TV-Tipp für den 21. Januar: Die Taschendiebin

Januar 20, 2023

Weil am 2. Februar sein neuer Noir „Die Frau im Nebel“ bei uns anläuft:

Servus TV, 22.30

Die Taschendiebin (The Handmaiden, Südkorea 2016)

Regie: Park Chan-wook

Drehbuch: Seo-kyeong Jeong, Park Chan-wook

LV: Sarah Waters: Fingersmith, 2002 (Solange du lügst)

In dem ruhig erzählten Krimidrama „Die Taschendiebin“ mit einige erzählerischen Finessen erzählt Park Chan-wook in wunderschönen Bildern die Geschichte von dem jungen und naiven Dienstmädchen Sookee, das im Korea der dreißiger Jahre auf einem einsam gelegenem Anwesen Lady Hideko dienen soll. Sie lebt dort mit ihrem Onkel, der über eine große Bibliothek erotischer Bücher verfügt, die er in besonderen Lesungen meistbietend verkauft.

Sookee ist allerdings kein normales Dienstmädchen, sondern eine Betrügerin die alles für Graf Fujiwara vorbereiten soll. Der Graf will Lady Hideko verführen, heiraten und um ihr Vermögen bringen. Aber auch Sookee verliebt sich in die Hausherrin.

mit Kim Min-hee, Kim Tae-ri, Ha Jung-woo, Cho Jin-woong, Kim Hae-sook, Moon So-ri

Wiederholung: Sonntag, 22. Januar, 02.45 Uhr (Taggenau!“)

Hinweise

Moviepilot über „Die Taschendiebin“

Metacritic über „Die Taschendiebin“

Rotten Tomatoes über „Die Taschendiebin“

Wikipedia über „Die Taschendiebin“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Park Chan-wooks “Stoker” (Stoker, USA 2012)

Meine Besprechung von Park Chan-wooks „Die Taschendiebin“ (The Handmaiden, Südkorea 2016)


Neu im Kino/Filmkritik: Ein New Yorker Podcaster erlebt „Rache auf texanisch“

Januar 20, 2023

Für Ben Manalowitz, ein New Yorker mit vielen Kurzbeziehungen, war sie nur ein weiterer One-Night-Stand. Für Abby Shaw war er wohl die große Liebe. Jedenfalls hat sie in Texas ihrer Familie von ihm vorgeschwärmt. Deshalb ruft Abbys Bruder nach ihrem Tod bei ihm an und lädt ihn nachdrücklich zur Beerdigung ein.

Der New Yorker Journalist sieht in dieser Einladung die Gelegenheit, etwas über das moderne Amerika und der Spaltung zwischen progressiver, weltoffener Stadt und rückständigem Hinterland zu erzählen.

Als er in West Texas ankommt, wird er von Abbys Redneck-Familie herzlich begrüßt. Er muss auf ihrer Beerdigung eine Rede halten. Seine zusammenhanglos zusammengestammelten Plattitüden kommen bei den Trauergästen und Abbys Familie gut an. Und er erfährt, dass Abbys Tod – sie starb nachts auf einem Feld an einer Überdosis – kein Drogenunfall war. Ihr Bruder Ty ist überzeugt, dass sie ermordet wurde. Hinter allem, so behauptet er, stecke eine große Verschwörung, die er mit Ben aufklären werde. In dem Moment hat Ben die Idee für einen True-Crime-Podcast über den Tod von Abby und die vor Ort herrschenden Verschwörungstheorien. Danach war Abbys Tod keine dumme Überdosis, sondern Teil eines Komplotts, in das die Polizei, lokale Drogenhändler, die Regierung, Pharmakonzerne und alle anderen denkbaren Bösewichter und dunklen Mächte verwickelt sind.

Ben hält diese Theorie für ein Hirngespinst. Es ist eine Schutzbehauptung, um sich nicht mit der Realität auseinanderzusetzten. Und eine geniale Grundlage für einen Podcast über Abbys Tod und der Jagd nach ihrem Mörder, eingebettet in viel Lokalkolorit und O-Töne.

Wer einen schwarzhumorigen Thriller im Stil der Coen-Brüder erwartet, dürfte ziemlich enttäuscht werden. Denn für den Kriminalfall interessiert sich B. J. Novak, der auch das Drehbuch schrieb und die Hauptrolle übernahm, in seinem Spielfilmdebüt nicht. Stattdessen zeichnet er zeichnet im Rahmen einer „Fish out of Water“-Geschichte ein letztendlich sehr liebevolles Porträt von Texas, garniert mit etwas schwarzem Humor, und einen Aufruf zur Toleranz. Denn, so die These, wenn wir uns erst kennen lernen, stellen wir fest, dass wir uns sehr ähnlich sind. Nur die herrschenden Vorurteile verhindern eine Verständigung. Dagegen kann nichts gesagt werden. Nur: muss es dann so harmlos präsentiert werden?

Denn Novak erzählt seine Komödie mit angezogener Handbremse. Jeder Witz auf Kosten der Texaner wird sofort konterkariert, entschärft, negiert mit einem weiteren Witz, der den vorherigen Witz als Vorurteilt entlarvt, und mit mindestens einem Witz auf Bens Kosten. Abbys Redneck-Familie ist vielleicht auf den ersten Blick etwas vulgär, aber nett, humorvoll, liebesbedürftig und überaus tolerant. Ein örtlicher Musikproduzent überrascht Ben mit überaus philosophischen Monologen. Gleiches gilt für einen mexikanischen Drogenhändler, der ebenfalls mit der ihm von der Gesellschaft zugeschriebenen Rolle hadert.

Das hat nichts mit der ätzenden Kleinstadtanalyse von Martin McDonaghs grandioser Satire „Three Billboards outside Ebbing, Missouri“ (Three Billboards outside Ebbing, Missouri, USA 2017) zu tun. Novaks „Rache auf texanisch“ ist dagegen ein arg harmloser, spannungsfrei vor sich hin plätschernder Familienfilm, der sich nur am Anfang und Ende für den Kriminalfall interessiert.

Rache auf texanisch (Vengeance, USA 2022)

Regie: B. J. Novak

Drehbuch: B. J. Novak

mit B. J. Novak, Boyd Holbrook, Lio Tipton, Ashton Kutcher, Isabella Amara, Dove Cameron, J. Smith-Cameron, Eli Abrams Bickel, Issa Rae, Louanne Stephens, John Mayer

Länge: 108 Jahre

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „Rache auf texanisch“

Metacritic über „Rache auf texanisch“

Rotten Tomatoes über „Rache auf texanisch“

Wikipedia über „Rache auf texanisch“ (deutsch, englisch)


Neu im Kino/Filmkritik: „Shotgun Wedding – Ein knallhartes Team“ gegen einige Piraten

Januar 20, 2023

Ursprünglich war mit einer Shotgun Wedding eine wegen einer ungeplanten Schwangerschaft notwendige Hochzeit gemeint. Der Vater der Braut zwang, so der Volksmund, den Bräutigam mit einer Schrotflinte zum Traualtar. Jedenfalls in den USA.

Mit dieser Bedeutung hat „Shotgun Wedding – Ein knallhartes Team“ nichts zu tun. Darcy und Tom, ein gegensätzliches Paar, bei dem immer unklar bleibt, warum sie sich ineinander verliebten, wollen auf den Philippinen heiraten. Dafür haben sie eine auf einer Insel liegende noble Ferienanlage gemietet.

Vor der Hochzeit gibt es die üblichen kleineren Probleme zwischen den gegensätzlichen Familien von Braut und Bräutigam. Am Hochzeitstag eskalieren die Probleme, weil Piraten die ganze Hochzeitsgesellschaft als Geisel nehmen und vom Vater der Braut gerne einige Millionen US-Dollar Lösegeld hätten.

Nur Darcy (Jennifer Lopez), eine Anwältin, und ihr künftiger Gatte Tom (Josh Duhamel), seit einigen Tagen ein Ex-Baseballspieler, sind im Moment der Geiselnahme anderweitig beschäftigt. Als sie von der Geiselnahme erfahren, beginnen sie sofort ihren Kampf gegen die Bösewichter. Garniert mit einigen witzig gemeinten Wortgefechten und einer erstaunlichen Mißachtung vor der körperlichen Unversehrtheit und dem Leben der Geiselnehmer. Diese werden, ohne mit der Wimper zu zucken, mit Schrotflinten, Handgranaten und anderen Waffen getötet.

Aufgrund unterschiedlicher Auswertungsrechte läuft Jennifer Lopez‘ neueste Komödie bei uns im Kino. In den USA wird Jason Moores Action-RomCom in einigen Tagen ohne eine Kinoauswertung gleich auf Amazon Prime Video veröffentlicht. Und dort, also auf einen kleinen Bildschirm, gehört der vollkommen belanglose Film auch hin. Weder die Action, noch die Witze oder die Wortgefechte überzeugen.

Besser man sieht sich noch einmal „The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt“ (The Lost City, USA 2022) an. Da stimmen die Chemie zwischen den Hauptdarstellern Sandra Bullock und Channing Tatum, der Humor und die Action. Außerdem ist Brad Pitt dabei.

Shotgun Wedding – Ein knallhartes Team (Shotgun Wedding, USA 2023)

Regie: Jason Moore

Drehbuch: Mark Hammer, Elizabeth Meriwether

mit Jennifer Lopez, Josh Duhamel, Lenny Kravitz, Jennifer Coolidge, Cheech Marin, Sonia Braga

Länge: 101 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „Shotgun Wedding“

Metacritic über „Shotgun Wedding“

Rotten Tomatoes über „Shotgun Wedding“

Wikipedia über „Shotgun Wedding“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Jason Moores „Sisters“ (Sisters, USA 2015)


TV-Tipp für den 20. Januar: Face/Off – Im Körper des Feindes

Januar 19, 2023

RTL II, 22.55

Face/Off – Im Körper des Feindes (Face/Off, USA 1997)

Regie: John Woo

Drehbuch: Mike Werb, Mike Colleary

FBI-Cop Sean Archer kann den Terroristen Castor Troy verhaften. Naja, fast. Denn Castor liegt jetzt im Koma und niemand weiß, wo in Los Angeles die von Castor deponierte Atombombe ist. Also lässt Archer sich auf eine gefährliche und geheime Operation ein: er nimmt das Gesicht von Troy an und schleicht sich in dessen Bande ein. Dummerweise erwacht Castor aus dem Koma und er beginnt Archer zu verfolgen. Mit der gesamten Polizei als willige Helfer. Denn für sie ist der böse Terrorist jetzt der tapfere Kollege Archer.

Grandioser Actionfilm von John Woo auf dem Höhepunkt seiner Hollywood-Karriere. Und das Spiel von John Travolta und Nicolas Cage als Feinde, die ihre Identität wechseln, ist ein großer Spaß.

„Eine faszinierende, atemberaubende Symphonie – virtuos von John Woo komponiert und dirigiert. (…) Hervorragend.“ (Fischer Film Almanach 1998)

mit John Travolta, Nicolas Cage, Alessandro Nivola, Gina Gershon, Dominique Swann, Nick Cassavetes, Colm Feore, CCH Pounder

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Face/Off – Im Körper des Feindes“

Wikipedia über „Face/Off – Im Körper des Feindes“ (deutsch, englisch)


Neu im Kino/Filmkritik: Hollywood „Babylon“, munter an den Fakten entlang fantasiert

Januar 19, 2023

Für Damien Chazelle war früher vielleicht nicht alles besser, aber in jedem Fall war es aufregender und, nun, in Ermangelung eines besseren Wortes, besser. Das gilt für seine Verklärungen älterer Jazzstile in „Whiplash“ und „La La Land“.

Das gilt jetzt für seine Verklärung der frühen Jahre Hollywoods, als einige Glücksritter aus der Brachlandschaft um Los Angeles Hollywood erschufen. Sein Film beginnt 1926 mit einer riesigen Party, auf der die meisten der für die nächsten drei Stunden wichtigsten Figuren vorgestellt werden. Es sind Manny Torres (Diego Calva), ein junger Mexikaner, der irgendetwas im Filmgeschäft machen will. Staunend sieht er das enthemmte Treiben der oberen Zehntausend auf dieser Party in dem einsam gelegenem Anwesen. Dort lernt Manny die lebhafte Nellie LaRoy (Margot Robbie) kennen. Noch ist sie ein No-Name. Aber das ändert sich schnell. Mit ihrer exaltierten Art und ihrem Stofffetzen von Kleid lenkt sie die Blicke und die Aufmerksamkeit auf sich. Bis sie ein Angebot für eine Rolle in einem Stummfilm erhält. Und er begegnet Jack Conrad (Brad Pitt). Conrad ist ein großer Stummfilmstar mit noch größerem Alkoholkonsum. Frauen tanzen, spärlich bekleidet, orgiastisch zur treibenden Musik der selbstverständlich nur aus schwarzen Musikern bestehenden Jazzband. Zur Band gehört der Trompeter Sidney Palmer (Jovan Adepo), der später beim Film Geld verdient und bei den Dreharbeiten für einen Song ein sehr demütigendes Erlebnis hat. Die große Sensation der Party, die im Film eine gute halbe Stunde dauert, ist ein Elefant, den Manny zu der Party transportierte. Der Vierbeiner hat seinen großen Auftritt, als er in den Saal getrieben wird und alle Blicke auf sich lenkt, während am anderen Ende des Saales die Leiche eines Starlets aus dem Haus getragen wird.

Nach der Party fährt Manny den stockbesoffenen Conrad nach Hause. Dieser verschafft ihm anschließend einen Job und schon sind wir bei dem nächsten großen Set-Piece von Damien Chazelles „Babylon – Rausch der Ekstase“: dem Studiogelände von Kinoscope Pictures. Auf einem riesigen Feld finden parallel die Dreharbeiten für mehrere, vollkommen unterschiedliche Filme statt. Es ist ein einziges organisiertes Chaos. Lärm und Umgebungsgeräusche sind – es werden ja Stummfilme gedreht – kein Problem. Jedes Set hat seine eigene Band. Die größte Band, ein dreißigköpfiges Orchester, spielt für einen Monumentalfilm, bei dem die Statisten eine Schlacht nachstellen. Ein Statist wird dabei von einem Speer durchbohrt. Unfälle passieren halt.

Und so geht es weiter. Chazelle zeigt die Stummfilmjahre als einen einzigen Exzess, in dem ohne Folgen zu befürchten, alles erlaubt und getan wurde. So ist der Tod des Starlets bei der Eröffnungsparty, für die weitere Filmgeschichte unerheblich. Gleiches gilt für den Statisten bei dem Monumentalfilm. Oder all den anderen bizarren Geschichten von Partys und Dreharbeiten. Es geht um einen in einer Toilette fest steckenden Kopf, betrunkene Mutproben mit Schlangen in der Wüste und den für alle enervierenden Dreharbeiten für den Tonfilm. Denn während sie im Stummfilm munter vor sich hin improvisieren und lärmen konnten, müssen sie jetzt alle mucksmäuschenstill sein und Nellie muss ihren Text an präzise festgelegten Punkten in einer bestimmten Lautstärke aufsagen. Da ist das Stöhnen des Kameramanns über die tropische Hitze und den Sauerstoffmangel in seiner Kabine vernachlässigbar.

Babylon“ ist eine eine gute Stunde zu lang geratene Abfolge von zwischen 1926 und 1932 spielenden Anekdoten, die lose zusammengehalten werden durch das wiederholte Auftauchen bekannter Gesichter. Diese Figuren sind, und das fällt spätestens mit dem Beginn des Tonfilms auf, reine Platzhalter.

So berührt der Abstieg von Jake Conrad nicht weiter. Das gleiche gilt letztendlich für das Schicksal von Nellie und Manny. Er besucht 1952 im Epilog, zwanzig Jahre nach den Ereignissen von „Babylon“, wieder Hollywood.

Es gibt, nachdem während der Stummfilmzeit das Organisierte Verbrechen keine Rolle spielte, eine in den frühen Dreißigern spielende Episode um Spielschulden und den Besuch in der Kanalisation von Los Angeles in einer sich über mehrere Etagen erstreckenden Untergrund-Sex-Höhle. Die gesamte Episode wirkt wie ein Outtake aus einem Exploitation-Horrorfilm. Immerhin hat Tobey Maguire hier einen wahrhaft bizarren Auftritt als Gangster und Casinochef.

Der Film selbst ist wie das Blättern in Skandalblättern oder Skandalchroniken, wie Kenneth Angers höchst unterhaltsamer, nicht besonders faktensicherer „Hollywood Babylon“. Sie war 1959 das erste Werk dieser Art und die Blaupause für alle weiteren Skandalchroniken: etwas Klatsch über bekannte Schauspieler, warnende Geschichten über gefallene Starlets, Drogen, Sex, mehr oder weniger rätselhafte Todesfälle (zwischen dummen Zufällen und möglicherweise eiskalt geplanten Morden) und Fotos von Unfällen, verwüsteten Hotelzimmern und nackten Schönheiten.

Mehr ist Chazelles „Babylon“ auch nicht. Außer dass er behauptet, dass die Stummfilmzeit in jeder Beziehung viel besser als alles war, was danach kam.

Dabei wissen wir doch dank James Ellroy, dass es in den Vierzigern und Fünfzigern nicht besser war. Ich sage nur „L. A. Confidential“. Dank Peter Biskind und seinen seitenstarken Büchern über das Hollywoodkino der siebziger, achtziger und neunziger Jahre wissen wir, dass es später nicht schlechter wurde. Mit seinem 1969 spielendem „Once upon a Time in Hollywood“ (ebenfalls mit Margot Robbie und Brad Pitt) quetsche Quentin Tarantino sich dazwischen. Und die Coen-Brüder erzählen in ihrer Komödie „Hail, Caesar!“ von schwierigen Dreharbeiten in den Fünfzigern. Das mag, für alle, die sich nach Chazelles „Babylon“, weiter in mehr oder weniger erfundenen Hollywood-Skandalen suhlen wollen, an Tipps genügen.

Babylon – Rausch der Ekstase (Babylon, USA 2022)

Regie: Damien Chazelle

Drehbuch: Damien Chazelle

mit Brad Pitt, Margot Robbie, Diego Calva, Jean Smart, Jovan Adepo, Li Jun Li, P. J. Byrne, Lukas Haas, Olivia Hamilton, Tobey Maguire, Max Minghella, Rory Scovel, Katherine Waterston, Flea, Jeff Garlin, Eric Roberts, Ethan Suplee, Samara Weaving, Olivia Wilde, Joe Dallesandro, Marc Platt, Spike Jonze

Länge: 189 Minuten (vier Minuten kürzer als „Avatar: The Way of Water“)

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „Babylon“

Metacritic über „Babylon“

Rotten Tomatoes über „Babylon“

Wikipedia über „Babylon“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Damien Chazelles „Whiplash“ (Whiplash, USA 2014)

Meine Besprechung von Damien Chazelles „La La Land“ (La La Land, USA 2016)

Meine Besprechung von Damien Chazelle „Aufbruch zum Mond“ (First Man, USA 2018)


TV-Tipp für den 19. Januar: True Grit

Januar 18, 2023

Kein „Free Fire“ (Servus TV, 22.05 Uhr) für die „Atomic Blonde“ (Vox, 22.00 Uhr), sondern

ZDFneo, 21.35

True Grit (True Grit, USA 2010)

Regie: Joel Coen, Ethan Coen

Drehbuch: Joel Coen, Ethan Coen

LV: Charles Portis: True Grit, 1968 (Die mutige Mattie; True Grit)

Die vierzehnjährige Mattie Ross will den Mörder ihres Vaters, den Feigling Tom Chaney, finden. Für die Jagd engagiert sie den versoffenen, aber furchtlosen Marschall Rooster Cogburn.

Ein zukünftiger Western-Klassiker

mit Jeff Bridges, Hailee Steinfeld, Matt Damon, Josh Brolin, Barry Pepper

Wiederholung: Freitag, 20. Januar, 01.25 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Wikipedia über Charles Portis (deutsch, englisch) und „True Grit

New York Times über Charles Portis (19. Dezember 2010)

Metacritic über “True Grit”

Rotten Tomatoes über “True Grit”

Wikipedia über „True Grit“ (Coen-Version) (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Charles Portis’ Roman „True Grit/Die mutige Mattie“ (True Grit, 1968)

Meine Besprechung von Bill Green/Ben Peskoe/Will Russell/Scott Shuffitts „Ich bin ein Lebowski, du bist ein Lebowski – Die ganze Welt des Big Lebowski“ (I’m a Lebowski, you’re a Lebowski, 2007)

Meine Besprechung des Coen-Films „Blood Simple – Director’s Cut“ (Blood Simple, USA 1984/2000)

Meine Besprechung von Michael Hoffmans “Gambit – Der Masterplan” (Gambit, USA 2012 – nach einem Drehbuch von Joel und Ethan Coen)

Meine Besprechung des Coen-Films “Inside Llewyn Davis” (Inside Llewyn Davis, USA/Frankreich  2013)

Meine Besprechung des Coen-Films „Hail, Caesar!“ (Hail, Caesar!, USA/Großbritannien 2016)

Meine Besprechung von Joel Coens „Macbeth“ (The Tragedy of Macbeth, USA 2021)

Die Coen-Brüder in der Kriminalakte


„Wir haben nicht genug Leichen.“ – Der Science-Fiction-Rätselthriller „Fern vom Licht des Himmels“

Januar 18, 2023

Hier spricht Captain Michelle ‚Shell‘ Campion vom Raumschiff Ragtime. Ich habe hier einen Code 4717, wiederhole: 4717. Kontamination an Bord, mögliche Ansteckung. Passagiere befinden sich noch im Ragtime-Traumzustand. Schicken Sie keine Fähren für die Passagiere, bevor sie von mir hören. Campion Ende.“ Das ist der erste Funkspruch, den Shell nach einem zehnjährigem Tiefschlaf losschickt. In der Zeit wurde die Ragtime auf ihrem Weg von der Erde zu dem Kolonieplaneten Bloodroot von einer Künstlichen Intelligenz gelenkt. An Bord befinden sich, im Tiefschlaf, tausend Siedler.

4717 ist der Code für mehrere vorzeitige Todesfälle. Insgesamt sind 31 Passagiere tot. Shell hat sie zerstückelt in der Entsorgungsanlage des Schiffes gefunden. Die Künstliche Intelligenz, die das Schiff fliegt und die aufpassen sollte, dass nichts passiert, ist ausgefallen. Informationen über das, was während Shells Tiefschlaf geschah, sind nicht verfügbar. Obwohl alles, was auf dem Schiff geschieht, aufgezeichnet wird.

Um herauszufinden, wie es zu diesen Todesfällen kommen konnte, wird der Ermittler Rasheed Fin von Bloodroot zur Ragtime geschickt.

Er beginnt seine Ermittlungen mit dem Zusammensetzen der Leichenteile. Dabei entdeckt er, dass ungefähr zweieinhalb Menschen fehlen.

Kurz darauf taucht, entgegen aller Wahrscheinlichkeit und ohne dass die das Schiff überwachende KI sie davor warnte, ein Wolf auf dem Raumschiff auf.

Das ist nicht das erste Mal und nicht das letzte Mal, dass die KI Fins Arbeit behindert und sie möglicherweise umbringen will.

Bekannt wurde Tade Thompson bei Science-Fiction-Fan mit seiner Wormwood-Trilogie (manchmal auch „Rosewater“-Trilogie genannt). Mit „Fern vom Licht des Himmels“ legt er einen Einzelroman vor. Im Gegensatz zu seinen vorherigen Romanen, die auf der Erde spielen, spielt diese Geschichte im Weltraum in einem Raumschiff, das sich in der Nähe eines weit, weit entfernten Planeten befindet. Während der Ermittlungen von Fin zeichnet Thompson eine reichhaltige Welt, über die hier nicht mehr verraten werden soll. Das würde nämlich auch allzu deutliche Hinweise auf die Lösung des Falles geben.

Zum klassischen Ermitteln kommt Fin und sein nicht-menschlicher Partner Salvo, ein Lamber, kaum. Denn immer wieder durchkreuzen lebensbedrohende Gefahren seine Ermittlungen. Sie sind auch für Shell, den später hinzu gekommenen Lawrence Biz, der früher mit Shells Vater den Weltraum erkundete, und ihre nicht-humanoiden Begleiter lebensbedrohlich.

Insofern ist „Fern vom Licht des Himmels“ formal zwar ein Locked-Room-Mystery im Weltraum, aber kein Rätselkrimi, in dem der Ermittler geduldig die Verdächtigen befragt und am Ende den Mörder präsentiert. Diese Verdächtigen gibt es auf dem Schiff nicht. Aber irgendjemand hat die Master-KI manipuliert. Wie und warum ist unklar. Ebenso ob dieses Wesen (es könnte ja auch ein Alien oder eine KI sein) noch an Bord ist.

Als Thriller mit überraschenden Wendungen und einer wunderschön skizzierten fremden Welt unterhält „Fern vom Licht des Himmels“ prächtig.

Mit Autoren wie Tade Thompson habe ich keine Angst um die Zukunft des Science-Fiction-Genres.

Tade Thompson: Fern vom Licht des Himmels

(übersetzt von Jakob Schmidt)

Golkonda, 2022

384 Seiten

20 Euro

Originalausgabe

Far from the Light of Heaven

Orbit/Little, Brown Book Group, London, 2021

Mehr von Tade Thompson

Ebenfalls bei Golkonda sind bereits die ersten beiden Bände von Tade Thompsons hochgelobter und, unter anderem, mit dem Arthur C. Clarke Award ausgezeichneter Wormwood-Trilogie erschienen. In den in Nigeria in der Stadt Rosewater spielenden Science-Fiction-Romanen „Rosewater“ und „Rosewater: Der Aufstand“ geht es um die Begegnung der Menschheit mit Außerirdischen, die für die Menschheit immer bedrohlicher wird.

Der abschließende dritte Band „Rosewater: Die Erlösung“ soll im Herbst, wahrscheinlich im Oktober, erscheinen.

Tade Thompson: Rosewater

(übersetzt von Jakob Schmidt)

Golkonda, 2020

440 Seiten

20 Euro

Tade Thompson: Rosewater: Der Aufstand

(übersetzt von Jakob Schmidt)

Golkonda, 2022

424 Seiten

22 Euro

Hinweise

Bookmarks über „Fern vom Licht des Himmels“

Perlentaucher über „Fern vom Licht des Himmels“

Golkonda über Tade Thompson

Wikipedia über Tade Thompson


TV-Tipp für den 18. Januar: Die Erscheinung

Januar 17, 2023

Arte, 20.15

Die Erscheinung (L’Apparition, Frankreich 2018)

Regie: Xavier Giannoli

Drehbuch: Xavier Giannoli, Jacques Fieschi (Co-Autor), Marcia Romano (Co-Autor)

Eine 18-jährige Novizin behauptet, sie habe die Jungfrau Maria gesehen. Schnell wird das französische Dorf, in dem sie die Erscheinung hatte, zu einem Wallfahrtsort. Der Vatikan setzt eine Kommission ein, die prüfen soll, ob es die Marien-Erscheinung wirklich gab. Zu ihr gehört der renommierte Kriegsjournalist Jacques Mayano (Vincent Lindon).

TV-Premiere. Spannende, mit deutlich über zwei Stunden aber auch etwas lang geratene Wahrheitssuche.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Vincent Lindon, Galatéa Bellugi, Patrick d’Assumcao, Anatole Taubman, Elina Löwensohn, Claude Lévèque, Gérard Dessalles, Bruno Georis

Wiederholung: Dienstag, 24. Januar, 14.20 Uhr

Hinweise

Moviepilot über „Die Erscheinung“

AlloCiné über „Die Erscheinung“

Metacritic über „Die Erscheinung“

Rotten Tomatoes über „Die Erscheinung“

Wikipedia über „Die Erscheinung“ (deutsch, englisch, französisch)

Meine Besprechung von Xavier Giannolis „Die Erscheinung“ (L’Apparition, Frankreich 2018)

Meine Besprechung von Xavier Giannolis „Verlorene Illusionen“ (Illusions perdues, Frankreich 2021)


Cover der Woche

Januar 17, 2023

Am 26. Januar startet „Petrov’s Flu – Petrow hat Fieber“, Kirill Serebrennikovs Verfilmung von Alexei Salnikovs Roman, im Kino. Der Gripperoman (um nicht zu sagen halluzinierender Fiebertraum des galoppierenden Wahnsinns) ist vor einigen Tagen bei Suhrkamp erschienen – und kann vor oder nach dem Film gelesen werden.

Der Filmtrailer:


TV-Tipp für den 17. Januar: Harold und Maude

Januar 16, 2023

HR, 00.00

Harold und Maude (Harold and Maude, USA 1971)

Regie: Hal Ashby

Drehbuch: Colin Higgins

Harold ist 19 Jahr alt und hat keine Lust zu leben. Da trifft er bei einer Beerdigung die 79-jährige Maude, die immer noch ein fröhlich Regeln missachtendes Energiebündel ist. Harold verliebt sich in Maude.

Immer wieder gern gesehener Kultfilm!

Mit der Musik von Cat Stevens.

Mit Bud Cort, Ruth Gordon, Vivian Pickles, Cyril Cusack, Charles Tyner, Ellen Geer

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Harold und Maude“

Wikipedia über „Harold und Maude“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Hal Ashbys Lawrence-Block-Verfilmung „8 Millionen Wege zu sterben“ (8 Million Ways to die, USA 1986)

Meine Besprechung von Colin Higgins‘ „Harold und Maude“ (Harold and Maude, 1971)

Ein gelungener Fan-Trailer


TV-Tipp für den 16. Januar: Das Leben ist eine Baustelle

Januar 15, 2023

https://www.youtube.com/watch?v=taakMexI9Yk

One, 20.15

Das Leben ist eine Baustelle (Deutschland 1996)

Regie: Wolfgang Becker

Drehbuch: Wolfgang Becker, Tom Tykwer

Einen großen Plan vom Rest seines Lebens hat niemand von Wolfgang Beckers jungen und überaus sympathischen Protagonisten. Denn das Leben ist eine Baustelle und immer passiert irgendetwas. Zum Beispiel Jans folgenreiche Begegnung mit der Demonstrantin Vera, die gerade vor zwei Zivilpolizisten wegrennt. Danach ist er seinen Job los und schwer verliebt in Vera, die er später zufällig wieder trifft

Wunderschöne Tragikomödie, der Berlin zum unperfekten Sehnsuchtsort machte (Es muss ja nicht immer Seattle, New York, London oder Paris sein.), zum Kultfilm wurde und zuletzt 2014 im Fernsehen lief.

Wolfgang Becker sagte danach „Good bye, Lenin!“ (Uh, wann lief der zuletzt?), Tom Tykwer ließ Lola durch Berlin rennen und X Filme Creative Pool wurde schnell zu der angesagten deutschen Produktionsgesellschaft.

mit Jürgen Vogel, Christiane Paul, Ricky Tomlinson, Christiana Papamichou, Rebecca Hessing, Armin Rohde, Martina Gedeck, Meret Becker, Andrea Sawatzki

Wiederholung: Donnerstag, 19. Januar, 22.50 Uhr

Hinweise

Filmportal über „Das Leben ist eine Baustelle“

Wikipedia über „Das Leben ist eine Baustelle“

Meine Besprechung von Wolfgang Beckers Daniel-Kehlmann-Verfilmung „Ich und Kaminski“ (Deutschland/Belgien 2015)


Neu im Kino/Filmkritik: „Acht Berge“ und die Freundschaft zwischen einem Stadt- und einem Landjungen

Januar 15, 2023

Pietro und Bruno lernen sich 1984 kennen. Damals war Pietro ein elfjähriger Stadtjunge, der mit seinen Eltern den Sommer in den italienischen Alpen im Aostatal in einem kleinen Dorf verbrachte. Das war damals eine von der Welt vergessenene Gegend, in der noch weitgehend wie vor Jahrhunderten gelebt und gearbeitet wurde. In den vergangenen Jahren verließen die meisten Dorfbewohner das Dorf. Bruno ist ein wenige Monate älterer einheimischer Junge, der sich über den neuen Spielkameraden freut. Denn sie sind in der Gegend die beiden einzigen Kinder.

The Broken Circle“-Regisseur Felix van Groeningen und seine Lebensgefährtin Charlotte Vandermeersch, die mit ihm das Drehbuch schrieb und erstmals Regie führte, inszenierten ihr im unüblichen 4:3-Format gedrehtes Alpendrama „Acht Berge“ nach dem Roman von Paolo Cognetti. Van Groeningen und Vandermeersch veränderten die Struktur des Romans – Cognetti springt zwischen den Zeiten, van Groeningen und Vandermeersch erzählen chronologisch – und schildern die sich über Jahrzehnte bis fast in die Gegenwart erstreckende Freundschaft zwischen Pietro und Bruno. Aus Kindern werden junge Männer und dann Erwachsene. Sie treffen sich immer wieder und sehen sich auch immer wieder über mehrere Jahre nicht. Bruno bleibt in den Bergen. Pietro erkundet die Welt und arbeitet auch im Himalaya.

Das folgt keiner klassischen Drehbuchdramaturgie, sondern dem langen, ruhigen Fluss des Lebens. Van Groeningen und Vandermeersch erzählen die Geschichte der Freundschaft zwischen den beiden Jungs strikt chronologisch. Sie erzählen episodisch und elliptisch. Auf Erklärungen und dramatische Zuspitzungen verzichten sie. Daher wird der immerhin gut zweieinhalbstündige Film mit zunehmender Laufzeit auch etwas länglich. Das Ende düfte, angesichts von Felix van Groeningens bisherigem Werk niemand überraschen.

So ist „Acht Berge“ durchaus gelungen in der Zeichnung seiner Figuren, der Schilderung verschiedener Lebensentwürfe und einer Freundschaft, die anscheinend durch nichts, jedenfalls nichts profan-weltliches, zerstört werden kann. Aber, wie viele andere aktuelle Filme, die einfach nur chronologisch und mit Zeitsprüngen ihre Geschichte erzählen, will sich letztendlich keine überbordende Beigesterung einstellen. Die Zutaten sind vorhanden, aber die Anordnung ist zu beliebig.

Acht Berge (Le otto montagne, Italien/Belgien/Frankreich 2022)

Regie: Felix van Groeningen, Charlotte Vandermeersch

Drehbuch: Felix van Groeningen, Charlotte Vandermeersch

LV: Paolo Cognetti: Le otto montagne, 2016 (Acht Berge)

mit Luca Marinelli, Alessandro Borghi, Filippo Timi, Elena Lietti, Cristiano Sassella, Lupo Barbiero, Andrea Palma, Francesco Palombelli, Elisabetta Mazzullo

Länge: 148 Minuten

FSK: ab 6 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „Acht Berge“

Metacritic über „Acht Berge“

Rotten Tomatoes über „Acht Berge“

Wikipedia über „Acht Berge“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Felix van Groeningens „The Broken Circle“ (The Broken Circle Breakdown, Belgien/Niederlande 2012)

Meine Besprechung von Felix van Groeningens „Café Belgica (Belgica, Belgien/Frankreich/Niederlande 2016)

Meine Besprechung von Felix van Groeningens „Beautiful Boy“ (Beautiful Boy, USA 2018)


TV-Tipp für den 15. Januar: Smog

Januar 14, 2023

https://www.youtube.com/watch?v=-R2lj6bLzBM

Tagesschau 24, 20.15

Smog (Deutschland 1972)

Regie: Wolfgang Petersen

Drehbuch: Wolfgang Menge

Nah an der damaligen Realität entlang inszeniertes TV-Dokudrama über eine Inversionswetterlage, die im Ruhrgebiet zu dem titelgebendem Smog führt. Wolfgang Petersen und Wolfgang Menge schildern eindrucksvoll die Auswirkungen des Smogs auf die dort lebenden Menschen und was die Regierung dagegen tut. Damals war der Film ein veritabler Skandal und Tagesgespräch. Heute ist er immer noch sehenswert.

‚Smog‘ ist sicher eine der besten Produktionen der deutschen Fernsehgeschichte.“ (Ronald M. Hahn/Volker Jansen: Lexikon des Science-Fiction-Films, 1983)

mit Wolfgang Grönebaum, Marie-Luise Marjan, Heinz Schacht, Hans Schulze, Doris Gallart

Wiederholung: Montag, 16. Januar, 01.22 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Wikipedia über „Smog“

Meine Besprechung von Wolfgang Petersens „Die Konsequenz“ (Deutschland 1977)


TV-Tipp für den 14. Januar: Ein einfacher Plan

Januar 13, 2023

RTL Zwei, 20.15

Ein einfacher Plan (A simple plan, USA 1998)

Regie: Sam Raimi

Drehbuch: Scott B. Smith

LV: Scott B. Smith: A simple plan, 1993 (Ein ganz einfacher Plan, Ein einfacher Plan)

Im verschneiten Minnesota finden drei Freunde in einem abgestürzten Flugzeug einen Koffer mit vier Millionen Dollar. Sie wollen das Geld behalten, aber Eifersucht, Paranoia und Dummheit führen zu einem anderen Ergebnis.

Temporeiche, schwarze Komödie, die natürlich an „Fargo“ erinnert, aber über eigene Qualitäten verfügt und von Raimi erstaunlich unblutig und psychologisch glaubwürdig inszeniert wurde. Denn damals war Raimi in erster Linie als der „Tanz der Teufel“-Macher bekannt, heute ist er selbstverständlich der Mann, der Spiderman inszenierte.

Mit Bill Paxton, Bridget Fonda, Billy Bob Thornton, Jack Walsh

Wiederholung: Sonntag, 15. Januar, 03.20 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Ein einfacher Plan“

Wikipedia über „Ein einfacher Plan“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Scott Smiths „Dickicht“ (The Ruins, 2006)

Meine Besprechung von Sam Raimis „Armee der Finsternis (Tanz der Teufel III)“ (Army of Darkness – Evil Dead 3, USA 1992)

Meine Besprechung von Sam Raimis „Die fantastische Welt von Oz“ (Oz, the Great and Powerful, USA 2013)

Meine Besprechung von Sam Raimis „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ (Doctor Strange in the Multiverse of Madness, USA 2022)


Neu im Kino/Filmkritik: Polizeibericht: Mord „In der Nacht des 12.“

Januar 13, 2023

https://www.youtube.com/watch?v=dYW9fqo4zoM

Dominik Moll („Lemming“, „Die Verschwundene“) beginnt seinen neuen Film mit einer Warnung, die ich noch verschärfen möchte. Moll sagt, er schildere in „In der Nacht des 12.“ einen Mordfall, den die Polizei nicht aufklärt. Er verschweigt allerdings, was mich nicht besonders störte, dass auch wir Zuschauer am Ende den Täter nicht kennen. Damit ähnelt sein Kriminalfilm David Finchers „Zodiac“. Fincher erzählt die wahre und vor allem in den USA allgemein bekannte Geschichte der Jagd nach dem Zodiac-Killer, die nie zu einer Verhaftung führte.

Molls Film beginnt am 12. Oktober 2016. In der Nacht wird in Saint-Jean-de-Maurienne eine junge Frau auf dem Heimweg von einer Feier mit Benzin übergossen und angesteckt. Yohan und sein Team werden von Grenoble in den Ort in den französischen Alpen geschickt. Sie sollen den Fall lösen.

Moll schildert in seinem spannendem Polizeifilm peinlich genau die Ermittlungen ablaufen. Die Befragungen der Eltern, Freundinnen und der vielen Männern, mit denen die Ermordete befreundet war (und Sex hatte), die daraus entstehenden Verdachtsmomente, die Gespräche der Ermittler untereinander über den Fall und, immer wieder, das Erstellen der Protokolle stehen im Mittelpunkt des Films. Es ist unglamouröse Routine. Dazu gehört auch der tägliche Kampf mit Budgetbeschränkungen und streikenden Kopierern. Einige, wenige Einblicke in das Privatleben der Polizisten und wie sie mit dem Fall versuchen umzugehen, runden das Bild ab. Aber weitgehend bleibt Moll bei der nüchternen Schilderung der Ermittlungen – und wir Zuschauer fragen uns selbstverständlich von der ersten Minute an, wer der Täter sein könnte und, noch mehr, wo die Polizei Fehler machte, die eine Aufklärung verhindern.

In der Nacht des 12.“ ist ein gerade wegen seiner Herangehensweise spannender und ungewöhnlicher Krimi. Die Spannung entsteht aus dem präzisen und nüchternen Einblick in die alltägliche Polizeiarbeit.

In der Nacht des 12. (La nuit du 12, Frankreich/Belgien 2022)

Regie: Dominik Moll

Drehbuch Gilles Marchand, Dominik Moll

LV: Pauline Guéna: 18.3: Une année à la PJ, 2021 (Sachbuch; eigentlich keine Verfilmung, sondern eher „lose inspiriert von einem in der Reportage geschildertem Mord“)

mit Bastien Bouillon, Bouli Lanners, Pauline Serieys, Théo Cholbi, Johann Dionnet, Thibaut Evrard, Anouk Grinberg

Länge: 114 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

AlloCiné über „In der Nacht des 12.“

Moviepilot über „In der Nacht des 12.“

Rotten Tomaotes über „In der Nacht des 12.“

Wikipedia über „In der Nacht des 12.“ (deutsch, englisch, französisch)

Meine Besprechung von Dominik Molls „Die Verschwundene“ (Seules les bêtes, Frankreich/Deutschland 2019)


Neu im Kino/Filmkritik: Ziemlich beste Freundin „M3GAN“

Januar 13, 2023

Bei einem Autounfall sterben die Eltern der zehnjährigen Cady. Danach wird Gemma Cadys Vormund. Gemma hat wenig bis keine Ahnung von Kindern. Sie ist Single und hat auch kein Interesse an einem Partner. Viel lieber versinkt sie in ihrer Arbeit. Bei dem Spielzeugkonzern Funki’s Purrpetual Pet’s arbeitet sie als Robotik-Expertin. Entsprechend wenig Zeit und Nerven hat sie für ihre Nichte, die sie nur aus Pflichtgefühl bei sich aufnimmt. Schließlich starb ihre Schwester bei dem Unfall und jetzt ist sie Cadys nächste Verwandte.

Um ihren Erziehungspflichten nachzukommen und weil die ersten gemeinsam verbrachten Tage katastrophal verliefen, programmiert Gemma einen Hightech-Roboter, der wie eine Puppe aussieht, als beste Freundin von Cady. M3GAN, so ihr Produktname, wird auch schnell die beste Freundin von Cady. Und, entsprechend ihrer Programmierung, beschützt sie Cady gegen Bedrohungen. Das kann in der Vorstadtsiedlung, in der sie wohnen, die biestige Nachbarin und ihr kläffender Hund sein. Das kann bei einer Freizeit mit gleichaltriger Rüpel sein.

Die Idee für „M3GAN“ entstand, als James Wan, dem wir auch die „Insidious“- und „Conjuring“-Filme verdanken, sich mit einigen Kollegen unterhielt und sie bemerkten, dass es mehr Filme mit Killerpuppen geben sollte. So seien die Puppen in Wans bisherigen Filmen immer von Dämonen bessessen gewesen und hätten nicht aus eigenem Antrieb getötet. Dieses Gespräch führte letztendlich zu einer Story-Idee von James Wan und Akela Cooper und einem Drehbuch von Akela Cooper. Zu ihren Arbeiten gehören „Malignant“ (von Wan inszeniert) und „The Nun 2“ (von Wan produziert; soll im September 2023 anlaufen). Gerard Johnstone („Housebound“) wurde als Regisseur für diesen gradlinigen SF-Horrorthriller engagiert.

Die Story ist gut konstruiert, aber auch vorhersehbar. Denn dass M3GAN zur tödlichen Bedrohung für ihr Umfeld wird, überrascht niemand. Auch wenn es ziemlich lang dauert, bis die Killerpuppe zum ersten Mal eine Bedrohung für Cady eliminiert. Das geschieht eher unblutig. Der Grund dafür ist nicht die alte Filmweisheit, dass kein Regisseur die Vorstellungskraft seines Publikums unterschätzen sollte, sondern das in den USA angestrebte und erhaltene PG-13-Rating.

Als schwarzhumoriger Shocker mit zu vorhersehbarem Ende und milden satirischen Spitzen gegen multinationale Konzerne ist „M3GAN“ gelungen. Dafür ist Komiker Ronny Chieng („The Daily Show“), der den Firmenchef von Funkis spielt, zuständig. Auch M3GAN, gespielt von Amie Donald und im Original gesprochen von Jenna Davis, verbreitet als sich teils ungelenk, teils der Schwerkraft trotzend bewegt und mit unbewegtem Gesicht teils altklug, teils bedrohlich spricht, sorgt für etwas Komik. Schließlich ist sie eine unberechenbare Mischung aus Kinderpuppe, bester Freundin, Gouvernante und Killermaschine.

Allerdings machen Gerard Johnstone und Akela Cooper erstaunlich wenig aus der Geschichte.

Denn „M3GAN“ hätte mühelos auch eine Satire auf das US-Vorstadtleben und eine Abhandlung über die Gefahren von Künstliche Intelligenz werden können. Die Macher begnügen sich mit einem gradlinigem Horrorfilm, in dem eine KI ihre Programmierung zu umfassend interpretiert.

In den USA, wo „M3GAN“ vor einer Woche startete, spielte der Film über 30 Millionen US-Dollar ein, eroberte den zweiten Platz der Kinocharts (hinter diesem Film von James Cameron) und die Herzen der Horrorfilmfans, die sich selbstverständlich auf mindestens eine Fortsetzung freuen können.

M3GAN (M3GAN, USA 2022)

Regie: Gerard Johnstone

Drehbuch: Akela Cooper (nach einer Geschichte von Akela Cooper und James Wan)

mit Allison Williams, Violet McGraw, Amie Donald, Ronny Chieng

Länge: 102 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „M3GAN“

Metacritic über „M3GAN“

Rotten Tomatoes über „M3GAN“

Wikipedia über „M3GAN“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 13. Januar: Inglourious Basterds

Januar 12, 2023

Vox, 22.15

Inglourious Basterds (Inglourious Basterds, USA/Deutschland 2009)

Regie: Quentin Tarantino [Regie „Nation’s Pride“: Eli Roth]

Drehbuch: Quentin Tarantino (deutsche Dialoge: Tom Tykwer; französische Dialoge: Nicholas Richard)

Frankreich, 1944: Aldo Raine und seine Spezialeinheit sind zum Nazi-Skalpieren nach Europa gekommen. Die Jüdin Shosanna will den SS-Mann Hans Landa (Oscar für Christoph Waltz), der ihre Familie umbrachte, töten. In Paris, in einem Kino, treffen sie sich.

Ein feiner Kriegsfilm, den man unbedingt in der Originalfassung, in der meisterlich zwischen den verschiedenen Sprachen gewechselt wird, ansehen sollte. Außerdem wird auch im Original die meiste Zeit deutsch gesprochen.

Wahrscheinlich wird die deutsche Synchronisation gezeigt.

mit Brad Pitt, Mélanie Laurent, Eli Roth, Christoph Waltz, Michael Fassbender, Diane Kruger, Daniel Brühl, Til Schweiger, Gedeon Burkhard, Jacky Ido, B. J. Novak, Omar Doom, August Diehl, Sylvester Groth, Martin Wuttke, Mike Myers, Julie Dreyfus, Mike Myers, Rod Taylor, Sönke Möhring, Ken Duken, Christian Berkel, Ludger Pistor, Jana Pallaske, Bo Svenson, Enzo G. Castellari (als er selbst), Samuel L. Jackson (Erzähler in der Originalversion)

Hinweise

Moviepilot über „Inglourious Basterds“

Metacritic über „Inglourious Basterds“

Rotten Tomatoes über „Inglourious Basterds“

Wikipedia über „Inglourious Basterds“ (deutsch, englisch)

Collider: Interviews zum Film mit Christoph Waltz, Eli Roth, Samm Levine, B. J. Novak, Diane Kruger und Melanie Laurent

YouTube: Cannes-Pressekonferenz “Inglourious Basterds” (Teil 1, Teil 2)

The Quentin Tarantino Archives (Fanseite)

Everthing Tarantino (dito)

Q-Tarantino.de (noch eine Fanseite)

Meine Besprechung von Georg Seeßlens „Quentin Tarantino gegen die Nazis – Alles über ‘Inglourious Basterds’“ (Kleine Schriften zum Film: 1, 2009)

Meine Besprechung von Quentin Tarantinos „Django Unchained“ (Django Unchained, USA 2012)

Kriminalakte über Quentin Tarantino und „Django Unchained“ (Bilder,Pressekonferenz und Comic)

Meine Bespechung von Quentin Tarantinos „The Hateful 8“ (The Hateful Eight, USA 2015)

Meine Besprechung von Quentin Tarantinos „Once upon a Time in…Hollywood“ (Once upon a Time in…Hollywood, USA 2019)

 Quentin Tarantino in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 12. Januar: Liebe und Intrigen

Januar 11, 2023

Servus TV, 22.40

Liebe und Intrigen (Crime d’amour, Frankreich 2010)

Regie: Alain Corneau

Drehbuch: Alain Corneau, Nathalie Carter

Christine (Kristin Scott Thomas) ist die Managerin der französischen Abteilung eines US-Konzerns, die kurz vor einer Beförderung in die USA steht und die ihre Untergebenen schamlos manipuliert. Auch die sie bewundernde Isabelle (Ludivine Sagnier), die irgendwann auch anerkannt werden möchte. Es beginnt ein tödlicher Zickenkrieg voller Wendungen und Überraschungen.

„Love Crime“ ist ein edler französischer Noir. Ein elegant inszenierter Kriminalfilm, der fest in der Tradition des französischen Kriminalfilms steht und seine Vorbilder in den Filmen der sechziger und siebziger Jahre hat, in denen man niemals sicher sein konnte, welche Gerechtigkeit, falls überhaupt, am Ende siegt.

Das Sahnehäubchen ist die Musik von Pharoah Sanders.

mit Ludivine Sagnier, Kristin Scott Thomas, Patrick Mille, Guillaume Marquet, Gérald Laroche, Julien Rochefort, Olivier Rabourdin

auch bekannt als „Love Crime“ (DVD-Titel)

Hinweise

AlloCine über „Love Crime“

Rotten Tomatoes über „Love Crime“

Wikipedia über „Love Crime“ (englisch, französisch)

Meine Besprechung von Alain Corneaus „Wahl der Waffen“ (Le choix des armes, Frankreich 1981)

Meine Besprechung von Alain Corneaus „Love Crime“ (Crime d’amour, Frankreich 2010)

Mein Nachruf auf Alain Corneau

Alain Corneau in der Kriminalakte


Die Golden-Globe-Gewinner 2023

Januar 11, 2023

Wer hat dieses Jahr die Golden Globes gewonnen? Nun, hier ist die vollständige Liste der von der Hollywood Foreign Press Association (HFPA) vor wenigen Stunden verliehenen Preise (mit allen Nominierten und einigen meiner Anmerkungen, die ich schrieb, als ich die Nominierungsliste postete)

BEST MOTION PICTURE – DRAMA

AVATAR: THE WAY OF WATER (Walt Disney Studios Motion Pictures)

ELVIS (Warner Bros)

GEWINNER (und mein Tipp): THE FABELMANS (Universal Pictures) (Deutscher Kinostart: 9. März, nach der Berlinale-Premiere)

TÁR (Focus Features)

TOP GUN: MAVERICK (Paramount Pictures)

(weil ich schon alle Filme kenne: Steven Spielbergs „The Fabelmans“, eine Quasi-Biopic über seine Kindheit und Jugend, dürfte den Preis erhalten.)

BEST MOTION PICTURE – MUSICAL OR COMEDY

BABYLON (Paramount Pictures)

GEWINNER (und mein Tipp): THE BANSHEES OF INISHERIN (Searchlight Pictures)

EVERYTHING EVERYWHERE ALL AT ONCE (A24)

GLASS ONION: A KNIVES OUT MYSTERY (Netflix)

TRIANGLE OF SADNESS (Neon)

(hier kenne ich nicht alle Filme. Erstaunlicherweise sind sie dieses Mal sogar wirklich „Komödien“. Trotzdem geht mein Votum an Martin McDonaghs Schwarze Komödie „The Banshees of Inisherin“.)

BEST MOTION PICTURE – ANIMATED

GEWINNER: GUILLERMO DEL TORO’S PINOCCHIO (Netflix)

INU-OH (GKIDS)

MARCEL THE SHELL WITH SHOES ON (A24)

PUSS IN BOOTS: THE LAST WISH (Universal Pictures)

TURNING RED (Walt Disney Studios Motion Pictures)

BEST MOTION PICTURE – NON-ENGLISH LANGUAGE (FORMERLY FOREIGN LANGUAGE)

ALL QUIET ON THE WESTERN FRONT (GERMANY) (Netflix)

GEWINNER: ARGENTINA, 1985 (ARGENTINA) (Amazon Prime Video)

CLOSE (BELGIUM / FRANCE / NETHERLANDS) (A24)

DECISION TO LEAVE (SOUTH KOREA) (MUBI)

RRR (INDIA) (Variance Films)

(allein weil „RRR“ derzeit ein weltweites Phänomen ist, dürfte er den Preis erhalten.)

BEST PERFORMANCE BY AN ACTRESS IN A MOTION PICTURE – DRAMA

GEWINNER: CATE BLANCHETT (TÁR)

OLIVIA COLMAN (EMPIRE OF LIGHT)

VIOLA DAVIS (THE WOMAN KING)

ANA DE ARMAS (BLONDE)

MICHELLE WILLIAMS (THE FABELMANS)

BEST PERFORMANCE BY AN ACTOR IN A MOTION PICTURE – DRAMA

GEWINNER: AUSTIN BUTLER (ELVIS)

BRENDAN FRASER (THE WHALE)

HUGH JACKMAN (THE SON)

BILL NIGHY (LIVING)

JEREMY POPE (THE INSPECTION)

BEST PERFORMANCE BY AN ACTRESS IN A MOTION PICTURE – MUSICAL OR COMEDY

LESLEY MANVILLE (MRS. HARRIS GOES TO PARIS)

MARGOT ROBBIE (BABYLON)

ANYA TAYLOR-JOY (THE MENU)

EMMA THOMPSON (GOOD LUCK TO YOU, LEO GRANDE)

GEWINNER: MICHELLE YEOH (EVERYTHING EVERYWHERE ALL AT ONCE)

BEST PERFORMANCE BY AN ACTOR IN A MOTION PICTURE – MUSICAL OR COMEDY

DIEGO CALVA (BABYLON)

DANIEL CRAIG (GLASS ONION: A KNIVES OUT MYSTERY)

ADAM DRIVER (WHITE NOISE)

GEWINNER: COLIN FARRELL (THE BANSHEES OF INISHERIN)

RALPH FIENNES (THE MENU)

BEST PERFORMANCE BY AN ACTRESS IN A SUPPORTING ROLE IN ANY MOTION PICTURE

GEWINNER: ANGELA BASSETT (BLACK PANTHER: WAKANDA FOREVER)

KERRY CONDON (THE BANSHEES OF INISHERIN)

JAMIE LEE CURTIS (EVERYTHING EVERYWHERE ALL AT ONCE)

DOLLY DE LEON (TRIANGLE OF SADNESS)

CAREY MULLIGAN (SHE SAID)

BEST PERFORMANCE BY AN ACTOR IN A SUPPORTING ROLE IN ANY MOTION PICTURE

BRENDAN GLEESON (THE BANSHEES OF INISHERIN)

BARRY KEOGHAN (THE BANSHEES OF INISHERIN)

BRAD PITT (BABYLON)

GEWINNER: KE HUY QUAN (EVERYTHING EVERYWHERE ALL AT ONCE)

EDDIE REDMAYNE (THE GOOD NURSE)

BEST DIRECTOR – MOTION PICTURE

JAMES CAMERON (AVATAR: THE WAY OF WATER)

DANIEL KWAN, DANIEL SCHEINERT (EVERYTHING EVERYWHERE ALL AT ONCE)

BAZ LUHRMANN (ELVIS)

MARTIN MCDONAGH (THE BANSHEES OF INISHERIN)

GEWINNER (und mein Tipp) STEVEN SPIELBERG (THE FABELMANS)

(Uhuh, Steven Spielberg?)

BEST SCREENPLAY – MOTION PICTURE

TODD FIELD (TÁR)

DANIEL KWAN, DANIEL SCHEINERT (EVERYTHING EVERYWHERE ALL AT ONCE)

GEWINNER (na gut, mein halber Tipp): MARTIN MCDONAGH (THE BANSHEES OF INISHERIN)

SARAH POLLEY (WOMEN TALKING)

STEVEN SPIELBERG, TONY KUSHNER (THE FABELMANS)

(Auch ohne „Women talking“ zu kennen, könnte Spielberg hier wieder gewinnen. Auch wenn ich Martin McDonagh den Drehbuch- und den Regiepreis gönnen würde. Aber seine Komödie ist gegenüber Spielbergs nostalgischen Kindheits- und Jugenderinnerungen dann doch eine arg schwere Kost.)

BEST ORIGINAL SCORE – MOTION PICTURE

CARTER BURWELL (THE BANSHEES OF INISHERIN)

ALEXANDRE DESPLAT (GUILLERMO DEL TORO’S PINOCCHIO)

HILDUR GUÐNADÓTTIR (WOMEN TALKING)

GEWINNER: JUSTIN HURWITZ (BABYLON)

JOHN WILLIAMS (THE FABELMANS)

BEST ORIGINAL SONG – MOTION PICTURE

“CAROLINA” — WHERE THE CRAWDADS SING (Music by: Taylor Swift, Lyrics by: Taylor Swift)

“CIAO PAPA” — GUILLERMO DEL TORO’S PINOCCHIO (Music by: Alexandre Desplat, Lyrics by: Roeban Katz, Guillermo del Toro)

“HOLD MY HAND” — TOP GUN: MAVERICK (Music by: Lady Gaga, BloodPop, Benjamin Rice, Lyrics by: Lady Gaga, BloodPop)

“LIFT ME UP” — BLACK PANTHER: WAKANDA FOREVER (Music by: Tems, Rihanna, Ryan Coogler, Ludwig Göransson, Lyrics by: Tems, Rihanna, Ryan Coogler, Ludwig Göransson)

GEWINNER: “NAATU NAATU” — RRR (Music by: M.M. Keeravani, Lyrics by: Kala Bhairava, Rahul Sipligunj)

(Ist noch jemand beim Lesen der Namen? Denn nach den Spielfilm-Nominierungen kommen die TV-Nominierungen. )

BEST TELEVISION SERIES – DRAMA

BETTER CALL SAUL (AMC+/AMC)

THE CROWN (NETFLIX)

GEWINNER: HOUSE OF THE DRAGON (HBO MAX)

OZARK (NETFLIX)

SEVERANCE (APPLE TV+)

BEST PERFORMANCE BY AN ACTRESS IN A TELEVISION SERIES – DRAMA

EMMA D’ARCY (HOUSE OF THE DRAGON)

LAURA LINNEY (OZARK)

IMELDA STAUNTON (THE CROWN)

HILARY SWANK (ALASKA DAILY)

GEWINNER: ZENDAYA (EUPHORIA)

BEST PERFORMANCE BY AN ACTOR IN A TELEVISION SERIES – DRAMA

JEFF BRIDGES (THE OLD MAN)

GEWINNER: KEVIN COSTNER (YELLOWSTONE)

DIEGO LUNA (ANDOR)

BOB ODENKIRK (BETTER CALL SAUL)

ADAM SCOTT (SEVERANCE)

BEST TELEVISION SERIES – MUSICAL OR COMEDY

GEWINNER: ABBOTT ELEMENTARY (ABC)

THE BEAR (FX)

HACKS (HBO MAX)

ONLY MURDERS IN THE BUILDING (HULU)

WEDNESDAY (NETFLIX)

BEST PERFORMANCE BY AN ACTRESS IN A TELEVISION SERIES – MUSICAL OR COMEDY

GEWINNER: QUINTA BRUNSON (ABBOTT ELEMENTARY)

KALEY CUOCO (THE FLIGHT ATTENDANT)

SELENA GOMEZ (ONLY MURDERS IN THE BUILDING)

JENNA ORTEGA (WEDNESDAY)

JEAN SMART (HACKS)

BEST PERFORMANCE BY AN ACTOR IN A TELEVISION SERIES – MUSICAL OR COMEDY

DONALD GLOVER (ATLANTA)

BILL HADER (BARRY)

STEVE MARTIN (ONLY MURDERS IN THE BUILDING)

MARTIN SHORT (ONLY MURDERS IN THE BUILDING)

GEWINNER: JEREMY ALLEN WHITE (THE BEAR)

BEST TELEVISION LIMITED SERIES, ANTHOLOGY SERIES OR MOTION PICTURE MADE FOR TELEVISION

BLACK BIRD (APPLE TV+)

DAHMER – MONSTER: THE JEFFREY DAHMER STORY (NETFLIX)

THE DROPOUT (HULU)

PAM & TOMMY (HULU)

GEWINNER: THE WHITE LOTUS (HBO MAX)

BEST PERFORMANCE BY AN ACTRESS IN A LIMITED SERIES, ANTHOLOGY SERIES, OR A MOTION PICTURE MADE FOR TELEVISION

JESSICA CHASTAIN (GEORGE & TAMMY)

JULIA GARNER (INVENTING ANNA)

LILY JAMES (PAM & TOMMY)

JULIA ROBERTS (GASLIT)

GEWINNER: AMANDA SEYFRIED (THE DROPOUT)

BEST PERFORMANCE BY AN ACTOR IN A LIMITED SERIES, ANTHOLOGY SERIES, OR A MOTION PICTURE MADE FOR TELEVISION

TARON EGERTON (BLACK BIRD)

COLIN FIRTH (THE STAIRCASE)

ANDREW GARFIELD (UNDER THE BANNER OF HEAVEN)

GEWINNER: EVAN PETERS (DAHMER – MONSTER: THE JEFFREY DAHMER STORY)

SEBASTIAN STAN (PAM & TOMMY)

BEST PERFORMANCE BY AN ACTRESS IN A SUPPORTING ROLE IN A LIMITED SERIES, ANTHOLOGY SERIES OR MOTION PICTURE MADE FOR TELEVISION

GEWINNER: JENNIFER COOLIDGE (THE WHITE LOTUS)

CLAIRE DANES (FLEISHMAN IS IN TROUBLE)

DAISY EDGAR-JONES (UNDER THE BANNER OF HEAVEN)

NIECY NASH (DAHMER – MONSTER: THE JEFFREY DAHMER STORY)

AUBREY PLAZA (THE WHITE LOTUS)

BEST PERFORMANCE BY AN ACTOR IN A SUPPORTING ROLE IN A LIMITED SERIES, ANTHOLOGY SERIES OR MOTION PICTURE MADE FOR TELEVISION

F. MURRAY ABRAHAM (THE WHITE LOTUS)

DOMHNALL GLEESON (THE PATIENT)

GEWINNER: PAUL WALTER HAUSER (BLACK BIRD)

RICHARD JENKINS (DAHMER – MONSTER: THE JEFFREY DAHMER STORY)

SETH ROGEN (PAM & TOMMY)

BEST PERFORMANCE BY AN ACTRESS IN A SUPPORTING ROLE IN A MUSICAL-COMEDY OR DRAMA TELEVISION SERIES

ELIZABETH DEBICKI (THE CROWN)

HANNAH EINBINDER (HACKS)

GEWINNER: JULIA GARNER (OZARK)

JANELLE JAMES (ABBOTT ELEMENTARY)

SHERYL LEE RALPH (ABBOTT ELEMENTARY)

BEST PERFORMANCE BY AN ACTOR IN A SUPPORTING ROLE IN A MUSICAL-COMEDY OR DRAMA TELEVISION SERIES

JOHN LITHGOW (THE OLD MAN)

JONATHAN PRYCE (THE CROWN)

JOHN TURTURRO (SEVERANCE)

GEWINNER: TYLER JAMES WILLIAMS (ABBOTT ELEMENTARY)

HENRY WINKLER (BARRY)

und

Cecil B. deMille Award: Eddie Murphy

Carol Burnett Award: Ryan Murphy

 


TV-Tipp für den 11. Januar: Sturm auf das Kapitol – Der Angriff auf die US-Demokratie

Januar 10, 2023

3sat, 20.15

Sturm auf das Kapitol – Der Angriff auf die US-Demokratie (Four Hours at the Capitol, Großbritannien/USA/Deutschland 2021)

Regie: Jamie Roberts

Drehbuch: Jamie Roberts

Neunzigminütige, auf kommentierende Einordnungen verzichtende Doku mit teils unveröffentlichtem Material über den Sturm von Trump-Anhängern auf das Kapitol, um dort die Verlesung und Bestätigung des Wahlergebnis zu verhindern.

Es war, und neuere Dokumente belegen das immer eindeutiger, ein versuchter Staatsstreich von Oben. Bis jetzt gibt es keine ernstzunehmende Distanzierung oder Auseinandersetzung der Republikaner damit. Stattdessen arbeiten sie weiter an der Aushöhlung der US-Demokratie mit Wahlrechtsänderungen (die ihnen als Minderheit die Mehrheit sichern sollen) und Lügen.

Jamie Roberts: „Mein Fazit, nachdem ich die vielen unterschiedlichen Filmaufnahmen gesehen und meine Interviews geführt hatte, ist die Erkenntnis, wie zerbrechlich die Demokratie doch ist. Der Film zeigt, wie an diesem Tag die Demokratie beinahe gekippt wurde. Dieser Tag hat gezeigt, dass die Demokratie geschützt werden muss. Es gibt auch unabhängig vom Sturm auf das Kapitol bei Donald Trump und in bestimmten Teilen der Republikanischen Partei Strategien, die antidemokratisch sind. Das ist wirklich besorgniserregend für jeden, der wirklich an die Demokratie glaubt und sie schätzt.“

Hinweise

Wikipedia über den Sturm auf das Kapitol (deutsch, englisch)