TV-Tipp für den 15. Oktober: Spiel auf Zeit

Oktober 15, 2014

Kabel 1, 22.00
Spiel auf Zeit (USA 1998, Regie: Brian De Palma)
Drehbuch: David Koepp (nach einer Geschichte von Brian De Palma und David Koepp)
Während eines Boxkampfs in einem Casino in Atlantic City wird der Verteidigungsminister erschossen. Kurz darauf stirbt der Attentäter. Rampensau-Cop Rick Santoro (Nicolas Cage) reißt die Ermittlungen an sich und als er sich die Videoaufzeichnungen der Kampfarena ansieht, entdeckt er Unstimmigkeiten.
Der Anfang, eine gut viertelstündige Plansequenz Szene mit Nicolas Cage und dem Tatort im Mittelpunkt, ist grandios und atemberaubend. Danach dekonstruiert De Palma in einem atemberaubendem Tempo diese Sequenz bis kein Bild mehr auf dem anderen bleibt.
„Inhaltlich an klassischen Verschwörungsfilmen orientiert, ist der Parforcerittt vor allem eine gekonnte Studie, wie man mit Film manipulieren und die Wahrnehmung beeinflussen kann.“ (Fischer Film Almanach 1999)
Damals freute man sich noch auf den neuen Film mit Nicolas Cage und den neuen Film von Brian De Palma.
mit Nicolas Cage, Gary Sinise, John Heard, Carla Gugino, Stan Shaw, Kevin Dunn, Lou Logan, Michael Rispoli, Joel Fabiani, Luis Guzmán
Wiederholung: Donnerstag, 16. Oktober, 02.10 Uhr (Taggenau!)
Hinweise
Rotten Tomatoes über „Spiel auf Zeit“
Wikipedia über „Spiel auf Zeit“ (deutsch, englisch)
Brian De Palma in der Kriminalakte


Cover der Woche

Oktober 14, 2014

Burke - Lay down my sword and shield

„Lay down my sword and shield“ war der erste Roman mit Hack Holland, der 1971 erschien und der das Ende des Frühwerks von James Lee Burke markiert. Die nächsten Jahre veröffentlichte er keine weiteren Bücher. Mit seinem ersten Dave-Robicheaux-Roman „The Neon Rain“, der 1987 erschien, begann dann seine wirkliche Karriere als Autor.

2009 veröffentlichte er mit „Rain Gods“ einen weiteren Roman mit Hack Holland, der am 20. Oktober bei Heyne Hardcore als „Regengötter“ erscheint.

Meine Besprechung erscheint dann. Das Cover sieht so aus

Burke - Regengötter - 4


TV-Tipp für den 14. Oktober: Blitz

Oktober 14, 2014

Pro7 Maxx, 22.35

Blitz (Großbritannien 2011, Regie: Elliott Lester)

Drehbuch: Nathan Parker

LV: Ken Bruen: Blitz or Brant Hits the Blues, 2002

London: Detective Sergeant Brant jagt einen Polizistenmörder und kümmert sich dabei wenig um Recht und Gesetz.

Harter Copfilm nach einem harten Polizeiroman von Ken Bruen, dem Erfinder von Jack Taylor. Seine sieben „Inspector Brant“-Romane sind bis jetzt noch nicht übersetzt.

mit Jason Statham, Paddy Considine, Aidan Gillen, David Morrisey, Luke Evans

Wiederholung: Mittwoch, 15. Oktober, 00.15 Uhr (Taggenau! – Dann müsste auch die ungekürzte Fassung des FSK-18-Films laufen)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Blitz“

Wikipedia über „Blitz“ (deutsch, englisch)

Homepage von Ken Bruen

Meine Besprechung von Ken Bruens Jack-Taylor-Privatdetektivromanen

Meine Besprechung von Ken Bruens „Jack Taylor fliegt raus“ (The Guards, 2001)

Meine Besprechung von Ken Bruens “Jack Taylor liegt falsch” (The Killing of the Tinkers, 2002)

Meine Besprechung von Ken Bruens „Sanctuary“ (2008)

Meine Besprechung von Ken Bruen/Jason Starrs „Flop“ (Bust, 2006)

Meine Besprechung von Ken Bruen/Jason Starrs „Crack“ (Slide, 2007)

Meine Besprechung von Ken Bruen/Jason Starrs „Attica“ (The MAX, 2008)

Mein Porträt von Ken Bruen und Jason Starr in „Alligatorpapiere [Print] – Magazin für Kriminalliteratur – No. 2/2010“

Meine Besprechung von William Monahans Ken-Bruen-Verfilmung “London Boulevard” (London Boulevard, USA/GB 2010)

Meine Besprechung der TV-Serie “Jack Taylor” (Irland 2010/2011/2013 – basierend auf den Romanen von Ken Bruen)

Ken Bruen in der Kriminalakte


Neu im Kino/Filmkritik: Über Zach Braffs „Wish I was here“

Oktober 13, 2014

Aidan Bloom ist zwar bereits knapp vierzig, glücklich verheiratet und Vater von zwei netten Kindern, aber eigentlich ist er immer noch ein Kind. Ein Tagträumer. Ein erfolgloser Schauspieler in der „Stadt der Träume“, der wie tausend andere das Filmgeschäft vor allem von der Casting Couch aus sieht. Die jüdische Privatschule für seine zwölfjährige Tochter Grace und seinen sechsjährigen Sohn Tucker wird von seinem Vater Gabe bezahlt, weil Aidan sich eine so gute Schule nicht leisten kann und weil Gabe wert auf eine richtig jüdische Erziehung legt.
Jetzt streicht er allerdings das Schulgeld. Er hat Krebs und benötigt sein Vermögen für eine kostspielige Behandlung.
Aidan, der seine Kinder nicht auf eine der schlimmen staatlichen Schulen schicken will, beginnt sie zu Hause zu unterrichten.
Das könnte jetzt der Anfang von einem Drama oder, immerhin war die erste Inspiration für den Film von Zach (Regie, Drehbuch) und Adam Braff (Drehbuch), die Beobachtung, dass immer mehr ihrer Bekannten ihre Kinder zu Hause unterrichteten, eine furiose Anklage gegen das US-amerikanische Bildungssystem sein, in dem nur noch Reiche sich die Ausbildung ihrer Kinder leisten können.
Aber „Wish I was here“ ist eine US-Independent-Komödie über die Ängste, Nöte und Träume von Vierzigjährigen, die gar nicht versucht, mehr als eine Ansammlung von vielen kleinen Episoden zu sein, die immer auf eine Pointe hin erzählt werden und uns einige Wochen aus dem Leben der Familie Bloom präsentieren. Wochen, die mit der Nachricht von Gabes Krankheit beginnen und mit seinem Tod enden. Dass Aidan am Filmende auch eine kleine Gruppe Amateurschauspieler unterrichtet, kann höchstens von extrem gutwilligen Geistern als entscheidende Veränderung in seinem Leben, als ein entscheidender Schritt von einem Träumer zu einem traditionell-veranwortungsvollem Familienvater, der das Einkommen der Familie bestreitet, gesehen werden. Denn bislang ist Aidans Frau die Hauptverdienerin und sie hat, ein weiterer Subplot, im Film Probleme mit einem Kollegen, der sie verbal sexuell belästigt.
Und weil Braffs Film größtenteils über eine Kickstarter-Kampagne finanziert wurde, gibt es auch einige Episoden, die in einer Fantasiewelt spielen, in der Braff sich als Superhelden sieht, er hat einen Bruder, der als der totale Nerd und Genie vor allem das ultimativen Comic-Con-Köstum basteln will und in einem Besetzungsbüro erzählt Aidan einem Kollegen, wie er die Rolle als Besatzungsmitglied Nummer 5 spielen soll. Dass ein Hollywood-Schauspieler diese Geschichte, die sogar ich schon mehrfach gehört habe, nicht kennt, ist arg unglaubwürdig. Diese Episoden erfüllen primär Fanbedürfnisse, wie auch der gesamte Film sich immer an seine Kickstarter-Unterstützer anbiedert, die vor allem einen Film wollen, der ihnen gefällt. So hat „Wish I was here“, ob gewollt oder ungewollt, nie die Vision eines Films von Woody Allen, Joel und Ethan Coen, Jim Jarmusch oder eines anderen Filmemachers, der letztendlich nur seiner eigenen Vision folgt und auf keine oder nur wenige Investoren hören muss. In Braffs Film ist immer eine Angst, Fehler zu machen spürbar. Diese Angst, die für Vierzigjährige, die „Generation Null Fehler“ (Heinz Bude), kennzeichnend sein soll, durchzieht den gesamten Film. Er verunsichert und irritiert nie, sondern bestätigt seine Charaktere – und die Zuschauer – in ihrem Leben.
Trotzdem ist „Wish I was here“, nach „Garden State“ der zweite Spielfilm von „Scrubs“-Star Zach Braff unterhaltsam, kurzweilig, witzig, episodisch, aber auch ziellos und oft konventionell in seinen Beschreibungen und Lösungen. Es ist auch ein Film, der im Privaten steckenbleibt, was nicht schlimm wäre – immerhin sind viele Indie-Komödien so gestrickt -, aber gerade wegen der Ausgangsidee doch etwas erstaunt.

Wish I was here - Plakat

Wish I was here (Wish I was here, USA 2014)
Regie: Zach Braff
Drehbuch: Adam Braff, Zach Braff
mit Zach Braff, Kate Hudson, Mandy Patinkin, Josh Gad, Joey King, Pierce Gagnon, Donald Faison, Ashley Greene, Jim Parsons, Michael Weston
Länge: 106 Minuten
FSK: ab 6 Jahre

Hinweise
Amerikanische Homepage zum Film
Deutsche Homepage zum Film
Film-Zeit über „Wish I was here“
Moviepilot über „Wish I was here“
Metacritic über „Wish I was here“
Rotten Tomatoes über „Wish I was here“
Wikipedia über „Wish I was here“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 13. Oktober: The Sentinel – Wem kannst du trauen?

Oktober 12, 2014

ZDF, 22.45

The Sentinel – Wem kannst du trauen? (USA 2006, Regie: Clark Johnson)

Drehbuch: George Nolfi
LV: Gerald Petievich: The Sentinel, 2003

Aus den Reihen des Secret Service soll ein Attentat auf den Präsidenten geplant werden. Die Ermittlungen führen David Breckinridge zu seinem ehemaligem Freund Pete Garrison. Doch bevor er ihn verhaften kann, flüchtet Garrison. Garrison will auf eigene Faust den Verräter finden; falls er nicht vorher von Breckinridge erwischt wird.

Unterschätzter Thriller

Mit Michael Douglas, Kiefer Sutherland, Eva Longoria, Kim Basinger, Martin Donovan, David Rasche, Gloria Reuben, Clark Johnson

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „The Sentinel“

Rotten Tomatoes über „The Sentinel“

Wikipedia über „The Sentinel“ (deutsch, englisch)

Evolver: Marcus Wessel über „The Sentinel“

Homepage von Gerald Petievich


DVD-Kritik: „Edge of Tomorrow“ ist jetzt „Live.Die.Repeat./Edge of Tomorrow“. Irgendwie

Oktober 12, 2014

Ich halte es zwar für eine doofe Idee, aber die Jungs in Hollywood wissen sicher, was sie tun, wenn sie den neuen Tom-Cruise-Film „Edge of Tomorrow“ (so war der Kinotitel) jetzt als „Live.Die.Repeat./Edge of Tomorrow“ veröffentlichen. Jedenfalls findet man den Film jetzt als „Live.Die.Repeat.“, „Live.Die.Repeat/Edge of Tomorrow“, „Live.Die.Repat.: Edge of Tomorrow“ oder „Edge of Tomorrow: Live.Die.Repeat.“ (manchmal auch ohne die Punkte) gelistet. „Live.Die.Repeat.“ war der US-Werbespruch, der in den USA auch prominent herausgestellt wurde.
Auf dem normalen DVD-Cover (es gibt auch ein „Edge of Tomorrow“-Steelbook bei Amazon) jedenfalls ist „Live Die Repeat“ jetzt so groß gedruckt, dass das offensichtlich der offizielle Titel ist, während der Originaltitel und die Stars im Kleingedruckten des beeindruckend lieblosen Covers verschwinden. Denn das Cover sieht nicht aus, als sei es das Cover für einen neuen Tom-Cruise-Film, sondern für einen drittklassigen Rip-Off mit einem Hauptdarsteller der eine entfernte Ähnlichkeit mit Tom Cruise hat und Spontankäufer zu einem Fehlkauf verleiten soll.
Dabei lief der Film im Kino ganz ordentlich und die Kritiken waren positiv. Bei Rotten Tomatoes hat der Film einen Frischegrad von neunzig Prozent bei den Kritikern und den Zuschauern. Auch mir gefiel der Film. Zum Filmstart schrieb ich:

Was ist schlimmer? Ohne Ausbildung bei einem Militäreinsatz als Kanonenfutter innerhalb der ersten Minuten des Angriffs zu sterben oder gleich danach wieder aufzuwachen und die letzten Stunden seines Lebens wieder zu durchleben, wissen, dass man stirbt und nichts dagegen tun können, weil alle anderen einem kein Wort glauben?
Major Bill Cage (Tom Cruise) versucht jedenfalls die Geschichte zu verändern. Immerhin hat er einen Vorteil im Kampf gegen die außerirdischen, scheinbar unbesiegbaren Mimics. Er weiß, was geschehen wird, er hat jetzt mehr als einen Versuch und er kann Rita Vrataski (Emily Blunt), eine bekannte Kämpferin, die die Außerirdischen bereits in einem Gefecht besiegte, überzeugen, ihn auszubilden.
Und wie „Die Bourne-Identität“-Regisseur Doug Liman dann die Ausbildung und die Siege von Cage und Vrataski inszeniert, ist ein großer Spaß. Denn er wiederholt nur soviel wie nötig von der vorherigen Zeitschleife, was dazu führt, dass Cage (beziehungsweise Tom Cruise) innerhalb einer Minute mehrmals von Vrataski erschossen wird oder er Gespräche führt, die er bereits mehrmals geführt hat, was wir aber erst während des Gesprächs erfahren. Und so bewegt sich der Science-Fiction-Film in schlanken zwei Stunden auf den letzten Kampf zwischen Cage und den Außerirdischen zu.
Diese bleiben allerdings vollkommen gesichtslos. Es sind einfach computergenerierte Tentakelwesen ohne irgendeine individuellen Eigenschaften, Ziele oder tiefere Bedeutung. Sie vernichten die Menschen. Das muss als Motivation genügen. Aber gerade wegen der überdeutlichen historischen Anspielungen fällt diese arg spartanische Zeichnung der Invasoren unangenehm auf. Die Schlacht, bei der Cage zum ersten Mal stirbt, ist an einem Strand in der Normandie. Die Außerirdischen haben, wie die Nazis, Europa besetzt. Deren Zentrale vermutet Cage in den Alpen, wo auch Hitlers Alpenfestung gewesen sein sollte. Aber diese offensichtlich politischen Anspielungen verpuffen im Nichts, weil die Außerirdischen keine irgendwie erkennbare metaphorische Bedeutung haben. Weil Regisseur Doug Liman und die Drehbuchautoren Christopher McQuarrie, Jez Butterworth und John-Henry Butterworth bereits für einige explizit politische Thriller, wie „Operation Walküre“ und „Fair Game“, verantwortlich sind, verwundert diese Leerstelle, die dem Film einiges von seiner potentiellen Kraft raubt.
Jedenfalls als politischer Kommentar – und gute Science-Fiction ist immer ein Kommentar zur Gegenwart. Der Krieg gegen Nazi-Deutschland ist dagegen schon lange Vergangenheit.
Abgesehen von diesen beiden Punkten ist „Edge of Tomorrow“ ein flotter Action-Science-Fiction-Thriller mit einer ordentlichen Portion schwarzen Humors und, im Gegensatz zu „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“, einem klugen Umgang mit den Paradoxien der Zeitreise (was hier eigentlich nur eine kleine Zeitschleife ist), die – wenn man die Erklärung akzeptiert – auch durchaus schlüssig erklärt werden.

Beim zweiten Ansehen fiel mir noch mehr auf, wie dicht und facettenreich Doug Liman die Geschichte erzählt und was für ein atemberaubendes Tempo er vorlegt. Ohne eine Sekunde zu zögern beginnt er mit der Geschichte, nach acht Minuten ist Major William Cage als einfacher Soldat in der Militärbasis, die Invasion in Frankreich beginnt mit einer epischen Schlacht und nach dreiundzwanzig Minuten erwacht er zum ersten Mal von den Toten. Nach neunundzwanzig Minuten zum zweiten Mal. Außerdem ist der Film durchgehend umwerfend komisch, wenn Tom Cruise verzweifelt durch den Krieg stolpert, im Sekundentakt getötet wird und es herrlich absurde Gespräche gibt, weil Cage dieses Gespräch nicht zum ersten Mal führt.
Die fehlende politische Dimension störte mich jetzt weniger, aber die digitalen Wischmop-Monster gehören immer noch zu den unglaubwürdigsten Alien-Kreaturen. Sie sind zwar, wenn ihre Tentakel durch die Luft schießen, furchterregend, aber auch nicht besonders erinnerungswürdig oder „Alien“-sexy.
Das Bonusmaterial der DVD besteht aus zwei Featurettes, die sich mit dem Kampfanzug (8 Minuten) und den Aliens (5 Minuten) beschäftigen. Sie sind informativ, aber auch arg kurz geraten.

Edge of Tomorrow - DVD-Cover
Live.Die.Repeat./Edge of Tomorrow (Edge of Tomorrow, USA 2014)
Regie: Doug Liman
Drehbuch: Christopher McQuarrie, Jez Butterworth, John-Henry Butterworth
LV: Hiroshi Sakurazaka: All you need is Kill, 2004
mit Tom Cruise, Emily Blunt, Bill Paxton, Brendan Gleeson, Jonas Armstorng, Tony Way, Kick Gurry, Franz Drameh, Dragomir Mrsic, Charlotte Riley

DVD
Warner
Bild: 2.40:1 (16:9)
Ton: Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch (5.1)
Untertitel: Französisch, Niederländisch
Untertitel für Hörgeschädigte: Deutsch, Englisch, Italienisch
Bonusmaterial: Waffen der Zukunft, Kreaturen aus einer anderen Welt
Länge: 109 Minuten
FSK: ab 12 Jahre

Hinweise
Englische Homepage zum Film
Deutsche Homepage zum Film
Film-Zeit über „Edge of Tomorrow“
Moviepilot über „Edge of Tomorrow“
Metacritic über „Edge of Tomorrow“
Rotten Tomatoes über „Edge of Tomorrow“
Wikipedia über „Edge of Tomorrow“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Doug Limans „Edge of Tomorrow“ (Edge of Tomorrow, USA 2014)

Hier noch das Filmplakat und das Teaserplakat, die beide gelungener als das DVD-Cover sind.

Edge of Tomorrow - Plakat

Edge of Tomorrow - Teaser


TV-Tipp für den 12. Oktober: Tatort: Kennwort Fähre

Oktober 11, 2014

SWR, 22.32
Tatort: Kennwort Fähre (Deutschland 1972, Regie: Theo Mezger)
Drehbuch: Wolfgang Menge
Edith Reiser fällt nachts von Bord einer Bodensee-Fähre. Ihre Leiche wird nicht gefunden, aber bei seinen Ermittlungen entdeckt Kommissar Lutz Hinweise für einen Mord. Er verdächtigt den Ehemann Robert Reiser. Aber der hat ein Alibi. Er war in Friedrichshafen auf der Bootsmesse.
Das dürfte also einige Bilder vom Bodensee und von Friedrichshafen geben.
„Kennwort Fähre“ ist der zweite Fall von Kommissar Lutz, der von 1971 bis 1968 für den Süddeutschen Rundfunk sechzehn Fälle löste.
Anscheinend lief dieser „Tatort“ zuletzt vor zwanzig Jahren im Fernsehen – und dabei soll er ein spannender Fall sein. Aber wer hätte bei Wolfgang Menge (Stahlnetz, Ein Herz und eine Seele, Smog [der Wolfgang-Petersen-Film könnte auch mal wieder gezeigt werden], Das Millionenspiel) auch etwas anderes erwartet?
mit Werner Schumacher, Wolfgang Hepp, Max Strecker, Siegfried Rauch, Inge Bahr, Ulla Berkewicz, Karin Frey, Renate Heilmeyer
Hinweise
Tatort-Fundus über Kommissar Lutz
Wikipedia über „Tatort: Kennwort Fähre“


Neu im Kino/Filmkritik: „The Riot Club“ ist nicht vorbildlich

Oktober 11, 2014

Auch wenn in der lauschigen, ehrwürdigen Universitätsstadt Oxford (152.000 Einwohner, 20.000 Studenten), wie wir aus „Inspector Morse“ und „Lewis – Der Oxford Krimi“ wissen, emsig im Universitätsmilieu gemordet wird, zeigt „The Riot Club“ ein Bild der Studentenkultur, das wir so noch nicht gesehen haben.
Der – erfundene – Riot Club ist eine Dining Society, ein elitärer Club, in dem sorgfältig ausgewählte Mitglieder sich zum Jahresabschluss zu einem exklusiven und kostspieligem Abendessen treffen. Mitglied wird man, indem man von anderen Mitgliedern eingeladen wird und die Aufnahmeprüfungen besteht; wobei die Existenz dieser Clubs bekannt, aber ihr Innenleben ein gut gehütetes Geheimnis ist. Jeder hat schon einmal von ihnen gehört, aber niemand spricht darüber. Jeder weiß, dass Premierminister David Cameron und Londons Bürgermeister Boris Johnson zur gleichen Zeit Mitglied im „Bullington Club“ waren, der für seine Exzesse bekannt-berüchtigt ist.
In ihrem Theaterstück „Posh“ poträtiert Laura Wade einen fiktiven Club, der allerdings an den „Bullington Club“ erinnert. Ihr erfolgreiches Theaterstück verarbeitete sie zu einem Drehbuch, das jetzt von Lone Scherfig (Italienisch für Anfänger, An Education) als „The Riot Club“ verfilmt wurde. Der titelgebende Club besteht aus Mitgliedern der englischen Oberschicht, die ein Haufen vergnügungssüchtiger Snobs sind, deren Leben aus Drogenkonsum, Sex und pubertärem Gehabe besteht und die Glauben, sich mit ihrem Geld alles kaufen zu können. Dass diese Elite nicht besonders vorteilhaft wegkommt, wäre untertrieben.
Für das diesjährige Festessen muss, weil der Riot Club aus zehn Mitgliedern besteht, der Clubpräsident zwei neue Mitglieder aufnehmen. Die erste Hälfte des Films zeigt das Leben der Studenten in Oxford und wie der bodenständig-normale Studienanfänger Miles und Alistair, dessen großer Bruder bereits Präsident des Clubs war, Mitglieder des Clubs werden.
In der zweiten Hälfte wird dann mit kühler Präzision die alljährliche Völlerei des Clubs und die ihr innewohnende destruktive Dynamik gezeigt. Denn das Programm des Abends besteht in Essen und Trinken bis zum Umkippen. Die Zerstörung des Inventars ist ein läßlicher Nebenaspekt, der am nächsten Tag ohne mit der Wimper zu zucken finanziell beglichen wird. Spaß haben kostet halt Geld. Und für die Dinge, die nicht sofort mit Geld geregelt werden können, gibt es ja gute Anwälte und Beziehungen, die sie nach diesem Abendessen brauchen werden.
„The Riot Club“ zeigt, trotz satirischer Zuspitzungen und einer wenig subtilen Darstellung der Klassengesellschaft (die edle Arbeiterklasse hier, die dekadenten Reichen da), wie eine Klasse sich an der Macht hält und damit ein marodes System konserviert. Denn das einzig elitäre an dem Riot Club ist der von ihren unhinterfragte Glaube an die eigene Überlegenheit.

The Riot Club - Plakat

The Riot Club (The Riot Club; Posh, Großbritannien 2014)
Regie: Lone Scherfig
Drehbuch: Laura Wade
LV: Laura Wade: Posh, 2010 (Theaterstück)
mit Sam Claflin, Max Irons, Douglas Booth, Sam Reid, Ben Schnetzer, Jack Farthing, Matthew Beard, Freddie Fox, Josh O’Connor, Olly Alexander, Jessica Brown Findlay, Holliday Grainger, Natalie Dormer
Länge: 107 Minuten
FSK: ab 12 Jahre

Hinweise
Deutsche Homepage zum Film
Film-Zeit über „The Riot Club“
Moviepilot über „The Riot Club“
Metacritic über „The Riot Club“
Rotten Tomatoes über „The Riot Club“
Wikipedia über „The Riot Club“


Neu im Kino/Filmkritik: „Jack“ sucht seine Mutter in Berlin

Oktober 11, 2014

Beim Durchlesen der Synopse hat man – immerhin ist „Jack“ ein deutscher Film – die schlimmsten Befürchtungen: der zehnjährige Jack muss den Haushalt schmeißen, auf seinen sechsjährigen Bruder Manuel und seine sechsundzwanzigjährige, allein erziehende Mutter Sanna aufpassen, die ihre Kinder zwar mag, aber von den Mutterpflichten hoffnungslos überfordert ist. Viel lieber taucht sie mit wechselnden Freunden im Berliner Nachtleben ab.
Als Jack in den Sommerferien, nachdem er einen Mitbewohner verletzte, aus dem Kinderheim nach Berlin zu seiner Mutter abhaut, ist sie nicht zu Hause. Auch der Wohnungsschlüssel ist nicht mehr da. Er holt seinen Bruder bei einer Freundin von Sanna ab und beginnt mit ihm ihre Mutter zu suchen.
Das klingt doch nach einem der typisch deutschen Sozialdramen, die bis zur Ungenießbarkeit ihre Botschaft hinaustrompeten.
Aber „Jack“ ist erfrischend undeutsch. Edward Berger, der bereits mehrere Folgen für „KDD – Kriminaldauerdienst“, „Unter Verdacht: Willkommen im Club“, „Tatort: Das letzte Rennen“ (mit den HR-Kommissaren Dellwo und Sänger) und die „Schimanski“-Filme „Asyl“ und „Kinder der Hölle“ inszenierte, erzählt in seinem neuesten Film, immer auf Augenhöhe mit Jack, der als schweigsamer Mann mit einem Ziel, durch ein Berlin, das durchaus als Berlin erkennbar, aber die üblichen Berlin-Bilder vermeidet, hetzt. Dabei ist er für einen zehnjährigen Jungen erstaunlich erwachsen und sein Bruder erstaunlich folgsam bei der tagelangen Suche nach ihrer spurlos verschwundenen Mutter. Immerhin sind sie eine Familie, die den Sommer gemeinsam verbringen sollte.
„Jack“ zeigt eindrucksvoll, wie Jack am Ende zu seiner Entscheidung über den Fortbestand seiner Familie kommt. Und das alles ohne lange didaktisch-erklärende Dialoge.

Jack - Plakat
Jack (Deutschland 2014)
Regie: Edward Berger
Drehbuch: Edward Berger, Nele Mueller-Stöfen
mit Ivo Pietzcker, Georg Arms, Luise Heyer, Nele Mueller-Stöfen, Vincent Redetzki, Jacob Matschenz
Länge: 102 Minuten
FSK: ab 6 Jahre

Hinweise
Homepage zum Film
Film-Zeit über „Jack“
Moviepilot über „Jack“
Berlinale über „Jack“


Neu im Kino/Filmkritik: Das ist wahrlich „Ein Geschenk der Götter“

Oktober 11, 2014

Anna gehört zu den wenigen glücklichen Schauspielerinnen, die beim Stadttheater eine feste Stelle im Ensemble hat. Als sie aus heiterem Himmel ihre Stelle verliert, steht sie vor dem Nichts. Dennoch hat sie Glück im Unglück. Im Jobcenter drückt ihr die Agenturleiterin einen Schauspielkurs aufs Auge. Anna, die das noch nie gemacht hat, soll die Ausbilderin sein. Ihre Schüler sind eine Gruppe schwer Vermittelbarer, die einen schönen Querschnitt durch die sozialen Problemgruppen bilden und die keine Lust auf den vollkommen sinnlosen Schauspielkurs haben. Vor allem nicht auf „Antigone“ von Sophokles. Wie soll ihnen dieses alte Stücke helfen?
„Ein Geschenk der Götter“ orientiert sich an den sozial engagierten, herzerwärmenden britschen Arbeiterkomödien. Oliver Haffner hat einen feinen, liebevollen Blick auf diese Gruppe Hartz-IV-Empfänger, die sich dann doch für das Stück, das viel mit ihrem Leben zu tun hat, erwärmen, zu einer Gemeinschaft werden und es schließlich, als es ihnen angeboten wird, unbedingt im Theater aufführen wollen.
Aber während in den britischen Komödien die Protagonisten gegen viele Widerstände ganz oder gar nicht für ihre Ziele kämpfen und sie, sogar wenn sie scheitern, gewinnen, werden in der deutschen Variante Anna alle Steine auf fast schon märchenhafte Weise (wobei die Leiterin des Job-Centers mehr als einmal der rettende Engel ist) aus dem Weg geräumt.
Eben diese Konfliktarmut verärgert dann auch zunehmend. Denn nie nimmt Anna ihr Schicksal in die Hand. Ihre Schüler dagegen schon.

Ein Geschenk der Götter - Plakat
Ein Geschenk der Götter (Deutschland 2014)
Regie: Oliver Haffner
Drehbuch: Oliver Haffner
mit Katharina Marie Schubert, Adam Bousdoukos, Marion Breckwoldt, Paul Faßnacht, Katharina Haufer, Rainer Furch, Canan Kir, Maik Solbach, Rick Okon, Eva Löbau, Luise Heyer
Länge: 102 Minuten
FSK: ab 0 Jahre

Hinweise
Homepage zum Film
Film-Zeit über „Ein Geschenk der Götter“
Moviepilot über „Ein Geschenk der Götter“


Neu im Kino/Filmkritik: Tobias Moretti hat „Hirngespinster“

Oktober 11, 2014

In seinem Langfilmdebüt „Hirngespinster“ erzählt Christian Bach (nach seinem Drehbuch, aber ohne autobiographische Bezüge) die Geschichte der Familie Dallinger, die im wesentlichen seit vielen Jahren die Wiederkehr des Immergleichen ist. Denn Hans Dallinger war ein gefeierter Architekt, der jetzt schizophren ist, Tabletten und Behandlung ablehnt, seine Familie und das Umfeld terrorisiert und immer wieder in die Klinik eingewiesen wird, wo er behandelt wird, bis sich sein Zustand bessert, er entlassen wird und, nach einigen Tagen, weil er die Tabletten ablehnt, wieder zunehmend unerträglich wird. Manchmal genügt auch ein Ereignis, wie ein Nachbar, der auf seinem Dach eine Satelittenschüssel installiert.
Tobias Moretti spielt diesen Schizophrenen überzeugend, wobei er ihn, abgesehen von kurzen Momenten, in denen er ein liebevoller Ehemann und Vater ist, eigentlich nur als durchgeknallt-paranoiden, unberechenbaren Stinkstiefel, der nicht merkt, wie sehr er seine Familie terrorisiert, spielen muss.
Regisseur Bach beschreibt auch die Abhängigkeitsgefühle innerhalb der Familie, den Zwiespalt zwischen der Liebe zum Ehemann und Vater und der von ihnen konsequent negierten Erkenntnis, dass er genau diese Familie in jeder Beziehung zerstört, gut.
Aber dieser Zustand ist auch ein von ihnen liebevoll gepflegter Stillstand, den keiner von ihnen verändern will.
Erst als Hans Dallingers 22-jähriger Sohn Simon, der nach seinem Abitur, immer noch bei seinen Eltern lebt, sich um seine kleinere Schwester und seine Mutter kümmert und als Schulbusfahrer jobbt, anstatt irgendwo mit seinem Universitätsstudium zu beginnen, sich in eine Medizinstudentin, die im Krankenhaus ein Praktikum absolviert, verliebt, beginnt er halbherzig über eine Veränderung nachzudenken.
Als Zustandsbeschreibung einer verkorksten Familie und wie eine Familie durch ein krankes Familienmitglied zerstört wurde, ist „Hirngespinster“ gelungen. Aber ein packendes Drama entsteht so nicht, sondern nur ein wohlabgewogenes, weitgehend spannungsfrei vor sich hin plätscherndes Fernsehspiel.

Hirngespinster - Plakat 4

Hirngespinster (Deutschland 2014)
Regie: Christian Bach
Drehbuch: Christian Bach
mit Tobias Moretti, Jonas Nay, Stephanie Japp, Hanna Plaß, Ella Frey, Stefan Hunstein, Johannes Silberschneider
Länge: 96 Minuten
FSK: ab 12 Jahre

Hinweise
Homepage zum Film
Film-Zeit über „Hirngespinster“
Moviepilot über „Hirngespinster“


TV-Tipp für den 11. Oktober: Vertrag mit meinem Killer

Oktober 11, 2014

Grandioser Auftakt der Finnischen Filmnacht

3sat, 20.15

Vertrag mit meinem Killer (Finnland/Schweden 1990, Regie: Aki Kaurismäki)

Drehbuch: Aki Kaurismäki

Ein Franzose verliert in London seine Arbeit bei den privatisierten Wasserwerken und engagiert einen Killer, der ihn töten soll. Da verliebt er sich – und möchte den Mordauftrag gerne widerrufen. Aber er kennt seinen Killer nicht.

Selten gezeigter Film von Aki Kaurismäk, den er zwar nicht in seiner Heimat drehte, aber der unverkennbar ein Kaurismäki ist.

mit Jean-Pierre Léaud, Margi Clarke, Kenneth Colley, Trevor Brown, Imogen Clare, Serge Reggiani, Angela Walsh, Cyril Epstein, Joe Strummer, Aki Kaurismäki (als Sonnenbrillenverkäufer)

auch bekannt als „I hired a Contract Killer“ (Kinotitel)

Hinweise

Deutsche Homepage von Aki Kaurismäki (Pandora Film)

Meine Besprechung von Ralph Eue/Linda Söffkers „Aki Kaurismäki“ (2006)

Meine Besprechung von Aki Kaursimäkis “Le Havre” (Le Havre, Finnland/Frankreich/Deutschand 2011)


Neu im Kino/Filmkritik: „The Salvation – Spur der Vergeltung“ im Wilden Westen

Oktober 10, 2014

In den ersten Minuten von „The Salvation – Spur der Vergeltung“ gibt es einige Irritationen. Jedenfalls wenn man einen handelsüblichen US-Western erwartet, wo die Helden keine Vergangenheit und vor allem keine Einwanderervergangenheit haben. Denn Peter und Jon sind Auswanderer aus Dänemark, die 1864 ihre Heimat verließen, um in den USA ihr Glück zu suchen. In der Nähe von Black Creek, einer kleinen Gemeinde irgendwo im Nirgendwo, bauten die beiden Kriegsveteranen sich eine kärgliche Existenz als Farmer auf. Sieben Jahre später erwartet sie am Bahnhof Jons Frau Marie und seinen zehnjährigen Sohn Kresten.
Die zweite Irritation ist, dass Jon und Peter von Mads Mikkelsen und Mikael Persbrandt gespielt werden, die in einem US-Western nicht die Hauptrolle bekommen hätten. Die hätte Jeffrey Dean Morgan, der Bösewicht des Films, bekommen.
Allerdings gab es in den Sechzigern auch den Italo-Western, in dem Europäer sich im Wilden Westen austobten. Gedreht wurde in Spanien und Italien. Auch „The Salvation“ wurde nicht in den USA, sondern in Südafrika gedreht. Aber das stört höchstens die Feingeister, die glauben, dass ein Film unbedingt am Handlungsort entstehen muss. Außerdem spielte der Western immer auch an einem mythologischen Ort, der mal mehr, aber oft weniger mit den wirklichen Wilden Westen zu tun hatte.
Kristian Levrings Film ist deutlich von den bekannten US-Western-Klassikern, wie „Stagecoach – Höllenfahrt nach Santa Fé“, „High Noon“ und „Der schwarze Falke“, John Ford, Howard Hawks, Sergio Leone, Sergio Corbucci, Clint Eastwood und dem Italo-Western inspiriert. Vor allem die häufige Verwendung religiöser Symbole und den visuellen Stil kennen wir von den Italienern. Am Ende wird, weil die Filmgeschichte andere Schwerpunkte legt, unpassend das Ende von „Gangs of New York“ zitiert.
Nach der etwas steifen Begrüßung steigt der friedliebende Jon am Bahnhof mit Frau und Kind in eine Postkutsche. Ihre Begleiter sind zwei ungewaschen, betrunkene Wüstlinge, die sich schnell an Frau und Kind vergreifen. Jon werfen sie aus der Kutsche. Es gelingt ihm trotzdem die in der Nacht verschwindende Kutsche zu verfolgen und die beiden Bösewichter zu töten.
Nachdem er Marie und Kresten beerdigt hat, erfährt er im Dorf, dass einer der beiden Toten der gerade aus der Haft entlassene Bruder von Delarue (Jeffrey Dean Morgan) war und der den Tod seines nichtsnutzigen Bruders unbedingt rächen will. Um seine Position zu verdeutlichen, erschießt er eine harmlose alte Frau. Delarue ist wirklich ein Banditenanführer, wie er im Buch steht und der für eine große Gesellschaft billig das Land, auf dem Öl vermutet wird, besorgen soll. Wie er das tut, ist seinen Auftraggebern herzlich egal.
Obwohl Westernfans die Geschichte von „The Salvation“ schon dutzendfach gesehen haben, macht der Film, trotz der zu digital brillanten Bilder (jedenfalls für das geübte Western-Auge), dank der vielen Cinemascope-Landschaftsaufnahmen, auf der großen Leindwand Spaß.
Außerdem haben die Dänen jetzt bewiesen, dass sie Western können.

The Salvation - Plakat

The Salvation – Spur der Vergeltung (The Salvation, Dänemark/Großbritannien/Südafrika 2014)
Regie: Kristian Levring
Drehbuch: Kristian Levring
mit Mads Mikkelsen, Eva Green, Jeffrey Dean Morgan, Eric Cantona, Mikael Persbrandt, Jonathan Pryce, Douglas Henschall, Michael Raymond-James, Jonathan Pryce, Alexander Arnold, Nanna Øland Fabricius, Toke Lars Bjarke
Länge: 93 Minuten
FSK: ab 16 Jahre

Hinweise
Deutsche Hompage zum Film
Film-Zeit über „The Salvation“
Moviepilot über „The Salvation“
Metacritic über „The Salvation“
Rotten Tomatoes über „The Salvation“
Wikipedia über „The Salvation“ (deutsch, englisch)


Neu im Kino/Filmkritik: „Annabelle“ ist keine nette Puppe

Oktober 10, 2014

In „The Conjuring – Die Heimsuchung“ war Annabelle eine Puppe, die in einem Glasschrank eingesperrt war. Sie war das eindrucksvollste Objekt im Keller der Geisterjäger Ed und Lorraine Warren.
In „Annabelle“ erfahren wir jetzt etwas mehr über die Puppe, die auch ohne Dämonenhokuspokus ziemlich gruselig aussieht. Trotzdem freut sich in den späten Sechzigern, als Charles Manson und seine Familien in der Nachbarschaft wüteten, die hochschwangere Mia Form, als ihr Mann John ihr die Puppe schenkt. Denn die Annabelle-Puppe fehlte noch in ihrer Puppensammlung.
Kurz darauf ermorden Satanisten mitten in der Nacht ihre netten Nachbarn. Anschließend dringen sie in das Haus der Forms ein. Die Polizei erschießt die Täter in ihrer Wohnung. Mia fühlt sich, auch weil es einige rätselhafte Ereignisse gibt, Unwohl in ihrer Vorstadt-Wohnung. Sie glaubt, dass Annabelle etwas damit zu tun hat. Ihr Mann wirft sie weg.
Kurz darauf ziehen sie, als umfassender Neustart, in eine riesige Mietwohnung in einem Hochhaus um. Annabelle ist in einem der Umzugkartons und Mia setzt die Puppe, jetzt hocherfreut, dass sie doch mitgekommen ist, in das Regal zu ihren anderen Puppen, die alle im Kinderzimmer stehen.
Aber auch in ihrer neuen Wohnung in Pasadena geschehen, immer wenn ihr Mann als Arzt in der Klinik arbeitet, unheimliche Dinge. Gegenstände bewegen sich. Elektrogeräte springen von alleine an. Manchmal, so erfährt sie von einer Buchhändlerin und einem Pater, sind nicht Häuser, sondern Gegenstände von Dämonen besessen und der in Annabelle lebende Dämon ist ein sehr böser Dämon, der es auf Frau und Kind abgesehen hat.
Wie schon „The Conjuring“ und die beiden „Insidious“-Filme, die alle von James Wan inszeniert wurden, ist der von ihm produzierte „Annabelle“ ein altmodischer Geisterhorrorfilm. Und während „The Conjuring“ in den Siebzigern spielte, geht es dieses Mal, optisch überzeugend, zurück in die Sechziger an die Westküste in eine WASP-Familie, weshalb auch die innige Freundschaft von Mia zur afroamerikanischen Buchhändlerin unstimmig erscheint.
Weil „Annabelle“ in jeder Beziehung an die damaligen Horrorfilme anknüpft, ist der Film sehr unblutig und es dauert, abgesehen von den Satanistenmorden, schon eine Weile, bis etwas Schreckliches passiert, wobei die Tonspur für die größten Schreckmomente sorgt. Wenn plötzlich Türen von alleine auf und zu gehen, Elektrogeräte ein Eigenleben entwickeln oder auch Geister durch die Wohnung schleichen, toben die Soundleute sich schamlos und überlaut aus.
Die Story ist spätestens seit „Rosemary’s Baby“ (mit Mia Farrow), bis auf einige, wenige Überraschungen altbekannt. Eigentlich gibt es nur zwei Überraschungen: dass bereits nach wenigen Minuten die Nachbarn ermordet werden und dass es am Ende keinen pompösen Exorzismus gibt.
Oh, und wie schlimm eine eigentlich harmlose Nähmaschine sein kann. Jedenfalls wenn man jede Sekunde erwartet, dass Mia sich in den Finger sticht.
„Annabelle“ ist ein vernachlässigbarer Horrorfilm über eine sich nie bewegende, trotzdem Angst und Schrecken verbreitende Puppe, der niemals auch nur halbwegs die Qualität von dem grandiosen „The Conjuring“ erreicht.
Und weil Annabelle am Ende des Films noch nicht bei der Familie Warren gelandet ist, kann es noch viele weitere Filme mit ihr geben, die sich wahrscheinlich im plumpen Wiederkäuen der bekannten Geschichte – Puppe kommt in Familie, schlimme Dinge geschehen, Mensch(en) sterben, Puppe verschwindet – erschöpfen.

Annabelle - Plakat

Annabelle (Annabelle, USA 2014)
Regie: John R. Leonetti
Drehbuch: Gary Dauberman
mit Annabelle Wallis, Ward Horton, Tony Amendola, Alfre Woodard, Kerry O’Malley, Brian Howe, Eric Ladin
Länge: 99 Minuten
FSK: ab 16 Jahre

Hinweise
Amerikanische Homepage zum Film
Deutsche Homepage zum Film
Film-Zeit über „Annabelle“
Moviepilot über „Annabelle“
Metacritic über „Annabelle“
Rotten Tomatoes über „Annabelle“
Wikipedia über „Annabelle“
History vs. Hollywood untersucht den Fall „Annabelle“


TV-Tipp für den 10. Oktober: Der blinde Fleck – Das Oktoberfestattentat

Oktober 10, 2014

Arte, 20.15
Der blinde Fleck – Das Oktoberfestattentat (Deutschland 2013, Regie: Daniel Harrich)
Drehbuch: Ulrich Chaussy, Daniel Harrich
Oktoberfest 1980: Bei einem Anschlag sterben 13 Menschen. 211 werden verletzt. Als Einzeltäter wird Gundolf Köhler, der bei dem Attentat starb, identifiziert. Dass der Student auch Mitglied der Wiking-Jugend und der rechtsradikalen Wehrsportgruppe Hoffmann war, ist egal. Aber Radioreporter Ulrich Chaussy stellt Fragen.
Das passiert selten: dem Politthriller gelang es, das Oktoberfestattentat wieder ins gesellschaftliche Bewusstsein zurückzuholen und auch neue Ermittlungen zu initiieren. Denn die Einzeltäterthese war schon immer umstritten.
Mit Benno Fürmann, Nicolette Krebitz, Heiner Lauterbach, August Zirner, Udo Wachtveitl, Miroslav Nemec
Hinweise
Filmportal über „Der blinde Fleck“
Film-Zeit über „Der blinde Fleck“
Moviepilot über „Der blinde Fleck“
Wikipedia über „Der blinde Fleck“


Neu im Kino/Filmkritik: „Get on Up“ für das mitreißende funky James-Brown-Biopic

Oktober 9, 2014

Bei Clint Eastwoods „The Four Seasons“-Biopic „Jersey Boys“ fragte ich mich, warum ich mir einen Film über eine nette, erfolgreiche, aber musikhistorisch belanglose Boy-Band ansehen und was mir die Geschichte dieser netten Jungs sagen soll.
Bei Tate Taylors „Get on Up“ stellt sich, auch wenn man der einzige Mensch im Universum ist, der noch nie etwas von James Brown hörte, die Frage überhaupt nicht. Wie schon in seinem vorherigem Film „The Help“ geht es um afroamerikanische Geschichte, den Kampf um Anerkennung und das Selbstbewusstsein der Afroamerikaner und James Brown (1933 – 2006), dessen Geschichte in dem Film erzählt wird, hat nie ein Problem mit seinem Ego, das mehr als Übergroß war. Immerhin war (?) er der „Godfather of Soul“, ein grandioser Showman, der Konzerthallen zum Kochen brachte und ein Vorbild für seine schwarzen Brüder. Er setzte sich, als es noch nicht zum Mainstream gehörte, für seine und ihre Rechte ein. Er forderte Schüler auf, die Schule abzuschließen. Während Aufständen in den Ghettos forderte er seine Soul Brothers auf, sich nicht abschlachten zu lassen. Nach der Ermordung von Martin Luther King gab er in Boston, gegen den Willen der Polizei, die Unruhen befürchtete, ein Freikonzert. Die befürchteten Unruhen blieben aus. Er war die Stimme der Underdogs – „Say it loud – I’m Black and I’m Proud“ – und sie hörten auf ihn.
Er selbst wuchs ärmlich in einer mitten im Wald gelegenen Holzhütte in Barnwell, South Carolina, auf, verbrachte seine Kindheit und Jugendjahre im Bordell seiner Tante Handsome ‚Honey‘ Washington in Augusta. Seine Mutter hatte inzwischen das Weite gesucht. Sein Vater, ein gewalttätiger Trinker, ebenso.
Im Gefängnis traf James Brown Bobby Byrd, der mit seiner Band ein Konzert im Gefängnis gab. Byrd erkannte das Talent und das Bühnencharisma von James Brown. In den folgenden Jahren wurden sie zu einer erfolgreichen Funk’n’Soul-Band, deren Sound, wie der Film mit seinen zahlreichen Konzertszenen und die von „Rolling Stone“ Mick Jagger gut zusammengestellte Soundtrack-CD zeigen, keine Patina angesetzt hat. Wenn man nicht wüsste, dass Songs wie „Sex Machine“, „Caldonia“, „Cold Sweat“, „Super Bad“ und „Say it loud – I’m Black and I’m Proud“ schon vor vierzig bis fünfzig Jahren entstanden, könnte man sie für neue Songs halten.
Zwischen den Songs gibt es, essaystisch-assoziativ verbunden, Anekdoten aus dem Leben von James Brown (grandios gespielt von „42“ Chadwick Boseman), die sich auf seine Jugend, seine Anfangsjahre und seine Karriere bis in die siebziger Jahre konzentrieren, keiner strikten Chronologie gehorchen und zu einem Porträt eines Mannes werden, der seinen Weg als Musiker und Geschäftsmann ging. Es werden auch seine problematischen Seiten, sein oft tyrannisches Verhalten gegenüber Frauen und Bandmitgliedern, nicht ausgespart. Seine Band bestand aus Könnern wie Bobby Byrd, Pee Wee Ellis, Maceo Parker, Fred Wesley und Bootsy Collins, die teilweise auch Solo erfolgreich waren und sind und begehrte Sidemen sind.
Es wird auch gezeigt, wie er sich von Gospel-Gottesdiensten für seine Bühnenperformance inspirieren ließ. Seine Auftritte waren Messen und in einer der zahlreichen witzigen Szenen des Films soll James Brown in einer TV-Sendung vor den „Rolling Stones“, die gerade ihr erstes US-Gastspiel absolvieren, auftreten. Für Brown ist es eine unfassbare Beleidigung, dass er nicht der Höhepunkt der Sendung sein soll. Mit seiner Band betritt er die Bühne mit einem Ziel: diese britische Band hinwegfegen – und (was historisch wohl falsch ist) Mick Jagger steht hinter der Bühne und sieht sich die Show dieses wildgewordenen Negers an, der sich bewegt, wie wir es inzwischen von Mick Jagger oder auch Michael Jackson kennen.
Auch James Browns Auftritt in Vietnam, mit dem das Biopic beginnt, ist legendär. Inclusive der Ansage, dass niemand James Brown sagt, wie lange er auf der Bühne bleiben soll.
Wer sich den Musikfilm nur ansieht, um eine faktengetreue, biedere Biographie von James Brown zu sehen, wird mit Tate Taylors „Get on Up“ wenig anfangen können. Es ist eine assoziative Collage von Anekdoten und mitreisender Musik.

Get on Up - Plakat

Get on Up (Get on Up, USA 2014)
Regie: Tate Taylor
Drehbuch: Jez Butterworth, John-Henry Butterworth
mit Chadwick Boseman, Nelsan Ellis, Dan Aykroyd, Viola Davis, Craig Robinson, Octavia Spencer, Lennie James, Jill Scott, Tika Sumpter, Lennie James
Länge: 139 Minuten
FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Get on Up“

Moviepilot über „Get on Up“

Metacritic über „Get on Up“

Rotten Tomatoes über „Get on Up“

History vs. Hollywood über „Get on Up“

Wikipedia über „Get on Up“ und James Brown (deutsch, englisch)

AllMusic über James Brown

Meine Besprechung von Tate Taylors „The Help“ (The Help, USA 2010)

Zum Anhören

Get on Up - Soundtrack

Der Filmsoundtrack besteht aus zwanzig Songs, neun davon sind Live-Aufnahmen, zwei Erstveröffentlichungen und vier in der Soundtrack-Version, d. h. sie unterscheidet sich in der Abmischung von den bekannten Versionen. Aufgenommen wurden die Songs zwischen 1956 und 1976; die meisten davon in den Sechzigern oder frühen Siebzigern.
„Get on Up“ ist eine gelungene Soundtrack-CD und ein gelungenes James-Brown-Best-of-Album, das ein guter Einstieg in die Welt von „Soul Brother Number One“ ist.

Get on Up – The James Brown Story (Original Motion Picture Soundtrack)
Universal Records, 2014
73 Minuten

Und hier das schon angesprochene Boston-Konzert:

https://www.youtube.com/watch?v=BawG-N9_FR8


Neu im Kino/Filmkritik: Jetzt ist Denzel Washington „The Equalizer“

Oktober 9, 2014

Wie die demnächst startende sehr gelungene Matt-Scudder-Verfilmung „Ruhet in Frieden“ (A walk among the Tombstones) war auch „The Equalizer“ seit gefühlten Ewigkeiten angekündigt. Immer wieder mit Namen, die einen guten Film versprachen. Wobei „The Equalizer“ als Kinoversion einer TV-Serie natürlich das Schicksal von ungefähr jeder erfolgreichen und gefühlt jeder zweiten nicht erfolgreichen TV-Serie teilt, dass es natürlich eine Kinofassung oder eine TV-Neuauflage geben soll, es dann mehr oder weniger lange dauert, bis die Neufassung kommt und sie das Herz des Altfans nicht erfreut, weil auf so ziemlich alles verzichtet wird, was die Originalserie so erfolgreich machte. Bei den TV-Neuauflagen fallen mir spontan „Kojak“ (nach wenigen grottigen Folgen gecancelt) und „Detektiv Rockford“ (da war der Pilotfilm so schlecht, dass er gleich ins Archiv gesteckt wurde) ein. Oh, und „ Hawaii Five-0“. Die ist zwar erfolgreich, aber ich habe nur ungefähr anderthalb Folgen ausgehalten. Immerhin wird solange nicht ernsthaft über eine „Magnum“-Neuauflage nachgedacht. Die ist nämlich auch schon seit Ewigkeiten im Gespräch.
Bei den Kinofassungen von TV-Serien hat der Spielfilm, bis auf einige vernachlässigbare Kleinigkeiten, nichts mit der Serie zu tun. Die Ausnahme ist „Miami Vice“, die so nah an der Serie war, dass ich immer noch nicht weiß, warum Michael Mann diesen Spielfilm drehen musste. Bei „21 Jump Street“, „Starsky & Hutch“, „3 Engel für Charlie“, „Mit Schirm, Charme und Melone“, „Mission: Impossible“ und „The Saint“, um nur einige Beispiele zu nennen, hilft es die Serie nicht zu kennen oder nicht zu mögen.
Auch „The Equalizer“ reiht sich in die Mehrheit der freien Versionen ein. Von der köstlichen, aber schlecht gealterten Serie, wurde der Name des Helden übernommen und dass er in der Vergangheit als Geheimagent arbeitete. Der Rest wird besser, wenn man entweder die Serie nicht kennt oder wenn man den Spielfilm nicht mit der Serie vergleicht. Denn wo der TV-McCall versucht, Konflikte möglichst ohne Gewalt zu lösen und er, aufgrund seiner Vergangenheit, nicht mehr töten will, stapeln sich im Film recht schnell die Leichen, weil der Film-McCall lieber im alttestamentarischem „Auge um Auge“-Modus arbeitet. Gerne mit einer „Auge um Kopf“-Zugabe.
In Antoine Fuquas Film ist Denzel Washington Robert McCall, der in Boston in einem Baumarkt arbeitet, allein lebt, einen Ordnungstick hat und nachts in einem Dinner alte Bücher liest. Die nächtliche Lektüre wird von banalen Gesprächen mit der Hure Teri (Chloë Grace Moretz) unterbrochen. Bei der Arbeit ist er der immer höfliche, immer hilfsbereite, unauffällige Kollege, der die Kassiererin selbstlos tröstet und ebenso selbstlos einem Kollegen, der Wachmann werden möchte, bei den Vorbereitungen, inclusive einem Fitnessprogramm, hilft. Er ist der sprichwörtlich Mister Unauffällig.
Als Teri verschwindet und kurz darauf halb tot im Krankenhaus liegt, beschließt er, ihr zu helfen. Wobei nicht wirklich nachvollziehbar ist, warum er wegen diesem Mädchen sein mönchisches Leben aufgibt und er den Kampf gegen die gesamte Russen-Mafia, die Teri als ihr Eigentum betrachtet, aufnimmt. McCall bringt, nachdem er dem lokalen Statthalter ein von Anfang an sinnloses finanzielles Angebot machte, einige Mafiosi um. Spätestens ab diesem Moment ist er im „Man on Fire“-Modus, der achselzuckend für sein Ziel über von ihm aufgestapelte Leichenberge geht.
Die Mafia ist natürlich nicht besser. Der russische Oberboss schickt den effektiven Problemlöser Teddy, der den unbekannten Mörder sucht. Dabei hilft ihm die korrupte Polizei.
„The Equalizer“ ist ein okayer bis guter Siebziger-Jahre-Action-Thriller, der sich viel Zeit für seine Charaktere nimmt. Es gibt wenig Action und die wirkt auch immer angenehm realistisch, vor allem wenn McCall gegen Ende an seiner Arbeitsstätte gegen die Bösewichter kämpft und dabei zeigt, was man alles mit handelsüblichem Werkzeug anstellen kann. Einige Action-Szenen, wie ein Kampf in McCalls „Nighthawks“-Diner, finden auch komplett off screen statt.
Allerdings ist der Thriller mit über zwei Stunden auch zu lang geraten, weshalb es nicht gestört hätte, wenn Fuqua die simple Rachegeschichte auf die Siebziger-Jahre-Thriller-Länge, die so um die 100 bis 110 Minuten liegt, gekürzt hätte.
In den USA ist der Film ein Kassenhit und ein zweiter Teil ist bereits in der Planung. Dann auch mit der aus der TV-Serie bekannten Anzeige „Odds against you? Need help? Call the Equalizer. 212 555 4200“ und gerne auch mit weniger Toten.

The Equalizer - Plakat

The Equalizer (The Equalizer, USA 2014)
Regie: Antoine Fuqua
Drehbuch: Richard Wenk (basierend auf der von Michael Sloan und Richard Lindheim erfundenen TV-Serie)
mit Denzel Washington, Marton Csokas, Chloë Grace Moretz, David Harbour, Haley Bennett, Bill Pullman, Melissa Leo, David Meunier, Johnny Skourtis, Alex Veadov
Länge: 132 Minuten
FSK: ab 16 Jahre

Hinweise
Amerikanische Homepage zum Film
Deutsche Homepage zum Film
Film-Zeit über „The Equalizer“
Moviepilot über „The Equalizer“
Metacritic über „The Equalizer“
Rotten Tomatoes über „The Equalizer“
Wikipedia über „The Equalizer“ (deutsch, englisch)
Meine Besprechung von „The Equalizer – Staffel 1“

Meine Besprechung von Antoine Fuquas “Training Day” (Training Day, USA 2001)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas “Gesetz der Straße – Brooklyn’s Finest” (Brooklyn’s Finest, USA 2009)

Meine Besprechung von Antoine Fuquas “Olympus has fallen – Die Welt in Gefahr” (Olympus has fallen, USA 2013)



Wer einen Blick auf den echten Equalizer werfen will, kann inzwischen auch auf Deutsch die ersten beiden, bei Koch Media erschienenen Staffeln kaufen und, mit der Musik von „The Police“-Drummer Stewart Copeland, in das New York der achtziger Jahre eintauchen und sehen wie Edward Woodward als „Schutzengel von New York“ Menschen hilft, denen sonst niemand hilft. Weil vor Ort gedreht wurde, gibt es viele Bilder von damals sehr schmuddeligen New York und etliche Auftritte von Schauspielern, die heute bekannt sind.

The Equalizer - DVD-Cover D-2013

The Equalizer - Staffel 2 - DVD-Cover


DVD-Kritik: „Blood Ties“ in vertrauten Gewässern

Oktober 9, 2014

Auf den ersten Blick sieht „Blood Ties“ wie ein amerikanischer Film aus. Er spielt in New York. In den Siebzigern. Clive Owen, Billy Crudup, James Caan, Zoe Saldana, Mila Kunis, Noah Emmerich und Lili Taylor spielen mit. Marion Cottilard, die in dem am 30. Oktober im Kino anlaufendem grandiosen Sozio-Drama „Zwei Tage, eine Nacht“ die Hauptrolle hat, ist zwar eine Pariserin, aber mit „Contagion“, „Public Enemies“ und den Christopher-Nolan-Filmen „The Dark Knight rises“ und „Inception“ sammelte sie schon reichlich Hollywood-Erfahrung.
Trotzdem ist „Blood Ties“, der neue Film von „Kein Sterbenswort“-Regisseur Guillaume Canet eine europäische Produktion, die in New York gedreht wurde, weil Canet vor seinem geistigen Auge bei dieser Geschichte immer das Manhattan der siebziger Jahre sah. Außerdem verleiht der Ortswechsel der Geschichte über zwei Brüder, der eine Polizist, der andere Gangster, eine andere Stimmung. Denn „Blood Ties“ ist ein Remake von „Rivals“ (DVD-Titel)/“Ungleiche Brüder“ (TV-Titel) (Les Liens Du Sang, Frankreich 2009). In Jacques Maillots Film spielte Guillaume Canet den Polizistenbruder.
In dem Remake übernahm Billy Crudup die Rolle des gesetzestreuen Polizisten Frank. Sein Bruder Chris wird von Clive Owen gespielt. Im Zentrum des Films steht ihre Beziehung zueinander und ihre Beziehung zu ihrem Vater (James Caan), der Chris bevorzugt. Außerdem erzählt Canet aus dem Leben der beiden Brüder, also dem Polizistenalltag von Frank und wie er sich in die Gangsterbraut Vanessa (Zoe Saldana) verliebt und von Chris‘ Versuchen, ein ehrliches Leben zu führen, wie er sich in eine Arbeitskollegin verliebt und doch wieder zum Verbrecher wird. Dabei leidet der extrem langsam bis schleppend erzählte Film unter seinem Anspruch, wirklich alles, was einem zu einem Familiendrama, Polizei- und Gangsterfilm einfällt, mehr oder weniger ausführlich, zeigen zu wollen. So verschwindet der Hauptplot, der Kampf der Brüder um die Anerkennung ihres Vaters, immer wieder hinter den Subplots, ohne jemals zu überraschen. Vor allem die Geschichte von Chris ist ein Best of des sozialkritischen Gangsterdramas: die Arbeit in einer Werkstatt (im Original arbeitet er in einem Lebensmittelgeschäft als Aushilfe unter einem missgünstigem Chef), der missglückte Versuch, einen Imbiss zu eröffnen, die absurd hohe Kindergeldforderung seiner Frau und dann halt wieder die Verbrechen. Auftragsmorde, Überfälle um Geld zu verdienen und der Betrieb eines Bordells als Hintermann, während seine Ex-Frau die Bordellchefin ist.
Canets Drama ist in erster Linie eine Charakterstudie, die oft kryptisch wirkt, weil viele Hintergründe erst langsam enthüllt werden, und alle Charaktere wahre Meister im Schweigen sind. Entsprechend wenig Eigendynamik entfalten die einzelnen Plots. Da ist das kürzere Original „Ungleiche Brüder“, dessen Plots sich ebenfalls teilweise sehr sprunghaft voran bewegen und das auch immer wieder zerfasert, kraftvoller.
Bei der Besetzung hätte man einen Film erwarten können, der nicht so sehr nur den bekannten Muster folgt und, gerade weil er in New York spielt, im Schatten von Sidney Lumets Polizeidramen, Martin Scorseses Gangsterfilmen und James Grays „Helden der Nacht“ (We own the Night, USA 2007), dessen Story fast wie eine Blaupause für „Blood Ties“ wirkt, steht.
Das Bonusmaterial besteht aus einem informativem Making of (26 Minuten) und etlichen geschnittenen Szenen (20 Minuten). Bei den geschnittenen Szenen wurden erstaunlich viele Szenen geschnitten, die entweder genau so oder sehr ähnlich in „Ungleiche Brüder“ sind; was geradezu eine vergleichende Betrachtung der beiden Filme herausfordert.

Blood Ties - DVD-Cover

Blood Ties (Blood Ties, Frankreich/USA 2013)
Regie: Guillaume Canet
Drehbuch: Guillaume Canet, James Gray (Englische Fassung) (nach dem Drehbuch „Les Liens du sang“ von Jacques Maillot, Pierre Chosson und Eric Veniard)
LV: Bruno Papet, Michel Papet: Deux freres, flic et truand, 1997 (auch als Film-Tie-in „Les Liens du sang“ veröffentlicht)
mit Clive Owen, Billy Crudup, Marion Cotillard, Mila Kunis, Zoe Saldana, Matthias Schoenaerts , James Caan, Noah Emmerich, Lili Taylor, Domenick Lombardozzi, John Ventimiglia, Griffin Dunne

DVD
Koch Media
Bild: 2.35:1 (16:9)
Ton: Deutsch (DTS, Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch
Bonusmaterial: Making of, Deleted Scenes, Deutscher und Originaltrailer
Länge: 122 min
FSK: ab 16 Jahre

Hinweise
Homepage zum Film
Moviepilot über „Blood Ties“
Rotten Tomatoes über „Blood Ties“
AlloCiné über „Blood Ties“
Wikipedia über „Blood Ties“ (englisch, französisch)


TV-Tipp für den 9. Oktober: Die Prinzessin von Montpensier

Oktober 9, 2014

3sat, 22.25

Die Prinzessin von Montpensier (Frankreich 2010, Regie: Bertrand Tavernier)

Drehbuch: Jean Cosmos, Francois-Olivier Rousseau, Bertrand Tavernier

LV: Madame de la Fayette: La Princesse de Montpensier,1662

Während des Glaubenskriegs in Frankreich zwischen Katholiken und Hugenotten wird Marie aus politischen Gründen mit dem Prinzen von Montpensier verheiratet. Aber sie liebt ihren Cousin.

Prächtiger Historienfilm von Bertrand Tavernier.

Diese Geschichte ist für Tavernier der dramaturgische Faden um ein episches Bild der damaligen Zeit zu zeichnen. Er zeigt, immer wieder, wie damals Politik mit Heiraten gemacht wurde, der ersten Nacht mit der Braut, von dem Zwiespalt zwischen Aberglaube, Religion und den Naturwissenschaften, welche Konventionen das Leben bestimmten und wie das Leben am Hof, auf dem Land war und auf dem Schlachtfeld war. Dabei erscheint das in dem Film gezeichnete Bild der Vergangenheit realistisch – und gleichzeitig ist es doch, dank der Inszenierung und der Musik von Philippe Sarde, ein sehr zeitgenössischer Film. Außerdem sind die in dem Film angesprochenen Themen heute teils immer noch, teils wieder aktuell. 

mit Mélanie Thierry, Lambert Wilson, Grégoire Leprince-Ringuet, Gaspard Ulliel, Raphael Personnaz

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Die Prinzessin von Montpensier“

Meine Besprechung von Bertrand Taverniers „In the Electric Mist – Mord in Louisiana“

Meine Besprechung von Bertrand Taverniers „Der Uhrmacher von St. Paul“

Meine Besprechung von Bertrant Taverniers „Die Prinzessin von Montpensier“ (La Princesse de Montpensier, Frankreich 2010)


DVD-Kritik: Matthew McConaughey ist der „Dallas Buyers Club“ und ein „True Detective“

Oktober 8, 2014

Vor einigen Jahren war Matthew McConaughey der Typ aus Filmen wie „Ein Schatz zum Verlieben“ und „Der Womanizer – Die Nacht der Ex-Freundinnen“, die schon im Titel sagten, dass das nichts für den anspruchsvollen Filmfan ist. Mit der grandiosen Michael-Connelly-Verfilmung „Der Mandant“ setzte er dann seine Schauspielkarriere auf die Spur „Charakterdarsteller“ und seitdem erhält er Lob und Preise. So wurde zuletzt sein kurzer, aber prägnanter und komplett durchgeknallter Auftritt in Martin Scorseses „The Wolf of Wall Street“ abgefeiert. In der fast zeitgleich entstandenen TV-Miniserie „True Detective“ und dem Biopic „Dallas Buyers Club“ zeigte er vollkommen andere Charaktere. Und in wenigen Wochen läuft „Interstellar“, der neue, gut dreistündige Christopher-Nolan-Science-Fiction-Film an. Für den von ihm dargestellten Ron Woodroof in „Dallas Buyers Club“ erhielt er den Oscar als bester Darsteller.


Der echte Ron Woodroof erfuhr 1985, dass er HIV-positiv ist und nur noch einen Monat zu leben habe. Woodroof, dessen Leben bislang von Rodeo reiten, Drogenkonsum (quer durch das Angebot) und Frauen (ebenso), bestimmt war, kann sich nicht vorstellen, woher er diese Schwulenkrankheit haben kann, aber er beschließt, um sein Leben zu kämpfen. Als er von einem nicht zugelassenem Vitaminpräparat hört, beginnt er es, zusammen mit der Transe Rayon (Jared Leto, Oscar als bester Nebendarsteller) im großen Stil zu importieren und im titelgebenden „Dallas Buyers Club“ über eine kostenpflichtige Mitgliedschaft zu vergeben. Ungefähr zur gleichen Zeit beginnt die Polizei mit Razzien gegen ihn vorzugehen und die Food and Drug Administration (FDA) will ihn als Händler von gefährlichen Präparaten anklagen. Immerhin weiß die Gesundheitsbehörde, die für die Zulassung von Arzeneien zuständig ist, was gut für die Menschen ist.
Regisseur Jean-Marc Vallée inszenierte die auf der wahren Geschichte von Ron Woodroof, der am 12. September 1992 starb, basierende, sehenswerte Charakterstudie mit der Handkamera im Stil des Siebziger-Jahre-New-Hollywood-Kinos. Und Matthew McConaughey überzeugt als bis auf die Knochen abgemagerte Unsympath mit uramerikanischem Unternehmergeist.
Das Bonusmaterial der DVD ist nur auf den ersten Blick umfangreich. Denn es handelt sich nur um kurze Clips und Werbespots, deren Informationsgehalt gegen Null tendiert. Informationsplacebos eben.

Deutlich umfangreicher und informativer ist das Bonusmaterial auf „True Detective“, der hochgelobten, achtstündigen, inzwischen schon mehrfach ausgezeichneten HBO-Noir-TV-Miniserie. Zu jeder Episode gibt es einen kurzen Kommentar von Autor Nic Pizzolatto und Regisseur Cary Joji Fukunaga („Sin Nombre“), es gibt zwei Audiokommentare (einer mit Nic Pizzolatto und T Bone Burnett, einer mit Nic Pizzolatto, T Bone Burnett und Executive Producer Scott Stephens), ein Making of, ein Gespräch zwischen Nic Pizzolatto und Musiker T Bone Burnett, mehrere kurze Clips, in denen die beiden Hauptdarsteller Matthew McConaughey und Woody Harrelson über einige wichtige Szenen sprechen und einige geschnittene oder gekürzte Szenen, wie eine lange Predigt und eine Montage von Landschaftsaufnahmen.
Nic Pizzolatto, der vorher einige Kurzgeschichten und den für den Debüt-Edgar nominierten Roman „Galveston“ veröffentlichte und zwei Drehbücher für die US-Version von „The Killing“ schrieb, erzählt in „True Detective“ die Geschichte der beiden Kriminalpolizisten Marty Hart (Woody Harrelson) und Rust Cohle (Matthew McConaughey), die über gut zwei Jahrzehnte in Louisiana einen Serienmörder jagen.
Diese Mörderjagd wird allerdings eher unwillig mitgeschleppt und am Ende dank Kommissar Zufall gelöst. Davor gibt es einige Umwege, die den Verdacht mal mehr in Richtung einer einflußreichen Familie, mal in Richtung religiöser Gemeinden, mal in Richtung krimineller Biker-Gangs lenken, ohne dass eine der Spuren und angedeuteten Verschwörungen am Ende wirklich relevant ist. Eigentlich ist es schon schockierend, wie wenig Pizzolatto aus dem Kriminalfall, der ihn auch nie wirklich interessiert, macht.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen nämlich die beiden Detectives Hart und Cohle und wie der Fall und die Arbeit sie und ihr Umfeld beeinflussen. Der von Matthew McConaughey gespielte Rust Cohle ist ein introvertiert-unnahbares, hochintelligentes, allein lebendes Arbeitstier, das im Lauf der Geschichte zum Alkoholiker wird. Sein von Woody Harrelson gespielter Kollege Marty Hart ist ebenfalls eher unnahbar und entspricht weitgehend den bekannten Harter-Cop-Klischees: bodenständig, großmäulig, schlagkräftig, trinkfreudig und fremd gehend. Wirklich interessiert hat mich während der achtstündigen Mini-Serie keiner der beiden Cops, weshalb mir ihr Schicksal auch ziemlich egal war.
Pizzolatto erzählt die Geschichte, die in der Welt weißer US-Amerikaner spielt, in der Frauen nur als Hausfrau oder Hure vorkommen und es Nicht-Weiße nicht gibt, strikt chronologisch. Daran ändert auch der Kunstgriff, dass Hart und Cohle in der Gegenwart getrennt zwei Polizisten (die die einzigen Afro-Amerikaner in der Serie sind) von ihren damaligen Ermittlungen und ihrem Leben erzählen, nichts. Immerhin entlarven einige Rückblenden ihre heutigen Erzählungen als Lügen. Allerdings werden durch diese Struktur die ersten sechs Folgen zu einer Geduldsprobe. Solange erzählen die beiden Cops von ihren Streitereien und ihren damaligen Ermittlungen in unterschiedlichen Milieus, die nicht zur Verhaftung des Mörders führten. Erst in den letzten beiden, in der Gegenwart spielenden Folgen beginnen Cohle und Hart mit neuen Ermittlungen, die sie dann auch zum Täter führen. Und ihre privaten Probleme, vor allem die Ehe- und Erziehungsprobleme von Hart, der eine pubertierende Tochter hat, folgen zu sehr den bekannten Konventionen, um wirklich zu interessieren. Daran ändern auch etliche beeindruckende Monologe, hauptsächlich von Nebencharakteren, und die atmosphärischen Bilder von Louisiana nichts.
Die Neuerfindung des Serien-TVs, wie ich irgendwo las und was ungefähr über jede zweite neue Serie geschrieben wird, ist „True Detective“ nicht. Dafür ist die Serie zu konventionell, zu klischeebehaftet und zu langatmig erzählt und zu sehr von ihrer eigenen Bedeutung und Wichtigkeit durchdrungen.
Andere Serien, wie die letzendlich stark episodische Polizeiserie „The Shield“ (in der der Protagonist am Ende der ersten Folge einen Kollegen kaltblütig ermordet), oder „Kommissarin Lund“, die in der ersten Staffel in fast zwanzig Stunden einen Fall klärte und dabei in mehreren Handlungssträngen ein Bild der dänischen Gesellschaft entwarf, sind da deutlich weiter. Sie entwickeln beim Ansehen auch ein Suchtpotential, das ich bei „True Detective“ nie verspürte.

Dallas Buyers Club - DVD-Cover
Dallas Buyer Club (Dallas Buyers Club, USA 2013)
Regie: Jean-Marc Vallée
Drehbuch: Craig Borten, Melisa Wallack
mit Matthew McConaughey, Jared Leto, Jennifer Garner, Denis O’Hare, Steve Zahn, Michael O’Neill, Dallas Roberts, Griffin Dunne

DVD
Ascot Elite
Bild: 16:9 (1:2,35)
Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch
Bonusmaterial: Featurette, Interviews, Photocall, B-Roll, Kinorelease Ankündigung Matthew McConaughey, AIDS-Hilfe-Spot, Originaltrailer, Wendecover
Länge: 112 Minuten
FSK: ab 12 Jahre

Hinweise
Amerikanische Homepage zum Film
Deutsche Homepage zum Film
Film-Zeit über „Dallas Buyers Club“
Moviepilot über „Dallas Buyers Club“
Metacritic über „Dallas Buyers Club“
Rotten Tomatoes über „Dallas Buyers Club“
Wikipedia über „Dallas Buyers Club“ (deutsch, englisch)

True Detective - DVD-Cover US

True Detective (True Detective, USA 2014)
Regie: Cary Joji Fukunaga
Drehbuch/Erfinder: Nic Pizzolatto
mit Matthew McConaughey, Woody Harrelson, Michelle Monaghan, Michael Potts, Tory Kittles

DVD
Warner
Bild: 1.78:1 (16:9)
Ton: Deutsch, Englisch, Spanisch (Dolby Digital 5.1), Ungarisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Deutsch, Spanisch, Rumänisch, Türkisch, Englisch für Hörgeschädigte
Bonusmaterial: Making „True Detective“, Up Close with Matthew McConaughey und Woody Harrelson, A Conversation with Nic Pizzolatto and T Bone Burnett, Inside the Episode, Zwei Audiokommentare, Geschnittene Szenen
Länge: 439 Minuten (8 Episoden à 55 Minuten, 3 DVDs)
FSK: ab 16 Jahre

Hinweise
HBO über „True Detective“
Moviepilot über „True Detective“
Metacritic über „True Detective“
Rotten Tomatoes über „True Detective“
Wikipedia über „True Detective“ (deutsch, englisch)

Außerdem
Nic Pizzolattos Romandebüt „Galveston“ ist inzwischen auf Deutsch erschienen.

Pizzolatto - Galveston

Nic Pizzolatto: Galveston
(übersetzt von Simone Salitter und Gunter Blank)
Metrolit, 2014
256 Seiten
20 Euro
15,99 Euro (E-Book)

Originalausgabe
Galveston
Scribner, 2011

Hinweis
Homepage von Nic Pizzolatto