plots, die mehr oder weniger halbherzig erzählt werden, und einzelne mal mehr, mal weniger gelungene Gags, die die Hauptgeschichten nicht voranbringen.

Es geht um Delores (Monica Bellucci), die sich an ihrem Ehemann Beetlejuice rächen will. Es geht um die Familie Deetz, die nach dem Tod des Familienoberhaupts für die Beerdigung nach Winter River und in das Geisterhaus zurückkehrt und dort ‚Erlebnisse‘ hat. Es geht Lydias Tochter Astrid (Jenny Ortega), die als Teenager von dem ganzen Geisterbohei, ihrer Familie und dem Rest der Welt genervt ist. In Winter River trifft sie Jeremy Frazier (Arthur Conti) und verliebt sich in ihn. Zur gleichen Zeit wird ihrer Mutter Lydia, die als Gastgeberin der TV-Show „Ghost House with Lydia Deetz“ bekannt ist, von ihrem Freund und Produzenten Rory (Justin Theroux) während der Beerdigung ein Heiratsantrag gemacht. Notgedrungen akzeptiert sie und sofort wird die Hochzeit geplant.

Die einzelnen Szenen spielen in dieser und in der Geisterwelt, von der wir mehr als in „Beetlejuice“ sehen und das Verhältnis zwischen beiden Welten und wie vor allem die Geisterwelt funktioniert, ist wahnsinnig komplex. Oder einfach nur verwirrend.

Der Film ist eine Nummernrevue für die Fans des ersten Films. Nachdem Tim Burton in „Beetlejuice“ die Regeln des Geisterfilms parodierte und dekonstruierte, dekonstruiert er hier auch das Erzählen von Geschichten. Die einzelnen Szenen sind liebevoll inszeniert und für Freunde alter Horrorfilme und Gruselcomics ein Fest. Die Effekte gelungen. Die Musik von Danny Elfman gewohnt bombastisch. Die Schauspieler hatten beim Dreh ihren Spaß. Die von ihnen gespielten Figuren sind durchgehend eindimensionale Cartoons.

Da erscheint der Griff in den Tim-Burton-Zettelkasten trotz seiner kurzen Laufzeit von, ohne den langen Abspann, etwas über neunzig Minuten doch ziemlich lang.

Beetlejuice Beetlejuice (Beetlejuice Beetlejuice, USA 2024)

Regie: Tim Burton

Drehbuch: Alfred Gough, Miles Millar (nach einer Geschichte von Alfred Gough, Miles Millar und Seth Grahame-Smith, basierend auf von Michael McDowell und Larry Wilson)

mit Michael Keaton, Winona Ryder, Catherine O’Hara, Jenna Ortega, Justin Theroux, Willem Dafoe, Monica Bellucci, Arthur Conti, Nick Kellington, Santiago Cabrera, Danny DeVito

Länge: 105 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Beetlejuice Beetlejuice“

Metacritic über „Beetlejuice Beetlejuice“

Rotten Tomaotes über „Beetlejuice Beetlejuice“

Wikipedia über „Beetlejuice Beetlejuice“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Tim Burtons “Frankenweenie” (Frankenweenie, USA 2012, nach einem Drehbuch von John August)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Big Eyes“ (Big Eyes, USA 2014)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Die Insel der besonderen Kinder“ (Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children, USA 2016)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Dumbo“ (Dumbo, USA 2019)

Tim Burton in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 5. Oktober: Heist – Der letzte Coup

Oktober 4, 2023

Servus TV, 20.15

Heist – Der letzte Coup (Heist, USA 2001)

Regie: David Mamet

Drehbuch: David Mamet

Nachdem Meisterdieb Joe Moore bei einem Diebstahl von einer Überwachungskamera gefilmt wird, will er aussteigen. Aber sein Hehler Mickey Bergman erpresst ihn zu einem letzten großen Coup. Ab diesem Moment kämpfen sie gegeneinander.

Dank der guten Schauspieler und des wendungsreichen Drehbuchs von Regisseur David Mamet ist dieser Film vom letzten großen, perfekt ausgeführten Coup und den sich gegenseitig betrügenden Gaunern ein einziges Vergnügen. Denn „Heist – Der letzte Coup“ ist gutes Genrekino, präsentiert von einem Meister, der hier tief in seiner Trickkiste wühlt.

Mit Gene Hackman, Danny DeVito, Delroy Lindo, Sam Rockwell, Rebecca Pidgeon, Ricky Jay

Wiederholung: Freitag, 6. Oktober, 01.25 Uhr (Taggenau!)

Hinweise:

Drehbuch von David Mamet

Moviepilot über „Heist“

Metacritic über „Heist“

Rotten Tomatoes über „Heist“

Wikipedia über „Heist“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von David Mamets „Bambi vs. Gorilla – Über Wesen, Zweck und Praxis des Filmbusiness“ (Bambi vs. Gorilla – On the Nature, Purpose, and Practice of the Movie Business, 2007)

David Mamet in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 24. September: Der Regenmacher

September 23, 2023

3sat, 23.15

Der Regenmacher (John Grisham’s The Rainmaker, USA 1997)

Regie: Francis Ford Coppola

Drehbuch: Francis Ford Coppola, Michael Herr

LV: John Grisham: The rainmaker, 1995 (Der Regenmacher)

Ein junger Anwalt hilft einer armen Familie, deren Sohn an Leukämie starb, gegen die übermächtige Versicherung Great Benefit. Kann er den Fall gewinnen?

Klingt irgendwie nach der altbekannten David-gegen-Goliath-Geschichte im Justizmilieu. Wie die anderen Grisham-Verfilmungen, die damals im Jahresturnus in die Kinos kamen, ist Francis Ford Coppolas „Der Regenmacher“ eine vor und hinter der Kamera erstklassig besetzte, überlange Auftragsarbeit. Oder, wie Variety zum Filmstart meinte: „So sorgfältig konstruiert, attraktiv gearbeitet und reizvoll gespielt wie eine hochkarätige Hollywood-Produktion der klassischen Studioära.“

John Grisham schreibt eifrig weiter sich gut verkaufende Justiz-Thriller. Nur verfilmt werden sie im Moment nicht mehr.

Mit Matt Damon, Claire Danes, Danny DeVito, Mary Kay Place, Mickey Rourke, Jon Voight, Danny Glover, Virginia Madsen, Dean Stockwell, Roy Scheider

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Der Regenmacher“

Wikipedia über „Der Regenmacher“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Francis Ford Coppolas “Apocalypse Now” (Apocalypse Now, USA 1979 – die “Full Disclosure”-Blu-ray)

Meine Besprechung von Francis Ford Coppolas „Apocalypse Now: The Final Cut“ (USA 1979/2019) und der Blu-ray

Meine Besprechung von Francis Ford Coppolas „The Outsiders: The complete Novel“ (The Outsiders, USA 1983/2005) und der Blu-ray

Meine Besprechung von Francis Ford Coppolas „Rumble Fish“ (Rumble Fish, USA 1983)

Meine Besprechung von Francis Ford Coppolas „Twixt – Virginias Geheimnis“ (Twixt, USA 2011)


TV-Tipp für den 16. September: Batmans Rückkehr

September 15, 2023

Tele 5, 22.50

Batmans Rückkehr (Batman Returns, USA/Großbritannien 1992)

Regie: Tim Burton

Drehbuch: Daniel Waters (nach einer Geschichte von Daniel Waters und Sam Hamm, nach der Figur von Bob Kane)

Tim Burtons zweiter Batman-Film. Dieses Mal kämpft „Batman“ Bruce Wayne (Michael Keaton) gegen „Catwoman“ Selina Kyle (Michelle Pfeiffer), den „Pinguin“ Oswald Cobblepot (Danny DeVito) und Max Shreck (Christopher Walken). Wer gewinnt den Kampf um Gotham City?

Davor zeigt Tele 5 um 17.45 Uhr „Batman Forever“ (USA 1995, mit Val Kilmer als Batman) und um 20.15 Uhr „Batman & Robin“ (USA 1997, mit George Clooney als Batman).

mit Michael Keaton, Danny DeVito, Michelle Pfeiffer, Christopher Walken, Michael Gough, Pat Hingle, Andrew Bryniarski, Michael Murphy

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Batmans Rückkehr“

Wikipedia über „Batmans Rückkehr“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Tim Burtons “Frankenweenie” (Frankenweenie, USA 2012, nach einem Drehbuch von John August)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Big Eyes“ (Big Eyes, USA 2014)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Die Insel der besonderen Kinder“ (Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children, USA 2016)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Dumbo“ (Dumbo, USA 2019)

Tim Burton in der Kriminalakte


Neu im Kino/Filmkritik: Keine wohlige Gänsehaut in Disneys „Geistervilla“

Juli 27, 2023

Bei den „Pirates of the Caribbean“ hat es sehr gut funktioniert: aus einer Vergnügungspark-Attraktion wurde ein Film gemacht, der zum Kassenhit wurde. Disney zählte die Einnahmen, freute sich und produzierte mehrere Fortsetzungen.

Bei der „Haunted Mansion“ könnte es – so jedenfalls das Gedankenspiel der Produzenten – auch funktionieren. Ein Film über ein Haus voller Geister. Er gibt wohlige Gänsehaut bei Kindern und Erwachsenen. Erstere freuen sich über die furchterregenden Geister und die Gags. Letztere freuen sich über die Anspielungen. Schließlich ist die Villa bewohnt von Geistern und Horror-Gestalten, die seit Jahrzehnten durch Filme, Comics und Bücher zu einem Teil des popkulturellen Gedächtnisses wurden.

Die Geschichte ist in ihren Grundzügen schnell gefunden. Sie muss eigentlich nur die Story der Vergnügungspark-Attraktion leicht variieren. Dort betreten die Besucher, seitdem 1969 in Disneyland die erste Haunted Mansion eröffnet wurde, das Spukhaus. Sie begegnen etlichen Geistern, lassen sich erschrecken, bekommen eine Gänsehaut und verlassen dann das Haus.

Im Film betreten einige Menschen die titelgebende „Geistervilla“. Schnell treffen sie auf die Geister, die das Haus bewohnen. Ben (LaKeith Stanfield) ist ein ehemaliger Astrophysiker, der immer noch in Trauer über den Tod seiner Frau ist und jetzt, wenn er ansprechbar ist, sein Geld als schlecht gelaunter Touristenführer verdient. Er erzählt ihnen von den in New Orleans lebenden Geistern. Selbst glaubt er nicht an Geister. Neben ihm sind Gabbie (Rosario Dawson) und ihr neunjähriger Sohn Travis (Chase W. Dillon), die Mieter der Geistervilla, der Geistliche Father Kent (Owen Wilson), Professor Bruce Davis (Danny DeVito), der die Geschichte der Geister von New Orleans erforscht, und das Medium Harriet (Tiffany Haddish) in der Geistervilla. Sie alle werden, nachdem sie die Villa betreten haben, von den Geistern in ihr festgehalten. Später kommt noch Madame Leota (Jamie Lee Curtis) dazu. Sie wird in einer Glaskugel gefangen gehalten.

Aus diesem Setting machen Regisseur Justin Simien und Drehbuchautorin Katie Dippold eine erschreckend belang- und humorlose CGI-Schlacht in meist dunklen und sehr dunklen Räumen. Simien inszenierte den in Deutschland nicht veröffentlichten Ensemblefilm „Dear White People“ und die bei uns auf DVD veröffentlichte Horrorkomödie „Bad Hair“.

Dippold schrieb die Drehbücher für die von Paul Feig inszenierten Komödien „Taffe Mädelds“ (The Heat) und „Ghostbusters“. Im Gegensatz zu den unzähligen gehässigen Kommentaren der fanatischen Fans der ursprünglichen Ghostbusters-Filme, die zu dem Zeitpunkt den Film noch nicht gesehen hatten, fand ich die 2016 entstandene Version mit weiblichen Geisterjägern durchaus unterhaltsam.

Das kann über „Geistervilla“ nicht gesagt werden. In der Villa sind zwar viele Geister, aber einen bleibenden Eindruck hinterlässt kein Geist. Die Geisterjäger sind eine moralisch bestenfalls zweifelhafte Truppe uncharmanter Gestalten. Einige von ihnen sind Betrüger; was kein Problem wäre, wenn es irgendwelche Gründe gäbe, ihnen die Daumen zu drücken. Auch von ihnen bleibt niemand länger im Gedächtnis. Die beiden Mieter der Villa, die alleinstehende Mutter und ihr Sohn, haben bestenfalls eine Nebenrolle. Dabei hätte, wenn ein jüngeres Publikum angesprochen werden soll, Travis durchaus die Rolle des Protagonisten übernehmen können.

Bevor man diese „Geistervilla“ besucht, sieht man sich besser noch einmal Tim Burtons „Beetlejuice“ oder Rob Lettermans R.-L.-Stine-‚Verfilmung‘ „Gänsehaut“ an. Das sind, auch für Kinder, die viel, viel besseren Horrorkömodien mit eindrucksvollen Geistern und Menschen, treffsicherem Humor und gelungenen filmischen Anspielungen.

Geistervilla (Haunted Mansion, USA 2023)

Regie: Justin Simien

Drehbuch: Katie Dippold

mit LaKeith Stanfield, Tiffany Haddish, Owen Wilson, Danny DeVito, Rosario Dawson, Chase W. Dillon, Dan Levy, Jamie Lee Curtis, Jared Leto, Hasan Minhaj, Marilu Henner

Länge: 123 Minuten

FSK: ?

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Geistervilla“

Metacritic über „Geistervilla“

Rotten Tomatoes über „Geistervilla“

Wikipedia über „Geistervilla“ 


TV-Tipp für den 9. Dezember: Mars Attacks!

Dezember 8, 2022

Tele 5, 20.15

Mars Attacks! (Mars Attacks!, USA 1996)

Regie: Tim Burton

Drehbuch: Jonathan Gems, Tim Burton (ungenannt)

LV: Topps Company: 55-teilige Sammelkartenserie aus den Sechzigern (Neuauflage 1994)

Außerirdische besuchen die Erde. Der Präsident und einige Wissenschaftler glauben an ein friedliches Zusammenleben der Welten, aber die Marsmenschen wollen einfach nur alles kaputtmachen.

Schön schräge, respektlose Satire und Liebeserklärung an die Science-Fiction-Filme der Fünfziger. Burtons Werk wurde damals als Gegenentwurf zu dem patriotisch-ironiefreien Roland Emmerich-Werk „Independence Day“ gesehen. Einmal dürfen sie raten, welcher Film der bessere ist. Und einmal, welcher Film das bessere Einspielergebnis hat.

„Eine der kompromisslosesten Demontagen des Hollywood-Kinos.

Zuerst wären da die Schauspieler zu nennen, eine Crew voller Berühmtheiten, denen nacheinander Schreckliches passiert: Sie alle scheiden in kürzester Zeit dahin, sterben einen wenig ruhmreichen Tod. (…) Mars Attacks! Karikiert nicht nur die patriotische, militaristische Variante des Invasionsfilms, sondern auch die ‚liberale’ Spielart, die den Außerirdischen mit pazifistisch und neuerdings esoterisch motiviertem Wohlwollen begegnet.“ (Helmuth Merschmann: Tim Burton)

Mit Jack Nicholson, Glenn Close, Annette Bening, Pierce Brosnan, Danny DeVito, Martin Short, Sarah Jessica Parker, Michael J. Fox, Rod Steiger, Tom Jones (als er selbst), Lukas Haas, Natalie Portman, Jim Brown, Sylvia Sidney, Pam Grier, Joe Don Baker, Christina Applegate, Jerzy Skolimonkski (Regisseur, als Dr. Zeigler), Barbet Schroeder (Regisseur, als französischer Präsident),

Wiederholung: Sonntag, 11. Dezember, 16.20 Uhr

Hinweise

Die Vorlage für den Film: die Sammelkarten der Topps Company 

Rotten Tomatoes über „Mars Attacks!“

Wikipedia über „Mars Attacks!“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Tim Burtons “Frankenweenie” (Frankenweenie, USA 2012, nach einem Drehbuch von John August)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Big Eyes“ (Big Eyes, USA 2014)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Die Insel der besonderen Kinder“ (Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children, USA 2016)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Dumbo“ (Dumbo, USA 2019)

Tim Burton in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 1. August: Einer flog über das Kuckucksnest

Juli 31, 2022

Arte, 20.15

Einer flog über das Kuckucksnest (One flew over the Cuckoo’s Nest, USA 1975)

Regie: Milos Forman

Drehbuch: Lawrence Hauben, Bo Goldman

LV: Ken Kesey: One flew over the Cuckoo’s Nest, 1962 (Einer flog über das Kuckucksnest)

Ganove Randle Patrick McMurphy (Jack Nicholson) hat keine Lust auf Gefängnisarbeit. Er spielt den Verrückten. Zur Überprüfung seines Geisteszustands wird er in eine Nervenklinik eingewiesen – und gerät unter die Fuchtel von Schwester Ratched (Louise Fletcher).

Klassiker, der natürlich mühelos als Parabel auf eine reglementierte und Individualität unterdrückende Gesellschaft interpretiert werden kann.

Keseys Roman und Formans Verfilmung waren Publikumserfolge. 1976 war die Verfilmung bei den Oscars mit Auszeichnungen für Bester Film, Beste Regie, Bestes (adaptierte) Drehbuch, Bester Hauptdarsteller und Beste Hauptdarstellerin der große Gewinner.

mit Jack Nicholson, Louise Fletcher, William Redfield, Brad Dourif, Will Sampson, Danny DeVito, Scatman Crothers, Christopher Lloyd

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Einer flog über das Kuckucksnest“

Wikipedia über „Einer flog über das Kuckucksnest“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 9. Juli (plus zwei Buchtipps): L. A. Confidential

Juli 8, 2022

ServusTV, 22.30

L.A. Confidential (L. A. Confidential, USA 1997)

Regie: Curtis Hanson

Drehbuch: Brian Helgeland

LV: James Ellroy: L. A. Confidential, 1990 (Stadt der Teufel, L. A. Confidential)

Drei unterschiedliche Polizisten versuchen einen Mord aufzuklären und müssen dabei einen tiefen Sumpf aus Drogen, Sex, Gewalt und Abhängigkeiten trockenlegen.

Grandiose Verfilmung eines grandiosen Buches, das den Deutschen Krimipreis erhielt.

Brian Helgeland schaffte das scheinbar unmögliche: er raffte den 500-seitigen Thriller gelungen zu einem etwa zweistündigen Film zusammen und erhielt dafür einen Oscar. Kim Basinger für ihre Rolle als Edelhure erhielt ebenfalls die begehrte Trophäe. Den Edgar gab es natürlich ebenfalls.

mit Kevin Spacey, Russell Crowe, Guy Pearce, James Cromwell, Kim Basinger, Danny DeVito, David Strathairn, Ron Rifkin, Paul Guilfoyle, Simon Baker

Wiederholung: Sonntag, 10. Juli, 02.40 Uhr (Taggenau!)

Neue Bücher von James Ellroy

Allgemeine Panik“ gehört nicht zu James Ellroys zweitem L. A. Quartett, von dem bislang „Perfidia“ und „Jener Sturm“ erschienen sind. „Allgemeine Panik“ ist ein Einzelroman, der mit 432 Seiten für den Noir-Autor sogar ziemlich kurz ausgefallen ist. In ihm erzählt der im Fegefeuer sitzende Freddy Otash die Geschichte seines Lebens. Er war Polizist beim LAPD, Privatdetektiv und in den Fünfzigern wichtigster Redakteur beim Hollywood-Klatschmagazin „Confidential“.

Ellroy-Fans kennen Fred Otash aus seiner „Underworld USA“-Trilogie. Otash ist eine reale Person und Ellroy erzählt hier, mehr oder weniger, seine Lebensgeschichte.

LAPD ’53“ ist ein Sachbuch über die Arbeit des Los Angeles Police Department im Jahr 1953 mit über achtzig zeitgenössischen Fotos aus dem Polizeiarchiv und begleitenden Texten von James Ellroy, der der richtige Autor für dieses Buch ist. Schließlich sind seine Romane eine sich inzwischen über viele Jahrzehnte erstreckende, wahre Ereignisse verarbeitende Chronik der dunklen Seiten von Los Angeles.

James Ellroy: Allgemeine Panik

(übersetzt von Stephen Tree)

Ullstein, 2022

432 Seiten

26 Euro

Originalausgabe

Widespread Panic

Alfred A. Knopf, 2021

James Ellroy (mit Glynn Martin, Leiter des Los Angeles Police Museum): LAPD ’53)

(übersetzt von Stephen Tree)

Ullstein, 2022

224 Seiten

18 Euro

Originalausgabe

LAPD ’53

Abrams & Chronicle, 2015

Hinweise

Rotten Tomatoes über „L. A. Confidential“

Wikipedia über „L. A. Confidential“ (deutsch, englisch)

SPLICEDwire: Interview mit James Ellroy zu “L. A. Confidential” (1997)

Drehbuch „L. A. Confidential“ von Brian Helgeland

Homepage von James Ellroy

Wikipedia über James Ellroy (deutsch, englisch)

Meine Besprechung der James-Ellroy-Verfilmung “Rampart – Cop außer Kontrolle” (Rampart, USA 2011)

Meine Besprechung von James Ellroys Underworld-USA-Trilogie (Ein amerikanischer Thriller, Ein amerikanischer Albtraum, Blut will fließen)

Meine Besprechung von James Ellroys “Der Hilliker-Fluch – Meine Suche nach der Frau” (The Hilliker Curse – My Pursuit of Women, 2010)

Meine Teilbesprechung von James Ellroys “Perfidia” (Perfidia, 2014)

Mein Hinweis auf James Ellroys „Jener Sturm“ (Das zweite L.A.-Quartett 2)“ (This Storm, 2019)

James Ellroy in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 4. Dezember: Dumbo

Dezember 3, 2021

Sat.1, 20.15

Dumbo (Dumbo, USA 2019)

Regie: Tim Burton

Drehbuch: Ehren Kruger

LV: Helen Aberson, Harold Pearl: Dumbo the Flying Elephant, 1939 (Roll-a-Book, von dem wahrscheinlich nur ein Prototyp hergestellt wurde)

TV-Premiere von Tim Burtons Realverfilmung des Disney-Klassikers über einen fliegenden Elefanten.

Ein seltsamer Film: ein Tim-Burton-Film ohne Tim-Burton-Feeling, ein Kinderfilm für Erwachsene und ein Realfilm, der vor allem am Computer entstanden ist.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Colin Farrell, Michael Keaton, Danny DeVito, Eva Green, Alan Arkin, Nico Parker, Finley Hobbins, Roshan Seth, Deobia Oparei, Joseph Gatt, Sharon Rooney, Lars Eidinger

Hinweise

Moviepilot über „Dumbo“

Metacritic über „Dumbo“

Rotten Tomatoes über „Dumbo“

Wikipedia über „Dumbo“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Tim Burtons “Frankenweenie” (Frankenweenie, USA 2012, nach einem Drehbuch von John August)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Big Eyes“ (Big Eyes, USA 2014)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Die Insel der besonderen Kinder“ (Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children, USA 2016)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Dumbo“ (Dumbo, USA 2019)

Tim Burton in der Kriminalakte

 


TV-Tipp für den 16. September: Heist – Der letzte Coup

September 15, 2021

Tele 5, 20.15

Heist – Der letzte Coup (Heist, USA 2001)

Regie: David Mamet

Drehbuch: David Mamet

Nachdem Meisterdieb Joe Moore bei einem Diebstahl von einer Überwachungskamera gefilmt wird, will er aussteigen. Aber sein Hehler Mickey Bergman erpresst ihn zu einem letzten großen Coup. Ab diesem Moment kämpfen sie gegeneinander.

Dank der guten Schauspieler und des wendungsreichen Drehbuchs von Regisseur David Mamet ist dieser Film vom letzten großen, perfekt ausgeführten Coup und den sich gegenseitig betrügenden Gaunern ein einziges Vergnügen. Denn „Heist – Der letzte Coup“ ist gutes Genrekino, präsentiert von einem Meister, der hier tief in seiner Trickkiste wühlt.

Mit Gene Hackman, Danny DeVito, Delroy Lindo, Sam Rockwell, Rebecca Pidgeon, Ricky Jay

Wiederholung: Samstag, 18. September, 00.40 Uhr (Taggenau!)

Hinweise:

Drehbuch von David Mamet

Moviepilot über „Heist“

Metacritic über „Heist“

Rotten Tomatoes über „Heist“

Wikipedia über „Heist“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von David Mamets „Bambi vs. Gorilla – Über Wesen, Zweck und Praxis des Filmbusiness“ (Bambi vs. Gorilla – On the Nature, Purpose, and Practice of the Movie Business, 2007)

David Mamet in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 16. April (+ Buchtipp): L. A. Confidential

April 15, 2021

3sat, 22.25

L.A. Confidential (L. A. Confidential, USA 1997)

Regie: Curtis Hanson

Drehbuch: Brian Helgeland

LV: James Ellroy: L. A. Confidential, 1990 (Stadt der Teufel, L. A. Confidential)

Drei unterschiedliche Polizisten versuchen einen Mord aufzuklären und müssen dabei einen tiefen Sumpf aus Drogen, Sex, Gewalt und Abhängigkeiten trockenlegen.

Grandiose Verfilmung eines grandiosen Buches, das den Deutschen Krimipreis erhielt.

Brian Helgeland schaffte das scheinbar unmögliche: er raffte den 500-seitigen Thriller gelungen zu einem etwa zweistündigen Film zusammen und erhielt dafür einen Oscar. Kim Basinger für ihre Rolle als Edelhure erhielt ebenfalls die begehrte Trophäe. Den Edgar gab es natürlich ebenfalls.

mit Kevin Spacey, Russell Crowe, Guy Pearce, James Cromwell, Kim Basinger, Danny DeVito, David Strathairn, Ron Rifkin, Paul Guilfoyle, Simon Baker

Lesetipp

„Jener Sturm“ (This Storm, 2019), der zweite Band von James Ellroys zweitem L.A.-Quartett, ist inzwischen seit einigen Monaten erhältlich.

Die 1942 in Los Angeles spielende, Wahrheit und Fiktion vermischende Story schließt an „Perfidia“, den ersten Band an. „Der Schock von Pearl Harbour sitzt tief. Ansässige Japaner werden zusammengetrieben und interniert. Es gibt ein mörderisches Feuer und einen Goldraub. Es gibt einen Verrat subversiver Kräfte auf amerikanischem Boden. Es gibt einheimische Nazis, Kommunisten und Betrüger. Es ist der Aszendent des Populismus. Es gibt zwei tote Polizisten in einer Spelunke auf dem Jazz-Club-Strip. Und drei Männer und eine Frau haben ein heißes Date mit der Geschichte.“ (so der Verlag vielversprechend über das Buch).

James Ellroy: Jener Sturm (Das zweite L.A.-Quartett 2)

(aus dem Amerikanischen übersetzt von Stephen Tree)

Ullstein, 2020

976 Seiten

35 Euro

Hinweise

Rotten Tomatoes über „L. A. Confidential“

Wikipedia über „L. A. Confidential“ (deutsch, englisch)

SPLICEDwire: Interview mit James Ellroy zu “L. A. Confidential” (1997)

Drehbuch „L. A. Confidential“ von Brian Helgeland

Homepage von James Ellroy

Wikipedia über James Ellroy (deutsch, englisch)

Meine Besprechung der James-Ellroy-Verfilmung “Rampart – Cop außer Kontrolle” (Rampart, USA 2011)

Meine Besprechung von James Ellroys Underworld-USA-Trilogie (Ein amerikanischer Thriller, Ein amerikanischer Albtraum, Blut will fließen)

Meine Besprechung von James Ellroys “Der Hilliker-Fluch – Meine Suche nach der Frau” (The Hilliker Curse – My Pursuit of Women, 2010)

Meine Teilbesprechung von James Ellroys “Perfidia” (Perfidia, 2014)

James Ellroy in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 15. Dezember: Schnappt Shorty

Dezember 14, 2020

ZDFneo, 23.55

Schnappt Shorty (Get Shorty, USA 1995)

Regie: Barry Sonnenfeld

Drehbuch: Scott Frank

LV: Elmore Leonard: Get Shorty, 1990 (Schnappt Shorty)

Musik: John Lurie

Ein Mafia-Geldeintreiber aus Miami gerät in Hollywood an einen drittklassigen Filmproduzenten. Der Geldeintreiber möchte, dass sein Leben verfilmt wird. Aber diese Hollywood-Fritzen sind irgendwie anders.

Köstliche Leonard-Verfilmung über den Zusammenprall zweier Welten: eiskalter Profikiller trifft auf die Hollywood-Schickeria.

Von Elmore Leonards Homepage: „With Get Shorty Hollywood finally did right by Elmore and put his ´sound´ on the screen and not just his plots. In Scott Frank´s screenplay, the lines in the movie were delivered just the way that they were written, seriously, without reaction. The fact that many lines were funny, labeled Get Shorty a comedy, and helped make it a box-office hit. The story is about Chili Palmer, (John Travolta) who is ´fired´ by his unstable loanshark boss, Ray Bones (Dennis Farina). Ray sends Chili to Vegas to collect a bad debt, and a casino boss there enlists Chili to find an even bigger deadbeat: Harry Zimm (Gene Hackman), a Hollywood producer of low-budget horror films. In Hollywood, Chili meets Harry, as well as his scream-queen leading lady, Karen Flores (Rene Russo); Harry’s drug-dealing financier, Bo Catlett (Delroy Lindo), and his muscle, Bear (James Gandolfini). ´Shorty´ is Karen’s ex, Martin Weir (Danny DeVito), a big star with a giant ego. Chili learns that being a wiseguy helped when you wanted to produce movies. Get Shorty was win, win, win. Everything worked perfectly. The film had a winning combination in Danny DeVito’s Jersey Films, screenwriter Scott Frank and Director Barry Sonnenfeld. Everybody liked Elmore´s work and wanted to put it on the screen – the right way. Elmore was on the set four days in Beverly Hills. A couple of times, Barry came over after the shot and asked him what he thought, and if he had any suggestions. Elmore was surprised and tickled a little that a director would ask the book writer his opinion.“

Mit John Travolta, Gene Hackman, Rene Russo, Danny DeVito, Dennis Farina, Delroy Lindo, James Gandolfini, Martin Ferrero, Miguel Sandoval, Harvey Keitel, Bette Midler

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Schnappt Shorty“

Wikipedia über „Schnappt Shorty“ (deutsch, englisch)

Homepage von Elmore Leonard

Meine Besprechung von Elmore Leoanrds “Raylan” (Raylan, 2012)

Meine Besprechung von Elmore Leonards “Raylan” (2012)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Dschibuti“ (Djibouti, 2010)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Djibouti“ (2010)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Road Dogs“ (Road Dogs, 2009)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Up in Honey’s Room“ (2007)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Gangsterbraut“ (The hot Kid, 2005)

Meine Besprechung von Elmore Leonards „Callgirls“ (Mr. Paradise, 2004)

Mein Porträt „Man nennt ihn Dutch – Elmore Leonard zum Achtzigsten“ erschien im „Krimijahrbuch 2006“

Meine Besprechung der Elmore-Leonard-Verfilmung „Sie nannten ihn Stick“ (Stick, USA 1983)

Meine Besprechung der Elmore-Leonard-Verfilmung „Killshot“ (Killshot, USA 2008)

Meine Meldung von Elmore Leonards Tod

Elmore Leonard in der Kriminalakte

Meine Besprechung von Frank Göhre/Alf Mayers „King of Cool – Die Elmore-Leonard-Story“ (2019)

Meine Besprechung von Scott Franks Lawrence-Block-Verfilmung „Ruhet in Frieden – A Walk among the Tombstones“ (A Walk among the Tombstones, USA 2014)


TV-Tipp für den 17. Oktober (+ Buchtipp): L. A. Confidential

Oktober 16, 2020

ZDFneo, 22.25

L.A. Confidential (L. A. Confidential, USA 1997)

Regie: Curtis Hanson

Drehbuch: Brian Helgeland

LV: James Ellroy: L. A. Confidential, 1990 (Stadt der Teufel, L. A. Confidential)

Drei unterschiedliche Polizisten versuchen einen Mord aufzuklären und müssen dabei einen tiefen Sumpf aus Drogen, Sex, Gewalt und Abhängigkeiten trockenlegen.

Grandiose Verfilmung eines grandiosen Buches, das den Deutschen Krimipreis erhielt.

Brian Helgeland schaffte das scheinbar unmögliche: er raffte den 500-seitigen Thriller gelungen zu einem etwa zweistündigen Film zusammen und erhielt dafür einen Oscar. Kim Basinger für ihre Rolle als Edelhure erhielt ebenfalls die begehrte Trophäe. Den Edgar gab es natürlich ebenfalls.

mit Kevin Spacey, Russell Crowe, Guy Pearce, James Cromwell, Kim Basinger, Danny DeVito, David Strathairn, Ron Rifkin, Paul Guilfoyle, Simon Baker

Wiederholung: Montag, 19. Oktober, 00.15 Uhr (Taggenau!)

Lesetipp

„Jener Sturm“ (This Storm, 2019), der zweite Band von James Ellroys zweitem L.A.-Quartett, ist seit einigen Tagen erhältlich.

Die 1942 in Los Angeles spielende, Wahrheit und Fiktion vermischende Story schließt an „Perfidia“, den ersten Band an. „Der Schock von Pearl Harbour sitzt tief. Ansässige Japaner werden zusammengetrieben und interniert. Es gibt ein mörderisches Feuer und einen Goldraub. Es gibt einen Verrat subversiver Kräfte auf amerikanischem Boden. Es gibt einheimische Nazis, Kommunisten und Betrüger. Es ist der Aszendent des Populismus. Es gibt zwei tote Polizisten in einer Spelunke auf dem Jazz-Club-Strip. Und drei Männer und eine Frau haben ein heißes Date mit der Geschichte.“ (so der Verlag vielversprechend über das Buch).

Im Moment steht der Schmöker (gut tausend Seiten!) auf dem siebten Platz der Krimibestenliste.

James Ellroy: Jener Sturm (Das zweite L.A.-Quartett 2)

(aus dem Amerikanischen übersetzt von Stephen Tree)

Ullstein, 2020

976 Seiten

35 Euro

Hinweise

Rotten Tomatoes über „L. A. Confidential“

Wikipedia über „L. A. Confidential“ (deutsch, englisch)

SPLICEDwire: Interview mit James Ellroy zu “L. A. Confidential” (1997)

Drehbuch „L. A. Confidential“ von Brian Helgeland

Homepage von James Ellroy

Wikipedia über James Ellroy (deutsch, englisch)

Meine Besprechung der James-Ellroy-Verfilmung “Rampart – Cop außer Kontrolle” (Rampart, USA 2011)

Meine Besprechung von James Ellroys Underworld-USA-Trilogie (Ein amerikanischer Thriller, Ein amerikanischer Albtraum, Blut will fließen)

Meine Besprechung von James Ellroys “Der Hilliker-Fluch – Meine Suche nach der Frau” (The Hilliker Curse – My Pursuit of Women, 2010)

Meine Teilbesprechung von James Ellroys “Perfidia” (Perfidia, 2014)

James Ellroy in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 27. August: Big Fish

August 26, 2020

Disney Channel, 20.15

Big Fish – Der Zauber, der ein Leben zur Legende macht (Big Fish, USA 2003)

Regie: Tim Burton

Drehbuch: John August

Literaturvorlage: Daniel Wallace: Big Fish – A Novel of Mythic Proportions, 1998 (Big Fish)

Vertreter Edward Bloom ist ein begnadeter Geschichtenerzähler. Sein Sohn Will, der hinter den Geschichten nie den wahren Edward Bloom sah, brach deshalb vor Jahren entnervt den Kontakt zu ihm ab. Jetzt sitzt er an Edwards Sterbebett und versucht zum letzten Mal die Beziehung zu seinem Vater zu kitten. Aber dieser erzählt nur wieder einmal die altbekannten Geschichten aus seinem Leben und erfindet einige neue dazu.

Das Buch, eine lockere Sammlung von Episoden, ist bestenfalls solala. Aber der Film, der sich in vielen Teilen von dem Buch entfernt, die Episoden aus dem Buch und zahlreiche neue zu einer Biographie zusammenfügt und dabei das Thema des Buches deutlicher herausarbeitet,  ist eine zwischen trister Realität und farbenfreudiger Fantasie wechselnde Liebeserklärung an das Erzählen von Geschichten, die am Ende doch nicht so erfunden sind, wie der Sohn immer annahm.

Mit Ewan McGregor, Albert Finney, Billy Crudup, Jessica Lange, Helena Bonham Carter, Loudon Wainwright III, Steve Buscemi, Danny DeVito, Daniel Wallace (Econ Professor)

Hinweise

Homepage von Daniel Wallace

Homepage/Blog von John August

Rotten Tomatoes über “Big Fish”

Wikipedia über “Big Fish” (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Tim Burtons “Frankenweenie” (Frankenweenie, USA 2012, nach einem Drehbuch von John August)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Big Eyes“ (Big Eyes, USA 2014)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Die Insel der besonderen Kinder“ (Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children, USA 2016)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Dumbo“ (Dumbo, USA 2019)

Tim Burton in der Kriminalakte

Meine Besprechung von John Augusts “The Nines” (The Nines, USA 2007)


Neu im Kino/Filmkritik: Wieder in „Jumanji: The next level“ stellt neue Herausforderungen

Dezember 12, 2019

Als vor zwei Jahren „Jumanji: Welcome to the Jungle“ im Kino lief, war der Film zuerst für die Kritik und dann für den Verleih eine erfreuliche Überraschung. Denn das Reboot des Originalfilms von 1995 (mit Robin Williams) ist ein rundum unterhaltsamer Abenteuerfilm mit einer glänzend aufgelegten Besetzung. An der Kasse schlug sich der Film, dem man gegen „Star Wars: Die letzten Jedi“ nur geringe Chancen einräumte, ausgezeichnet. Am Ende spielte er eine gute Milliarde US-Dollar ein und war der fünfterfolgreichste Film des Jahres 2017.

Das sich nahtlos an den ersten Film anschließende „The next level“ zeigt die Jugendlichen aus dem ersten „Jumanji“-Film getrennt. Spencer (Alex Wolff) studiert in New York. Er kommt über die Weihnachtstage zurück in seine alte Heimat Brantford, New Hampshire. Noch bevor er seine Freunde treffen kann, muss er akzeptieren, dass sein gesundheitlich angeschlagener Großvater Eddie (Danny DeVito, großartig grummelig) in seinem Kinderzimmer schläft.

Weil Spencer nicht einschlafen kann, startet er das von ihm im Keller versteckte Jumanji-Videospiel. Eigentlich hatten er und seine Freunde nach den Erlebnissen in „Jumanji: Welcome to the Jungle“ beschlossen, das lebensgefährliche Videospiel zu zerstören. Es saugt seine Spieler in das Spiel und sie können es nur verlassen, wenn sie das Spiel erfolgreich zu Ende spielen. Wenn sie Pech haben, stecken sie für immer im Spiel fest oder sterben im Spiel.

Als Spencer am nächsten Morgen spurlos verschwunden ist, machen sich seine Freunde

Martha (Morgan Turner), Bethany (Madison Iseman) und Fridge (Ser’Darius Blain) auf den Weg zu ihm. Sie entdecken das Spiel und beschließen, ihn zu retten.

Martha, Fridge, Großvater Eddie und sein zufällig anwesender alter Geschäftspartner Milo (Danny Glover) werden in das Spiel hineingezogen.

Bethany wird nicht in das Spiel hineingezogen. Die einzige Person, die ihr helfen kann, in das Spiel zu gelangen und die ihren Freunden im Spiel helfen kann, ist Alex (Colin Hanks), der zwanzig Jahre in dem Spiel gefangen war als Flugzeugpilot Seaplane (Nick Jonas).

In dem Spiel sind die alten Avatare Dr. Smolder Bravestone (Dwayne Johnson), Dr. Shelly Oberon (Jack Black), Mouse Finbar (Kevin Hart) und Ruby Roundhouse (Karen Gillan) noch vorhanden. Weil es dieses Mal mehr Spieler als im ersten Film gibt, gibt es auch neue Avatare, wie Spencers Avatar Ming (Awkwafina), und nicht jeder Spieler hat seinen alten Avatar. Dr. Bravestone ist jetzt der Avatar von Eddie, Dr. Oberon von Fridge, Finbar von Milo und Roundhouse wieder von Martha. Die besonderen Fähigkeiten und Schwächen haben sich teilweise geändert. Aber, keine Panik, Dr. Bravestone hat immer noch seinen unwiderstehlichen Blick und Ruby Roundhouse ist immer noch eine außergewöhnlich gute Kämpferin mit atemberaubender Beinarbeit.

Die Erfahrungen aus dem letzten Spiel können sie im aktuellen Spiel nur sehr begrenzt verwenden. Denn in „The next level“ startet ein neues Spiel mit neuen Aufgaben, Gefahren und Welten. Auch die Aufgabe, die sie lösen müssen, ist neu.

Jurgen the Brutal (Rory McCann) hat das riesige lebensspendende Falkenjuwel geklaut und bringt es in seine in den Bergen liegende Burg. Dr. Bravestone, Dr. Oberon, Finbar und Roundhouse sollen das Falkenjuwel zurückstehlen. Wenn es ihnen nicht gelingt, wird Jumanji untergehen.

Auf ihrer Jagd nach Jurgen the Brutal und dem Juwel geht es von Level zu Level schwuppdiwupp vom Dschungel in die Wüste in verschneite Berge. Gezeigt wird eine Steampunk-Fantasiewelt, die mühelos Mittelalter- und Orient-Fantasievorstellungen mit Fahrzeugen aus dem nächsten „Mad Max“-Film verbindet. Aber den Machern gelingt es, auch durch die Struktur des doch ziemlich einfachen „Jumanji“-Spiels, dass mich das nicht sonderlich störte.

Störender sind dagegen die in vielen Actionszenen überhand nehmenden Computereffekte. Sie sind der schwächste Teil des Films. Dafür ist das Spiel der gut aufgelegten Schauspieler – so muss Dwayne Johnson Danny DeVito channeln – immer vergnüglich.

Jumanji: The next level“ ist ein kurzweiliger Abenteuerfilm mit viel Situationskomik, Sprüchen und Action, der beim Weitererzählen der Geschichte von „Welcome to the Jungle“ die richtige Balance zwischen Bewahrung und Innovation findet.

Außerdem kommt Jake Kasdans Abenteuerkomödie nicht mit dem ganzen mythischen Ballast und den hohen Erwartungen des neuen „Star Wars“-Films, in dem das Ende einer vor Jahrzehnten begonnenen Geschichte erzählt werden soll. „Jumanji: The next level“ ist dagegen nur das neue Level in einem Computerspiel. Am dritten Level, so heißt es, wird bereits gearbeitet.

Jumanji: The next level (Jumanji: The next level, USA 2019)

Regie: Jake Kasdan

Drehbuch: Jake Kasdan, Jeff Pinkner, Scott Rosenberg (basierend auf Chris Van Allsburgs „Jumanji“)

mit Dwayne Johnson, Jack Black, Karen Gillan, Kevin Hart, Nick Jonas, Awkwafina, Alex Wolff, Morgan Turner, Madison Iseman, Ser’Darius Blain, Danny DeVito, Danny Glover, Marin Hinkle, Colin Hanks, Rory McCann

Länge: 124 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „Jumanji: The next level“

Metacritic über „Jumanji: The next level“

Rotten Tomatoes über „Jumanji: The next level“

Wikipedia über „Jumanji: The next level“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Jake Kasdans „Sex Tape“ (Sex Tape, USA 2014)

Meine Besprechung von Jake Kasdans „Jumanji: Willkommen im Dschungel“ (Jumanji: Welcome to the Jungle, USA 2017)


TV-Tipp für den 22. August: Heist – Der letzte Coup

August 22, 2019

Tele 5, 20.15

Heist – Der letzte Coup (Heist, USA 2001)

Regie: David Mamet

Drehbuch: David Mamet

Nachdem Meisterdieb Joe Moore bei einem Diebstahl von einer Überwachungskamera gefilmt wird, will er aussteigen. Aber sein Hehler Mickey Bergman erpresst ihn zu einem letzten großen Coup. Ab diesem Moment kämpfen sie gegeneinander.

Dank der guten Schauspieler und des wendungsreichen Drehbuchs von Regisseur David Mamet ist dieser Film vom letzten großen, perfekt ausgeführten Coup und den sich gegenseitig betrügenden Gaunern ein einziges Vergnügen. Denn „Heist – Der letzte Coup“ ist gutes Genrekino, präsentiert von einem Meister, der hier tief in seiner Trickkiste wühlt.

Mit Gene Hackman, Danny DeVito, Delroy Lindo, Sam Rockwell, Rebecca Pidgeon, Ricky Jay

Wiederholung: Freitag, 23. August, 02.15 Uhr (Taggenau!)

Hinweise:

Drehbuch von David Mamet

Moviepilot über „Heist“

Metacritic über „Heist“

Rotten Tomatoes über „Heist“

Wikipedia über „Heist“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von David Mamets „Bambi vs. Gorilla – Über Wesen, Zweck und Praxis des Filmbusiness“ (Bambi vs. Gorilla – On the Nature, Purpose, and Practice of the Movie Business, 2007)

David Mamet in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 18. Juni: Big Fish

Juni 17, 2019

Disney Channel, 20.15

Big Fish – Der Zauber, der ein Leben zur Legende macht (Big Fish, USA 2003)

Regie: Tim Burton

Drehbuch: John August

Literaturvorlage: Daniel Wallace: Big Fish – A Novel of Mythic Proportions, 1998 (Big Fish)

Vertreter Edward Bloom ist ein begnadeter Geschichtenerzähler. Sein Sohn Will, der hinter den Geschichten nie den wahren Edward Bloom sah, brach deshalb vor Jahren entnervt den Kontakt zu ihm ab. Jetzt sitzt er an Edwards Sterbebett und versucht zum letzten Mal die Beziehung zu seinem Vater zu kitten. Aber dieser erzählt nur wieder einmal die altbekannten Geschichten aus seinem Leben und erfindet einige neue dazu.

Das Buch, eine lockere Sammlung von Episoden, ist bestenfalls solala. Aber der Film, der sich in vielen Teilen von dem Buch entfernt, die Episoden aus dem Buch und zahlreiche neue zu einer Biographie zusammenfügt und dabei das Thema des Buches deutlicher herausarbeitet,  ist eine zwischen trister Realität und farbenfreudiger Fantasie wechselnde Liebeserklärung an das Erzählen von Geschichten, die am Ende doch nicht so erfunden sind, wie der Sohn immer annahm.

Mit Ewan McGregor, Albert Finney, Billy Crudup, Jessica Lange, Helena Bonham Carter, Loudon Wainwright III, Steve Buscemi, Danny DeVito, Daniel Wallace (Econ Professor)

Hinweise

Homepage von Daniel Wallace

Homepage/Blog von John August (In der Abteilung „Downloads“ gibt es das Drehbuch und weiteres informatives Material zu „Big Fish“.)

Rotten Tomatoes über “Big Fish”

Wikipedia über “Big Fish” (deutsch, englisch)

Tim Burton bei Film-Zeit

Senses of Cinema-Artikel von Ben Andac über Tim Burton (2003)

Arte über die Tim-Burton-Reihe

Meine Besprechung von Tim Burtons “Frankenweenie” (Frankenweenie, USA 2012, nach einem Drehbuch von John August)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Big Eyes“ (Big Eyes, USA 2014)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Die Insel der besonderen Kinder“ (Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children, USA 2016)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Dumbo“ (Dumbo, USA 2019)

Tim Burton in der Kriminalakte

Meine Besprechung von John Augusts “The Nines” (The Nines, USA 2007)