TV-Tipp für den 5. Dezember: Collateral

Dezember 4, 2025

RTL II, 20.15

Collateral (Collateral, USA 2004)

Regie: Michael Mann

Drehbuch: Stuart Beattie

Max ist ein nett-harmloser Los-Angeles-Taxifahrer, der von einem eigenen Unternehmen träumt, aber seit zwölf Jahren sein Leben als Angestellter fristet. Da steigt Vincent ein und bietet ihm 600 Dollar, wenn er ihn in den kommenden Stunden zu fünf Freunden fährt. Nach dem ersten Stopp, weiß Max, dass Vincent ein Autragkiller ist und er ihn zu den nächsten Opfern bringen soll.

„Collateral“ ist ein kleiner, ökonomisch erzählter Neo-Noir-Thriller über das tödliche Aufeinandertreffen zweier Charaktere ihrer vollkommen gegensätzlichen Lebensauffassungen; ist ein grandios besetzter Schauspielerfilm; ist eine Liebeserklärung an das nächtliche Los Angeles und wahrscheinlich der beste Film von Michael Mann.

Mit Tom Cruise, Jamie Foxx, Jada Pinkett Smith, Mark Ruffalo, Peter Berg (Regisseur von “Operation: Kingdom” und „Hancock“), Bruce McGill, Javier Bardem, Jason Statham (Miniauftritt auf dem Flughafen)

Wiederholung: Samstag, 6. Dezember, 02.20 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Collateral“

Wikipedia über „Collateral“ (deutsch, englisch)

IndieLondon: Interview mit Michael Mann

Sight & Sound: Interview mit Michael Mann

The Dialogue: Stuart Beattie: Tricks of the Trade (Teil eines Interview)

Drehbuch „Collateral“ von Stuart Beattie, bearbeitet von Frank Darabont (12. September 2000) (und bereits teilweise von Michael Mann, Stand: 10. Juli 2003 – Änderung des Handlungsortes von New York nach Los Angeles)

Drehbuch „Collateral“ von Stuart Beattie, bearbeitet von Frank Darabont und Michael Mann  (24. August 2003)

Meine Besprechung der von Michael Mann erfundenen Krimiserie “Vega$ – Staffel 1″ (Vega$, USA 1978/1979)

Meine Besprechung von Michael Manns “Blackhat” (Blackhat, USA 2014)

Michael Mann in der Kriminalakte


Neu im Kino/Filmkritik (kurz): Jason Statham ist „A Working Man“

März 27, 2025

Gut, die Überschrift ist jetzt – ungefähr genauso kreativ wie der von David Ayer nach einem Drehbuch von Sylvester Stallone inszenierte Film.

Jason Statham spielt den Bauarbeiter Levon Cade. Als bei einer Kneipentour mit ihren Freundinnen die 19-jährige Tochter seines Chefs entführt wird, sucht der Ex-Elitesoldat Cade sie. Dabei legt er sich mit der Russenmafia an, die Frauen entführt und als Sexsklavinnen verkauft.

A Working Man“ ist ein typischer rechtslastiger 70er/80er-Jahre-Actionthriller mit minimalsten Anpassungen an den Zeitgeist. Damals wie heute heiligt der Zweck die Mittel. Gewalt ist kein Problem sondern die Lösung und nur ein toter Russe ist ein guter Russe. Rambo avanti.

Das Trio Ayer-Stallone-Statham, das in den vergangenen Jahren bereits in verschiedenen Zusammensetzungen zusammenarbeitete, liefert genau das, was man von ihnen erwartet.

Und das schöne für die Macher ist, dass – wenn das Einspielergebnis stimmt – bereits für Nachschub gesorgt: Chuck Dixon, der Autor der Romanvorlage, hat bereits elf weitere Selbstjustiz-Thriller mit Levon Cade veröffentlicht. Dixon ist vor allem als Comicautor, unter anderem für Batman und The Punisher, bekannt.

A Working Man (A Working Man, USA 2025)

Regie: David Ayer

Drehbuch: Sylvester Stallone

LV: Chuck Dixon: Levons Trade, 2021

mit Jason Statham, Jason Flemyng, Merab Ninidze, Maximilian Osinski, Cokey Falkow, Michael Peña, David Harbour, Noemi Gonzalez, Arianna Rivas, Emmett J. Scanlan, Eve Mauro

Länge: 117 Minuten

FSK: ab 18 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „A Working Man“

Metacritic über „A Working Man“

Rotten Tomatoes über „A Working Man“

Wikipedia über „A Working Man“

Meine Besprechung von David Ayers “End of Watch” (End of Watch, USA 2012)

Meine Besprechung von David Ayers “Sabotage” (Sabotage, USA 2014)

Meine Besprechung von David Ayers „Herz aus Stahl“ (Fury, USA 2014)

Meine Besprechung von David Ayers „Suicide Squad“ (Suicide Squad, USA 2016)

Meine Besprechung von David Ayers „The Beekeeper“ (The Beekeeper, USA/Großbritannien 2023)


TV-Tipp für den 12. Mai: Collateral

Mai 11, 2024

Arte, 20.15

Collateral (Collateral, USA 2004)

Regie: Michael Mann

Drehbuch: Stuart Beattie

Max ist ein nett-harmloser Los-Angeles-Taxifahrer, der von einem eigenen Unternehmen träumt, aber seit zwölf Jahren sein Leben als Angestellter fristet. Da steigt Vincent ein und bietet ihm 600 Dollar, wenn er ihn in den kommenden Stunden zu fünf Freunden fährt. Nach dem ersten Stopp, weiß Max, dass Vincent ein Autragkiller ist und er ihn zu den nächsten Opfern bringen soll.

„Collateral“ ist ein kleiner, ökonomisch erzählter Neo-Noir-Thriller über das tödliche Aufeinandertreffen zweier Charaktere ihrer vollkommen gegensätzlichen Lebensauffassungen; ist ein grandios besetzter Schauspielerfilm; ist eine Liebeserklärung an das nächtliche Los Angeles und wahrscheinlich der beste Film von Michael Mann.

Mit Tom Cruise, Jamie Foxx, Jada Pinkett Smith, Mark Ruffalo, Peter Berg (Regisseur von “Operation: Kingdom” und „Hancock“), Bruce McGill, Javier Bardem, Jason Statham (Miniauftritt auf dem Flughafen)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Collateral“

Wikipedia über „Collateral“ (deutsch, englisch)

IndieLondon: Interview mit Michael Mann

Sight & Sound: Interview mit Michael Mann

The Dialogue: Stuart Beattie: Tricks of the Trade (Teil eines Interview)

Drehbuch „Collateral“ von Stuart Beattie, bearbeitet von Frank Darabont (12. September 2000) (und bereits teilweise von Michael Mann, Stand: 10. Juli 2003 – Änderung des Handlungsortes von New York nach Los Angeles)

Drehbuch „Collateral“ von Stuart Beattie, bearbeitet von Frank Darabont und Michael Mann  (24. August 2003)

Meine Besprechung der von Michael Mann erfundenen Krimiserie “Vega$ – Staffel 1″ (Vega$, USA 1978/1979)

Meine Besprechung von Michael Manns “Blackhat” (Blackhat, USA 2014)

Michael Mann in der Kriminalakte


Neu im Kino/Filmkritik: Jason Statham ist „The Beekeeper“

Januar 11, 2024

David Ayer, Jason Statham, Kurt Wimmer: das sind Namen, die bei Menschen, die auch einen Blick auf den Namen des Regisseurs und Drehbuchautors werfen, Erwartungen wecken. Kurt Wimmer schrieb das Drehbuch für „The Beekeeper“. Zu seinen vorherigen Arbeiten als Autor gehören „Die Thomas Crown Affäre“, „Street Kings“, „Salt“, „Total Recall“ (das überflüssige Remake), „Point Break“ (das nächste überflüssige Remake), „The Misfits – Die Meisterdiebe“ (verzichtbar) und, zuletzt, „The Expendables 4“. Zu seinen Regiearbeiten gehören der gelungene SF-Film „Equilibrium“, die SF-Gurke „Ultraviolet“ und, jüngst, das schlechte Stephen-King-Remake/Prequel/Reboot „Kinder des Zorns“. Das ist deutlich mehr Schatten als Licht.

David Ayer überzeugte als Regisseur mit „Harsh Times – Leben am Limit“, „Street Kings“, „End of Watch“ und „Herz aus Stahl“. „Sabotage“ und „Suicide Squad“ waren dann nicht gut. Bei „Sabotage“ lag es am Drehbuch. Bei „Suicide Squad“ wohl, was man so hört, am Studio. Oder, anders gesagt: an unterschiedlichen Vorstellungen über den Film.

Jason Statham ist, nun, einer unserer liebsten Actionhelden, der hier eine weitere Version seines „Transporters“ Frank Martin und anderer unkaputtbarer Actionhelden liefert. Sogar Superhelden haben irgendeine Achillesferse. Aber nicht dieser Beekeeper (auch in der deutschen Synchronisation wird er immer Beekeeper genannt, was dann nicht mehr bedrohlich, sondern parodistisch wirkt). Der Beekeeper ist ein grotesk unzerstörbarer Held, der mit stoischer Miene gegen ganze Armeen antritt und sie mühelos und ohne eine sichtbare Verletzung tötet.

Wer genau das will, der wird – das kann schon jetzt gesagt werden – „The Beekeeper“ lieben. Es gibt viel Statham-Action. David Ayer inszeniert das mit viel Wumms und, so gut es geht, über die mehr als offensichtlichen Schwächen des Drehbuchs hinweg. Denn das Buch von Wimmer ist so formelhaft schlecht und ambitionslos, dass ich mich fragte, wer dafür Geld ausgibt. Immerhin ist dieser Bauplan für einen Film in seiner Einfachheit und Kunstlosigkeit solide konstruiert. Jede Szene bringt die abstruse Geschichte voran.

Adam Clay (Jason Statham) führt in Massachusetts ein einfaches Leben als Bienenzüchter. Als eines Tages seine überaus nette Nachbarin Eloise Parker (Phylicia Rashad) von Internetbetrügern um ihr Vermögen gebracht wird und sie sich umbringt, beginnt Clay einen Rachefeldzug gegen die Übeltäter. Hinter dem Betrug steckt, wie er nach einem Telefonat weiß, Danford Enterprises und ihr Geschäftsführer Derek Danforth (Josh Hutcherson).

Clays erste Station auf seinem Rachefeldzug ist das Callcenter, von dem aus Eloise Parker angerufen wurde. Er geht rein, verteilt großzügig Benzin, schlägt dabei einige Männer zusammen, gibt den anderen einige Sekunden für die Flucht aus dem Gebäude und jagt das Büro und das Gebäude in die Luft. Danach mordet er sich, ohne eine Miene zu verziehen oder Gefangene zu machen, an die Spitze des Unternehmens.

Halbherzig verfolgt wird er von der FBI-Agentin Verona Parker (Emmy Raver-Lampman), der Tochter von Eloise Parker, und ihrem Partner Matt Wiley (Bobby Naderi).

Auf der Seite des Bösewichts Danforth steht der ehemalige CIA-Direktor Wallace Westwyld (Jeremy Irons). Er ist gleichzeitig Danforths Sicherheitschef und, auf Wunsch von Danforts Mutter, sein Bewacher Westwyld weiß auch, dass die Beekeeper eine geheime, also eine super-supergeheime Gruppe sind, die dann gerufen werden, wenn alle anderen Opionen versagen.

Seien wir ehrlich: „The Beekeeper“ ist ein strunzdummer 80er-Jahre-B-Actionfilm, über dessen politische Implikationen und Ansichten wir besser schweigen.

Clay ist in dieser von Kurt Wimmer geschriebenen Rachefantasie einfach nur ein Todesbote, der jeden umbringt, der sich im näheren Umfeld des Bösewichts befindet und der nicht schnell genug flüchten kann. Das tut er mit der kalten Präzision eines Schädlingsbekämpfers, der einfach seinen Job erledigt und dabei keine Rücksicht auf irgendwelche Nebenwirkungen und Kollateralschäden nimmt. Nebenwirkungen sind in diesem Fall Menschen, die er tötet, weil sie gerade im Weg sind. Er geht dabei mit der Feinfühligkeit einer Dampframme vor. Smart oder gewitzt, wie beispielsweise das „Leverage“-Team in der gleichnamigen TV-Serie, ist er dabei nie.

David Ayer inszeniert die Geschichte, die primär eine Aneinanderreihung äußerst brutaler Actionszenen ist, effizient, schnörkel- und humorlos. Unfreiwilligen Humor gibt es bei einigen absurd schlechten Dialogen. Beispielsweise wenn Adam Clay todernst banale Lebensweisheiten von sich gibt, in denen er keinen Unterschied zwischen Bienen und Menschen macht. Oder wenn er „Ich bin der Beekeeper.“ sagt. Oder wenn über ihn gesagt wird: „Er ist ein Beekeeper.“ Peinliches Schweigen gibt es dann bei den vielen beiläufig und sinnfrei eingestreuten Schimpfworten. In den USA ist das, neben Nacktszenen, der schnellste Weg zu einer hohen Freigabe. Dort erhielt er ein R-Rating. Bei uns ist er ‚frei ab 18 Jahre‘.

Also: wer einen hochenergetisch inszenierten, strunzdummen B-Actionfilm sehen will und sich schon immer fragte, wie „The Transporter“ ohne französischen Humor aussieht, wird hier gut bedient.

The Beekeeper (The Beekeeper, USA/Großbritannien 2023)

Regie: David Ayer

Drehbuch: Kurt Wimmer

mit Jason Statham, Emmy Raver-Lampman, Josh Hutcherson, Bobby Naderi, Minnie Driver, David Witts, Michael Epp, Phylicia Rashad, Jeremy Irons

Länge: 106 Minuten

FSK: ab 18 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „The Beekeeper“

Metacritic über „The Beekeeper“

Rotten Tomatoes über „The Beekeeper“

Wikipedia über „The Beekeeper“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von David Ayers “End of Watch” (End of Watch, USA 2012)

Meine Besprechung von David Ayers “Sabotage” (Sabotage, USA 2014)

Meine Besprechung von David Ayers „Herz aus Stahl“ (Fury, USA 2014)

Meine Besprechung von David Ayers „Suicide Squad“ (Suicide Squad, USA 2016)


Neu im Kino/Filmkritik: Fortsetzungen, auf die die Welt nicht gewartet hat: „The Expendables 4“

September 21, 2023

2010 war „The Expendables“ ein Überraschungserfolg. Sylvester Stallone versammelte für den Actionkracher etliche Achtziger-Jahre-Action-Stars, nahm Jason Statham als Jungspund dazu, und ließ sie noch einmal das tun, was sie damals getan hatten: blöde Macho-Action, aber dieses Mal mit einem selbstironischen Twist.

Die Altherren-Action amüsierte und kam beim Publikum, das beim Ansehen des Films in Erinnerungen schwelgen konnte, gut an.

Schnell folgten ein zweiter und dritter Film. Weitere Stars spielten mit, u. a. Arnold Schwarzenegger, Harrison Ford, Bruce Willis (der dann wegen unverschämter Gagenforderungen rausgeworfen wurde), Chuck Norris, Jean-Claude Van Damme, Wesley Snipes, Mel Gibson; – und sicher noch einige Schauspieler, deren Namen ich jetzt vergessen habe. Es gab die immergleiche Mischung aus Schlägereien, Explosionen und dummen Sprüchen.

2014 war der bislang letzte Einsatz der freischaffenden Söldnertruppe.

Bei „The Expendables 3“ kritisierten die Fans das PG-13-Rating. Es wurden auch deutlich weniger Tickets verkauft. Sylvester Stallone sicherte den Fans für den nächsten „Expendables“-Film wieder ein nicht-jugendfreies Spektakel zu. Seitdem gab es vereinzelte Meldungen über verschiedene Drehbuchversionen, Regisseure und Schauspieler, die mitspielen wollten, sollten oder nicht mehr mitspielen wollten.

Mehr geschah nicht. Nur dass die Stars älter wurden.

Jetzt ist der vierte „Expendables“-Film draußen.

Dieses Mal wird die Söldnertruppe von ihrem CIA-Verbindungsmann Marsh beauftragt, den Diebstahl von Zündern für Atomsprengköpfen zu verhindern. In Libyen ist Rahmat gerade dabei, sie für Ozelot zu stehlen. Die Identität von Ozelot ist nicht bekannt. Barney Ross (Sylvester Stallone) will den Großgangster seit Ewigkeiten schnappen.

Nach einer großen und verlustreichen Schlacht kann Rahmat mit den Zündern entkommen. Der Waffenfabrik, in dem sie waren, ist danach eine Ruine. Und die Expendables-Söldner lecken in New Orleans ihre Wunden. Die Mission war ein Fehlschlag und es bei ihnen Tote.

Eine zweite Chance erhalten sie, als sie erfahren, dass Rahmat und die inzwischen auf Bomben montierte Zünder auf einem Frachtschiff sind, das sich Richtung China bewegt.

Der Kampf auf dem Schiff nimmt die zweite Hälfte des Films ein und er erschöpft sich weitgehend in einem ermüdendem Geballer und Aufschlitzen von Bösewichtern.

Vom ursprünglichen Team sind nur noch Sylvester Stallone (als Kopf der Expendables), Jason Statham (als sein bester Freund), Dolph Lundgren (der seinen Part im Sitzen und Liegen absolviert) und Randy Couture (unauffällig) dabei. Die Neuzugänge – Megan Fox, Curtis „50 Cent“ Jackson – sind lang nicht so bekannt wie die früheren Ensemble-Mitglieder. Tony Jaa (auf der Seite der Guten) und Iko Uwais (auf der Seite der Bösen) sind zwar als Action-Stars bekannter, aber das breite Publikum dürfte sie nicht erkennen. Das aktuelle Ensemble hat nicht die Zugkraft des Ensembles der ersten drei „Expendables“-Filme.

Folgerichtig fehlt der selbstironische Humor der vorherigen Filme. Ein großer Teil des Humors entstand bei den ersten drei „Expendables“-Filmen aus dem Wissen um die früheren Filme der Actionstars, ihre damals gepflegten Feindschaften (so kämpften „City-Cobra“ Stallone und „City-Hai“ Schwarzenegger um den ersten Platz in den Kinocharts, wer im Film die meisten Menschen tötet und wer den größeren Bizeps hat) und dass hier alte Männer Dinge taten, für die sie seit Jahren viel zu alt sind. Augenzwinkernd präsentierte Altherren-Action eben.

Die Story in „The Expendables 4“ dient nur dazu, die Action zusammenzuhalten. Sie ist eine sinnfreie und lieblose Aneinanderreihung von Standardsituationen aus Actionfilmen. Wahrscheinlich würde sogar ein Schreibcomputer die Verantwortung für dieses Werk ablehnen. Die Grenzen von Zeit und Raum werden schon in den ersten Minuten ignoriert. Kein Twist überrascht. Die Figuren verfügen über keine nennenswerten Eigenschaften. Sie sind Platzhalter, die von einem Schauspieler mit dem nötigen Charisma notdürftig ausgefüllt werden können. Hier gelingt das weder den beiden weiblichen noch den männlichen „Expendables“.

Die Action besteht hauptsächlich aus dem exzessiven Gebrauch von Schusswaffen. Wenn es dann doch einmal zu einem Nahkampf kommt und dem Gegner nicht hinterrücks die Kehle durchgeschnitten wird, wird so schnell geschnitten und mit der Kamera gewackelt, bis nichts mehr erkennbar ist.

Schon in den vorherigen „The Expendables“-Filmen waren die CGI-Effekte nie besonders überzeugend. Aber wegen des Ensembles und der Action konnte man, auch wenn es immer wieder schwerfiel, darüber hinwegsehen. Im vierten Film ist das unmöglich. Es gibt viel zu viel CGI und sie ist immer atemberaubend schlecht.

Abgesehen von ganz wenigen Außendrehs am Pancharevo-See in Bulgarien (für die in Thailand auf einem Bootssteg spielenden Szenen), in einer Fabrik in Griechenland (für Libyen) und an Flugplätzen (für das Beladen und Betreten des „Expendables“-Flugzeugs) wurde der Actionfilm mit einem Minimum an Sets und einem Maximum an Green-Screens in Studios in England, Bulgarien und Griechenland gedreht.

Sogar mit reduzierten Erwartungen ist „The Expendables 4“ nie mehr als ein vernachlässigbares B-Picture, dem der Humor der vorherigen Filme fehlt.

Da wirkt Sylvester Stallones Statement, „The Expendables 4“ sei der erste Teil einer neuen Trilogie wie eine Drohung.

The Expendables 4 (Expend4bles, USA 2023)

Regie: Scott Waugh

Drehbuch: Kurt Wimmer, Tad Daggerhart, Max Adams

mit Jason Statham, Sylvester Stallone, 50 Cent, Megan Fox, Dolph Lundgren, Tony Jaa, Iko Uwais, Randy Couture, Andy Garcia, Jacob Scipio, Levy Tran

Länge: 103 Minuten (langer Abspann, sehr langer Abspann)

FSK: ab 18 Jahre (zum Schutz der Jugend)

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „The Expendables 4“

Metacritic über „The Expendables 4“

Rotten Tomatoes über „The Expendables 4“

Wikipedia über „The Expendables 4“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Scott Waughs „Act of Valor“ (Act of Valor, USA 2012)

Meine Besprechung von Scott Waughs „Need for Speed“ (Need for Speed, USA 2013)

Meine Besprechung von Simon Wests „The Expendables 2“ (The Expendables 2, USA 2012)

Meine Besprechung von Patrick Hughes‘ „The Expendables 3“ (The Expendables, USA 2014)


Verfilmte Bücher: Steve Altens „Meg: Höllenschlund“ ist „Meg 2: Die Tiefe“

August 2, 2023

Vier Jahre nach den Ereignissen in Steve Altens Thriller „Meg“ (die Verfilmung nimmt sich da einige Freiheiten) fristet ein Carcharodon Megalodon, kurz Meg, in einer riesigen künstlichen Lagune in Monterey, Kalifornien, sein Dasein als Touristenattraktion. Der Megalodon ist ein riesiger Hai, der nicht vor Ewigkeiten, ungefähr zur Zeit der Dinosaurier, ausstarb, sondern im Marianengraben überlebte. Der Hai lebt dort in über zehn Kilometern Tiefe in einer warmen Wasserschicht, über der kaltes Wasser ist. Das eiskalte Wasser hinderte ihn am Auftauchen. Bis die Menschen in seinen Lebensbereich eindrangen und ihn aus seinem natürlichen Lebensbereich herauslockten. Mit fatalen Folgen für etliche Boote und Menschen, die zu Fischfutter wurden.

Eines Tages bricht Angel, so heißt der in Gefangenschaft lebende zweiundzwanzig Meter große, 28 Tonnen schwere Hai, aus. Ehe er sich auf seinem Weg nach Norden durch die Strände an der Ostküste der USA frisst und dabei nicht unterscheidet zwischen anderen Fischen, Menschen und Boten, versucht Jonas Taylor ihn wieder zu fangen. Genaugenommen will er ihn dieses Mal nicht fangen, sondern töten.

Währenddessen wird seine Frau Terry, die aus „Meg“ bekannte Tochter von Masao Tanaka, dem vermögenden Gründer des Tanaka Oceanographic Institute, von dem milliardenschwerden Energiemagnaten Benedict Singer gebeten, herauszufinden, was mit einem Mini-U-Boot und einigen unbemannten nautischen Informationssonden im Marianengraben geschah. Um an die Daten von dem für vier Männer tödlichen Unfall heranzukommen, muss sie in ein sich im Mariannengraben befindendes U-Boot in das ursprüngliche Jagdrevier des Riesenhais begeben. Das müssen wir einfach als eine Mischung aus altmodischer Computertechnik (der Roman erschien vor über zwanzig Jahren) und Suspension of Disbelief akzeptieren. Denn wenn Terry nicht in das U-Boot geht, kann Singer seinen bösen Plan nicht ausführen. Singer ist einer der typischen, skrupellosen, vermögenden James-Bond-Bösewichter.

Neben dem Meg sind noch einige andere sehr, sehr große Fische im Mariannengraben, vor allem in dem titelgebenden und für Singer wichtigen „Höllenschlund“. An dem Ort begegnete Jonas vor elf Jahren erstmals dem Megalodon.

In seinem Debütroman „Meg“ erzählte Steve Alten eine Geschichte. Es handelt sich um eine klassische Urviecher-gehen-auf-Menschen-los-Geschichte. Die Fortsetzung „Meg: Höllenschlund“, die vollkommen unabhängig von „Meg“ gelesen werden kann, erzählt parallel zwei Geschichten. Jonas‘ Geschichte ist eine Jagdgeschichte. Er will nur den aus der Lagune geflüchteten Fisch fangen, ehe er zu viele andere Fische, Menschen und Boote vernichtet. Und er will, weil Angel gerade brünstig ist, verhindern, dass der Hai sich paart und Nachkommen zeugt. Alten wechselt bis zum Finale zwischen diesen beiden Erzählsträngen.

Beide Bücher sind Thriller, Pageturner und…früher nannte man sie Strandkorb- oder Airportlektüre. In jedem Fall sind es Schmöker für einen laaangen Nachmittag außerhalb der Hai-Gefahrenzone.

Am Donnerstag, den 3. August, läuft die Verfilmung „Meg 2: Die Tiefe“ an. Nach den Trailer sieht der Filme mehr wie ein Remake von „Meg“ mit mehr Urviechern als wie eine sklavische Verfilmung von Altens Roman aus. Weil es trotz einem an der Kinokasse erfolgreichem Teil, einer guten Besetzung (Jason Statham spielt wieder Jason Taylor) und einem guten Regisseur (Ben Wheatley) keine Pressevorführung gab, wird es keine Besprechung des Films geben.

Steve Alten: Meg: Höllenschlund

(übersetzt von Bernhard Kleinschmidt)

Heyne, 2018

9,99 Euro (E-Book; die gedruckte Ausgabe ist nicht mehr erhältlich)

Originalausgabe

The Trench

Kensington Books, 1999

Die Verfilmung

Meg 2: Die Tiefe (Meg 2: The Trench, USA/Volksrepublik China 2023)

Regie: Ben Wheatley

Drehbuch: Jon Hoeber, Erich Hoeber, Dean Georgaris

LV: Steve Alten: The Trench, 1999 (Meg: Höllenschlund)

mit Jason Statham, Wu Jing, Sophia Cai, Page Kennedy, Sergio Peris-Mencheta, Skyler Samuels, Cliff Curtis

Länge: 116 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Homepage von Steve Alten

Rotten Tomatoes über „Meg 2: Die Tiefe“

Wikipedia über Steve Alten und über „Meg 2: Die Tiefe“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Jon Turteltaubs Steve-Alten-Verfilmung „Meg“ (Meg, USA 2018)

 

 


TV-Tipp für den 27. Juni: Spy – Susan Cooper undercover

Juni 26, 2023

Kabel Eins, 20.15

Spy – Susan Cooper Undercover (Spy, USA 2015)

Regie: Paul Feig

Drehbuch: Paul Feig

Die Waffenhändlerin Rayna Boyanov (Rose Byrne) will eine Mini-Atombombe verkaufen. Und weil sie die Identitäten von allen CIA-Feldagenten kennt, kann nur Susan Cooper (Melissa McCarthy) das Geschäft verhindern. Denn bislang ist die CIA-Agentin, die noch keinen einzigen Außeneinsatz hinter sich hat, ein unbeschriebenes Blatt. Mit einer falschen Identität nähert sie sich in Paris Boyanov, die dort gerade die Atombombe verkaufen will.

Köstliche Agentenfilm-Parodie und Liebeserklärung an die James-Bond-Filme.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Melissa McCarthy, Jason Statham, Jude Law, Rose Byrne, Miranda Hart, Bobby Cannavale, Allison Janney, Peter Serafinowicz, Morena Baccarin, 50 Cent, Ben Falcone

Wiederholung: Mittwoch, 28. Juni, 03.35 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über „Spy“

Metacritic über „Spy“

Rotten Tomatoes über „Spy“

Wikipedia über „Spy“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Paul Feigs „Taffe Mädels“ (The Heat, USA 2013)

Meine Besprechung von Paul Feigs „Spy – Susan Cooper Undercover“ (Spy, USA 2015)

Meine Besprechung von Paul Feigs „Ghostbusters“ (Ghostbuster, USA 2016)

Meine Besprechung von Paul Feigs „Nur ein kleiner Gefallen“ (A simple Favor, USA 2018) und der DVD

Meine Besprechung von Paul Feigs „Last Christmas“ (Last Christmas, Großbritannien 2019)

 


Neu im Kino/Filmkritik: Kreative Titelwahl: „Fast & Furious 10“

Mai 17, 2023

Das ist jetzt der Anfang vom Ende des „Fast & Furious“-Franchise. Also teilweise. Denn der jetzt startende zehnte „Fast & Furious“-Film ist nicht mehr, wie ursprünglich angekündigt, der erste Teil eines aus zwei Filmen bestehenden Finales, sondern der erste Film eines aus drei Teilen bestehenden Finales. Wobei die Macher natürlich, wie wir es von einigen anderen Filmreihen kennen, jeden Film in zwei Teile aufsplitten können. Und natürlich können die Macher einige Spin-offs produzieren. Figuren für ein gutes Dutzend solcher Actionfilme sind in der „Fast & Furious“-Welt vorhanden. Nur Vin Diesel wäre dann als Dominic ‚Dom‘ Toretto höchstens in einer Nebenrolle dabei. Jetzt spielt er nämlich die Hauptrolle.

In „Fast & Furious 10“ kämpfen Dom und seine Familie gegen Dante. Er will sie und alles, was ihnen wichtig ist, vernichten. Dante agiert, von Jason Mamoa lustvoll mit einem Hang zur größenwahnsinnigen Geste gespielt, übertriebener als ein Operettenbösewicht auf Speed und er ist der Sohn von Hernan Reyes.

Der südamerikanische Drogenhändler Reyes war in „Fast & Furious Five“ (Fast Five, 2011) der Bösewicht. In dem Film gelang den Machern die „Fast & Furious“-Mischung am überzeugensten. Der Actionfilm war stilprägend für die weiteren „Fast & Furious“-Filme. Damals sah, wie wir jetzt am Filmanfang erfahren, Dante, wie Dom und ihre Gang Reyes bestehlen, indem sie den Safe mit seinem gesamten Vermögen klauen und ihn am helllichten Tag mit zwei Autos durch Rio de Janeiro ziehen und dabei von Reyes‘ schießwütigen Schergen gejagt werden. Am Ende der wilden Hatz ist Dantes Vater tot. Jetzt will Dante, der damals für seinen Vater arbeitete und selbstverständlich dessen verbrecherischen Geschäfte kannte, sich an den Mördern seines Vaters rächen. Er will ihr Leben zerstören. Er will Doms Freunde und Familie töten. Und dann Dom töten.

Das erste Mal treffen Dante, Dom und Doms große, sehr große, mit jedem Film weiter gewachsene, alle in ihren Bund aufnehmende und sich gegenseitig helfende Familie in Rom aufeinander. Dante hat sie mit einem falschen Auftrag der Agency (so eine Art supergeheime CIA ohne Budgetprobleme) nach Rom gelockt. Er möchte einen großen Teil von Doms Familie töten, mitten in der Stadt eine Bombe zünden und die Verantwortung für den Anschlag Dom in die Schuhe schieben.

Nach einer wilden Hatz durch Rom kann Dom das Schlimmste verhindern. Er befördert die riesige Bombe, die Dante in einem Laster versteckte und die anschließend durch Rom rollte, dabei Autos und Außengastronomie zerstörte, ins Wasser. Dort explodiert sie. Sie zerstört etliche Häuser, aber weniger, als von Dante geplant. Trotzdem und als ob Rom die einzige Großstadt ohne Videokameras wäre, werden Dom und seine Familie danach als Terroristen über mehrere Kontinente gejagt.

Schnell trennen sich ihre Wege und noch schneller bewegt sich die Filmgeschichte, garniert mit vielen Actionszenen, über mehrere Kontinente. Wie dabei jemand von A nach B kommt, wie ein Plan funktioniert und warum jemand plötzlich an einem Ort ist, wird eigentlich nie erklärt. Denn vor allem waren die Macher damit beschäftigt, möglichst viele Szenen mit den aus den vorherigen Filmen bekannten Figuren, wozu Doms Frau Letty (Michelle Rodriguez), seine Schwester Mia (Jordana Brewster), sein Bruder Jakob (John Cena), Roman (Tyrese Gibson), Tej (Chris ‚Ludacris‘ Bridges), Ramsey (Nathalie Emmanuel), Han (Sung Kang), Little Nobody (Scott Eastwood), Quennie (Helen Mirren),

Shaw (Jason Statham) und Cipher (Charlize Theron) gehören, in die simple Rachegeschichte einzubauen. Auch wenn einige Figuren im Film dann nur in einer Szene oder nur sehr kurz auftauchen. Es gibt auch einige Flashbacks und viele Anspielungen auf die vorherigen Filme. Das war in den vorherigen Filmen anders.

Nach den auch bei Fans der Serie umstrittenen Exzessen in den vorherigen Filmen markiert „Fast & Furious 10“ wieder ein ‚zurück zu den Wurzeln‘. Die Action ist zwar durchgehend übertrieben, aber mit mindestens zwei zugedrückten Augen, nicht vollkommen unmöglich. Jedenfalls meistens. Von diesem realistischeren Ansatz profitiert vor allem die große Actionszene am Filmanfang in Rom. Sie weckt den Wunsch, sich wieder die Luc-Besson-Produktionen „The Transporter“ oder „Taxi“ anzusehen. Es ist auch die beste Auto-Actionszene des Films. Die Story ist letztendlich eine einfache, vollkommen aus dem Ruder laufende Rachegeschichte.

Der ursprüngliche Regisseur Justin Lin, der für die aktuelle Ausrichtung der Serie entscheidend mitverantwortlich ist, stieg kurz nach dem Start der Dreharbeiten entnervt aus. Der Grund war, so heißt es, vor allem das Verhalten von Vin Diesel.

The Transporter“-Regisseur Louis Leterrier übernahm danach kurzfristig die Regie und er führt den Film souverän zu einem Ende, das kein wirkliches Ende ist, weil „Fast & Furious 10“ nur der Auftakt für ein großes Finale ist. Deshalb endet der Actionfilm in Spanien mitten in der Geschichte mit einer eher enttäuschenden Actionszene, die Erinnerungen an die Action am Ende vom sechsten „Fast & Furious“-Film weckt. Bis zum Abspann, der eine für den nächsten Film wichtige Mid-Credit-Szene hat, liefert Leterrier genau den „Fast & Furious“-Film, den die Fans sich wünschen. Und das ist, wenn man auf diese Art Popcorn-Kino steht, gut so.

Wie es weitergeht, erfahren wir 2025. Inzwischen wurde Louis Leterrier wieder als Regisseur verpflichtet. Und, wenn sie ihre Pläne nicht ändern, gibt es ein, zwei Jahre später das große Finale. Schließlich könnten Dom und seine Familie noch eine Ehrenrunde und danach eine Abschiedsrunde drehen.

Spätestens dann ist Doms Junge alt genug, um das Steuer zu übernehmen.

Fast & Furious 10 (Fast X, USA 2023)

Regie: Louis Leterrier

Drehbuch: Justin Lin, Dan Mazeau (basierend auf Figuren von Gary Scott Thompson)

mit Vin Diesel, Jason Momoa, Michelle Rodriguez, Charlize Theron, Tyrese Gibson, Chris „Ludacris“ Bridges, Nathalie Emmanuel, Jordana Brewster, Sung Kang, John Cena, Jason Statham, Brie Larson, Alan Ritchson, Scott Eastwood, Daniela Melchior, Helen Mirren, Rita Moreno

Länge: 141 Minuten (also Kurzstrecke)

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Fast & Furious 10“

Metacritic über „Fast & Furious 10“

Rotten Tomatoes über „Fast & Furious 10“

Wikipedia über „Fast & Furious 10“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Justin Lins „Fast & Furious Five“ (Fast Five, USA 2011)

Meine Besprechung von Justin Lins „Fast & Furios 6“ (Furios Six; Fast & Furious Six, USA 2013)

Meine Besprechung von James Wans „Fast & Furious 7“ (Furious 7, USA 2015)

Meine Besprechung von F. Gary Grays „Fast & Furious 8“ (The Fate of the Furious, USA 2017)

Meine Besprechung von David Leitchs „Fast & Furious: Hobbs & Shaw“ (Fast & Furious presents: Hobbs & Shaw, USA 2019)

Meine Besprechung von Justin Lins Fast & Furious 9″ (F9: The Fast Saga, USA 2021) 

Meine Besprechung von Louis Letteriers „Die Unfassbaren – Now you see me“ (Now you see me, USA 2013) und der DVD

Meine Besprechung von Louis Leterriers „Der Spion und sein Bruder“ (The Brothers Grimsby, USA 2016)

TV-Hinweis

Am Donnerstag, den 18. Mai, zeigt ZDFneo um 20.15 Uhr „Fast & Furious – Neues Modell, Originalteile“ (USA 2009), um 22.00 Uhr „The Fast and the Furios“ (USA 2001) (damit begann alles) und um 23.35 Uhr „2 Fast 2 Furious“ (USA 2003) (damit wurde der Weg Richtung Direct-to-Video/DVD eingeschlagen).


Neu im Kino/Filmkritik: Über Guy Ritchies „Operation Fortune“

Januar 5, 2023

Orson Fortune (Jason Statham) ist der beste Geheimagent seiner Majestät, wobei er genaugenommen freiberuflich tätig ist. Seine Einsätze sind aus verschiedenen Gründen – einer ist sein exzessiver Konsum hochpreisiger Weine – sehr kostspielig. Außerdem hat er, im Gegensatz zu James Bond, mit einigen Phobien zu kämpfen. Flugangst ist eine.

Als aus einer geheimen, hoch gesicherten Versuchsanlage mit brutaler Gewalt eine unbekannte Gruppe eine sehr wertvolle „Waffe“ klaut, die im Film nur den Codenamen „Handle“ hat und früher MacGuffin hieß, beauftragt Fortunes Chef den besten Agenten, den es gibt, mit der Suche nach der Waffe.

Fortune stellt ein Team von Spezialisten zusammen und er hat einen Plan. Über den reichen, skrupellosen und gut vernetzten Waffenhändler Greg Simmonds (Hugh Grant) wollen sie an die gestohlenen Gegenstände kommen und gleichzeitig herausfinden, wer sie gestohlen hat. Denn Simmonds, so haben sie erfahren, will das Handle kaufen.

Um an den Waffenhändler heranzukommen, erpressen sie den Hollywood-Stars Danny Francesco (Josh Hartnett). Denn Simmonds ist ein großer Fan des Schauspielers.

Die erste Kontaktaufnahme soll während einer Party auf Simmonds‘ riesiger Yacht stattfinden.

Nachdem Guy Ritchies vorheriger Film „Cash Truck“ (Wrath of Man, 2021) ein eiskalter, absolut humorfreier Noir-Gangsterfilm war, ist „Operation Fortune“ wieder in Ritchies bekannter Wohlfühlzone, in der er Action mit eher rüdem Humor mixt. Dieses Mal, wie bei seinem vorherigem Agentenfilm „Codename U. N. C. L. E.“ (The Man from U.N.C.L.E., 2015), der ein durchaus charmantes Retro-Fest für die gleichnamige Sechziger-Jahre-Agentenserie und den damaligen Agentenfilm (ich sage nur James Bond) ist, ist „Operation Fortune“ so etwas wie ein in die Gegenwart verlegtes Update des Sechziger-Jahre-Agentenfilms. Denn natürlich ist der globetrottende Orson Fortune ein geistiger Bruder von James Bond. Nur dass Fortune einige Phobien hat und im Team arbeitet.

Allerdings ist „Operation Fortune“ kein gelungenes Update. Zu viel ist bereits aus anderen Filmen bekannt. In der Melissa-McCarthy-Komödie „Spy – Susan Cooper Undercover“ (Spy, 2015) spielte Jason Statham bereits – gelungener – eine ähnlich Figur wie Orson Fortune. Die Idee, dass die Gesetzeshüter mit der Hilfe eines Hollywood-Stars einen Waffenhändler überführen wollen, wurde vor wenigen Monaten mit Nicolas Cage als Nicolas Cage in „Massive Talent“ (The Unbearable Weight of Massive Talent, 2022) durchgespielt. Ebenfalls besser. Und die James-Bond-Filme, vor allem die aus der Prä-Daniel-Craig-Ära, parodieren sich mehr oder weniger selbst. Deshalb ist es so schwer, eine gelungene Parodie auf James Bond zu inszenieren.

Aber dieses Mal findet Guy Ritchie niemals den richtigen Ton und Rhythmus. Stattdessen setzt die in einem monotonem Stakkato geschnittene Agentenfilmparodie sich unglücklich zwischen die Stühle. Für eine Komödie ist „Operation Fortune“ nicht witzig genug. Für einen Actionfilm gibt es zu wenig Action. Vor allem zu wenig gut gemachte und interessante Action. Für einen Agentenfilm ist die mit den sattsam bekannten Klischees erzählte Stoy zu banal. Auch für einen pulpigen, sich in James-Bond-Gefilden bewegenden Agentenfilm. Es vergeht nämlich viel Zeit, bis das Team sich zusammengefunden hat, bis der Hollywood-Star überzeugt ist und alle Spieler sich erstmals auf dem Schiff des Bösewichts treffen. Dort geht es dann eher überraschungsfrei mit vielen Faustkämpfen weiter.

Für die gesamte Familie ist der Film deswegen zu brutal. Für einen Guy-Ritchie-Film ist er allerdings zu brav geraten.

Am Ende des Spionageabenteuers ist immer noch unklar, ob Fortune eine Parodie auf globetrottende, eskapistischen Agentenfilme mit mühelos die Welt rettenden Geheimagenten oder ein ernst gemeintes Update dieser Agententhriller für die Gegenwart sein soll.

Operation Fortune (Operation Fortune: Ruse de guerre, USA 2022)

Regie: Guy Ritchie

Drehbuch: Ivan Atkinson, Marn Davies, Guy Ritchie

mit Jason Statham, Aubrey Plaza, Cary Elwes, Hugh Grant, Josh Hartnett, Bugzy Malone, Eddie Marsan

Länge: 114 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „Opertation Fortune“

Metacritic über „Operation Fortune“

Rotten Tomatoes über „Operation Fortune“

Wikipedia über „Operation Fortune“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Guy Ritchies „Sherlock Holmes: Spiel im Schatten“ (Sherlock Holmes: A Game of Shadows, USA 2011)

Meine Besprechung von Guy Ritchies „King Arthur: Legend of the Sword“ (King Arthur: Legend of the Sword, USA/Australien 2017)

Meine Besprechung von Guy Ritchies „Aladdin“ (Aladdin, USA 2019)

Meine Bepsrechung von Guy Ritchies „The Gentlemen“ (The Gentlemen, Großbritannien/USA 2019)

Meine Kurzbesprechung von Guy Ritchies „Cash Truck“ (Wrath of Man, USA 2021)

Meine ausführliche Besprechung von Guy Ritchies „Cash Truck“ (Wrath of Man, USA 2021)


TV-Tipp für den 5. Juli: Collateral

Juli 4, 2022

Kabel Eins, 20.15

Collateral (Collateral, USA 2004)

Regie: Michael Mann

Drehbuch: Stuart Beattie

Max ist ein nett-harmloser Los-Angeles-Taxifahrer, der von einem eigenen Unternehmen träumt, aber seit zwölf Jahren sein Leben als Angestellter fristet. Da steigt Vincent ein und bietet ihm 600 Dollar, wenn er ihn in den kommenden Stunden zu fünf Freunden fährt. Nach dem ersten Stopp, weiß Max, dass Vincent ein Autragkiller ist und er ihn zu den nächsten Opfern bringen soll.

„Collateral“ ist ein kleiner, ökonomisch erzählter Neo-Noir-Thriller über das tödliche Aufeinandertreffen zweier Charaktere ihrer vollkommen gegensätzlichen Lebensauffassungen; ist ein grandios besetzter Schauspielerfilm; ist eine Liebeserklärung an das nächtliche Los Angeles und wahrscheinlich der beste Film von Michael Mann.

Mit Tom Cruise, Jamie Foxx, Jada Pinkett Smith, Mark Ruffalo, Peter Berg (Regisseur von “Operation: Kingdom” und „Hancock“), Bruce McGill, Javier Bardem, Jason Statham (Miniauftritt auf dem Flughafen)

Wiederholung: Donnerstag, 7. Juli 02.50 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Collateral“

Wikipidia über „Collateral“ (deutsch, englisch)

IndieLondon: Interview mit Michael Mann

Sight & Sound: Interview mit Michael Mann

The Dialogue: Stuart Beattie: Tricks of the Trade (Teil eines Interview)

Drehbuch „Collateral“ von Stuart Beattie, bearbeitet von Frank Darabont (12. September 2000) (und bereits teilweise von Michael Mann, Stand: 10. Juli 2003 – Änderung des Handlungsortes von New York nach Los Angeles)

Drehbuch „Collateral“ von Stuart Beattie, bearbeitet von Frank Darabont und Michael Mann  (24. August 2003)

Meine Besprechung der von Michael Mann erfundenen Krimiserie “Vega$ – Staffel 1″ (Vega$, USA 1978/1979)

Meine Besprechung von Michael Manns “Blackhat” (Blackhat, USA 2014)

Michael Mann in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 8. Januar: Snatch – Schweine und Diamanten

Januar 7, 2022

ZDFneo, 22.20

Snatch – Schweine und Diamanten (Snatch, Großbritannien/USA 2000)

Regie: Guy Ritchie

Drehbuch: Guy Ritchie

Franky Four Fingers klaut in Antwerpen einen wertvollen Diamanten. Zurück in London kriegt er Ärger mit einem Russengangster, alle wollen den Stein haben, Gangster werden verletzt und sterben, die Gypsies spielen mit und dann gibt es noch einen Boxkampf, bei dem jeder jeden betrügt.

Wie schon in seinem Debüt „Bube, Dame, König, GrAs“ ist die Handlung ein einziges Chaos aus größeren und kleineren Katastrophen, die meisten Gangster sind geistig eher minderbemittelt und latschen, zu unserem Vergnügen, von einem Missgeschick in das nächste, meist ebenso blutige, Missgeschick.

Mit Benicio Del Toro, Dennis Farina, Vinnie Jones, Brad Pitt, Rade Sherbedzija, Jason Statham, Alan Ford, Goldie

Wiederholung: Sonntag, 9. Januar, 02.50 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über “Snatch – Schweine und Diamanten”

Wikipedia über „Snatch – Schweine und Diamanten“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Guy Ritchies „Sherlock Holmes: Spiel im Schatten“ (Sherlock Holmes: A Game of Shadows, USA 2011)

Meine Besprechung von Guy Ritchies „King Arthur: Legend of the Sword“ (King Arthur: Legend of the Sword, USA/Australien 2017)

Meine Besprechung von Guy Ritchies „Aladdin“ (Aladdin, USA 2019)

Meine Bepsrechung von Guy Ritchies „The Gentlemen“ (The Gentlemen, Großbritannien/USA 2019)

Meine Kurzbesprechung von Guy Ritchies „Cash Truck“ (Wrath of Man, USA 2021)

Meine ausführliche Besprechung von Guy Ritchies „Cash Truck“ (Wrath of Man, USA 2021)


DVD-Kritik: Guy Ritchie und Jason Statham steuern einen „Cash Truck“

November 17, 2021

A Film by Guy Ritchie“ heißt es am Anfang des Films. Zutreffender wäre: „ein Film von Guy Ritchie, der nichts von einem Guy-Ritchie-Film hat“. Denn bekannt ist er für seinen Humor und seine Actionszenen. Action gibt es auch in „Cash Truck“. Aber nicht von der artistischen Sorte, sondern von der Sorte, in dem zwei Züge ineinanderkrachen. Masse trifft auf Masse. Und zu Lachen gibt es auch nichts.

Erzählt wird die Geschichte eines Rachefeldzugs, bei dem der Rächer keine Gefangenen macht. Jason Statham spielt ihn konsequent unterkühlt emotionslos. Als Patrick Hill, „H“ genannt, heuert er in einer Sicherheitsfirma an. Diese Firma befördert in gut gepanzerten Transporten täglich mehrere Millionen Dollar durch Los Angeles und wird dabei ab und zu überfallen. Bei einem dieser Überfälle – das erfahren wir erst später – starb Hs Sohn. Er wurde schwer verletzt. Jetzt will er, nachdem seine bisherigen Versuche, die Täter unter den üblichen Verdächtigen zu finden, nur zu einem Berg Leichen führten, mit einer falschen Identität, in der Geldtransporterfirma den Mann entdecken, der mit den Dieben zusammenarbeitet.

Ungewöhnlich wird diese Rachegeschichte durch ihren Aufbau und die damit verbundenen Zeitsprünge, die konsequent durchgehalten werden. Im zweiten Kapitel erfahren wir mehr über H, im dritten über die Diebe, und im vierten treffen sie auf dem gut gesichertem Firmengeländer der Geldtransporterfirma aufeinander. Von dort wollen sie die immensen Geldmengen, die an einem Black Fridays zusammenkommen, stehlen. Sie betreten das Firmengelände in dem sicheren Wissen, dass einige von ihnen und eigentlich alle Firmenmitarbeiter sterben werden. Nicht gerechnet haben sie mit dem unkaputtbaren H.

Dieser Aufbau erinnert Krimifans an die grandiosen Parker-Krimis von Richard Stark (aka Donald E. Westlake). Parker ist ein eiskalter Profidieb, der keine menschlichen Bindungen hat (in den späteren Romanen änderte sich das etwas) und der nach einem reinem utilitaristischem Kosten-Nutzen-Kalkül agiert. Deshalb wäre ihm auch nie das passiert was ‚Patrick Hill‘ passiert: heiraten, einen Sohn bekommen (gut, das kann auch ohne Heirat passieren), sich um ihn kümmern und tiefere Gefühle für ihn entwickeln. Nein, das wäre Parker niemals passiert.

Seine Arbeit erledigt H dann genauso, genaugenommen noch emotionsloser als Parker. Schließlich geht es hier nicht um etwas Geld (wie in der klassischen Parker-Verfilmung „Point Blank“ bzw. der Vorlage „The Hunter“ [Jetzt sind wir quitt/Payback/The Hunter]), sondern um den sinnlosen und überflüssigen Tod eines Jugendlichen. Hs leichengesättigter und äußerst blutiger Feldzug ist dann kein Selbstjustiztrip, sondern ein von der Polizei wohlwollend beobachtetes Begleichen einer offenen Rechnung. Wie Mike Hammer in Mickey Spillanes „Ich, der Rächer“ (I, the Jury) ist er gleichzeitig Jäger, Richter und Vollstrecker.

Stilistisch orientiert Guy Ritchie sich in seinem Thriller am düsteren Siebziger-Jahre-Thriller und, ja, auch an John Boormans „Point Blank“.

Cash Truck“ ist ein konsequent düsterer Thriller, ohne irgendeinen Sympathieträger, ein Abstieg in die Hölle, in der es nichts mehr gibt. Noch nicht einmal Verzweiflung.

Die Inspiration für Ritchies Gangsterfilm war der französische Thriller „Cash Truck“ (Le convoyeur, 2004).

Das Bonusmaterial, ein viereinhalbminütiges Making-of, ist vernachlässigbar. Inzwischen scheint die Zeit vorbei zu sein, in der bei neuen Filmen für die DVD/Blu-ray-Veröffentlichung Bonusmaterial in einem nennenswertem Umfang produziert wird. Das war, zugegeben, oft rein werblich und mäßig interessant, aber es gab manchmal auch wertvolle Einblicke in bestimmte Aspekte der Geschichte und der Produktion.

Cash Truck (Wrath of Man, USA 2021)

Regie: Guy Ritchie

Drehbuch: Guy Ritchie, Ivan Atkinson, Marn Davies (basierend auf „Le Convoyeur“ von Nicolas Boukhrief und Éric Besnard)

mit Jason Statham, Holt McCallany, Josh Hartnett, Jeffrey Donovan, Scott Eastwood, Andy Garcia, Laz Alonso, Niamh Algar, Eddie Marsan, Rocci Williams, Deobia Oparei, Raúl Castillo, Chris Reilly, Mark Arnold, Gerald Tyler, Darrell D’Silva

Blu-ray

Studiocanal

Bild: 2,40:1 1080/24p Full HD

Ton: Deutsch (7.1 DTS-HD MA), Englisch (5.1 DTS-HD MA)

Untertitel: Deutsch

Bonusmaterial: Extended Featurette: Making of

Länge: 119 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

DVD, 4K Ultra HD und Limited Steelbook Edition sind identisch. In der Digital-Version fehlt das Bonusmaterial.

Hinweise

Homepage zum Film

Moviepilot über „Cash Truck“

Metacritic über „Cash Truck“

Rotten Tomatoes über „Cash Truck“

Wikipedia über „Cash Truck“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Guy Ritchies „Sherlock Holmes: Spiel im Schatten“ (Sherlock Holmes: A Game of Shadows, USA 2011)

Meine Besprechung von Guy Ritchies „King Arthur: Legend of the Sword“ (King Arthur: Legend of the Sword, USA/Australien 2017)

Meine Besprechung von Guy Ritchies „Aladdin“ (Aladdin, USA 2019)

Meine Bepsrechung von Guy Ritchies „The Gentlemen“ (The Gentlemen, Großbritannien/USA 2019)

Meine Kurzbesprechung von Guy Ritchies „Cash Truck“ (Wrath of Man, USA 2021)


Neu im Kino/Kinokritiken in einem Satz (oder mehr)

Juli 29, 2021

Einmal schnell, für die Ungeduldigen und bevor die längeren Besprechungen fertig sind, durch einige ausgewählte Kinoneustarts:

Die Adern der Welt

In ihrem neuen Film erzählt Byambasuren Davaa die Geschichte des zwölfjährigen Amra, der an der TV-Show „Mogolia’s Got Talent“ teilnehmen möchte. Doch bevor er vor den Juroren singen darf, gibt es einen ruhig erzählten Einblick in das Leben der Nomaden in der mongolischen Steppe. Ihr traditioneller Lebensstil ist von internationalen, die Natur rückssichtslos ausbeutenden Bergbauinternehmen bedroht.

Alles ist Eins. Außer der 0

Sehr gelungene, informative und kurzweilige Doku von Klaus Maeck und Tanja Schwerdorf über den 1981 gegründeten Chaos Computer Club und seinen visionären Gründer Wau Holland, der die Utopie eines freien Internets hatte. Noch bevor die Welt das Internet kannte.

Cash Truck

Der neue Film von Guy Ritchie mit Jason Statham als Rächer, der Undercover in einer Geldtransportfirma arbeitet, die immer wieder überfallen wird. Düsteres, interessant kontruiertes Remake eines französischen Gangsterthriller, das als kalter, vollkommen humorfreier Rachethriller ohne Sympathieträger prächtig funktioniert.

Wer allerdings einen typischen Guy-Ritchie-Film erwartet, sollte sich besser noch einmal seinen vorherigen Film, die brachiale Gaunerkomödie „The Gentlemen“, ansehen.

Censor

In den frühen Achtzigern, als ganz England die „Video Nasties“ bekämpfte, entdeckt eine der Zensorinnen in einem der billig-blutigen Horrorfilme Verbindungen zu ihrem Leben. Oder hat sie zu viele schlechte Horrorfilme gesehen?

Prano Bailey-Bonds Debütfilm ist ein sehr atmosphärischer, ironiefreier Horrorfilm mit einer ordentlichen Portion Horrorfilmblut, viel Zeitkolorit und selbstverständlich auch eine Liebeserklärung an diese ’schlechten Filme‘.

Generation Beziehungsunfähig

Deutsche Komödie von Helena Hufnagel über junge Menschen und ihre Beziehung, die alle Qualitäten einer schlechten deutschen Komödie hat. Da sage ich im Duktus der Katholischen Filmkritik der fünfziger Jahre: Wir raten ab.

The Green Knight

David Lowery inszeniert die Artus-Legende neu. Bildgewaltig. Düster. Extrem langsam in dunklen Bildern. Das dürfte wohl genau der Film sein, den er inszenieren wollte.

Ich fand ihn tödlich langweilig. Auch weil ich nie begreifen wollte, warum Sir Gawain überhaupt die Herausforderung des titelgebenden grünen Ritters angenommen hat und sich ein Jahr später auf die gefährliche Reise zur Grünen Kapelle und zu seinem sicheren Tod begibt.

The Green Knight“ ist für mich Lowerys bislang schwächster Film.

Jungle Cruise

Dwayne Johnson als halbseidender Schiffskapitän und Emily Blunt als taffe Abenteuerforscherin erleben in dem kunterbunten, auf einer Disney-Attraktion basierendem Disney-Abenteuerfilm haarsträubende Abenteuer.

Das ist, von Jaume Collet-Serra gewohnt druckvoll, in der Tradition der „Indiana Jones“-Filme inszenierte, unterhaltsame, über Gebühr harmlose Unterhaltung für die ganze Familie.

Matthias & Maxime

Wenige Tage vor einem zweijährigen Aufenthalt in Australien küsst Maxime, aufgrund einer Wette, während einer Party mit seinen langjährigen Freunden, für einen Studentenfilm seinen Sandkastenfreund Matthias. Daraus ergeben sich einige Gefühlskonfusionen, die ihre Beziehung auf die Probe stellen.

In seinem achten Film bewegt Xavier Dolan (der auch Maxime spielt) sich auf vertrautem Terrain. Aber dieses Mal ist alles ruhiger, normaler und weniger hysterisch als in seinen vorherigen Filmen.

Old

Regisseur M. Night Shyamalan nennt seine Verfilmung des Comics „Sandburg“ (von Pierre Oscar Lévy und Frederick Peeters) – zutreffend – eine spielfilmlange „The Twilight Zone“-Episode. Die Story: in einer abgelegenen Bucht altern die Menschen rapide. Das ist kein Film für alle, aber mir hat „Old“ sehr gut gefallen. Die ausführliche Kritik ist in Arbeit.


TV-Tipp für den 9. September: Bank Job

September 9, 2020

Nitro, 20.15

Bank Job (The Bank Job, GB 2008)

Regie: Roger Donaldson

Drehbuch: Dick Clement, Ian La Frenais

Dick Clement und Ian La Frenais sind zwei alte Hasen im britischen Filmgeschäft. Sie schrieben unter anderem die Drehbücher zu „Commitments“, „Wasser – Der Film“, etlichen Lovejoy-Folgen (in Deutschland nie gezeigt) und zu „Die alles zur Sau machen“ (Villain).

Mit ihrem Edgar-nominierten Film „Bank Job“ kehrten sie wieder in die frühe Siebziger und dem von ihnen mit „Villain“ mitbegründeten britischen Gangsterfilm zurück. Dieses Mal lassen sie sich von einem wahren Bankraub inspirieren. Am 11. September 1971 raubten einige Kleingauner aus der Lloyd’s Bank 500.000 Pfund (was heute sechs Millionen Euro wären). Die Zeitungen füllten ihre Spalten mit Sensationsberichten über den „Walkie-Talkie-Einbruch“. Vier Tage lang. Dann untersagte die Regierung aus Gründen der nationalen Sicherheit weitere Berichte, vier Räuber wurden verhaftet, ihren Namen wurden nie bekannt, das Strafmaß ist unbekannt, große Teile der Beute verschwunden und die Akten darüber sind bis 2054 unter Verschluss. Das Team Clement/La Frenais hat jetzt mit „Bank Job“ eine Geschichte erfunden, die die Wahrheit sein könnte.

Und Roger Donaldson hat im Retro-Look einen angenehm altmodischen Ganovenfilm über den großen Coup, gewürzt mit einer Prise Polit-Thriller, gedreht.

Mit Jason Statham, Saffron Burrows, Stephen Campbell Moore, Daniel Mays, James Faulkner, Alki David

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Bank Job“

Rotten Tomatoes über “Bank Job”

Wikipedia über „The Bank Job“ (Englisch, mit Informationen zu den wahren Hintergründen)

Mirror über die wahren Hintergründe: Bank job that opened the door on a royal sex scandal (16. Februar 2008 )

Telegraph schreibt über die wahren Hintergründe und redet mit Dick Clement: Revisiting the riddle of Baker Street (15. Februar 2008 )

Noir of the Week über “The Bank Job”

Meine Besprechung von Roger Donaldsons “The November Man” (The November Man, USA 2014)


TV-Tipp für den 27. Januar: Blitz

Januar 27, 2020

Kabel 1, 22.25

Blitz (Blitz, Großbritannien 2011)

Regie: Elliott Lester

Drehbuch: Nathan Parker

LV: Ken Bruen: Blitz or Brant Hits the Blues, 2002 (Brant)

London: Detective Sergeant Brant jagt einen Polizistenmörder und kümmert sich dabei wenig um Recht und Gesetz.

Harter Copfilm nach einem harten Polizeiroman von Ken Bruen, dem Erfinder von Jack Taylor. Von seinen sieben „Inspector Brant“-Romane sind inzwischen (wenn ich mich nicht verzähle) drei Romane auf Deutsch veröffentlicht.

mit Jason Statham, Paddy Considine, Aidan Gillen, David Morrisey, Luke Evans

Wiederholung: Mittwoch, 29. Januar, 00.15 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Blitz“

Wikipedia über „Blitz“ (deutsch, englisch)

Homepage von Ken Bruen

Mein Besprechung von Ken Bruens „Brant“ (Blitz – or… Brant hits the Blues, 2002)

Meine Besprechung von Ken Bruens „Füchsin“ (Vixen, 2003)

Meine Besprechung von Ken Bruens „Kaliber“ (Calibre, 2006)

Meine Besprechung von Ken Bruens Jack-Taylor-Privatdetektivromanen

Meine Besprechung von Ken Bruens „Jack Taylor fliegt raus“ (The Guards, 2001)

Meine Besprechung von Ken Bruens “Jack Taylor liegt falsch” (The Killing of the Tinkers, 2002)

Meine Besprechung von Ken Bruens „Kaliber“ (Calibre, 2006)

Meine Besprechung von Ken Bruen/Jason Starrs „Flop“ (Bust, 2006)

Meine Besprechung von Ken Bruen/Jason Starrs „Crack“ (Slide, 2007)

Meine Besprechung von Ken Bruen/Jason Starrs „Attica“ (The MAX, 2008)

Meine Besprechung von Ken Bruens „Sanctuary“ (2008)

Meine Besprechung von Ken Bruen/Reed Farrel Colemans “Tower” (Tower, 2009)

Mein Porträt von Ken Bruen und Jason Starr in „Alligatorpapiere [Print] – Magazin für Kriminalliteratur – No. 2/2010“

Meine Besprechung von William Monahans Ken-Bruen-Verfilmung “London Boulevard” (London Boulevard, USA/GB 2010)

Meine Besprechung der TV-Serie “Jack Taylor” (Irland 2010/2011/2013 – basierend auf den Romanen von Ken Bruen)

Ken Bruen in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 11. Dezember: Collateral

Dezember 10, 2019

Kabel Eins, 22.55

Collateral (Collateral, USA 2004)

Regie: Michael Mann

Drehbuch: Stuart Beattie

Max ist ein nett-harmloser Los-Angeles-Taxifahrer, der von einem eigenen Unternehmen träumt, aber seit zwölf Jahren sein Leben als Angestellter fristet. Da steigt Vincent ein und bietet ihm 600 Dollar, wenn er ihn in den kommenden Stunden zu fünf Freunden fährt. Nach dem ersten Stopp, weiß Max, dass Vincent ein Autragkiller ist und er ihn zu den nächsten Opfern bringen soll.

„Collateral“ ist ein kleiner, ökonomisch erzählter Neo-Noir-Thriller über das tödliche Aufeinandertreffen zweier Charaktere ihrer vollkommen gegensätzlichen Lebensauffassungen; ist ein grandios besetzter Schauspielerfilm; ist eine Liebeserklärung an das nächtliche Los Angeles und wahrscheinlich der beste Film von Michael Mann.

Mit Tom Cruise, Jamie Foxx, Jada Pinkett Smith, Mark Ruffalo, Peter Berg (Regisseur von “Operation: Kingdom” und „Hancock“), Bruce McGill, Javier Bardem, Jason Statham (Miniauftritt auf dem Flughafen)

Wiederholung: Donnerstag, 12. Dezember, 03.25 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Collateral“

Wikipidia über „Collateral“ (deutsch, englisch)

IndieLondon: Interview mit Michael Mann

Sight & Sound: Interview mit Michael Mann

The Dialogue: Stuart Beattie: Tricks of the Trade (Teil eines Interview)

Drehbuch „Collateral“ von Stuart Beattie, bearbeitet von Frank Darabont (12. September 2000) (und bereits teilweise von Michael Mann, Stand: 10. Juli 2003 – Änderung des Handlungsortes von New York nach Los Angeles)

Drehbuch „Collateral“ von Stuart Beattie, bearbeitet von Frank Darabont und Michael Mann  (24. August 2003)

Meine Besprechung der von Michael Mann erfundenen Krimiserie “Vega$ – Staffel 1″ (Vega$, USA 1978/1979)

Meine Besprechung von Michael Manns “Blackhat” (Blackhat, USA 2014)

Michael Mann in der Kriminalakte


Neu im Kino/Filmkritik: „Fast & Furious: Hobbs & Shaw“ kloppen und verbrüdern sich

August 1, 2019

Fast & Furious: Hobbs & Shaw“ ist ein Filmtitel wie eine Produktbeschreibung, die später durch einen richtigen Filmtitel ersetzt werden soll. Aber dann lässt man es, wie bei den anderen Titeln des Franchise, bleiben, weil der Titel „Fast & Furious: Hobbs & Shaw“ die wichtigsten Informationen in der knappsten möglichen Form übermittelt. Das ist ein Film aus dem bekannten, beliebten und sehr erfolgreichen „Fast & Furious“-Actionfranchise. Dieses Mal stehen die Muskelpakete Luke Hobbs (Dwayne Johnson) und Deckard Shaw (Jason Statham) im Mittelpunkt. Johnson und Statham kloppten sich schon durch einige „Fast & Furious“-Filme. Dabei waren ihre Hahnenkämpfe und gegenseitigen Beleidigungen so übertrieben, dass jeder wusste: die beiden verstehen sich bombig.

Jetzt haben sie im Rahmen des „Fast & Furious“-Franchise einen eigenen Film bekommen, der sich wohltuend von den „Fast & Furious“-Filmen unterscheidet und den man auch sehen und verstehen kann, ohne einen der anderen Filme gesehen zu haben. Die Action kann gerade noch so und mit zugedrückten Augen und Hühneraugen als halbwegs realistisch bezeichnet werden. In den „Fast & Furious“-Filmen wurde sie zuletzt immer übertriebener. Die von Chris Morgan, der seit „The Fast and The Furious: Tokyo Drift“ (2006, nicht der beste Film der Serie) dabei ist, und Drew Pearce („Mission Impossible – Rogue Nation“, „Hotel Artemis“) erfundene Story für „Hobbs & Shaw“ geht dann in Richtung „Buddy-Movie meets James Bond“.

Um zu verhindern, dass ein Virus, der die Menschheit innerhalb weniger Stunden vernichten kann, in die falschen Hände gerät, injiziert die MI6-Agentin Hattie Shaw (Vanessa Kirby) sich den Krankheitserreger. Den Bösewichtern, der internationalen Organisation Eteon und ihrem genetisch optimierten und quasi unbesiegbarem Soldaten Brixton Lorr (Idris Elba), gelingt es, die Situation für den MI6 so darzustellen, dass Hattie Shaw ihre Kollegen ermordete und mit dem „Schneeflocke“ genannten Virus flüchtete.

Der amerikanische und der britische Geheimdienst setzen Hobbs und Shaw auf die flüchtige Hattie an. Schnell finden die beiden miteinander verfeindeten Männer heraus, wer der wirkliche Übeltäter ist und dass der Erreger innerhalb weniger Tage aus Hatties Körper extrahiert werden muss. Sonst stirbt sie und „Schneeflocke“ wird freigesetzt.

Weil Deckard Shaw nicht zulassen kann, dass seine Schwester stirbt, beginnen er, Hattie und Hobbs nach dem Erfinder von „Schneeflocke“ zu suchen. Die Jagd beginnt in London und führt sie immer weiter Richtung Osten.

David Leitch, der vorher bei „John Wick“ ungenannter Co-Regisseur war und danach „Atomic Blonde“ und „Deadpool 2“ inszenierte, übernahm die Regie. Sein Film ist ein sich nie sonderlich ernst nehmender Comic, der näher bei „Deadpool“ als bei „Atomic Blonde“ ist. Die meist am helllichten Tag spielende Action ist over the top. Oft ist auch erkennbar, wie viel CGI eingesetzt wurde. Das liegt nicht daran, dass die Spezialeffekt schlecht sind, sondern dass die Szenen anders nicht hätten gedreht werden können. So fährt Brixton Lorr einmal wie ein Terminator durch einen Bus. Danach ist der Bus Schrott. Brixton hat keinen Kratzer abbekommen. Oder Brixton, Hobbs und Shaw kloppen sich auf der Ladefläche eines durch unwegsames Gelände rasenden Lasters. Da hätte der Actionfan gerne etwas mehr handgemachte „John Wick“/„Atomic Blonde“-Action gehabt.

Zwischen den um den Welt verteilten Action-Set-Pieces überziehen die Alphamänner Hobbs und Shaw sich mit Beleidigungen. Dass Dwayne Johnson und Jason Statham diese teils improvisierten Wortgefechte genossen, ist in jeder Sekunde spürbar. Ihre Verbündeten versuchen den Streit zu schlichten. Manchmal mütterlich, manchmal schwesterlich und manchmal im „Deadpool“-Stil. Auch Idris Elba genießt seine Rolle als unbesiegbarer Oberbösewicht sichtbar (Kurze Randnotiz: Ich will sein Motorrad haben!).

Für die Cineasten gibt es einige Anspielungen und mehr oder weniger ausführliche Filmzitate.

Das in den „Fast & Furious“-Filmen von Dom Toretto (Vin Diesel) bis zum Erbrechen wiederholte Mantra von „Wir sind eine Familie“ wird hier anders und weniger penetrant behandelt. Torettos Familie ist eine Wahlfamilie, die bei aller Inklusivität von Ethnien und Geschlechtern, letztendlich utilitaristisch und auch diktatorisch ist. Bei Hobbs und Shaw ist Familie dann wieder durch Blutsbande und eine starke Rolle der Mütter (Lori Tuisano und Helen Mirren) definiert. Es ist, in beiden Fällen, eine Familie, in der die einzelnen Familienmitgliedern letztendlich den anderen Familienmitgliedern uneigennützig helfen und beide Familien sind inklusiv. So werden die Shaw-Geschwister auf Samoa, wo das Finale des Films spielt, ohne große Diskussion in die Hobbs-Familie aufgenommen und gemeinsam kämpfen sie gegen Brixton und seine Eteon-Armee. Es ist ein Kampf von Low Tech gegen High Tech.

Fast & Furious: Hobbs & Shaw“ ist genau das Actionfeuerwerk, das man bei den beiden Hauptdarstellern in diesem Franchise erwarten konnte.

P. S.: Weil „Hobbs & Shaw“ einen auf Marvel machen, lohnt es sich, beim Abspann sitzen zu bleiben.

Fast & Furious: Hobbs & Shaw (Fast & Furious presents: Hobbs & Shaw, USA 2019)

Regie: David Leitch

Drehbuch: Chris Morgan, Drew Pearce

mit Dwayne Johnson, Jason Statham, Vanessa Kirby, Idris Elba, Helen Mirren, Eiza González, Eddie Marsan, Cliff Curtis, Eliana Sua, Kevin Hart, Ryan Reynolds, Lori Tuisano

Länge: 136 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Facebook-Seite zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Fast & Furious: Hobbs & Shaw“

Metacritic über „Fast & Furious: Hobbs & Shaw“

Rotten Tomatoes über „Fast & Furious: Hobbs & Shaw“

Wikipedia über „Fast & Furious: Hobbs & Shaw“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Justin Lins „Fast & Furious Five“ (Fast Five, USA 2011)

Meine Besprechung von Justin Lins „Fast & Furios 6“ (Furios Six; Fast & Furious Six, USA 2013)

Meine Besprechung von James Wans „Fast & Furious 7“ (Furious 7, USA 2015)

Meine Besprechung von F. Gary Grays „Fast & Furious 8“ (The Fate of the Furious, USA 2017)

Meine Besprechung von David Leitchs „Atomic Blond“ (Atomic Blonde,USA 2017)

Meine Besprehung von David Leitchs „Deadpool 2“ (Deadpool 2, USA 2018)


Neu im Kino/Filmkritik: „Meg“ tut das, was Haie so tun. Im Film

August 9, 2018

Etwas böswillig könnte man sagen, dass Dwayne Johnson zwischen „Rampage“ und „Skyscraper“ keine Zeit hatte und deshalb Jason Statham gegen den Monsterhai kämpfen darf. Aber Stathams Version des Helden ist etwas weniger poliert als bei dem immer sympathischen Johnson. Es geht, dank Stathams gepflegtem Drei-Tage-Bart, in einer homöopathischen Dosis, in Richtung britische Arbeiterklasse. Und George Clooney war mal für die Rolle des tapferen Jonas Taylor im Gespräch.

Nachdem ein kleines Forschungs-U-Boot im Pazifik vor der Küste Chinas in der tiefsten Tiefsee havarierte, wird Taylor zur Hilfe gerufen. Sie entdeckten unter einer als Barriere funktionierenden Schwefelwasserstoff-Schicht eine neue, noch vollkommen unerforschte Unterwasserwelt. Die dreiköpfige Besatzung hat nur noch für wenige Stunden Sauerstoff und sie wird von irgendetwas Großem angegriffen. Taylor hat dieses Ding schon einmal vor fünf Jahren bei einer Tiefseetrettungsmission getroffen. Damals starben zwei Kameraden. Danach hörte er mit dem Tauchen auf und ertränkt sein Selbstmitleid heroisch in Bier. Das würde Dwayne Johnson niemals tu.

Weil Taylor der beste Mann für eine so gefährliche Rettungsaktion ist, bittet die Mannschaft der Forschungsstation, zu der auch zwei alte Bekannte von Taylor gehören, ihn um Hilfe. Und weil Taylors Ex-Frau in dem jetzt gesunkenen U-Boot ist, begibt er sich auf eine Rettungsmission, bei der er zwei der drei Besatzungsmitglieder, unter anderem seine Frau, retten kann. Dabei sehen sie und wir sensationsgierigen Zuschauer zum ersten mal das gefährliche Wesen: es ist ein Megalodon, ein 25 Meter großer Hai, der seit Ewigkeiten als ausgestorben gilt. Und dieser Meg (eigentlich sogar zwei) verlässt sein Unterwassergefängnis, um auf die Jagd zu gehen.

Die Filmgeschichte basiert auf Steve Altens 1997 erschienener Debütroman „The Meg“. Alten schrieb mehrere Buchfortsetzungen zu seinem erfolgreichen Thriller. Hollywood kaufte sich damals sofort die Filmrechte, aber nach „Deep Blue Sea“ wurde das Projekt erst einmal auf die lange Bank geschoben. Einmal waren auch Guillermo del Toro und Eli Roth involviert. Jetzt verfilmte Jon Turteltaub den Roman und der Film ist „Der weiße Hai“ mit einem größeren Hai und, nun, auch größeren Booten. Es gibt auch, – siehe „Alien“ -, einen fiesen Großkapitalisten.

Turteltaub erzählt die bekannte Geschichte mit viel Wumms und Spaß in unter zwei Stunden noch einmal nach für eine Generation, die Spielbergs Klassiker „Der weiße Hai“ nicht im Kino gesehen hat. Es gibt zahlreiche gut platzierte Anspielungen und Inside-Jokes auf „Der weiße Hai“ und seine unzähligen Fortsetzungen und Rip offs. Dafür hatte Turteltaub ein erkleckliches Budget von 150 Millionen Dollar. Das Geld sieht man auf der Leinwand.

Es ist auch, wie in „Der weiße Hai“, eine kluge Entscheidung, den riesigen Hai erst spät und oft nur in Teilansichten zu zeigen. Manchmal sieht man auch nur die Auswirkungen eines seiner Angriffe. So wirkt er etwas bedrohlicher, wenn er sich die bunt zusammengewürfelten Mitglieder der internationalen Forschungsmission vornimmt. Diese ist, und das ist ein augenfälliger Unterschied zu den älteren Blockbustern, deutlich multikultureller und weiblicher als im Siebziger-Jahre-Blockbuster-Kino.

The Meg“ ist angenehm altmodisches Blockbuster-Kino, das bewusst auf die nervigen Modernismen der letzten Saisons verzichtet und seine Geschichte unaufgeregt präsentiert. Perfekt Sommerunterhaltung eben. Für das Open-Air-Strandkino.

P. S.: In „Jurassic World: Das gefallene Königreich“ gibt es auch einen Riesenhai. Aber der hat mit diesen Megs nicht zu tun. Sie fressen sich durch vollkommen verschiedene Filmwelten.

Meg (The Meg, USA 2018)

Regie: Jon Turteltaub

Drehbuch: Dean Georgaris, Jon Hoeber, Erich Hoeber

LV: Steve Alten: Meg: A Novel of Deep Terror, 1997 (Meg)

mit Jason Statham, Li Bingbing, Winston Chao, Rainn Wilson, Ruby Rose, Page Kennedy, Jessica McNamee, Ólafur Darri Ólafsson, Robert Taylor, Sophia Shuya Cai, Masi Oka, Cliff Curtis

Länge: 114 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Meg“

Metacritic über „Meg“

Rotten Tomatoes über „Meg“

Wikipedia über „Meg“

Homepage von Steve Alten

Meine Besprechung von Jon Turteltaubs „Last Vegas“ (Last Vegas, USA 2013)

Nachtrag (24. August 2018)

MEG von Steve Alten

Manchmal läuft’s dumm. Denn erst jetzt trudelte bei mir die lang ersehnte Neuausgabe von „Meg“ ein. Zum Filmstart veröffentlichte der Heyne Verlag nämlich eine Neuausgabe von Steve Altens jetzt erfolgreich verfilmtem Debütroman „Meg“. Wobei „Neuausgabe“ etwas irreführend ist. Denn es wurde nicht einfach der alte, 1997 erschienene Bestseller genommen und mit einem neuen Umschlag neu veröffentlicht, sondern die „Vom Autor erweiterte und komplett überarbeitete Neuausgabe“, die in den USA 2015 erschien und jetzt erstmals auf Deutsch erschien.

Die Neuausgabe beginnt mit der 2011 geschriebenen, sieben Jahre vor der Romangeschichte spielenden Vorgeschichte zum ursprünglichen Roman. Alten veröffentlichte die achtzigseitige Geschichte als E-Book. Ausgehend von den Ereignissen in der Vorgeschichte nahm er für die Neuausgabe am ursprünglichen Roman notwendige Änderungen vor, erweiterte Szenen, vertiefte Figuren und überarbeitete ihn auch sprachlich, weil, so Alten, er sich stilistisch weiterentwickelt hat.

Die Story ist natürlich immer noch die gleiche: Tiefseeforscher Jonas Taylor will im Marianengraben einen Carcharodon mealodon, kurz Meg, entdecken. Nach seiner Entdeckung begibt sich der riesige Hai in den oberen Wasserregionen und sucht Nahrung.

Steve Alten: Meg

(vom Autor erweiterte und komplett überarbeitete Neuausgabe)

(übersetzt von Bernd Kleinschmidt)

Heyne, 2018

400 Seiten

9,99 Euro

Originalausgabe dieser Ausgabe

Meg

Viper Press, 2015


TV-Tipp für den 27. Oktober: Bank Job

Oktober 27, 2017

ZDFneo, 23.30

Bank Job (GB 2008, Regie: Roger Donaldson)

Drehbuch: Dick Clement, Ian La Frenais

Dick Clement und Ian La Frenais sind zwei alte Hasen im britischen Filmgeschäft. Sie schrieben unter anderem die Drehbücher zu „Commitments“, „Wasser – Der Film“, etlichen Lovejoy-Folgen (in Deutschland nie gezeigt) und zu „Die alles zur Sau machen“ (Villain).

Mit ihrem Edgar-nominierten Film „Bank Job“ kehrten sie wieder in die frühe Siebziger und dem von ihnen mit „Villain“ mitbegründeten britischen Gangsterfilm zurück. Dieses Mal lassen sie sich von einem wahren Bankraub inspirieren. Am 11. September 1971 raubten einige Kleingauner aus der Lloyd’s Bank 500.000 Pfund (was heute sechs Millionen Euro wären). Die Zeitungen füllten ihre Spalten mit Sensationsberichten über den „Walkie-Talkie-Einbruch“. Vier Tage lang. Dann untersagte die Regierung aus Gründen der nationalen Sicherheit weitere Berichte, vier Räuber wurden verhaftet, ihren Namen wurden nie bekannt, das Strafmaß ist unbekannt, große Teile der Beute verschwunden und die Akten darüber sind bis 2054 unter Verschluss. Das Team Clement/La Frenais hat jetzt mit „Bank Job“ eine Geschichte erfunden, die die Wahrheit sein könnte.

Und Roger Donaldson hat im Retro-Look einen angenehm altmodischen Ganovenfilm über den großen Coup, gewürzt mit einer Prise Polit-Thriller, gedreht.

Mit Jason Statham, Saffron Burrows, Stephen Campbell Moore, Daniel Mays, James Faulkner, Alki David

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Bank Job“

Rotten Tomatoes über “Bank Job”

Wikipedia über „The Bank Job“ (Englisch, mit Informationen zu den wahren Hintergründen)

Mirror über die wahren Hintergründe: Bank job that opened the door on a royal sex scandal (16. Februar 2008 )

Telegraph schreibt über die wahren Hintergründe und redet mit Dick Clement: Revisiting the riddle of Baker Street (15. Februar 2008 )

Noir of the Week über “The Bank Job”

Meine Besprechung von Roger Donaldsons “The November Man” (The November Man, USA 2014)


Neu im Kino/Filmkritik: „Fast & Furios 8“ – nächste Runde mit der bekannten Familie und unbekannten Blechschäden

April 14, 2017

Die Ein-Satz-Besprechung für das Publikum mit Twitter-Aufmerksamkeitsspanne: Wenn dir die vorherigen zwei, drei „Fast & Furious“-Filme gefallen haben, wird dir „Fast & Furious 8“ gefallen.

Alles ist halt noch eine Nummer größer und es gibt einige neue Familienmitglieder.

Und ab jetzt geht es mit ein, zwei Spoilern weiter, die beim Ansehen des Films dann doch nicht so überraschend sind. Das Plakat verrät auch einiges.

Aber Hey!, die Filme dieser an der Kinokasse unglaublich erfolgreichen Actionserie haben sich nie für den David-Mamet-Preis beworben.

In „Fast & Furious 8“ trifft Dom Toretto (Vin Diesel) auf Kuba (Fun Fact: erster Dreh einer US-Produktion auf Kuba) Cipher (Charlize Theron). Sie erpresst ihn, seine Freunde zu betrügen. Er tut es und stiehlt von ihnen eine äußerst gefährliche Waffe, die sie im Auftrag der US-Regierung kurz vorher von irgendwelchen gesichtslosen Bösewichter geklaut haben.

Seine langjährigen Freunde sind fassungslos über Doms Verrat. Denn für ihn ist, wie wir aus den vorherigen Filmen wissen, Familie alles und seine Freunde sind seine ständig wachsende Familie, die er niemals betrügen oder verraten würde. Er würde für sie durch die Hölle gehen.

Sie, also Doms Freundin Letty (Michelle Rodriguez), Hobbs (Dwayne Johnson), der Rest der Gang – Roman Pierce (Tyrese Gibson), Tej (Chris ‚Ludacris‘ Bridges) und Ramsey (Nathalie Emmanuel) -, unterstützt von Mr. Nobody (Kurt Russell), seinem paragraphenreitendem Lehrling (Scott Eastwood), der vor allem als willkommener Punchingball für Gags benutzt wird, und ihrem früheren Gegner und jetzigen Mr.-Nobody-Zwangsverpflichtung Deckard Shaw (Jason Statham), beginnen Cipher und Dom zu jagen, während Dom weitere Verbrechen begeht, die Cipher mit all den Dingen ausrüstet, die sie braucht, um einen Weltkrieg zu entfesseln. Denn Cipher ist nicht nur eine begnadete Hackerin, die überall und nirgends ist (weshalb ihre Zentrale in einem Flugzeug ist), sondern auch ein waschechter James-Bond-Bösewicht.

Ihre Aktionen gehorchen dabei dem Prinzip „mehr ist besser“; was spannungstechnisch keine gute Idee ist. In Manhattan muss Dom den Koffer mit den Nuklearcodes von dem russischen Verteidigungsminister klauen. Cipher unterstützt ihn dabei, indem sie alle Autos im Umkreis von mehreren Wohnblocks fernsteuert. Dann rasen ganze Armeen von Zombieautos durch die engen Häuserschluchten, verursachen Massenkarambolagen und hunderte Autos nehmen aus einem Parkhaus die Abkürzung. Sie stürzen vom Himmel und begraben die Reste des russischen Autokonvois unter sich.

Im Writers‘ Room mag das wie eine gute Idee geklungen haben. Auf der Leinwand ist es ein unglaubwürdiger Overkill. Es sind einfach zu viele Autos. Sie sehen einfach zu sehr nach Computertricks aus.

Immerhin gibt es in New York dann noch eine konventionelle „Fast & Furious“-Autoverfolgungsjagd, die sogar tagsüber spielt. Deshalb kann man halbwegs sehen, was passiert. Denn F. Gary Gray schneidet hier, wie in allen Action-Szenen, mehr als nötig. Gray inszenierte auch „Verhandlungssache“, „The Italian Job – Jagd auf Millionen“ und, zuletzt, „Straight Outta Compton“. Bei „Fast & Furious 8“ fungiert er, ohne eine erkennbare persönliche Note, als williger Erfüllungsgehilfe eines erfolgreichen Franchise.

Das große Action-Set-Piece ist am Filmende nimmt mindestens ein Drittel des Films, eher sogar eine gute Stunde, ein. Und das ist gut so. In einer geheimen U-Boot-Station an der Barentssee soll Dom für Cipher eine Atomrakete in, uh, Besitz bringen (Frag nicht nach der einfachen Lösung, wenn es auch mit viel Rumms geht).

Nachdem im vorherigen „Fast & Furious“-Film eine Startbahn ewig lang war, liefern sie sich jetzt auf dem Eis, unter Wasser und in der Luft ein Wettrennen mit einem U-Boot, das durch eine Schleuse ins freie Meer fahren könnte. Während das U-Boot sich unter dem Eis seinem Ziel nähert, rasen Dom und seine Gang, verfolgt und beschossen von allerlei meist anonymen Bösewichtern, auf dem Eis in Richtung Schleuse. Und sie scheinen mit ihren Flitzern nicht wesentlich schneller als ein U-Boot voranzukommen. Dabei – schnelle Internetrecherche – fährt das modernste russische Atom-U-Boot höchstens 31 Knoten, also 57 Stundenkilometer.

Während des gesamten Films werden viele Szenen nur für die Lacher gespielt. Dazu gehört, am Filmanfang, Hobbs Minuten dauernde große, zum verlustreichen Kampf anstachelnde Ansprache direkt in die Kamera (wir können uns die Pointe denken, die immerhin direkt danach eine schöne Fortsetzung findet), die Neckereien von Hobbs und Deckard Shaw im Hochsicherheitsgefängnis (die deutlich länger als notwendig ausgespielt werden) oder Shaws liebevolle Betreuung eines Babys, das er befreien muss. Während er sich liebevoll um das Baby kümmert, tötet er nebenbei Dutzende Bösewichter.

Die Story selbst, wieder geschrieben von Chris Morgan, fügt wenig innovativ oder überraschend, aber zweckdienlich die einzelnen Actionszenen zusammen. Dass Dom dabei, wie wir gegen Ende erfahren, nur zum Schein auf Ciphers Erpressung einging, können wir uns von der ersten Minute an Denken. Warum er allerdings nicht gleich mit seiner Familie über die Erpressung redet, erfahren wir nie.

Doms Familie wird, auch wenn ab und an Familienmitglieder sterben, immer größer und damit wird der Film auch etwas behäbig. Schließlich muss jedes Familienmitglied seinen Auftritt haben – und dann kommen noch die mehr oder weniger bösen Neuzugänge hinzu. Das sind dieses Mal Charlize Theron als Bösewicht (Resozialisierung ist im Dom-Universum möglich) und Helen Mirren als – das soll eine Überraschung bleiben.

An einigen Stellen bezieht sich „Fast & Furious 8“, der von Universal Pictures als Auftakt der finalen Trilogie gelabelt wird, auf die vorherigen Filme. Aber das sind nur Nebensätze, die das Herz des langjährigen Fans erfreuen. Zum Verständnis des aktuellen Films sind sie nicht nötig.

Mit dem achten Film des Franchise sind Dom und seine Familie, nachdem sie am Anfang Verbrecher waren, endgültig zu den Guten geworden, die jetzt für einen geheimen US-Geheimdienst die Welt retten. Mit, wie James Bond, einem Spesenkonto ohne Limit und gigantischen Kollateralschäden, die locker zwei große Versicherungen ruinieren könnten.

Insofern schließt „Fast & Furious 8“, der genau das liefert, was die Fans erwarten, nahtlos an die vorherigen Filme an. Ohne die Qualität von „Fast & Furious Five“ (das ist der Teil mit dem ersten Auftritt von Dwayne Johnson und dem unkonventionellen Transport eines riesigen Safes durch Rio de Janeiro) zu erreichen.

P. S.: Der Film läuft auch im IMAX.

Fast & Furious 8 (The Fate of the Furious, USA 2017)

Regie: F. Gary Gray

Drehbuch: Chris Morgan

mit Vin Diesel, Charlize Theron, Dwayne Johnson, Jason Statham, Michelle Rodriguez, Tyrese Gibson, Chris ‚Ludacris‘ Bridges, Helen Mirren, Nathalie Emmanuel, Elsa Pataky, Scott Eastwood, Kurt Russell, Kristofer Hivju, Luke Evans

Länge: 136 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Fast & Furios 8“

Metacritic über „Fast & Furios 8“

Rotten Tomatoes über „Fast & Furios 8“

Wikipedia über „Fast & Furios 8“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Justin Lins „Fast & Furious Five“ (Fast Five, USA 2011)

Meine Besprechung von Justin Lins „Fast & Furios 6“ (Furios Six; Fast & Furious Six, USA 2013)

Meine Besprechung von James Wans „Fast & Furious 7“ (Furious 7, USA 2015)

Meine Besprechung von F. Gary Grays „Straight Outta Compton“ (Straight Outta Compton, USA 2015)