TV-Tipp für den 16. Oktober: Operation: Kingdom

Oktober 15, 2024

Kabel Eins, 22.35

Operation: Kingdom (The Kingdom, USA 2007)

Regie: Peter Berg

Drehbuch: Matthew Michael Carnahan

In Riad verüben Terroristen einen Anschlag auf eine amerikanische Wohnanlage. Es sterben über hundert Menschen. FBI-Agent Ronald Fleury stellt ein Team von Spezialisten zusammen, um der dortigen Polizei bei der Sicherung des Tatortes zu helfen. Schnell geraten sie zwischen die Fronten.

Guter Politthriller, bei dem die Charaktere im Mittelpunkt stehen und man, angesichts der vielen Subplots, öfters den Eindruck hat, die Geschichte wäre besser als TV-Mehrteiler erzählt worden. Handfeste Action gibt es eigentlich nur am Ende.

Außerdem hat er eine tolle Titelsequenz und einen doofen deutschen (oder denglischen) Titel.

mit Jamie Foxx, Chris Cooper, Jennifer Garner, Jason Bateman, Ashraf Barhoum, Ali Suliman, Jeremy Piven, Richard Jenkins, Danny Huston

Wiederholung: Donnerstag, 17. Oktober, 02.45 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Operation: Kingdom“

Wikipedia über „Operation: Kingdom“ (deutsch, englisch)

Rope of Silicon: Interview mit Matthew Michael Carnahan über „The Kingdom“ und „Lions for Lambs“ (24. September 2007)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Battleship“ (Battleship, USA 2012)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Lone Survivor“ (Lone Survivor, USA 213)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Deepwater Horizon“ (Deepwater Horizon, USA 2016)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Boston“ (Patriots Day, USA 2016) und der DVD

Meine Besprechung von Peter Bergs „Mile 22“ (Mile 22, USA 2018)


Neu im Kino/Filmkritik: „IF: Imaginäre Freunde“ auf der Suche nach neuen und alten Freunden

Mai 17, 2024

Die zwölfjährige Bea muss in New York einige Tage bei ihrer Oma, die sie seit Ewigkeiten nicht gesehen hat, verbringen. Ihr Vater, ein immer gut gelaunter Spaßmacher, der sich seine kindliche Seite bewahrt hat, liegt dort im Krankenhaus. Der alleinerziehende Witwer wartet auf eine Operation, über die wir nichts genaues erfahren, weil seine Krankheit nicht im Zentrum der Filmgeschichte steht.

Bea wird in ihrem Kinderzimmer einquartiert. Zufällig entdeckt sie, dass in dem Apartment über ihrem Zimmer einige ungewöhnliche und seltsam aussehenden Wesen leben, die nur sie sehen kann. Diese Wesen, wie eine Schmetterlingsdame mit riesigen Augen, verschiedene Teddybären und ein riesiges, unförmiges Plüschwesen, waren früher „Imaginäre Freunde“ von Kindern. Als die Kinder älter wurden, haben sie ihre imaginären Freunde vergessen. Einige IFs leben zusammen mit Cal. Viele weitere IFs leben in einem Altersheim für IFs, das sie lieber gestern als heute verlassen würden. Für diese IFs sucht Cal Kinder, die sie als IFs akzeptieren. Das ist leichter gedacht als verwirklicht. Eine Freundschaft kann nämlich nur entstehen, wenn das Kind ein IF erkennt. Und Kinder können da sehr wählerisch sein.

Bea, die in New York keine Freunde hat, will Cal und den IFs helfen. Als die Suche nach neuen Freunden für die IFs erfolglos verläuft, schlägt sie vor, anstatt neue Freunde zu suchen, einfach wieder die alten Freunde zu besuchen und sie zu fragen, ob sie ihre Freundschaft zu ihrem imaginärem Freund erneuern wollen. Auch das ist leichter gesagt als getan.

Das Konzept eines Imaginären Freundes ist ohne große Erklärungen verständlich und ein Imaginärer Freund kann einem Kind bei seiner Entwicklung helfen. Es scheint sich dabei um eine Idee zu handeln, die in den USA verbreiteter als in Deutschland ist. Jedenfalls zuckten die Eltern, mit denen ich mich in den vergangenen Tagen und Wochen darüber unterhielt, hilflos mit den Schultern. Sie oder ihre Kinder hatten fast alle keine imaginären Freunde. Ob solche imaginären Freunde jetzt etwas gutes oder etwas schlechtes sind, mögen andere beurteilen.

Im Film „IF: Imaginäre Freunde“ sind sie jedenfalls gute, nette, wohlwollende, manchmal tapsige Gesellen und eine Verbindung zur Fantasie der Kindheit. Geschrieben und inszeniert wurde der Film von John Krasinski, der zuletzt Horror- und Science-Fiction-Fans mit seinen beiden „A Quiet Place“-Filmen begeisterte. Jetzt drehte er einen Film, der wohl eine Fantasy-Komödie für Kinder mit Disney-Touch sein soll und bei dem die Schauspieler mit animierten Figuren interagieren. Früher, beispielsweise in „Elliot, das Schmunzelmonster“ oder in „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“, agierten Schauspieler mit Zeichentrickfiguren. Heute agieren sie mit CGI-Figuren, die in diesem Fall auf den ersten Blick als Trickfiguren erkennbar sind. Das ist durchaus gut gemacht.

Aber ein Film besteht nicht nur aus bunten Bildern. Und schon sind wir bei den Problemen von „IF: Imaginäre Freunde“. Für eine Komödie gibt es zu wenig zu lachen. Auch schmunzeln fällt schwer. Es herrscht immer ein forcierter Humor. Er missachtet die Regeln die er aufstellt, nach Belieben. So sollen nur Bea, Cal und der Freund des IFs einen IF sehen können. So sind IFs imaginäre Wesen. Trotzdem gibt es immer wieder Szenen, die gegen diese Regeln verstoßen. Die Story ist während des Sehens nicht erkennbar. Es ist einfach unklar, worum es geht und warum es wichtig ist, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Es ist auch unklar, warum es wichtig ist einen IF zu haben; oder anders gesagt: was tut ein IF für seinen Freund? Die Schlußpointe erklärt dann einiges. Gleichzeitig hat sie ihre eigenen Probleme. Das erkennbare Thema des Films, der Verlust der Kindheit und die Aufforderung sich diese Kindheit zurückzuholen, richtet sich dann nicht an Kinder (die haben ihre IFs ja noch), sondern an Erwachsene; also an die Erwachsenen, die einen IF hatten und jetzt die Gefühle und Freundschaften ihrer Kindheit verdrängt haben.

IF: Imaginäre Freunde“ ist ein Möchtegern-Disney-Film, dem die Magie und der Charme eines guten Disney-Films fehlt.

IF: Imaginäre Freunde (IF, USA 2024)

Regie: John Krasinski

Drehbuch: John Krasinski

mit Cailey Fleming, Ryan Reynolds, John Krasinski, Fiona Shaw, Liza Colón-Zayas, Alan Kim

(im Original den Stimmen von) Steve Carell, Phoebe Waller-Bridge, Louis Gossett Jr., Emily Blunt, Matt Damon, Maya Rudolph, Jon Stewart, Sam Rockwell, Sebastian Maniscalco, John Krasinski, Christopher Meloni, Richard Jenkins, Awkwafina, George Clooney, Keegan-Michael Key, Matthew Rhys, Bradley Cooper, Blake Lively, Amy Schumer, Brad Pitt

(in der deutschen Fassung den Stimmen von) Rick Kavanian, Christiane Paul, Lina Larissa Strahl, herrH

Länge: 104 Minuten

FSK: ab 0 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „IF: Imaginäre Freunde“

Metacritic über „IF: Imaginäre Freunde“

Rotten Tomatoes über „IF: Imaginäre Freunde“

Wikipedia über „IF: Imaginäre Freunde“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von John Krasinskis „A quiet Place“ (A quiet Place, USA 2018)

Meine Besprechung von John Krasinskis „A quiet Place 2“ (A Quiet Place: Part II, USA 2021)


TV-Tipp für den 5. April: Jack Reacher (+ Buchtipp: Lee Child/Andrew Child: Der Sündenbock)

April 4, 2024

Pro7, 20.15

Jack Reacher (Jack Reacher, USA 2012)

Regie: Christopher McQuarrie

Drehbuch: Christopher McQuarrie

LV: Lee Child: One Shot, 2005 (Sniper)

Ein Scharfschütze erschießt in Pittsburgh am helllichten Tag fünf Menschen. Als Täter wird der Ex-Soldat James Barr verhaftet, der nur fordert, dass Jack Reacher geholt wird. Und Reacher, ein Ex-Militärpolizist, der immer unter dem Radar bleibt, taucht kurz darauf in Pittsburgh auf. Allerdings nicht, um Barr zu helfen.

„Jack Reacher“ ist ein guter, wenn auch unspektakulärer Thriller mit einem in jeder Beziehung angenehmen Retro-Touch, bei dem die Schauspieler, die Dialoge und altmodische Erzähltugenden im Vordergrund stehen. Entsprechend unaufgeregt inszenierte McQuarrie den Film und Tom Cruise gibt – nachdem die Fans der Romane Cruise lautstark wegen seiner Körpergröße ablehnten (immerhin ist Reacher in den Romanen fast zwei Meter und Tom Cruise ist nur 1,70 Meter) – einen überzeugenden Jack Reacher.

2016 hatte Tom Cruise in „Jack Reacher: Kein Weg zurück“ (Jack Reacher: Never go back) seinen zweiten und bislang letzten Auftritt als Jack Reacher.

mit Tom Cruise, Rosamund Pike, Richard Jenkins, David Oyelowo, Werner Herzog, Jai Courtney, Vladimir Sizov, Joseph Sikora , Michael Raymond-James, Alexia Fast, Josh Helman, Robert Duvall, Lee Child (Cameo als Polizist)

Lesetipp

Zuletzt erschien auf Deutsch der 25. Jack-Reacher-Thriller. „Der Sündenbock“ ist der erste von mehreren Romanen, die Lee Child mit seinem jüngeren Bruder Andrew Child schreibt. Andrew Child veröffentlichte als Andrew Grant einige, teils ins Deutsche übersetzte Thriller. Geplant ist, dass Andrew später die Serie allein fortschreibt.

In „Der Sündenbock“ landet der ziellos durch die USA reisende ehemalige Militärsoldat Jack Reacher in einer Kleinstadt, die von Hackern erpresst wird. Reacher beginnt sie zu suchen.

Lee Child/Andrew Child: Der Sündenbock

(übersetzt von Wulf Bergner)

Blanvalet, 2023

416 Seiten

24 Euro

Originalausgabe

The Sentinel (Reacher 25)

Bantam Press, London, 2020

Hinweise

Metacritic über „Jack Reacher“

Rotten Tomatoes über „Jack Reacher“

Wikipedia über „Jack Reacher“ (deutsch, englisch), Jack Reacher (deutsch, englisch) und Lee Child (deutsch, englisch)

zu Lee Child und Jack Reacher

Homepage von Lee Child

Meine Besprechung von Lee Childs „Größenwahn“ (Killing Floor, 1997)

Meine Besprechung von Lee Childs „Tödliche Absicht“ (Without fail, 2002)

Meine Besprechung von Lee Childs „Die Abschussliste“ (The Enemy, 2004)

Meine Besprechung von Lee Childs „Sniper“ (One Shot, 2005)

Meine Besprechung von Lee Childs “Outlaw” (Nothing to Loose, 2008)

Meine Besprechung von Lee Childs „Die Gejagten“ (Never go back, 2013)

Meine Besprechung von Lee Childs „Der Ermittler – Ein Jack-Reacher-Roman“ (Night School (21 Reacher), 2016)

Meine Besprechung von Lee Childs „Der Spezialist“ (Past Tense (Reacher 23), 2018)

Meine Besprechung von Lee Childs „Der Held“ (The Hero, 2019)

Meine Besprechung von Lee Childs (Herausgeber) „Killer Year – Stories to die for…from the hottest new crime writers“ (2008)

Meine Besprechung von Christopher McQuarries „Jack Reacher“ (Jack Reacher, USA 2012)

Meine Besprechung von Edward Zwicks „Jack Reacher: Kein Weg zurück“ (Jack Reacher: Never go back, USA 2016)

Meine Besprechung der Amazon-Prime-Video-Serie „Reacher“ (Reacher, USA 2022) (Staffel 1) (Verfilmung des Jack-Reacher-Romans „Größenwahn“ [Killing Floor, 1997])

Kriminalakte über Lee Child und „Jack Reacher“

zu Christopher McQuarrie

Meine Besprechung von Christopher McQuarries „Jack Reacher“ (Jack Reacher, USA 2012)

Meine Besprechung von Christopher McQuarries „Mission: Impossible – Rouge Nation“ (Mission Impossible: Rouge Nation, USA 2015)

Meine Besprechung von Christopher McQuarries „Mission: Impossible – Fallout“ (Mission: Impossible – Fallout, USA 2018)

Meine Besprechung von Christopher McQuarries „Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil eins“ (Mission: Impossible – Dead Reckoning Part One, USA 2023)

 


TV-Tipp für den 1. März: Operation: Kingdom

Februar 29, 2024

Pro7, 22.55

Operation: Kingdom (The Kingdom, USA 2007)

Regie: Peter Berg

Drehbuch: Matthew Michael Carnahan

In Riad verüben Terroristen einen Anschlag auf eine amerikanische Wohnanlage. Es sterben über hundert Menschen. FBI-Agent Ronald Fleury stellt ein Team von Spezialisten zusammen, um der dortigen Polizei bei der Sicherung des Tatortes zu helfen. Schnell geraten sie zwischen die Fronten.

Guter Politthriller, bei dem die Charaktere im Mittelpunkt stehen und man, angesichts der vielen Subplots, öfters den Eindruck hat, die Geschichte wäre besser als TV-Mehrteiler erzählt worden. Handfeste Action gibt es eigentlich nur am Ende.

Außerdem hat er eine tolle Titelsequenz und einen doofen deutschen (oder denglischen) Titel.

mit Jamie Foxx, Chris Cooper, Jennifer Garner, Jason Bateman, Ashraf Barhoum, Ali Suliman, Jeremy Piven, Richard Jenkins, Danny Huston

Wiederholung: Samstag, 2. März, 03.40 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Operation: Kingdom“

Wikipedia über „Operation: Kingdom“ (deutsch, englisch)

Rope of Silicon: Interview mit Matthew Michael Carnahan über „The Kingdom“ und „Lions for Lambs“ (24. September 2007)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Battleship“ (Battleship, USA 2012)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Lone Survivor“ (Lone Survivor, USA 213)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Deepwater Horizon“ (Deepwater Horizon, USA 2016)

Meine Besprechung von Peter Bergs „Boston“ (Patriots Day, USA 2016) und der DVD

Meine Besprechung von Peter Bergs „Mile 22“ (Mile 22, USA 2018)


TV-Tipp für den 24. Februar: The Man who wasn’t there – Der unauffällige Mr. Crane

Februar 23, 2024

One, 20.15

The Man who wasn’t there – Der unauffällige Mr. Crane (The Man who wasn’t there, USA 2001)

Regie: Joel Coen

Drehbuch: Joel Coen, Ethan Coen

Friseur Ed Crane führt ein unauffälliges und ehrliches Leben, bis ihm ein Kunde ein todsicheres Geschäft anbietet.

Die Noir-Hommage „The Man who wasn’t there“ ist einer der schönsten Filme der Coen-Brüder.

„Kein Fehler, sich dieses kunstvolle Meisterwerk der Melancholie anzusehen.“ (Adrian Prechtel, AZ, 8. November 2001)

Mit Billy Bob Holland, Frances McDormand, James Gandolfini, Scarlett Johansson, Richard Jenkins, Tony Shalhoub

Auch bekannt als “The Man who wasn’t there” (Kinotitel)

Wiederholung: Montag, 26. Februar, 23.25 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „The Man who wasn’t there“

Wikipedia über „The Man who wasn’t there“ (deutsch, englisch) und die Coen-Brüder (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Bill Green/Ben Peskoe/Will Russell/Scott Shuffitts „Ich bin ein Lebowski, du bist ein Lebowski – Die ganze Welt des Big Lebowski“ (I’m a Lebowski, you’re a Lebowski, 2007)

Meine Besprechung des Coen-Films „Blood Simple – Director’s Cut“ (Blood Simple, USA 1984/2000)

Meine Besprechung von Michael Hoffmans “Gambit – Der Masterplan” (Gambit, USA 2012 – nach einem Drehbuch von Joel und Ethan Coen)

Meine Besprechung des Coen-Films “Inside Llewyn Davis” (Inside Llewyn Davis, USA/Frankreich  2013)

Meine Besprechung des Coen-Films „Hail, Caesar!“ (Hail, Caesar!, USA/Großbritannien 2016)

Meine Besprechung von Joel Coens „Macbeth“ (The Tragedy of Macbeth, USA 2021)

Die Coen-Brüder in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 21. Januar: Ein (un)möglicher Härtefall

Januar 20, 2024

Arte, 20.15

Ein (un)möglicher Härtefall (Intolerable Cruelty, USA 2003)

Regie: Joel Coen, Ethan Coen

Drehbuch: Joel Coen, Ethan Coen, Robert Ramsey, Matthew Stone (nach einer Geschichte von Robert Ramsey, Matthew Stone und John Romano)

Ein skrupelloser und erfolgreicher Scheidungsanwalt verliebt sich in eine Heiratsschwindlerin.

Die Coen-Version einer Screwball-Comedy. Dank Clooney, Zeta-Jones und Thornton durchaus okay, aber nicht ihr bestes Werk. Danach drehten sie ein überflüssiges Remake von „The Ladykillers“.

Mit George Clooney, Chatherine Zeta-Jones, Geoffrey Rush, Cedric the Entertainer, Edward Herrmann, Paul Adelstein, Richard Jenkins, Billy Bob Thornton

Wiederholung: Dienstag, 23. Januar, 14.15 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Ein (un)möglicher Härtefall“

Wikipedia über „Ein (un)möglicher Härtefall“ (deutsch, englisch) und die Coen-Brüder (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Bill Green/Ben Peskoe/Will Russell/Scott Shuffitts „Ich bin ein Lebowski, du bist ein Lebowski – Die ganze Welt des Big Lebowski“ (I’m a Lebowski, you’re a Lebowski, 2007)

Meine Besprechung des Coen-Films „Blood Simple – Director’s Cut“ (Blood Simple, USA 1984/2000)

Meine Besprechung von Michael Hoffmans “Gambit – Der Masterplan” (Gambit, USA 2012 – nach einem Drehbuch von Joel und Ethan Coen)

Meine Besprechung des Coen-Films “Inside Llewyn Davis” (Inside Llewyn Davis, USA/Frankreich  2013)

Meine Besprechung des Coen-Films „Hail, Caesar!“ (Hail, Caesar!, USA/Großbritannien 2016)

Meine Besprechung von Joel Coens „Macbeth“ (The Tragedy of Macbeth, USA 2021)

Die Coen-Brüder in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 20. Mai: The Man who wasn’t there – Der unauffällige Mr. Crane

Mai 19, 2023

One, 21.45

The Man who wasn’t there – Der unauffällige Mr. Crane (The Man who wasn’t there, USA 2001)

Regie: Joel Coen

Drehbuch: Joel Coen, Ethan Coen

Friseur Ed Crane führt ein unauffälliges und ehrliches Leben, bis ihm ein Kunde ein todsicheres Geschäft anbietet.

Die Noir-Hommage „The Man who wasn’t there“ ist einer der schönsten Filme der Coen-Brüder.

„Kein Fehler, sich dieses kunstvolle Meisterwerk der Melancholie anzusehen.“ (Adrian Prechtel, AZ, 8. November 2001)

Mit Billy Bob Holland, Frances McDormand, James Gandolfini, Scarlett Johansson, Richard Jenkins, Tony Shalhoub

Auch bekannt als “The Man who wasn’t there” (Kinotitel)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „The Man who wasn’t there“

Wikipedia über „The Man who wasn’t there“ (deutsch, englisch) und die Coen-Brüder (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Bill Green/Ben Peskoe/Will Russell/Scott Shuffitts „Ich bin ein Lebowski, du bist ein Lebowski – Die ganze Welt des Big Lebowski“ (I’m a Lebowski, you’re a Lebowski, 2007)

Meine Besprechung des Coen-Films „Blood Simple – Director’s Cut“ (Blood Simple, USA 1984/2000)

Meine Besprechung von Michael Hoffmans “Gambit – Der Masterplan” (Gambit, USA 2012 – nach einem Drehbuch von Joel und Ethan Coen)

Meine Besprechung des Coen-Films “Inside Llewyn Davis” (Inside Llewyn Davis, USA/Frankreich  2013)

Meine Besprechung des Coen-Films „Hail, Caesar!“ (Hail, Caesar!, USA/Großbritannien 2016)

Meine Besprechung von Joel Coens „Macbeth“ (The Tragedy of Macbeth, USA 2021)

Die Coen-Brüder in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 26. Oktober: Burn after reading

Oktober 25, 2022

Arte, 20.15

Burn after reading – Wer verbrennt sich hier die Finger? (Burn after reading, USA 2008)

Regie: Joel Coen, Ethan Coen

Drehbuch: Joel Coen, Ethan Coen

Nach dem düsteren “No Country for old Men” lieferten die Coen-Brüder wieder eine ihrer schwarzhumorigen Komödie à la “Fargo” und “The Big Lebowski” ab. Wenn auch nicht so gelungen kultig.

In „Burn after reading“ will ein CIA-Agent sich für seine Entlassung rächen. Er schreibt seine unverhüllten Memoiren und verliert das sich auf einer CD befindende Manuskript. Es fällt, wenig überraschend, in die Hände eines Fitness-Trainers, der endlich das große Geld machen will. Einige andere Trottel versuchen ebenfalls ihren Schnitt zu machen.

Mit George Clooney, Brad Pitt, Frances McDormand, John Malkovich, Tilda Swinton, Richard Jenkins, David Rasche, J. K. Simmons, Olek Krupa

Hinweise

Moviepilot über „Burn after reading“

Metacritic über „Burn after reading“

Rotten Tomatoes über „Burn after reading“

Wikipedia über „Burn after reading“ (deutsch, englisch)

„You know, for kids!“  – The Movies of the Coen Brothers (eine sehr umfangreiche Seite über die Coen-Brüder)

Meine Besprechung von Bill Green/Ben Peskoe/Will Russell/Scott Shuffitts „Ich bin ein Lebowski, du bist ein Lebowski – Die ganze Welt des Big Lebowski“ (I’m a Lebowski, you’re a Lebowski, 2007)

Meine Besprechung von Michael Hoffmans “Gambit – Der Masterplan” (Gambit, USA 2012 – nach einem Drehbuch von Joel und Ethan Coen)

Meine Besprechung des Coen-Films „Blood Simple – Director’s Cut“ (Blood Simple, USA 1984/2000)

Meine Besprechung des Coen-Films “Inside Llewyn Davis” (Inside Llewyn Davis, USA/Frankreich  2013)

Meine Besprechung des Coen-Films „Hail, Caesar!“ (Hail, Caesar!, USA/Großbritannien 2016)

Meine Besprechung von Joel Coens „Macbeth“ (The Tragedy of Macbeth, USA 2021)

Die Coen-Brüder in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 14. August: Killing them softly

August 13, 2022

Einen ganz anderen Killer als in „Bullet Train“ (seit einigen Tagen im Kino) spielt Brad Pitt in

RTL II, 00.35

Killing them softly (Killing them softly, USA 2012)

Regie: Andrew Dominik

Drehbuch: Andrew Dominik

LV: George V. Higgins: Cogan’s Trade, 1974 (Neuauflage als „Killing them softly“, deutsche Übersetzung als „Ich töte lieber sanft“)

Zwei Kleingangster überfallen ein illegales Pokerturnier. Dummerweise ist es von einem Mafiosi organisiert und der sinnt auf Vergeltung. Sein Troubleshooter Cogan (Brad Pitt) soll das Problem lösen.

Düsteres, top besetztes Gangsterdrama, das von seinen Dialogen lebt. Das ist nicht wirklich schlecht, aber der Roman ist besser. Denn dort stört es nicht, wenn die Geschichte vor allem über die Gespräche der Gangster erzählt wird.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Brad Pitt, James Gandolfini, Ray Liotta, Richard Jenkins, Scoot McNairy, Ben Mendelsohn, Vincent Curatola, Trevor Long, Max Casella, Sam Shepard

Die Vorlage (Lesebefehl!)

George V. Higgins: Ich töte lieber sanft

(übersetzt von Dirk van Gunsteren)

Verlag Antje Kunstmann, 2013

240 Seiten

14,95 Euro

Originalausgabe

Cogan’s Trade

Alfred A. Knopf, 1974

Hinweise

Metacritic über „Killing them softly“

Rotten Tomatoes über „Killing them softly“

Wikipedia über „Killing them softly“ (deutsch, englisch) und George V. Higgins

New York Times über George V. Higgins

Meine Besprechung von Andrew Dominiks  George-V.-Higgins-Verfilmung „Killing them softly“ (Killing the softly, USA 2012)

Meine Besprechung von George V. Higgins‘ „Ich töte lieber sanft“ (Cogan’s Trade, Killing them softly, 1974)

Meine Besprechung von George V. Higgins‘ „Die Freunde von Eddie Coyle“ (The Friends of Eddie Coyle, 1971)


TV-Tipp für den 20. Mai: Die Akte Grant

Mai 19, 2022

3sat, 22.25

The Company You Keep – Die Akte Grant (The Company you keep, USA 2013)

Regie: Robert Redford

Drehbuch: Lem Dobbs

LV: Neil Gordon: The Company you keep, 2003

Nachdem eine Weathermen-Kampfgefährtin verhaftet wird und ein neugieriger Jungspund-Journalist seine vierzig Jahre zurückliegende terroristische Vergangenheit enthüllt, taucht der angesehene Bürgerrechtsanwalt Jim Grant unter. Um, wie der Journalist vermutet, seine Unschuld zu beweisen.

Spannender, im positiven Sinn altmodischer, vor allem auf die Dialoge setzender Polit-Thriller, bei dem der Polit-Teil eher eine Beigabe ist. Die vielen bekannten Gesichter, denen Robert Redford (als Grant) auf seiner Flucht vor dem FBI begegnet, erfreuen zuerst das Auge des gestandenen Kinofans und sorgen dann für eine angenehme Verunsicherung. Denn bei diesem All-Star-Ensemble ist schnell vollkommen unklar, wer nur einen kurzen Gastauftritt hat und wer nicht.

mit Robert Redford, Shia LaBeouf, Julie Christie, Susan Sarandon, Nick Nolte, Terrence Howard, Anna Kendrick, Stanley Tucci, Chris Cooper, Richard Jenkins, Brendan Gleeson, Brit Marling, Sam Elliott, Stephen Root, Jackie Evancho

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Die Akte Grant“

Wikipedia über „Die Akte Grant“ (deutsch, englisch)


Neu im Kino/Buch- und Filmkritik: William Lindsay Gresham und Guillermo del Toro schicken uns in die „Nightmare Alley“

Januar 21, 2022

Nur ein Narr wird bei dem Titel „Nightmare Alley“ ein Disney-Märchen erwarten. William Lindsay Greshams 1946 erschienener Roman ist ein Noir, der jetzt von Guillermo del Toro verfilmt wurde. Es ist die zweite Verfilmung. Die erste, mit Tyrone Power in der Hauptrolle, ist von 1947. Regie führte Edmund Goulding, Jules Furthman („Geächtet“, „Haben und Nichthaben“. „Tote schlafen fest“ und „Rio Bravo“) schrieb das Drehbuch und der deutsche Titel ist „Der Scharlatan“.

Dabei hat Stanton Carlisle, der titelgebende Scharlatan, der in der neuesten Version von Bradley Cooper gespielt wird, durchaus Talente. Er entdeckt sie bei einem kleinen Wanderzirkus. Dort trifft er auf Zeena (Toni Collette) und Pete Krumbein (David Strathairn), die eine Wahrsage-Show haben. Sie ist eine Mischung aus Betrug und praktisch angewandter Menschenkenntnis. Denn die Wünsche und Ängste der verschiedenen Menschen unterscheiden sich kaum. Nach Petes Tod wird Stanton Zeenas Partner.

Später verlässt Stanton mit der Zirkusartistin Molly Cahill (Rooney Mara) den Zirkus. Zum Abschied legt Zeena ihm die Tarotkarten. Er ist der Gehängte – und das ist keine gute Karte.

Jahre später hat er als „Der große Stanton“ in noblen Establishments eine Wahrsage-Show als umjubelter Mentalist. Bei einem seiner Auftritte trift er auf Dr. Lilith Ritter (Cate Blanchett). Sie wird die dritte wichtige Frau in seinem Leben und sie ist die erste Frau, die ebenso zielgerichtet wie er Menschen manipuliert. Die Psychoanalytikerin schlägt ihm eine Zusammenarbeit vor. Ihre Kundschaft ist vermögend. Sie können also Informationen, die sie während ihrer Analysesitzungen aus deren Leben erfährt, gewinnbringend in Stantons Gedankenleser-Shows einbauen. Zuerst erzählt er seinen nichtsahnenden Kunden Details aus deren Leben, die er unmöglich wissen kann. Danach zieht er ihnen das Geld aus den gut gefüllten Taschen.

Ihr erstes Opfer soll Ezra Grindle (Richard Jenkins) sein. Der stinkreiche und überaus misstrauische Industriemagnat fühlt sich immer noch schuldig für den schon Jahrzehnte zurückliegenden Tod seiner großen Liebe.

Die Geschichte von Stanton Carlisle wird gemeinhin als düstere Versionen vom amerikanischen Traum beschrieben. Es geht um das Streben nach Geld und Ruhm und wie real dieses „Vom Tellerwäscher zum Millionär“-Versprechen ist. Damit dürfte klar sein, wo Stans Geschichte endet; auch wenn einige über das deprimierend bittere Ende erstaunt sein werden. Der Roman und die erste Verfilmung sind kleinere Noir-Klassiker, die bei uns fast unbekannt sind. „Der Scharlatan“ hatte 1954 seinen deutschen Kinostart. Die erste deutsche Überetzung des Romans erschien 2019.

In der aktuellen Heyne-Hardcore-Ausgabe hat der Roman über fünfhundert Seiten. Damit ist er deutlich umfangreicher als ein normaler Noir- oder Pulp-Roman, der oft keine zweihundert Seiten benötigt, um seine Geschichte zu erzählen. Dafür gibt Gresham vor allem im ersten Drittel des Romans einen fundierten, für die Hauptgeschichte eher nebensächlichen, aber höchst kurzweiligen Einblick in das Leben eines Wanderzirkusses und mit welchen Tricks den ahnungslosen Kunden das Geld aus der Tasche gezogen wird.

Es ist allerdings auch ein sich über viele Jahre, die zu Jahrzehnten werden, erstreckender Roman, der teilweise mit großen Zeitsprüngen erzählt wird. Das führt zu einer episodischen Struktur, die auf Erklärungen und klare Ursache-Wirkungs-Mechanismen verzichtet. Stantons Auf- und Abstieg erscheint dabei, trotz einiger Hinweise, die in den verschiedenen Versionen leicht unterschiedlich gewichtet und so auch deutlicher herausgearbeitet werden, weniger in seiner Person angelegt, als dem Willen des Autors zu gehorchen.

Schließlich steht Stantons Ende von Anfang an fest. Er ist, wie Zeena ihm aus den Tarotkarten liest, der Gehängte. Er ist am Ende wieder am Anfang. Stanton ist am Ende sogar in einer schlechteren Lage als am Anfang der Geschichte. Sein schlimmster Alptraum wird wahr. Insofern ist der letzte Satz von del Toros Version grandios. Es ist ein Satz, auf den Gresham verzichtete.

Guillermo del Toro übernimmt, bis auf einige kleine Änderungen, Greshams Geschichte. Es sind hier und da Kürzungen. So tritt Stanton im Roman auch als Geistlicher und Oberhaupt der von ihm gegründeten Kirche der Himmlischen Botschaft auf. Einige Handlungsorte wurden verändert. Dadurch wird die Geschichte filmischer und es gibt in den Momenten auch Anspielungen auf andere Filme.

Über hundertfünfzig Minuten benötigt del Toro dann, um Stantons Geschichte zu erzählen. Er erzählt sie extrem langsam und mit großem pathetischem Ernst; als habe er einen bedeutungsschweren Roman der Hochkultur verfilmt.

Dabei hätte „Nightmare Alley“ von einer kürzeren Laufzeit von unter zwei Stunden, einem eindeutigerem thematischen Fokus und einer damit verbundenen Zuspitzung profitiert, gerne mit mehr Pulp-Gestus und Schwarzem Humor.

Auch die Hauptfiguren Stanton, Lilith Ritter und Molly bleiben blass. Zu sehr müssen sie den Vorgaben der Geschichte gehorchen.

Vor allem Stanton bleibt erstaunlich blass als Scharlatan, der mit seiner Menschenkenntnis und seinen Tricks die Menschen begeistern kann. Ihm fehlt die Faszination des Bösen. Entsprechend unbeteiligt verfolgen wir seine Taten. Seinen Aufstieg vom Wanderzirkus zum Wahrsager und die Probleme, die er dabei hatte, sehen wir nicht. So fehlen – in jeder Version der Geschichte – die Jahre zwischen seinem Abschied aus dem Zirkus und seinem Auftritt im mondänen Nachtclub „Club Copacabana“. Gleichzeitig, wenn später der ihm von Zeena in den Tarotkarten prophezeite und überaus rasante Abstieg beginnt, bedauert man ihn nicht. Auch hier fehlen wieder wichtige Zwischenstationen. Stattdessen ist er in einem Moment „top of the world“ und im nächsten ein in der Gosse liegender Obdachloser. Unklar bleibt, wie es dazu kommt. Als Zuschauer können wir einige Vermutungen anstellen. Gelungen ist in dieser Beziehung Gouldings Version, die von Anfang an auf die verheerende Wirkung des Alkohols hinweist und Stantons Abstieg mit seiner Trunksucht erklärt.

Guillermo del Toro hat viel zu viel Respekt vor der Vorlage, die er nur edel bebildert. Seine „Nightmare Alley“ ist zu sehr von ihrer eigenen Wichtigkeit und Bedeutsamkeit überzeugt, um wirklich zu begeistern.

Nightmare Alley (Nightmare Alley, USA 2021)

Regie: Guillermo del Toro

Drehbuch: Guillermo del Toro, Kim Morgan

LV: William Lindsay Gresham: Nightmare Alley, 1946 (Nightmare Alley)

mit Bradley Cooper, Cate Blanchett, Toni Collette, Willem Dafoe, Richard Jenkins, Rooney Mara, Ron Perlman, Mary Steenburgen, David Strathairn, Jim Beaver, Tim Blake Nelson

Länge: 151 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Die Vorlage

Willliam Lindsay Gresham: Nightmare Alley

(übersetzt von Christian Veit Eschenfelder und Anja Heidböhmer)

Heyne, 2021

512 Seiten

12,99 Euro

Deutsche Erstausgabe

Festa Verlag, 2019

Originalausgabe

Nightmare Alley

Rinehart & Company, New York, 1946

Hinweise

Moviepilot über „Nightmare Alley“

Metacritic über „Nightmare Alley“

Rotten Tomatoes über „Nightmare Alley“

Wikipedia über „Nightmare Alley“ (deutsch, englisch) und die Vorlage

Meine Besprechung von Guillermo del Toros „Pacific Rim“ (Pacific Rim, USA 2013)

Meine Besprechung von Guillermo del Toros „Crimson Peak“ (Crimson Peak, USA 2015)

Meine Besprechung von Guillermo del Toros „The Shape of Water – Das Flüstern des Waters“ (The Shape of Water, USA 2017)

Meine Besprechung von Guillermo del Toro/Daniel Kraus‘ „The Shape of Water“ (The Shape of Water, 2018) (Roman zum Film)

Meine Besprechung von Guilermo del Toro/Chuck Hogans „Die Schatten – Die Blackwood-Aufzeichnungen 1“ (The Hollow Ones, 2020)


TV-Tipp für den 27. Dezember: Killing them softly

Dezember 26, 2021

RTL II, 23.35

Killing them softly (Killing them softly, USA 2012)

Regie: Andrew Dominik

Drehbuch: Andrew Dominik

LV: George V. Higgins: Cogan’s Trade, 1974 (Neuauflage als „Killing them softly“, deutsche Übersetzung als „Ich töte lieber sanft“)

Zwei Kleingangster überfallen ein illegales Pokerturnier. Dummerweise ist es von einem Mafiosi organisiert und der sinnt auf Vergeltung. Sein Troubleshooter Cogan soll das Problem lösen.

Düsteres, top besetztes Gangsterdrama, das von seinen Dialogen lebt. Das ist nicht wirklich schlecht, aber der Roman ist besser. Denn dort stört es nicht, wenn die Geschichte vor allem über die Gespräche der Gangster erzählt wird.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

Davor zeigt RTL II „Der seltsame Fall des Benjamin Button“, ebenfalls mit Brad Pitt.

mit Brad Pitt, James Gandolfini, Ray Liotta, Richard Jenkins, Scoot McNairy, Ben Mendelsohn, Vincent Curatola, Trevor Long, Max Casella, Sam Shepard

Die Vorlage (Lesebefehl!)

George V. Higgins: Ich töte lieber sanft

(übersetzt von Dirk van Gunsteren)

Verlag Antje Kunstmann, 2013

240 Seiten

14,95 Euro

Originalausgabe

Cogan’s Trade

Alfred A. Knopf, 1974

Hinweise

Metacritic über „Killing them softly“

Rotten Tomatoes über „Killing them softly“

Wikipedia über „Killing them softly“ (deutsch, englisch) und George V. Higgins

New York Times über George V. Higgins

Mulholland Books: Brian Greene über George V. Higgins

Elmore Leonard über George V. Higgins

Weekly Lizard: Justin Peacock über George V. Higgins und das Must-Read-Book “The Friends of Eddie Coyle”

National Post: Robert Fulford über George V. Higgins

Meine Besprechung von Andrew Dominiks  George-V.-Higgins-Verfilmung „Killing them softly“ (Killing the softly, USA 2012)

Meine Besprechung von George V. Higgins‘ „Ich töte lieber sanft“ (Cogan’s Trade, Killing them softly, 1974)

Meine Besprechung von George V. Higgins‘ „Die Freunde von Eddie Coyle“ (The Friends of Eddie Coyle, 1971)


TV-Tipp für den 20. April: Burn after reading – Wer verbrennt sich hier die Finger?

April 19, 2021

Servus TV, 20.15

Burn after reading – Wer verbrennt sich hier die Finger? (Burn after reading, USA 2008)

Regie: Joel Coen, Ethan Coen

Drehbuch: Joel Coen, Ethan Coen

Nach dem düsteren “No Country for old Men” lieferten die Coen-Brüder wieder eine ihrer schwarzhumorigen Komödie à la “Fargo” und “The Big Lebowski” ab. Wenn auch nicht so gelungen kultig.

In „Burn after reading“ will ein CIA-Agent sich für seine Entlassung rächen. Er schreibt seine unverhüllten Memoiren und verliert das sich auf einer CD befindende Manuskript. Es fällt, wenig überraschend, in die Hände eines Fitness-Trainers, der endlich das große Geld machen will. Einige andere Trottel versuchen ebenfalls ihren Schnitt zu machen.

Mit George Clooney, Brad Pitt, Frances McDormand, John Malkovich, Tilda Swinton, Richard Jenkins, David Rasche, J. K. Simmons, Olek Krupa

Wiederholung: Mittwoch, 21. April, 00.00 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über „Burn after reading“

Metacritic über „Burn after reading“

Rotten Tomatoes über „Burn after reading“

Wikipedia über „Burn after reading“ (deutsch, englisch)

„You know, for kids!“  – The Movies of the Coen Brothers (eine sehr umfangreiche Seite über die Coen-Brüder)

Meine Besprechung von Bill Green/Ben Peskoe/Will Russell/Scott Shuffitts „Ich bin ein Lebowski, du bist ein Lebowski – Die ganze Welt des Big Lebowski“ (I’m a Lebowski, you’re a Lebowski, 2007)

Meine Besprechung von Michael Hoffmans “Gambit – Der Masterplan” (Gambit, USA 2012 – nach einem Drehbuch von Joel und Ethan Coen)

Meine Besprechung des Coen-Films “Inside Llewyn Davis” (Inside Llewyn Davis, USA/Frankreich  2013)

Meine Besprechung des Coen-Films „Hail, Caesar!“ (Hail, Caesar!, USA/Großbritannien 2016)

Die Coen-Brüder in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 11. Dezember (+ Buchtipp „Der Bluthund“): Jack Reacher

Dezember 10, 2020

Pro7, 20.15

Jack Reacher (Jack Reacher, USA 2012)

Regie: Christopher McQuarrie

Drehbuch: Christopher McQuarrie

LV: Lee Child: One Shot, 2005 (Sniper)

Ein Scharfschütze erschießt in Pittsburgh am helllichten Tag fünf Menschen. Als Täter wird der Ex-Soldat James Barr verhaftet, der nur fordert, dass Jack Reacher geholt wird. Und Reacher, ein Ex-Militärpolizist, der immer unter dem Radar bleibt, taucht kurz darauf in Pittsburgh auf. Allerdings nicht, um Barr zu helfen.

„Jack Reacher“ ist ein guter, wenn auch unspektakulärer Thriller mit einem in jeder Beziehung angenehmen Retro-Touch, bei dem die Schauspieler, die Dialoge und altmodische Erzähltugenden im Vordergrund stehen. Entsprechend unaufgeregt inszenierte McQuarrie den Film und Tom Cruise gibt – nachdem die Fans der Romane Cruise lautstark wegen seiner Körpergröße ablehnten (immerhin ist Reacher in den Romanen fast zwei Meter und Tom Cruise ist nur 1,70 Meter) – einen überzeugenden Jack Reacher.

2016 hatte Tom Cruise in „Jack Reacher: Kein Weg zurück“ (Jack Reacher: Never go back) seinen zweiten und bislang letzten Auftritt als Jack Reacher.

mit Tom Cruise, Rosamund Pike, Richard Jenkins, David Oyelowo, Werner Herzog, Jai Courtney, Vladimir Sizov, Joseph Sikora , Michael Raymond-James, Alexia Fast, Josh Helman, Robert Duvall, Lee Child (Cameo als Polizist)

Wiederholung: Samstag, 12. Dezember, 23.30 Uhr (direkt nach und vorDavid Finchers Stieg-Larsson-Verfilmung „Verblendung“)

Sachdienlicher Lesehinweis

Vor wenigen Tagen erschien Lee Childs neuer Jack-Reacher-Thriller „Der Bluthund“ auf Deutsch.

In einer Kleinstadt in Wisconsin entdeckt Jack Reacher in einer Pfandleihe einen zwölf Jahre alten Abschlussring der Militärakademie West Point. Reacher will ihn der ihm vollkommen unbekannten Besitzerin zurückbringen – und, nun, es ist ein Jack-Reacher-Roman.

Das klingt nach einer Weihnachtsgeschichte im Jack-Reacher-Stil

Der Berliner Kurier meinte über den Thriller: „spannend geschrieben, dass man die 447 Seiten in einem Zug durchlesen möchte.“ – Das dürfte jetzt, coronabedingt, über die Weihnachtstage gut gelingen.

Lee Child: Der Bluthund

(übersetzt von Wulf Bergner)

Blanvalet, 2020

448 Seiten

22 Euro

Originalausgabe

The Midnight Line (22 Reacher)

Bantam Press, London 2017

Hinweise

Metacritic über „Jack Reacher“

Rotten Tomatoes über „Jack Reacher“

Wikipedia über „Jack Reacher“ (deutsch, englisch)

Homepage von Lee Child

Wikipedia über Lee Child (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Lee Childs „Tödliche Absicht“ (Without fail, 2002)

Meine Besprechung von Lee Childs „Die Abschussliste“ (The Enemy, 2004)

Meine Besprechung von Lee Childs „Sniper“ (One Shot, 2005)

Meine Besprechung von Lee Childs “Outlaw” (Nothing to Loose, 2008)

Meine Besprechung von Lee Childs „Die Gejagten“ (Never go back, 2013)

Meine Besprechung von Lee Childs „Der Ermittler – Ein Jack-Reacher-Roman“ (Night School (21 Reacher), 2016)

Meine Besprechung von Lee Childs „Der Held“ (The Hero, 2019)

Meine Besprechung von Lee Childs (Herausgeber) „Killer Year – Stories to die for…from the hottest new crime writers“ (2008)

Meine Besprechung von Christopher McQuarries „Jack Reacher“ (Jack Reacher, USA 2012)

Meine Besprechung von Christopher McQuarries „Mission: Impossible – Rouge Nation“ (Mission Impossible: Rouge Nation, USA 2015)

Meine Besprechung von Christopher McQuarries „Mission: Impossible – Fallout“ (Mission: Impossible – Fallout, USA 2018)

Meine Besprechung von Edward Zwicks „Jack Reacher: Kein Weg zurück“ (Jack Reacher: Never go back, USA 2016)

Kriminalakte über Lee Child und „Jack Reacher“


Neu im Kino/Filmkritik: Über Miranda Julys „Kajillionaire“

Oktober 22, 2020

Sie sind keine normale Familie: Robert (Richard Jenkins), Theresa (Debra Winger) und ihre Tochter Old Dolio (Evan Rachel Wood) sind Diebe am untersten Ende der Futterleiter. Der Film beginnt mit einem ihrer Diebstähle. Old Dolio klaut äußerst gelenkig ein Päckchen, irgendein Päckchen, aus einem Postfach. Danach sind einige Geldbeutel dran. Preisausschreiben werden mitgenommen (auch wenn sie nicht über jeden Gewinn erfreut sind) und natürlich hätte man gerne einen Finderlohn für geklaute Gegenstände. Zum Einsammeln des Finderlohns wird oft die immer noch wie ein Schulmädchen in der Kurt-Cobain-Slacker-Grunge-Phase aussehende Mittzwanzigerin Old Dolio vorgeschickt.

Für ihre gewaltfreien Diebestouren betreiben die Familie Dyne angesichts des realen und des möglichen Gewinns einen absurd hohen Aufwand. Die Gesellschaft mit ihren bürgerlichen Konventionen verachten sie. Sie halten zusammen und teilen alles durch drei. Das war schon immer so; – jedenfalls seitdem Old Dolio sich erinnern kann.

Robert und Theresa sind Verbrecher, die ihre Tochter zu einer Verbrecherin ausbildeten, manipulieren, ausnutzen und ihr den normalen Umgang mit anderen Menschen verwehren. Damit verhalten sie sich wie die Oberhäupter einer Sekte. Trotzdem sind sie nicht vollkommen unsympathisch.

Sie sind einem sogar ziemlich sympathisch. Das liegt an dem offensichtlichem Unterschied zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung. Sie schlawinern sich durch das Leben. Sie agieren gewaltfrei und die akribische Vorbereitung ihrer kleinen Coups ist erheiternd.

Die Dynes wohnen in einem schäbigen Büro, das nur deshalb so günstig ist, weil von der Decke zu bestimmten Uhrzeiten Seifenschaum herunterfließt, den sie auffangen müssen. Mit der Miete sind sie schon einige Monate im Rückstand. Um an das Geld für die Miete zu kommen, ersinnen sie einen unglaublich komplizierten Plan mit vertauschten und verlorenen Koffern und einer Erstattung der Fluggesellschaft für verlorenes Gepäck.

Bevor sie diesen Plan ausführen, schicken Robert und Theresa Old Dolio zu einem reichen Ehepaar. Old Dolio bringt ihnen ihren ‚verlorenen‘ Geldbeutel zurück. Der Patriarch Robert erhofft sich einen satten Finderlohn. Aber Old Dolio erhält nur den Gutschein für eine Massage. Ihre Eltern sind enttäuscht. Was sollen sie mit einer Massage anfangen? Also soll Old Dolio versuchen, den Gutschein gegen Geld einzutauschen. Weil die Masseuse damit nicht einverstanden ist, erklärt sich Old Dolio bereit, sich massieren zu lassen. Obwohl sie panische Angst vor Berührungen hat.

Die darauf folgende berührungslose Massage ist der Beginn eines Prozesses, in dem Old Dolio ihr bisheriges Leben und ihre Beziehung zu ihren Eltern hinterfragt. Diese Emanzipation ist für Miranda July („The Future“) das erzählerische Rückgrat, um ihrem weitgehend episodischem und improvisiert wirkendem Film eine gewisse Struktur zu verleihen. Den zweiten, größeren Riss bekommt Old Dolios Leben, als ihre Eltern bei einem Rückflug von New York nach Los Angeles Melanie (Gina Rodriguez) kennen lernen. Sie finden sie sympathisch. Sie wird auch sofort in ihren nächsten Coup, der den Dynes das Geld für ihre Miete einbringen soll, einbezogen und in die Familie aufgenommen. Melanie ist fasziniert von dem gesetzlosen Leben der Dynes und sie zeigt Old Dolio die Möglichkeit eines normalen, eines bürgerlichen Lebens auf.

Für einen kleinen Independent-Film ist „Kajillionaire“ mit Evan Rachel Wood, Richard Jenkins, Debra Winger und Gina Rodriguez in den Hauptrollen erstaunlich hochkarätig besetzt. Denn „Kajillionaire“ sieht immer wie der kleine improvisierte Independent-Film aus, der vor allem mit Freunden des Regisseurs besetzt ist. Aber Multimediakünstlerin Miranda July ist eine bekannte Künstlerin und die Schauspieler verschwinden hinter ihren Rollen.

Kajillionaire (Kajillionaire, USA 2020)

Regie: Miranda July

Drehbuch: Miranda July

mit Evan Rachel Wood, Gina Rodriguez, Richard Jenkins, Debra Winger, Mark Ivanir, Diana Maria Riva, Adam Bartley, Michael Twaine

Länge: 105 Minuten

FKS: ab 0 Jahre (seltsame Bewertung; der Trailer ist „frei ab 6 Jahre“ und der Film ist für ein höheres Alter gedacht)

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Kajillionaire“

Metacritic über „Kajillionaire“

Rotten Tomatoes über „Kajillionaire“

Wikipedia über „Kajillionaire“ 


TV-Tipp für den 5. Oktober: Blue Steel

Oktober 4, 2020

Arte, 21.35

Blue Steel (Blue Steel, USA 1990)

Regie: Kathryn Bigelow

Drehbuch: Kathryn Bigelow, Eric Red

Während ihres ersten Einsatzes erschießt Streifenpolizistin Megan Turner in einem Supermarkt einen bewaffneten Räuber. Ein klarer Fall von gerechtfertigtem Einsatz der Schusswaffe, wenn nicht ein Kunde, Eugene Hunt, die Waffe des Räubers eingesteckt hätte. Kurz darauf beginnt Hunt mit dieser Waffe (und Megans Name auf den Kugeln) Menschen zu erschießen. Außerdem nähert er sich ihr als verständnisvoller Liebhaber.

In Bigelows optisch überzeugendem, spekulativem Polizistinnenthriller erlebt und tut eine Frau all die Dinge, die sonst nur ein Mann tut. Das war damals verdammt ungewöhnlich.

mit Jamie Lee Curtis, Ron Silver, Clancy Brown, Elizabeth Pena, Louise Fletcher, Philip Bosco, Kevin Dunn, Richard Jenkins, Tom Sizemore

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Blue Steel“

Wikipedia über „Blue Steel“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Kathryn Bigelows „Zero Dark Thirty“ (Zero Dark Thirty, USA 2012)

 


TV-Tipp für den 10. Juli: The Company you keep – Die Akte Grant

Juli 9, 2020

Tele 5, 20.15

The Company You Keep – Die Akte Grant (The Company you keep, USA 2013)

Regie: Robert Redford

Drehbuch: Lem Dobbs

LV: Neil Gordon: The Company you keep, 2003

Nachdem eine Weathermen-Kampfgefährtin verhaftet wird und ein neugieriger Jungspund-Journalist seine vierzig Jahre zurückliegende terroristische Vergangenheit enthüllt, taucht der angesehene Bürgerrechtsanwalt Jim Grant unter. Um, wie der Journalist vermutet, seine Unschuld zu beweisen.

Spannender, im positiven Sinn altmodischer, vor allem auf die Dialoge setzender Polit-Thriller, bei dem der Polit-Teil eher eine Beigabe ist und die vielen bekannten Gesichter, denen Robert Redford (als Grant) auf seiner Flucht vor dem FBI begegnet, erfreuen zuerst das Auge des gestandenen Kinofans und sorgen dann für eine angenehme Verunsicherung. Denn bei diesem All-Star-Ensemble ist schnell vollkommen unklar, wer nur einen kurzen Gastauftritt hat und wer nicht.

mit Robert Redford, Shia LaBeouf, Julie Christie, Susan Sarandon, Nick Nolte, Terrence Howard, Anna Kendrick, Stanley Tucci, Chris Cooper, Richard Jenkins, Brendan Gleeson, Brit Marling, Sam Elliott, Stephen Root, Jackie Evancho

Wiederholung: Montag, 13. Juli, 00.40 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Die Akte Grant“

Wikipedia über „Die Akte Grant“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 15. Mai: Jack Reacher

Mai 14, 2020

Pro7, 20.15

Jack Reacher (Jack Reacher, USA 2012)

Regie: Christopher McQuarrie

Drehbuch: Christopher McQuarrie

LV: Lee Child: One Shot, 2005 (Sniper)

Ein Scharfschütze erschießt in Pittsburgh am helllichten Tag fünf Menschen. Als Täter wird der Ex-Soldat James Barr verhaftet, der nur fordert, dass Jack Reacher geholt wird. Und Reacher, ein Ex-Militärpolizist, der immer unter dem Radar bleibt, taucht kurz darauf in Pittsburgh auf. Allerdings nicht, um Barr zu helfen.

„Jack Reacher“ ist ein guter, wenn auch unspektakulärer Thriller mit einem in jeder Beziehung angenehmen Retro-Touch, bei dem die Schauspieler, die Dialoge und altmodische Erzähltugenden im Vordergrund stehen. Entsprechend unaufgeregt inszenierte McQuarrie den Film und Tom Cruise gibt – nachdem die Fans der Romane Cruise lautstark wegen seiner Körpergröße ablehnten (immerhin ist Reacher in den Romanen fast zwei Meter und Tom Cruise ist nur 1,70 Meter) – einen überzeugenden Jack Reacher.

2016 hatte Tom Cruise in „Jack Reacher: Kein Weg zurück“ (Jack Reacher: Never go back) seinen zweiten und bislang letzten Auftritt als Jack Reacher.

mit Tom Cruise, Rosamund Pike, Richard Jenkins, David Oyelowo, Werner Herzog, Jai Courtney, Vladimir Sizov, Joseph Sikora , Michael Raymond-James, Alexia Fast, Josh Helman, Robert Duvall, Lee Child (Cameo als Polizist)

Wiederholung: Sonntag, 17. Mai, 22.40 Uhr (direkt nach und vor „Jack Reacher: Kein Weg zurück“)

Hinweise

Metacritic über „Jack Reacher“

Rotten Tomatoes über „Jack Reacher“

Wikipedia über „Jack Reacher“ (deutsch, englisch)

Homepage von Lee Child

Wikipedia über Lee Child (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Lee Childs „Tödliche Absicht“ (Without fail, 2002)

Meine Besprechung von Lee Childs „Die Abschussliste“ (The Enemy, 2004)

Meine Besprechung von Lee Childs „Sniper“ (One Shot, 2005)

Meine Besprechung von Lee Childs “Outlaw” (Nothing to Loose, 2008)

Meine Besprechung von Lee Childs „Die Gejagten“ (Never go back, 2013)

Meine Besprechung von Lee Childs (Herausgeber) „Killer Year – Stories to die for…from the hottest new crime writers“ (2008)

Meine Besprechung von Christopher McQuarries „Jack Reacher“ (Jack Reacher, USA 2012)

Meine Besprechung von Christopher McQuarries „Mission: Impossible – Rouge Nation“ (Mission Impossible: Rouge Nation, USA 2015)

Meine Besprechung von Christopher McQuarries „Mission: Impossible – Fallout“ (Mission: Impossible – Fallout, USA 2018)

Meine Besprechung von Edward Zwicks „Jack Reacher: Kein Weg zurück“ (Jack Reacher: Never go back, USA 2016)

Kriminalakte über Lee Child und „Jack Reacher“

Zuletzt von Lee Child auf Deutsch erschienen

Der 21. Reacher-Roman „Der Ermittler“ erkundet Jack Reacher Vergangenheit. 1996, als er noch US-Militärpolizist in Deutschland ist, droht ein dschihadistischer Terrorist mit einem Anschlag, wenn er nicht hundert Millionen US-Dollar erhält. Eine CIA-Spezialeinheit ermittelt und Jack Reacher ist ein Teil des Teams.

Gleichzeitig erschien Childs kurzes Essay „Der Held – Wie Helden die Welt verändern, und warum wir sie heute mehr als je zuvor brauchen“.

Lee Child: Der Ermittler – Ein Jack-Reacher-Roman

(übersetzt von Wulf Bergner)

Blanvalet, 2020

416 Seiten

22 Euro

Originalausgabe

Night School (21 Reacher)

Bantam Press, London, 2016

Lee Child: Der Held

(übersetzt von Wulf Bergner)

Blanvalet, 2019

112 Seiten

10 Euro

Originalausgabe

The Hero

HarperCollins Publishers Ltd., 2019


TV-Tipp für den 3. Mai (+ Buchkritik): Shape of Water – Das Flüstern des Wassers

Mai 2, 2020

Pro7, 20.15

Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water, USA 2017)

Regie: Guillermo del Toro

Drehbuch: Guillermo del Toro, Vanessa Taylor (nach einer Geschichte von Guillermo del Toro)

TV-Premiere – und wegen der Uhrzeit wird um 20.15 Uhr eine gekürzte Fassung gezeigt. Die Nachtwiederholung dürfte ungekürzt sein.

Guillermo del Toros sehr gelungene, mit zahlreichen Preisen (u. a. Oscar als bester Film des Jahres) ausgezeichnete Version vom „Schrecken vom Amazonas“. Der Fischmensch wird 1962 in Baltimore in einem Regierungslabor als Forschungsobjekt gefangen gehalten. Als eine stumme Putzfrau zu dem Wesen eine Beziehung aufbaut, beginnt eine der schönsten Liebesgeschichten des zeitgenössischen Kinos, die auch eine detailverliebte Liebeserklärung an die alten Hollywood-Monsterheuler und ein subversives Märchen über gesellschaftliche Außenseiter, die sich respektvoll, human und ohne Vorurteile begegnen, ist.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung (mit Clips und Interviews).

mit Sally Hawkins, Michael Shannon, Richard Jenkins, Octavia Spencer, Michael Stuhlbarg, Doug Jones, David Hewlett, Nick Searcy, Stewart Arnott

Der Filmroman

folgt selbstverständlich der Filmgeschichte. Allerdings erfahren wir mehr über die einzelnen menschlichen Figuren und auch was Richard Strickland im Dschungel bei der Suche nach dem legendären Fischmenschen erlebte. Diese Nebengeschichten variieren das Thema des Films und erhellen das damalige Denken und die damals herrschenden Ansichten. Dummerweise drängen diese Nebengeschichten die Hauptgeschichte in den Hintergrund.

Guillermo del Toro/Daniel Kraus: The Shape of Water

(übersetzt von Kerstin Fricke)

Knaur, 2018

432 Seiten

16,99 Euro

Originalausgabe

The Shape of Water

Feiwel and Friends/Macmillan, 2018

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „The Shape of Water“

Metacritic über „The Shape of Water“

Rotten Tomatoes über „The Shape of Water“

Wikipedia über „The Shape of Water“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Guillermo del Toros „Pacific Rim“ (Pacific Rim, USA 2013)

Meine Besprechung von Guillermo del Toros „Crimson Peak“ (Crimson Peak, USA 2015)

Meine Besprechung von Guillermo del Toros „The Shape of Water – Das Flüstern des Waters“ (The Shape of Water, USA 2017)


TV-Tipp für den 14. Dezember: The Company You Keep – Die Akte Grant

Dezember 13, 2019

RTL II, 22.15

The Company You Keep – Die Akte Grant (The Company you keep, USA 2013)

Regie: Robert Redford

Drehbuch: Lem Dobbs

LV: Neil Gordon: The Company you keep, 2003

Nachdem eine Weathermen-Kampfgefährtin verhaftet wird und ein neugieriger Jungspund-Journalist seine vierzig Jahre zurückliegende terroristische Vergangenheit enthüllt, taucht der angesehene Bürgerrechtsanwalt Jim Grant unter. Um, wie der Journalist vermutet, seine Unschuld zu beweisen.

Spannender, im positiven Sinn altmodischer, vor allem auf die Dialoge setzender Polit-Thriller, bei dem der Polit-Teil eher eine Beigabe ist und die vielen bekannten Gesichter, denen Robert Redford (als Grant) auf seiner Flucht vor dem FBI begegnet, erfreuen zuerst das Auge des gestandenen Kinofans und sorgen dann für eine angenehme Verunsicherung. Denn bei diesem All-Star-Ensemble ist schnell vollkommen unklar, wer nur einen kurzen Gastauftritt hat und wer nicht.

mit Robert Redford, Shia LaBeouf, Julie Christie, Susan Sarandon, Nick Nolte, Terrence Howard, Anna Kendrick, Stanley Tucci, Chris Cooper, Richard Jenkins, Brendan Gleeson, Brit Marling, Sam Elliott, Stephen Root, Jackie Evancho

Wiederholung: Montag, 16. Dezember, 02.55 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Die Akte Grant“

Wikipedia über „Die Akte Grant“ (deutsch, englisch)