TV-Tipp für den 1. Oktober: James Bond 007: Casino Royale

September 30, 2023

Weiter geht’s mit James Bond. Wobei mit Daniel Craig der Tag und, teilweise, der Sender gewechselt wird. Die Wiederholung läuft nämlich am Freitag auf Pro7.

Sat.1, 20.15

James Bond 007: Casino Royale (Casino Royale, USA 2006)

Regie: Martin Campbell

Drehbuch: Paul Haggis, Neal Purvis, Robert Wade

LV: Ian Fleming: Casino Royale, 1953 (Casino Royale)

James Bond soll Le Chiffre, den Finanzier eines weltweiten Terrornetzwerkes, ausschalten.

Nach allgemeiner Einschätzung ist der einundzwanzigste James-Bond-Film (Offizielle Zählung) einer der fünf besten, vielleicht sogar – vor “Skyfall” – der beste Bond-Film. Niemand hatte mit dieser umfassenden Revitalisierung des Mythos James Bond für das neue Jahrhundert gerechnet.

Der erste Auftritt von Daniel Craig als Geheimagent ihrer Majestät ist ein spannender Thriller mit einem viel zu langen Ende. Denn nachdem Le Chiffre tot ist, ist der Film noch lange nicht zu Ende.

Das Drehbuch war für einen Edgar nominiert.

Anschließend zeigt Sat.1, um 23.10 Uhr „Der Morgen stirbt nie“ (mit Pierce Brosnan als James Bond) und um 01.35 Uhr „Die Welt ist nicht genug“ (mit Pierce Brosnan als 007).

Mit Daniel Craig, Eva Green, Mads Mikkelsen, Jeffrey Wrigth, Judi Dench, Giancarlo Giannini

Wiederholung: Pro7, Freitag, 6. Oktober, 23.05 Uhr

Die Vorlage (in der aktuell erhältlichen Ausgabe)

Ian Fleming: Casino Royale

(übersetzt von Stephanie Pannen und Anika Klüver)

Cross Cult, 2012

240 Seiten

11,80 Euro

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Casino Royale“

Wikipedia über „Casino Royale“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Martin Campbells TV-Serie “Am Rande der Finsternis” (Edge of Darkness, GB 1985 – DIE Vorlage für “Auftrag Mord”)

Meine Besprechung von Martin Campbells „Green Lantern” (Green Lantern, USA 2011)

Meine Besprechung von Martin Campbells „The Foreigner“ (The Foreigner, Großbritannien/China 2017) (mit Jackie Chan und Pierce Brosnan)

zu James-Bond-Romanen

Meine Besprechung von Ian Flemings ersten drei James-Bond-Romanen “Casino Royale”, “Leben und sterben lassen” und “Moonraker”

Meine Besprechung von John Gardners “James Bond – Kernschmelze” (James Bond – Licence Renewed, 1981; alter deutscher Titel “Countdown für die Ewigkeit”)

Meine Besprechung von John Gardners „James Bond – Der Mann von Barbarossa“ (James Bond – The Man from Barbarossa, 1991)

Meine Besprechung von Sebastian Faulks’ James-Bond-Roman „Der Tod ist nur der Anfang“ (Devil may care, 2008)

Meine Besprechung von Jeffery Deavers James-Bond-Roman “Carte Blanche” (Carte Blanche, 2011)

Meine Besprechung von William Boyds James-Bond-Roman “Solo” (Solo, 2013)

Meine Besprechung von Anthony Horowitz’ “James Bond: Trigger Mortis – Der Finger Gottes” (James Bond: Trigger Mortis, 2015)

Meine Besprechung von Anthony Horowitz‘ „James Bond: Ewig und ein Tag“ (James Bond – Forever and a day, 2018)

Meine Besprechung von Anthony Horowitz‘ „James Bond: Mit der Absicht zu töten“ (James Bond – With a mind to kill, 2022)

zu James-Bond-Filmen

Meine Besprechung der TV-Miniserie „Fleming – Der Mann, der Bond wurde“ (Fleming, Großbritannien 2014)

Meine Besprechung von Sam Mendes’ James-Bond-Films „Skyfall“ (Skyfall, GB/USA 2012)

Meine Besprechung von Sam Mendes’ James-Bond-Film “Spectre” (Spectre, USA/GB 2015)

Meine Besprechung von Cary Joji Fukunaga James-Bond-Film „Keine Zeit zu sterben“ (No time to die, Großbritannien 2021)

zu anderem James-Bond-Zeug

Meine Besprechung von Danny Morgensterns „Unnützes James Bond Wissen“ (2020)

Kriminalakte: Mein Gespräch mit Danny Morgenstern über „Keine Zeit zu sterben“ und sein Buch „Das ultimative James-Bond-Quizbuch“ (1. Oktober 2021) (Sehbefehl?)

Meine Besprechung von cinemas (Hrsg.) „Inside James Bond“ (2022)

James Bond in der Kriminalakte

Ian Fleming in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 30. September: Todesmelodie

September 29, 2023

rbb, 23.30

Todesmelodie (Giù la testa, Italien 1971)

Regie: Sergio Leone

Drehbuch: Luciano Vincenzoni, Sergio Donati, Sergio Leone

Mexiko, 1913: Zwei Verbrecher, einer davon ist ein Sprengstoffexperte, werden während des Bürgerkriegs zu Helden wider Willen und jagen einiges in die Luft.

Der weitgehend unbeachtete (und ungeliebte) Mittelteil von Leones Amerika-Trilogie, die mit „Spiel mir das Lied vom Tod“ begann und mit „Es war einmal in Amerika“ endete, bietet in erster Linie rauhe Unterhaltung mit einem starken Schuss Comedy.

mit Rod Steiger, James Coburn, Romolo Valli, Maria Monti, Rik Battaglia

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Todesmelodie“

Wikipedia über „Todesmelodie“ (deutsch, englisch)


Neu im Kino/Filmkritik (kurz): „Speak no evil“, „Rose“, die „Wochenendrebellen“ besuchen „Das Nonnenrennen“

September 29, 2023

Neben dem SF-Kriegsfilm „The Creator“ (tolle Bilder, maue Story) laufen diese Woche auch eine Komödie („Das Nonnenrennen“), ein Horrorfilm („Speak no evil“) und zwei auf Tatsachen basierende Wohlfühldramen („Rose“ und „Wochenendrebellen“) an. Beginnen wir mit der leichtesten Kost: „Das Nonnenrennen“.

Nonnen auf Fahrrädern sind schon einmal ein ziemlich sicherer Lacher. In „Das Nonnenrennen“ setzten sie sich auf die Fahrräder, um ein Fahrradrennen zu gewinnen. Mit dem Gewinn wollen sie ein heruntergekommenes Altersheim sanieren. Für eine Komödie ist das eine durchaus tragfähige Prämisse, aus der dann wenig bis nichts gemacht wird.

Das Nonnenrennen“ ist eine ziemlich lahme Komödie mit etwas Slapstick, altbackenen Witzen und viel Leerlauf.

Das ist Klamauk aus einer anderen Zeit, der irgendwann im Nachmittagsprogramm versendet und gesehen wurde, wenn gerade nicht schon wieder „Das fliegende Klassenzimmer“ (ich rede von der 1973er Version) oder ein Heinz-Erhardt-Film im Fernsehen lief.

Das Nonnenrennen (Juste ciel !, Frankreich 2022)

Regie: Laurent Tirard

Drehbuch: Cécile Larripa, Philippe Pinel, Laurent Tirard

mit Valérie Bonneton, Camille Chamoux, Claire Nadeau, Guilaine Londez, Sidse Babett Knudsen, Louise Malek, François Morel, Jean-Michel Lahmi

Länge: 88 Minuten

FSK: ab 6 Jahre

Hinweise

Homepage zum Film

Moviepilot über „Das Nonnenrennen“

AlloCiné über „Das Nonnenrennen“

Wikipedia über „Das Nonnenrennen“ 

Meine Besprechung von Laurent Tirards „Der kleine Nick macht Ferien“ (Les Vacances du petit Nicolas, Frankreich 2014)

Horrorfilme müssen sich nicht um kreischende Teenager, die vor oder nach dem ersten Sex vor messerschwingenden Schlitzern davonlaufen, oder um Mütter, die ihr Baby für den Teufel halten, drehen. In „Speak no evil“ steht ein Ehepaar im Mittelpunkt. Bjørn und Louise besuchen in Holland ihre Urlaubsbekanntschaft. Dummerweise entpuppt sich das im Urlaub so nette Paar mit ihrem stillen Kind als gar nicht so nett.

Christian Tafdruf dreht in seinem dritten Spielfilm (nach „Eltern“ und „Eine schreckliche Frau“) langsam an der Spannungsschraube und es macht Spaß, wie aus kleinen Irritationen über Missverständnisse und Unhöflichkeiten etwas anderes wird. Dabei erweisen sich die Gäste als überaus höfllich, geduldig und fügsam. Bis…nein, das wird jetzt nicht verraten.

Nächstes Jahr soll ein US-Remake in die Kinos kommen. Von Blumhouse produziert, von James Watkins inszeniert und mit James McAvoy und Mackenzie Davis in den Hauptrollen.

Speak no evil (Gæsterne, Dänemark/Niederlande 2022)

Regie: Christian Tafdrup

Drehbuch: Christian Tafdrup, Mads Tafdrup

mit Morten Burian, Sidsel Siem Koch, Fedja van Huêt, Karina Smulders

Länge: 98 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

internationaler Titel: Speak no evil

Hinweise

Dänische Homepage zum Film

Moviepilot über „Speak no evil“

Metacritic über „Speak no evil“

Rotten Tomatoes über „Speak no evil“

Wikipedia über „Speak no evil“ (deutsch, englisch, dänisch)

Nach zwei erfundenen Geschichten, haben wir uns zwei wahre Geschichten verdient. „Rose“ spielt in den Neunzigern und erzählt von einer Busreise von Dänemark nach Paris. Ein Problem für die Mitreisenden ist Inger. Vor zwanzig Jahren war sie längere Zeit in Paris. Danach erkrankte sie psychisch. Heute, also im Herbst 1997, lebt sie in einer Psychiatrie, die sie nicht verlassen möchte. Ingers Schwester und ihr Mann möchten ihr mit dieser Paris-Fahrt einen Gefallen tun und Erinnerung an eine glückliche Vergangenheit heraufbeschwören.

Während der Vorstellungsrunde im Bus eröffnet Inger den Mitreisenden, dass sie schizophren ist. Mit ihrem auffälligem Verhalten irritiert und verärgert sie zunächst die Mitreisenden.

Niels Arden Oplev („Worlds apart“, „Verblendung“) hat ein nettes Roadmovie gedreht, das zum gegenseitigen Verständnis aufruft. Sehr überzeugend ist Hauptdarstelleirn Sofie Gråbøl, die hier eine ganz andere Frau als in „Kommissarin Lund“ spielt.

In Skandinavien war das angenehm herbe Feelgood-Movie im Kino ein Überraschungserfolg.

Rose – Eine unvergessliche Reise nach Paris (Rose, Dänemark 2022)

Regie: Niels Arden Oplev

Drehbuch: Niels Arden Oplev

mit Sofie Gråbøl, Lene Maria Christensen, Anders W. Berthelsen, Søren Malling, Luca Reichardt Ben Coker, Peter Gantzler, Christiane G. Koch, Karen-Lise Mynster, Illyès Salah, Jean-Pierre Lorit

Länge: 106 Minuten

FSK:ab 12 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „Rose“

Rotten Tomatoes über „Rose“

Wikipedia über „Rose“

Meine Besprechung von Niels Arden Oplevs „Verblendung“ (Män som hatar kvinnor, Schweden/Deutschland/Dänemark 2009)

Meine Besprechung von Niels Arden Oplevs „Flatliners“ (Flatliners, USA 2017)

Ein Aufruf zum Verstehen ist auch „Wochenendrebellen“. Marc Rothemund erzählt die wahre Geschichte von dem zehnjährigen Jason (Cecilio Andresen) und seinem Vater Mirco (Florian David Fitz). Jason ist Asperger-Autist. Hochbegabt, aber sehr schwierig im Umgang. Als er hört, dass jeder Jugendliche einen Lieblings-Fußballverein hat, will er auch einen Lieblings-Fußballverein haben. Die Vorschläge seiner Eltern, nämlich einfach ihren Verein zu nehmen, lehnt er rundweg ab. Das könnte ja nicht der beste Verein sein. Deshalb will er jeden Verein in der ersten, zweiten und dritten Liga in Deutschland bei einem Heimspiel besuchen und nach vorher festgelegten Kriterien bewerten. Sein Vater, der die Dimension des Projekts zunächst nicht überblickt und mehr Zeit mit Jason verbringen will, ist einverstanden, dass sie gemeinsam die Fußballspiele von 56 Mannschaften besuchen.

Wochenendrebellen“ ist ein okayer Feelgood-Mainstream-Film, der zu sehr an der Oberfläche bleibt. So gelingt es ihm nur in wenigen Sekunden zu vermitteln, wie Jason die Welt wahrnimmt (nämlich als ein einziges bedrohliches Chaos) und wie wichtig Sicherheit stiftende Routinen für ihn sind. Nie gelingt es ihm, erfahrbar zu machen, warum Fußball für so viele Menschen so wichtig ist und warum Jason sich immer wieder in diese chaotische Welt begibt. Da wäre mehr, viel mehr möglich gewesen.

Wochenendrebellen (Deutschland 2023)

Regie: Marc Rothemund

Drehbuch: Richard Kropf

LV: Mirco von Juterczenka, Jason von Juterczenka: Wir Wochenendrebellen – Wie ein autistischer Junge und sein Vater über den Fußball zum Glück finden, 2017

mit Florian David Fitz, Cecilio Andresen, Aylin Tezel, Florina Siegel, Joachim Król, Petra Marie Cammin, Milena Dreissig, Leslie Malton, Tilo Nest, Michaela Wiebisch

Länge: 109 Minuten

FSK: ab 6 Jahre

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Wochenendrebellen“

Moviepilot über „Wochenendrebellen“

Wikipedia über „Wochenendrebellen“ (deutsch, englisch)

 


TV-Tipp für den 29. September: James Bond 007: Stirb an einem anderen Tag

September 28, 2023

Pro7, 20.15

James Bond 007: Stirb an einem anderen Tag (Die another day, USA/Großbritannien 2002)

Regie: Lee Tamahori

Drehbuch: Neal Purvis, Robert Wade

LV: Charakter von Ian Fleming

Buch zum Film: Raymond Benson: Die Another Day, 2002

Nachdem James Bond kurzzeitig von M gefeuert wird, darf er wieder die Welt retten. Aktuelle Schauplätze sind Nordkorea, Hongkong, Kuba, London und Island.

Vierter und letzter Bond-Film mit Pierce Brosnan, der sich nicht sonderlich von den vorherigen unterscheidet: kurzweiliges Popcornkino für die ganze Familie.

Mit Pierce Brosnan, Halle Berry, Rick Yune, Judi Dench, John Cleese, Toby Stephens, Michael Madsen, Rosamund Pike, Michael G. Wilson, Madonna

Hinweise

Rotten Tomatoes über “James Bond: Stirb an einem anderen Tag”

Wikipedia über “James Bond: Stirb an einem anderen Tag” (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Lee Tamahoris „Mahana – Eine Maori-Saga“ (Mahana, Neuseeland/Australien 2016)

zu James-Bond-Romanen

Meine Besprechung von Ian Flemings ersten drei James-Bond-Romanen “Casino Royale”, “Leben und sterben lassen” und “Moonraker”

Meine Besprechung von John Gardners “James Bond – Kernschmelze” (James Bond – Licence Renewed, 1981; alter deutscher Titel “Countdown für die Ewigkeit”)

Meine Besprechung von John Gardners „James Bond – Der Mann von Barbarossa“ (James Bond – The Man from Barbarossa, 1991)

Meine Besprechung von Sebastian Faulks’ James-Bond-Roman „Der Tod ist nur der Anfang“ (Devil may care, 2008)

Meine Besprechung von Jeffery Deavers James-Bond-Roman “Carte Blanche” (Carte Blanche, 2011)

Meine Besprechung von William Boyds James-Bond-Roman “Solo” (Solo, 2013)

Meine Besprechung von Anthony Horowitz’ “James Bond: Trigger Mortis – Der Finger Gottes” (James Bond: Trigger Mortis, 2015)

Meine Besprechung von Anthony Horowitz‘ „James Bond: Ewig und ein Tag“ (James Bond – Forever and a day, 2018)

Meine Besprechung von Anthony Horowitz‘ „James Bond: Mit der Absicht zu töten“ (James Bond – With a mind to kill, 2022)

zu James-Bond-Filmen

Meine Besprechung der TV-Miniserie „Fleming – Der Mann, der Bond wurde“ (Fleming, Großbritannien 2014)

Meine Besprechung von Sam Mendes’ James-Bond-Films „Skyfall“ (Skyfall, GB/USA 2012)

Meine Besprechung von Sam Mendes’ James-Bond-Film “Spectre” (Spectre, USA/GB 2015)

Meine Besprechung von Cary Joji Fukunaga James-Bond-Film „Keine Zeit zu sterben“ (No time to die, Großbritannien 2021)

zu anderem James-Bond-Zeug

Meine Besprechung von Danny Morgensterns „Unnützes James Bond Wissen“ (2020)

Kriminalakte: Mein Gespräch mit Danny Morgenstern über „Keine Zeit zu sterben“ und sein Buch „Das ultimative James-Bond-Quizbuch“ (1. Oktober 2021) (Sehbefehl?)

Meine Besprechung von cinemas (Hrsg.) „Inside James Bond“ (2022)

James Bond in der Kriminalakte

Ian Fleming in der Kriminalakte


Neu im Kino/Filmkritik: Über Gareth Edwards‘ Science-Fiction-Actionthriller „The Creator“

September 28, 2023

Am Ende des Jahres könnte Gareth Edwards‘ „The Creator“ wirklich der beste Science-Fiction-Film des Jahres sein. Das liegt dann weniger an den unbestrittenen Qualitäten des Actionfilms, sondern an der sehr schwachen Konkurrenz, die vor allem aus weitgehend überflüssigen Superheldenfilmen besteht.

Während sich die Superheldenfilmen gerade in Multiversen und nicht mehr nachvollziehbaren „Phasen“ verirren, ist sein Film ein Einzelfilm. „The Creator“ ist und will kein Auftakt einer „Trilogie“ sein. Edwards‘ Actionfilm basiert, wie die Filme von Christopher Nolan, auf einem Originaldrehbuch. Es gibt keine Superhelden. Eine Fortsetzung ist nicht geplant. Sie wäre nach dem Ende auch nur schwer möglich.

In „The Creator“ gibt es nur Soldaten, die in einem Kampf zwischen Künstlicher Intelligenz und Menschheit (jedenfalls eines Teils der Menschheit) verwickelt sind.

In der Zukunft ist, nachdem Künstliche Intelligenz in Los Angeles eine Atombombe zündete, die Welt in zwei Machtsphären geteilt. Der ‚Westen‘ bannte KI-Anwendungen. In ‚Asien‘ bzw. dem ‚Osten‘ wurde dagegen weiter geforscht. Dort hat es jetzt auch den Durchbruch zu einer wirklich intelligenten KI gegeben. Der MacGuffin des Films ist eine Superwaffe, die die Welt vernichten und den Krieg zwischen Menschen und KI beenden kann.

Joshua Taylor (John David Washington), der vor fünf Jahren in ‚Asien‘ bei einem Undercover-Einsatz, der schiefging, seine Frau Maya (Gemma Chan) verlor, soll jetzt wieder nach ‚Asien‘ fliegen und mit einem von Colonel Jean Howell (Allison Janney) angeführtem Special-Forces-Kommando die KI finden und vernichten. Joshua, der seit Mayas Tod nicht mehr Soldat ist, wird mit dem Hinweis geködert, dass Maya noch am Leben sei.

Rücksichtslos dringen sie in das Feindesland vor. Als sie die KI finden, sind sie überrascht. Es handelt sich nicht um einen großen stationären Computer, sondern um die sechsjährige Alphie (Madeleine Yuna Voyles). In dem Moment ist erst ein Viertel des zweistündigen Films um. Die Entdeckung der KI-Superwaffe markiert nicht das Ende des Films, sondern das Ende des ersten Akts. Danach beginnt ein etwas anderer Film. Etwas, weil „The Creator“ ein Science-Fiction-Kriegsfilm ist und er das bleibt. Die US-Militäreinheit, die bis dahin äußest rücksichtslos gegen die Einheimischen vorging, ändert ihr Vorgehen nicht. Sie verfolgen weiterhin stur ihren Auftrag. Hindernisse werden mit mehr oder weniger viel Gewalt eliminiert. Die sie bekämpfenden KI-Soldaten schießen ähnlich rücksichtslos zurück. Die zwischen den beiden Fronten stehenden Reisbauern beobachten weiterhin sprachlos das Geschehen.

Für Joshua ändert sich allerdings einiges. Er wird zum Vaterersatz für Alphie und er hofft, dass Alphie ihm bei der Suche nach Maya helfen kann. Gemeinsam reisen sie durch das Kriegsgebiet, das weniger wie ein zukünftiges, sondern viel mehr wie ein vergangenes Kriegsgebiet aussieht. Gedreht wurde an achtzig verschiedenen Orten in Thailand, Vietnam, Kambodscha, Nepal, Indonesien, Japan, Los Angeles und in London in den Pinewood Studios. Die Bilder, die Edwards und seine Kameramänner Greig Fraser (zuletzt „Dune“ und „The Batman“) und Oren Soffer finden, könnten aus einem Film über den Vietnamkrieg stammen. Nur dass dieses Mal neben den vietnamesischen Bauern halbwegs menschenähnlich aussehende Roboter stehen. Einige in der Landschaft und Städten herumstehende Gebäude erinnern an die aus „Blade Runner“ bekannten Gebäude. Ridley Scotts Science-Fiction-Klassiker ist eines der Werke, das Edwards als Einfluss für seinen neuesten Film nennt. Die anderen Werke, die Edwards nennt, sind Joseph Conrads „Heart of Darkness“ (Herz der Finsternis), Coppols Verfilmung „Apocalypse Now“, „Akira“, den experimentellen Dokumentarfilm „Baraka“ und für die Beziehung zwischen Joshua und Alphie, „Rain Man“, „The Hit“, „E. T. – Der Außerirdische“ und „Paper Moon“. Diese Vorbilder sind für cineastisch gebildete Menschen einfach zu erkennen. Deshalb haben sie auch immer das Gefühl, dass „The Creator“ in erster Linie bekannte Versatzstücke neu anordnet.

Die Geschichte ist ein Remake, eine Variation, von seinem vorherigen Film „Rogue One“. Nur dass dieses Mal die Rebellen nicht die Pläne für den Todesstern aus den Händen des Imperiums klauen müssen, sondern dass sie eine Künstliche Intelligenz, die sie alle vernichten könnte, finden müssen.

Die Zuschreibung wer die Guten und wer die Bösen sind, erfolgt im Drehbuch. Im Film wird das nicht erklärt. In „Star Wars“ sind die Rebellen die Guten, weil sie die Guten sind. In „The Creator“ ist es auf den ersten Blick etwas komplizierter. Anfangs sind die Fronten klar. Auf der einen Seite steht die böse Künstliche Intelligenz, die eine gesamte Millionenstadt ausradiert. Auf der anderen Seite stehen die guten Soldaten, die weiteres Unglück verhindern wollen. Wenn sich die Geschichte nach Asien verlagert und die Ikonographie des Vietnam-Kriegsfilms heraufbeschworen wird, ahnen wir schon, dass die Guten nicht unbedingt die Guten sind. Sie gehen rücksichtslos vor. Es ist eine Töten-und-Vernichten-Mission, bei der keine Gefangenen gemacht werden.

Wobei die asiatischen KI-Soldaten ähnlich rücksichtslos vorgehen. Über die Gesellschaft im ‚Westen‘ und in ‚Asien‘ erfahren wir nichts. Wobei ‚Asien‘ mit seinen ständigen Kontrollen und der dauerpräsenten Polizei wie eine Diktatur aussieht.

Der Wandel von Joshua vom Kämpfer gegen die KI zum Kämpfer für die KI (das überrascht doch jetzt wirklich niemanden) erfolgt dann vor allem über das Aussehen der KI-Superwaffe. Sie sieht wie ein Kind aus. Warum das so ist, wird nicht erklärt. Aber echte Soldaten töten keine Kinder. Außerdem könnte das KI-Kind Alphie sein Kind sein. Denn als seine Frau vor fünf Jahren durch einen Angriff der westlichen Soldaten starb, war sie schwanger.

Aber einen rational nachvollziehbaren Grund, warum Joshua die Seiten wechselt und warum die KI besser ist, wird nicht geliefert. Es bleibt eine Behauptung in einer arg vorhersehbaren Geschichte, die niemals eine wirklich schlüssige Zukunft erfindet. Es sind gut aussehende Versatzstücke aus anderen Welten. Knapp gesagt ist „The Creator“ ein Verschnitt aus „Apocalypse Now“, „Blade Runner“ und „Rogue One“.

Die Action ist wuchtig inszeniert und die dreckigen Kriegsfilmbilder überzeugen. Wahrscheinlich gibt es kein einziges Bild im Film, das nicht am Computer nachbearbeitet wurde. Doch die Arbeit wurde kompetent durchgeführt. Hier sieht, im Gegensatz zu den schrottigen CGI-Effekten in „The Expendables 4“, alles echt aus.

The Creator (The Creator, USA 2023)

Regie: Gareth Edwards

Drehbuch: Gareth Edwards, Chris Weitz (nach einer Geschichte von Gareth Edwards)

mit John David Washington, Gemma Chan, Ken Watanabe, Sturgill Simpson, Madeleine Yuna Voyles, Allison Janney, Ralph Ineson

Länge: 134 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „The Creator“

Metacritic über „The Creator“

Rotten Tomatoes über „The Creator“

Wikipedia über „The Creator“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Gareth Edwards‘ „Godzilla“ (Godzilla, USA 2014)

Meine Besprechung von Gareth Edwards‘ „Rogue One: A Star Wars Story“ (Rogue One: A Star Wars Story, USA 2016)


TV-Tipp für den 28. September: Die Magnetischen

September 27, 2023

WDR, 23.30

Die Magnetischen (Les magnétiques, Frankreich/Deutschland 2021)

Regie: Vincent Maël Cardona

Drehbuch: Vincent Maël Cardona, Romain Compingt, Chloé Larouchi, Maël Le Garrec, Rose Philippon, Catherine Paillé

Frankreich, 1981: die ungleichen Brüder Jerôme und Philippe betreiben in der Provinz einen Piratensender. Als sich beide in Marianne verlieben und Philippe als Soldat nach West-Berlin muss, verändert sich auch ihr Verhältnis zueinander.

TV-Premiere. Wunderschöne, erstaunlich unpolitische Charakterstudie, die am besten als gelungenes Mixtape genossen wird. Bei Älteren wird sie wohlige Erinnerungen heraufbeschwören. Jüngeren gibt sie einen Einblick in eine noch gar nicht so lange zurück liegende, aber ganz andere Zeit.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Thimotée Robart, Marie Colomb, Joseph Olivennes, Fabrice Adde, Louise Anselme, Younès Boucif, Maxence Tual, Judith Zins, Philippe Frécon

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Filmportal über „Die Magnetischen“ 

Moviepilot über „Die Magnetischen“

AlloCiné über „Die Magnetischen“

Rotten Tomatoes über „Die Magnetischen“

Wikipedia über „Die Magnetischen“

Indiekino über „Die Magnetischen“ (Zeitzeuge Tom Dorow über den Film und wie politisch es damals zwischen Hausbesetzung, Straßenprotest und Clubbesuch in Berlin war)

Meine Besprechung von Vincent Maël Cardonas „Die Magnetischen“ (Les magnétiques, Frankreich/Deutschland 2021)


Jason Aaron erzählt „Das Ende des Punisher“

September 27, 2023

Das Ende des Punisher“ ist auch das Ende der von Jason Aaron erfundenen, auf zwölf Hefte angelegten „Punisher“-Geschichte, die kurz nach ihrem Erscheinen in den USA vollständig auf Deutsch vorliegt.

In dieser Geschichte ist der Punisher Frank Castle in den Fängen der Ninjas vom mystischen Clan der Hand. Inzwischen ist er zu deren Anführer aufgestiegen. Er und die Ninjas morden weltweit Bösewichter. Währenddessen versuchen Superhelden wie Captain America, Black Widow, Dr. Strange, Wolverine und Moon Knight, Castle von seinem Rachefeldzug an allen Verbrechern abzuhalten.

Und wir fragen uns, ob Castle sozusagen undercover die Hand unterwandert, um sie später zu vernichten, ober ob er von der Hohepriesterin der Hand manipuliert wird mit seiner wieder zum Leben erweckten Frau und falschen Erinnerungen an seine Jugend und dem Mord seiner Familie während eines Picknicks im Central Park. Sie waren die Zufallsopfer eines Mafiamordes. Dieser Mord an Castles Frau und seinen beiden Kindern ist der Gründungsmythos des Punishers. An dem Tag wurde aus dem Vietnam-Veteran Frank Castle der Punisher, der zunächst alle die Menschen, die für den Tod seiner Familie verantwortlich waren, tötete. Danach mordete er nach der „Nur ein toter Verbrecher ist ein akzeptabler Verbrecher“-Methode weiter. Selbstjustiz in Reinkultur eben.

Jason Aaron und die Zeichner Paul Azaceta und Jesús Saiz erzählen ihrer zwölfteiligen „Punisher“-Geschichte in jedem Fall eine untypische „Punisher“-Geschichte. Dieses Mal geht es nicht um einen banalen Rachefeldzug, in dem Bösewichter wie Unkraut vernichtet werden. Dieses Mal wird der Punisher manipuliert und er befindet sich, aus etwas rätselhaften Gründen, in den Fängen eines mächtigen Clans. Es geht daher auch darum, wie Menschen sich manipulieren lassen oder manipuliert werden, bestimmte Dinge zu tun.

Gleichzeitig, und das ist während des Lesens eine weitere Möglichkeit, könnte sich die gesamte Geschichte im Kopf von Frank Castle abspielen.

Das ändert aber nichts daran, dass Aarons „Punisher“-Geschichte als Neudefinition des Punishers nicht überzeugt. Er macht aus einem emotionslosem Rächer ohne Bindungen einen weinerlichen, von seiner toten (?) Frau abhängigen Auftragskiller.

Immerhin findet Jason Aaron am Ende einen, wenn auch merkwürdigen, Ausgang aus der Sackgasse, in der er den Punisher vorher hineinschrieb.

Jason Aaron/Paul Azaceta/Jesús Saiz: Punisher – Das Ende des Punishers

(übersetzt von Bernd Kronsbein)

Panini, 2023

140 Seiten

17 Euro

Originalausgabe/enthält:

The King of Killers, Book 2, Chapter 3: If it be the will of the beast – Punisher (2022) 9, Marvel, März 2023

The King of Killers, Book 2, Chapter 4: Bride of the Punisher – Punisher (2022) 10, Marvel, Mai 2023

The King of Killers, Book 2, Chapter 5: A day in the park – Punisher (2022) 11, Marvel, Juni 2023

The King of Killers, Epilogue: Punisher no more – Punisher (2022) 12, Marvel, Juli 2023

Hinweise

Wikipedia über “The Punisher” Frank Castle (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Garth Ennis/Steve Dillons „The Punisher: Frank ist zurück“ (The Punisher # 1 – 12, 2000/2001)

Meine Besprechung von Garth Ennis (Autor)/Leandro Fernandez (Zeichner) „The Punisher – Garth Ennis Collection 7“ (Up is Down and Black is White, The Slavers, 2005/2006)

Meine Besprechung von Garth Ennis/Goran Parlov/Leandro Fernandezs “The Punisher – Garth-Ennis-Collection 8″ (Barracuda, Part 1 – 6 (Punisher [MAX] 31 – 36), Man of Stone, Part 1 – 6 (Punisher [MAX] 37 – 42), 2006/2007)

Meine Besprechung von Garth Ennis‘ „The Punisher – Garth-Ennis-Collection 9“ (Widowmaker, Part 1 – 7 [Punisher (MAX) Vol. 43 – 49], Long Cold Dark, Part 1 – 5 [Punisher (MAX) Vol 50 – 54], 2007/2008)

Meine Besprechung von Garth Ennis‘ „The Punisher – Garth-Ennis-Collection 10“ (Valley Forge, Valley Forge, Part 1 – 6 [Punisher (MAX) Vol. 55 – 60], 2008)

Meine Besprechung von Jason Aaron (Autor)/Steve Dillons (Zeichner) “PunisherMax: Kingpin (Max 40)” (PunisherMax: Kingpin, Part 1 – 5, 2010)

Meine Besprechung von Jason Aaron/Steve Dillons „The Punisher (MAX) 48: Frank“ (PunisherMax: Frank, 2011)

Meine Besprechung von Jason Aaron/Steve Dillons „The Punisher (MAX) 49: Der letzte Weg“ (PunisherMax: Homeless, 2011/2012)

Meine Besprechung von Greg Rucka (Autor)/Marco Checcetto (Zeichner)/Max Fiumaras (Zeichner) „Punisher 1: Ermittlungen“

Meine Besprechung von Charlie Huston/Andy Diggle/Kyle Hotz‘ „PunisherMAX: Hässliche kleine Welt“

Meine Besprechung von Scott M. Gimple (Autor)/Mark Texeiras (Zeichner) „100 % Marvel 72 – Punisher: Nightmare“ (Punisher: Nightmare # 1 – 5, 2013)

Meine Besprechung von Becky Cloonan/Steve Dillons „Punisher: Operation Condor (Band 1)“ (The Punisher # 1 – 6, Juli 2016 – Dezember 2016)

Becky Cloonan/Steve Dillon/Matt Horak/Laura Bragas „The Punisher: Wilde Bestien (Band 2)“ (The Punisher # 7 – 12, Februar – Juli 2017)

Meine Besprechung von Becky Cloonan/Matt Horak/Kris Ankas „The Punisher: Die dunkelste Stunde“ (The Punisher, Vol. 3: King of the New York Streets, 2018)

Meine Besprechung von Mark Goldblatts „The Punisher“ (The Punisher, USA/Australien 1989)

 


TV-Tipp für den 27. September: Die Entführung der U-Bahn Pelham 123

September 26, 2023

Vergleichendes Gucken: Bevor am Freitag, den Freitag, den 6. Oktober, der BR um 22.50 Uhr das Original „Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123“ (USA 1973, Regie: Joseph Sargent, mit Walter Matthau) wieder zeigt, kann heute das Remake angesehen werden:

Nitro, 20.15

Die Entführung der U-Bahn Pelham 123 (The Taking of Pelham 123, USA 2009)

Regie: Tony Scott

Drehbuch: Brian Helgeland

LV: John Godey: The Taking of Pelham One Two Three, 1973 (Abfahrt Pelham 1 Uhr 23)

In New York nehmen Gangster die Passagiere einer U-Bahn als Geisel. Sie fordern binnen einer Stunde 10 Millionen Dollar Lösegeld. Ein Fahrdienstleiter beginnt mit den Verhandlungen.

Für das Update des 1973er Thriller-Klassikers „Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123“ von Joseph Sargent, nach einem Drehbuch von Peter Stone, mit Walter Matthau, Robert Shaw und Martin Balsam musste Brian Helgeland nicht viel tun. Denn Romanautor John Godey hat sich eine ebenso einfach, wie spektakuläre Story ausgedacht. Da musste Brian Helgeland nur der Story folgen und aus den vielen im Buch auftretenden Charakteren (die so auch ein Bild der US-amerikanischen Gesellschaft in den frühen Siebzigern entstehen lassen) die für einen Film wichtigen auswählen. Tony Scott bebilderte dann das ganze mit einer für seine Verhältnisse angenehm zurückhaltenden Regie.

Aber während die 1973er-Version immer noch thrillt, bedient Scott einfach nur ziemlich glatt und damit auch vorhersehbar-langweilig die Spannungsmachinerie. Es ist nicht wirklich Falsches in „Die Entführung der U-Bahn Pelham 123“, aber auch nichts, was zum wiederholten Ansehen reizt.

mit Denzel Washington, John Travolta, Luis Guzmán, John Turturro, James Gandolfini

Wiederholung: Donnerstag, 28. September, 00.05 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Metacritic über “Die Entführung der U-Bahn Pelham 123″

Rotten Tomatoes über “Die Entführung der U-Bahn Pelham 123″

Wikipedia über “Die Entführung der U-Bahn Pelham 123″ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von John Godeys „Abfahrt Pelham 1 Uhr 23“ (The Taking of Pelham One Two Three, 1973)

„The Taking of Pelham 123“ in der Kriminalakte


Cover der Woche

September 26, 2023

William Peter Blattys „Der Exorzist“ (hier das Cover der Erstausgabe) ist ein immer noch lesenswerter, spannender Horrorthriller. 1973 wurde er von William Friedkin verfilmt. Und der Rest ist Filmgeschichte.

Am 5. Oktober kommt mit „Der Exorzist: Bekenntnis“ (Regie: David Gordon Green), so die Ankündigung, eine Fortsetzung von Friedkins Film und der Auftakt einer Trilogie in die Kinos.


TV-Tipp für den 26. September: Zodiac – Die Spur des Killers

September 25, 2023

Tele 5, 20.15

Zodiac – Die Spur des Killers (Zodiac, USA 2007)

Regie: David Fincher

Drehbuch: James Vanderbilt

LV: Robert Graysmith: Zodiac, 1976 (Zodiac – Auf der Spur eines Serienkillers)

Finchers epische, detailversessene Verfilmung über die Jagd nach dem Zodiac-Killer, der auch als Inspiration für den Killer im ersten „Dirty Harry“-Film diente. Der Zodiac-Killer versetzte in den späten Sechzigern die Bevölkerung in und um San Francisco in Angst und Schrecken. Dazu trugen neben seinen Taten und dem ausbleibenden Fahndungserfolg der Polizei auch seine verschlüsselten Briefe an die Öffentlichkeit bei. Bis heute ist seine Identität unklar.

Vanderbilts Drehbuch war für den Edgar den Preis der Writers Guild of America nominiert.

Mit Jake Gyllenhaal, Mark Ruffalo, Anthony Edwards, Robert Downey jr., Brian Cox, Cloe Sevigny, Elias Koteas, Dermot Mulroney, John Carroll Lynch, John Getz, Philip Baker Hall

Wiederholung: Mittwoch, 27. September, 01.50 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Zodiac – Die Spur des Killers“

Wikipedia über „Zodiac“ (deutsch, englisch)

Histoy vs. Hollywood faktencheckt die Killerjagd

Zodiac Killer Facts (eine Gegenüberstellung von Film und Wirklichkeit; – keine Ahnung, wie genau die Auflistung ist)

Chasing the Frog prüft ebenfalls den Faktengehalt des Films

Meine Besprechung von David Finchers “Verblendung” (The Girl with the Dragon Tattoo, USA 2011)

Meine Besprechung von David Finchers „Gone Girl – Das perfekte Opfer“ (Gone Girl, USA 2014)

David Fincher in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 25. September: Dead Man Walking – Sein letzter Gang

September 24, 2023

Arte, 20.15

Dead Man Walking – Sein letzter Gang (Dead Man Walking, USA 1995)

Regie: Tim Robbins

Drehbuch: Tim Robbins

LV: Sister Helen Prejean: Dead Man Walking, 1993 (Dead Man Walking – Sein letzter Gang)

Die Nonne Helen Prejean lernt den Verbrecher Matthew Poncelet, der in der Todeszelle sitzt, kennen. Eine Freundschaft entwickelt sich, die mit seinem Tod endet.

Starkes, auf Tatsachen basierendes Drama über die Todesstrafe und das US-amerikanische Justizsystem. Susan Sarandan erhielt für ihre Darstellung einen Oscar.

„Der Regie und den Hauptdarstellern ist es gelungen, einen aufwühlenden Film über die Todesstrafe zu machen, ohne in ein Rührstück zu verfallen (…) ein in jeder Hinsicht anspruchs- und gehaltvolles Werk.“ (Fischer Film Almanach 1997)

mit Susan Sarandon, Sean Penn, Robert Prosky, Ramond J. Barry, R. Lee Ermey

Wiederholung: Donnerstag, 28. September, 01.20 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Dead Man Walking“

Wikipedia über „Dead Man Walking“ (deutsch, englisch)


Neu im Kino/Filmkritik: Eine Liebe „Wild wie das Meer“

September 24, 2023

Chiara (Cécile de France) ist Mitte Vierzig, seit neunzehn Jahren glücklich mit Antoine Saint-Jean (Grégoire Monsaingeon) verheiratet und eine Zugezogene auf der kleinen Insel vor der französischen Atlantikküste. Trotzdem ist sie allgemein beliebt und anerkannt. Zusammen mit Antoine arbeitet sie als Fischerin. Ab und an nehmen sie einen Lehrling auf. So auch jetzt. Maxence (Félix Lefebvre) heißt er. Gut sieht er aus und er kommt aus einem guten Haus. Am ersten Abend fragen sich Chiara und Antoine, wie lange der verwöhnte Maxence durchhält.

Er hält durch. Und verdient sich so zunächst Chiaras Respekt. Später verlieben sie sich ineinander.

Als ihr Mann Monate für zwei Wochen wegen Verhandlungen im Rahmen des Brexit nach London muss, haben sie eine sturmfreie Bude.

Wenige Wochen nach Carine Tardieus „Im Herzen jung“ (mit Fanny Ardant, Melvil Poupaud und ebenfalls Cécile de France) verliebt sich in „Wild wie das Meer“ wieder ein junger Mann in eine ältere Frau. In, nach drei Kurzfilmen, Heloise Pelloquets Langfilmdebüt „Wild wie das Meer“ fällt der Film allerdings überzeugender aus. Während „Im Herzen jung“ sich kaum von einer vernachlässigbaren TV-Kitschromanze unterscheidet, erzählt Pelloquets ihre Liebesgeschichte aus Chiaras Perspektive und sie erzählt letztendlich die Geschichte einer Befreiung. Wobei etwas unklar bleibt, was ihr an ihrem Leben nicht gefällt. Außerdem interessiert sich Pelloquet für das Leben im Dorf und für die Arbeit der Fischer. Fast schon dokumentarisch beobachtet sie das Ehepaar Saint-Jean beim Einhohlen der Fische und dem späteren Verkauf.

Die Liebesgeschichte entwickelt sich anfangs sehr langsam. Zum ersten Mal küssen sich Chiara und Maxence in der Filmmitte. Und dann geht alles sehr sehr schnell. Denn selbstverständlich weiß schnell das gesamte Dorf von dem Verhältnis.

Wild wie das Meer (La passagère, Frankreich 2022)

Regie: Héloïse Pelloquet

Drehbuch: Rémi Brachet, Héloïse Pelloquet

mit Cécile de France, Grégoire Monsaingeon, Félix Lefebvre, Imane Laurence, Jean-Pierre Couton, Ghislaine Girard, Caroline Ferrus, Gauvain Pontoizeau

Länge: 94 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „Wild wie das Meer“

AlloCiné über „Wild wie das Meer“

Rotten Tomatoes über „Wild wie das Meer“

Wikipedia über „Wild wie das Meer


TV-Tipp für den 24. September: Der Regenmacher

September 23, 2023

3sat, 23.15

Der Regenmacher (John Grisham’s The Rainmaker, USA 1997)

Regie: Francis Ford Coppola

Drehbuch: Francis Ford Coppola, Michael Herr

LV: John Grisham: The rainmaker, 1995 (Der Regenmacher)

Ein junger Anwalt hilft einer armen Familie, deren Sohn an Leukämie starb, gegen die übermächtige Versicherung Great Benefit. Kann er den Fall gewinnen?

Klingt irgendwie nach der altbekannten David-gegen-Goliath-Geschichte im Justizmilieu. Wie die anderen Grisham-Verfilmungen, die damals im Jahresturnus in die Kinos kamen, ist Francis Ford Coppolas „Der Regenmacher“ eine vor und hinter der Kamera erstklassig besetzte, überlange Auftragsarbeit. Oder, wie Variety zum Filmstart meinte: „So sorgfältig konstruiert, attraktiv gearbeitet und reizvoll gespielt wie eine hochkarätige Hollywood-Produktion der klassischen Studioära.“

John Grisham schreibt eifrig weiter sich gut verkaufende Justiz-Thriller. Nur verfilmt werden sie im Moment nicht mehr.

Mit Matt Damon, Claire Danes, Danny DeVito, Mary Kay Place, Mickey Rourke, Jon Voight, Danny Glover, Virginia Madsen, Dean Stockwell, Roy Scheider

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Der Regenmacher“

Wikipedia über „Der Regenmacher“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Francis Ford Coppolas “Apocalypse Now” (Apocalypse Now, USA 1979 – die “Full Disclosure”-Blu-ray)

Meine Besprechung von Francis Ford Coppolas „Apocalypse Now: The Final Cut“ (USA 1979/2019) und der Blu-ray

Meine Besprechung von Francis Ford Coppolas „The Outsiders: The complete Novel“ (The Outsiders, USA 1983/2005) und der Blu-ray

Meine Besprechung von Francis Ford Coppolas „Rumble Fish“ (Rumble Fish, USA 1983)

Meine Besprechung von Francis Ford Coppolas „Twixt – Virginias Geheimnis“ (Twixt, USA 2011)


TV-Tipp für den 23. September: Das dreckige Dutzend

September 22, 2023

Ja, der Film war erst kürzlich mein Tagestipp, aber weil diese alten Filme inzwischen so selten gezeigt werden, gibt es heute wieder

Tele 5, 22.00

Das dreckige Dutzend (The Dirty Dozen, Großbritannien/USA 1967)

Regie: Robert Aldrich

Drehbuch: Nunnally Johnson, Lukas Heller

LV: E. M. Nathanson: The Dirty Dozen, 1965 (Das dreckige Dutzend)

Im März 1944 erhält Major John Reisman den Befehl, ein Dutzend Männer für ein Himmelfahrtskommando auszubilden. Der Haken bei der Sache ist, dass diese Soldaten alle zum Tode verurteilte Schwerverbrecher sind.

Rüder Kriegsfilmklassiker mit einem, aus heutiger Sicht, Ensemble voller Stars. Einige von ihnen wurden erst durch diesen Kassenhit zu Stars.

mit Lee Marvin, John Cassavetes, Ernest Borgnine, Richard Jaeckel, Robert Ryan, George Kennedy, Telly Savalas, Donald Sutherland, Charles Bronson, Jim Brown, Clint Walker, Trini Lopez, Ralph Meeker, Robert Webber, Ben Carruthers

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Das dreckige Dutzend“

Wikipedia über „Das dreckige Dutzend“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Robert Aldrichs „Ein Zug für zwei Halunken (Emperor of the North Pole/Emperor of the North, USA 1973)


Neu im Kino/Filmkritik: Über den Dokumentarfilm „Vergiss Meyn nicht“

September 22, 2023

Am 19. September 2018 stirbt Steffen Meyn. Als er sich, entgegen seinem normalen Verhalten ungesichert von einem Baumhaus über eine teils zerstörte Hängebrücke auf den Weg zu einem anderen Baumhaus macht, stürzt er fünfzehn Meter in die Tiefe. Er ist sofort tot. Seine Kamera läuft nach seinem Sturz weiter.

Es ist der siebte Tag der Räumung des Hambacher Forst. Das Gelände war damals besetzt. Die Besetzer wollten verhindern, dass der Wald gerodet wird, damit die RWE dort im Tagebau Braunkohle abbauen konnte. Sie hatten sich in mehrere Meter über dem Boden liegenden Baumhäusern verschanzt. Die Polizei räumte, weil die Häuser nicht den Bauvorschriften entsprächen. So die offizielle Begründung. Allgemein wurde es damals als Machtdemonstration der Landesregierung angesehen.

Im September 2021 stufte das Verwaltungsgericht Köln die Räumung als rechtswidrig ein. Davor, im Oktober 2018, war bereits auf Antrag des Bund für Umwelt- und Naturschutz ein vorläufiger Rodungsstopp verhängt worden. Im Januar 2020 vereinbarten die Bundesregierung und der vom Kohleausstieg betroffenen Bundesländer, dass der Hambacher Forst nicht gerodet wird.

Dieser Erfolg der Umweltbewegung ist allerdings nicht das Thema des Film.

Fabiana Fragale, Kilian Kuhlendahl und Jens Mühlhoff, die mit Meyn befreundet waren und, wie er, an der Kunsthochschule für Medien Köln studierten, haben für ihren Film „Vergiss Meyn nicht“ die Aufnahmen von Meyn ausgewertet und um aktuelle Interviews mit ehemaligen Hambi-Bewohnern ergänzt. Es ist ein Erinnerungswerk.

Steffen Meyn war als teilnehmender Beobachter bei der Besetzung dabei. Mit seiner 360-Grad-Kamera, die er auf einem Fahrradhelm befestigt hatte und die für ungewöhnliche Bilder sorgt, dokumentierte er bis zu seinem Tod die Proteste und das Leben der Hambi-Bewohner. Er unterhielt sich mit ihnen über ihr Leben. Er ließ sich ihre engen Baumwohnungen zeigen. Er sympathisierte mit ihnen, aber er fragte sich auch, ob diese Form des Protestes, bei der man seinen Tod riskiert, der richtige Weg ist.

Diese Frage stellen sich in den aktuellen Interviews die ehemaligen Bewohner des Hambacher Forst auch. Außerdem erzählen sie rückblickend vom Leben im Wald. Sie sprechen über den Anspruch, den sie damals an ihr Zusammenleben hatten und welche Probleme sich daraus ergaben.

Insgesamt ergeben Meyns Bilder und die aktuellen Interviews einen parteiischen Blick in das Leben im Hambacher Forst. „Vergiss Meyn nicht“ fragt auch, ohne eine endgültige Antwort zu geben, welcher persönliche Einsatz für einen Protest gerechtfertigt ist. Diese Frage stellt sich bei jedem Protest.

Gefragt werden sollte allerdings auch, ob die eingesetzten Mittel geeignet sind, das Ziel zu erreichen – und ob dieses Ziel überhaupt erreicht werden soll.

Vergiss Meyn nicht (Deutschland 2023)

Regie: Fabiana Fragale, Kilian Kuhlendahl, Jens Mühlhoff

Drehbuch: Fabiana Fragale, Kilian Kuhlendahl, Jens Mühlhoff

mit Steffen Meyn, Alaska, Diam, Frodo, Lilie, Lola, Tuk, Wo

Länge: 102 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Homepage zum Film

Berlinale über „Vergiss Meyn nicht“ 

Filmportal über „Vergiss Meyn nicht“

Movieportal über „Vergiss Meyn nicht“

 


TV-Tipp für den 22. September: James Bond 007: Die Welt ist nicht genug

September 21, 2023

Pro7, 20.15

JAMES BOND 007: Die Welt ist nicht genug (The World is not enough, USA/Großbritannien 1999)

Regie: Michael Apted

Drehbuch: Bruce Feirstein, Neal Purvis, Robert Wade

LV: Figur von Ian Fleming

Buch zum Film: Raymond Benson: The World is not enough, 1999 (Die Welt ist nicht genug)

Nachdem Öl-Mogul King im Hauptquartier von MI-6 in die Luft gesprengt wurde, wird Bond als Bodyguard für dessen schöne Tochter Elektra abgestellt.

Mit Michael Apted engagierten die Bond-Macher einen renomierten Regisseur (u. a. Gorky Park, Gorillas im Nebel, Halbblut, Nell), der bis dahin nicht durch Action-Filme aufgefallen war. Im Rahmen dieser Produktion wurde er zum willigen Erfüllungsgehilfen einer wie üblich haarsträubenden Geschichte.

Anschließend, um 23.00 Uhr, zeigt Pro7 einen weiteren James-Bond-Film: „Der Morgen stirbt nie“.

Mit Pierce Brosnan, Sophie Marceau, Robert Carlyle, Denise Richards (trotz eines Razzie die beste Werbung für den unbeliebten Job eines Atomphysikers), Robbie Coltrane, Claude Oliver Rudolph, John Cleese, Serena Scott Thomas, Goldie

Hinweise

Rotten Tomatoes über „James Bond: Die Welt ist nicht genug“

Wikipedia über „James Bond: Die Welt ist nicht genug“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Curtis Hanson/Michael Apteds „Mavericks – Lebe deinen Traum“ (Chasing Mavericks, USA 2012)

Meine Besprechung von Michael Apteds „Unlocked“ (Unlocked, USA 2017)

zu James-Bond-Romanen

Meine Besprechung von Ian Flemings ersten drei James-Bond-Romanen “Casino Royale”, “Leben und sterben lassen” und “Moonraker”

Meine Besprechung von John Gardners “James Bond – Kernschmelze” (James Bond – Licence Renewed, 1981; alter deutscher Titel “Countdown für die Ewigkeit”)

Meine Besprechung von John Gardners „James Bond – Der Mann von Barbarossa“ (James Bond – The Man from Barbarossa, 1991)

Meine Besprechung von Sebastian Faulks’ James-Bond-Roman „Der Tod ist nur der Anfang“ (Devil may care, 2008)

Meine Besprechung von Jeffery Deavers James-Bond-Roman “Carte Blanche” (Carte Blanche, 2011)

Meine Besprechung von William Boyds James-Bond-Roman “Solo” (Solo, 2013)

Meine Besprechung von Anthony Horowitz’ “James Bond: Trigger Mortis – Der Finger Gottes” (James Bond: Trigger Mortis, 2015)

Meine Besprechung von Anthony Horowitz‘ „James Bond: Ewig und ein Tag“ (James Bond – Forever and a day, 2018)

Meine Besprechung von Anthony Horowitz‘ „James Bond: Mit der Absicht zu töten“ (James Bond – With a mind to kill, 2022)

zu James-Bond-Filmen

Meine Besprechung der TV-Miniserie „Fleming – Der Mann, der Bond wurde“ (Fleming, Großbritannien 2014)

Meine Besprechung von Sam Mendes’ James-Bond-Films „Skyfall“ (Skyfall, GB/USA 2012)

Meine Besprechung von Sam Mendes’ James-Bond-Film “Spectre” (Spectre, USA/GB 2015)

Meine Besprechung von Cary Joji Fukunaga James-Bond-Film „Keine Zeit zu sterben“ (No time to die, Großbritannien 2021)

zu anderem James-Bond-Zeug

Meine Besprechung von Danny Morgensterns „Unnützes James Bond Wissen“ (2020)

Kriminalakte: Mein Gespräch mit Danny Morgenstern über „Keine Zeit zu sterben“ und sein Buch „Das ultimative James-Bond-Quizbuch“ (1. Oktober 2021) (Sehbefehl?)

Meine Besprechung von cinemas (Hrsg.) „Inside James Bond“ (2022)

James Bond in der Kriminalakte

Ian Fleming in der Kriminalakte


Neu im Kino/Filmkritik: Und weiter geht’s im „The Conjuring“-Universe: „The Nun II“

September 21, 2023

Erschreckend, aber anhand der Zahlen nachvollziehbar: „The Nun“ ist der bislang erfolgreichste Film des „The Conjuring’“-Franchise. In „The Conjuring“ und den Fortsetzungen wurden Fälle der realen Geisterjäger Ed und Lorraine Warren geschildert. Sie waren in den siebziger und achtziger Jahren in den USA sehr populär. Vor allem die ersten beiden, von James Wan inszenierten „The Conjuring“-Filme sind gelungene, traditionsbewusste Gruselfilme. Sie spielen in den Siebzigern und sehen aus wie Gruselfilme aus den Siebzigern. Daneben folgten Gruselfilme ohne das Ehepaar Warren, aber mit Bezügen zu ihren Fällen. Über die Puppe „Annabelle“ und den Dämon Valak, der bevorzugt als „The Nun“ Menschen gruselt und tötet, gibt es schon Einzelfilme.

Der erste „The Nun“-Film spielte 1952 in Rumänien in dem Nonnenkloster St. Clara. Dort versetzte eine dämonische Präsenz die im Kloster und der Umgebung lebenden Menschen in Todesangst. Am Ende des Films war Valak, die dämonische Nonne, anscheinend besiegt.

Vier Jahre später wird in der südfranzösischen Kleinstadt Tarascon ein Priester in seiner Kirche getötet. Die Kirchenoberen sehen eine Spur der, ähem, Bessessenheit, die sich vom rumänischen Kloster St. Carta immer weiter Richtung Westen bewegt. Aktuell scheint sich Valak in einem Mädcheninternat aufzuhalten.

Schwester Irene, die bereits in „The Nun“ gegen den Dämon kämpfte, wird in die französische Provinz losgeschickt. Begleitet wird sie von Schwester Debra.

In der Schule trifft sie auf den ebenfalls aus „The Nun“ bekannten Frenchie. Er arbeitet an der Schule als allgemein beliebter, immer hilfsbereiter Hausmeister. Er ist verliebt in eine Lehrerin und er versteht sich gut mit deren Tochter, die von Schulkameradinnen gehänselt wird. Er ist, wie er erschrocken von Schwester Irene erfahren muss, der primäre Wirtskörper für den Dämon. Ab und an ergreift der Dämon auch Besitz von anderen Menschen oder er taucht als „The Nun“ auf.

Taissa Farminga und Jonas Bloquet spielen wieder Schwester Irene Palmer und Maurice „Frenchie“ Theriault. Frenchie hatte ihr damals im Kampf gegen Valak geholfen.

Das Drehbuch ist von Ian B. Goldberg, Richard Naing (beide „The Autopsy of Jane Doe“ und Akela Cooper („M3GAN“).

Michael Chaves übernahm die Regie. Er inszenierte bereits die „Conjuring“-Filme „Lloronas Fluch“ und „Conjuring 3: Im Bann des Teufels“. Beide Filme gehören zu den schlechteren Filme des Franchise.

The Nun II“ ist auch nicht viel besser. Denn anstatt eine richtige Geschichte mit Figuren, deren Schicksal uns interessiert, zu erzählen, folgen einfach alle paar Minuten Suspense-Szenen, in denen Menschen mit schlechten Überlebensaussichten gegen aus dunklen Ecken kommende Bedrohungen kämpfen. Über die meisten dieser Dämonenopfer erfahren wir nichts. Ihre Erlebnisse haben auch keinen relevanten Einfluss auf die Geschichte. Bis zum Finale, in dem dann mit erwartbar viel Budenzauber der Dämon ausgetrieben wird, plätschert die Geschichte arg spannungs- und überraschungsfrei vor sich hin. Nur der Handlungsort und die -zeit, Frankreich in den Fünfzigern, sorgen für etwas Abwechslung. Gedreht wurde im Studio in Martigues (in der Nähe von Marseille) und an verschiedenen Orten in Aix-en-Provence und in Tarascon.

Weil „The Nun II“ sein Budget inzwischen schon mehrfach eingespielt hat, werden Valak, Schwester Irene und der nette Frenchie selbstverständlich zurückkehren. Bis dann irgendwann das Geisterjäger-Ehepaar Warren den Dämon schnappt und in ihrem Keller einsperrt. Dort befinden sich schon etliche weitere Dämonen und Andenken an ihre Fälle.

The Nun II (The Nun II, USA 2023)

Regie: Michael Chaves

Drehbuch: Ian Goldberg, Richard Naing, Akela Cooper (nach einer Geschichte von Akela Cooper)

mit Taissa Farmiga, Jonas Bloquet, Storm Reid, Anna Popplewell, Bonnie Aarons, Katelyn Rose Downey, Suzanne Bertish, Léontine D’Oncieu, Anouk Darwin

Länge: 110 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Engllische Homepage zum Film

Moviepilot über „The Nun II“

Metacritic über „The Nun II“

Rotten Tomatoes über „The Nun II“

Wikipedia über „The Nun II“ (deutsch, englisch)

Das „Conjuring“-Universum in der Kriminalakte

Meine Besprechung von James Wans „The Conjuring“ (The Conjuring, USA 2013)

Meine Besprechung von James Wans „The Conjuring 2″ (The Conjuring 2, USA 2016)

Meine Besprechung von John R. Leonettis „Annabelle“ (Annabelle, USA 2014)

Meine Besprechung von David F. Sandbergs „Annabelle 2″ (Annabelle: Creation, USA 2017)

Meine Besprechung von Corin Hardys „The Nun“ (The Nun, USA 2018)

Meine Besprechung von Michael Chaves‘ „Lloronas Fluch“ (The Curse of La Llorona, USA 2019)

Meine Besprechung von Gary Daubermans „Annabelle comes home“ (Annabelle comes home, USA 2019)

Meine Besprechung von Michael Chaves‘ „ Conjuring 3: Im Bann des Teufels“ (The Conjuring: The Devil made me do it, USA 2021)


Neu im Kino/Filmkritik: Fortsetzungen, auf die die Welt nicht gewartet hat: „The Expendables 4“

September 21, 2023

2010 war „The Expendables“ ein Überraschungserfolg. Sylvester Stallone versammelte für den Actionkracher etliche Achtziger-Jahre-Action-Stars, nahm Jason Statham als Jungspund dazu, und ließ sie noch einmal das tun, was sie damals getan hatten: blöde Macho-Action, aber dieses Mal mit einem selbstironischen Twist.

Die Altherren-Action amüsierte und kam beim Publikum, das beim Ansehen des Films in Erinnerungen schwelgen konnte, gut an.

Schnell folgten ein zweiter und dritter Film. Weitere Stars spielten mit, u. a. Arnold Schwarzenegger, Harrison Ford, Bruce Willis (der dann wegen unverschämter Gagenforderungen rausgeworfen wurde), Chuck Norris, Jean-Claude Van Damme, Wesley Snipes, Mel Gibson; – und sicher noch einige Schauspieler, deren Namen ich jetzt vergessen habe. Es gab die immergleiche Mischung aus Schlägereien, Explosionen und dummen Sprüchen.

2014 war der bislang letzte Einsatz der freischaffenden Söldnertruppe.

Bei „The Expendables 3“ kritisierten die Fans das PG-13-Rating. Es wurden auch deutlich weniger Tickets verkauft. Sylvester Stallone sicherte den Fans für den nächsten „Expendables“-Film wieder ein nicht-jugendfreies Spektakel zu. Seitdem gab es vereinzelte Meldungen über verschiedene Drehbuchversionen, Regisseure und Schauspieler, die mitspielen wollten, sollten oder nicht mehr mitspielen wollten.

Mehr geschah nicht. Nur dass die Stars älter wurden.

Jetzt ist der vierte „Expendables“-Film draußen.

Dieses Mal wird die Söldnertruppe von ihrem CIA-Verbindungsmann Marsh beauftragt, den Diebstahl von Zündern für Atomsprengköpfen zu verhindern. In Libyen ist Rahmat gerade dabei, sie für Ozelot zu stehlen. Die Identität von Ozelot ist nicht bekannt. Barney Ross (Sylvester Stallone) will den Großgangster seit Ewigkeiten schnappen.

Nach einer großen und verlustreichen Schlacht kann Rahmat mit den Zündern entkommen. Der Waffenfabrik, in dem sie waren, ist danach eine Ruine. Und die Expendables-Söldner lecken in New Orleans ihre Wunden. Die Mission war ein Fehlschlag und es bei ihnen Tote.

Eine zweite Chance erhalten sie, als sie erfahren, dass Rahmat und die inzwischen auf Bomben montierte Zünder auf einem Frachtschiff sind, das sich Richtung China bewegt.

Der Kampf auf dem Schiff nimmt die zweite Hälfte des Films ein und er erschöpft sich weitgehend in einem ermüdendem Geballer und Aufschlitzen von Bösewichtern.

Vom ursprünglichen Team sind nur noch Sylvester Stallone (als Kopf der Expendables), Jason Statham (als sein bester Freund), Dolph Lundgren (der seinen Part im Sitzen und Liegen absolviert) und Randy Couture (unauffällig) dabei. Die Neuzugänge – Megan Fox, Curtis „50 Cent“ Jackson – sind lang nicht so bekannt wie die früheren Ensemble-Mitglieder. Tony Jaa (auf der Seite der Guten) und Iko Uwais (auf der Seite der Bösen) sind zwar als Action-Stars bekannter, aber das breite Publikum dürfte sie nicht erkennen. Das aktuelle Ensemble hat nicht die Zugkraft des Ensembles der ersten drei „Expendables“-Filme.

Folgerichtig fehlt der selbstironische Humor der vorherigen Filme. Ein großer Teil des Humors entstand bei den ersten drei „Expendables“-Filmen aus dem Wissen um die früheren Filme der Actionstars, ihre damals gepflegten Feindschaften (so kämpften „City-Cobra“ Stallone und „City-Hai“ Schwarzenegger um den ersten Platz in den Kinocharts, wer im Film die meisten Menschen tötet und wer den größeren Bizeps hat) und dass hier alte Männer Dinge taten, für die sie seit Jahren viel zu alt sind. Augenzwinkernd präsentierte Altherren-Action eben.

Die Story in „The Expendables 4“ dient nur dazu, die Action zusammenzuhalten. Sie ist eine sinnfreie und lieblose Aneinanderreihung von Standardsituationen aus Actionfilmen. Wahrscheinlich würde sogar ein Schreibcomputer die Verantwortung für dieses Werk ablehnen. Die Grenzen von Zeit und Raum werden schon in den ersten Minuten ignoriert. Kein Twist überrascht. Die Figuren verfügen über keine nennenswerten Eigenschaften. Sie sind Platzhalter, die von einem Schauspieler mit dem nötigen Charisma notdürftig ausgefüllt werden können. Hier gelingt das weder den beiden weiblichen noch den männlichen „Expendables“.

Die Action besteht hauptsächlich aus dem exzessiven Gebrauch von Schusswaffen. Wenn es dann doch einmal zu einem Nahkampf kommt und dem Gegner nicht hinterrücks die Kehle durchgeschnitten wird, wird so schnell geschnitten und mit der Kamera gewackelt, bis nichts mehr erkennbar ist.

Schon in den vorherigen „The Expendables“-Filmen waren die CGI-Effekte nie besonders überzeugend. Aber wegen des Ensembles und der Action konnte man, auch wenn es immer wieder schwerfiel, darüber hinwegsehen. Im vierten Film ist das unmöglich. Es gibt viel zu viel CGI und sie ist immer atemberaubend schlecht.

Abgesehen von ganz wenigen Außendrehs am Pancharevo-See in Bulgarien (für die in Thailand auf einem Bootssteg spielenden Szenen), in einer Fabrik in Griechenland (für Libyen) und an Flugplätzen (für das Beladen und Betreten des „Expendables“-Flugzeugs) wurde der Actionfilm mit einem Minimum an Sets und einem Maximum an Green-Screens in Studios in England, Bulgarien und Griechenland gedreht.

Sogar mit reduzierten Erwartungen ist „The Expendables 4“ nie mehr als ein vernachlässigbares B-Picture, dem der Humor der vorherigen Filme fehlt.

Da wirkt Sylvester Stallones Statement, „The Expendables 4“ sei der erste Teil einer neuen Trilogie wie eine Drohung.

The Expendables 4 (Expend4bles, USA 2023)

Regie: Scott Waugh

Drehbuch: Kurt Wimmer, Tad Daggerhart, Max Adams

mit Jason Statham, Sylvester Stallone, 50 Cent, Megan Fox, Dolph Lundgren, Tony Jaa, Iko Uwais, Randy Couture, Andy Garcia, Jacob Scipio, Levy Tran

Länge: 103 Minuten (langer Abspann, sehr langer Abspann)

FSK: ab 18 Jahre (zum Schutz der Jugend)

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „The Expendables 4“

Metacritic über „The Expendables 4“

Rotten Tomatoes über „The Expendables 4“

Wikipedia über „The Expendables 4“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Scott Waughs „Act of Valor“ (Act of Valor, USA 2012)

Meine Besprechung von Scott Waughs „Need for Speed“ (Need for Speed, USA 2013)

Meine Besprechung von Simon Wests „The Expendables 2“ (The Expendables 2, USA 2012)

Meine Besprechung von Patrick Hughes‘ „The Expendables 3“ (The Expendables, USA 2014)


TV-Tipp für den 21. September: Die Wütenden – Les Misérables

September 20, 2023

Servus TV, 22.20

Die Wütenden – Les Misérables (Les Misérables, Frankreich 2019)

Regie: Ladj Ly

Drehbuch: Ladj Ly, Giordano Gederlini, Alexis Manenti

Ein ganz normaler Sommertag in Clichy-Montfermeil, einem sozialen Brennpunkt östlich von Paris: Polizisten, darunter ein Neuling bei seinem ersten Arbeitstag, und Kleingangster kennen und bekriegen sich.

Rundum überzeugendes Ghettodrama. Einer meiner Kino!filme des Jahres 2020.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Damien Bonnard, Alexis Manenti, Djebril Zonga, Issa Perica, Al-Hassan Ly, Steve Tientcheu, Jeanne Balibar

Wiederholung: Freitag, 22. September, 03.10 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

AlloCiné über „Die Wütenden – Les Misérables“

Moviepilot über „Die Wütenden – Les Misérables“

Metacritic über „Die Wütenden – Les Misérables“

Rotten Tomatoes über „Die Wütenden – Les Misérables“

Wikipedia über „Die Wütenden – Les Misérables“ (deutsch, englisch, französisch)

Meine Besprechung von Ladj Lys „Die Wütenden – Les Misérables“ (Les Misérables, Frankreich 2019)


Neu im Kino/Filmkritik: „Music for black Pigeons“ und die Kunst der Pause

September 20, 2023

Für Jazzfans genügt die Information, dass in Jørgen Leth und Andreas Koefoeds Dokumentarfilm „Music for black Pigeons“ Jakob Bro, Lee Konitz, Bill Frisell, Paul Motian (ja, die Dreharbeiten zogen sich über einige Jahre hin), Joe Lovano, Palle Mikkelborg, Andrew Cyrille, Jon Christensen, Mark Turner, Thomas Morgan, Midori Takada und Manfred Eicher befragt werden und improvisieren.

Für Nicht-Jazzfans gibt es jetzt noch einige erklärende Worte.

Diese eben genannten Musiker sind seit teils seit Jahrzehnten Stars in der zeitgenössischen Jazzszene. Sie sind improvisierende Musiker zwischen Modern Jazz, Free Jazz und Avantgarde und sie sind fast alle ECM-Musiker. Wie auf den Platten des von Manfred Eicher 1969 gegründete Labels ECM geben auch die beiden Regisseure Jørgen Leth und Andreas Koefoed den Musikern viel Zeit, ihre Gedanken zu formulieren. Das gilt für ihre Improvisationen und die Interviews mit ihnen. Anstatt, wenn der Befragte ein, zwei Sekunden schweigt, sofort die nächste Frage zu stellen, warten sie ab. Besonders bei Thomas Morgan dauert es ewig, bis er langsam versucht eine Antwort zu formulieren, die ihn befriedigt und die Frage beantwortet. Und Manfred Eicher versucht zu erklären, was eine Pause ist und warum ihn die Musik, die er gerade gehört hat, so sehr berührt.

Die ersten Aufnahmen für die Dokumentation „Music for black Pigeons“ entstanden 2008. Damals trafen sich Andreas Koefoed und der deutlich ältere Jørgen Leth, der in den 1960ern über Lee Konitz geschrieben hatte, in New York im Avatar Studio bei den Aufnahmen für Jakob Bros erste internationale Aufnahme. Bei „Balledeering“ wurde der dänische Gitarrist Bro von Lee Konitz (Altsaxophon), Bill Frisell (Gitarre), Ben Street (Bass) und Paul Motian (Schlagzeug) begleitet. In den kommenden Jahren dokumentierten Koefoed und Leth, auf Veranlassung von Bro, weitere Aufnahmen und Live-Auftritte von ihm.

Trotzdem steht Jakob Bro bei diesem Dokumentarfilm nicht im Zentrum. Der Gitarrist wirkt eher wie Randfigur, die zufällig immer wieder im Bild ist. Die anderen Musiker, wie Bill Frisell, der Bassist Thomas Morgan und der 2020 verstorbene Lee Konitz, der bis zum Schluss nie seinen Humor und seine Neugierde verliert, scheinen wichtiger. Von Konitz ist auch der Titel des Films. Konitz habe sich, so erzählt Bro, gefragt, was für Musik sie aufgenommen hatten. Als er sich in seiner Wohnung die Aufnahme anhörte, setzte sich eine schwarze Taube auf seine Fensterbank und hörte sich die gesamte Aufnahme an. Danach flog sie weg und Konitz wusste, dass sie Musik für schwarze Tauben machten.

In der zweiten Hälfte wird die Doku etwas episodischer. Einige Musiker, wie Bill Frisell, verschwinden. Andere Musiker tauchen nur kurz auf und die beiden Regisseure verzichten darauf, den Film erkennbar an Jakob Bros Leben entlang zu erzählen oder ihm eine andere klar erkennbare narrative Struktur zu geben. Wichtiger ist ihnen, auch wenn sie nur Ausschnitte aus den Songs präsentieren, die improvisierte Musik und die Begegnungen mit den Musikern.

Music for black Pigeons (Music for black Pigeons, Dänemark 2022)

Regie: Jørgen Leth, Andreas Koefoed

Drehbuch: Jørgen Leth, Andreas Koefoed, Adam Nielsen

mit Jakob Bro, Lee Konitz, Thomas Morgan, Paul Motian, Bill Frisell, Mark Turner, Joe Lovano, Andrew Cyrille, Palle Mikkelborg, Jon Christensen, Manfred Eicher, Midori Takada

Länge: 92 Minuten

FSK: ab 0 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „Music for black Pigeons“

Rotten Tomatoes über „Music for black Pigeons

Wikipedia über Jakob Bro (deutsch, englisch)

Homepage von Jakob Bro

All about Jazz über Jakob Bro

AllMusic über Jakob Bro (er hat den Film ja initiiert)

und jetzt dürfen Jørgen Leth und Andreas Koefoed (und später Jakob Bro) über ihren Film reden