TV-Tipp für den 19. März: Drei Rivalen

März 18, 2021

BR, 22.35

Drei Rivalen (The Tall Men, USA 1955)

Regie: Raoul Walsh

Drehbuch: Sidney Boehm, Frank Nugent

LV: Clay Fisher: The Tall Men, 1954 (Reprint unter dem Autorennamen „Will Henry“, einem anderen Pseudonym von Henry Wilson Allen)

Viehbaron Nathan Stark (Robert Ryan) bietet den Banditenbrüdern Ben Allison (Clark Gable) und Clint (Cameron Mitchell) einen Job an. Sie sollen ihm bei einem Viehtrieb von 4000 Rindern von Texas nach Montana helfen. Zu der Männergruppe stößt Nella Turner (Jane Russell), die für weitere Verwicklungen bei dem gefährlichen Viehtrieb sorgt.

Drei Rivalen“ ist ein Western-Abenteuer, in dem Hollywood zeigt, was damals das Fernsehen nicht leisten konnte und heute vielen Filmen fehlt: die entspannte Erzählweise, die den Schauspielern Zeit gibt, sich zu entfalten, die Bilder der majestätischen Landschaft, natürlich in Farbe und Cinemascope, die vielen Statisten, die gigantische Rinderherde, die langsam vor der Kamera vorbeizieht. Da wurden nicht einfach noch einige Tiere per Computer eingefügt, sondern einfach so viele Tiere durchgefüttert, bis das Bild voll war.

‚The Tall Men‘ ist der beste von drei Western, die Walsh mit Clark Gable gemacht hat (…) und war verdientermaen einer der erfolgreichsten Groß-Western der mittfünfziger Jahre.“ (Joe Hembus: Das Western-Lexikon)

mit Clark Gable, Jane Russell, Robert Ryan, Cameron Mitchell, Juan Garcia, Harry Shannon

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Drei Rivalen“

Wikipedia über „Drei Rivalen“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Raoul Walshs „Der große Treck“ (The big Trail, USA 1930)

Meine Besprechung von Raoul Walshs “Drei Rivalen” (The Tall Men, USA 1955)

Raoul Walsh in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 18. März: Ich und Du

März 17, 2021

WDR, 23.30

Ich und Du (Io e te, Italien 2012)

Regie: Bernardo Bertolucci

Drehbuch: Niccolò Ammaniti, Umberto Contarello, Francesca Marciano, Bernardo Bertolucci

LV: Niccolò Ammaniti: Io e te, 2010 (Du und ich)

Während seine Klassenkameraden in den Urlaub fahren, verkriecht sich ein schüchterner 14-jähriger im Keller des Hauses. Dort trifft er seine drogensüchtige Halbschwester.

Der letzte Spielfilm von Bernardo Bertolucci („Der letzte Tango in Paris“, „1900“, „Der letzte Kaiser“, „Himmel über der Wüste“, „Little Buddha“, „Die Träumer“).

Ein im besten Sinn aus der Zeit gefallener Film (…) Virtuos verwandelt Bernardo Bertolucci das Kellergewölbe eines italienischen Mehrfamilienhauses mit sanft-poetischen Kinobildern in eine surreale Seelenlandschaft.“ (Lexikon des internationalen Films)

mit Jacopo Olmo Antinori, Tea Falco, Sonia Bergamasco, Veronica Lazar, Tommaso Ragno, Pippo Delbono

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Ich und Du“

Wikipedia über „Ich und Du“ (deutsch, englisch)


Horst Eckert empfindet „Die Stunde der Wut“

März 17, 2021

Horst Eckert schrieb seinen neuen Roman zwar während der Coronavirus-Pandemie, aber in seinem Roman spielt sie keine Rolle. Und das ist kein Problem. Denn vieles in unserem Alltag läuft ungestört weiter, es wäre dumm ständig darauf hinzuweisen, dass die Ermittler dauernd ihre Masken auf- und absetzen (es wird ja auch nicht verraten, was sie anziehen und, wenn sie einen Tatort betreten, wird vorher auch nicht detailliert beschrieben, welche Schutzkleidung sie wie anziehen. Oft wird noch nicht einmal erwähnt, dass sie vorher die Schutzkleidung anzogen haben.) und, das ist der wichtigste Punkt, in „Die Stunde der Wut“ geht es um andere Dinge. Vor allem um Mietwucher, Entmietungen, Drogenhandel, Korruption, rechtsextreme Umtriebe und einen darin involvierten Verfassungsschutz.

Alles beginnt mit einem Notruf. In einer Wohnung wurde eine junge Frau lebensgefährlich verletzt. Kurz darauf ist Klara Dorau tot. Ihr Freund Miran Alver ist spurlos verschwunden. Der aus Eckerts vorherigen Romanen bekannte Kriminalhauptkommissar Vincent Veih, Leiter des Kommissariat 11 der Polizei Düsseldorf, nimmt die Ermittlungen auf.

Zur gleichen Zeit sucht Melia Adan (aka Melia Khalid), Ex-Verfassungsschutz und jetzt Vorgesetzte von Vincent Veih, immer noch nach Solveig Fischer. Fischer arbeitete ebenfalls beim Verfassungsschutz. Sie wurde in Horst Eckerts vorherigem Roman „Im Namen der Lüge“ erschossen. Bis jetzt wurde ihre Leiche nicht gefunden. Die Suche auf dem Gelände eines ehemaligen Nazi-Schulungszentrums, das in „Im Namen der Lüge“ ein wichtiger Handlungsort war, verlief ergebnislos. Trotzdem muss man zum Verständnis von „Die Stunde der Wut“ „Im Namen der Lüge“ nicht gelesen haben.

Während ihrer Ermittlungen entdecken Veih und Adan, wie man es von Eckert kennt, Verbindungen zwischen den Fällen. Die Ermittlungen im Fall Dorau nehmen schnell ungeahnte Ausmaße an. Es gibt einige korrupte Polizisten und mehr soll nicht verraten werden.

Selbstverständlich gibt es viele kurze Auftritte von Figuren, die aus Eckerts vorherigen Romanen bekannt sind. Nur das Boulevardblatt „Blitz“ und der inzwischen zum Herausgeber aufgestiegene Lokalreporter Alex Vogel sind dieses Mal nicht dabei.

Die Geschichte selbst ist ein wahrer Pageturner. In kurzen Szenen und souverän zwischen über einem halben Dutzend Handlungssträngen wechselnd wird die Geschichte vorangetrieben. Dabei bleibt sie immer nah an der Wirklichkeit, den aktuellen Problemen und den aktuellen Schlagzeilen.

Die Stunde der Wurt“ ist ein weiterer grandioser Hardboiled-Polizeithriller von Horst Eckert. Eine unbedingte Leseempfehlung; – gegeben von einem Horst-Eckert-Gesamtleser.

Aktuell schreibt Eckert an einem weiteren Roman mit Melia Adan und Vincent Veih. Bei seinem aktuellen Schreibtempo könnte er nächstes Frühjahr erscheinen.

Horst Eckert: Die Stunde der Wut

Heyne, 2021

448 Seiten

12,99 Euro

Hinweise

Homepage von Horst Eckert

Meine Besprechung von Horst Eckerts „617 Grad Celsius“ (2005)

Meine Besprechung von Horst Eckerts „Königsallee“ (2007)

Meine Besprechung von Horst Eckerts “Sprengkraft” (2009)

Kriminalakte: Interview mit Horst Eckert über „Sprengkraft“

Meine Besprechung von „Niederrhein-Blues und andere Geschichten“ (2010)

Meine Besprechung von Horst Eckerts „Schwarzer Schwan“ (2011)

Meine Besprechung von Horst Eckerts „Schwarzlicht“ (2013)

Meine Besprechung von Horst Eckerts „Schattenboxer“ (2015)

Meine Besprechung von Horst Eckerts „Wolfsspinne“ (2016)

Meine Besprechung von Horst Eckerts „Im Namen der Lüge“ (2020)


TV-Tipp für den 17. März: Heilen um jeden Preis

März 16, 2021

https://www.youtube.com/watch?v=MVrr1X9aFy0

Arte, 21.50

Heilen um jeden Preis (Frankreich 2020)

Regie: Ilan Klipper

Beeindruckende, beobachtende einstündige Doku über die Arbeit auf der Intensivstation der Pariser Klinik Bichat während der ersten Wochen der Coronavirus-Pandemie.

Heilen um jeden Preis“ ist das französische Gegenstück zu der am Montagabend im Ersten gezeigten RBB-Doku „Auf der Corona-Intensivstation der Charité“ (Mediathek).

Hinweis

Arte über die Doku (online bis 13. Juni 2021)


Cover der Woche

März 16, 2021


DVD-Kritik: Über das Antifa-Drama „Und morgen die ganze Welt“

März 16, 2021

In Mannheim an der Uni studiert Luisa im ersten Semester Jura. In ihrer Freizeit hält sich die Tochter aus einem bürgerlichem Haus in einem alternativen Wohnprojekt auf, bewirbt sich dort auch um einem Schlafplatz und sie kämpft gegen Nazis. Das hat sie schon in der Schule gemacht mit Batte, ihrer besten Freundin, die jetzt im Projekt ihre Fürsprecherin ist. Gleich bei der ersten Aktion des Hauses, bei der Luisa dabei ist, einem farbigen Protest gegen eine Wahlkampfveranstaltung einer rechten Partei, kann sie das Handy eines Nazis einstecken. Mit dieser Aktion und weil auf dem Handy wichtige Informationen sind, verdient sie sich den Respekt von Alfa, einem charismatischem Jungen mit Outlaw-Attitüde, und Lenor, seinem sich lieber planend im Hintergrund aufhaltendem Kumpel. Durch das Handy erfahren sie, wo eine alte Größe der Nazi-Szene, die sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, aber im Hintergrund immer noch aktiv ist, wohnt.

Das Polit-Drama „Und morgen die ganze Welt“, der neue Film von Julia von Heinz („Hanas Reise“, „Ich bin dann mal weg“), hatte bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig seine Weltpremiere und lief Ende Oktober wenige Tage in den Kinos, bevor sie pandemiebedingt in den immer noch andauernden Winterschlaf geschickt wurden. Er war die erfolglose deutsche Einreichung für die diesjährigen Oscars und erschien jetzt auf DVD und Blu-ray.

Julia von Heinz inszenierte den Film nach einem von ihr und ihrem Mann John Quester geschriebenem Drehbuch. Für sie ist der Film ein langgehegtes persönliches Projekt. Von Heinz und Quester lernten sich in ihren Zwanzigern kennen, als sie sich in politisch linken Kreisen und der Antifa engagierten. Die ersten Ideen für den Film entstanden. In den vergangenen zwanzig Jahren veränderte sich das Projekt immer wieder. Einmal sollte die Geschichte in den Neunzigern spielen. Später sollte es ein Dokumentarfilm mit Antifa-Veteranen, die auf ihre aktive Zeit zurückblicken, werden. Der Kern der Geschichte habe sich dabei nicht verändert. Es gehe, so von Heinz, damals und heute um „eine junge Frau, die in die linke Szene eintaucht und dort vor die Frage gestellt wird, ob Gewalt ein politisches Mittel sein kann oder sogar muss in bestimmten zugespitzten gesellschaftlichen Zuständen“.

Gerahmt wird die Filmgeschichte durch den prominent platzierten Hinweis am Filmanfang und -ende auf den Widerstandsparagraphen des Grundgesetzes. Im Film, in einem Jura-Seminar, wird er ebenfalls angesprochen. Der Paragraph gibt allen Deutschen das Recht zum Widerstand gegen Bestrebungen, die freiheitlich-demokratische Ordnung der Bundesrepublik abzuschaffen. Dieses Recht kann angewandt werden, wenn es keine andere Möglichkeit zum Schutz unseres Staates mehr gibt und es richtet sich selbstverständlich primär gegen eine Regierung, die die Verfassung abschaffen will.

Luisa und ihre Freunde kämpfen im Film allerdings nicht gegen den Staat, sondern gegen Nazis, die die parlamentarische Demokratie abschaffen wollen. Dabei verstoßen sie zunehmend gegen Gesetze. Zuerst sind es Ordnungswidrigkeiten, dann Schlägereien, Einbrüche und Diebstähle. Und Luisa radikalisiert sich. Allerdings, und das ist die große Schwäche, des Films bleibt der Grund für ihre Radikalisierung rätselhaft. Sie macht im Lauf des Films keine Wandlung durch, die eine Abkehr vom friedlichen zum gewaltbereiten Protest erklären könnte. Sie steht vor keinem Konflikt, der sie zu einer Entscheidung zwingt. Sie muss auch nicht gegen Widerstände kämpfen. Sie könnte das Eintauchen in die Antifa-Szene jederzeit als Lifestyle-Experiment abtun. Sie bleibt ein selbstgerechtes Enigma und eine Leerstelle in dem Film.

Die anderen Figuren des Films – Alfa, Lenor, ihre beste Freundin Batte und der Ex-Terrorist Dietmar – haben dagegen alle einen erzählerischen Bogen. Sie haben erkennbare Gewissenskonflikte und müssen sich entscheiden. Sie machen eine Wandlung durch. Sie entwickeln sich. Ein bisschen.

Die Filmgeschichte selbst geht nicht weiter auf die links- und rechtsextreme Ideologie ein, sondern setzt sie, in der Tradition der unsinnigen Hufeisentheorie, gleich. Beide Gruppen stehen sich als Gegner gebenüber. Warum und für welche Ziele sie kämpfen ist egal. Gewalt wenden beide Gruppen an.

Die Gewalt, die wir im Film sehen, geht immer von den Antifaschisten aus. Sogar als, am Filmanfang, ein Nazi Luisa verfolgt, überwältigt und brutal mit eindeutigen Handgriffen durchsucht, sind die Handlungen des Nazis eine Reaktion auf Luisas Diebstahl von seinem Telefon. Diese Szene, die man heranziehen könnte für Luisas Radikalisierung, wird später im Film nicht mehr erwähnt. Entsprechend unwichtig ist sie als Erklärung für ihre Radikalisierung. Sie ist allerdings wichtig für die Filmgeschichte. Sie markiert den Beginn ihrer Freundschaft zu Alfa, der sie vor dem Nazi rettet, indem er ihn mit einer Eisenstange zusammenschlägt, und Lenor.

Dadurch geschehen die Aktionen der Antifa in einem seltsam luftleeren Raum. Es gibt keine im Film erkennbare Ursache und Rechtfertigung; außer der Selbstermächtigung, auf der Seite der Guten zu stehen. Schließlich bedrohen die Faschisten den Staat und der Staat tut nichts gegen sie.

Diese Gleichsetzung von Links- und Rechtsextremismus und dass nur die Linken gewalttätig sind, raubt dem Film viel von seiner Kraft. Sie sind auch erstaunlich. Denn im Pressematerial betonen alle, wie links sie sind, ihre Antifa-Vergangenheit und wie sehr sie vor dem Rechtsextremismus warnen wollen. Auf den ersten Blick, immerhin liegen unsere Sympathien sofort bei der Protagonistin und ihren Freunden, erzählt „Und morgen die ganze Welt“ das. Es ist an der Oberfläche ein kraftvolles und mitreisendes Drama, das auf der Seite der Antifa steht und für sie und ihr gerechtfertigtes Anliegen Partei ergreift.

Auf den zweiten Blick, wenn man sich die Filmgeschichte genauer ansieht, ist es dann anders. Aus dem Aufruf zum Kampf gegen Nazis wird ein Film, der eben diesen Kampf delegitimiert.

Unklar ist allerdings der Grund dafür. Ich befürchte fast, dass Julia von Heinz dies nicht auffiel, weil sie einen authentischen Blick in eine Gruppe wirft, die sie aus eigener Erfahrung kennt und mit der sie sympathisiert. Sie bleibt immer dicht bei ihren Figuren. Die unruhige Handkamera begleitet Luisa ständig. Alles wird wird aus ihrer Sicht erzählt. Sie ist nur mit Gleichgesinnten zusammen. Sie sind sich in ihrer Weltsicht einig. Nur bei den Methoden, um ihre Ziele durchzusetzen, unterscheiden sie sich etwas. Auf die üblichen Erklärungen und platten Psychologisierungen wird verzichtet.

So ist „Und morgen die ganze Welt“ ein Film, der bei all seinen Mängeln und der störenden Kamera (für meinen Geschmack wird zu viel mit der Handkamera gearbeitet, die Kamera ist immer etwas zu nah an den Gesichtern und die Farben sind zu blass) zum Diskutieren einlädt. Vor allem natürlich über die Frage, welche Mittel gegen politische Gegner erlaubt sind. Demonstrationen und Flugblätter? Spaß-Aktionen, wie ins Gesicht geworfene Torten? Gewalt gegen Sachen? Einbrüche? Oder sogar ein hinterhältiger Mord?

Die DVD enthält als Bonusmaterial eine Hörfilmfassung und jeweils fünfminütige Interviews mit Julia von Heinz und Hauptdarstellerin Mala Emde.

Und morgen die ganze Welt (Deutschland 2020)

Regie: Julia von Heinz

Drehbuch: Julia von Heinz, John Quester

mit Mala Emde, Noah Saavedra, Tonio Schneider, Luisa Céline-Gaffron, Andreas Lust

DVD

Alamode Film

Bild: 2.35:1 (16:9)

Ton: Deutsch (DD 5.1) (Hörfilmfassung DD 2.0)

Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte

Bonusmaterial: Interviews mit Julia von Heinz und Mala Emde, Trailer, Wendecover

Länge: 107 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Und morgen die ganze Welt“

Moviepilot über „Und morgen die ganze Welt“

Rotten Tomatoes über „Und morgen die ganze Welt“

Wikipedia über „Und morgen die ganze Welt“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Julia von Heinz‘ „Hannas Reise“ (Deutschland/Israel 2013)


TV-Tipp für den 16. März: Butch Cassidy and the Sundance Kid

März 15, 2021

Servus TV, 22.10

Butch Cassidy und Sundance Kid (Butch Cassidy and Sundance Kid, USA 1969)

Regie: George Roy Hill

Drehbuch: William Goldman

In Wirklichkeit waren Butch Cassidy und Sundance Kid zwei Verbrecher, die zu Legenden wurden, und deren Leben öfters verfilmt wurde. Am erfolgreichsten von George Roy Hill, nach einem Drehbuch von William Goldman, der damit in die Topliga der Drehbuchautoren aufstieg, und mit Paul Newman als Butch Cassidy und Robert Redford als Sundance Kid. Der eine war damals schon ein Star, der andere danach.

In „Butch Cassidy und Sundance Kid“ erzählen sie das Leben der beiden Verbrecher in einem locker-flockigen Stil, bei dem die beiden einfach nette Jungs sind, die gegen die Autoritäten kämpfen, Züge und Banken überfallen, immer ihren Spaß haben und die besten Freunde sind.

Der Film war ein Kinohit. 1973 trafen sich George Roy Hill, Paul Newman und Robert Redford wieder für die ebenfalls sehr erfolgreiche Gaunerkomödie „Der Clou“ (The Sting, USA 1973), die mir nicht so gefällt. William Goldman erhielt für „Butch Cassidy und Sundance Kid“ einen Drehbuchoscar und schrieb in den nächsten Jahren die Drehbücher für „Vier schräge Vögel/Zwei dufte Typen“ (The hot rock, USA 1972), „Die Frauen von Stepford“ (The Stepford Wives, USA 1975), „Tollkühne Flieger“ (The great Waldo Pepper, USA 1975, ein schöner, unterschätzter Film mit Robert Redford), „Die Unbestechlichen“ (All the President’s Men, USA 1976, für den er seinen zweiten Drehbuchoscar erhielt) und „Der Marathon-Mann“ (Marathon Man, USA 1976, nach seinem Roman).

mit Robert Redford, Paul Newman, Katherine Ross, Strother Martin, Henry Jones, Jeff Corey

Wiederholung: Mittwoch, 17. März, 01.50 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Butch Cassidy und Sundance Kid“

Wikipedia über „Butch Cassidy und Sundance Kid“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von George Roy Hills „Butch Cassidy und Sundance Kid“ (Butch Cassidy and Sundance Kid, USA 1969)


TV-Tipp für den 15. März: Rififi

März 14, 2021

Arte, 20.15

Rififi (Du rififi chez les hommes, Frankreich 1954)

Regie: Jules Dassin

Drehbuch: René Wheeler, Jules Dassin, Auguste le Breton

LV: Auguste le Breton: Du rififi chez les hommes, 1953

Kaum draußen aus dem Gefängnis plant Toni zusammen mit seinen Freunden Jo und Mario den Einbruch in ein Juweliergeschäft. Der Einbruch gelingt. Dann kommt ihnen eine rivalisierende Bande auf die Spur.

Mit „Rififi“ begründete Dassin das Caper-Movie: ein Film, bei dem die Planung und Durchführung eines Einbruches mit Mittelpunkt steht. „Dassins Film wirkt ein wenig wie die Synthese aus seinen eigenen realistischen Kriminalfilmen aus Hollywood, das er der antikommunistischten Hexenjagden McCarthys wegen hatte verlassen müssen, und den französischen Filmen aus der Tradition des Poetischen Realismus. Dabei potenziert sich der Pessimismus so sehr wie die Stilisierung: In einer halbstündigen Sequenz, in der der technische Vorgang des Einbruchs gezeigt wird, gibt es weder Dialoge noch Musikuntermalung. Die technische Präzision, die fast ein wenig feierlich zelebriert wird und in der die Männer ganz offensichtlich ihre persönliche Erfüllung finden, mehr als in der Freude über die Beute, steht dabei im Gegensatz zu ihrem fast ein wenig melancholischen Wesen.“ (Georg Seeßlen)

Mit Jean Servais, Carl Möhner, Robert Manuel, Robert Hossein, Perlo Vita (Pseudonym von Dassin)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Rififi

Wikipedia über „Rififi“ (deutsch, englisch)

Noir of the Week über „Rififi“

Criterion Confessions (James S. Rich) über Jules Dassin und „Rififi“

Kriminalakte: R. i. P. Jules Dassin


TV-Tipp für den 14. März: Die Verführten

März 13, 2021

Arte, 20.15

Die Verführten (The Beguiled, USA 2017)

Regie: Sofia Coppola

Drehbuch: Sofia Coppola (nach dem Roman von Thomas Cullinan und dem Drehbuch von Albert Maltz und Grimes Grice)

LV: Thomas Cullinan: A Painted Devil. 1966 (später „The Beguiled“)

Der schwer verletztem Nordstaaten-Offizier John McBurney wird während des Bürgerkriegs im Feindesland von Miss Martha Farnsworth aufgenommen und gepflegt. Sie leitet ein einsam gelegenes Mädcheninternat. Die Mädchen schwarwenzeln um ihn herum. Und er beginnt sie und ihre erwachenden sexuellen Gefühle auszunutzen.

TV-Premiere. Sehenswertes Southern-Gothic-Historiendrama, das auf einem Roman basiert, die bereits 1971 von Don Siegel mit Clint Eastwood als McBurney verfilmt wurde.

Coppolas Version lässt die Mädchen ungehemmt für den schicken Soldaten schwärmen und ist wirklch exquisit gefilmt.

mit Colin Farrell, Nicole Kidman, Kirsten Dunst, Elle Fanning, Oona Laurence, Angourie Rice, Addison Riecke, Emma Howard

Wiederholung: Montag, 15. März, 13.45 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Die Verführten“

Wikipedia über „Die Verführten“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 13. März: Lawless – Die Gesetzlosen

März 12, 2021

Servus TV, 22.05

Lawless – Die Gesetzlosen (Lawless, USA 2012)

Regie: John Hillcoat

Drehbuch: Nick Cave

LV: Matt Bondurant: The wettest County in the World, 2008

Franklin County, Virginia, während der Prohibition: Die Bondurant-Brüder sind Schnapsbrenner und mit sich und der Welt im Reinen. Bis der skrupellose und psychopathische Bundesagent Charlie Rakes die Schnapsbrenner und alle die in das Geschäft verwickelt sind, vernichten will.

Feiner, auf Tatsachen basierender Prohibitions-Gangsterfilm; – mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Shia LaBeouf, Tom Hardy, Jason Clarke, Guy Pearce, Jessica Chastain, Mia Wasikowska, Dane DeHaan, Chris McGarry, Tim Tolin, Gary Oldman, Lew Temple, Marcus Hester, Bill Camp

Wiederholung: Sonntag, 14. März, 01.40 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Metacritic über „Lawless“

Rotten Tomatoes über „Lawless“

Wikipedia über „Lawless“ (deutsch, englisch)

Süddeutsche Zeitung: Interview mit John Hillcoat (27. März 2013)

Meine Besprechung von John Hillcoats Cormac-McCarthy-Verfilmung „The Road“ (The Road, USA 2009)

Meine Besprechung von John Hillcoats „Lawless – Die Gesetzlosen (Lawless, USA 2012)

Meine Besprechung von John Hillcoats „Triple 9“ (Triple 9, USA 2016)


TV-Tipp für den 12. März: Aufbruch in die Freiheit

März 11, 2021

3sat, 20.15

Aufbruch in die Freiheit (Deutschland 2018)

Regie: Isabel Kleefeld

Drehbuch: Heike Fink, Ruth Olshan, Andrea Stoll

Bundesdeutsche Provinz, 1971: Drei Kinder hat die Metzgersgattin Erika Gerlach (Anna Schudt) schon. Das Vierte will sie nicht mehr. Die damals noch illegale Abtreibung bringt sie fast um. Danach hilft ihr nur ihre Schwester Charly (Alwara Höfels), die, feministisch bewegt, in Köln in einer Kommune lebt. Mit ihren Kindern zieht Erika bei ihr ein und sie wird, je mehr sie sich ihrer Situation und ihrer Unterdrückung durch ihren Mann und die Verhältnisse bewusst wird, Teil der Frauenbewegung.

TV-Drama, das mit viel Zeitkolorit und glaubwürdigen Figuren ein stimmiges Bild der damaligen Konflikte zeichnet.

mit Anna Schudt, Christian Erdmann, Alwara Höfels, Marie-Anne Fliegel, Lene Oderich, Charlie Schrein, Milla Hammann, Carol Schuler

Hinweise

Filmportal über „Aufbruch in die Freiheit“

Moviepilot über „Aufbruch in die Freiheit“

Wikipedia über „Aufbruch in die Freiheit“


TV-Tipp für den 11. März: Der Glanz der Unsichtbaren

März 10, 2021

WDR, 23.30

Der Glanz der Unsichtbaren (Les Invisibles, Frankreich 2018)

Regie: Louis-Julien Petit

Drehbuch: Louis-Julien Petit, Marion Doussot, Claire Lajeunie

LV: Claire Lajeunie: Sur la route des invisibles, femmes dans la rue

Eine Tagesstätte für obdachlose Frauen soll geschlossen werden. Leiterin Manu (Corinne Masiero) und ihr Team erhalten von der Stadtverwaltung eine letzte Frist, die sie mit dem Mut der Verzweifelten nutzen.

Wunderschöne Feelgood-Komödie mit Ken-Loach-Touch und vielen Laienschauspielerinnen, die sich selbst spielen.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Audrey Lamy, Corinne Masiero, Noémie Lvovsky, Déborah Lukumuena, Adolpha van Meerhaeghe, Patricia Mouchon, Khoukha Boukherbache, Assia Menmadala, Marianne Garcia, Laetitia Grigy

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „Der Glanz der Unsichtbaren“

AlloCiné über „Der Glanz der Unsichtbaren“

Rotten Tomatoes über „Der Glanz der Unsichtbaren“

Wikipedia über „Der Glanz der Unsichtbaren“ (englisch, französisch)

Meine Besprechung von Louis-Julien Petits „Der Glanz der Unsichtbaren“ (Les Invisibles, Frankreich 2018)


Marc-Uwe Kling erzählt Geschichten aus dem Qualityland

März 10, 2021

Hardcore-Science-Fiction-Fans, die ihren William Gibson neben Cixin Liu neben Ted Chiang (um nicht noch einmal die alten Recken zu bemühen) fein säuberlich im Regal stehen haben, dürften von „Qualityland“ und „Qualityland 2.0“ enttäuscht sein. Zu episodisch sind die beiden Bücher, zu vertraut die Gedanken zur Überwachung, Computern und Algorithmen und zu didaktisch die Dialoge. So in Richtung „Die Sendung mit der Maus“ gehend. Auch gestandene Überwachungsgegner, die ihre Bücher von und über Edward Snowden neben die Sachbücher über Facebook, die globale Überwachung und den Cyberwar stehen haben, dürften in den „Qualityland“-Büchern vor allem vertraute Befürchtungen in neuen Formulierungen finden.

Aber sie sind auch nicht wirklich das Zielpublikum. Das sind primär die Fans der vier Känguru-Bücher, in denen Marc-Uwe Kling von sich und seinem Mitbewohner, einem kommunistischem Känguru, erzählt. Die Känguru-Geschichten waren zunächst kurze Betrachtungen aus dem Leben des in Kreuzberg (Wo sonst?) ambitionslos vor sich hin lebenden Kleinkünstlers, die in jeder beliebigen Reihenfolge genossen werden können. Später verband Kling einige der immer nur wenige Seiten umfassenden Geschichten miteinander, indem er in neueren Geschichten frühere Gedanken und Ereignisse wieder ansprach, variierte und weiter erzählte. Mit viel Wohlwollen kann man das dann als buchfüllende Geschichte beschreiben. Aber letztendlich bleiben die Känguru-Geschichten episodische Betrachtungen über Gott und die Welt. Sie sind witzig. Der allgemeinverträgliche Humor ist perfekt für kurze Beiträge im Radio und Lesebühnen geeignet. Denn niemand wird in den zwei-, dreiminütigen Stücken intellektuell überfordert. Die Anspielungen setzen ein vulgär-bildungsbürgerliches und rudimentärstes popkulturelles Wissen (mit Bud Spencer und Terence Hill sind Sie auf der sicheren Seite) voraus. Es ist also wichtig, zu wissen, dass Kant ein wichtiger Philosoph war, aber es ist unwichtig zu wissen, was er genau gesagt hat.

Seine beiden „Qualityland“-Büchern wirken wie eine mild satirische Fortsetzung der Känguru-Geschichten im Science-Fiction-Gewand und mit geänderten Namen. Qualityland ist eine Zukunft, in der alle glücklich sind, weil Algorithmen uns alle Entscheidungen abnehmen und Roboter lästige Aufgaben übernehmen. Der Nachname eines Jungen ist jetzt der Beruf seines Vaters, der Nachname eines Mädchens der Beruf ihrer Mutter während der Zeugung. Der gesellschaftliche Status wird über Punkte definiert. Je nachdem, was man tut, ändert sich der Punktestand und damit die gesellschaftliche Position. Letztendlich ist Qualityland eine Fortschreibung der Gegenwart, die mehr Dystopie als Utopie ist.

Der Protagonist der beiden Bücher ist Peter Arbeitsloser, ein Verschrotter von psyschich kranken Robotern. Weil der gelernte Maschinentherapeut es nicht übers Herz bringt, die Maschinen zu verschrotten, lässt er sie in seinem Junggesellenkeller leben. Es sind eine E-Poetin mit Schreibblockade, ein Kampfroboter mit posttraumatischer Belastungsstörung, eine Drohne mit Flugangst und ein Sexdroide mit Erektionsproblemen.

Dazu kommen, als seine menschlichen Freunde, Kiki Unbekannt, eine Hackerin (und mindestens so gesetzesverachtend und systemkritisch wie das schlaue Känguru), seine Ex-Freundin Sandra Admin und, als eremitärer Warner in einer alten Fabrik lebend, der Alte. Er ist ein belesener Computerfreak, der das Internet löschen will.

Im ersten „Qualityland“-Buch erhält Arbeitsloser ungewollt von dem Versandhändler TheShop einen Delfinvibrator. TheShop behauptet, aufgrund einer Algorithmen-Prognose will er einen Delfinvibrator haben. Arbeitsloser sieht das anders und will das Ding zurückgeben. Aber das ist schwieriger als gedacht, weil Algorithmen keine Fehler machen. Und wenn doch, geben sie es nicht zu.

Im zweiten Band erzählt Kling von weiteren Abenteuer von Peter Arbeitsloser. Seine Freundin Kiki Unbekannt will jetzt herausfinden, wer ihre Eltern sind. Außerdem wird sie von dem Puppenspieler gejagt.

In einem zweiten Erzählstrang geht es in beiden Büchern um die Politik. So tritt im ersten Band der superschlaue Androide John of Us im Kampf um die Präsidentschaft gegen den hemmungslos an niederste Instinkte appellierende Conrad Koch an. Im zweiten Band, nachdem John of Us bei einem Attentat starb, erzählt Kling, was nach dem Attentat geschieht.

Das liest sich in seiner episodischen, jede Ablenkung dankbar aufnehmenden Struktur durchgehend flott weg, ist auch für einige Lacher gut und bestätigt die eigene Weltsicht. Jedenfalls regte mich nichts zum Nachdenken, zum Widerspruch oder zum Überdenken meiner Meinung an.

Marc-Uwe Kling: Qualityland 2.0 – Kikis Geheimnis

Ullstein, 2020

432 Seiten

19 Euro

Marc-Uwe Kling: Qualityland

Ullstein, 2019

384 Seiten

11 Euro

Gebundene Ausgabe

Ullstein, 2017

Hinweise

Perlentaucher über „Qualityland“ und „Qualityland 2.0“

Homepage von Marc-Uwe Kling

Wikipedia über Marc-Uwe Kling

Meine Besprechung von Dani Levys Marc-Uwe-Kling-Verfilmung „Die Känguru-Chroniken“ (Deutschland 2020) und der Vorlage(n)


TV-Tipp für den 10. März: Frantz

März 10, 2021

Arte, 20.15

Frantz (Frantz, Deutschland/Frankreich 2016)

Regie: François Ozon

Drehbuch: François Ozon (frei nach „Broken Lullaby“ von Ernst Lubitsch)

Quedlinburg, 1919: Am Grab ihres im Krieg gefallenen Mannes trifft Anna auf den Franzosen Adrien. Sie findet ihn sympathisch und sie glaubt, dass er etwas über den Tod ihres Mannes weiß.

François Ozons vor allem in der ersten Hälfte verdammt gelungene und durchgehend wunderschön anzusehende Lubitsch-Interpretation.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Paula Beer, Pierre Niney, Ernst Stötzner, Marie Gruber, Johann von Bülow, Anton von Lucke, Cyrielle Clair, Aliche de Lencquesaing

Wiederholung: Donnerstag, 11. März, 13.45 Uhr

Hinweise

AlloCiné über „Frantz“

Moviepilot über „Frantz“

Metacritic über „Frantz“

Rotten Tomatoes über „Frantz“

Wikipedia über „Frantz“ (deutsch, englisch, französisch)

Homepage von Francois Ozon

Meine Besprechung von Francois Ozons “In ihrem Haus” (Dans la Maison, Frankreich 2012)

Meine Besprechung von Francois Ozons ”Jung & Schön” (Jeune & jolie, Frankreich 2013)

Meine Besprechung von Francois Ozons „Eine neue Freundin“ (Une nouvelle amie, Frankreich 2014)

Meine Besprechung von François Ozons „Frantz“ (Frantz, Deutschland/Frankreich 2016)

Meine Besprechung von François Ozons „Der andere Liebhaber“ (L’Amant Double, Frankreich/Belgien 2017)

Meine Besprechung von François Ozons „Gelobt sei Gott“ (Grâce à Dieu, Frankreich 2019)


Cover der Woche

März 10, 2021


TV-Tipp für den 9. März: Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt

März 8, 2021

Kabel Eins, 22.30

Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (Alien, Großbritannien/USA 1979)

Regie: Ridley Scott

Drehbuch: Dan O’Bannon (nach einer Geschichte von Dan O’Bannon und Ronald Shushett)

Buch zum Film: Alan Dean Foster: Alien, 1979 (Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt)

Ein Notruf unterbricht den Raumflug der Nostromo. Die vom Bordcomputer aus dem Tiefschlaf aufgewachte Besatzung sieht sich den Ursprung des Signals an und kämpft kurz darauf gegen ein äußerst unfreundliches außerirdisches Lebewesen. Besonders Ellen Ripley (Sigourney Weaver als role model) bereitet dem Alien Ärger.

Ein SF-Klassiker, der einige langlebige Filmkarrieren initiierte. Der legendäre Filmpitch war, so heißt es, in einem Fahrstuhl „Der weiße Hai im All“; der ebenso legendäre Werbespruch für den Film ist „In space no one can hear you scream“ und der Trailer stimmt einen auf zwei Stunden Terror ein.

mit Sigourney Weaver, Tom Skerritt, Harry Dean Stanton, John Hurt, Veronica Cartwright, Ian Holm, Yaphet Kotto

Wiederholung: Donnerstag, 11. März, 03.45 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Alien“

Wikipedia über „Alien“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Ridley Scotts “Prometheus” (Prometheus, USA 2012)

Meine Besprechung von Ridley Scotts “Exodus – Götter und Könige (Exodus – Gods and Kings, USA 2014)

Meine Besprechung von Ridley Scotts “Der Marsianer – Rettet Mark Watney” (The Martian, USA 2015)

Meine Besprechung von Ridley Scotts „Alien: Covenant“ (Alien: Covenant, USA 2017)

Meine Besprechung von Ridley Scotts „Alles Geld der Welt“ (All the Money in the World, USA 2017)

Ridley Scott in der Kriminalakte

Homepage von Alan Dean Foster

Meine Besprechung von Alan Dean Fosters „Star Trek“ (Star Trek, 2009)

Meine Besprechung von Alan Dean Fosters „Terminator: Die Erlösung“ (Terminator Salvation: The Official Movie Novelisation, 2009)

Interview mit Alan Dean Foster über seinen Filmroman „Star Wars: Das Erwachen der Macht“

Meine Besprechung von Alan Dean Fosters „Star Wars: Das Erwachen der Macht – Der Roman zum Film (Star Wars: The Force awakens, 2015)

Meine Besprechung von Alan Dean Fosters „Alien: Covenant“ (Alien: Covenant, 2017)

Meine Besprechung von Dan O’Bannon/Christiano Seixas/Guilherme Balbis „Alien – Die Urfassung“ (Alien: The Original Screenplay # 1 – 5, 2020)


TV-Tipp für den 8. März: Battle of the Sexes

März 7, 2021

Sixx, 20.15

Battle of the Sexes – Gegen jede Regel (Battle of the Sexes, USA 2017)

Regie: Valerie Faris, Jonathan Dayton

Drehbuch: Simon Beaufoy

1973 fordert Bobby Riggs Billy Jean King heraus. Der 55-jährige Riggs, ein großmäuliger Wimbledon- und US-Open-Gewinner, behauptet, die beste Tennisspielerin der Welt in einem Match schlagen zu können.

Auf Tatsachen basierende, sehr kurzweilige Dramödie mit viel Zeitkolorit über diesen historischen Kampf und über Billy Jean King, die 2009 die Presidential Medal of Freedom für ihr Engagement für die Rechte der LGBT-Gemeinschaft erhielt. Bereits 1975 sang Elton John über sie in „Philadelphia Freedom“.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Emma Stone, Steve Carell, Chris Evans, Sarah Silverman, Bill Pullman, Andrea Riseborough, Alan Cumming, Elisabeth Shue

Wiederholung: Dienstag, 9. März, 01.50 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über „Battle of the Sexes“

Metacritic über „Battle of the Sexes“

Rotten Tomatoes über „Battle of the Sexes“

Wikipedia über „Battle of the Sexes“ (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood über „Battle of the Sexes“

Meine Besprechung von Valerie Faris/Jonathan Daytons „Ruby Sparks – Meine fabelhafte Freundin“ (Ruby Sparks, USA 2012)

Meine Besprechung von Jonathan Dayton/Valerie Faris‘ „Battle of the Sexes – Gegen jede Regel“ (Battle of the Sexes, USA 2017)


Die Krimibestenliste März 2021

März 7, 2021

Zwischen Fastnacht (ausgefallen) und Ostern (als Massenveranstaltung ebenso) gibt es die monatliche Krimibestenliste, die inzwischen nur noch vom Deutschlandfunk Kultur präsentiert wird. Empfohlen werden kriminelle zehn Schandtaten, verübt von fünf Frauen und fünf Männern:

1 (-) Merle Kröger: „Die Experten“

Suhrkamp, Berlin 2021, 688 Seiten, 20 Euro

2 (-) Stephen Greenall: „Winter Traffic“ (Aus dem australischen Englisch von Conny Lösch)

Suhrkamp, Berlin 2021, 492 Seiten, 16,95 Euro

3 (-) Patrícia Melo: „Gestapelte Frauen“ (Aus dem Portugiesischen von Barbara Mesquita)

Unionsverlag, Zürich 2021, 256 Seiten, 22 Euro

4 (3) Samatha Harvey: „Westwind“ (Aus dem Englischen von Steffen Jacobs)

Atrium, Hamburg 2020, 382 Seiten, 22 Euro

5 (-) Ottessa Moshfegh: „Der Tod in ihren Händen“ (Aus dem Englischen von Anke Caroline Burger)

Hanser Berlin, Berlin 2021, 256 Seiten, 22 Euro

6 (6) Graham Moore: „Verweigerung“ (Übersetzt von André Mumot)

Eichborn, Köln 2020, 400 Seiten, 22 Euro

7 (9) Doug Johnstone: „Der Bruch“ (Aus dem Englischen von Jürgen Bürger)

Polar, Stuttgart 2021, 308 Seiten, 20 Euro

8 (-) Orkun Ertener: „Was bisher geschah – und niemals geschehen darf“

Fischer Scherz, Frankfurt am Main 2021, 336 Seiten, 20 Euro

9 (-) Jan Seghers: „Der Solist“

Rowohlt, Hamburg 2021, 240 Seiten, 20 Euro

10 (8) Robert Galbraith: „Böses Blut“ (Aus dem Englischen von Wulf Bergner, Christoph Göhler, Kristof Kurz)

Blanvalet, München 2020, 1194 Seiten, 26 Euro

In ( ) ist die Platzierung vom Vormonat.


TV-Tipp für den 7. März: Widows – Tödliche Witwen

März 6, 2021

Pro7, 20.15

Widows – Tödliche Witwen (Widows, USA 2018)

Regie: Steve McQueen

Drehbuch: Gillian Flynn, Steve McQueen (basierend auf der gleichnamigen TV-Serie von Lynda La Plante)

Was ihre Männer könne, können Veronica, Linda und Alice auch. Vor allem weil sie tot sind und ihre Witwen Geldprobleme haben. Also ruft Veronica die anderen Witwen zusammen und sie beschließen, den nächsten Einbruch, den ihre Männer geplant hatten, durchzuführen. Mit weiblicher Finesse.

TV-Premiere. Schnörkellose, top besetzte Genre-Kost von Steve McQueen, der vorher „Hunger“, „Shame“ und „12 Years a Slave“ inszenierte. „Widows – Tödliche Witwen“ ist sein „Inside Man“.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Viola Davis, Michelle Rodriguez, Elizabeth Debicki, Cynthia Erivo, Colin Farrell, Daniel Kaluuya, Jackie Weaver, Robert Duvall, Liam Neeson, Brian Tyree Henry, Garrett Dillahunt, Carrie Coon, Jon Bernthal, Manuel Garcia-Rulfo, Lukas Haas

Wiederholung: Montag, 8. März, 01.25 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über „Widows“

Metacritic über „Widows“

Rotten Tomatoes über „Widows“

Wikipedia über „Widows“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Steve McQueens „Shame“ (Shame, Großbritannien 2011)

Meine Besprechung von Steve McQueens „12 Years a Slave“ (12 Years a Slave, USA 2013)

Meine Besprechung von Steve McQueens „Widows – Tödliche Witwen“ (Widows, USA 2018)

Meine Besprechung von David Finchers Gillian-Flynn-Verfilmung „Gone Girl – Das perfekte Opfer (Gone Girl, USA 2014) (Buch- und Filmkritik)

Meine Besprechung von Gilles Paquet-Brenners Gillian-Flynn-Verfilmung „Dark Places – Gefährliche Erinnerung“ (Dark Places, USA/Frankreich 2015)

 


DVD-Kritik: „Rogue Hunter“ Megan Fox und die Löwin

März 6, 2021

https://www.youtube.com/watch?v=72RAnRxQupE

Die geplante Geiselbefreiung irgendwo im afrikanischen Busch läuft anders ab, als Sam (Megan Fox) und ihre Söldner-Gruppe es geplant haben. Anstatt einer klinischen Operation, gibt es einen wilden Schusswechsel, Explosionen und viele Tote. Dabei können sie ihr Zielobjekt, die Tochter des Gouverneurs, und weitere junge, weibliche Geisel befreien. Auf ihrer Flucht vor den Terroristen gibt es, auf beiden Seiten, weitere Tote und Explosionen. Der Hubschrauber, der sie aus der Kampfzone fliegen sollte, wird von den Geiselnehmern, einer Gruppe Al-Shabaab-Terroristen, abgeschossen.

Am Ende der wilden Hatz bleibt Sams Team nur der Sprung von einer sechzig Meter hohen Klippe in einen reißenden Strom.

Von dort geht es weiter zu einer verlassenen Farm, auf der sie die Nacht verbringen müssen. Erst nach Sonnenaufgang können sie gerettet werden.

In den nächsten Stunden warten sie nicht nur auf die sie verfolgenden Terroristen, sondern sie müssen auch gegen eine äußerst mordgierige Löwin kämpfen; – wenn sie sich nicht gerade ausführlich unterhalten und alles tun, um sich nicht auf die Konfrontation mit ihren Verfolgern vorzubereiten.

Ursprünglich plante M. J. Bassett „Rogue Hunter“ als kleines Projekt, in dem sie und ihre Freunde beim Dreh ihren Spaß hätten und sie die furchtbaren Zustände auf südafrikanischen Zuchtfarmen, in denen Löwen gezüchtet werden, um später von urlaubenden Hobbyjägern erschossen zu werden, ansprechen könnte. M. J. Bassett begann ihre Filmkarriere als Assistentin eines Wildtierfilmers. Später inszenierte sie als Michael Bassett die Genre-Spielfilme „Deathwatch“, „Solomon Kane“ und „Silent Hill: Revelation“. In den vergangenen Jahren konzentrierte sie sich auf TV-Arbeiten, wie „Strike Back“ (15 Folgen), „Ash vs Evil Dead“, „Power“ und „Altered Carbon“. Und jetzt den ziemlich blutigen Low-Budget-Actionreißer „Rogue Hunter“, der, wie gesagt, ein kleiner Actionfilm mit Botschaft werden sollte. Das Anliegen und die damit verbundene Botschaft weckten dann das Interesse von Megan Fox, die so schnell zusagte, dass Bassett ihren ursprünglichen Plan, pro forma den Hollywood-Star zu fragen und mit der Absage in der Tasche den alten Plan weiterzuverfolgen, nicht weiter verfolgen konnte. Kurz nach der Zusage von Megan Fox, die, so Bassett im Audiokommentar, innerhalb von zwölf Stunden erfolgte, begannen die Dreharbeiten in Südafrika. An zwanzig Tagen drehten sie den Film chronologisch; was dazu führte, dass jeden Tag weniger Menschen am Set waren. Die Löwin wurde in einer Mischung aus praktischen und, vor allem, digitalen Effekten zum Leben erweckt und sie hat das Problem, das digitale Tiere fast immer haben. Sie sieht in ihren wenigen Auftritten künstlich aus.

Der Film selbst ist ein immer wieder unplausibler, vor allem in der Mitte äußerst redseliger Actionfilm mit zwei wirklich großen, jeweils gut halbstündigen Action-Set-Pieces am Anfang und Ende des Films, die ich erstaunlich ungerührt, fast schon entspannt, verfolgte. In den Actionszenen schneidet Bassett äußerst selten. Es gibt sogar zwei lange, komplizierte Kamerafahrten und der gesamte Film sieht verdammt gut aus. So in Richtung Low-Budget-Michael-Bay oder TV-Michael-Bay.

Als Bonusmaterial gibt es gut fünfzig Minuten weitgehend belanglose, während des Drehs aufgenommene Interviews mit den Schauspielern und zwei äußerst informative, kurzweilige und untertitelte Audiokommentare. Sie bieten einen guten Einblick in ungefähr alle mit dem Film zusammenhängende Aspekte. Den einen bestreitet Bassett alleine. Bei dem anderen sind ihre Tochter Isabel Bassett und „Strike Back“-Schauspieler Philip Winchester dabei.

Rogue Hunter (Rogue, Großbritannien/Südafrika 2020)

Regie: M. J. Bassett

Drehbuch: M. J. Bassett, Isabel Bassett

mit Megan Fox, Greg Kriek, Adam Deacon, Kenneth Fok, Sisanda Henna, Brandon Auret, Isabel Bassett, Jessica Sutton, Philip Winchester

DVD

Square One Entertainment/Leonine

Bild: 2,40:1 (16:9 anamorph)

Ton: Deutsch, Englisch (DD 5.1)

Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte

Bonusmaterial: Interviews mit Megan Fox, Philip Winchester, Sisanda Henna, Greg Kriek und Isabel Bassett, Audiokommentar mit Regisseurin M. J. Bassett, Co-Drehbuchautorin/Darstellerin Isabel Bassett und Darsteller Philip Winchester, Audiokommentar mit Regisseurin M. J. Bassett, Trailer, Wendecover

Länge: 102 Minuten

FSK: ab 18 Jahre

Auch als Blu-ray und Digital.

Hinweise

Moviepilot über „Rogue Hunter“

Metacritic über „Rogue Hunter“

Rotten Tomatoes über „Rogue Hunter“

Wikipedia über „Rogue Hunter“