Buch- und DVD-Kritik: Über „Narcos“ und „Narconomics“

November 9, 2016

https://www.youtube.com/watch?v=U7elNhHwgBU

Die letzte Meldung zum Drogenkrieg: Jeremy Douglas, der Asien-Pazifik-Vertreter der UN-Drogenbehörde UNODC sagte Ende Oktober: „Der Anti-Drogen-Krieg des vergangenen halben Jahrhunderts hat keine Resultate gebracht. Zahlen machen deutlich, dass die Lage schlimmer denn je ist.“

Wer wissen möchte, warum er scheiterte, findet unter anderem in der Serie „Narcos“ und dem Sachbuch „Narconomics“ Erklärungen.

Narcos“, eine von Carlo Bernard, Chris Brancato und Doug Miro erfundene Netflix-Serie, erzählt die Geschichte des USA-Südamerikanischen Drogenkrieges seit den frühen Siebzigern bis, nun, wir werden sehen. In der ersten Staffel (die zweite ist bereits veröffentlicht, eine dritte und vierte Staffel sind bestellt) geht es um Pablos Escobar (1. Dezember 1949 – 2. Dezember 1993) und seinen Aufstieg. Die erste Staffel endet im Juli 1992, als Escobar aus dem Gefängnis „La Catedral“ (das er in jeder Beziehung nach seinen eigenen Wünschen gestaltete) in den Dschungel flüchtet. Escobars Gegner ist der DEA-Agent Steve Murphy, der sich Ende der siebziger Jahre von Florida nach Kolumbien versetzen lässt und der in den ersten acht von zehn Episoden mit seiner Erzählerstimme die sich durchgehend nah an der Realität bewegenden, kongenial verdichteten Ereignisse kommentiert. Murphys Freund und Vertrauter ist sein Partner Javier Peña, der in der Serie schon länger im Land ist. In Wirklichkeit kam Peña erst 1989 ins DEA-Büro in Bogotá (und einige der Fotos, die er damals schoss, sind in James Mollisons Bildband „Escobar – Der Drogenbaron“ veröffentlicht).

In den letzten beiden Episoden verändert sich dann das Erzähltempo von einem Scorsese-haftem Epos hin zur langsamen Erzählweise des Serienfernsehens, in dem es, auch wenn es einen oder mehrere folgenübergreifende Handlungsstränge gibt, pro Folge immer einen klar umrissenen ‚Konflikt der Woche‘ gibt und die Geschichte sich manchmal im Schneckentempo voranbewegt. Dieser Bruch markiert auch den Punkt, in dem Macher bemerkten, dass sie mit „Narcos“ wirklich eine Serie haben, die sie über mehrere Staffeln weitererzählen können.

Die erste Staffel von „Narcos“ ist furioses Fernsehen, das immer wieder wie eine Bebilderung von Don Winslows Südamerika-Romanen „Tage der Toten“ und „Das Kartell“ wirkt. Immerhin behandeln die Serie und die Romane den gleichen Krieg aus der nord- und südamerikanischen Perspektive und sie stellen in ihrer Jahrzehnte umspannenden Chronik nüchtern das vollständige Scheitern des von Präsident Nixon groß angekündigten „war on drugs“ fest: der Drogenkonsum nahm zu, die Preise stagnierten, die Gewalt eskalierte.

Die ersten beiden Folgen wurden von José Padilha, dem Regisseur von „Tropa de Elite“ und „Robocop“, inszeniert. Er legte damit den Grundton und das Erzählprinzip, das er „’Goodfellas‘ mit Archivmaterial“ nennt, fest. Für ihn war, wie er im Bonusmaterial erzählt, nur Wagner Moura, mit dem er bereits mehrfach zusammenarbeitete, als Pablo Escobar vorstellbar. Und Moura, der für die Rolle spanisch lernte, überzeugt als Escobar restlos.

Daher ist es auch sehr lobenswert, dass auch in der deutschen Synchronisation das Prinzip der Zweisprachigkeit beibehalten wurde und die Charaktere in ihrer Muttersprache, also englisch (bzw. deutsch) oder spanisch, sprechen. Für Netflix war diese Zweisprachigkeit nie ein Problem und auch aus ökonomischer Perspektive sogar erwünscht. Denn der spanischsprechende Markt ist groß. Der Wechsel zwischen den verschiedenen Sprachen trägt auch zum Realismus der Serie bei.

Ein Problem der Serie ist allerdings, dass gerade bei den ersten acht Episoden die einzelnen Charaktere kaum ein Eigenleben entwickeln können, weil in einem atemlosen Reportage-Stil durch die Jahre gehetzt werden muss.

Ein anderes Problem ist, dass wirklich kein Charakter zur Identifikation einlädt. Letztendlich sind alle Arschlöcher, die, wenn es ihren Zielen dient, Gesetze brechen und Moral für eine Nebensache halten. Auch DEA-Agent Murphy macht da in der Serie eine Entwicklung durch. Sie ist am Ende der achten Episode, die den Kreis zur ersten Episode schließt, abgeschlossen.

Das Bonusmaterial ist mit drei Audiokommentaren, den Featurettes „The Colombian Connection“, „Establishing the Route“ und „The Language Barrier“ (insgesamt 45 Minuten) und knapp acht Minuten „Deleted Scenes“ durchaus umfangreich ausgefallen. Die informativen Featurettes konzentrieren sich auf die Serie und liefern Hintergründe zum Dreh vor Ort und der Zusammenarbeit mit Netflix. Allerdings wurde, aus was für idiotischen Gründen auch immer, durchgehend darauf verzichtet, die Namen und Funktionen der Interviewten einzublenden. So muss man sich während des Gesprächs zusammenreimen, wer spricht. Bei einigen findet man es nie heraus.

Narconomics – Ein Drogenkartell erfolgreich führen“ von „Economist“-Journalist Tom Wainwright ist eine gute Ergänzung zu „Narcos“. Der ab 2010 jahrelang über Mittelamerika und die umliegenden Länder berichtende Journalist wagt eine aktuelle Bestandsaufnahme des Kampfes gegen die Drogen in Südamerika und den USA. Mit minimalen Ausflügen in andere Länder. In seinem Sachbuch zeichnet er den Weg der Drogen vom Anbau bis zum Verkauf an den Endkonsumenten nach. Dabei verbindet er Vor-Ort-Recherche mit umfassenderen Analysen und betrachtet das Drogengeschäft aus ökonomischer Perspektive. Also so, als wäre das Drogengeschäft ein ganz normales Geschäft, das sich von legalen Geschäften nur durch die beiden Buchstaben „i“ und „l“ unterscheidet. Mit dieser, zugegeben nicht besonders neuen Betrachtungsweise, die er auf die gesamte Lieferkette anwendet, führt er zu einer teilweise neuen Sicht des Drogengeschäftes und den damit zusammenhängenden Probleme, wie Kriminalität, zweifelhafte Produktqualität und den Kosten der Bekämpfung. Denn der gesamte, inzwischen seit Jahrzehnten geführte Kampf gegen die Drogen führte nicht zum Ziel. Im Gegenteil: es wird mehr konsumiert und der Straßenpreis (vulgo Endkundenpreis) für Drogen steigt nicht. Dagegen steigen, egal ob man sich nur auf die direkten oder auch die indirekten Kosten konzentriert, die Kosten der Bekämpfung.

Aus dem ökonomischen Blickwinkel wird auch deutlich, an welchen Punkten der Lieferkette man am besten eingreift: an der Grenze zur USA oder ziemlich direkt bei den Endkonsumenten. Dort ist das Produkt am teuersten. Der ökonomische Verlust für die Kartelle ist dort am höchsten.

Aus dem ökonomischen Blickwinkel wird auch deutlich, wie hoch die Kosten des erfolglosen Kampfes gegen die Drogen sind – und warum man die bisherige Politik ändern sollte. Folgerichtig fordert Wainwright ein Ende der Drogenprohibition, weil ein Verbot bei Drogen, wenn die Menschen sie konsumieren wollen, noch nie funktionierte. Das hatten die US-Amerikaner während der Alkoholprohibition schon erfahren müssen.

Eine überlegte Freigabe, Qualitätskontrolle, Besteuerung, vorausschauende Sozialpolitik, auch ein Umsteuern beim Umgang mit Inhaftierten (damit Gefängnisse nicht weiterhin Rekrutierungsorte für die Kartelle bleiben) und eine Produktion vor Ort würden vieles ändern. Der zunehmende Drogenhandel über das Internet hat schon jetzt, wie auch im normalen Handel, einiges geändert, weil die Vergleichsmöglichkeiten über die Qualität und den Preis des Produktes zunahmen. Außerdem war es noch nie wirklich sexy, aber abenteuerlich, sich in dunklen Gassen seinen Stoff zu besorgen.

Der Kollateralschaden einer solchen Politik wäre natürlich ein Ende Serien wie „Narcos“. Denn wer will schon normalen Kaufleuten bei ihrer stinklangweiligen Arbeit zusehen?

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Narcos – Die komplette erste Staffel (Narcos, USA 2015)

Regie: José Padilha, Guillermo Navarro, Andi Balz, Fernando Coimbra

Drehbuch: Chris Brancato, Carlo Bernard, Doug Miro, Dana Calvo, Dana Ledoux Miller, Andy Black, Zach Calig, Allison Abner, Nick Schenk

Erfinder: Carlo Bernard, Chris Brancato, Doug Miro

mit Wagner Moura (Pablo Escobar), Boyd Holbrook (Steve Murphy), Pedro Pascal (Javier Peña), Paulina Gaitan (Tata Escobar), Juan Murcia (Juan Pablo Escobar), Raúl Méndez (César Gaviria), Jorge Monterrosa (Trujillo), Paulina García (Hermilda Gaviria), Diego Cataño (La Quica), Julián Díaz (Blackie), Joanna Christie (Connie Murphy), Danielle Kennedy (Botschafterin Noonan), Luis Guzmán (José Rodríguez Gacha)

DVD

Polyband

Bild: 1,78:1 (16:9)

Ton: Deutsch, Englisch/Spanisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bonusmaterial: Making-of, Interviews mit Cast & Crew, Deleted Scenes, Audiokommentare

Länge: 500 Minuten (4 DVDs)

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Narcos“

Wikipedia über „Narcos“ (deutsch, englisch) und Pablo Escobar (deutsch, englisch)

Narconomics von Tom Wainwright

Tom Wainwright: Narconomics – Ein Drogenkartell erfolgreich führen

(übersetzt von Henning Dedekind)

Blessing, 2016

352 Seiten

19,99 Euro

Originalausgabe

How to run a Drug Cartel

PublicAffairs, Perseus Book Group, New York, 2016

Bonushinweis

Wer zwischen der Realität und „Narcos“ vergleichen will, sollte sich James Mollisons „Escobar – Der Drogenbaron“ beschaffen. In der reich bebilderten Biographie kann man in die damalige Zeit eintauchen.

Mollison - Escobar - Der Drogenbaron

James Mollison (mit Rainbow Nelson): Escobar – Der Drogenbaron

(übersetzt von Simone Salitter und Gunter Blank)

Heyne Hardcore, 2010

416 Seiten

16 Euro

Originalausgabe

The Memory of Pablo Escobar

Chris Boot Ltd., London 2007

 


TV-Tipp für den 9. November: Wie das Kino erwachsen wurde

November 9, 2016

Arte, 21.55

Wie das Kino erwachsen wurde (Frankreich 2015, Regie: Stan Neumann)

Drehbuch: Stan Neumann

Einstündige Doku die an zahlreichen Beispielen zeigt, wie die Entwicklung von Filmkameras den Film beeinflusste.

Hinweis

Arte über die Doku


Cover der Woche

November 8, 2016

child-ausgeliefert


TV-Tipp für den 8. November: The Illusionist – Nichts ist wie es scheint

November 8, 2016

Disney Channel, 20.15

The Ilusionist – Nichts ist wie es scheint (USA/Tschechien 2006, Regie: Neil Burger)

Drehbuch: Neil Burger

LV: Steven Millhauser: Eisenheim the Illusionist (Kurzgeschichte, aus The Barnum Museum, 1990)

Nach Jahren des Reisen kehrt der Illusionist Eisenheim um die Jahrhundertwende nach Wien. Dort trifft er während einer Show seine Jugendliebe, die ihn immer noch liebt, aber demnächst den krankhaft eifersüchtigen, egomanischen und an Minderwertigkeitsgefühlen leidenden Kronprinz Leopold heiraten soll. Da sind Konflikte vorprogrammiert.

Eindrucksvoll gespielter und prächtig ausgestatteter Historien- und Kriminalfilm, dessen Zaubertricks authentisch dem Standard der damaligen Zeit entsprechen. Er braucht den Vergleich mit Christopher Nolans ähnlich gelagertem Film ‚The Prestige‘ nicht zu scheuen.“ (Lexikon des internationalen Films)

Yep. Aber im Gegensatz zu Nolans Film wurde Burgers Film bei uns gleich als DVD veröffentlicht. Und eigentlich kann man sich die Pointe denken. Bis dahin gibt es keine Erklärungen zu Eisenheims Tricks, aber gute, lustvoll aufspielende Schauspieler in historischer Kulisse.

Kameramann Dick Pope war für den Oscar nominiert.

Die Musik ist von Philip Glass.

mit Edward Norton, Paul Giamatti, Jessica Biel, Rufus Sewell, Eddie Marsan, Jake Wood, Tom Fisher, Aaron Johnson (jetzt „Kick Ass“ Aaron Taylor-Johnson)

Hinweise

Moviepilot über „The Illusionist“

Metacritic über „The Illusionist“

Rotten Tomatoes über „The Illusionist“

Wikipedia über „The Illusionist“ (deutsch, englisch)


DVD-Kritik: „Der Nachtmahr“ – kein gewöhnlicher deutscher Film

November 7, 2016

https://www.youtube.com/watch?v=npjf1egwXgE

Der Film beginnt mit einer Warnung, wie wir sie aus Discotheken kennen. Empfindliche Gemüter könnten von den Licht- und Tonfolgen epileptische Anfälle bekommen. Trotzdem soll „Der Nachtmahr“ laut abgespielt werden, weil nur so die Technoszenen und die Musik, bei der Alec Empire beteiligt war, ihre volle Wirkung entfalten. Die brachial-laute Musik ist ein Teil des Lebens der 17-jährigen Tina, die mit ihren Freundinnen und Schulkameraden gerne auf mehr oder weniger professionellen Techno-Partys und Clubs abhängt. Auf so einer Party sieht sie im Gebüsch ein seltsames, angsteinflößendes, missgestaltetes, aus einem Alptraum kommendes Wesen.

Kurz darauf hört sie bei sich zu Hause aus der Küche schmatzende Geräusche. Sie glaubt, das Wesen, das sie vorher auf der Party sah, zu sehen. Aber niemand anderes sieht ihren Nachtmahr.

Bis zum Schluss hält AKIZ (das Pseudonym von Achim Bornhak, der unter seinem bürgerlichem Namen das Uschi-Obermaier-Biopic „Das wilde Leben“ drehte) in seinem Spielfilm die Balance zwischen Traum und Realität. Wie in einem David-Lynch-Film, vor allem „Mulholland Drive“ und „Lost Highway“, ist unklar, was Realität und was Fantasie ist und jede Szene kann verschieden interpretiert werden, weshalb jeder einen etwas anderen Film sehen wird.

Neben dem David-Lynch-Einfluss sind auch locker Einflüsse und Inspirationen aus dem Deutschen Expressionistischen Stummfilm und der Romantik erkennbar. Denn der Nachtmahr, der Tinas Nähe sucht, ist, je nach Interpretation, auch ein Wesen, das für verdrängte Gefühle, Sexualität, Ängste und das Fremde im Allgemeinen und Besonderen steht. Dann erzählt Tinas zunehmende Akzeptanz des Wesens, das schnell eine E.-T.-Knuddeligkeit entwickelt, auch eine klassische Coming-of-Age-Geschichte. Wobei, und das macht dann wieder einen großen Teil der Faszination von AKIZ‘ Film aus, in der Schwebe bleibt, ob es sich um eine Befreiungsgeschichte oder einen Verfall in den Wahnsinn handelt. Denn ihre besorgten Eltern haben sie zu einem Psychiater geschickt. Der erwägt, sie in die Psychiatrie einzuweisen.

Inszeniert wurde „Der Nachtmahr“ an zwanzig Drehtagen, ohne TV-Beteiligung und Fördergelder, mit einem Minibudget von 80.000 Euro. AKIZ wollte den Film einfach schnell und ohne Kompromisse drehen.

Meistens führt diese Ansage des Regisseurs zu einem Film, bei dem man sich wünscht, es hätte doch Fördergelder gegeben, um die schlimmsten Peinlichkeiten zu verhindern. In diesem Fall ist diese Befürchtung unbegründet. „Der Nachtmahr“ ist teilweise bewusst sprunghaft erzähltes Kino das mit seiner immer erkennbaren künstlerischen Vision und Gestaltungswillen seinen jugendlichen Protagonisten, ihrer Sprache, seinem Soundtrack (neben einigen Songs stammt die Musik von Steffen Kahles und Christoph Blaser) und der unruhigen Handkamera (auf der visuellen Ebene zeigt sich am Deutlichsten das begrenzte Budget) in erster Linie ein junges Publikum anspricht und ernst nimmt. Es ist außerdem eine Genregeschichte, die jugendliche Befindlichkeiten und jugendliche Selbstfindung im Rahmen des Horrorgenres behandelt und sie mit viel schwarzem und absurdem Humor garniert. Weshalb es auch einiges zu Lachen gibt.

Für AKIZ ist „Der Nachtmahr“, der im Ausland erfolgreich läuft und ihm Remake-Anfragen aus Hollywood bescherte, der Anfang seiner dämonischen Trilogie „Geburt, Liebe, Tod“. Die Filme sind nur, was ältere Cineasten jetzt an Eric Rohmer denken lässt, thematisch miteinander verknüpft. Er arbeitet schon am zweiten Teil, der dann auch mit einem höherem Budget gedreht werden soll.

 

Das Bonusmaterial (Nachtrag 5. Dezember 2016): In der limitierten 3-Disc-Special-Edition, die den Film auf DVD und Blu-ray enthält, gibt es auch eine ordentliche Portion informatives Bonusmaterial; neben den üblichen Trailern, einem Teaser, dem Crowdfunding-Video, einem Testclip, einer Bildergalerie, dem Musikvideo „Grey Sedan“ (Wild Style Lion, feat. Kim Gordon) und dem Kurzfilm „Evokation“ von Akiz. Das Kernstück des Bonusmaterials ist das 45-minütige, sehr ehrliche und unprätentiöse Making-of „Der Nachtmahr – und wie er zur Welt kam“ (gedreht von seiner Schwester Riki Bornhak, mit vielen Bildern aus dem Archiv von Achim „Akiz“ Bornhak, seiner Familie und Freunden) und ein 25-minütige Interview mit Akiz, in denen man viel über die Vorgeschichte des Films erfährt.

Außerdem gibt es in der Special-Edition das Drehbuch und ein Booklet mit einem Text von Marcus Stiglegger, der hier zu sehr den Fanboy herauslässt und auf jegliche Analyse oder analytische Einordnung verzichtet.

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Der Nachtmahr (Deutschland 2015)

Regie: AKIZ

Drehbuch: AKIZ

mit Carolyn Genzkow, Wilson Gonzalez Ochsenknecht, Sina Tkotsch, Alexander Scheer, Kim Gordon

 

DVD

Koch Media

Bild: 2.35:1 (16:9)

Don: Deutsch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Englisch

Bonusmaterial:

DVD/Blu-ray: Interview mit Regisseur Akiz, Kinotrailer, Teaser

Mediabook: Dokumentation „Der Nachtmahr – und wie er in die Welt kam“, Musikvideo „Grey Sedan“ (von Wild Style Lion feat. Kim Gordon), Crowdfunding Video, Nachtmahr Kurzfilm, Testclip, Booklet mit Text von Dr. Marcus Stiglegger

Länge: 89 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Der Nachtmahr“

Moviepilot über „Der Nachtmahr“

Rotten Tomatoes über „Der Nachtmahr“

Wikipedia über Achim Bornhak

Homepage von AKIZ

Ein langes Gespräch mit AKIZ (Achim Bornhak) auf dem 99Talent-Campus 2016


TV-Tipp für den 7. November: Mr. Smith geht nach Washington

November 7, 2016

https://www.youtube.com/watch?v=sm9qaEJ3MBc

Arte, 20.15

Mr. Smith geht nach Washington (USA 1939, Regie: Frank Capra)

Drehbuch: Sidney Buchman (basierend auf der Geschichte „The Man from Montana“ von Lewis R. Foster)

Der naive Pfadfinder Jefferson Smith (James Stewart in einer seiner klassischen Rollen) wird nach dem Tod eines Senators als Ersatzmann nach Washington geschickt. Dort soll er als Hinterbänkler nichts tun. Aber er will ein nationales Pfadfinderlager für Stadtkinder an genau dem Ort errichten, an dem sein Förderer einen Staudamm errichten will.

Capras warmherzige Komödie, die eine Liebeserklärung die wahren amerikanischen Tugenden und Werte ist, war ein Erfolg (u. a. elf Oscar-Nominierungen und ein Kassenhit) und ist inzwischen ein Klassiker, der kaum Patina angesetzt hat.

Allerdings ist der Konflikt arg weit hergeholt (Warum muss das Pfadfinderlager ausgerechnet an diesem Ort sein?) und Smiths Strategie, mit einem Filibuster die Verabschiedung der Staudamm-Vorlage zu verhindern ist, nun, ziemlich bescheuert. Denn aufgeschoben ist nicht abgelehnt und außer seinem herzergreifendem, stundenlangem Gerede (der Film zeigt nur einige Ausschnitte) hat Smith nichts in der Hinterhand. Da wäre mehr möglich gewesen.

Auch die Analyse der Politik in Washington bestärkt Vorurteile eher als sie zu hinterfragen. Das Politikporträt beschränkt sich auf den Gegensatz von korrupten Washington-Politikern und einem ehrlichen Mann aus dem Hinterland, der wegen seiner Anständigkeit vollkommen unfähig ist, Kompromisse auszuhandeln oder auch nur strategisch zu denken. Da sieht man heute einen Donald Trump, der sich wahrscheinlich für einen Nachfolger von Mr. Smith hält.

Hier haben wir es mit einer weiteren ehrgeizigen, voll aufgetakelten Komödie von Frank Capra zu tun, vollgepackt mit satirischem Biss, aber zugunsten von Mut, Sentiment und Gerechtigkeit. (…) Der Film ist im Grunde genommen ein Plädoyer für Anständigkeit und Ehrenhaftigkeit. Mit amüsantem, sardonischem Augenblinzeln wird allerdings ein kritischer Blick auf die Washington-Arena geworfen (wo der Film alles andere als geschätzt wurde). (…) Der Film gilt auch heute noch als schön inszeniertes Bemühen, Wärme, Gefühl und Komödie mit politischem Verstand und Zynismus zu mengen.“ (Howard Thompson: James Stewart: Seine Filme – sein Leben, 1979 [Originalausgabe 1974])

mit James Stewart, Jean Arthur, Claude Rains, Edward Arnold, Thomas Mitchell, Guy Kibbee, Beulah Bondi, Harry Carey

Wiederholung: Dienstag, 8. November, 13.45 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Mr. Smith geht nach Washington“

TCM über „Mr. Smith geht nach Washington“

Wikipedia über „Mr. Smith geht nach Washington“ (deutsch, englisch)

 


TV-Tipp für den 6. November: Tanz der Teufel 2

November 6, 2016

https://www.youtube.com/watch?v=eZGFQKVw6VY

Tele 5, 22.40

Tanz der Teufel 2 (USA 1987, Regie: Sam Raimi)

Drehbuch: Sam Raimi, Scott Spiegel

Heute ist die TV-Premiere von „Tanz der Teufel 2“ (bzw. „Tanz der Teufel II – Jetzt wird noch mehr getanzt“) und, nach einer Neuprüfung im Juni 2016, darf er sogar ungekürzt im TV laufen. Dabei war die Fortsetzung/Remake von „Tanz der Teufel“ schon immer mehr Slapstick als Horror. Daran änderten auch die Blutfontänen nichts.

Ein großer, derber Spaß mit Bruce Campbell als Ash, der danach gegen die „Armee der Finsternis“ antreten musste.

mit Bruce Campbell, Sarah Berry, Denise Bixter, Kassie Wesley, Dan Hicks

Wiederholung: Montag, 7. November, 04.05 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Tanz der Teufel 2“

Wikipedia über „Tanz der Teufel 2“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Sam Raimis „Armee der Finsternis (Tanz der Teufel III)“ (Army of Darkness – Evil Dead 3, USA 1992)

Meine Besprechung von Sam Raimis „Die fantastische Welt von Oz“ (Oz, the Great and Powerful, USA 2013)


TV-Tipp für den 5. November: Tod im kalten Morgenlicht

November 4, 2016

ZDFneo, 20.15

Tod im kalten Morgenlicht (Niederlande/Großbritannien 1996, Regie: Rudolf van den Berg)

Drehbuch: Doug Magee

LV: Friedrich Dürrenmatt: Das Versprechen – Requiem auf den Kriminalroman, 1957

Irgendwo in England: Kommissar Marek sucht einen Kindermörder. Um ihn zu schnappen, benutzt er ein Kind und ihre Mutter als Lockvögel.

Fast unbekanntes Remake von “Es geschah am hellichten Tag” (mit Heinz Rühmann), das trotzdem einen Blick wert ist: „Der Stoff ist derart differenziert, psychologisch fundiert und dramatisch, dass man bei den Aktualisierungen kaum etwas falsch machen kann. In Rudolf van den Bergs Variation geht es noch düsterer und bedrohlicher zu. (…) All diese Unterschiede betonen den naturalistischen Kern der eigenständigen Adaption, die dank der hervorragenden Kameraarbeit von Igor Luther, der mit kaltem Licht für Grauen sorgt, und der guten Besetzung so wirkungsvoll ist wie die anderen Versionen.“ (Fischer Film Almanach 1998)

mit Richard E. Grant, Lynsey Baxter, Simon Cadell, Perdita Weeks

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Tod im kalten Morgenlicht“

Wikipedia über „Tod im kalten Morgenlicht“

Meine Besprechung von Friedrich Dürrenmatts “Die Kriminalromane” (Sammelband)


Die KrimiZeit-Bestenliste November 2016

November 4, 2016

Wer die Weihnachtsgeschenke vor dem Fest testen möchte, kann sich in punkto „Mord & Totschlag“ von der neuen Bestenliste der KrimiZeit-Jury von Zeit und Nordwestradio inspirieren lassen:

1 (-) Franz Dobler: Schlag ins Gesicht

2 (10) Malla Nunn: Zeit der Finsternis

3 (1) Giancarlo de Cataldo/Carlo Bonini: Die Nacht von Rom

4 (-) Peter Temple: Die Schuld vergangener Tage

5 (-) Matthias Wittekindt: Der Unfall in der Rue Bisson

6 (6) Alan Carter: Des einen Freund

7 (2) Friedrich Ani: Nackter Mann, der brennt

8 (7) Benjamin Whitmer: Nach mir die Nacht

9 (-) Candice Fox: Eden

10 (4) Patrícia Melo: Trügerisches Licht

In ( ) ist die Platzierung vom Vormonat.

Einiges liegt auch auf meinem Zu-Lesen-Stapel. Neben, wegen der Verfilmung, Hans Falladas „Jeder stirbt für sich allein“, einigen Sachbüchern und Weihnachtskrimis, über die ich vor dem Fest etwas schreiben will. Zu Weihnachten kann ich dann ja Fastnachts- und Osterkrimis lesen.

Und dann gibt es mit „Peripherie“ (The Periphal, 2014) auch einen neuen Roman von William Gibson. Aber der schreibt ja Science-Fiction


TV-Tipp für den 4. November: Room 237

November 4, 2016

Arte, 21.45

Room 237 (USA 2012, Regie: Rodney Ascher)

Drehbuch: Rodney Ascher

Was hat sich der Regisseur dabei gedacht? Rodney Ascher folgt in seinem Meta-Film über Stanley Kubricks Horrofilm „Shining“ fünf Fans, die jedes Detail des Films analysieren und interpretieren.

faszinierende, höchst raffiniert montierte Sammelsurium aus Verschwörungstheorien und intensiver Detail-Lektüre (…) Vor allem fordert er zum intensiven Zuschauen und Hören auf und feiert den Bedeutungsüberschuss der filmischen Erzählung.“ (Lexikon des internationalen Films)

Hinweise

Moviepilot über „Room 237“

Metacritic über „Room 237“

Rotten Tomatoes über „Room 237“

Wikipedia über „Room 237“


Neu im Kino/Filmkritik: „Doctor Strange“ betritt das Marvel Cinematic Universe

November 3, 2016

Gesehen in der Originalfassung in 3D im Imax – und das lohnt sich. Jedenfalls wenn man gerade in der Nähe eines Imax ist. Denn das Bild ist groß (etwa eine Stunde des Films wurde für das Imax-Kino optimiert, was zu einem wesentlich größerem Bild führt und dieses Mal funktioniert der Wechsel zwischen dem normalen Kinoformat und dem 1.9:1-Imax-Format flüssig), 3D stört nicht und die Spezialeffekte sehen verdammt gut aus.

Sie sind auch ein Problem des Films. Denn in den großen Actionszenen werden locker-flockig im „Inception“-Stil ganze Städte, Straßen und Häuserzeilen wild in alle möglichen Richtungen gefaltet oder zerschnitten und im Finale wird, eher Doctor Strange in eine andere Dimension wechselt, eine Stadt entstört. Das ist eine beeindruckende, in „Doctor Strange“ öfter wiederholte, Zirkusnummer, bei der auch immer spürbar ist, dass bei den Sprüngen zwischen den Dimensionen und Paralleluniversen niemand von den Schauspielern und Stuntmen in einer wirklich gefährlichen Situation ist.

Ein anderes Problem von „Doctor Strange“ ist, dass, wie immer bei Marvel, der Bösewicht und seine Motivation schwach sind. Dieses Mal ist der Bösewicht Kaecilius; Mads Mikkelsen, der schon ein James-Bond-Bösewicht war und demnächst in „Star Wars: Rogue One“ mitspielt, verkörpert ihn mit stoischer Mine.

Er ist, neben seinem starren, humorlosen Blick und den schwarzen Augenrändern, als Bösewicht vor allem daran erkennbar, dass er am Filmanfang zwei sehr wichtige Blätter aus einem Buch herausreißt und nebenbei den Bibliothekar bestialisch ermordet.

Das sehr, sehr wichtige Buch stand in der Bibliothek von The Ancient One (Tilda Swinton), die den titelgebenden Dr. Stephen Strange (Benedict Cumberbatch) zu einem besseren Menschen und Magier erzieht. Keine leichte Aufgabe, denn Strange ist ein Geistesverwandter von Tony Stark: ein arroganter Schnösel vor dem Herrn, der wie ein Rockstar lebt und ein begnadeter Neurochirurg ist. Nach einem Autounfall (selbst verschuldet) kann er seine Hände nicht mehr bewegen. Weil sein Beruf auch seine Berufung und der Sinn seines Lebens war, ist für ihn sein jetziges Leben vollkommen sinnlos und es ist für ihn unvorstellbar, irgendeiner anderen Profession nachzugehen. Einmal Chirurg, immer Chirurg.

Als er erfährt, dass es in Kathmandu einen Ort, das Kamar-Taj, und eine Person, The Ancient One, gibt, die ihm helfen kann, macht er sich auf den Weg.

Doctor Strange“ erzählt die Origin-Story von Stephen Strange. Der von Steve Ditko erfundene Charakter hatte 1963 seinen ersten Comic-Auftritt und schon damals sah er mit dem Amulett und seinem Umhang aus wie ein aus einem Dreißiger-Jahre-“Flash Gordon“-Serial entsprungener Charakter. Heute ist er modisch vollkommen aus der Zeit gefallen. Aber Benedict Cumberbatch trägt ihn mit der augenzwinkernden Würde eines gestandenen Theaterschauspielers.

Scott Derrickson, der sich vorher vor allem im Horrorfilm austobte („Der Exorzismus von Emily Rose“, „Sinister“, „Erlöse uns von dem Bösen“) erzählt die Geschichte, wie man es von Marvel gewohnt ist, mit großem Staraufgebot (das teilweise nur wenige Szenen hat), überwältigenden Tricks (auch wenn man vieles schon so ähnlich gesehen hat) und einer ordentlichen Portion Humor, der einen über die Storylücken, die doch recht einfache Geschichte und die schwurbeligen Weisheiten von The Ancient One hinwegsehen lässt. Das liegt allerdings auch an Tilda Swinton, die diese Weisheiten verkündet als seien es Shakespeare-Verse. Sie könnte allerdings auch ein Telefonbuch vorlesen und wir wären überzeugt, einen tiefsinnig-bedeutungsvollen Text zu hören.

Letztendlich liefert „Doctor Strange“ wieder genau das, was man von einem Marvel-Film erwartet. Auch wenn, wie es sich für eine Origin-Story gehört, der Fokus auf dem Helden liegt und all die anderen Superhelden (die Avengers, die Guardians, die wie-war-noch-einmal-der-Name) pausieren müssen. Das führt dann auch zu einer angenehm kurzen Laufzeit von unter zwei Stunden.

Ach ja: selbstverständlich gibt es ein Cameo von Stan Lee und im und nach dem Abspann je eine Szene, die den nächsten Film anteasert.

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Doctor Strange (Doctor Strange, USA 2016)

Regie: Scott Derrickson

Drehbuch: Scott Derrickson, C. Robert Cargill (nach einer Geschichte von Jon Spaihts, Scott Derrickson und C. Robert Cargill

LV: Charakter von Steve Ditko

Mit Benedict Cumberbatch, Tilda Swinton, Chiwetel Ejiofor, Rachel McAdams, Michael Stuhlbarg, Mads Mikkelsen, Benedict Wong, Benjamin Bratt, Scott Adkins

Länge: 115 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Doctor Strange“

Metacritic über „Doctor Strange“

Rotten Tomatoes über „Doctor Strange“

Wikipedia über „Doctor Strange“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Scott Derricksons „Erlöse uns von dem Bösen“ (Deliver us from Evil, USA 2014)


TV-Tipp für den 3. November: Der Banker – Master of the Universe

November 3, 2016

HR, 23.45
Der Banker – Master of the Universe (Deutschland/Österreich 2013, Regie: Marc Bauder)
Drehbuch: Marc Bauder
Ex-Banker Rainer Voss plaudert aus dem Nähkästchen.
Das ist aszinierend anzuhören und liefert einen fundierten Einblick in einen Wirtschaftszweig, der einmal dafür gedacht war, Firmen das nötige Kapital für ihre Arbeit zu besorgen – und weil Bauder nur in einer verlassenen Bank drehte, sind die ästhetisch ansprechenden Bilder von leeren Büros auch ein süffisanter Kommentar zur glänzenden Fassade der Bankenwelt, die wie eine Sekte von ihren Jüngern bedingungslose Gefolgschaft fordert.
mit Rainer Voss

Hinweise

Homepage zum Film

Film-Zeit über „Master of the Universe“

Moviepilot über „Master of the Universe“

Meine Besprechung von Marc Bauders „Master of the Universe“ (Deutschland/Österreich 2013) (mit zwei weiteren Clips, in denen die Macher über den Film reden)


Dokutipp: Before the Flood

November 2, 2016

Leo rettet die Welt – in dieser Doku von Regisseur Fisher Stevens, nach einem Drehbuch von Mark Monroe, zwar nicht ganz, aber sie klären mit Leonardo DiCaprio als Reiseführer über den globalen Klimawandel auf und weil das Anliegen so wichtig ist, wurde der Film von National Geographic auch kurz nach seiner Premiere auf verschiedenen Plattformen online gestellt:

https://www.youtube.com/watch?v=90CkXVF-Q8M

Einige Infos über „Before the Flood“ gibt es auf der Film-Homepage, bei Wikipedia (deutsch, englisch) und Rotten Tomatoes sammelt die überwiegend positiven Kritikerstimmen.

 

Ach ja: ihr könnt auch Gutes tun:

Act Now #BeforeTheFlood:
For every use of #BeforeTheFlood across Facebook, Twitter, and Instagram between October 24 – November 18, 21st Century Fox and National Geographic will together donate $1 to Pristine Seas and $1 to the Wildlife Conservation Society, up to $50,000 to each organization.


TV-Tipp für den 2. November: Citizenfour

November 2, 2016

One, 21.30
Citizenfour (Citizenfour, USA/Deutschland 2014)
Regie: Laura Poitras
Drehbuch: Laura Poitras
Äußerst sehenswerte, mit dem Oscar für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnete Dokumentation über „Citezenfour“ Edward Snowden. Laura Poitras filmte in einem Hotelzimmer in Hongkong die ersten Gespräche zwischen NSA-Mitarbeiter Snowden und Glenn Grennwald. Sie dokumentierte den vielleicht wichtigsten Zeitpunkt für unser gewandeltes Verhältnis zur globalen Überwachung durch die Geheimdienste. Und allein schon das macht „Citizenfour“ sehenswert.
Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.
mit Edward Snowden, Glenn Greenwald, Laura Poitras, William Binney, Jacob Appelbaum, Ewen MacAskill, Jeremy Scahill
Hinweise
Deutsche Facebook-Seite zum Film
Deutsche Homepage zum Film
Film-Zeit über „Citizenfour“
Moviepilot über „Citizenfour“
Metacritic über „Citizenfour“
Rotten Tomatoes über „Citizenfour“
Wikipedia über „Citizenfour“ (deutsch, englisch)
Meine Besprechung von Glenn Greenwalds „Die globale Überwachung“ (No place to hide, 2014)

Meine Besprechung von Laura Poitras’ „Citzenfour“ (Citizenfour, USA/Deutschland 2014) (mit weiteren Video-Interviews) und der DVD (ebenfalls mit Bonusmaterial)


Cover der Woche

November 2, 2016

Der ewige Krieg von Joe Haldeman

Ein echter Klassiker!


TV-Tipp für den 1. November: Shutter Island

November 1, 2016

Pro7, 23.00

Shutter Island (USA 2009, Regie: Martin Scorsese)

Drehbuch: Laeta Kalogridis

LV: Dennis Lehane: Shutter Island, 2003 (Shutter Island)

Shutter Island, 1954: U. S. Marshall Teddy Daniels und sein neuer Partner Chuck Aule sollen auf Shutter Island herausfinden, wie die Mehrfachmörderin und Patientin Rachel Solando aus dem streng abgesicherten Hospital entkommen konnte. Schnell ist Daniels einer größeren Verschwörung auf der Spur. Aber kann er seinen Sinnen noch trauen?

Und was kann bei dem Team Scorsese/DiCaprio schon schief gehen? Vor allem wenn sie als Spielmaterial einen spannenden Thriller von Dennis Lehane haben.

Nun, entgegen der allgemeinen Euphorie fand ich „Shutter Island“ todsterbenslangweilig und ungefähr so subtil wie Scorseses John-D.-MacDonald-Verfilmung „Kap der Angst“ (Cape Fear, USA 1991). Lehanes Roman ist dagegen grandios.

Mit Leonardo DiCaprio, Ben Kingsley, Mark Ruffalo, Max von Sydow, Michelle Williams, Emily Mortimer, Patricia Clarkson, Jackie Earle Haley, Ted Levine, John Carroll Lynch, Elias Koteas

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Shutter Island“

Metacritic über „Shutter Island“

Rotten Tomatoes über „Shutter Island“

Wikipedia über „Shutter Island“ (deutsch, englisch)

Drehbuch „Shutter Island“ von Laeta Kalogridis

The Boston Globe: Interview mit Dennis Lehane über “Shutter Island” (14. Februar 2010)

Kriminalakte über den Film „Shutter Island“

Homepage von Dennis Lehane

Meine Besprechung von Dennis Lehanes „Coronado“ (Coronado, 2006)

Meine Besprechung von Dennis Lehanes „Moonlight Mile“ (Moonlight Mile, 2010)

Meine Besprechung der Dennis-Lehane-Verfilmung „Gone Baby Gone – Kein Kinderspiel“ (Gone Baby Gone, USA 2007)

Meine Besprechung von Christian De Metter/Dennis Lehanes Comic „Shutter Island“ (Shutter Island, 2008)

Meine Besprechung von Dennis Lehanes „Shutter Island“ (Shutter Island, 2003)

Meine Besprechung von Dennis Lehanes “In der Nacht” (Live by Night, 2012)

Meine Besprechung von Dennis Lehanes „The Drop“ (The Drop, 2014) (Buch und Film)

Dennis Lehane in der Kriminalakte

Wikipedia über Martin Scorsese (deutsch, englisch)

Martin-Scorsese-Fanseite

Meine Besprechung von Martin Scorseses “Hugo Cabret” (Hugo, USA 2011)

Meine Besprechung von Martin Scorseses “The Wolf of Wall Street” (The Wolf of Wall Street, USA 2013)

Martin Scorsese in der Kriminalakte

Bonushinweis

Die nächste Dennis-Lehane-Verfilmung „Live by Night“ startet am 19. Januar 2017 in unseren Kinos. Regie führte Ben Affleck, der auch das Drehbuch schrieb und die Hauptrolle übernahm.

Und der Trailer sieht verdammt gut aus:

Wie die Geschichte von Joe Coughlin weitergeht, erfahrt ihr in „Am Ende einer Welt“: 1943 ist Coughlin ein respektierter Unternehmer. Da erfährt er, dass ein Killer auf ihn angesetzt ist – und für uns ist nach den ersten Zeilen eine schlaflose Nacht vorprogrammiert.

lehane-am-ende-einer-welt

Dennis Lehane: Am Ende einer Welt

(übersetzt von Steffen Jacobs)

Diogenes, 2015

400 Seiten

24 Euro

Originalausgabe

World Gone By

William Morrow, New York 2015