TV-Tipp für den 23. Mai: Bel Antonio

Mai 22, 2023

HR, 23.55

Bel Antonio (Il Bell‘ Antonio/Le Bel Antonio, Italien/Frankreich 1960)

Regie: Mauro Bolognini

Drehbuch: Pier Paolo Pasolini, Gino Visentini, Mauro Bolognini

LV: Vitaliano Brancati: Il bell’Antonio, 1949 (Schöner Antonio)

Dem titelgebenden ‚Schönen Antonio‘ eilt der Ruf eines Frauenhelden voraus. Doch bei der Notarstochter Barbara, mit der ihn seine wohlhabenden Eltern verheirateten, versagt seine legendäre Libido.

Vor seinem Regiedebüt „Accatone – Wer nie sein Brot mit Tränen aß“ (1961) arbeitete Pasolini als Drehbuchautor. Mehrere seiner Bücher wurden von Mauro Bolognini verfilmt, unter anderem „Bel Antonio“.

Die Kritik war über den selten gezeigten Film nicht so begeistert: „filmisch uneinheitliche Romanverfilmung“ (Lexikon des internationalen Films)

mit Marcello Mastroianni, Claudia Cardinale, Pierre Brasseur, Rina Morelli, Tomás Milián

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Bel Antonio“ (aktuell keine Besprechungen)

Wikipedia über „Bel Antonio“ (deutsch, englisch, italienisch)


TV-Tipp für den 22. Mai: Die Frau nebenan

Mai 21, 2023

Arte, 22.30

Die Frau nebenan (La Femme d’à côté, Frankreich 1981)

Regie: François Truffaut

Drehbuch: François Truffaut, Suzanne Schiffman, Jean Aurel

Acht Jahre nach dem Ende ihrer Affäre treffen sich Bernard (Gérard Depardieu) und Mathilde (Fanny Ardant) wieder. Als Nachbarn. Sie sind inzwischen verheiratet. Aber das hindert sie nicht daran, ihre zerstörische Affäre wieder aufleben zu lassen.

Der vorletzte Film von François Truffaut ist ein selten gezeigtes, selbstverständlich sehenswertes Liebesdrama.

mit Gérard Depardieu, Fanny Ardant, Henri Garcin, Michèle Baumgartner, Véronique Silver

Hinweise

AlloCine über „Die Frau nebenan“

Rotten Tomatoes über „Die Frau nebenan“

Wikipedia über „Die Frau nebenan“ (deutsch, englisch, französisch) und Francois Truffaut (deutsch, englisch, französisch)

Erster Teil meines Francois-Truffaut-Porträts (mit einer Besprechung von Emmanuel Laurents “Godard trifft Truffaut”)

Zweiter Teil meines Francois-Truffaut-Porträts: Die Antoine-Doinel-Filme

Kriminalakte über Francois Truffaut


Neu im Kino/Filmkritik: Über A. V. Rockwells „A Thousand and One“

Mai 21, 2023

Zwischen Gefängnis und Arbeit als schlecht bezahlte Friseuse empfiehlt sich die impulsive Inez De La Paz nicht als Mutter des Jahres. Deshalb ist es schon auf den ersten Blick verständlich, dass das Sozialamt ihren inzwischen sechsjährigem Sohn Terry in eine Pflegefamilie gab und die Zweiundzwanzigjährige ihn nicht sehen darf. Trotzdem spricht sie ihn auf der der belebten New Yorker Straße an und als er im Krankenhaus ist, entführt sie ihn kurzerhand. Mit seinem Einverständnis, aber es bleibt immer noch eine Entführung.

Danach erzählt A. V. Rockwell in ihrem Spielfilmdebüt die Geschichte von Inez und Terry über zwölf Jahre. Sie ziehen einige Häuserblocks weiter nach Harlem, haben eine gute Beziehung. Er akzeptiert ihren neuen Freund Lucky. Lucky akzeptiert Terry als Quasi-Sohn. Sie werden eine Familien. Terry ist ein guter Schüler und kommt auf bessere Schulen. Wirklich problematisch wird es für sie, als Terry kurz vor seinem achtzehnten Geburtstag eine Empfehlung für das College erhält und einige Dokumente vorlegen muss, die er nicht hat.

A Thousand and One“ ist ein frustrierender Film. Einerseits zeichnet Rockwell ein gelungenes, ihren Figuren zugeneigtes Porträt vom harten Leben in den USA am Rand der Gesellschaft. Die Schauspieler, R&B-Sängerin Teyana Taylor als Inez und Aaron Kingsley Adetola, Aven Courtney und Josiah Cross, die ihren Sohn Terry als sechs-, dreizehn- und siebzehnjährigen Jungen spielen, überzeugen.

Andererseits mäandert die chronologisch erzählte Geschichte vor sich hin. Nachdem Inez Terry entführt hat, scheint sich niemand für das spurlos verschwundene Kind zu interessieren. Entsprechend spannungsfrei plätschert die Geschichte als Sozialdrama (ohne Drama) bis kurz vor dem Schluss, nämlich dem Moment, als Terry für die Anmeldung zum College seine Geburtsurkunde vorzeigen muss, vor sich hin. Auch andere, die Beziehung zwischen Inez und Terry bedrohende Konflikte gibt es nicht.

Die Geschichte von Inez und Terry spielt sich vor der immer wieder plakativ eingeflochteten Stadtpolitik ab. 1994, als Inez aus der Rikers Island Correctional Facility entlassen wird, wird Rudy Giuliani Bürgermeister. Er erklärte dem Verbrechen den Krieg und forcierte die „Broken Windows“-Theorie. 2001 wurde die in ihrer Anwendung rassistische Stop-and-Frisk-Politik eingeführt. Sie ermögliches es der Polizei, jeden ohne einen besonderen Grund anzuhalten und zu durchsuchen. 2005 wurde Michael Bloomberg Bürgermeister von New York. Er forcierte die Gentrifizierung. Diese politischen Entscheidungen werden in O-Tönen angesprochen. Für die Geschichte bleiben diese Soundbites unwichtig.

A Thousand and One“ wird im Kino in der Originalfassung und einer untertitelten Fassung gezeigt.

A Thousand and One (A Thousand and One, USA 2023)

Regie: A. V. Rockwell

Drehbuch: A. V. Rockwell

mit Teyana Taylor, Josiah Cross, Will Catlett, Aaron Kingsley Adetola, Aven Courtney

Länge: 117 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „A Thousand and One“

Metacritic über „A Thousand and One“

Rotten Tomatoes über „A Thousand and One“

Wikipedia über „A Thousand and One“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 21. Mai: Der Marshal

Mai 20, 2023

3sat, 22.20

Der Marshal (True Grit, USA 1969)

Regie: Henry Hathaway

Drehbuch: Marguerite Roberts

LV: Charles Portis: True Grit, 1968 (Die mutige Matti, Der Marshal und die mutige Mattie, True Grit)

Arkansas, 1880: Die 14-jährige Mattie will den Mörder ihres Vaters zur Strecke bringen. Weil sie das allein nicht schafft, überzeugt sie den einäugigen, dem Alkohol verfallenen Marshal Rooster Cogburn dazu, ihr zu helfen.

Der Western-Klassiker mit einem humoristischen Einschlag ist eine gelungene Abhandlung zum Thema Tapferkeit.

Ansonsten hat Joe Hembus alles gesagt: „Das glorreiche Denkmal von Hollywoods Western-Tradition, ein enorm junges, frisches, allumfassendes Werk von drei fetten alten Männern, dem Produzenten Hal B. Wallis, im Western-Geschäft seit 1922, dem Regisseur Henry Hathaway, der seine Karriere 1933 mit Zane-Grey-Verfilmungen begann, und Star John Wayne, der 1930 in The Big Trail debütierte. Die Summe dieser Erfahrungen wird mit einem Elan mobilisiert, den man sonst nur bei Debütfilmen sieht, zugleich mit dem gelassenen Humor, der weiß, dass man nur noch gewinnen kann.“ (Joe Hembus: Das Western-Lexikon)

John Wayne erhielt für diese Rolle seinen einzigen Oscar, einen Golden Globe und einen Laurel Award.

2010 verfilmten die Coen-Brüder den Roman. Ihre Version von „True Grit“ ist ebenfalls sehenswert.

mit John Wayne, Kim Darby, Glen Campbell, Robert Duvall, Jeff Corey, Dennis Hopper, Strother Martin

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Der Marshal“

Wikipedia über Charles Portis, den Roman und die Verfilmung

Meine Besprechung von Charles Portis‘ „True Grit“ (True Grit, 1968)


Neu im Kino/Filmkritik: „Living – Einmal wirklich leben“, aber wie geht das? Und was ist das?

Mai 20, 2023

Mr. Williams ist, auch wenn er von seinen Untergebenen geachtet und auch gefürchtet wird, im Nachkriegslondon ein unbedeutender Beamter in der für die Vergabe öffentlicher Bauaufträge zuständigen Abteilung. Sein Leben scheint er der Erfüllung von Paragraphen, die er in- und auswendig kennt, gewidmet zu haben. Als sein Arzt ihm sagt, dass er tödlich erkrankt ist und in wenigen Wochen tot ist, bricht er erstmals aus der Routine aus. Er kommt nicht zur Arbeit und fragt sich, was der Sinn seines Lebens sein soll.

Living – Einmal wirklich leben“ von Regisseur Oliver Hermanus und Autor Kazuo Ishiguro (der bekannteste Roman des Nobelpreisträgers ist „Was vom Tage übrigblieb“) ist eine Neuinterpretation von Akira Kurosawas „Einmal wirklich leben“ (Ikiru, 1952). Unter Cineasten gilt „Ikiru“ als einer von Kurosawas wichtigsten Filmen. Beim breiten Publikum ist der Film fast unbekannt. Ishiguro und Hermanus verlegen die Handlung von Japan nach England und erzählen sie in knapp über hundert Minuten. Kurosawa erzählte die Geschichte des Beamten in 143 Minuten. Die deutsche Kinofassung wurde auf 120 Minuten gekürzt.

Ishiguro schrieb, nach einem zufälligem Gespräch mit Produzent Stephen Woolley und Bill Nighy, das Drehbuch als ein Starvehikel für Bill Nighy, der die perfekte Verkörperung des steifen britischen Beamten ist.

Hermanus inszenierte die Geschichte als angenehm altmodisches Schauspielerkino, das gleichzeitig eine milde Satire auf das Beamtentum und eine Liebeserklärung an dieses ist.

Der verdiente Lohn waren viel Kritikerlob, Preise und Nominierungen. So waren Ishiguro für sein Drehbuch und Nighy für sein Spiel für jeweils einen Oscar nominiert.

Living – Einmal wirklich leben (Living, Großbritannien 2022)

Regie: Oliver Hermanus

Drehbuch: Kazuo Ishiguro (nach dem Drehbuch „Ikiru“ von Akira Kurosawa, Shinobu Hashimoto und Hideo Oguni)

mit Bill Nighy, Aimee Lou Wood, Alex Sharp, Tom Burke, Adrian Rawlins, Hubert Burton, Oliver Chris, Michael Cochrane

Länge: 103 Minuten

FSK: ab 6 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „Living“

Metacritic über „Living“

Rotten Tomatoes über „Living“

Wikipedia über „Living“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 20. Mai: The Man who wasn’t there – Der unauffällige Mr. Crane

Mai 19, 2023

One, 21.45

The Man who wasn’t there – Der unauffällige Mr. Crane (The Man who wasn’t there, USA 2001)

Regie: Joel Coen

Drehbuch: Joel Coen, Ethan Coen

Friseur Ed Crane führt ein unauffälliges und ehrliches Leben, bis ihm ein Kunde ein todsicheres Geschäft anbietet.

Die Noir-Hommage „The Man who wasn’t there“ ist einer der schönsten Filme der Coen-Brüder.

„Kein Fehler, sich dieses kunstvolle Meisterwerk der Melancholie anzusehen.“ (Adrian Prechtel, AZ, 8. November 2001)

Mit Billy Bob Holland, Frances McDormand, James Gandolfini, Scarlett Johansson, Richard Jenkins, Tony Shalhoub

Auch bekannt als “The Man who wasn’t there” (Kinotitel)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „The Man who wasn’t there“

Wikipedia über „The Man who wasn’t there“ (deutsch, englisch) und die Coen-Brüder (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Bill Green/Ben Peskoe/Will Russell/Scott Shuffitts „Ich bin ein Lebowski, du bist ein Lebowski – Die ganze Welt des Big Lebowski“ (I’m a Lebowski, you’re a Lebowski, 2007)

Meine Besprechung des Coen-Films „Blood Simple – Director’s Cut“ (Blood Simple, USA 1984/2000)

Meine Besprechung von Michael Hoffmans “Gambit – Der Masterplan” (Gambit, USA 2012 – nach einem Drehbuch von Joel und Ethan Coen)

Meine Besprechung des Coen-Films “Inside Llewyn Davis” (Inside Llewyn Davis, USA/Frankreich  2013)

Meine Besprechung des Coen-Films „Hail, Caesar!“ (Hail, Caesar!, USA/Großbritannien 2016)

Meine Besprechung von Joel Coens „Macbeth“ (The Tragedy of Macbeth, USA 2021)

Die Coen-Brüder in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 19. Mai: Toubab

Mai 18, 2023

Arte, 20.15

Toubab (Deutschland 2021)

Regie: Florian Dietrich

Drehbuch: Florian Dietrich, Arne Dechow

Kaum aus dem Knast entlassen, gerät Babtou schon wieder in Schwierigkeiten. Dieses Mal will die Ausländerbehörde den in Deutschland geborenen Senegalesen abschieben. Eine Heirat könnte das verhindern. Dummerweise will keine seiner ehemaligen Freundinnen ihn heiraten. Da fragt er seinen besten Kumpel Dennis.

TV-Premiere. Köstliches Buddy-Movie, das sehr unterhaltsam und witzig viele ernste Themen anspricht und durchaus tiefgründig behandelt.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Farba Dieng, Julius Nitschkoff, Seyneb Saleh, Michael Maertens, Valerie Koch, Paul Wollin, Burak Yiğit, Nina Gummich, Uwe Preuss, Ibrahima Sanogo, Thelma Buabeng, Mehmet Ateşçi, Gerdy Zint, Julia Gräfner, Kwam.E, Tamer Arslan, Christopher Vantis

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Toubab“

Moviepilot über „Toubab“

Wikipedia über „Toubab“

Meine Besprechung von Florian Dietrichs „Toubab“ (Deutschland 2021)


Neu im Kino/Filmkritik: Nicht witzig: „Asterix & Obelix im Reich der Mitte“

Mai 18, 2023

Jetzt also wieder als Realfilm und ohne Gérard Depardieu, der viermal Obelix spielte, und ohne Alain Delon, der einmal Julius Cäsar spielte.

Dafür sind Vincent Cassel (als Cäsar) und Marion Cotillard (als Kleopatra) dabei. Obelix wird von Gilles Lellouche (u. a. „Ein Becken voller Männer“) gespielt. Asterix von Guillaume Canet. Er übernahm auch die Regie; – genaugenommen übernahm er zuerst die Regie und dann die Hauptrolle. Zu seinen früheren Werken als Regisseur gehören die Harlan-Coben-Verfilmung „Kein Sterbenswort“ und der Thriller „Blood Ties“. Beide Filme gefielen mir.

Das kann über „Asterix & Obellix im Reich der Mitte“ nicht gesagt werden.

Die Story könnte aus einem Asterix-Comic sein, aber es handelt sich um eine Originalstory. Und die geht so: 50 v. Chr. erreicht die tapferen Gallier ein Hilferuf. Die Kaiserin von China ist nach einem Staatsstreich in Gefangenschaft. Asterix und sein Freund Obelix (Uh, muss ich die vorstellen? Eigentlich kennt sie doch jeder.) machen sich auf den Weg nach China.

Zur gleichen Zeit macht sich Cäsar ebenfalls auf den Weg nach China. Der Feldherr ist außerdem todunglücklich, weil Kleopatra ihn gerade verlassen hat.

Aus dieser Idee kann man etwas machen.

Man kann auch, mit viel Geld, einen Film machen, der wie ein Überbleibsel aus den Achtzigern wirkt. Denn „Asterix & Obelix im Reich der Mitte“ ist ein seltsam reaktionärer Klamauk mit abgestandenen Witzen über Vegetarier und Klischees über fremde Kulturen. Das in diesem Film gezeigte China ist kein reales Land, sondern ein Best-of alter Hollywood-B-Picture-Klischees, als im Studio die Dekorateure einfach alles, was irgendwie chinesisch aussieht, zu einem pseudo-authentischem Bild von China zusammenfügen. Dazu gibt es einen beliebigen Mix schlechter alter Pop-Songs, eindimensionale Figuren (herrje, sogar die Comicfiguren sind dreidimensionaler) und eine Geschichte, bei der sich öfter die Frage stellt, warum die Macher sich das so ausgedacht haben. So reisen Asterix, Obelix und einige Mitreisende in einem Streitwagen, der an einen Citroën 2CV erinnert (der letzte 2CV, vulgo Ente, wurde 1990 produziert), nach China. Und wahrscheinlich damit sie nicht vor Cäsar, der mit seiner riesigen Streitmacht den Landweg nimmt, in China ankommen, nehmen Asterix und Obelix einen vollkommen unverständlichen Umweg durch das Mittelmeer und Nordafrika.

Auch wenn vieles, wie die bekannten Running Gags über den untalentierten Dorfsänger und die Kraft des Zaubertranks, aus den Asterix-Comics übernommen wurden und Canet sich immer um eine an Comics erinnernde Bildsprache bemüht, zum Beispiel wenn Asterix und Obelix mal wieder einige Römer verkloppen, stellt sich nie der Spaß ein, der sich beim Lesen der Comics einstellt. Jedenfalls soweit ich mich noch an die Comics erinnere.

Asterix & Obelix im Reich der Mitte ( Astérix & Obélix: L’Empire du Milieu, Frankreich 2023)

Regie: Guillaume Canet

Drehbuch: Philippe Mechelen, Julien Hervé

LV: Figuren von René Goscinny und Albert Uderzo

mit Guillaume Canet, Gilles Lellouche, Marion Cotillard, Vincent Cassel, Pierre Richard, Zlatan Ibrahimović, Jonathan Cohen, Julie Chen, Leana Chea

Länge: 112 Minuten

FSK: ab 6 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „Asterix & Obelix im Reich der Mitte“

AlloCiné über „Asterix & Obelix im Reich der Mitte“

Rotten Tomatoes über „Asterix & Obellix im Reich der Mitte“

Wikipedia über „Asterix & Obelix im Reich der Mitte“ (deutsch, englisch, französisch)

Meine Kurzbesprechung von Guillame Canets Harlan-Coben-Verfilmung „Kein Sterbenswort“ (Ne le dis à personne, Frankreich 2006)

Meine Besprechung von Guillaume Canets „Blood Ties“ (Blood Ties, Frankreich/USA 2013)

 


TV-Tipp für den 18. Mai: Annette

Mai 17, 2023

Arte, 21.50

Annette (Annette, Frankreich/Belgien/Deutschland/USA 2021)

Regie: Leos Carax

Drehbuch: Ron Mael, Russell Mael (aka die Sparks)

TV-Premiere. Eine Opernsängerin und ein Stand-up-Comedian sind überglücklich ineinander verliebt. Als ihre Tochter Annette geboren wird, wird aus der Liebesgeschichte ein Noir-Drama, überzeugend inszeniert von Leos Carax, mit der eingängigen Musik der Sparks.

Das so entstandene Art-Pop-Musical ist gleichzeitig ein traditionelles Musical und die Dekonstruktion eines Musicals. In Cannes gab es dafür Preise für die Regie und die Musik.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Marion Cotillard, Adam Driver, Devyn McDowell, Simon Helberg, Kanji Furutachi, Rebecca Sjöwall, Nino Porzio, Ron Mael, Russell Mael, Angèle

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Filmportal über „Annette“

Moviepilot über „Annette“

AlloCiné über „Annette“

Metacritic über „Annette“

Rotten Tomatoes über „Annette“

Wikipedia über „Annette“ (deutsch, englisch, französisch)

Meine Besprechung von Leos Carax‘ „Annette“ (Annette, Frankreich/Belgien/Deutschland/USA 2021)

Meine Besprechung von Edgar Wrights Dokumentarfilm „The Sparks Brothers“ (The Sparks Brothers, USA 2021)


Neu im Kino/Filmkritik: Kreative Titelwahl: „Fast & Furious 10“

Mai 17, 2023

Das ist jetzt der Anfang vom Ende des „Fast & Furious“-Franchise. Also teilweise. Denn der jetzt startende zehnte „Fast & Furious“-Film ist nicht mehr, wie ursprünglich angekündigt, der erste Teil eines aus zwei Filmen bestehenden Finales, sondern der erste Film eines aus drei Teilen bestehenden Finales. Wobei die Macher natürlich, wie wir es von einigen anderen Filmreihen kennen, jeden Film in zwei Teile aufsplitten können. Und natürlich können die Macher einige Spin-offs produzieren. Figuren für ein gutes Dutzend solcher Actionfilme sind in der „Fast & Furious“-Welt vorhanden. Nur Vin Diesel wäre dann als Dominic ‚Dom‘ Toretto höchstens in einer Nebenrolle dabei. Jetzt spielt er nämlich die Hauptrolle.

In „Fast & Furious 10“ kämpfen Dom und seine Familie gegen Dante. Er will sie und alles, was ihnen wichtig ist, vernichten. Dante agiert, von Jason Mamoa lustvoll mit einem Hang zur größenwahnsinnigen Geste gespielt, übertriebener als ein Operettenbösewicht auf Speed und er ist der Sohn von Hernan Reyes.

Der südamerikanische Drogenhändler Reyes war in „Fast & Furious Five“ (Fast Five, 2011) der Bösewicht. In dem Film gelang den Machern die „Fast & Furious“-Mischung am überzeugensten. Der Actionfilm war stilprägend für die weiteren „Fast & Furious“-Filme. Damals sah, wie wir jetzt am Filmanfang erfahren, Dante, wie Dom und ihre Gang Reyes bestehlen, indem sie den Safe mit seinem gesamten Vermögen klauen und ihn am helllichten Tag mit zwei Autos durch Rio de Janeiro ziehen und dabei von Reyes‘ schießwütigen Schergen gejagt werden. Am Ende der wilden Hatz ist Dantes Vater tot. Jetzt will Dante, der damals für seinen Vater arbeitete und selbstverständlich dessen verbrecherischen Geschäfte kannte, sich an den Mördern seines Vaters rächen. Er will ihr Leben zerstören. Er will Doms Freunde und Familie töten. Und dann Dom töten.

Das erste Mal treffen Dante, Dom und Doms große, sehr große, mit jedem Film weiter gewachsene, alle in ihren Bund aufnehmende und sich gegenseitig helfende Familie in Rom aufeinander. Dante hat sie mit einem falschen Auftrag der Agency (so eine Art supergeheime CIA ohne Budgetprobleme) nach Rom gelockt. Er möchte einen großen Teil von Doms Familie töten, mitten in der Stadt eine Bombe zünden und die Verantwortung für den Anschlag Dom in die Schuhe schieben.

Nach einer wilden Hatz durch Rom kann Dom das Schlimmste verhindern. Er befördert die riesige Bombe, die Dante in einem Laster versteckte und die anschließend durch Rom rollte, dabei Autos und Außengastronomie zerstörte, ins Wasser. Dort explodiert sie. Sie zerstört etliche Häuser, aber weniger, als von Dante geplant. Trotzdem und als ob Rom die einzige Großstadt ohne Videokameras wäre, werden Dom und seine Familie danach als Terroristen über mehrere Kontinente gejagt.

Schnell trennen sich ihre Wege und noch schneller bewegt sich die Filmgeschichte, garniert mit vielen Actionszenen, über mehrere Kontinente. Wie dabei jemand von A nach B kommt, wie ein Plan funktioniert und warum jemand plötzlich an einem Ort ist, wird eigentlich nie erklärt. Denn vor allem waren die Macher damit beschäftigt, möglichst viele Szenen mit den aus den vorherigen Filmen bekannten Figuren, wozu Doms Frau Letty (Michelle Rodriguez), seine Schwester Mia (Jordana Brewster), sein Bruder Jakob (John Cena), Roman (Tyrese Gibson), Tej (Chris ‚Ludacris‘ Bridges), Ramsey (Nathalie Emmanuel), Han (Sung Kang), Little Nobody (Scott Eastwood), Quennie (Helen Mirren),

Shaw (Jason Statham) und Cipher (Charlize Theron) gehören, in die simple Rachegeschichte einzubauen. Auch wenn einige Figuren im Film dann nur in einer Szene oder nur sehr kurz auftauchen. Es gibt auch einige Flashbacks und viele Anspielungen auf die vorherigen Filme. Das war in den vorherigen Filmen anders.

Nach den auch bei Fans der Serie umstrittenen Exzessen in den vorherigen Filmen markiert „Fast & Furious 10“ wieder ein ‚zurück zu den Wurzeln‘. Die Action ist zwar durchgehend übertrieben, aber mit mindestens zwei zugedrückten Augen, nicht vollkommen unmöglich. Jedenfalls meistens. Von diesem realistischeren Ansatz profitiert vor allem die große Actionszene am Filmanfang in Rom. Sie weckt den Wunsch, sich wieder die Luc-Besson-Produktionen „The Transporter“ oder „Taxi“ anzusehen. Es ist auch die beste Auto-Actionszene des Films. Die Story ist letztendlich eine einfache, vollkommen aus dem Ruder laufende Rachegeschichte.

Der ursprüngliche Regisseur Justin Lin, der für die aktuelle Ausrichtung der Serie entscheidend mitverantwortlich ist, stieg kurz nach dem Start der Dreharbeiten entnervt aus. Der Grund war, so heißt es, vor allem das Verhalten von Vin Diesel.

The Transporter“-Regisseur Louis Leterrier übernahm danach kurzfristig die Regie und er führt den Film souverän zu einem Ende, das kein wirkliches Ende ist, weil „Fast & Furious 10“ nur der Auftakt für ein großes Finale ist. Deshalb endet der Actionfilm in Spanien mitten in der Geschichte mit einer eher enttäuschenden Actionszene, die Erinnerungen an die Action am Ende vom sechsten „Fast & Furious“-Film weckt. Bis zum Abspann, der eine für den nächsten Film wichtige Mid-Credit-Szene hat, liefert Leterrier genau den „Fast & Furious“-Film, den die Fans sich wünschen. Und das ist, wenn man auf diese Art Popcorn-Kino steht, gut so.

Wie es weitergeht, erfahren wir 2025. Inzwischen wurde Louis Leterrier wieder als Regisseur verpflichtet. Und, wenn sie ihre Pläne nicht ändern, gibt es ein, zwei Jahre später das große Finale. Schließlich könnten Dom und seine Familie noch eine Ehrenrunde und danach eine Abschiedsrunde drehen.

Spätestens dann ist Doms Junge alt genug, um das Steuer zu übernehmen.

Fast & Furious 10 (Fast X, USA 2023)

Regie: Louis Leterrier

Drehbuch: Justin Lin, Dan Mazeau (basierend auf Figuren von Gary Scott Thompson)

mit Vin Diesel, Jason Momoa, Michelle Rodriguez, Charlize Theron, Tyrese Gibson, Chris „Ludacris“ Bridges, Nathalie Emmanuel, Jordana Brewster, Sung Kang, John Cena, Jason Statham, Brie Larson, Alan Ritchson, Scott Eastwood, Daniela Melchior, Helen Mirren, Rita Moreno

Länge: 141 Minuten (also Kurzstrecke)

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Fast & Furious 10“

Metacritic über „Fast & Furious 10“

Rotten Tomatoes über „Fast & Furious 10“

Wikipedia über „Fast & Furious 10“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Justin Lins „Fast & Furious Five“ (Fast Five, USA 2011)

Meine Besprechung von Justin Lins „Fast & Furios 6“ (Furios Six; Fast & Furious Six, USA 2013)

Meine Besprechung von James Wans „Fast & Furious 7“ (Furious 7, USA 2015)

Meine Besprechung von F. Gary Grays „Fast & Furious 8“ (The Fate of the Furious, USA 2017)

Meine Besprechung von David Leitchs „Fast & Furious: Hobbs & Shaw“ (Fast & Furious presents: Hobbs & Shaw, USA 2019)

Meine Besprechung von Justin Lins Fast & Furious 9″ (F9: The Fast Saga, USA 2021) 

Meine Besprechung von Louis Letteriers „Die Unfassbaren – Now you see me“ (Now you see me, USA 2013) und der DVD

Meine Besprechung von Louis Leterriers „Der Spion und sein Bruder“ (The Brothers Grimsby, USA 2016)

TV-Hinweis

Am Donnerstag, den 18. Mai, zeigt ZDFneo um 20.15 Uhr „Fast & Furious – Neues Modell, Originalteile“ (USA 2009), um 22.00 Uhr „The Fast and the Furios“ (USA 2001) (damit begann alles) und um 23.35 Uhr „2 Fast 2 Furious“ (USA 2003) (damit wurde der Weg Richtung Direct-to-Video/DVD eingeschlagen).


TV-Tipp für den 17. Mai: Agatha Christies Marple: Das Schicksal in Person

Mai 16, 2023

One, 20.15

Agatha Christies Marple: Das Schicksal in Person (Agatha Christie’s Marple: Nemesis, Großbritannien 2009)

Regie: Nicolas Winding Refn

Drehbuch: Stephen Churchett

LV: Agatha Christie: Nemesis, 1971 (Das Schicksal in Person)

Miss Marple soll für einen verstorbenen Freund einen alten Fall aufklären. Damals verschwand die junge Verity spurlos aus einem Kloster. Wurde sie ermordet?

Diese Agatha-Christie-Verfilmung ist eine der wenigen TV-Arbeiten von Nicolas Winding Refn. Zuletzt kehrte der bildgewaltige Regisseur mit der Amazon-Miniserie „Too old to die young“ und „Copenhagen Cowboy“ wieder auf den kleinen Bildschirm zurück.

Der TV-Spielfilm ist gediegene TV-Unterhaltung, die sich primär an die Fans der Serie richtet.

mit Geraldine McEwan, Dan Stevens, Laura-Michelle Kelly, Graeme Garden, Richard E Grant, Ruth Wilson, Lee Ingleby

Hinweise

Wikipedia über „Agatha Christies Marple“ (deutsch, englisch)

Homepage von Agatha Christie

Krimi-Couch über Agatha Christie

Meine Besprechung von Agatha Christies „Mord im Orientexpress“ (Murder on the Orient Express, 1934)

Meine Besprechung von John Guillermins Agatha-Christie-Verfilmung “Tod auf dem Nil” (Death on the Nile, Großbritannien 1978)

Meine Besprechung von Michael Winners Agatha-Christie-Verfilmung „Rendezvous mit einer Leiche“ (Appointment with Death, USA 1988)

Meine Besprechung von Kenneth Branaghs Agatha-Christie-Verfilmung „Mord im Orientexpress“ (Murder on the Orient Express, USA 2017)

Meine Besprechung von Gilles Paquet-Brenner Agatha-Christie-Verfilmung „Das krumme Haus“ (Crooked House, USA 2017) (und Buchbesprechung)

Meine Besprechung von Kenneth Branaghs Agatha-Christei-Verfilmung „Tod auf dem Nil“ (Death on the Nile, USA/Großbritannien 2022) (und Buchbesprechung)

Meine Besprechung von Nicolas Winding Refns „Fear X“ (Fear X, USA 2003)

Meine Besprechung von Nicolas Winding Refns „Drive“ (Drive, USA 2011)

Meine Besprechung von Nicolas Winding Refns „Only God Forgives“ (Only God Forgives, Frankreich/Dänemark 2013)

Meine Besprechung von Nicolas Winding Refns „The Neon Demon“ (The Neon Demon, USA/Frankreich/Dänemark 2016)

Nicolas Winding Refn in der Kriminalakte


Cover der Woche

Mai 16, 2023


TV-Tipp für den 16. Mai: Sin City

Mai 15, 2023

Tele 5, 22.15

Sin City (Sin City, USA 2005)

Regie: Frank Miller, Robert Rodriguez, Quentin Tarantino (special guest director)

Drehbuch: Frank Miller

LV: Frank Miller: Sin City (verfilmte Geschichten: The Hard Goodbye [1991], The Big Fat Kill [1994], That Yellow Bastard [1996], The Customer is Always Right[1994])

Kongeniale Verfilmung einiger Geschichten aus der düsteren „Sin City“-Welt. Ein Fest für Noir- und Comicfans.

Mit Jessica Alba, Powers Boothe, Jude Ciccolella, Rosario Dawson, Benicio Del Toro. Josh Hartnett, Rutger Hauer, Jamie King, Michael Madsen, Frank Miller, Brittany Murphy, Clive Owen, Mickey Rourke, Nick Stahl, Bruce Willis, Elijah Wood

Hinweise

Metacritic über „Sin City“

Rotten Tomatoes über „Sin City“

Wikipedia über „Sin City“ (deutsch, englisch)

Schnittberichte vergleicht die Kino- mit der Recut-Version

Meine Besprechung von Frank Miller/Robert Rodriguez‘ „Sin City 2: A Dame to kill for (Frank Miller’s Sin City: A Dame to kill for, USA 2014)

Meine Besprechung von Robert Rodriguez‘ „Alita: Battle Angel“ (Alita: Battle Angel, USA 2019)

Blog/Homepage von Frank Miller

Meine Besprechung von Frank Miller/Geoff Darrows „Hard Boiled“ (Hard Boiled, 1990/1992)

Meine Besprechung von Frank Miller/Dave Gibbons’ “Martha Washington – Ein amerikanischer Traum (Band 1)” (Give me liberty, 1990)

Meine Besprechung von Frank Miller/Jim Lee/Scott Williams’ “All-Star Batman” (All Star Batman & Robin: The Boy Wonder, 2005 – 2008)

Meine Besprechung von Frank Millers “Holy Terror” (Holy Terror, 2011)

Meine Besprechung von Frank Miller/Geoff Darrows „Hard Boiled“ (Hard Boiled, 1990/1992)

Meine Besprechung von Frank Miller/David Mazzucchelli/Richmond Lewis‘ „Batman – Das erste Jahr“ (Batman # 404 – 407, 1987)

Meine Besprechung von Frank Miller/Brian Azzarello/Andy Kubert/Klaus Janson/Brad Anderson/Alex Sinclairs „Batman – Die Übermenschen“ (Dark Knight III: The Master Race # 1 – 9, 2018)


TV-Tipp für den 15. Mai: Der Mann, der seinen Namen änderte

Mai 14, 2023

NDR, 23.15

Der Mann, der seinen Namen änderte (Deutschland 1958)

Regie: Werner Völger

Drehbuch: Werner Völger

LV: Edgar Wallace: The Man who changed his Name, 1928 (Theaterstück)

Selby Clive will dem Jugendfreund seiner Frau ein Stück Land verkaufen. Noch vor dem Verkauf entdecken sie ein Schriftstück, nach dem Selby seinen Namen geändert hat und vielleicht ein dreifacher Mörder ist, der vielleicht schon seinen nächsten Mord plant.

1958 wurde diese Abfilmung eines Theaterstücks live im Ersten übertragen und verschwand anschließend im Archiv. 2015 wurde der Krimi auf DVD veröffentlicht und jetzt, erstmals seit seiner Erstausstrahlung, wieder im TV.

Das erklärt vielleicht auch, warum diese Verfilmung nicht in Florian Pauers umfangreichem Buch „Die Edgar-Wallace-Filme“ (1982), in dem ungefähr jede Edgar-Wallace-Verfilmung erwähnt wird, enthalten ist.

Wahrscheinlich eher von historischem Interesse.

Mit Fritz Tillmann, Hannelore Schroth, Ernst Stankovski, Stanislav Ledinek, Otto Stoeckel, Franz Schafheitlin

Hinweise

Filmportal über „Der Mann, der seinen Namen änderte“

Krimihomepage über „Der Mann, der seinen Namen änderte“

Wikipedia über „Der Mann, der seinen Namen änderteund über Edgar Wallace (deutsch, englisch)

Edgar Wallace – The Official Site

Krimi-Couch über Edgar Wallace

Meine Besprechung der Edgar-Wallace-Verfilmung „Der Zinker“ (Deutschland 1931)

Meine Besprechung der Edgar-Wallace-Verfilmung “Der Doppelgänger” (Deutschland 1934)


TV-Tipp für den 14. Mai: Cop Land

Mai 13, 2023

Arte, 20.15

Cop Land (Cop Land, USA 1997)

Regie: James Mangold

Drehbuch: James Mangold

Freddy Heflin hat als frühes Gnadenbrot eine Stelle als Sheriff in Garrison, New Jersey bekommen. Die Einwohner sind von ihm bewunderte New Yorker Polizisten. Als eines Tages ein Interner Ermittler aus New York ihn um Hilfe bei Ermittlungen gegen korrupte Polizisten bittet, muss Heflin sich zwischen seinem Job und dem polizeilichen Ehrenkodex entscheiden.

Gutes Schauspielerkino mit einem kräftigen Touch 70-Jahre-Kino und einem genießbaren Stallone, der in diesem Cop-Movie versuchte von seinem Rambo/Rocky-Image wegzukommen. Seit 2006 ist er wieder bei „Rocky“ und „Rambo“ angekommen und drehte mit einer Action-All-Star-Besetzung mehrere „The Expendables“-Actionkracher (über Söldner, die tun, was Söldner tun). Am 21. September 2023 soll der vierte „The Expendables“-Film in den deutschen Kinos anlaufen.

James Mangolds neuer Film, der neue Indiana-Jones-Film, in dem Harrison Ford wieder die Peitsche schwingt, läuft am 29. Juni in den deutschen Kinos an.

Mit Sylvester Stallone, Robert De Niro, Harvey Keitel, Ray Liotta, Peter Berg, Michael Rapaport, Annabella Sciorra, Robert Patrick, Noah Emmerich

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Cop Land“

Wikipedia über „Cop Land“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von James Mangolds “Wolverine – Weg des Kriegers” (The Wolverine, USA 2013)

Meine Besprechung von James Mangolds „Logan – The Wolverine“ (Logan, USA 2017)

Meine Besprechung von James Mangolds „Le Mans 66: Gegen jede Chance“ (Ford v Ferrari, USA 2019)


TV-Tipp für den 13. Mai: Columbo: Étude in Schwarz

Mai 12, 2023

Sat.1 Gold, 20.15

Columbo: Etude in Schwarz (Columbo: Étude in Black, USA 1972)

Regie: Nicholas Colasanto, Peter Falk [ungenannt], John Cassavetes [ungenannt]

Drehbuch: Steven Bochco

Erfinder: Richard Levinson , William Link

Der verheiratete Stardirigent Alex Benedict will nicht auf die unverschämten Forderungen seiner Geliebten eingehen. Also bringt er sie um und tarnt es als Selbstmord. Aber Lt. Columbo mag Selbstmorde, vor allem Selbstmorde von jungen Frauen, nicht. Er sucht ihren Mörder.

Bochcos Drehbuch war für einen Emmy nominiert.

Und die Besetzung ist auch nicht schlecht.

mit Peter Falk, John Cassavetes, Blythe Danner, James Olson, Myrna Loy, Pat Morita

Wiederholung: Sonntag, 14. Mai, 00.50 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Wikipedia über „Columbo“ (deutsch, englisch)

Fernsehlexikon über “Columbo”

“Columbo”-Fanseite

Deutsche “Columbo”-Fanseite

Noch eine deutsche “Columbo”-Fanseite

TV Time Machine: Audiointerview mit Peter Falk und Mark Dawidziak

Mein Nachruf auf Peter Falk


Deutscher Filmpreis 2023: Und die Lola geht an…

Mai 12, 2023

Die diesjährigen Deutschen Filmpreise wurden vor wenigen Minuten vergeben. Die glücklichen Gewinner sind:

Bester Spielfilm

GOLD Das Lehrerzimmer (Ingo Fliess)

SILBER Im Westen nichts Neues (Malte Grunert)

BRONZE Holy Spider (Sol Bondy, Jacob Jarek)

Rheingold (Fatih Akin, Nurhan Şekerci-Porst, Herman Weigel)

Sonne und Beton (Fabian Gasmia, David Wnendt)

Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war (Janine Jackowski, Jonas Dornbach, Maren Ade)

Bester Dokumentarfilm

GEWINNER Elfriede Jelinek – Die Sprache von der Leine lassen (Martina Haubrich, Claudia Wohlgenannt)

Kalle Kosmonaut (Tine Kugler, Günther Kurth)

Liebe, D-Mark und Tod – Aşk, Mark ve Ölüm (Claus Reichel, Mehmet Akif Büyükatalay, Florian Schewe, Stefan Kauertz)

Bester Kinderfilm

GEWINNER Mission Ulja Funk (Roshanak Behesht Nedjad)

Der Räuber Hotzenplotz (Jakob Claussen, Uli Putz)

Beste Regie

Holy Spider (Ali Abbasi)

Im Westen nichts Neues (Edward Berger)

GEWINNER Das Lehrerzimmer (Ilker Çatak)

Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war (Sonja Heiss)

Bestes Drehbuch

GEWINNER Das Lehrerzimmer (Johannes Duncker, Ilker Çatak)

Meinen Hass bekommt ihr nicht (Jan Braren, Marc Blöbaum, Kilian Riedhof)

Sonne und Beton (David Wnendt, Felix Lobrecht)

Beste weibliche Hauptrolle

Zar Amir Ebrahimi (Holy Spider)

GEWINNER Leonie Benesch (Das Lehrerzimmer)

Sandra Hüller (Sisi & Ich)

Beste männliche Hauptrolle

Mehdi Bajestani (Holy Spider)

GEWINNER Felix Kammerer (Im Westen nichts Neues)

Charly Hübner (Mittagsstunde)

Beste weibliche Nebenrolle

Ulrike Kriener (Einfach mal was Schönes)

GEWINNER Jördis Triebel (In einem Land, das es nicht mehr gibt)

Hildegard Schmahl (Mittagsstunde)

Beste männliche Nebenrolle

GEWINNER Albrecht Schuch (Im Westen nichts Neues)

Clemens Schick (Servus Papa, See you in Hell)

Karl Markovics (Was man von hier aus sehen kann)

Beste Kamera / Bildgestaltung

GEWINNER Im Westen nichts Neues (James Friend)

Das Lehrerzimmer (Judith Kaufmann)

Sisi & Ich (Thomas W. Kiennast)

Bester Schnitt

Elfriede Jelinek – Die Sprache von der Leine lassen (Mechthild Barth)

Im Westen nichts Neues (Sven Budelmann)

GEWINNER Das Lehrerzimmer (Gesa Jäger)

Sonne und Beton (Andreas Wodraschke)

Beste Tongestaltung

GEWINNER Im Westen nichts Neues (Frank Kruse, Markus Stemler, Viktor Prášil, Lars Ginzel, Alexander Buck)

Sisi & Ich (Marco Teufen, Paul Rischer, Gregor Bonse)

Sonne und Beton (Paul Rischer, Jan Petzold)

Beste Filmmusik

GEWINNER Im Westen nichts Neues (Volker Bertelmann)

Das Lehrerzimmer (Marvin Miller)

Tausend Zeilen (Ralf Wengenmayr)

Wir sind dann wohl die Angehörigen (The Notwist)

Bestes Szenenbild

GEWINNER Im Westen nichts Neues (Christian M. Goldbeck)

The Ordinaries (Josefine Lindner, Max-Josef Schönborn)

Der vermessene Mensch (Sebastian Soukup)

Bestes Kostümbild

Im Westen nichts Neues (Lisy Christl)

In einem Land, das es nicht mehr gibt (Regina Tiedeken)

GEWINNER Sisi & Ich (Tanja Hausner)

Bestes Maskenbild

GEWINNER Im Westen nichts Neues (Heike Merker)

In einem Land, das es nicht mehr gibt (Annett Schulze, Dorit Jur, Ines Ransch)

Seneca (Julia Böhm, Friederike Schäfer)

Beste visuelle Effekte

GEWINNER Im Westen nichts Neues (Frank Petzold, Viktor Müller, Markus Frank)

Die Schule der magischen Tiere 2 (Dennis Rettkowski, Tomer Eshed, Markus Frank)

The Ordinaries (Johannes Blech)

Besucherstärkster Film

Die Schule der magischen Tiere 2

Ehrenpreis

Volker Schlöndorff

Wenig überraschend und etwas monoton:

Im Westen nichts Neues: Acht Lolas (plus zweitplatzierter in der „Bester Spielfilm“-Kategorie)

Das Lehrerzimmer: Fünf Lolas (vor allem in den Hauptkategorien Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch – und Beste weibliche Hauptrolle)

Die anderen Filme: Vier Lolas (wozu auch der beste Dokumentarfilm und der beste Kinderfilm gehören)

 


Impressionen aus Berlin

Mai 12, 2023

genaugenommen Friedrichsfelde, östlich vom Alexanderplatz, außerhalb des S-Bahn-Rings


TV-Tipp für den 12. Mai: The Purge – Die Säuberung

Mai 11, 2023

Pro7, 22,35

The Purge – Die Säuberung (The Purge, USA 2013)

Regie: James DeMonaco

Drehbuch: James DeMonaco

In den USA hat die Regierung einen jährlichen Säuberungstag („Purge-Day“) beschlossen. An dem Tag darf man, ohne dafür bestraft zu werden, Straftaten, auch Mord, begehen. Im ersten Film des erfolgreichen, satirischen und harten „The Purge“-Franchise wird erzählt, wie ein Security-Experte und seine Familie versuchen, die Nacht in ihrem Haus zu überleben.

Nicht besonders subtil in der Wahl seiner Mittel, aber spannend.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

James DeMonaco schreibt derzeit an einem sechsten „The Purge“-Film.

mit Ethan Hawke, Lena Headey, Max Burkholder, Adelaide Kane, Edwin Hodge, Rhys Wakefield, Tony Oller, Arija Bareikis, Tom Yi, Chris Mulkey, Tisha French, Dana Bunch

Wiederholung: Samstag, 13. Mai, 02.35 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Metacritic über „The Purge – Die Säuberung“

Rotten Tomatoes über „The Purge – Die Säuberung“

Wikipedia über „The Purge – Die Säuberung“ (deutsch, englisch)

Tor: Danny Bowes bespricht „The Purge – Die Säuberung“

Meine Besprechung von James DeMonacos „The Purge: Die Säuberung“ (The Purge, USA 2013)

Meine Besprechung von James DeMonacos „The Purge: Anarchy“ (The Purge: Anarchy, USA 2014)

Meine Besprechung von James DeMonacos „The Purge: Election Year“ (The Purge: Election Year, USA/Frankreich 2016)

Meine Besprechung von Gerard McMurrays „The First Purge“ (The First Purge, USA 2018)

Meine Besprechung von Everardo Valerio Gouts „The Forever Purge“ (The Forever Purge, USA 2021)


Neu im Kino/Filmkritik: „Beau is afraid“ vor seiner Mutter, der Welt – und Ari Aster

Mai 11, 2023

Beau Wassermann (Joaquin Phoenix, gewohnt überzeugend) lebt in einer Großstadt in einer heruntergekommenen Bude. Er fühlt sich von allen, unter anderem einem mysteriösem Serienkiller und einem Botschaften unter seiner Tür durchschiebendem Nachbarn, bedroht. Tabletten halten seine Paranoia halbwegs im Schach. Trotzdem ist für ihn der Gang zum gegenüberliegenden Geschäft ein lebensbedrohliches Abenteuer voller menschlicher und nichtmenschlicher Monster. Deshalb verbringt er am liebsten die Zeit in seinem abgeranztem Mini-Apartment, das nichts von seinem Reichtum verrät. Denn er stammt aus einer vermögenden Familie. Sein Vater starb bei seiner Zeugung. Seine erfolgreich das Unternehmen führende Mutter dominiert über sein Leben.

Als sie bei einem bizarren Unfall stirbt, muss er sich, quer durch das Land, auf die Reise zu ihrer Beerdigung begeben. Diese Reise wird, selbstverständlich, zu einer (weiteren) Begegnung mit seinen inneren Dämonen und einer Auseinandersetzung mit seinem Leben und seinen ziemlich alles umfassenden Ängsten. So weit, so gut, so erwartbar.

Ari Aster, der mit seinen beiden vorherigen Horrorfilmen „Hereditary“ und „Midsommar“ Kritiker begeisterte und innerhalb der Horrorfilmgemeinde ebenfalls auf viel Wohlwollen stieß, erzählt in „Beau is afraid“ ein Quasi-Road-Movie, das mehr oder weniger im Kopf des Protagonisten spielt. Der dreistündige Film gliedert sich, so das Presseheft, „in eigenständige Abschnitte, mit vier Hauptkapiteln sowie zwei zusätzlichen Sequenzen, darunter eine Rückblende auf einem Kreuzfahrtschiff, in der die Mutter-Sohn-Dynamik zementiert wird, sowie ein rätselhafte Auflösung“.

Das liest sich jetzt etwas kompliziert, aber wenn die Geschichte gut erzählt ist, fällt die darunter liegende Struktur nicht weiter auf. Sie ist dann etwas für spätere Analysen in Universitätsseminaren. Dort können dann auch alle Anspielungen analysiert werden. Schon beim Ansehen fällt diese Struktur negativ auf. Wenig unterhaltsam, oft quälend langweilig und konfus, zerbröselt „Beau is afraid“ in wenige gelungene und viele einfach langweilige Szenen, die sich teilweise endlos ohne irgendeinen Erkenntnisgewinn ziehen bis hin zu der „rätselhaften Auflösung“.

Dass Asters dritter Film kein Totaldesaster ist, liegt an den wenigen gelungenen Szenen. So ist der Anfang des Episodenfilms, der Beaus Leben in der Großstadt zeigt, grandios. Die an den „Zauberer von Oz“/“ Alice im Wunderland“ erinnernde teilanimierte Szene gefällt ebenfalls. Eigentlich alle anderen Szenen wären meistens überzeugender, wenn sie kürzer wären. Jetzt sind sie oft zu lang, zu platt oder einfach zu rätselhaft.

Mit drei Stunden ist „Beau is afraid“ mindestens eine Stunde zu lang. Denn nach dem starken Anfang wird das schwarzhumorige Drama in dem Moment, in dem Beau seine Wonung verlässt und sich auf den Weg zu seiner Mutter macht, zu einer überlangen, konfusen Ansammlung von Episoden und Notizen mit begrenztem Erkenntnisgewinn. Für Beau ist es ein weiterer Horrortrip voller Demütigungen, Erniedrigungen und panischer Fluchtversuche. Für den Zuschauer eine Geduldsprobe.

Beau is afraid (Beau is afraid, USA 2023)

Regie: Ari Aster

Drehbuch: Ari Aster

mit Joaquin Phoenix, Nathan Lane, Amy Ryan, Stephen McKinley Henderson, Hayley Squires, Denis Ménochet, Kylie Rogers, Armen Nahapetian, Zoe Lister-Jones, Parker Posey, Patti LuPone

Länge: 179 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Englische Hompage zum Film

Moviepilot über „Beau is afraid“

Metacritic über „Beau is afraid“

Rotten Tomaotes über „Beau is afraid“

Wikipedia über „Beau is afraid“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Ari Asters „Hereditary – Das Vermächtnis“ (Hereditary, USA 2018)

Meine Besprechung von Ari Asters „Midsommar“ (Midsommar, USA 2019)

Ari Aster redet über „Beau is afraid“

Ari Aster redet über andere Filme


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